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Die Ableitung und Elastizität von Funktionen. - Heinrich-Heine ...

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Kap. 4, Abschnitt 4.3 387Operationen <strong>und</strong> mit Verkettung kompliziertere elementare <strong>Funktionen</strong> der “dritten Generation”zusammensetzen, so sind diese aufgr<strong>und</strong> der <strong>Ableitung</strong>srechenregeln offenbarwieder differenzierbar mit elementaren <strong>Ableitung</strong>en. So fortfahrend sehen wir, dass überhauptjede elementare Funktion, also jede durch einen Rechenterm definierbare Funktion,der aus endlich vielen Rechenoperationen <strong>und</strong> Verkettungen mit den Gr<strong>und</strong>funktionenzusammengesetzt ist, differenziert werden kann <strong>und</strong> dass das Ergebnis des Ableitens wiedereine elementare Funktion ist. <strong>Die</strong>se <strong>Ableitung</strong> kann man deshalb erneut differenzieren<strong>und</strong> erhält wieder eine elementare Funktion u.s.w. Es gilt daher derSATZ: Jede auf einem offenen Intervall in R definierte elementare Funktion f ist dortbeliebig oft differenzierbar, <strong>und</strong> ihre <strong>Ableitung</strong>en f (n) jeder Ordnung sind wieder elementare<strong>Funktionen</strong>, die explizit berechnet werden können. Das heißt, wenn f(x) durch einenTerm gegeben ist, der aus den Gr<strong>und</strong>funktionen mit endlich vielen Rechenoperationen <strong>und</strong>Verkettungen aufgebaut ist, so erhält man durch Anwendung der <strong>Ableitung</strong>srechenregeln<strong>und</strong> der Formeln für die <strong>Ableitung</strong> der Gr<strong>und</strong>funktionen auch einen entsprechenden Rechentermfür die <strong>Ableitung</strong> f ′ <strong>und</strong> für alle <strong>Ableitung</strong>en höherer Ordnung f (n) .Das bedeutet also, dass man für jede Funktion, die durch einen Rechenterm gegebenist, auch einen Rechenterm für ihre <strong>Ableitung</strong> angeben kann, im Prinzip jedenfalls; denndie Terme für die <strong>Ableitung</strong> können, namentlich bei mehrfacher Anwendung der Quotientenregeloder der Kettenregel, erheblich größer <strong>und</strong> komplizierter werden als der Termfür die Ausgangsfunktion. Das größte Problem beim Ableiten <strong>von</strong> komplexen Termen ist,ihren Aufbau genau zu verstehen, so dass man Summenregel, Produktregel, Quotientenregel<strong>und</strong> Kettenregel in der richtigen Reihenfolge anwendet. Da formales Differenzierenaber eine ganz schematische Angelegenheit ist, gibt es dafür auch Rechenprogramme, diesymbolisch differenzieren können, d.h. zur Eingabe eines Rechenterms für eine Funktionals Ausgabe einen Rechenterm für die <strong>Ableitung</strong> dieser Funktion liefern. (Allerdings differenzierendiese Programme auch <strong>Funktionen</strong>, die es gar nicht gibt. Zum Beispiel liefernsie für ln(1 − e x2 ) die <strong>Ableitung</strong> −2xe x2 /(1 − e x2 ) , die für x ≠ 0 definiert ist, obwohlder Ausgangsterm wegen 1 − e x2 ≤ 0 für kein x ∈ R einen Funktionswert liefert.)Da die in der Wirtschaftsmathematik auftretenden konkreten <strong>Funktionen</strong> allesamt elementarsind oder wenigstens stückweise aus elementaren <strong>Funktionen</strong> zusammengesetztsind, die sogar durch recht einfache Terme definiert werden, können wir abschließendsagen:• Jede konkrete Funktion in mathematischen Modellen ökonomischer Vorgänge kannbeliebig oft differenziert werden — <strong>von</strong> einzelnen isolierten Ausnahmestellen abgesehen(Sprungstellen, Unendlichkeitsstellen, Knickstellen, . . . ) — <strong>und</strong> ihre <strong>Ableitung</strong>enkönnen auch konkret ausgerechnet werden.

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