2011-05-06 NWH JB 2010 - Spenden
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Neue Wohnraumhilfe gGmbH<br />
Seit 2002 bietet die Neue Wohnraumhilfe ihren eigenen<br />
Mietern ebenfalls eine Mietschuldenberatung und<br />
allgemeine Mieterberatung an. Viele Mieter der Neuen<br />
Wohnraumhilfe haben bereits extreme Notsituationen<br />
kennen gelernt (Frauenhaus, Gefängnis, Drogenkarriere,<br />
Obdachlosenunterkünfte etc.). Die Neue Wohnraumhilfe<br />
versucht, durch die Sozialarbeit einen engeren<br />
Kontakt zu den Mietern zu halten. So kann bei Schwierigkeiten<br />
schnell interveniert werden und die Mieter<br />
haben jederzeit einen Ansprechpartner.<br />
<strong>2010</strong> hatte die für diese Tätigkeit eingesetzte Sozialarbeiterin<br />
Kontakt zu 32 Mietern (2009: 34), also zu<br />
etwas weniger als 20% der gesamten Mietparteien, die<br />
durch die Neue Wohnraumhilfe eine Wohnung zur<br />
Verfügung gestellt bekommen haben. Dies zeigt, dass<br />
die Sozialarbeiterin viel Zeit mit den Klienten verbracht<br />
hat, um nicht nur deren Wohnraum zu sichern, sondern<br />
auch die Lebensverhältnisse zu ordnen. Ende <strong>2010</strong><br />
wurde noch eine zweite Sozialarbeiterin in diesem<br />
Bereich beschäftigt. <strong>2011</strong> sollen alle Mieter der <strong>NWH</strong><br />
einmal jährlich besucht werden, um frühzeitig Beratungs-<br />
und Hilfeangebote machen zu können.<br />
+Soziale Mieterberatung 2009 <strong>2010</strong><br />
Hausbesuche .........................................116 .............95<br />
Beratungsgespräche im Büro .................25..............18<br />
Mietschuldnerberatungen ......................30..............22<br />
Nachbarschaftsstreitigkeiten ....................4 ................8<br />
Wohnungsverwahrlosungen ......................2 ................2<br />
In 22 Fällen war das Hauptberatungsthema Mietschuld,<br />
in acht Fällen handelte es sich um Nachbarschaftsstreitigkeiten,<br />
in zwei weiteren Fällen war eine umfangreiche<br />
Sozialberatung erforderlich. Zudem wurde bei drei<br />
Mietern, die auch Mietschulden hatten, bei der<br />
Wohnungssuche Hilfestellung gegeben. Zwei Wohnungen<br />
mussten wegen Verwahrlosung grundsaniert<br />
werden.<br />
+Besonderer Einzelfall<br />
In einem Fall stellte sich heraus, dass außer der Mietschuldenberatung<br />
eine umfangreiche Sozialberatung<br />
erforderlich wurde.<br />
In Zusammenarbeit mit dem betreuten Wohnen wurde<br />
dieser Fall zu einer Betreuungsmaßnahme nach § 67<br />
SGB XII (Hilfen in besonderen sozialen Notlagen) umgewandelt.<br />
Jahresbericht<strong>2010</strong><br />
Seite 17<br />
Soziale Clearingstelle<br />
Berufsgenossenschaft Ried eG<br />
Seit Oktober <strong>2010</strong> setzt die Neue Wohnraumhilfe im<br />
Auftrag der Baugenossenschaft Ried eG ihr Angebot der<br />
Sozialen Mieterberatung unter veränderten Bedingungen<br />
fort. Hierbei werden vor allem länger anhaltende<br />
Mieterstreitfälle und besondere Einzelfälle an die Neue<br />
Wohnraumhilfe zur Bearbeitung abgegeben.<br />
Das soziale Beratungs- und Betreuungsangebot soll<br />
helfen,<br />
+ fristlose Kündigungen und Räumungsklagen zu<br />
vermeiden und zusätzlich vertragserhaltende<br />
Lösungen zu finden,<br />
+ auftretende Störungen des Hausfriedens zu lindern<br />
bzw. zu beseitigen,<br />
+ die Mietfluktuation zu verringern, besonders der<br />
älteren langjährigen Mieter,<br />
+ zwischen den Mietparteien und ggf. zwischen<br />
Mieter und Vermieter zu vermitteln und<br />
+ die Kosten zu senken, die in der Folge durch Mieterkonflikte<br />
und Beschwerden entstehen.<br />
Vereinbart wurde, dass die <strong>NWH</strong> monatlich bis zu 40<br />
Fachleistungsstunden aufbringen kann.<br />
Methoden der Arbeit sind<br />
+ aufsuchende Sozialarbeit<br />
+ Intervention in Krisen<br />
+ Einzelfallhilfen<br />
+ bei Bedarf Anbindung der Mieter an das vorhandene<br />
Hilfesystem des Kreises Groß-Gerau<br />
Von Oktober bis Dezember <strong>2010</strong> wurden insgesamt 19<br />
Fälle bearbeitet, hierbei leisteten wir 129 Stunden.<br />
Ende Dezember <strong>2010</strong> waren wir noch in acht Fällen<br />
tätig.<br />
Die Problemlagen, die wir zu bearbeiten hatten, waren<br />
sehr vielfältig. Es handelte sich um Verwahrlosung,<br />
Vandalismus, nächtliche Ruhestörung, Verfolgungswahn<br />
bis zu nicht genehmigter Tierhaltung (Schlangen) und<br />
dem Verdacht, dass entzündliches Material in der Wohnung<br />
gelagert würde.<br />
+Besonderer Einzelfall<br />
In einem Haus kam es immer wieder zu Streitigkeiten wegen Fensteröffnen<br />
im Treppenhaus. Ein Ehepaar fühlte sich extrem durch Rauchgeruch<br />
im Treppenhaus gestört. Es lüftete über die Maßen, so dass<br />
das Treppenhaus und die Wohnungen der anderen Mieter auskühlten.<br />
Durch Gespräche mit dem Ehepaar wurde nach Lösungen gesucht.<br />
Die BG Ried brachte zusätzlich Türisolierungen bei den besonders<br />
betroffenen Mietern an. Auch eine Lüftungsregel wurde festgelegt.<br />
Das Ehepaar hielt sich nicht an diese Regeln, da es immer noch<br />
der Meinung war, es rieche extrem nach Rauch. Dies konnte jedoch<br />
bei mehrfachen spontanen Hausbesuchen seitens der Neuen Wohnraumhilfe<br />
nicht bestätigt werden. Als der Streit dennoch weiterging,<br />
suchte sich das Paar eine andere Wohnung.