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10 Jahre DAZ - Verein für Deutsch-Afrikanische Zusammenarbeit

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<strong>Deutsch</strong>-<strong>Afrikanische</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong> e.V.<br />

<strong>Jahre</strong>sbericht 2011<br />

<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>DAZ</strong><br />

<strong>Deutsch</strong>-<strong>Afrikanische</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong> e.V.<br />

Aalbruch 4, D-17489 Greifswald E-Mail: info@daz-eu.de Internet: www.daz-eu.de<br />

Spendenkonto: <strong>DAZ</strong> e.V. Konto-Nr.: 232 00 8256 BLZ: 150 50 500 Sparkasse Vorpommern


2 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

Vorwort<br />

Vor <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n wurde unser <strong>Verein</strong> gegründet. Mit diesem <strong>Jahre</strong>sbericht wollen zurück blicken auf diese <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>. Wir<br />

wollen erzählen von der <strong>Zusammenarbeit</strong> mit unseren westafrikanischen Partnern. Diese <strong>Zusammenarbeit</strong> hat unseren<br />

Horizont erweitert. Der afrikanische Kontinent ist uns nahe gerückt. Wir haben gelernt, dass der afrikanische Kontinent<br />

groß ist, viel größer als Europa und dass Afrikaner nicht alle gleich sind. Nach Westafrika ist es mit dem Flugzeug keine<br />

lange Reise. Durch das Internet sind unsere Briefe sogar in Minuten dort. Unsere Welt ist dicht zusammen gerückt.<br />

Wir haben in Westafrika viele Menschen kennen gelernt und Freunde gewonnen, Togoer und Ghanaer und auch Afrikaner<br />

aus anderen Ländern. Wir haben Menschen kennen gelernt, die in einfachen Hütten leben ohne Strom, Fernsehen und Computer, die nicht<br />

immer genug zum Essen haben, die ihr Trinkwasser aus schmutzigen Tümpeln holen. Wir haben mit Erstaunen festgestellt, dass Glück,<br />

Freude, sinnvolles Leben Worte sind, die nicht an Wohlstand gebunden sind. Nach Reisen zu unseren Freunden in Westafrika sind wir<br />

nachdenklich nach Hause zurück gekehrt. Manche unserer eigenen Probleme rücken in ein anderes Licht. Wir haben gelernt, dass wir – die<br />

Menschen in <strong>Deutsch</strong>land und in Togo und Ghana – zusammen gehören. Wir leben in EINER WELT. Afrika ist kein ferner Kontinent. Die<br />

Probleme der Menschen dort gehen uns etwas an. Die sozialen Probleme werden wir nicht durch Mauern und Zäune fern von Europa halten<br />

können. Gerade wir <strong>Deutsch</strong>en haben erlebt, dass Mauern nur eine begrenzte Lebensdauer haben.<br />

Als <strong>Verein</strong> leisten wir einen kleinen Beitrag <strong>für</strong> das Miteinander von Menschen in Europa und Afrika. Das wollen wir auch weiterhin tun. Wir<br />

sind dankbar da<strong>für</strong>, dass uns viele Menschen mit ihrer Spende und ihrem Rat dabei unterstützen. Ihnen, unseren Mitgliedern und Spendern,<br />

den Stiftungen und dem Bundesministerium <strong>für</strong> wirtschaftliche <strong>Zusammenarbeit</strong> und Entwicklung sagen wir unseren herzlichen Dank.<br />

Greifswald, 29. Februar 2012<br />

Im Namen des Vorstandes<br />

Landtagspräsident a.D. Hinrich Kuessner, Vorsitzender<br />

Grußwort aus Togo<br />

Vor <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n begann die Initiative <strong>DAZ</strong> zur Stärkung der Nord-Süd-Partnerschaft auf zivilgesellschaftlicher Ebene.<br />

<strong>Afrikanische</strong> Initiativen zur Selbsthilfe in Ländern wie Togo, Ghana und Burkina Faso wurden besonders gefördert.<br />

Was wäre aus den Aidswaisen im Kinderhaus Frieda ohne diese Initiative geworden? Was wäre aus den 300<br />

Schulkindern der Savanne im Norden Togos geworden, denen jährlich geholfen wird? Projekte wie « Miel des Savanes<br />

» geben über 2 000 Imkern, organisiert in <strong>10</strong>0 Imkervereinen, eine greifbare Perspektive aus der extremen Armut<br />

zu kommen. Ein Ausbildungszentrum konnte in Dapaong gebaut werden, um jungen Menschen aus der Region die<br />

Chance zu geben sich ausbilden zu lassen… Die Liste der in den letzten <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n geförderten Projekte ist lang.<br />

Die Früchte der Initiative <strong>DAZ</strong> mögen in <strong>Deutsch</strong>land noch nicht sichtbar und greifbar sein. Aber wir, die afrikanischen Partner der <strong>DAZ</strong>,<br />

können bestätigen, dass die <strong>Zusammenarbeit</strong> mit der <strong>DAZ</strong> ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in den Bereichen ländliche<br />

Entwicklung, Schulbildung, Aus- und Weiterbildung sowie Kinderschutz ist.<br />

Es sind viele Gelder geflossen in den vergangenen <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n. Es sind aber auch viele Berge bewegt worden. Es ist wichtig an dieser Stelle zu<br />

erwähnen, dass das Geheimnis unseres gemeinsamen Erfolges der letzten <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n einerseits auf deutscher Seite tiefes Vertrauen, hohes<br />

Engagement und die Verfügungstellung der notwendigen Mittel ist. Andererseits erfordert unser gemeinsamer Erfolg auf unserer Ebene eine<br />

Vision, die Fähigkeit Menschen zu begeistern, die Fähigkeit die Mentalitäten auf deutscher sowie auf afrikanischer Ebene zu verstehen, Zuverlässigkeit,<br />

eine hohe Risikobereitschaft, die Fähigkeit eigene finanzielle Beiträge leisten zu können etc...<br />

Der Kampf gegen die extreme Armut ist ein langwieriger und langfristiger Kampf. Wir können dennoch stolz sein auf das, was die <strong>DAZ</strong><br />

binnen <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n erreicht hat. Das Kinderhaus Frieda in Lomé und IT Village in Dapaong sind heute Musterprojekte, die viel Begeisterung<br />

und Anerkennung verdienen.<br />

Um das Erreichte zu befestigen, müssen wir uns auf beiden Seiten noch mehr engagieren. Ich kann Euch im Namen der afrikanischen Partnern<br />

versichern, dass es an unserer Bereitschaft weiterzumachen nicht fehlen wird.<br />

Vielen Dank an alle Mitglieder, Förderer und Mithelfer <strong>für</strong> die Investitionen in Form von Zeit, Geld, Geduld und Vertrauen.<br />

Lasst uns gemeinsam diese “success story”, diese einmalige Nord-Süd-<strong>Zusammenarbeit</strong> fortsetzen.<br />

Lomé, 16. März 2012<br />

Dipl. Ing. Etienne Yawo DABLE<br />

Vorstandsvorsitzender IT Village, Dapaong / Togo<br />

Vorstandsmitglied Kinderhaus Frieda, Lomé/Togo


Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

Vorwort 2<br />

Grußwort aus Togo 2<br />

1. <strong>DAZ</strong> wird <strong>10</strong> 4<br />

1.1. Eine erste Reise zu <strong>DAZ</strong>-Projekten in Togo und Ghana 7<br />

1.2. Für ein lachendes Afrika -<br />

Ein Bericht über einen Afrikaabend an der Schule in Stralendorf 8<br />

2. Unsere Partner<br />

2.1. Association Aide aux Enfants Orphelins du Sida in Lomé/Togo ab 2004<br />

2.1.1. Kinderhaus Frieda <strong>10</strong><br />

2.1.2. Lassa Houde 15<br />

2.1.3. Entwicklungspolitische Aktivitäten in Schwerin, insbesondere <strong>für</strong> das Kinderhaus Frieda 15<br />

2.2. Information Technology Village (IT Village) in Dapaong/Togo ab 2006 16<br />

2.2.1 Schulförderung – Ohne Schule geht es nicht! 16<br />

2.2.2. Ausbildungszentrum in Dapaong – das BONITA-Haus 18<br />

2.2.3. Honig der Savanne 19<br />

2.2.4. Institut <strong>für</strong> Bienenkunde Celle, Prüfbericht <strong>für</strong> Honig 21<br />

2.2.5. Waldaktie der Savanne 22<br />

2.2.6. Sauberes Trinkwasser 23<br />

2.3. Association pour Developement de Bitoka-Cope/Togo ab 2007 23<br />

2.4. Christian Rural Aid Network (CRAN) in Hohoe/Ghana 2002 - 2009 25<br />

2.5. Associates for Sustainable Rural Development (ASRUD) in Ho/Ghana ab 2009 25<br />

3. Weltwärts mit der <strong>DAZ</strong> e.V. 26<br />

Entwicklungspolitische Freiwilligendienste in Ghana und Togo<br />

4. Finanzen 28<br />

4.1. Finanzbericht zum <strong>Jahre</strong>sabschluss 2011 des Schatzmeisters 29<br />

<strong>DAZ</strong> e.V. hat sich in wenigen <strong>Jahre</strong>n zu einem verlässlichen und erfolgreichen Partner <strong>für</strong> innovative<br />

Initiativen vor Ort entwickelt - weil ein Einzelner es nicht bei Ideen belassen, sondern beharrlich Mitstreiter/innen<br />

geworben und gefunden hat!<br />

Hannelore Kohl, Präsidentin des Landesverfassungsrichtes MV/<strong>DAZ</strong>-Mitglied<br />

3 <strong>DAZ</strong> e.V.


4 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

1. <strong>DAZ</strong> wird <strong>10</strong><br />

Auf einer Reise von zwei Ghanaern und vier <strong>Deutsch</strong>en nach Ghana entstand Anfang 2002 der Gedanke zur Gründung eines <strong>Verein</strong>s.<br />

Am 9. März 2002 gründeten vier Afrikaner und fünf <strong>Deutsch</strong>e den <strong>Verein</strong> <strong>Deutsch</strong>-<strong>Afrikanische</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong> e.V. in Greifswald.<br />

Mitglieder<br />

09. 3. 2002 9<br />

31.12.2002 36<br />

31.12.2005 55<br />

31.12.2008 93<br />

09.03.2012 122<br />

<strong>DAZ</strong>-Mitglieder wohnen vor allem in Mecklenburg-Vorpommern und in der Region Hude/Delmenhorst, aber<br />

auch in anderen Teilen <strong>Deutsch</strong>lands und einzelne im Ausland. <strong>DAZ</strong> ist korporatives Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt,<br />

Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, Mitglied im Eine-Welt-Landesnetzwerk Mecklenburg-<br />

Vorpommern und der Solarinitiative Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Einmal im Jahr führt <strong>DAZ</strong> eine Mitgliederversammlung durch. Auf der Versammlung am 26. 3. 20<strong>10</strong> wurde der<br />

Vorstand <strong>für</strong> zwei <strong>Jahre</strong> neu gewählt. Ihm gehören an: Hinrich Kuessner als Vorsitzender, Isaac Obuba als stellvertretender<br />

Vorsitzender, Heinz-Jürgen Schellenberg als Schatzmeister, Manfred Dachner, Jutta Hartrampf,<br />

Karin Packhäuser und Iris Prothmann als Beisitzer und Ole Schwabe als Jugendbeauftragter.<br />

