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NEUENDORF B. WILSTER

Eine Gemeinde unter dem Meeresspiegel

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, Wilstra' bzw. seit<br />

1141 , Wilstera' ist<br />

der alte Name der<br />

Wilster-Au. Diese<br />

Bezeichnung<br />

scheint alt-niederdeutsch<br />

zu sein,<br />

deren Bedeutung<br />

ist hingegen<br />

bislang unklar.<br />

Falsch istjedoch<br />

die Annahme, dies<br />

sei eine Verkürzung<br />

von , wilde<br />

Stör '. 45<br />

erreichen, musste man von Wilster<br />

kommend über dieses Fleth hinüber.17<br />

Erstmals wird Averfleth 1371<br />

als ,Ouerflete' erwähnt. 18<br />

Goldbogen<br />

Von Goldbogen stammen die ersten<br />

Nachrichten bereits aus dem<br />

13. Jahrhundert. Ein Rittergeschlecht,<br />

welches einige Male<br />

erwähnt wird, hatte seinen Namen<br />

dieser Siedlung entliehen. So wird<br />

zwischen den Jahren 1251 und 1288<br />

von den Herren Hartwig, Johannes,<br />

Otto und Heinrich berichtet, die<br />

mal Goldenbo, bald Goldenhoch<br />

und Goldenbu sowie Goldenbog<br />

genannt werden . 19 Nachforschungen<br />

erhärten die Vermutung von<br />

Hermann Beimgraben, wonach<br />

dieses Rittergeschlecht nach<br />

Mecklenburg umgesiedelt sein soll. 20<br />

So gibt es nahe Boizenburg, südwestlich<br />

von Schwerin, in der<br />

Gemeinde Friedrichsruhe einen<br />

Ortsteil mit dem Namen<br />

,Goldenbow'. Dieser Ort geht auf<br />

das Rittergeschlecht von Goldenbow<br />

zurück, die den dortigen Besitz aber<br />

bereits im 14. Jahrhundert an die<br />

Familie Lützows verkauften oder in<br />

weiblicher Linie vererbten. 1230<br />

wird das Dorf im Ratzeburger<br />

X. Register erstmals erwähnt. Damit<br />

unterstützen Name und erstmalige<br />

Nennung zumindest die Annahme,<br />

dass es sich vermutlich um dieselbe<br />

Ritterfamilie handelt, auch wenn<br />

die Vermutung nicht wissenschaftlich<br />

belegt ist.<br />

Hackeboe<br />

Die Bedeutung des Namens<br />

Hackeboe könnte man in etwa so<br />

übersetzen: "Wiesengelände in einer<br />

Flussbiegung, wo Habichte sind." 21<br />

Mit der Flussbiegung wird wohl der<br />

alte Lauf der Wilster-Au (,Alte<br />

Wilster') gemeint sein, an dem sich<br />

Hackeboe entlang zieht. Wobei<br />

Elfriede Reese 22 im Rahmen einer<br />

Halbjahresarbeit für die Schule<br />

gerade in dieser alten Auschleife die<br />

Form eines Habichtschnabels entdeckt<br />

haben wi ll und darauf die<br />

Namensgebung zurückführt.<br />

Ein paar Höfe in Hackeboe sowie<br />

die beiden Gehöfte ,Auf der Hove'<br />

sind vermutlich von der Geest aus<br />

besiedelt worden. Dies erklärt auch<br />

die Form einzelner Flurstücke.<br />

Hinter dem Dückerstieg beispielsweise<br />

befinden sich zwei quadratische<br />

Flurstücke von etwa einem<br />

Hektar Größe. Bevor die Niederländer<br />

den Wendepflug einführten,<br />

mussten die Sachsen ihre Fe I der<br />

noch kreuz und quer mit dem<br />

Hakenpflug bearbeiten. Dies war auf<br />

einem quadratischen Feld einfacher.<br />

Es wird sogar vermutet, dass diese<br />

Höfe bereits vorhanden waren, als<br />

Wilster gegründet wurde. Lange Zeit<br />

waren diese nämlich nach Hohenaspe<br />

zehntpflichtig, d. h. sie hallen<br />

10 Prozent ihrer Ernte an die Kirche<br />

in Hohenaspe abzugeben, obwohl<br />

sie im Kirchspiel Wilster lagen. Die<br />

Kirche zu Wilster wird erstmals<br />

1163 genannt. Dennoch findet sich<br />

die erste namentliche Erwähnung<br />

Hackeboe's erst aus dem Jahre 1349,<br />

wonach es zunächst ,Hauekeby'<br />

hieß. Spätere Namensformen waren<br />

,Hakebüw' und ,tho Hackeby'. 23<br />

In Hackeboe treffen verschiedene<br />

politische Gemeinden aufeinander,<br />

so dass Hackeboe in Teilen sowohl<br />

zur Gemeinde Neuendorf, als auch<br />

zur Gemeinde Landrecht, Nortorf<br />

und Sachsenbande gehört. Gerrau<br />

zwischen den beiden Höfen ,Hove'<br />

verläuft die Gemeindegrenze zur<br />

Gemeinde Landrecht. Ursprünglich

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