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Hausarbeit

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Seite 4 von 16<br />

Am Anfang steht allerdings zunächst die Frage nach der Stellung der Frauen<br />

in der Frühzeit des Christentums, nach den Möglichkeiten der Frauen in der<br />

Jesusbewegung sowie in den paulinischen und nachpaulinischen Gemeinden.<br />

Eine differenzierte Beobachtung anhand der biblischen Überlieferungen<br />

soll uns die Antwort auf diese umstrittene Frage geben. Dabei soll<br />

Paulus nicht die Rolle des „Unterdrückers“ 4 zugewiesen bekommen.<br />

2. Was die Bibel sagt<br />

2.1 Die Frau vor Gott<br />

Man muss untersuchen, welche grundlegende Richtung die Bibel einschlägt<br />

und was die vorherrschenden Aussagen der Bibel sind. Welche Tendenz ist<br />

mehrheitlich und prinzipiell vertreten. Nur drei Bibelstellen müssen herhalten,<br />

um ein 2000 Jahre altes androzentrisches Bild der Welt und der Gesellschaft<br />

zuzulassen: Der Mann ist das Haupt der Frau (1Kor 11,3). Die Frau darf<br />

nicht lehren und muss still sein und sich dem Mann unterordnen (1Tim 2,12).<br />

Die Frau soll in der Gemeindeversammlung schweigen (1Kor 14,34-36). Als<br />

Argument für die Gleichstellung von Mann und Frau in der Bibel gibt es aber<br />

auch Aussagen anderer Art:„Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild,<br />

und er schuf ihn als Mann und Frau“ (1Mose 1,27).<br />

In der Apostelgeschichte finden wir etwas von der radikalen Gleichheit in<br />

der neuen Gemeinschaft der Christen (Apg 2,16ff) in Bezug auf Geistbegabung<br />

und prophetisches Reden, und im Galaterbrief 3,28 lesen wir „Es gibt<br />

nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau;<br />

denn ihr alle seid einer/eins in Christus Jesus “ durch die Taufe.<br />

Hier ist die Frau vor Gott dem Mann völlig gleichwertig: Hier ist kein Mann<br />

noch Weib, alle sind Gottes Kinder. Der Heilige Geist fällt der alttestamentlichen<br />

Weissagung entsprechend auf Männer und Frauen gemeinsam (Apg<br />

8,12.15.16), und jeder erhält auch Anteil an den Gaben des Geistes (1Kor<br />

12,7). Frauen beten und weissagen im Gottesdienst (1Kor 11,5) und nichts lässt<br />

darauf schließen, dass sie wie im Synagogengottesdienst nur Zuhörer von außen<br />

gewesen wären 5 . Neben dem Bruder (Röm 14,13) steht die Schwester<br />

4 Schmitt, Mainzer Vorträge 6, S.7<br />

5 Vgl. M. Crüsemann: In Unvertretbar frauenfeindlich. S 199 – 223 :In Kompendium: L<br />

Schottroff / M-T Wacker S. 587 - 589

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