Von Anfang an war unser Ziel, afrikanische <strong>Verein</strong>e bei der Armutsbekämpfung zu<br />

unterstützen. Später haben wir dieses Ziel genauer formuliert: Wir wollen Kindern<br />

helfen, dass sie ihren Weg aus der Armut finden. Immer war klar, dass wir diese Arbeit<br />

nicht selbst leisten können, sondern dass wir afrikanische <strong>Verein</strong>e bei dieser Arbeit<br />

unterstützen wollen. Und noch eins war immer klar: Wir wollten keinen großen <strong>Verein</strong>sapparat<br />

schaffen, sondern uns ehrenamtlich engagieren. Für unsere Unterstützung<br />

war uns wichtig, dass wir mit unseren afrikanischen Partnern über die geplanten Projekte<br />

diskutieren können, die Planung mit ihnen gemeinsam entwickeln und vollen<br />

Einblick in die Finanzen bekommen.<br />

Felix Worwornyo (<strong>DAZ</strong>), Cosmos Abiwu (CRAN/<br />

Ghana), Eugen Keteku (<strong>DAZ</strong>) im Gespräch mit<br />

Bundespräsident Johannes Rau, 2003 bei einem<br />

Jugendtreffen in Prora auf Rügen.<br />

Projektreise 2011<br />

Regelmäßig reisen <strong>DAZ</strong>-Mitglieder<br />

zu unseren Partnern nach Westafrika.<br />

Vertreter von CRAN, dem Kinderhaus<br />

Frieda und IT Village haben uns in<br />

<strong>Deutsch</strong>land besucht. Der persönliche<br />

Austausch ist uns wichtig.<br />

Auf der Suche nach Partnern haben<br />

wir zunächst ein kleines Projekt des<br />

<strong>Verein</strong>s Mission For All in Uganda,<br />

Hilfe <strong>für</strong> AIDS-Kranke und Waisenkinder,<br />

gefördert. Danach entstand der<br />

<strong>DAZ</strong>-Satzung<br />

§ 3 Der <strong>Verein</strong> kann sich zur Verwirklichung<br />

seiner Ziele insbesondere der folgenden Mittel<br />

bedienen:<br />

1. Austausch von Informationen und Förderung<br />

von Kontakten im politischen, wirtschaftlichen,<br />

kulturellen, wissenschaftlichen und<br />

gesellschaftlichen Bereich;<br />

2. Durchführung, Austausch und Vermittlung<br />

von Ausstellungen, Vorträgen und sonstigen<br />

Veranstaltungen;<br />

3. Unterstützung von Entwicklungsprojekten und<br />

von humanitären Aktionen, einschließlich<br />

Sammlungen von Spenden <strong>für</strong> diesen Zweck;<br />

4. Durchführung und Vermittlung von Studienreisen<br />

und Vorbereitungsseminaren;<br />

5. Förderung von Partnerschaften zwischen deutschen<br />

und afrikanischen Städten und Gemeinden,<br />

Schulen und Ausbildungseinrichtungen<br />

und sonstigen Institutionen.<br />

Kontakt zu dem ghanaischen <strong>Verein</strong> Christian Rural Aid Network (CRAN), speziell zu<br />

seiner Außenstelle in Hohoe, die von Cosmos Abiwu geleitet wurde. Diese <strong>Zusammenarbeit</strong><br />

beendeten wir Anfang 2009. Mit dem von Cosmos Abiwu gegründeten <strong>Verein</strong> Associates<br />

for Sustainable Rural Development (ASRUD) in Ho setzten wir unsere <strong>Zusammenarbeit</strong><br />

in Ghana fort.<br />

Aus Gesprächen zu Aktivitäten <strong>für</strong> Waisenkinder in Togo Anfang 2004 entwickelte sich<br />

das Projekt Kinderhaus Frieda in Lomé. Es wurde ein Zuhause <strong>für</strong> 24 Kinder geschaffen,<br />

deren Eltern an AIDS verstorben sind. Bis zum Abschluss der Berufsausbildung sollen<br />

diese Kinder begleitet werden. Im Sommer 2004 wurde der <strong>Verein</strong> Association Aide aux<br />

Enfants Orphelins du Sida in Lomé gegründet. Mit diesem <strong>Verein</strong> arbeiten wir bis heute<br />

zusammen.<br />

2005 organisierte <strong>DAZ</strong> <strong>für</strong> fünf Krankenhäuser in Togo die Beschaffung von Medikamenten.<br />

Nach der Bekanntgabe des gefälschten Wahlergebnisses der Präsidentenwahl<br />

(24. 4. 2005) kam es zu Unruhen im ganzen Land. Das Militär ging brutal gegen die<br />

Bevölkerung vor. Viele Togoer verließen ihr Land. Uns erreichten Hilferufe von Vertretern<br />

zivilgesellschaftlicher Gruppen. Zur Versorgung der vielen Verletzten fehlten Medikamente.<br />

Das Auswärtige Amt war sofort bereit 50 T€ zur Verfügung zu stellen. In <strong>Zusammenarbeit</strong><br />

mit DIFÄM – Gesundheit in der Einen Welt in Tübingen und der Norddeutschen<br />

Mission in Bremen organisierten und begleiteten Eugen Keteku und Hinrich<br />

Kuessner den Transport nach Lomé. Im Einsatzbereich unseres Partners CRAN in der<br />

Voltaregion/Ghana versorgten wir Flüchtlinge mit Lebensmitteln und Decken und bezahlten<br />

<strong>für</strong> Verletzte die ärztliche Versorgung.<br />

Im Frühjahr 2006 kehrte unser <strong>Verein</strong>smitglied, der Togoer Yawo Etienne Dablé, nach<br />

15 <strong>Jahre</strong>n in Hamburg zurück in seine Heimat, zunächst nach Ouagadougou/Burkina<br />

Faso, später nach Lomé/Togo. In seiner Heimatregion, der Savanne im Norden Togos,<br />

gründete er am 30. 12. 2006 den <strong>Verein</strong> Information Technology Village (IT Village).<br />

Mit diesem <strong>Verein</strong> arbeiten wir seit Anfang an intensiv zusammen und realisieren gemeinsam<br />

viele Projekte.


Mitgliederversammlung 2004 in Rostock-Warnemünde<br />

Mitgliederversammlung 2006 im Solarzentrum in Wietow bei wWsmar<br />

Mitgliederversammlung 2009 in Parchim<br />

Isaac Obuba gratuliert Martin Müller nach bestandener Diplomverteidigung<br />

an der Uni Rostock. Die Arbeit hat Herr Müller in<br />

Ghana erarbeitet.<br />

5 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

Zeitweise förderte <strong>DAZ</strong> in Togo den <strong>Verein</strong> Action Contre<br />

la Lauvreté en Afrique (ACP-Afrique) in Kovie und den<br />

<strong>Verein</strong> der Familienmitglieder und Freunde behinderter<br />

Menschen (APAPE).<br />

Mit dem <strong>Verein</strong> Association pour Developement de Bitoka-Cope/Togo<br />

baute <strong>DAZ</strong> eine Grundschule. Zwei Mitglieder<br />

engagierten sich <strong>für</strong> dieses Projekt besonders, Dr.<br />

Christian König und Rainer Gruszczynski. Letzterer hat<br />

Buchhalter ausgebildet und berät unsere Partner bei dieser<br />

wichtigen Arbeit. Unsere Mitglieder, Ehepaar Lewandowski,<br />

unterstützen wir bei ihren Projekten mit Überweisungen<br />

nach Togo.<br />

<strong>DAZ</strong> führte mehrere Containertransporte durch. In den<br />

ersten <strong>Jahre</strong>n ging es vor allem um Computer, Fahrräder<br />

<strong>für</strong> Lehrer und Rollstühle. Auch Fahrzeuge und ein Trecker<br />

wurden nach Ghana und Togo verschifft. Später folgten <strong>für</strong><br />

das Kinderhaus Frieda eine Solaranlage und <strong>für</strong> IT Village<br />

Ausrüstungen <strong>für</strong> die Ausbildungsstätte und die Imkerei.<br />

In den <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n sind <strong>DAZ</strong>-Mitglieder in vielen Schulen<br />

gewesen und haben über unsere Projekte und das Leben der<br />

Menschen in Togo und Ghana berichtet. Diese Aktivitäten<br />

begannen in der Schweriner Friedensschule. Es folgten<br />

weitere Schulen in Schwerin, Greifswald, Neubrandenburg,<br />

Stralsund, Bützow, Malchin, Stavenhagen, Bernitt, Stralendorf,<br />

Süderholz, Rövershagen, Ahlbeck/Usedom und<br />

Gingst/Rügen. In mehreren Schulen wurden Benefizveranstaltungen,<br />

Arbeitseinsätze und andere Spendenaktionen<br />

<strong>für</strong> Schüler in Togo und Ghana durchgeführt. Auch Kindertagesstätten<br />

in Greifswald, Weitenhagen, Görmin und Altkalen<br />

engagierten sich <strong>für</strong> Kinder in Westafrika.<br />

Die Gewerkschaft <strong>für</strong> Erziehung und Wissenschaft (GEW)<br />

hat ab 2007 über mehrere Monate in ihrem Mitgliedermagazin<br />

über Projekte unserer Partner und unsere Aktivitäten<br />

in MV berichtet. Künstler unter der Leitung von Bernard<br />

Misgaiski aus Putbus/Rügen haben Kunstwerke unter dem<br />

Thema BLAUMACHEN <strong>für</strong> ein Schulförderprojekt in Burkina Faso verkauft.<br />

Über mehrere <strong>Jahre</strong> wurde <strong>DAZ</strong> durch den Bützower Berufsbildungsverein<br />

e.V. unterstützt. Drei Monaten absolvierten zwei CRAN-Mitarbeiter aus Hohoe/Ghana<br />

ein Praktikum in Steinhagen. Dabei wurde u.a. ein Trecker <strong>für</strong> den<br />

Export aufgearbeitet. Der Geschäftsführer Peter Müller hat uns mit vielen Initiativen<br />

unterstützt, auch mit Autos und Werkzeugen <strong>für</strong> Ausbildungsstätten in<br />

Ghana und Togo. Auch im BiG - Bildungszentrum in Greifswald absolvierten<br />

2005 zwei CRAN-Ausbilder und zwei Ausbilder staatlicher Handwerksschulen<br />

in Ghana ein 3monatiges Praktikum. Ende 2011 wurde der Jugendförderverein<br />

Parchim/Lübz e.V. Mitglied bei <strong>DAZ</strong>. Seine Erfahrungen in der beruflichen<br />

Bildung wollen wir beim Aufbau des BONITA-Hauses in Dapaong nutzen.<br />

Studenten der Beruflichen Schule der Stadt Neubrandenburg „Wirtschaft,<br />

Handwerk, Industrie“ haben Spendenwerbeaktionen <strong>für</strong> Schulprojekte und <strong>für</strong><br />

Waldaktien mit großem Erfolg durchgeführt. Anfang 2012 wurden uns 2.400<br />

€ <strong>für</strong> ein Schulspeisungsprojekt in der Savanne Togos überwiesen.<br />

Hilfreich <strong>für</strong> unsere Arbeit sind Untersuchungen von Studenten. <strong>DAZ</strong>-<br />

Mitglied Martin Müller hat seine Diplomarbeit an der Universität in Rostock 2006 zu dem Thema geschrieben: „Probleme einer zukunftsbeständigen<br />

Entwicklung nach dem Inbegriff der Agenda 21 in einem Entwicklungsland – Nachhaltige Entwicklung eines ländlichen<br />

Raumes am Beispiel der Liati Area/Ghana.“ Dazu war er mehrere Monate in der Voltaregion. Die Greifswalder Universitätsbibliothek hat<br />

die Arbeit (Englisch und <strong>Deutsch</strong>) in ihre digitale Bibliothek aufgenommen. <strong>DAZ</strong>-Mitglied Marieke Hartrampf schrieb 2008 ihre Diplomarbeit<br />

über das Kinderhaus Frieda an der Fachhochschule in Münster und gestaltete das Logo, Flyer und vieles mehr <strong>für</strong> dieses Projekt.<br />

<strong>DAZ</strong>-Mitglied Mareike Facklam absolvierte 2007/08 zehn Monate im Kinderhaus Frieda ihr hochschulgelenktes Praktikum. Die Studentin<br />

der Erziehungswissenschaften und Ethnologie/Afrikastudien der Johannes Gutenberg Universität Mainz Julia Ebert war 2011 in Dapaong<br />

und schrieb eine Seminararbeit mit dem Thema: „Möglichkeiten des Einsatzes von Mikrokrediten durch IT Village. Bericht über die<br />

qualitative Untersuchung in fünf Dörfern um Dapaong 2011.“<br />

Bei unseren Partnern in Ho, Lomé und Dapaong weilen immer wieder Praktikanten. Ab Herbst 2009 sind Freiwillige des Weltwärts-


6 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

Die Polizeiinspektion in Friedland führt seit mehreren <strong>Jahre</strong>n Benefizkonzerte<br />

mit dem Landespolizeiorchester durch. <strong>DAZ</strong> bekam Spenden <strong>für</strong> die<br />

Schulförderung in der Savanne.<br />

Spendenübergabe in der Greifswalder Martinschule: von links Schulleiter<br />

Skladny, Elternsprecherin Frau Felix, Isaac Obuba und Hinrich Kuessner<br />

von <strong>DAZ</strong>. Die Schüler führten von 2009 - 2011 Spendenläufe <strong>für</strong> Schüler<br />

in der Savanne durch.<br />

Schüler aus Ahlbeck machen ihr Seebad sauber <strong>für</strong> die neue Saison und<br />

spenden den Verdienst <strong>für</strong> Schüler in der Savanne.<br />

<strong>DAZ</strong> beteiligt sich am Weltlehrertag der Gewerkschaft Erziehung und<br />

Wissenschaft MV. Die GEW unterstützt Schulförderprogramme von <strong>DAZ</strong>.<br />

Programms des BMZ <strong>für</strong> jeweils ein Jahr dort. Entsendeorganisation<br />

der Freiwilligen ist die Landesvereinigung kulturelle Kinder- und<br />

Jugendbildung Sachsen-Anhalt e.V. (LKJ) in Magdeburg.<br />

Mit Fördermitteln haben unsere Arbeit die Stiftungen Fürsorge- und<br />

Bildungsstiftung (früher BONITA-Stiftung), die Norddeutsche Stiftung<br />

<strong>für</strong> Umwelt und Entwicklung (NUE) und die Stiftung Nord-Süd-<br />

Brücken und das Bundesministerium <strong>für</strong> wirtschaftliche <strong>Zusammenarbeit</strong><br />

und Entwicklung (BMZ) unterstützt. Da<strong>für</strong> sagen wir herzlichen<br />

Dank. Ebenso danken wir unseren vielen Spendern und allen,<br />

die <strong>für</strong> uns Benefizkonzerte und andere Benefizveranstaltungen<br />

durchgeführt haben.<br />

In der Greifswalder Greifschule informiert <strong>DAZ</strong> regelmäßig über die Situation<br />

der Kinder in der Savannenregion Togos. Dazu diente auch eine Ausstellung<br />

mit Bildern und Gebrauchsgegenständen aus Togo.<br />

Die Schulleiterin Frau Drescher<br />

begrüßt den togoischen<br />

Gast Etienne Dable in ihrer<br />

Grundschule in Süderholz.<br />

Auch diese Schule unterstützt<br />

Schulförderprogramme in der<br />

Savanne.<br />

Die Grundschule Süd in<br />

Neubrandenburg veranstaltete<br />

2009 ein großes<br />

Afrikafest und spendete<br />

Geld <strong>für</strong> Schulmaterial<br />

<strong>für</strong> 70 Schüler in der<br />

Savanne.


