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NEUENDORF B. WILSTER

Eine Gemeinde unter dem Meeresspiegel

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Das , Hohe Steg'<br />

führte in Averjleth<br />

über die Wilster­<br />

Au und stellte mit<br />

dem Kirchensteig<br />

über Kuskoppermoor<br />

die kürzeste<br />

fußläufige Verbindung<br />

zur Stadt<br />

Wilster her.<br />

Die Brücke wurde<br />

1909 abgerissen. 52<br />

Mit Hilfe von<br />

Schlagbäumen<br />

wurden auch die<br />

Frachtfuhrleute zu<br />

den Unterhaltungskosten<br />

herangezogen,<br />

indem<br />

Beiträge nach<br />

Anzahl der<br />

Frachtwagenpferde<br />

erhoben<br />

wurden. So wurde<br />

beispielsweise<br />

auch an der<br />

Brücke zu Averfleth<br />

durch die<br />

Familie Meiforth<br />

Brückengeld erhoben.<br />

in der<br />

'Newe Landtcarte<br />

Von dem Ampte<br />

Steinborg' von<br />

1651 wird diese<br />

Brücke auch als<br />

'Rickenbrugge'<br />

bezeichnet.<br />

DIE UNTERHALTUNG<br />

DER WEGE<br />

Von alters her war das Wegewesen<br />

eng mit dem Entwässerungswesen<br />

verbunden . Die Unterhaltung der<br />

Wetterungen und Gräben sowie der<br />

Wege, Brücken und Stege eines<br />

Dorfes wurde gleich bei deren Anlage<br />

den einzelnen Hofbesitzern nach<br />

Verhältnis ihres Besitzes zugeteilt.<br />

Diese Lasten hingen unablöslich mit<br />

dem Grundbesitz zusammen.<br />

Somit wurden Jahrhundertelang<br />

insbesondere die Landbesitzer als<br />

größte Nutznießer zur Unterhaltung<br />

der Wege herangezogen. Irgendwann<br />

häuften sich jedoch die Klagen<br />

über die ungerech te Verteilung<br />

der Wegelasten, so dass am 15. Mai<br />

1739 erstmals eine Wegeverordnung<br />

für die Wilstermarsch erlassen<br />

wurde, der 100 Jahre später, im<br />

März 1842, eine allgemeine Wegeverordnung<br />

für die Herzogtümer<br />

Schleswig und Holstein folgte.<br />

Diese, lediglich die öffentlichen<br />

Fahrwege und Fußsteige betreffende<br />

Vorschrift, benannte den jeweiligen<br />

Träger und das Material zu m Ausbau<br />

und zur Unterhaltung der<br />

Haupt- und Nebenlandstraßen<br />

sowie Nebenwege. Unter die letzte<br />

Kategorie fielen alle Wege und<br />

Fußsteige, welche die Dörfer und<br />

einzelnen Gehöfte untereinander<br />

und mit den Haupt- und Nebenlandstraßen<br />

sowie mit Kirchen,<br />

Schulen, Mühlen und dergleichen<br />

verbanden. Hierfür waren die Wegekommunen<br />

- das Gebiet der<br />

Gemeinde Neuendorf gehörte zur<br />

Wegekommune ,Kirchspiel Wil ster<br />

Alte Seite' - als kleinste Einheit<br />

zuständig.<br />

Knapp 40 Jahre später, am<br />

26. Februar 1879, wurde in der nun<br />

preußischen Provinz Schleswig-<br />

Holstein ein neues Wegegesetz<br />

verabschiedet. Hiernach wurden die<br />

bisherigen Wegekommunen zugunsten<br />

kleinerer Wegeverbände auf<br />

Basis der einzelnen politischen<br />

Gemeinden aufgehoben. Dadurch<br />

wurde eine Neuverteilung der<br />

öffentlichen Wege innerhalb der<br />

Gemeinde Neuendorf notwendig,<br />

weshalb die Gemeindeversammlung<br />

eine Wegekommission mit der Ausarbeitung<br />

eines Verteiler-Schlüssels<br />

beauftragte.<br />

Die Fahrwege sollten je zur Hälfte<br />

nach der Grundsteuer und dem<br />

Landareal verteilt werden. Die Verteilung<br />

der Fu ßsteige ergab sich zu<br />

1/5 nach der Gebäudesteuer, 1/5<br />

nach dem Landareal und 3/5 nach<br />

der Grundsteuer. Auf Grundlage<br />

dieser Norm wurde fü r jeden Einzelnen<br />

die zu unterhaltende Wegstrecke<br />

bis auf den Zentimeter<br />

genau ermittelt und zugewiesen.<br />

Beispielsweise musste der Hofbesitzer<br />

Hinrich Hellerich vom<br />

Goldbogen aufgrund seiner Abgaben<br />

und seines Landbesitzes für<br />

418,60 m Fahrweg ab der Grenze<br />

zur Gemeinde Nortorf die Wartung<br />

und Instandsetzung übernehmen.<br />

Gleichfalls wurde ihm die Unterhaltung<br />

für 694,42 m Fußsteig zugewiesen.<br />

Insgesamt hatte die Gemeinde Neuendorf<br />

zur jener Zeit 19.044,22 m<br />

Fu ßsteige und 12.505,09 m Nebenwege<br />

zu unterhalten. 48<br />

Seil 1959 wird die Unterhaltung der<br />

Gemeindewege vom Wegeunterhaltungsverband<br />

Steinburg wahrgenommen,<br />

dem die Gemeinde<br />

Neuendorf im selben Jahr beigetreten<br />

war. Die Unterhaltung<br />

beschränkt sich jedoch lediglich auf<br />

die Schwarzdecken der Straßen und<br />

Wege bzw. die Betonflächen der<br />

Spurbahnen. Untergrundschäden,

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