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Menschen mit Behinderungen

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HANDICAPS<br />

Kommunikation und Integration<br />

Die Pyramide als Symbol einer guten Sache<br />

CENT HINTERM KOMMA: Die Erfolgsstory einer Karlsruher Idee – Das Geld kommt behinderten Kindern zugute<br />

Eigentlich ist es ganz einfach zu erklären,<br />

warum „Cent hinterm Komma“<br />

<strong>mit</strong>tlerweile zu einer der erfolgreichsten<br />

und dauerhaftesten Spendenaktionen<br />

der Region avancierte: Zur richtigen Zeit<br />

hatten die richtigen Personen, am richtigen<br />

Ort, den richtigen Weg gefunden, die<br />

richtige Idee auf richtige Art und Weise<br />

umzusetzen. Wer denkt, dies klinge aber<br />

sehr kompliziert, der irrt. Als im Sommer<br />

2006 der Geschäftsführer des Vereins<br />

„Humanitäre Botschaft“, Carsten de la<br />

Porte, <strong>mit</strong> einer kleinen Spendenpyramide<br />

ins Büro des Citymanagers Sascha<br />

Binoth kam, war es beiden im ersten Moment<br />

klar: Daraus machen wir was!<br />

Karlsruhe, die Pyramide, ein soziales<br />

Projekt, mehrere Hundert Gewerbetreibende,<br />

Kulturschaffende und Unternehmer,<br />

die Mitglied in der City Initiative<br />

Karlsruhe sind und das damals kurz bevorstehende<br />

Karlsruher Stadtfest als optimales<br />

Startevent – eine bessere Konstellation,<br />

diese Spendenaktion auf den Weg<br />

zu bringen, war kaum denkbar. Und so<br />

erhielt das Stadtfest auch das Motto „Feiern<br />

und Helfen“ und mehrere Hundert<br />

Spendenpyramiden wurden fl ächendeckend<br />

in Karlsruhe aufgestellt. Etliche<br />

Aktionen des Handels begleiteten diese<br />

Kick-off-Veranstaltung <strong>mit</strong> attraktiven<br />

Sammelaktionen. Schnell war klar, dies<br />

könne nicht nur eine einmalige Aktion<br />

bleiben und so verblieben die meisten<br />

Sammelbüchsen auch nach dem Stadtfest<br />

an ihren Standorten. Und auch im<br />

Nachklang fand die Idee, Restcent an<br />

den Ladentheken zu sammeln, reges Interesse<br />

und so kamen etliche weitere<br />

Standorte hinzu.<br />

Mittlerweile stehen rund 500 Spendenpyramiden<br />

in fast allen Karlsruher Stadtteilen<br />

und es wurden seither rund 60 000<br />

Euro gesammelt – Geld, das zur Unterstützung<br />

von Karlsruher Kindern <strong>mit</strong> Behinderung<br />

verwendet wird. Etliche Projekte<br />

konnten bereits gefördert werden,<br />

wie etwa die integrativen Ferienmaßnahmen<br />

des Stadtjugendausschusses, ein<br />

pädagogisches Landschulheim für geistig<br />

behinderte Jugendliche, integrative Theaterprojekte<br />

oder Freizeitmaßnahmen für<br />

Kinder <strong>mit</strong> und ohne Behinderung in<br />

Karlsruher Sportvereinen. Doch auch ei-<br />

Beim integrativen Segeln<br />

können <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong><br />

und ohne Handicap gemeinsamen<br />

Freizeitspaß<br />

erleben. Foto: Lennermann<br />

Die „Cent hinterm<br />

Komma“-Initiatoren Sascha<br />

Binoth und Carsten<br />

de la Porte, gemeinsam<br />

<strong>mit</strong> Klaus Ruh von Citylight<br />

Contact, beim Start<br />

einer Plakatkampagne,<br />

die für die Spendenaktion<br />

in der Fächerstadt<br />

immer wieder wirbt.<br />

(v. l. n. r.) Foto: Artis<br />

gene Projekte, die die „Humanitäre Botschaft“<br />

ins Leben gerufen hat, wurden<br />

<strong>mit</strong> der Hilfe des vermeintlichen Kleingeldes<br />

auf den Weg gebracht. Auf dem Birkenhof<br />

in Daxlanden beispielsweise werden<br />

<strong>mit</strong> Hilfe von vereinseigenen Lamas<br />

vorwiegend autistische und verhaltensauffällige<br />

Kinder im Rahmen von tiergestützten<br />

Interventionen begleitet. Bereits<br />

zum zweiten Mal fand im Sommer diesen<br />

Jahres eine integrative Segelfreizeit in<br />

Holland für <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> und ohne<br />

Handicap statt – ein einmaliges Projekt,<br />

das auch in Zukunft fortgesetzt und ausgebaut<br />

werden soll.<br />

Ein wahres Modellprojekt rief der Verein<br />

im Jahr 2009 in Kooperation <strong>mit</strong> der<br />

Turnerschaft Durlach ins Leben: die<br />

„Durlach Turnados“! Dies ist ein integratives<br />

Handballprojekt, bei dem <strong>Menschen</strong><br />

<strong>mit</strong> und ohne Behinderung diesen beliebten<br />

Sport aktiv ausführen – <strong>mit</strong> Erfolg!<br />

Die „Turnados“ erhielten Anfang des Jahres<br />

einen der Ehrenamtspreise des Landes<br />

Baden-Württemberg für besonderes<br />

Engagement und Innovationscharakter.<br />

Und auch bei den diesjährigen Special<br />

Olympics in Bremen kamen die Durlacher<br />

Wirbelwinde natürlich nicht ohne<br />

Medaille nach Hause. „Bei unseren eigenen<br />

Projekten ist es immer wichtig, starke<br />

und kompetente Partner an der Seite zu<br />

haben“, erklärt Geschäftsführer Carsten<br />

de la Porte. „Wir können als kleiner Verein<br />

Impulse geben, Konzepte entwickeln<br />

und eine Anschub-Finanzierung einbringen.<br />

Die Umsetzung liegt dann aber bei<br />

den Profi s“, fährt de la Porte fort.<br />

Und auch die anstehenden Projekte<br />

nehmen allesamt eine Vorreiterstellung<br />

ein. So ist beispielsweise gerade eine stufenlos<br />

absenkbare Kletterwand im Entstehen,<br />

die in naher Zukunft in der Halle des<br />

Alpenvereins neben dem Fächerbad zu<br />

nutzen sein wird. „Wir planen, im nächsten<br />

Jahr die Möglichkeiten sein Kleingeld<br />

spenden zu können, auszuweiten. Hier<br />

tüfteln wir gerade <strong>mit</strong> einigen Partnern an<br />

neuen Ideen“, so de la Porte <strong>mit</strong> einem<br />

zuversichtlichen Blick. Wer die Aktion aktiv<br />

<strong>mit</strong> seiner Spende unterstützen möchte,<br />

kann dies tun: Humanitäre Botschaft,<br />

BBBank Karlsruhe (BLZ 660 908 00),<br />

Konto 11 991 99 0. hb

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