1.1. Eine erste Reise zu <strong>DAZ</strong>-Projekten in Togo und Ghana<br />

Mein Mann und ich sind seit <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n Mitglied im <strong>DAZ</strong> e.V. Im März 2011 haben wir<br />

dann zum ersten Mal die Gelegenheit genutzt und sind mit weiteren <strong>Verein</strong>smitgliedern<br />

nach Togo geflogen. Diese Reise war wahrlich keine Erholungsreise, sie war <strong>für</strong> uns wegen<br />

der ungewohnten Lebensumstände und großen Hitze anstrengend, wird uns aber unvergessen<br />

bleiben - Togo ist eine andere Welt. Beeindruckend waren <strong>für</strong> uns die Herzlichkeit,<br />

die Freundlichkeit und die Einfachheit der Menschen einerseits. Bedrückend andererseits<br />

die große Armut und fehlende Bildung als die größten Probleme, vor allem in der<br />

sozial und wirtschaftlich benachteiligten Savannenregion im Norden Togos.<br />

Nicht vergessen werden wir die vielen Kinder – ob groß oder klein – die uns stets umringten<br />

und deren großen Augen uns neugierig anstrahlten.<br />

Wir haben bei unseren Fahrten durch die Savanne miterlebt, wie stolz die Dorfbewohner<br />

sind, wenn sie durch den Verkauf auch kleiner Mengen Honigwaben Geld verdienen und<br />

so die eigene und die Not ihrer Familien etwas lindern können. Das Projekt des IT Village<br />

in Dapaong „Honig der Savanne“ ist eines der vom <strong>DAZ</strong> unterstützten Projekte, das einen<br />

Beitrag dazu leistet, den Menschen den Weg aus der Armut zu zeigen.<br />

Der Besuch von zwei Schulen im Nordosten der Savanne hat uns auch gezeigt, dass sich<br />

die Schulbedingungen in den letzten <strong>Jahre</strong>n zwar verbessert haben – so wurde das Schulgeld<br />

<strong>für</strong> den Besuch der Grundschule durch das Bildungsministerium gestrichen und es<br />

wurden neue Schulen gebaut – aber nach wie vor sind die Lernbedingungen nicht ausreichend:<br />

zu wenig Klassenräume <strong>für</strong> die große Anzahl der Kinder, kaum oder schlecht ausgebildete<br />

Lehrerinnen und Lehrer, unzureichende Lehr- und Lernmaterialien – hier helfen<br />

unter anderem vielfältige Spenden aus den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Was <strong>für</strong> uns aber besonders bedrückend war, dass Kinder vor allem in der Trockenzeit<br />

häufig der Schule fernbleiben müssen, weil sie vor Hunger den oft weiten Weg nicht mehr<br />

bewältigen können. Hier entstand deshalb die Idee, eine Schule dabei zu unterstützen,<br />

während der Trockenzeit durch Schulspeisung <strong>für</strong> die Kinder eine Mahlzeit am Tag und<br />

die Teilnahme am Schulunterricht zu ermöglichen.<br />

Nach dieser eindrucksvollen Reise geht es uns noch mehr als vorher darum, mit unseren<br />

Möglichkeiten, Menschen in Westafrika - besonders in Togo und Ghana - zu helfen, einen<br />

Weg aus der Armut zu finden. Die Bildung der Kinder liegt uns dabei besonders am Herzen,<br />

denn nur wer Wissen hat, hat auch Fragen und wer fragt, weiß mehr und möchte etwas<br />

verändern. Bildung ist in Togo – so wie in jedem anderen Land dieser Erde – der<br />

Schlüssel zu einer besseren Zukunft.<br />

Dr. Monika Schellenberg<br />

Heinz-Jürgen Schellenberg<br />

7 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

Auf Jahrhunderte der Ausbeutung und Zerstörung der Kulturen und Gesellschaftssysteme Afrikas folgte<br />

unser Zeitalter des Ignorierens und Isolierens. Doch noch heute betrachten wir Afrika hauptsächlich als<br />

exotisches Touristikziel, Abladeplatz <strong>für</strong> unseren Konsummüll und Absatzmarkt <strong>für</strong> hierzulande unverkäufliche<br />

EU-subventionierte Lebensmittel.<br />

Wir können erst dann auf unsere zivilisatorischen Errungenschaften stolz sein, wenn wir es schaffen, uns<br />

den Menschen dieses verwüsteten Kontinents mit Ernst und Respekt zuzuwenden und sie in ihrem Bemühen<br />

zu unterstützen, ihre Würde zurückzuerlangen, und zwar auf ihre eigene Art und Weise.<br />

Wenn wir dies wirklich wollen, müssen wir bereit sein, den Menschen Afrikas etwas von dem abzugeben,<br />

was in unserer Gesellschaft zum teuersten und knappsten Gut geworden ist: menschliche Wärme, Mitgefühl<br />

und unsere Herzen.<br />

Prof. Hartmut Ginnow-Merkert, Kunsthochschule Berlin-Weißensee/<strong>DAZ</strong>-Mitglied


8 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

war das Motto eines Benefizabends an einem<br />

Novemberfreitag 2011 im Gymnasialen<br />

Schulzentrum von Stralendorf.<br />

Das Besondere war, dass die Klasse 9AG, unterstützt von Mitschülern weiterer Klassenstufen, diesen Afrikaabend selbstständig<br />

vorbereitet und mit einem Riesenerfolg durchgeführt hat.<br />

Und das kam so, schilderte die Klassensprecherin Theresa Bliese: „Die Idee <strong>für</strong> diese Benefizveranstaltung entstand innerhalb unserer<br />

Klasse 9AG, während wir überlegten, was wir im <strong>Jahre</strong> 2011 planen und unternehmen wollen. Im Internet fanden wir die Seiten vom<br />

<strong>Verein</strong> <strong>Deutsch</strong>-<strong>Afrikanische</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong> (<strong>DAZ</strong> e.V.). Der Inhalt, vor allem die Projekte des <strong>Verein</strong>s, haben uns überzeugt etwas<br />

zu tun, um den Menschen in Afrika und besonders den Kindern zu helfen.<br />

Nach ersten Absprachen mit der Schulleitung starteten wir einen Aufruf an alle Klassen der Klassenstufen 5-12, damit auch diese<br />

durch eigene Projekte den Afrika-Abend unterstützen und möglichst viele Spendengelder gesammelt werden. Somit gelang es uns,<br />

diese Veranstaltung zu einer Schulveranstaltung zu machen.<br />

Wir arbeiteten alle Hand in Hand und stellten neben Essen und<br />

Trinken zahlreiche Projekte wie ein Bühnenprogramm, eine<br />

Tombola, einen Flohmarkt, Kinderschminken und verschiedene<br />

Bastelstationen auf die Beine. Unterstützung bekamen wir von<br />

unserer Schulsozialarbeiterin Elke Kessin: „Ich habe gute Kontakte<br />

mit Partnern der Kinder- und Jugendarbeit, so auch mit der<br />

RAA Schwerin e.V. Der Mitarbeiter Vèdaste Kabalira kommt<br />

aus Ruanda und beherrscht die Kunst des Trommelns. Genau das<br />

fehlte uns noch zu einem Afrikaabend. So sponserte der RAA<br />

e.V. die Trommeln und Vèdaste sorgte gemeinsam mit Schülern<br />

und Schülerinnen <strong>für</strong> afrikanische Klänge.“<br />

„Wir hatten einen ganz schönen Bammel davor, ob alles klappt,<br />

was wir uns vorgenommen haben und vor allem, dass unser<br />

erster Afrikaabend gut besucht wird,“ so Theresa.<br />

Das Ergebnis übertraf alle unsere Erwartungen.<br />

Unsere Gäste - Schüler, Eltern, ganze Familien und Lehrer -<br />

füllten die Aula bis auf den letzten Platz. Zu Beginn des Abends<br />

zeigten Schüler in einem selbst zusammengestellten Programm<br />

mit bewegenden Gedichten, Liedern und Musik, worum es ihnen<br />

geht: Hunger, Krankheiten und Not bedrohen das Leben von<br />

Millionen Afrikanern. Es reicht nicht aus, das zu wissen, man<br />

muss auch was tun, um etwas zu verändern.<br />

Zwei <strong>Verein</strong>smitglieder informierten in der Aula in Wort und<br />

Bild über die Arbeit des Afrikavereins <strong>DAZ</strong> e.V. in Togo und<br />

Ghana, besonders auch über die Ergebnisse bei der Umsetzung<br />

von Bildungsprojekten <strong>für</strong> Kinder in Westafrika. Damit alle<br />

Kinder eine gute Schulbildung bekommen, werden noch viele<br />

Spenden gebraucht.<br />

Und es wurde <strong>für</strong> eine Spende viel geboten: Schüler und Gäste<br />

des Abends besuchten Flohmarkt und Cafeteria, bastelten in


verschiedenen Bastelstationen und versuchten sich im Malen oder erwarben von Schülern Bastelarbeiten. Lustig bunt geschminkte<br />

Kinder waren zu sehen. Schüler liefen durch die Flure und verkauften <strong>für</strong> eine Spende heißen Kaffee.<br />

Es gab viel Beifall als die Organisatoren des Abends in der Aula das Spendenergebnis bekanntgaben:<br />

1.246 Euro <strong>für</strong> Hilfsprojekte in Togo waren ein unerwartetes Ergebnis.<br />

Und dabei soll es nicht bleiben, kündigte Theresa Bliese an: „Wir wollen es nicht bei dieser einen Aktion belassen, sondern künftig mit<br />

dem <strong>Verein</strong> zusammenarbeiten.“<br />

Anfang Mai wird bei einem Treffen in der Schule der Vorsitzende des afrikanischen <strong>Verein</strong>s IT-Village in Dapaong/Togo, Etienne<br />

Dablè, die Spende von den Schülern persönlich entgegennehmen.<br />

Theresa Bliese / Elke Kessin / Monika und Heinz Schellenberg<br />

Geschäftsführer des Bützower Berufsbildungsvereins<br />

e.V. Peter Müller unterstützte über mehrere<br />

<strong>Jahre</strong> <strong>DAZ</strong>-Projekte in Ghana und Togo. Zwei<br />

Ghanaer absolvierten bei ihm ein Praktikum. Ein<br />

Ergebnis war ein leistungsfähiger Belarus, der<br />

anschließend nach Ghana verschifft wurde. Auch<br />

anderes Werkzeug und Autos hat Herr Müller<br />

vermittelt. <strong>DAZ</strong> dankt ihm <strong>für</strong> diese Unterstützung.<br />

Tischlermeister Wilfried Dunzik besorgte <strong>für</strong> das<br />

BONITA-Haus in Dapaong die Tischlereimaschinen<br />

und übernahm auch die Regie bei der Verladung in<br />

den Container.<br />

2011 wurde der Jugendförderverein Parchim/Lübz<br />

e. V. Mitglied bei <strong>DAZ</strong>. Links im Bild: ein Ausbilder<br />

des <strong>Verein</strong>s, Etienne Dable, Togo, Geschäftsführer<br />

Jan Buchholz, <strong>Verein</strong>svorsitzende Dr. Monika<br />

Schellenberg.<br />

9 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

In Afrika stand unsere Wiege - und wenn die Demografen nicht völlig daneben liegen, liegt in Afrika<br />

auch ein wesentliches Stück unserer Zukunft.<br />

Europa hat in der schrecklichen Verbindung von Hochmut und Grausamkeit vieles in Afrika zerstört,<br />

aber die urtümliche Kraft des Kontinents hat doch bewirkt, dass wir heute wieder vieles an kultureller<br />

Leistung des schwarzen Kontinents aufnehmen und die großen Leistungen ursprünglicher schwarzer<br />

Staatsgründungen wenigstens erkennen können.<br />

Wir schulden Afrika Hilfe - unsere Enkel und Urenkel werden da<strong>für</strong> belohnt werden.<br />

Dr. h. c. Peter Schulz, Bürgermeister a.D. von Hamburg/<strong>DAZ</strong>-Mitglied


<strong>10</strong> <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

1. Vorwort<br />

AIDS-Waisenkinderhilfe - Kinderhaus Frieda - Lomé/Togo/Westafrika<br />

<strong>Deutsch</strong>-<strong>Afrikanische</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong> e.V. - Arbeitskreis Hude/Delmenhorst<br />

Der „Grundstein“ <strong>für</strong> mein Afrika-Engagement wurde beim 1.<br />

Besuch im Milleniumsjahr Ostern 2000 im togoischen Lassa-Houdé<br />

gelegt.<br />

Weshalb Lassa-Houdé?<br />

Über die Evangelische Kirche Hude gab es bereits seit 1992<br />

Kontakte und eine Projektförderung im namensgleichen westafrikanischen<br />

Ort Lassa-Houdé.<br />

Mit unserer kleinen Reisegruppe, begleitet von dem <strong>Deutsch</strong>-Togoer<br />

