Gisela Schwarze Westfalen Band II: Münsterland

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Vom bäuerlichen Vest zur Industrielandschaft Das historische Zentrum – Recklinghausen . . . 315 Das unterwanderte Bauernland beiderseits der Lippe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 321 Städte aus dem Schmelztiegel: Gladbeck – Bottrop – Gelsenkirchen – Castrop-Rauxel . . 338 Literaturverzeichnis Gesamtdarstellungen Westfalen . . . . . . . . . . 357 Gesamtdarstellungen Münsterland / Vest . . . . 360 Periodika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 360 Einzelveröffentlichungen . . . . . . . . . . . . . 362 Register Orte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 369 Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373 Westfälische Geschichte im Überblick . . . . 377
Vorwort Wer die stillen Straßen sucht, findet sie im Münsterland. Abseits der Hauptverkehrslinien liegen kleine Chausseen, die durch die hohen Bäume am Rande noch schmaler wirken. Einsamer sind die Pfade, die sich an Äckern und Wiesen vorbei und durch Wälder schlängeln. Diese »Pättkes« werden immer mehr die letzte Zuflucht jener Menschen, die sich nicht von der Zivilisation vereinnahmen lassen wollen. Eine Wanderung durch das Münsterland zu Fuß oder mit dem Fahrrad führt in eine heitere Stille, in eine Landschaft, die lieblicher ist, als die norddeutsche Tiefebene, und die nicht die Erhabenheit des Gebirges besitzt. Äcker und Wiesen, mal durchzogen von einem Bach oder begrenzt von dichten Wallhecken, in denen es piepst und zwitschert, kleine Waldstücke, wo der Weg sumpfig wird und die Mücken ihre Opfer suchen, und sandige Heide, mit Birken und Wacholder bestanden, ändern immer wieder das Bild auf einem solchen Weg, machen ihn reizvoll und schaffen eine begrenzte Einsamkeit, in der sich der Wanderer nicht verloren fühlt. Doch lasse sich niemand von der Idylle Bauernland täuschen. Nur noch sechs Prozent der Bevölkerung verdienen ihr Geld in Land- und Forstwirtschaft. Mehr als die Hälfte arbeitet – wie anderenorts auch – in privaten und öffentlichen Dienstleistungsunternehmen. Daneben hat sich die seit Jahrhunderten ansässige Textilherstellung und -verarbeitung behauptet, nach Jahren der Rezession spezialisiert und personell verringert. Neue Industrien, insbesondere Maschinen- und Fahrzeugbau, siedelten sich an. Die zahlreichen Mittel- und Kleinstädte und Dörfer des Münsterlandes sind nicht nur historisch gewachsene Siedlungen mit Handel und anderen Dienstleistungen, sondern auch industrielle Konzentrationen, die für ein wirtschaftliches Gleichgewicht sorgen. 7
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