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Ökolandbau - Förderpreis Ökologischer Landbau

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GUT WULKSFELDE<br />

(TANGSTEDT, HAMBURG)<br />

Vermarktung als Schlüssel zum Betriebserfolg<br />

Die Produktion, so lautet eine sattsam bekannte Feststellung, ist<br />

für die meisten Landwirte kein Problem. Viel schwieriger ist jedoch<br />

die Vermarktung der eigenen Erzeugnisse. Dies trifft im Grundsatz<br />

für konventionell wirtschaftende Landwirte genauso zu wie für ihre<br />

ökologisch wirtschaftenden Berufskollegen. Gerade der <strong>Ökolandbau</strong><br />

war jedoch aufgrund fehlender Abnahmegarantien für seine<br />

Produkte frühzeitig gezwungen, sich seine Märkte zu suchen und<br />

zu entwickeln. Kein Wunder also, dass die notwendige Kreativität<br />

und der Ideenreichtum gerade im Ökobereich eine Vielzahl von innovativen<br />

Vermarktungsideen hervorgebracht haben. Sie haben in<br />

vielen Fällen erst die Voraussetzung geschaffen, dass die Erzeuger<br />

tatsächlich die Preise für ihre Produkte erzielen können, wie sie die<br />

besondere Bewirtschaftungsform und die erreichte Qualität erfordern.<br />

Ein anschauliches Beispiel für eine erfolgreiche Vermarktung<br />

bietet das Gut Wulksfelde am nördlichen Stadtrand von Hamburg.<br />

Dabei zeigt die Entwicklung des Gutes eindrucksvoll, dass es nicht<br />

darauf ankommt, einmal eine gute Idee zu haben und die umzusetzen.<br />

Entscheidend ist vielmehr, sich rechtzeitig den sich ändernden<br />

Marktgegebenheiten anzupassen und flexibel auf die Wünsche und<br />

Bedürfnisse der Konsumenten zu reagieren.<br />

Schritt für Schritt<br />

Das „Projekt Wulksfelde“ begann 1990. Eine Hand voll engagierter<br />

Leute übernahm ein verfallenes Staatsgut und machte es in vielen<br />

einzelnen Schritten zu einer der ersten Adressen für ökologischen<br />

<strong>Landbau</strong> in der Region Hamburg. Der Landwirtschaftsbetrieb umfasst<br />

insgesamt 240 ha, davon 200 ha Ackerland, auf denen verschiedene<br />

Getreidearten angebaut werden. Zum Bioland-Betrieb<br />

gehören ferner rund 40 Mutterkühe mit Nachzucht, 140 Pietrain<br />

und Angler Sattelschweine, 800 Legehennen, 300 Gänse und einige<br />

Schafe. Was mit dem Verkauf von ökologisch erzeugten Eiern und<br />

Gemüse in der Diele des Verwalterhauses begann, hat sich inzwischen<br />

zu einem vielseitig vernetzten und kooperierenden ökologischen<br />

Musterbetrieb entwickelt, der einen Großteil seiner Erzeugnisse<br />

direkt vermarktet, und das erfolgreich, professionell und auf<br />

unterschiedlichen Wegen. So ist aus dem provisorischen Verkauf<br />

von einst ein moderner und familienfreundlicher 200 m 2 großer<br />

Hofladen mit Einkaufswagen, Scannerkassen und mehr als 2.500<br />

Artikeln geworden, bei dem die Kinder auf dem Hof „Landwirtschaft<br />

pur“ erleben können, während die Eltern entspannt einkaufen. Vermarktet<br />

werden die hofeigenen Produkte ferner über einen Naturkostlieferservice<br />

von rund 1.600 Artikeln mit bislang etwa 1.200<br />

festen Kunden in der Region Hamburg sowie einen umfangreichen<br />

Online-Shop, über den alle Produkte des Naturkostlieferservice<br />

bezogen werden können. Das Gut Wulksfelde betreibt ferner einen<br />

Bioladen im Hamburger Elbe-Einkaufszentrum, ist auf fünf Hamburger<br />

Wochenmärkten präsent, beliefert rund 60 Wiederverkäufer,<br />

vermarktet Brot und Brötchen von der auf dem Hofgelände errichteten<br />

Gutsbäckerei an mehr als 40 Naturkostgeschäfte, Hofläden<br />

und Reformhäuser sowie ein Netz von Handelspartnern in der gesamten<br />

Region.<br />

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