K.N. Yovogan, waren <strong>für</strong> mich persönlich grundlegende<br />

Erfahrungen die Begegnung mit afrikanischen Menschen, die rote<br />

Erde Afrikas und das gemeinsame Beten in der christlichen Kirche<br />

in Lassa-Houdé, insgesamt eine Erfahrung, dass der humanitäre<br />

christliche Glaube die Schranken zwischen Schwarz und Weiß fallen<br />

ließ - Hautfarbe spielte keine Rolle mehr – wobei die<br />

Ungerechtigkeit in den „zwei Welten“ hingegen sehr deutlich wurde.<br />

Das Eine-Welt-Denken bezogen auf die Milleniumsziele war greifbar und wurde zur Triebfeder <strong>für</strong> soziales Engagement. Durch<br />

vielseitige Einsatzfreude und Verbundenheit von Privatpersonen, Kirchen, Schulen und Verbänden konnten wir gemeinsam mit<br />

unseren afrikanischen Partnern und Freunden die Milleniumsziele der Konferenz <strong>für</strong> Umwelt und Entwicklung der <strong>Verein</strong>ten<br />

Nationen in Rio de Janeiro 1992 - Agenda21 – ein kleines Stück verwirklichen. W.G.Hartrampf<br />

2. Hintergrund<br />

Kinderhaus Frieda - Kinder und Mitarbeiter<br />

Das Projekt Kinderhaus Frieda (KHF) In Afrika sind Kinder besonders betroffen von der AIDS-Epidemie. Unter dem Ausmaß der<br />

sozialen Katastrophe bricht der traditionelle Zusammenhalt ein. Verwandte und Nachbarn sind häufig nicht mehr in der Lage, die<br />

Waisen aufzunehmen, meist haben diese selbst kaum genug zum Überleben. Für viele Eltern bedeutet die Erkrankung an HIV/AIDS,<br />

dass sie ihre Kinder zurücklassen müssen ohne zu wissen, ob es jemanden gibt, der die Fürsorge <strong>für</strong> ihre Kinder übernehmen kann.<br />

Viele Kinder kommen so in den Kinderhandel. Das „Kinderhaus Frieda“ bietet wenigstens einigen Kindern ein neues Zuhause,<br />

Nahrung, Gemeinschaft, Schule und ärztliche Betreuung<br />

sowie eine berufliche Ausbildung.


Die <strong>Verein</strong>e<br />

Durch Initiative der Geschwister Bernade Hartrampf-Yovogan und Wolfram G. Hartrampf sowie dem <strong>Deutsch</strong>-Togoer Etienne Yawo<br />

Dablé und mit Hilfe der togoischen Notarin Madame Dimiline Bararmna entstand das Projekt Aids-Waisenkinder-Hilfe „Kinderhaus<br />

Frieda“.<br />

2004 wird im Sommer gemeinsam mit der <strong>DAZ</strong> e.V. der <strong>Verein</strong> „Association Aide Aux Enfants Orphelins Du Sida“ in Togos<br />

Hauptstadt Lomé gegründet. Präsident des <strong>Verein</strong>s ist heute Patrice Amenyah. Die Mitglieder des <strong>Verein</strong>s arbeiten ehrenamtlich ohne<br />

Aufwandsentschädigung.<br />

2005 erfolgt im Sommer die Grundsteinlegung <strong>für</strong> das<br />

KHF. Durch Mittel der Fürsorge- und Bildungsstiftung<br />

(früherer Name: Bonita-Stiftung) und der Norddeutschen<br />

Stiftung <strong>für</strong> Umwelt und Entwicklung (NUE) konnte das<br />

Projekt vergrößert und Gebäude <strong>für</strong> die Betreuung von 24<br />

Kindern, 3 „Müttern“ und 1 „Papa“<br />

errichtet werden.<br />

2006 im August: Eröffnung des KHF mit Besuchern aus<br />

<strong>Deutsch</strong>land<br />

2008 Bau eines großen Pavillons auf dem KHF-Gelände –<br />

wichtig <strong>für</strong> die großen Regenzeiten – gefördert durch die<br />

2011 im August: Baubeginn eines Erweiterungsbaus,<br />

gefördert durch die NUE<br />

Seit 2 <strong>Jahre</strong>n wird das Kinderhaus nach SOS-Kinderdorf-Prinzipien geführt. Es gibt zwei Großfamilien, die jeweils aus 12 Kindern,<br />

Jungen und Mädchen, sowie altersgemäß von 5 bis 16 <strong>Jahre</strong>n gemischt, und einer „Mutter“ bestehen. Eine zusätzliche Tagesmutter<br />

unterstützt beide Großfamilien. Der Kinderhaus-„Papa“ ist gleichzeitig auch Geschäftsführer.<br />

Die Schulpatenschaften aus Lassa-Houdé werden über das KHF abgewickelt.<br />

Tiefe Dankbarkeit darüber unsere<br />

eigenen Kinder auf ihrem Lebensweg<br />

begleiten zu dürfen, das große<br />

persönliche Engagement Wolfram<br />

Hartrampfs und die Transparenz<br />

durch die persönlichen Kontakte<br />

und die laufende Berichterstattung<br />

Elisabeth Scheller Rita Claußen<br />

aus Togo ließen uns gerne eine<br />

Patenschaft <strong>für</strong> ein Kind im Waisenhaus<br />

Frieda übernehmen.<br />

11 <strong>DAZ</strong> e.V.


12 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

3. Aktuell 2011<br />

a Aus dem Kinderhaus in Lomé, auch „Maison des Enfants“ genannt<br />

Umfangreiche Renovierungsarbeiten nach 5 <strong>Jahre</strong>n Betrieb standen an:<br />

Ich unterstütze das Kinderhaus,<br />

- Streichen sämtlicher Räume<br />

weil die Mittel auch sicher bei<br />

- neue Moskitogestelle <strong>für</strong> alle Fenster und Türen<br />

den Kindern ankommen.<br />

- Instandsetzung der Elektrobeleuchtung<br />

Dr. Rüdiger Plänker<br />

- Installation von Solarenergie in Büro und Bibliothek<br />

- Errichten eines Carports mit Abstell-und Werkraum<br />

- Verschönerung der Anlage mit gebrauchten Pflanzkübeln (aus Hotelauflösung)<br />

- zusätzliche Bestuhlung <strong>für</strong> Pavillon, Büro von Denis und Büro von Tonton Wolli (aus Hotelauflösung)<br />

- Einrichtung einer Bibliothek<br />

- Anschaffung von 5 Hühnern<br />

b Erweiterungsbau<br />

Das Kinderhaus wird nach SOS-Kinderdorf-Prinzipien organisiert, ein Erweiterungsbau wurde deshalb notwendig. Pläne lagen in den<br />

Osterferien vor, Im Sommer, als die Kinder die Ferien bei Verwandten verbrachten, wurde mit dem Bau begonnen.<br />

auf dem Gelände wohnen kann und die Kinder zusätzlichen Platz haben.<br />

Alle Hochachtung: Planung und Bau innerhalb eines <strong>Jahre</strong>s fast fertig.<br />

Der Erweiterungsbau wurde überwiegend von der Norddeutschen Umweltstiftung –NUE- gesponsert.<br />

= Ein herzliches DANKESCHÖN an die NUE, insbesondere an die Sachbearbeiterin Frau Zander! =<br />

4. Aktivitäten Hude/Delmenhorst<br />

- Stand der Klasse 5a auf dem Huder Wochenmarkt, April 2011<br />

- Sponsorenlauf der Peter-Ustinov-Schule, organisiert von den FSJ-lern Knut und Madlin, Mai 2011<br />

- Projektwoche der Oberschule Hude zum Thema Afrika unter verschiedenen Aspekten, August 2011<br />

( Ole Schwabe: Verschiedene Themen in den Klassen; Aimo Hindriks: Trommelworkshop)<br />

- Stand auf dem Bürgerfest<br />

- Schulfest GS Wüsting, Erlös zur Hälfte <strong>für</strong> Ilka/Lassa Houdé<br />

- Infoabend bei den Lions-Frauen Delmenhorst (Uli Hoss)<br />

- Infoabend bei der katholischen Kirche Hude<br />

- Bus geschenkt von kath. Kirche und Bonifatiuswerk<br />

Anders als bei uns wurden Steine, Betonplatten,<br />

Betonpfeiler usw. direkt auf dem Kinderhausgelände<br />

angefertigt oder gegossen und zum Trocknen ausgelegt.<br />

Das heißt auch, dass Unmengen an Bausand über die<br />

versumpfte oder mit Wasser gefüllte Straße zum<br />

Kinderhaus transportiert werden musste.<br />

-Das ganze Unternehmen also recht abenteuerlich.-<br />

Im Dezember 2011 war der Erweiterungsbau fast fertig.<br />

Es entstanden<br />

4 zusätzliche Räume, so dass der Kinderhaus-Papa auch<br />

Ich unterstütze<br />

das KHF weil:<br />

Muss man da<br />

noch viel zu<br />

sagen?<br />

Christian Witt<br />

Freude über den von der katholischen Kirche gespendeten Bus


- Transport gesponsert durch Kontakte von Uli Hoss zu einer Spedition<br />

- Kollekte Einführungsgottesdienst Pastor Lupas<br />

- Gretels Mutter, Alissa und Christian: Losverkauf in Jena<br />

- verschiedene Einzelspenden<br />

-Ev. Kirche: Spenden <strong>für</strong> Lassa Houdé (1. Behandlung von Ilkas Augenkrankheit; Umsiedlung des ev. Kindergartens in die<br />

Schule)<br />

-Lions Hude, Lichterfest, Erlös <strong>für</strong> die Behandlung von Ilkas Augenkrankheit<br />

5. Projektreisen<br />

a Huder/Delmenhorster im KHF Lomé<br />

Frühjahr 2011<br />

- neues <strong>DAZ</strong> Mitglied Pastorin Beatrix Konukiewitz, Delmenhorst, besucht ihre Tochter Katharina im KHF; bespricht die<br />

Planungsvorhaben<br />

(übernimmt jetzt die Erweiterungsbauvorhaben)<br />

- Thomas Tallasch und Gruppe; Film wird erstellt ( Kristian Vogelberg) , Besprechung Regenwasserprobleme<br />

Osterferien<br />

- W.G. Hartrampf, Planung des Erweiterungsbaus<br />

Der Präsident Patrice Amenyah und der Kinderhausleiter Denis<br />

Lare eröffnen die Osterfeierlichkeiten.<br />

Wir sind seit einigen <strong>Jahre</strong>n im Kinderhaus Frieda in Lomé, Togo<br />

sehr glückliche und stolze Teilpaten <strong>für</strong> Shariane. Möglich wurde<br />

dies über das Engagement einiger sehr besonderer Menschen, die<br />

uns <strong>für</strong> die Kinderhaus-Idee und den <strong>Verein</strong> begeistern konnten.<br />

Durch die Patenschaft haben wir nicht nur viel von dem Leben in<br />

Togo, sondern auch über die afrikanische Kultur, die ökologischen<br />

und ökonomischen Besonderheiten und vor allem über die afrikanischen<br />

Mitbürger erfahren. Im Kinderhaus Frieda erhält unser Patenkind<br />

nicht nur eine gute Schulausbildung, sie lebt mit den anderen<br />

Kindern in einer familiären Situation, die Geborgenheit und Sicherheit<br />

vermittelt.<br />

Mit vergleichsweise sehr wenig Geld können wir durch unsere<br />

Patenschaft viel erreichen und sind froh, diese Chance zu bekommen.<br />

Wir erfahren, wie positiv sich Shariane entwickelt, wir werden<br />

über alle Projekte, wichtigen Feste und Ereignisse informiert, welche<br />

Pläne anstehen etc. Wir erfahren sie als einen dankbaren und<br />

lebensfrohen Menschen, der sich auf die Zukunft wieder freuen<br />

kann.<br />

Sehr schön ist zu wissen, dass unser Patenkind auch in der<br />

Berufsausbildung weiter durch das Kinderhaus Frieda und uns<br />

begleitet wird. Sie erhält damit die Chance, ein glückliches und<br />

selbstbestimmtes Leben führen zu können.<br />

Petra Groschang und Jürgen Vennemann<br />

Sommerferien<br />

W.G. Hartrampf mit Gruppe (Peter u Anna Lena Becker, Aimo<br />

Hindriks)<br />

Aimo und Wolfram: Hilfe bei den Renovierungsarbeiten; Begleitung<br />

der Kinder zu den Ferienaufenthalten bei den Verwandten<br />

Fröhliches Beisammensein mit den Besuchern Aimo, Anna Lena und Peter<br />

Am Ende der Ferien bereiten sich die Kinder in dem frisch<br />

renovierten Kinderhaus auf die Schule vor.<br />

13 <strong>DAZ</strong> e.V.


