Sieger mit Weitblick - Goldener Bulle
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[Titel] Die Besten der Besten [38] EiNBliCK [42] FONDSMaNaGER [46] FONDSGESEllSCHaFT<br />
ETF-Haus des Jahres<br />
Die Mitglieder des Verbunds Deutscher Honorarberater haben das „ETF-Haus des Jahres“<br />
gekürt. Die Deutsche-Bank-Tochter db X-trackers geht bei der Wahl als <strong>Sieger</strong> hervor<br />
Wir wollen und werden weiter<br />
wachsen.“ Bei vielen Managern<br />
kann man solch einen<br />
Spruch als Marketingphrase abtun, für<br />
Thorsten Michalik gilt das nach seiner<br />
Historie nicht. Denn dem Chef von db X-<br />
trackers und seinem Team ist es gelungen,<br />
die Tochter der Deutschen Bank<br />
dank eines Turbowachstums innerhalb<br />
von nur sechs Jahren weltweit unter die<br />
Top 5 und in Europa als Nummer 2 unter<br />
den Anbietern von ETFs (Exchange Traded<br />
Funds) zu platzieren.<br />
Das gemanagte Vermögen in börsennotierten<br />
Indexfonds von db X-trackers,<br />
die etwa DAX oder S & P 500 eins zu eins<br />
abbilden, ist allein 2012 von 32 auf 37 Milliarden<br />
Euro in die Höhe geschnellt — ein<br />
großer Teil des 100 Milliarden Euro<br />
schweren Deutsche-Bank-Angebots für<br />
passive Anlageprodukte. Zudem dürfen<br />
sich die Frankfurter nun <strong>mit</strong> einer publikumswirksamen<br />
Trophäe schmücken.<br />
€uro zeichnet db X-trackers nach 2010<br />
erneut als „ETF-Haus des Jahres“ aus,<br />
nachdem der Konkurrent iShares die<br />
Jahre zuvor gewonnen hatte.<br />
Geändert hat sich auch der Modus des<br />
Wettbewerbs. Bei der vergangenen Wahl<br />
stimmten noch die Nutzer des €uro-<br />
Partnerportals Finanzen.net über ihren<br />
Favoriten ab. Dieses Mal war das Fachwissen<br />
der 1400 Mitglieder des Verbunds<br />
Deutscher Honorarberater (VDH) sowie<br />
der 14 000 dem VDH verbundenen Finanzdienstleister<br />
gefragt. Unter den 18<br />
ETF-Anbietern wählten sie das beliebteste<br />
ETF-Haus 2013 aus. Knapp 27 Prozent<br />
der abgegebenen Stimmen entfielen auf<br />
db X-trackers. Auf Platz 2 folgte iShares,<br />
die ETF-Tochter des weltgrößten Vermögensverwalters<br />
BlackRock, den dritten<br />
Platz errang Lyxor, der Indexfondsableger<br />
der französischen Bank Société<br />
Générale. Da<strong>mit</strong> wurden erneut die drei<br />
Platzhirsche im rund 70 Milliarden Euro<br />
schweren deutschen ETF-Markt <strong>mit</strong> den<br />
vorderen Plätzen bedacht.<br />
Eine Entwicklung, die Michalik wenig<br />
überrascht. „Nur große Anbieter bieten<br />
die nötige Auswahl, Kostenstruktur und<br />
Liquidität, um Anleger an sich zu binden“,<br />
meint der gebürtige Konstanzer.<br />
Kosten unter Druck. Ähnlich sehen es<br />
die VDH-Vermögensverwalter, die zu den<br />
Gründen für ihre Wahl befragt wurden.<br />
„Wichtigster Faktor für unsere Mitglieder<br />
bei der Auswahl eines Anbieters sind<br />
<strong>mit</strong> großem Abstand Kosten und Konditionen,<br />
dann folgen die Liquidität und<br />
RücKblicK ››<br />
Nach zwei Siegen in den vergangenen<br />
Jahren musste sich iShares,<br />
die ETF-Tochter des weltgrößten<br />
Vermögensverwalters BlackRock,<br />
in diesem Jahr knapp db X-trackers<br />
geschlagen geben. iShares<br />
darf sich aber über eine andere<br />
Spitzenstellung freuen. Die Fondsgesellschaft<br />
verzeichnete 2012<br />
weltweit <strong>mit</strong> umgerechnet knapp<br />
65 Milliarden Euro so hohe Mittelzuflüsse<br />
wie kein anderes ETF-<br />
Haus. Mit dem Kauf des ETF-Geschäfts<br />
der Credit Suisse setzt<br />
BlackRock weiter auf Wachstum.<br />
Methodik der Produkte“, erklärt VDH-<br />
Geschäftsführer Dieter Rauch.<br />
Denn obwohl die Branche ohnehin<br />
von ihrem Ruf als günstige Alternative<br />
zu aktiv gemanagten Fonds profitiert,<br />
gibt es weiter kleine, aber feine Preisunterschiede<br />
zwischen den ETF-Häusern.<br />
„Gerade Honorarberater, die keine Provisionen<br />
kassieren, achten bei der Auswahl<br />
neben der Qualität stark auf die<br />
Kosten“, weiß Rauch. Dass dies auch in<br />
Zukunft ein zentrales Verkaufsargument<br />
bleiben wird, zeigen die USA. Dort ist ein<br />
harter Preiskampf im Gang, der die Gebühren<br />
für ETFs immer weiter zugunsten<br />
der Anleger drückt. Ein Trend, der<br />
vergangenes Jahr auch hierzulande seine<br />
Fortsetzung gefunden hat.<br />
Die VDH-Mitglieder sehen auch die<br />
Methode der Indexabbildung als einen<br />
zentralen Entscheidungsfaktor an. Seit<br />
Jahren tobt ein Streit bei Profi- und Privatanlegern,<br />
ob Swap-basierte oder voll<br />
replizierende ETFs ins Portfolio gehören.<br />
Bei voll replizierenden Produkten finden<br />
sich im Fonds all diejenigen Aktien —<br />
oder Anleihen — des Index wieder, die<br />
abgebildet werden sollen. Als Nachteil<br />
sehen Kritiker unter anderem die etwas<br />
höheren Kosten dieser Methode an.<br />
Swap-basierte Fonds halten dagegen<br />
nicht die zugrunde liegenden Wertpapiere,<br />
sondern setzen stattdessen auf Termingeschäfte,<br />
um die Wertentwicklung<br />
des Index nachzuvollziehen. Sicherheitsorientierte<br />
Anleger monieren aber das<br />
Ausfallrisiko eines Swap-Partners, obwohl<br />
die Anbieter Sicherheitsmechanismen<br />
eingeführt haben.<br />
FOTO: GaBy GERSTER FüR €URO<br />
54 €URO 02|13