2011-05-06 NWH JB 2010 - Spenden

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Seite 14 Soziale Mieterberatung Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Rüsselsheim - gewobau Mietschuldner- und Konfliktberatung Die gewobau (Baugesellschaft der Stadt Rüsselsheim) ist seit vielen Jahren in sozialen Belangen sehr aktiv. Seit 1998 arbeitet die Neue Wohnraumhilfe im Auftrag der gewobau. Im Jahr 2010 war die Neue Wohnraumhilfe beauftragt, in den Bereichen Mietschuldnerberatung, Mieterkonfliktberatung, „Lärmtelefon“ sowie in Beratung und Begleitung des Projektes „Saubermänner“ tätig zu werden. Vertraglich geregelt können wir bis maximal 125 monatliche Fachleistungsstunden abrechnen. Im Jahr 2010 erbrachten wir im Durchschnitt 115,53 Fachleistungsstunden monatlich. Damit bleiben wir unter der Grenze der maximal abzurechnenden Stunden und konnten dennoch das Fallaufkommen gut bearbeiten. Im Berichtszeitraum haben wir 165 Fälle im Bereich der Mietschuldnerberatung bearbeitet (im Vorjahr 137). 60 Fälle von Mietstreitigkeiten wurden an uns herangetragen (im Vorjahr 55). Mietschulden Eine hohe Anzahl der von uns beratenen Haushalte ist ver- oder überschuldet. Oftmals werden Kredite in nicht unerheblicher Höhe aufgenommen. Dabei werden feste Kosten wie Unterkunft und Lebensunterhalt nicht hinreichend berücksichtigt und es entstehen Mietrückstände. Auch die Änderung von Familienverhältnissen durch Trennung oder Scheidung führt oft zu finanziellen Engpässen. + In 159 von 165 Mietschuldnerfällen konnte ein Wohnungsverlust durch Räumung der Wohnung verhindert werden. + Der Gesamtrückstand bei Übergabe der Mietschuldenfälle an die Neue Wohnraumhilfe gGmbH betrug 152.671 €. Zum 31.12.2010 konnte dieser Betrag um 76.760 € reduziert werden (50,28%). Diese Zahlen beziehen sich auf 129 Mietschuldnerfälle, die von der Abteilung Mahn- und Klagewesen dokumen- +Besonderer Einzelfall tiert wurden. Darüber hinaus wurden der NWH weitere 39 Fälle direkt von den KundenbetreuerInnen übergeben. Diese Mieter sind nicht in einer Rückstandsliste erfasst und somit kann auch nicht gesagt werden, wie viele Mietschulden die NWH in diesen Fällen eingespielt hat. Die NWH arbeitet allerdings daran, eine eigene Datenbank aufzubauen, um dann alle übernommenen Fälle auswerten zu können. Mieterkonfliktberatung Vermittelnde Einzelgespräche und moderierte Gespräche mit allen beteiligten Parteien (Mieterversammlung) wurden angeboten. In den meisten Fällen handelte es sich um Lärmbeschwerden und/oder nicht eingehaltene Hausordnung. + Von den 60 Beschwerden bzw. Streitfällen konnten im Berichtszeitraum 44 Fälle befriedet werden. Die übrigen 16 Fälle sind noch in Bearbeitung. Sie wurden mit ins Jahr 2011 genommen. Insgesamt bearbeiteten wir 225 Fälle (Vorjahr: 192 Fälle). Wir führten 238 Hausbesuche (Vorjahr: 224) durch und moderierten zehn Mieterversammlungen (Vorjahr: 12). Im Gegensatz zum Vorjahr kam es im Jahr 2010 zu acht durchgeführten Räumungsklagen, wobei wir in zwei Räumungsfällen nicht beauftragt worden sind. (In 2009 wurden 11 Wohnungen geräumt.) Bei den sechs Haushalten, die von der NWH betreut wurden und dennoch geräumt wurden, handelt es sich durchgehend um Mietschuldnerfälle. In zwei Fällen wurde die Räumungsklage schon vor 2010 eingereicht, die NWH konnte keinen Kontakt zu den Mietschuldnern herstellen. In einem Fall konnten wir zwar Mietrückstände in 2009 einbringen und die Wohnung sichern, allerdings lehnte der Mieter bei einem erneuten Mietrückstand die Zusammenarbeit mit uns ab. In drei Fällen hatte der Mieter seine Wohnung schon vor dem Räumungstermin verlassen. Eine Mieterin meldete sich selbst bei der Neuen Wohnraumhilfe. Sie gab an, dass sie einen Rückstand von zwei Monatsmieten habe, der nicht von der ARGE übernommen würde. Sie müsse nun zum 31.12.10 ihre Wohnung verlassen. Wir boten ihr einen Hausbesuchstermin an. Nach Rücksprache mit dem Kundenbetreuer und der ARGE ergab sich folgendes Bild: Die Mieterin war im Mai in die Wohnung eingezogen. Die beiden ersten Mietzahlungen gingen seitens des SGB II-Leistungsträgers direkt auf das Konto der Mieterin. Diese nutzte das Geld, um einen Kontorückstand auszugleichen. Ab Juni zahlte die ARGE den Mietzins direkt an die gewobau. Nach der ersten Mahnung über die ausstehenden Mieten, kündigte die Mieterin schon im Juli ihre Wohnung zum 31.12.2010 selbst. Zu einem Hausbesuch kam es nicht mehr, da die Mieterin kurz zuvor bei uns anrief und lautstark bekannt gab, dass sie niemanden in ihrer „Intimsphäre Wohnraum“ empfangen werde. Der Hinweis, dass die Mieterin auch die Sprechstunde der Neuen Wohnraumhilfe bei der gewobau in Anspruch nehmen könne, war ebenfalls nicht zielführend. Die Mieterin verließ zum 31.12.10 ihre Wohnung.
WABe Landkreis Groß-Gerau Wohnraumanpassungsberatung Die WABe ist ein Angebot des Landkreises Groß-Gerau. Ziel der Beratung ist es, eine bauliche Veränderung des bewohnten Wohnraumes aufzuzeigen, damit alte, behinderte oder auch pflegebedürftige Menschen in dem bestehenden Wohnraum weiterhin wohnen bleiben können. Die Beratung ist für die Ratsuchenden kostenfrei. Die Kosten werden vom Landkreis Groß-Gerau und auch durch Spenden gedeckt. Im Auftrag des Landkreises verwaltet die Neue Wohnraumhilfe die Gelder und vermittelt Ratsuchende an eine Architektin bzw. an eine Ergotherapeutin. Diese besuchen die Mieter und klären in deren Wohnumfeld, was verändert werden sollte, damit der Wohnraum auch weiterhin gut genutzt werden kann. Die Beratung wird rege angenommen und erfreut sich auch in der Presseöffentlichkeit großer Beliebtheit. Jahresbericht2010 Seite 15
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