14 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

b Togoer aus KHF Lomé in Hude<br />

Frühjahr 2011<br />

Etienne Yawo Dablé in Delmenhorst/Hude<br />

Herbst 2011<br />

Odile und Dr. Jürgen Onken sowie Maurice Douti: Kennenlernen des Umfeldes, aus dem die Paten und Projektförderer <strong>für</strong> das KHF<br />

kommen:<br />

Besuche der ev. und kath. Kirche<br />

Eröffnung der Projektwoche der Peter-Ustinov-Schule<br />

Besichtigung des Milchviehhaltungsbetriebs von Günter und Linda Helmers<br />

6. Praktikum „weltwärts“<br />

Im August beendet Katharina Konukiewitz ihr 1-jähriges Praktikum im KHF in Lomé mit Erfolg.<br />

7. Mitglied- und Patenschaften<br />

Neben verschiedenen festgelegten Aufgaben richtet sie die Bibliothek<br />

ein, führt die Memorybooks der Kinder und ist als Übersetzerin zwischen<br />

den Partnervereinen tätig.<br />

= Katharina, danke <strong>für</strong> dein Engagement. =<br />

Seit September ist Gretel Schuhmacher als Praktikantin im KHF tätig,<br />

hat sich sofort gut eingelebt; <strong>für</strong> die großen Mädchen ist sie wie eine „große<br />

weiße Schwester“<br />

= Gretel, dir weiterhin viel Erfolg. =<br />

gespendete Jonglierteller – ein schönes Freizeitvergnügen<br />

Aus dem Huder/Delmenhorster Bereich konnten im Jahr 2011 9 neue <strong>DAZ</strong>-Mitglieder gewonnen werden.<br />

Außerdem übernahmen 3 Personen, sowie 1 Familie personenbezogene Förderpatenschaften <strong>für</strong> das KHF.<br />

In der afrikanischen Küche Beim Kochen eine Pause<br />

W.G. Hartrampf


2.1.2. Lassa-Houdé, Togo<br />

Wie in jedem Jahr fand auch 2011 ein Besuch in Lassa-Houdé statt. Die beiden Schulpatenkinder<br />

Tschasse und Ilka mit ihren Eltern begrüßten uns herzlich. Wir übergaben kleine Gastgeschenke<br />

von den Paten und die Kinder und Eltern erzählten uns von der erfreulichen schulischen Entwicklung<br />

und der Situation in den Familien. Leider wurde uns berichtet, dass bei Ilka die in den Tropen<br />

häufig vorkommende Augenkrankheit, die zur Erblindung führt, diagnostiziert wurde und jetzt<br />

behandelt werden muss. Hier<strong>für</strong> wurden nach der Rückkehr nach <strong>Deutsch</strong>land bereits Unterstützer<br />

gefunden – die GS in Wüsting sowie die Lions-Gruppe Hude.<br />

Wir trafen auch die Diakonin Madame Martine Karma. Sie war an diesem Tage allerdings kirchlich<br />

eingebunden, sodass sie uns über die Schulpatenkinder Tschonda und Birte nur kurze Informationen<br />

geben konnte; ein Treffen mit diesen Kindern war so kurzfristig nicht möglich. Beide Kinder<br />

gehen nach wie vor regelmäßig zur Schule und werden von den Eltern bzw von der Oma gut<br />

betreut.<br />

Aus organisatorischen Gründen ist vorgesehen, die Schulpatenschaften in Zukunft über das Kinderhaus Frieda abzuwickeln.<br />

Das von der evangelischen Kirche zugedachte Geld <strong>für</strong> die Gestaltung des Schulhofes wurde notwendigerweise jedoch kurzfristig <strong>für</strong><br />

die Umsiedlung des Kindergartens in das Schulgebäude verwendet.<br />

2.1.3. Entwicklungspolitische Aktivitäten in Schwerin, insbesondere <strong>für</strong> das Kinderhaus Frieda<br />

Seit dem Schuljahr 2002/2003 besteht der Kontakt zur Friedensschule und es finden Afrikatage statt. Anfangs unterstützte die Friedensschule<br />

jeweils eine Schule in Liati Wote (Ghana), indem sie das Gehalt eines Lehrers mitfinanzierte. Seit 2 <strong>Jahre</strong>n wird nun das<br />

Kinderhaus Frieda, hauptsächlich aus den Erlösen des Weihnachtskonzertes, unterstützt. Im März des <strong>Jahre</strong>s hatten Frau Postler und<br />

Frau Präger zwei Tage zu unterschiedlichen Themen organisiert. Von der Bohne zum Kakao, mit dem Eine-Welt-Laden Schwerin. Die<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> solidarische <strong>Zusammenarbeit</strong> nahm den Wasserverbrauch der Menschen in den unterschiedlichen Ländern der Welt<br />

unter die Lupe und die <strong>DAZ</strong> zeigte einen Film, in dem ein Tagesablauf eines Kindes in der Savanne in Togo gezeigt wurde. Eine tolle<br />

Veranstaltung, die in den Köpfen und Herzen der Kinder bleibt. Auf der Abschlussveranstaltung wurden 435,- € übergeben.<br />

Bernade Hartrampf-Yovogan in der Friedensschule in Schwerin<br />

15 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

Vertrauensvolles Wiedersehen<br />

Halbjährlich finden Informationsveranstaltungen über das Kinderhaus<br />

Frieda in Schwerin statt. Eine gute Möglichkeit, dass sich Spender, Förderer,<br />

Mitglieder und Interessierte kennenlernen und sich über unsere<br />

Projekte informieren. Am Freitag den 13. Mai berichtete das Ehepaar<br />

Schellenberg in den Räumen des Querfeldverein von seiner Reise zu<br />

unseren Projekten. Es waren Lehrer, Schulsozialarbeiter und Kinder von<br />

7 Schulen anwesend. Parallel zum Trommelworkshop, bei dem die Kinder<br />

ihr Können zeigten, wurde über entwicklungspolitische Bildungsarbeit<br />

an den Schulen gesprochen. Ein leckeres Essen rundete die Veranstaltung<br />

ab. Die Veranstaltung wurde finanziell unterstützt von Eine-<br />

Welt-Landes-Netzwerk.<br />

Die Landeshauptstadt Schwerin, insbesondere die Gleichstellungsbeauftragte Frau Willert, veranstalteten mit in Schwerin lebenden<br />

Afrikanerinnen und Afrikanern, dem Mehrgenerationen Haus am Dreescher Markt, dem Demokratischen Frauenbund, dem <strong>Verein</strong><br />

<strong>Deutsch</strong> <strong>Afrikanische</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong> (<strong>DAZ</strong> e. V.) und dem Eine Welt-Landesnetzwerk MV e.V. ein <strong>Afrikanische</strong>s Sommerfest.<br />

Diese Kooperationsveranstaltung fand am15.7. im Mehrgenerationen-Haus am Dreescher Markt und am 16.7. im Schleswig Holstein<br />

Haus, statt. Ein buntes Informations- und Kulturprogramm wurde geboten. Der Besuch der Sozialministerin Manuela Schwesig unterstrich<br />

die Bedeutung dieser Veranstaltung. Besonders danken wir unseren Mitgliedern Ourobou Tschakpedeouo und Ute Wagner, die<br />

das Fest initiiert und durchgeführt haben.<br />

Unter dem Motto: „Zukunft findet Stadt“ fanden die 11. „Entwicklungspolitischen Tage“ vom 3. bis 30. November statt. Das Eine-<br />

Welt-Landesnetzwerk e. V., als eine Plattform entwicklungspolitischer und interkultureller Initiativen, koordiniert diese landesweite<br />

Aktion. Wir, die <strong>DAZ</strong> beteiligten uns mit der Veranstaltung: „Hier lebe ich! - Unterstützung ländlicher Entwicklung und Projekte zur<br />

Vermeidung von Landflucht in Städte hinein“. Am 04.11. berichtete Ole Schwabe, der selbst mit weltwärts im Imkerprojekt in Togo ein<br />

Jahr zugebracht hat, auf sehr anschauliche Weise über dieses ländliche Projekt, das die Menschen ermutigt auf dem Land zu bleiben.<br />

Sie haben durch die Imkerei eine neue Erwerbsmöglichkeit und durch das gegründete Netzwerk gibt es einen stärkeren Zusammenhalt<br />

in der Region. Er berichtete auch über die Brunnenbauprojekte, die Baumpflanzaktionen (Waldaktie) und das Ausbildungszentrum <strong>für</strong><br />

Jugendliche.<br />

Unter dem Motto: „Afrika soll lachen“ fand am 18.11. eine ganz besondere Benefizveranstaltung an der Schule in Strahlendorf statt.<br />

Schüler gestalteten auf der Bühne ein Programm über Hunger, Krieg und AIDS in Afrika. 1182 € kamen zusammen und Theresa Bliese


16 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

aus der 9a kündigte an, dass sie es nicht bei dieser Aktion belassen, sondern weiter mit der <strong>DAZ</strong> zusammenarbeiten wolle.<br />

Eine lange Spendentradition hat auch die Nils-Stensen-Schule. Im Oktober und November nähten die Schülerinnen der Näh-AG aus<br />

afrikanischen Stoffen Armbänder und Stoffschalen <strong>für</strong> das Kinderhaus Frieda. Aus dem Erlös auf dem Weihnachtsbasar, konnten 132<br />

€ übergeben werden.<br />

Etliche Spenden konnten wir entgegen nehmen. Vielen Dank allen Paten, Spendern, Interessierten und Begleitern unserer schönen<br />

Projekte.<br />

Es ist das Herz, das gibt. Die Hände geben nur weiter. (Zaire)<br />

<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>DAZ</strong><br />

Gemeinsam mit Afrikanern <strong>für</strong> Afrika! Diese Maxime gilt in unserem <strong>Verein</strong> seit nunmehr<br />

<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n. Das ist und bleibt meine Motivation <strong>für</strong> die Mitarbeit in der <strong>DAZ</strong>. Es macht mich<br />

traurig und wütend, dass es vielen afrikanischen Kindern immer noch so schlecht geht,<br />

während ihre Regierenden im Luxus leben. Ich möchte auch künftig mit meinem bescheidenen<br />

Beitrag etwas da<strong>für</strong> tun, dass die Kinder im Norden Togos zur Schule gehen können.<br />

Gerhard Buchheister, Zirchow auf Usedom/<strong>DAZ</strong>-Mitglied<br />

2.2. Information Technology Village in Dapaong/Togo (IT Vil-<br />

IT Village wurde 2006 gegründet. Sein Gründer und Präsident Yawo Etienne Dablé lebte früher in <strong>Deutsch</strong>land und war<br />

<strong>DAZ</strong>-Mitglied. Er ging zurück in seine Heimat, gründete ein Unternehmen und engagiert sich ehrenamtlich bei IT Village.<br />

Der <strong>Verein</strong> hat seinen Sitz in Dapaong, der Provinzhauptstadt der Savannenregion im Norden Togos. Kindern und<br />

Jugendlichen Perspektiven zu eröffnen, ist das anspruchsvolle Ziel von IT Village<br />

2.2.1. Ohne Schule geht es nicht!<br />

Im März 2007 besuchten <strong>DAZ</strong>-Mitglieder das Dorf Kourdjoak in der<br />

Savanne Togos. In einem Gespräch mit Dorfbewohnern wurde uns berichtet,<br />

dass 120 Kinder nicht die Grundschule besuchen, weil ihre Eltern<br />

die notwendigen Gelder nicht aufbringen können. Als wir uns die<br />

Kosten erzählen ließen, wurde schnell klar, diese Menschen sind extrem<br />

arm. Denn die erforderliche Schulgebühr betrug <strong>für</strong> ein Schuljahr <strong>für</strong><br />

einen Schüler 1,68 € und <strong>für</strong> eine Schülerin 1,22 €. Dazu kamen Kosten<br />

<strong>für</strong> das Gehalt eines Lehrers, <strong>für</strong> Schulmaterial und Schulkleidung, alles<br />

zusammen betrug im Jahr 15 €. Viele Eltern konnten diesen Betrag nicht<br />

<strong>für</strong> alle Kinder aufbringen. Wir boten spontan allen Kindern an, die aus<br />

finanziellen Gründen die Schule nicht besuchen konnten, <strong>für</strong> sie die<br />

Schulkosten zu übernehmen. Wir waren sicher, dass wir diese Spenden<br />

einwerben konnten. Im September 2007 zum Beginn des neuen Schuljahres<br />

förderten wir 113 Schüler. Das war der Beginn des umfangreichen<br />

Projektes „Ohne Schule geht es nicht!“ Das Projekt umfasst jetzt fünf<br />

Grundschulen mit 1.700 Schülern.<br />

Heute gehen in der Savanne viele Kinder zur Schule. Es fehlen<br />

Klassenräume, ausgebildete Lehrer und Schulmaterial. Die Dorfgemeinschaften<br />

bauen zusätzliche Klassenräume aus Hirsestilen.<br />

Die Schulsituation in Togo ist bis heute katastrophal. Die togoische Regierung leistet sehr wenig <strong>für</strong> die Bildung junger Menschen.<br />

Der Staat baut Schulen mit drei Klassenräumen und einem Lehrerzimmer. Das muss ausreichen <strong>für</strong> eine Grundschule mit sechs Klassenstufen.<br />

Für die sechs Klassen werden häufig nur vier Lehrer vom Staat bezahlt. Im Schuljahr 2008/09 hat der Staat die Schulgebühr<br />

<strong>für</strong> Grundschulen gestrichen. Das hat dazu geführt, dass in die 1. Klasse fast alle Kinder gehen. In Kourdjoak waren das <strong>10</strong>0<br />

Schüler. Ein Lehrer muss diese zusammen mit den Schülern der 2. Klasse unterrichten, also noch einmal <strong>10</strong>0 Schüler. Dazu kommt<br />

ein sprachliches Problem. In Togo gibt es 40 verschiedene Ethnien, die ihre eigene Sprache haben. Die Amtssprache, in der auch unterrichtet<br />

wird, ist Französisch. In Kourdjoak leben die Mobas. Viele Eltern sind nicht zur Schule gegangen und sprechen nur unzureichend<br />

oder gar nicht Französisch. Die Kinder müssen darum in der Schule Französisch lernen. In manchen Orten beginnt der Sprachkurs<br />

im Kindergarten, ein Jahr vor der Einschulung. Es gibt noch ein weiteres Problem. Der Staat bildet nicht genug Grundschullehrer<br />

aus. Bei unseren Reisen haben wir noch keinen ausgebildeten Dorfschullehrer getroffen, der Moba ist oder ausreichend Moba spricht.


