NEUENDORF B. WILSTER
Eine Gemeinde unter dem Meeresspiegel
Eine Gemeinde unter dem Meeresspiegel
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Bedeutungszusammenhang, als dass<br />
sich der Name auch aus der Lagebeschreibung<br />
ergeben haben könnte.<br />
In alten Quellen findet man Achterhörn<br />
auch unter der Bezeichnung<br />
,Brodesende', um den Übergang<br />
vom ackerfähigen Kleiland zum<br />
Hochmoor zu beschreiben (nach<br />
Jensen: "Ende des die Au begleitenden<br />
Kleilandes, auf dem das Brotkorn<br />
gebaut wird" 12 ) . Es konnte<br />
jedoch nicht abschließend geklärt<br />
werden, ob mit ,Brodesende' und<br />
,Diekende' ein und dieselbe Stelle<br />
gemeint war. Detlefsen 13 vermutet,<br />
dass sich ,Brodesende' auf der rechten<br />
Auseile befand, d. h. auf<br />
aebtissinwischer Gebiet, während<br />
Diekende diesseits der Au gelegen<br />
war. Auf jeden Fall wurde mit<br />
,Diekende' jene Stelle umschrieben,<br />
bis wohin die Wilster-Au bedeicht<br />
war, um die benachbarten Ländereien<br />
vor Überschwemmungen zu<br />
schützen. Diese Vorsichtsmaßnahme<br />
galt vor allem dem schädlichen<br />
Moorwasser. 1576 wurde erstmals<br />
die Lage Achterhörns in einer<br />
Skizze festgehalten. 14<br />
Stadtmoor<br />
Stadtmoor grenzt an Achterhörn<br />
und war lange Zeit im Besitz der<br />
Stadt Wilster. Hier konnten die<br />
Bürger aus Wilster gegen Bezahlung<br />
Torf stechen. Jedoch quälten die<br />
Stadt schon damals Geldnöte, weshalb<br />
sie 1531 einen Teil des Stadtmoores<br />
verkaufen musste. Käufer<br />
waren einige Bauern aus Bokhorst. 15<br />
Zwar kaufte die Stadt eine Fläche<br />
zu Beginn des 17. Jahrhunderts<br />
zurück, dennoch ragt sogar in<br />
heutiger Zeit die Gemeinde<br />
Bokhorst des Amtes Scheuefeld mit<br />
einem Zipfel ins ehemalige Stadtmoor.<br />
In den folgenden Jahrhunderlen<br />
bezog die Stadt Wilster<br />
Einnahmen aus der Verpachtung<br />
der Fläche. Seit dem 12. März 1877<br />
gehört Stadtmoorper königlichen<br />
Erlass des Landrats zur Gemeinde<br />
Neuendorf. 16 Ob sich die Ländereien<br />
damals schon im Privatbesitz befunden<br />
haben, ist unklar. Noch in<br />
der Nachkriegszeit wurde hier der<br />
Torf abgebaut.<br />
Averfleth<br />
Averfleth bedeutet dem Sinn nach<br />
,über das Fleth hinüber'. Als ,Fleth'<br />
wurden die ehemaligen Priele der<br />
Marsch bezeichnet. Einige Averflether<br />
Altbürger führen den Namen<br />
auf einen Steg zurück, den früher<br />
die Kirchengäuger der benachbarten<br />
Orte benutzten, um auf dem<br />
Kirchensteig nach Wilster zu gelangen.<br />
Am plausibelsten erschien<br />
jedoch die Erklärung von Hermann<br />
Beimgraben, wonach der Name<br />
Averfleth auf ein altes Fleth zurückgeht,<br />
welches von Krützfleth<br />
kommend auf Höhe der alten Averflether<br />
Schule in die Wilster-Au<br />
mündete. Dieses Fleth ist heute<br />
nicht mehr vorhanden. Lediglich<br />
die Ortsnamen Krützfleth und Averfleth<br />
bezeugen noch dessen Existenz.<br />
Bei gerrauer Betrachtung vor<br />
Ort werden diese Vermutungen<br />
bestätigt. Die Straße nach Krützfleth<br />
befindet sich auf dem ,Olde Dweerdiek'<br />
(vor 1600). In früherer Zeit<br />
war dies die einzige Wegeverbindung<br />
nach Sachsenbande. Die<br />
benachbarten Ackerstücke liegen<br />
zunächst etwas tiefer, bis sich das<br />
Geländeniveau wieder anhebt. In<br />
dieser Senke verlief ein breites<br />
Fleth. Vermutlich ist es mit Anlage<br />
der Hackeboer Wettern verschlickt<br />
und gänzlich verschwunden. Um<br />
nun die Siedlung ,Averfleth' zu