Erfolgreich angekommen - 22 Frauen mit - Iserlohn
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„Ich will, dass die Deutschen auch die guten Seiten<br />
von uns sehen.”<br />
48<br />
Hanim Tan<br />
Alter<br />
44 Jahre<br />
Beruf<br />
Arbeiterin in der<br />
Metallbranche<br />
Herkunftsland<br />
Türkei<br />
Nationalität<br />
Türkisch<br />
Ankunft in Deutschland<br />
1975<br />
Lebt in <strong>Iserlohn</strong> seit<br />
1984<br />
Familienstand<br />
verheiratet, 4 Kinder<br />
Eigentlich wollte ich Krankenschwester<br />
werden”, sagt Hanim Tan etwas wehmütig,<br />
„aber dann habe ich meinen Mann<br />
kennen gelernt und geheiratet. Bei der<br />
Hochzeit war sie 18 Jahre alt und lebte<br />
noch bei ihren Eltern in Recklinghausen.<br />
Mit neun war sie nach Deutschland<br />
gekommen. Zuvor hatte sie in Sinop,<br />
einem kleinem Dorf am Schwarzen<br />
Meer, gelebt. Die meisten Menschen<br />
dort waren Bauern. „Wir hatten viele<br />
Ziegen und Schafe. Aus der Milch haben<br />
wir z. B. Käse gemacht. Wir haben alles<br />
selber gemacht.” Nach Sinop fährt sie<br />
noch heute, wenn sie Urlaub hat. Gern<br />
würde sie den Deutschen ihre Heimat<br />
einmal zeigen, auch weil ein großer Teil<br />
der in <strong>Iserlohn</strong> lebenden türkischen Bevölkerung<br />
von dort kommt.<br />
Als Kind hatte sie in Recklinghausen<br />
eine deutsche „Oma”.<br />
Diese lebte in der Nachbarschaft, wo die<br />
Eltern <strong>mit</strong> den fünf Kindern ein kleines<br />
Häuschen bewohnten. Der Vater arbeitete<br />
im Bergbau, die Mutter war Hausfrau.<br />
Die Kinder gingen zur Schule. „Es<br />
war eine glückliche Zeit”, erinnert sich<br />
Hanim Tan. Aber es gab auch Probleme,<br />
bei denen die Mutter häufig nicht helfen<br />
konnte. Dann ging die kleine Hanim<br />
zu ihrer „Oma”, die ihr Trost spendete<br />
<strong>mit</strong> den Worten: „Jeder Tag bringt eine<br />
neue Sonne.” Bis heute geben ihr diese<br />
Worte Kraft und Hoffnung und Hanim<br />
Tan fügt hinzu: „Wenn man positiv sieht,<br />
kommt es auch positiv zurück.” Besonders<br />
stolz ist sie darauf, dass sie von der<br />
„Oma” lernte, wie man einen Marmorkuchen<br />
backt.<br />
Frisch verheiratet kam sie nach<br />
<strong>Iserlohn</strong>, wo ihr Mann bereits lebte. Bald<br />
kamen vier Kinder zur Welt. Heute befinden<br />
sich die beiden Söhne schon in<br />
der Ausbildung, wobei der ältere Wirtschaftswissenschaften<br />
studiert. „Noch<br />
wichtiger“, sagt die vierfache Mutter,<br />
„ist es, dass die beiden Töchter eine<br />
gute Ausbildung haben. Sie sollen selber<br />
Geld verdienen, im Beruf bleiben<br />
und nicht von einem Mann abhängig<br />
sein. Ob sie später einmal heiraten oder<br />
Kinder haben werden, müssen sie selber<br />
entscheiden.”<br />
Die ersten Jahre in <strong>Iserlohn</strong> waren nicht<br />
einfach für Hanim Tan. Sie litt unter dem<br />
mangelnden Kontakt zwischen Deut-