So werden die Schüler in den beiden unteren Klassen von Lehrern unterrichtet, die nur angelernte Hilfslehrer sind und sehr schlecht<br />

bezahlt werden. Unter diesen Voraussetzungen haben nur wenige Kinder eine Chance, versetzt zu werden. Im Schuljahr 2011/12<br />

gehen deshalb rund 700 Kinder nicht in die Grundschule.<br />

Zusammen mit unserem Partner IT Village hat sich <strong>DAZ</strong> als Ziel gesetzt:<br />

1. Alle Kinder können die Grundschule besuchen.<br />

2. Es werden Voraussetzungen geschaffen, damit alle Kinder die Chance erhalten, die Grundschule erfolgreich abzuschließen,<br />

also die 6. Klasse.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, muss vieles getan werden. Da der Staat seiner Verpflichtung nicht nachkommt, müssen wir einen mühsamen<br />

und langen Weg gehen. Aber er ist notwendig. Denn ohne Schulbildung, ohne Lesen und Schreiben zu können, haben Kinder<br />

keine Chance, ihren Weg aus der Armut zu finden.<br />

Die folgende Statistik zur Grundschule in Kourdjoak zeigt, dass wir nach fünf <strong>Jahre</strong>n durchaus etwas erreicht haben. Aber es bleibt<br />

noch viel zu tun.<br />

Schuljahr Klasse 1<br />

Mädchen Jungen<br />

Klasse 2<br />

Mädchen Jungen<br />

In den ersten drei Klassen ist die Schülerzahl im Schuljahr 2011/12 konstant. Die Schüler wurden versetzt. Aber nur 26 Schüler besuchen<br />

die 6. Klasse. Darunter sind 11 Schülerinnen. Vor zwei <strong>Jahre</strong>n schloss das erste Mädchen in Kourdjoak erfolgreich die Grundschule<br />

ab. Das hat sich verbessert. Aber es sind auch heute noch 40 Mädchen zu wenig in der 6. Klasse.<br />

Das haben IT Village und <strong>DAZ</strong> bisher in den Dörfern Kourdjoak, Nagre II, Piabribagou, Dore und Mandime getan:<br />

• Wir finanzieren <strong>für</strong> 300 Schüler aus armen Familien Schulmaterial und Schulkleidung.<br />

• Wir finanzieren <strong>für</strong> 12 zusätzliche Lehrer Gehälter.<br />

• In den Grundschulen wurden Bibliotheken eingerichtet. Schüler können kostenlos Schulbücher und Kinderbücher ausleihen.<br />

Für Lehrer stehen Unterrichtsmaterialien zur Verfügung.<br />

Dies Programm wollen wir erweitern mit:<br />

• Schulerweiterungsbauten<br />

• Weiterbildungsangebote <strong>für</strong> Grundschullehrer<br />

• Schulspeisung<br />

Klasse 3<br />

Mädchen Jungen<br />

Klasse 4<br />

Mädchen Jungen<br />

Für diese Projekte hat uns die Fürsorge- und Bildungsstiftung <strong>für</strong> die nächsten <strong>Jahre</strong> finanzielle Unterstützung zugesagt. Dadurch<br />

können wir langfristig planen und Schritt <strong>für</strong> Schritt die Verhältnisse an den Grundschulen verbessern.<br />

Beim Besuch von <strong>DAZ</strong>-Mitgliedern im März 2011 erzählten uns Lehrer, dass der<br />

Hunger in den letzten Monaten der Trockenzeit zugenommen hat. Schüler können dem<br />

Unterricht nicht folgen, weil sie Hunger haben. Wir bereiten darum ein Projekt Schulspeisung<br />

vor. Schüler und Lehrer sollen eine Mahlzeit erhalten. Zunächst wird dieses<br />

Projekt <strong>für</strong> die Grundschule Kourdjoak vorbereitet. Eine Portion kostet 0,25 €. Eine<br />

Mahlzeit <strong>für</strong> einen Schüler kostet somit in einem Schuljahr 50 €. Vorher müssen einige<br />

Anschaffungen gemacht werden. Eine Küche muss gebaut und eingerichtet werden.<br />

<strong>DAZ</strong> hält dieses Projekt <strong>für</strong> notwendig. Denn es muss alles getan werden, dass die<br />

Schüler die Grundschule erfolgreich abschließen können. Denn nur so werden sie eine<br />

Chance erhalten, aus der Armut herauszukommen.<br />

Bei dem Projekt sollen Kochherde eingesetzt werden, die sparsamer im Energieverbrauch<br />

sind als die, die in Kourdjoak üblicherweise zum Einsatz kommen. Sie werden<br />

nicht auf dem Stand der heutigen technischen Entwicklung sein. Denn die Menschen<br />

in Kourdjoak sollen sie bezahlen und mit ihnen umgehen können. Bisher wird<br />

zum Kochen viel Holz verbrannt. Der Baumbestand der Savanne ist dadurch erheblich<br />

reduziert worden. Das schafft weitere Probleme, auf die IT Village und <strong>DAZ</strong> mit weiteren<br />

Projekten eingehen.<br />

Klasse 5<br />

Mädchen Jungen<br />

Klasse 6<br />

Mädchen Jungen<br />

2006/07 14 25 9 24 7 23 5 18 7 17 0 13<br />

2007/08 46 57 12 20 22 30 8 17 7 9 5 <strong>10</strong><br />

2008/09 79 65 21 50 19 41 11 24 <strong>10</strong> 13 8 8<br />

2009/<strong>10</strong> 62 63 61 49 14 43 16 29 12 22 4 9<br />

20<strong>10</strong>/11 58 53 59 46 14 43 14 28 12 24 4 8<br />

2011/12 48 49 43 56 62 38 29 40 <strong>10</strong> 30 11 15<br />

17 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

Gesamt<br />

Mädchen Jungen<br />

42 120<br />

<strong>10</strong>0 143<br />

148 201<br />

169 215<br />

161 202<br />

203 228<br />

Mintos Essen besteht hier aus gerösteter Hirse.<br />

Schüler kommen oft hungrig in die Schule. <strong>DAZ</strong><br />

will darum <strong>für</strong> ein Schulspeisungsprogramm Geld<br />

zur Verfügung stellen


18 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

2.1.2. Ausbildungszentrum in Dapaong – das BONITA-Haus<br />

20<strong>10</strong> startete der Bau des BONITA-Hauses. Es soll ein Ausbildungszentrum<br />

in Dapaong werden. In der Savannenregion fehlen berufliche<br />

Ausbildungsstätten. Wer eine Ausbildung absolvieren will, muss weit<br />

weg gehen. Das bedeutet hohe Kosten. Nur wenige Menschen aus<br />

dieser Region haben einen Berufsabschluss. Auch das ist ein Grund<br />

<strong>für</strong> die große Armut in dieser Region. Deshalb ist der Plan <strong>für</strong> das<br />

Ausbildungszentrum in Dapaong entstanden.<br />

Ab Herbst 2012 soll schrittweise mit Ausbildungsgängen <strong>für</strong> Handwerker,<br />

Imker, Informatiker und Sekretärinnen begonnen werden. Die<br />

Lehrpläne werden zurzeit erarbeitet. Außerdem sollen Weiterbildungskurse<br />

<strong>für</strong> Grundschullehrer angeboten werden. Dazu gibt es<br />

Abstimmungen mit dem staatlichen Schulamt in Dapaong. Für junge<br />

Leute sollen künftig im Zentrum Veranstaltungen angeboten werden,<br />

die sie von der Straße wegholen und Anregungen zur Verbesserung<br />

ihrer Lebenssituation geben.<br />

Am 3. Dezember 20<strong>10</strong> legte der deutsche Botschafter<br />

den Grundstein. Die Gebäude stehen inzwischen. In<br />

der Ausbildungsstätte <strong>für</strong> Imker werden künftig Honig<br />

und Wachs bearbeitet und <strong>für</strong> den Verkauf verpackt.<br />

Es ist ein großes Vorhaben, das in Dapaong nicht einfach<br />

ist zu realisieren. Die Hauptstadt der Savanne<br />

liegt zwar an der internationalen Handelsstraße vom<br />

Hafen in Lome nach Burkina Faso, Mali und Niger. Es<br />

ist aberein weiter Weg vom Atlantik, über 600 km auf<br />

zum Teil schlechter Straße. Das bessere Leben spielt<br />

sich weiter im Süden des Landes ab. Gute Dozenten<br />

nach Dapaong zu bekommen, wird nicht einfach sein.<br />

Wer aber Wirtschaft beleben und damit Lebensverhältnisse<br />

verbessern will, muss Ausbildung anbieten.<br />

Seit Beginn des Projektes „Ohne Schule geht es nicht!“ werden wir von Schulen in<br />

Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. Wir informieren über die Situation der<br />

Schüler in der Savanne und berichten von unseren Projekten. Schulen führen <strong>für</strong><br />

diese Projekte Benefizveranstaltungen oder auch Arbeitseinsätze durch.<br />

Wir versuchen Schüler aus Mecklenburg-Vorpommern mit Schülern in Westafrika<br />

ins Gespräch zu bekommen. Da unsere Schulförderung als Ziel sehr arme Schüler<br />

hat, die in der Regel keinen Zugang zu den modernen Informationsmedien haben,<br />

ist das nicht einfach. So nehmen wir auf Projektreisen Bilder mit. Auf dem Bild<br />

besehen Schüler aus Nagre II Bilder von Schülern aus Süderholz.<br />

Die Arbeit des <strong>Verein</strong>s <strong>DAZ</strong> klassifiziere ich als die<br />

wahre Entwicklungshilfe zur Unterstützung besonders<br />

den notleidenden Kindern in Afrika. Ich freue<br />

mich, hierzu beizutragen und wünsche dem <strong>Verein</strong><br />

weiterhin viel Erfolg.<br />

Felix Worwornyo, Herten/<strong>DAZ</strong>-Mitglied<br />

Auf dem obigen Gelände in der Provinzhauptstadt Dapaong entsteht das BONITA-<br />

Haus. Das Bild unten zeigt den Bauplatz im Januar 2012.<br />

Mit einer<br />

Lehmpresse<br />

werden die<br />

Steine geformt.<br />

Nach einer<br />

Trocknungsphasekönnen<br />

sie verbaut<br />

werden.


Darum haben sich IT Village und <strong>DAZ</strong> da<strong>für</strong> entschieden in dem Wissen, dass das Vorhaben nur mit langem Atem gelingen kann.<br />

Die Gebäude wurden von dem Architekten Francis Kéré entworfen. Er ist an der TU in Berlin tätig und stammt aus Burkina Faso. Er hat<br />

mit einer Schule in seinem Heimatort Gando eine Bauweise entwickelt, die an Traditionen der Region anknüpft und mit moderner Bauweise<br />

verbessert (www.fuergando.de). Sein Ziel ist „konstruktive Lösungen <strong>für</strong> den Selbstbau mit erschwinglichen Baustoffen zu entwickeln.“<br />

In der Zeitschrift Arquitectura Viva Nr. 117 schreibt er: „Die Bevölkerung muss zur Nutzung lokaler Baustoffe und Wahrnehmung<br />

der klimatischen Verhältnisse erzogen werden. Nur wer sich am Bauprozess beteiligt, kann solche Architekturobjekte instand halten<br />

und verbreiten.“ 2004 wurde Herr Kéré mit dem Aga-Khan-Preis geehrt, weitere Architekturpreise folgten. Er ist auch der Architekt<br />

von Christoph Schlingensiefs Operndorf in Burkina Faso.<br />

2.1.3. Honig der Savanne<br />

Wenn Menschen hungrig sind und ihr Trinkwasser in<br />

der Trockenzeit mehrere Kilometer weit heranschleppen<br />

müssen, haben sie nicht den Kopf frei <strong>für</strong> große Überlegungen<br />

und Diskussionen. Sie kämpfen um das tägliche<br />

Überleben. Wenn sie diesen Menschen helfen wollen<br />

aus der Armut zu kommen, brauchen sie ihre Mitarbeit.<br />

Ihnen jeden Tag das Essen zu bringen, reicht nicht. Hilfe, die Menschen zu eigenen<br />

Aktivitäten führt, verspricht nachhaltig zu sein.<br />

2009 beauftragte IT Village Prof. Koidima aus Burkina Faso mit einer Analyse der<br />

Region. Er sollte besonders nach den Stärken der Region suchen. Ein Ergebnis war,<br />

dass die Savanne ein besonders gut geeigneter Lebensraum <strong>für</strong> Bienen ist. Ihr Honig<br />

hat eine sehr gute Qualität und einen besonderen Geschmack. Traditionell wird<br />

in der Savanne Imkerei betrieben. Allerdings war es nur <strong>für</strong> wenige Menschen eine<br />

Einkommensquelle. Prof. Koidima wies darauf hin, dass hier eine gute Möglichkeit<br />

besteht, eine nachhaltige Einkommensquelle <strong>für</strong> viele Familien zu schaffen.<br />

So begann das Projekt Honig der Savanne. Ende 2009 besuchte uns Präsident<br />

Dable in <strong>Deutsch</strong>land. Wir besuchten das hessische Bieneninstitut in Kirchhain und<br />

das bayrische Fachzentrum Bienen in Veitshöchheim. Dabei lernten wir den jungen<br />

Imker David Gerstmeier kennen, der im nächsten Jahr seine Ausbildung abschließen<br />

und dann <strong>für</strong> ein Jahr innerhalb des WELTWÄRTS-Programm nach Afrika<br />

wollte. So konnten wir mit fachlicher Beratung das Projekt weiter entwickeln.<br />

Die Gebäude haben ein doppeltes Dach. Dadurch<br />

entsteht die angenehme Raumtemperatur. Die<br />

Zwischendecke ist gewölbt. Links oben wird die<br />

Zwischendecke der Imkerei gelegt. Daneben ist die<br />

fertige Gewölbedecke von unten zu sehen. Darüber<br />

ist ein Stahldach. Dort ist immer Luft in Bewegung.<br />

Sie bringt die Kühlung. Links ist das<br />

Gebäude <strong>für</strong> die Informatikausbildung.<br />

19 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

Am Baobab bauen besonders viele Bienenvölker ihre<br />

Waben. Diese oft sehr alten Bäume bieten viele Möglichkeiten<br />

am Stamm oder in Höhlen.


20 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

Ziel war es Imkervereine zu gründen, in denen Anleitung und Weiterbildung<br />

zur Imkerei vermittelt wird und von denen IT Village Waben<br />

aufkauft. IT Village sollte eine zentrale Verarbeitung <strong>für</strong> Honig und<br />

Wachs einrichten und den Verkauf organisieren. 20<strong>10</strong> startete das<br />

Projekt. <strong>DAZ</strong> finanzierte erste Verarbeitungsgeräte und Verpackungen<br />

<strong>für</strong> den Honig. Rund 300 kg Honig konnte gewonnen werden, 2011<br />

waren es dann schon fast 7 t Honig. Ab September 20<strong>10</strong> leitet David<br />

Gerstmeier das Projekt. In rund <strong>10</strong>0 Dörfern haben sich Imkervereine<br />

mit rund 2.000 Mitgliedern gebildet. David Gerstmeier ist nach Abschluss<br />

des ersten <strong>Jahre</strong>s in Dapaong geblieben und will das Projekt<br />

weiter entwickeln. Für die Ausbildung der Imker ist seine Anwesenheit<br />

sehr wichtig. Im Ausbildungszentrum in Dapaong entsteht das<br />

Bieneninstitut der Savanne. In der Hauptstadt Lome wurde ein Honighaus<br />

eröffnet. Von hier aus wird der Verkauf organisiert. IT Village<br />

hat 2011 an Messen in Dapaong und Lome teilgenommen. Zurzeit<br />

wird ein Film über das Projekt gedreht. Um den Honig in Westafrika<br />

zu verkaufen, muss Werbung gemacht werden.<br />

<strong>DAZ</strong> hat den Honig im Institut <strong>für</strong> Bienenkunde in Celle analysieren lassen.<br />

Das Ergebnis ist sehr erfreulich.<br />

Bei einem Besuch von Bundesminister Niebel im Dezember 2011 war Etienne<br />

Dable zu einem Empfang eingeladen worden. Dabei lernte er einen Hamburger<br />

Unternehmer kennen, der Vertriebswege nach <strong>Deutsch</strong>land und in die<br />

USA <strong>für</strong> den Honig erkundet. Er hat das Bienenwachs mit einem sehr guten<br />

Ergebnis analysieren lassen. Alles dieses dient dazu, dass <strong>für</strong> Familien in der<br />

Savanne Einkommensquellen erschlossen werden.<br />

Imker von IT Village<br />

stellen moderne<br />

Langstrothbeuten auf.<br />

Beim ersten Versuch<br />

2011 werden sie von<br />

den Bienen nicht gut<br />

angenommen. Schon<br />

bei kleinen Störungen<br />

verlassen sie die<br />

Beuten fluchtartig.<br />

In Sammelstellen<br />

werden die Waben<br />

von den Imkern<br />

aufgekauft und dann<br />

zur Verarbeitung in<br />

die Dapaonger<br />

Imkerei gebracht.<br />

Die Imker in der<br />

Savanne holen die<br />

Waben von den<br />

Bäumen. Sie nutzen<br />

aber auch ausgehöhlte<br />

Baumstämme und<br />

Tongefäße.<br />

Mit dieser Wachspresse<br />

begann die Verarbeitung<br />

20<strong>10</strong>. Inzwischen<br />

hat <strong>DAZ</strong> elektrische<br />

Waben– und Wachspressen<br />

nach Togo<br />

geschickt. In den Imkervereinen werden Anleitungen gegeben. Auf dem<br />

Bild ist eine Weiterbildungsveranstaltung mit dem deutschen<br />

Imker David Gerstmeier.


21 <strong>DAZ</strong> e.V.


22 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

2.2.5. Waldaktie der Savanne<br />

Die Savanne Togos ist eine trockene Steppe, die immer dichter besiedelt wird. Früher lebten dort nur<br />

wenige Menschen. Das war das Gebiet der afrikanischen Tiere. Elefanten, Antilopen und vieles mehr,<br />

das was Europäer in Afrika suchen, diese Tiere konnte man hier erleben. Aber diese Zeit ist vorbei. Heute<br />

erstrecken sich über große Flächen die Siedlungen der Menschen. Typisch sind die Rundhütten, die<br />

mitten auf dem eigenen Acker stehen. Die Nachbarn wohnen ein Stück entfernt. So hat ein Dorf wie<br />

Kourdjoak mit rund 1.<strong>10</strong>0 Einwohnern eine Größe von 8 mal <strong>10</strong> km.<br />

In der Savanne kann man den<br />

Klimawandel beobachten. Aus<br />

zwei Regenzeiten wurde eine. Der<br />

Regen erreicht nicht mehr alle<br />

Regionen. Wenn er kommt, ergießen<br />

sich die Wassermassen oft über die Felder und spülen den<br />

guten Boden weg. Flüsse überschwemmen Felder, Häuser, Schulen,<br />

Brücken werden zerstört. Das gilt besonders <strong>für</strong> den Oti, ein<br />

Fluss, der in Benin entspringt und über Burkina Faso nach Togo<br />

fließt. Durch die Zunahme der Bevölkerung werden immer mehr<br />

Flächen landwirtschaftlich genutzt. Der Boden der Savanne ist<br />

nicht sehr fruchtbar. Da sich die Regenzeiten verringert haben,<br />

muss aber in kürzerer Zeit mehr geerntet werden. Das überfordert<br />

die Böden. Die Ernten werden immer geringer. Dazu kommt, dass<br />

die Menschen mit Holz kochen. Bäume werden deshalb gefällt<br />

bzw. sehr stark beschnitten. Dadurch trocknen die Böden noch<br />

weiter aus.<br />

IT Village hat im März 20<strong>10</strong> am Ufer des Trinkwassersees von<br />

Dapaong eine Baumschule eröffnet. Setzlinge von 23 einheimischen<br />

Bäumen wuchsen dort heran. Auf den Schulhöfen von<br />

Kourdjoak und Nagre II, auch an Dorfstraßen, wurden Bäume gepflanzt.<br />

2011 wurde diese Aktion an weiteren Schulen fortgesetzt.<br />

In den kommenden <strong>Jahre</strong>n soll ein umfangreiches Aufforstungsprogramm<br />

gestartet werden. Dorfgemeinschaften haben da<strong>für</strong><br />

Grundstücke zur Verfügung gestellt. Die Einsicht in der Bevölkerung<br />

wächst, dass Bäume <strong>für</strong> das Leben in der Savanne wichtig<br />

sind. Bäume speichern Wasser, verhindern das Absenken des<br />

Grundwasserspiegels und verbessern damit die Ackerböden. Sehr<br />

hilfreich <strong>für</strong> dieses Projekt ist die Imkerei. Denn, wenn mehr Bäume<br />

da sind, kann die Imkerei vergrößert und das Einkommen <strong>für</strong><br />

Familien verbessert werden.<br />

In der Trockenzeit werden die Felder abgebrannt, zum Schaden der Natur.<br />

Auf der Landespressekonferenz im Schweriner Landtag wurde die Waldaktie<br />

vorgestellt. <strong>DAZ</strong>-Vorsitzender Hinrich Kuessner wurde dabei unterstützt<br />

von der Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider und Minister <strong>für</strong> Landwirtschaft,<br />

Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus<br />

Gewaltige Baobabs wachsen in der Savanne. In seinem weichen Holz speichert<br />

er Wasser und kann so die lange Trockenzeit überstehen. Als Feuerholz<br />

ist er ungeeignet. Er hat vielen anderen Nutzen <strong>für</strong> Menschen.<br />

Die Baumschule von IT Village.<br />

Viel Holz wird verheizt.<br />

<strong>DAZ</strong> gibt seit November 20<strong>10</strong> zur Spendenwerbung eine Waldaktie<br />

heraus. Mit 20 € kann man die Aufforstung von 9 m 2 Wald<br />

unterstützen. <strong>DAZ</strong> hat dabei eine Anregung des Tourismusverbandes<br />

Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen. Der Spender erhält<br />

eine „Aktienurkunde“ als Dank. Bis<br />

Ende Februar 2012 wurden 573 Aktien<br />

verkauft. Die Vorbereitungen <strong>für</strong> die<br />

erste Aufforstung laufen.<br />

So verkrüppelt sehen viele<br />

Bäume aus. Sie sind Brennstofflieferant.


2.2.6. Sauberes Trinkwasser<br />

Viele Menschen haben auch heute noch keinen Zugang<br />

zu sauberem Trinkwasser. Im April 2005 haben sich<br />

<strong>DAZ</strong>-Vertreter auf einer Reise speziell mit der Trinkwassersituation<br />

in Togo befasst. Dabei haben sie <strong>für</strong>chterliche<br />

Dinge gesehen. Es war ein heißer trockener Monat. Für<br />

viele Frauen und Mädchen, besonders auf den Dörfern,<br />

war das Wasserholen eine Beschäftigung, die mehrere<br />

Stunden des Tages in Anspruch nahm. Wir begegneten einer Gruppe, die viele Kilometer bis zu<br />

einem schmutzigen Wasserloch gelaufen war. Wir sahen, wie Frauen das Trinkwasser <strong>für</strong> ihre<br />

Familie aus schmutzigen Tümpeln und Bächen holten. Wir begegneten einer Lehrerin, die <strong>für</strong><br />

ihre Familie Wasser holen musste und nicht in der Schule unterrichten<br />

konnte. Bei dieser Reise kamen wir zum ersten Mal in das Dorf Kourdjoak<br />

in der Savannenregion. Auch dort holten die Menschen ihr Trinkwasser<br />

aus einem Tümpel, der auch ihren Kühen, Ziegen und Schafen<br />

als Trinkwasserstelle dient.<br />

Mit Unterstützung der BONITA-Stiftung und der Norddeutschen Stiftung<br />

<strong>für</strong> Umwelt und Entwicklung konnten wir 2008 den Bau von fünf<br />

Trinkwasserbrunnen in der Savanne finanzieren. Später wurde ein<br />

Brunnen im Kinderhaus Frieda und in der neuen Ausbildungsstätte,<br />

dem BONITA-Haus in Dapaong, gebohrt.<br />

23 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

Ein kleines Mädchen holt Wasser aus<br />

einem Erdloch. Für die Schule hatte dies<br />

Mädchen keine zeit.<br />

Diese Gruppe war über eine Stunde unterwegs bis zum nächsten<br />

Wasserloch und das war nicht sauber.<br />

Von diesem Bach wird Trinkwasser geholt. Um genügend Trinkwasser zu bekommen, musste der Brunnen<br />

2008 in Kourdjoak 80 m tief gebohrt werden.<br />

2.3. Association pour Developement de Bitoka-Cope/Togo ab 2007<br />

In der Region „Les Plateaux“ ca 150 km nördlich von Lomé liegt das Dorf Bitoka-Village;<br />

gegründet im Jahr 1940 vom Vater von Homba Bitoka, engagierter Vorsitzender des <strong>Verein</strong>s<br />

ADB. Die Familie stammt aus dem Norden des Landes und suchte damals ihr Glück im Süden.<br />

Das Dorf setzt sich aus mehreren kleinen „Weilern“ zusammen und dehnt sich über eine<br />

Fläche von ca 15 km² aus. Alle Weiler haben Brunnen die mehr oder weniger sauberes Wasser<br />

haben. Ein Brunnen wird z.B. mittels einer im Brunnen schwimmenden Schildkröte<br />

hygienisch „überwacht“; der Gesundheitszustand des Tieres wird als Parameter <strong>für</strong> die Güte des Wassers herangezogen - durchaus<br />

praktisch, aber wohl nicht ganz unseren Gepflogenheiten entsprechend.<br />

Homba Bitoka hat den <strong>Verein</strong> ADB ( Association pour le Developement de Bitoka-Copé) gegründet um mit der dortigen<br />

Bevölkerung die Entwicklung des Dorfes voranzutreiben.Der erste Kontakt zwischen <strong>DAZ</strong> und ADB im Dorf war 2007. Bei einem<br />

weiteren Treffen 2008 wurde gemeinsam mit der Bevölkerung in einem zweitägigen „Palaver“ unter dem Palaverbaum des Dorfes<br />

über die Anliegen und Nöte des Dorfes gesprochen und gemeinsam der Bau einer dreizügigen Grundschule als vordringlichstes<br />

Projekt ausgewählt.<br />

Architekt Kere -durch die <strong>Zusammenarbeit</strong> mit <strong>DAZ</strong> beim Projekt Bonita-Haus wohl bekannt, untersuchte dann mit Herrn Bitoka im<br />

Auftrag von <strong>DAZ</strong> Grund und Boden und stellte in seinem Bericht fest , dass Kies und Sand zur Verfügung stehen um die Ziegel zu<br />

fertigen, dass der vorhandene Lehm mit ein wenig Modifikation guten Baulehm ergibt und über die Bewohner: „Ich habe das<br />

Gefühl, das die Dorfgemeinschaft insgesamt hinter dem Vorhaben steht und bereit ist , in


24 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

Die Einweihung der Schule war ein großes Dorffest mit<br />

vielen Gästen, auch von <strong>DAZ</strong>.<br />

Dr. König übergibt einen Fußball.<br />

jeglicher Hinsicht zu seinem Voranschreiten beizutragen,“ soweit Herr<br />

Kere.<br />

Das Projekt wurde vom Rotary-Club Delmenhorst Geest und vom BMZ<br />

wesentlich gefördert.Ganz entscheidend <strong>für</strong> den Erfog war aber die<br />

Einbindung der Dorfbewohner in die konkrete Arbeit am Bau.Herr Bitoka<br />

wählte dabei ein sehr effektives Modell ,indem er aus <strong>10</strong> Familien jeweils<br />

einen Mann bzw Frau wie einen normalen Hilfsarbeiter bezahlte und die<br />

übrigen zahlreichen Helfer täglich mit einer vollen Mahlzeit entlohnte.Das<br />

heißt das die betroffenen Familien in der Bauzeit mehr Einkommen<br />

hatten.<br />

Im Oktober 20<strong>10</strong> war es dann soweit, das die Schüler und Schülerinnen<br />

die neue Schule szg. in Besitz nahmen. Von Anfang an war der Zulauf<br />

überwältigend Ganz besonders erwähnenswert ist, das die Zahl der<br />

Mädchen in der Schule sprungartig anstieg -die Schule ist nach unseren<br />

Maßstäben bereits über belegt. Die Klassenstärke ist -wie in Togo üblich<br />

bei ca <strong>10</strong>0.<br />

Zurück zu den Mädchen: Früher besuchten nur 7 Mädchen die Schule, im<br />

ersten Jahr waren es bereits 84. So hat damals Herr Bitoka entschieden,<br />

die Kampagne: „Mädchen in die Schule“ nicht im vorgesehenen Umfang<br />

zu betreiben .Er schrieb: „ Satisfaction est total.“ ( Die Befriedigung<br />

darüber ist total.)<br />

Die Schule ist inzwischen von der Schulbehörde offiziell anerkannt, so<br />

dass die staatliche Bezahlung wenigstens des Rektors gesichert ist.<br />

Herr Rainer Gruszczynski hat während der Bauzeit in unermüdlichem<br />

Einsatz da<strong>für</strong> gesorgt ,dass die Buchhaltung hier und in Togo einen guten<br />

korrekten Abschluß dokumentieren kann und das Projekt mit dem<br />

Abschlußbericht an das BMZ- von unserem Vorsitzenden Hinrich<br />

Kuessner in eine überzeugende Form gebracht- zu einem erfolgreichen<br />

Ende gebracht wurde. Vielen Dank an Rainer Gr, und Hinrich K.<br />

Rainer Gruszczynski hat dieses Jahr ca. <strong>10</strong>0 Grundschulbücher aus<br />

Frankeich, die dort ausgetauscht wurden und unentgeltlich zur Verfügung<br />

standen, nach Bitoka-Village geschickt. Das könnte zukünftig ein Weg<br />

sein um die Kinder mit Schulbüchern zu versorgen.<br />

Das Schulgebäude wird nun 2012 mit Solarstrom ausgestattet und kann<br />

dann auch als Dorfgemeinschaftshaus und als Versammlungsort <strong>für</strong> die<br />

Frauencooperative genutzt werden.<br />

<strong>DAZ</strong>, der Rotary-Club Delmenhorst Geest, ADB und einige<br />

Getanzt wurde bis spät in die Nacht.<br />

Privatpersonen haben in den letzten <strong>Jahre</strong>n das Dorf Bitoka-Village in<br />

seiner Entwicklung nachhaltig unterstützt und wollen das weiter tun.Die<br />

Freude und Dankbarkeit darüber haben wir bei der Schuleinweihung Anfang 2011 vor Ort deutlich gespürt.<br />

Dr. Christian König<br />

Die neue Schule in Bitoka Copé


2.4. Christian Rural Aid Network (CRAN) in Hohoe/Ghana<br />

Unser Mitglied Eugen Keteku stellte die ersten Kontakte zu CRAN her. Der Direktor des <strong>Verein</strong>s Patrick Agbesinyale schrieb 2002 in<br />

Dortmund seine Doktorarbeit. Im Juli 2002 besuchte er uns in MV. Im November/Dezember 2002 besuchten Gudrun und Hinrich<br />

Kuessner CRAN-Projekte in Ghana. Mit der Außenstelle in Hohoe und seinem Leiter Cosmos Abiwu entstand ein reger Austausch. Im<br />

Herbst 2003 besuchte Cosmos Abiwu vier Wochen <strong>DAZ</strong>. 2004 absolvierten der Landwirt David Avornyo und der Autoschlosser<br />

George Grant ein dreimonatiges Praktikum im Bützower Berufsbildungswerk. 2005 waren zwei CRAN-Tischler und zwei Ausbilder<br />

von staatlichen ghanaischen Berufsschulen drei Monate im BiG-Bildungszentrum in Greifswald. Projektreisen von <strong>DAZ</strong>-Mitgliedern<br />

fanden regelmäßig zu unseren Partnern in Ghana statt.<br />

Schulpartnerschaften und Schülerförderungen waren die ersten gemeinsamen Projekte. Die <strong>DAZ</strong>-Förderung von Schülern in der Voltaregion<br />

läuft bis heute. In der Regel beträgt die Förderung 120 € jährlich <strong>für</strong> den Grundschulbesuch, im Einzelfall sind die Fördersummen<br />

größer <strong>für</strong> den Besuch weiterführender Schulen. Seit 2009 erfolgt diese Förderung über den <strong>Verein</strong> „Associates for Sustainable<br />

Rural Development“ (ASRuD) in Ho.<br />

2004 startete der Bau einer Ausbildungsstätte <strong>für</strong> Schlosser und Tischler in Gbi-Atabu. Später wurde sie erweitert mit einer Ausbildung<br />

<strong>für</strong> Informatiker. 2005 nahmen 6 Frauen und <strong>10</strong> Männer ihre Ausbildung auf. Dieses Projekt ist 2008 eingestellt worden. Gründe<br />

<strong>für</strong> das Scheitern des Projektes waren vor allem:<br />

1. Für die Vorbereitung des Projektes war von uns nicht genügend Zeit investiert worden. Wir dachten, CRAN will dieses Ausbildungsprojekt.<br />

In Wirklichkeit hat CRAN dieses Projekt durchgeführt, weil sie uns keine Absage erteilen wollten.<br />

2. Das Projekt wurde von CRAN ohne Engagement durchgeführt. Die Werbung von Auszubildenden wurde verschleppt. Die Ausbilder<br />

erhielten nicht regelmäßig ihr Gehalt. Die Folge war, dass sie nicht pünktlich zur Arbeit erschienen. Die staatliche Anerkennung der<br />

Ausbildungsstätte wurde nicht energisch betrieben. Das Bildungsministerium hatte die Übernahme der Gehälter <strong>für</strong> die Ausbilder nach<br />

der Anerkennung zugesagt. Da die Anerkennung nicht erfolgte, kam es zu finanziellen Problemen.<br />

Die Ausbildung <strong>für</strong> Schlosser und Tischler wurde 2008 eingestellt. Die Ausbildung <strong>für</strong> Informatiker wurde durch einen anderen Träger<br />

weiter geführt.<br />

Die Arbeit von CRAN hat <strong>DAZ</strong> mit mehreren Materialsendungen unterstützt:<br />

• Fahrräder <strong>für</strong> Dorfschullehrer<br />

• Computer<br />

• Rollstühle<br />

Fahrzeuge: Kleinbus, LKW, 2 Kleintransporter, Trecker<br />

Nach dem Weggang von CRAN-Regionaldirektor Cosmos Abiwu hat <strong>DAZ</strong> seine <strong>Zusammenarbeit</strong> mit CRAN 2008 eingestellt.<br />

2.5. Associates for Sustainable Rural Development (ASRUD) in Ho/Ghana<br />

Cosmos Abiwu und weitere ehemalige Haupt– und ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

der CRAN-Außenstelle haben 2008 den <strong>Verein</strong> ASRuD in der<br />

Provinzhauptstadt Ho gegründet. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit sind landwirtschaftliche<br />

Beratung und Vergabe von Kleinkrediten. Seit 2009 arbeitet<br />

<strong>DAZ</strong> mit ihnen zusammen, allerdings nur mit einem kleinen Schülerförderprogramm.<br />

<strong>Deutsch</strong>e Paten fördern einzelne Schüler aus armen<br />

Familien in der Regel mit einem Betrag von 120 € im Schuljahr.<br />

Außerdem hat <strong>DAZ</strong> <strong>für</strong> eine kleine Dorfbäckerei Transportfahrräder<br />

finanziert, damit sie ihren Absatzmarkt erweitern können.<br />

2011 hat <strong>DAZ</strong> eine Spende von Wiener Studenten <strong>für</strong> eine Renovierung<br />

einer Schule in Adaklu vermittelt. Studenten aus Wien wollen dieses<br />

Engagement auch 2012 fortsetzen.<br />

25 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

Die Lehrerin Pearl Arku betreut die von <strong>DAZ</strong> geförderten Schüler.<br />

Beluga Post interviewt Cosmos Abiwu.<br />

2008 hat Beluga Post eine sehr informative DVD nach einer Projektreise<br />

gefertigt: Wasser und Wissen - der Togo-Report.


26 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

3. Weltwärts mit der <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

Entwicklungspolitische Freiwilligendienste in Ghana und Togo<br />

Eine Zwischenbilanz<br />

Ole Schwabe war als Freiwilliger 2009/<strong>10</strong> bei IT Village in<br />

Dapaong. Hier ist er im Gespräch mit einem von <strong>DAZ</strong><br />

geförderten Schüler in Adaklu/Ghana. 2011 wurde er in den<br />

<strong>DAZ</strong>-Vorstand gewählt.<br />

Die Überraschung im September 2007 hätte <strong>für</strong> viele Akteure der Entwicklungszusammenarbeit<br />

in <strong>Deutsch</strong>land kaum größer kaum seien können. Damals stellte<br />

das Bundesministerium <strong>für</strong> wirtschaftliche <strong>Zusammenarbeit</strong> und Entwicklung<br />

(BMZ) den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst "weltwärts" vor. Angesprochen<br />

werden junge Menschen zwischen 18 und 28 <strong>Jahre</strong>n mit Abitur oder<br />

abgeschlossener Berufsausbildung. Geboten wird ihnen der Aufenthalt in einem<br />

Land des Südens, wo sie zwischen 6 und 24 Monaten unentgeltlich in einer lokalen<br />

Initiative oder einem <strong>Verein</strong> tätig sind. Reisekosten sowie Unterkunft, Verpflegung<br />

und Taschengeld werden gestellt, lediglich die Kosten <strong>für</strong> Impfungen<br />

und Visa müssen die Freiwilligen selber tragen. Eine Einsatzstelle schlägt aktuell<br />

mit rund <strong>10</strong>.000 € zu Buche, von denen das BMZ rund 7.000€ übernimmt. Der<br />

restliche Betrag muss von der jeweiligen Entsendeorganisation übernommen<br />

werden. Diese übernimmt auch die Auswahl, Vor- und Nachbereitung der Freiwilligen,<br />

das BMZ finanziert lediglich die Arbeit der Entsendeorganisation und<br />

gibt den rechtlichen Rahmen des Dienstes vor.<br />

<strong>DAZ</strong> arbeitet seit 2009 mit der anerkannten weltwärts-Entsendeorganisation, der<br />

Landesstelle <strong>für</strong> kulturelle Kinder- und Jugendbildung (.lkj) Sachsen-Anhalt e.V.<br />

aus Magdeburg, zusammen. Die Option, selbst als Entsendeorganisation in Erscheinung<br />

zu treten, ist mit erheblichem Aufwand und finanziellen Verpflichtungen<br />

verbunden. Aus diesem Grund entstand die <strong>Zusammenarbeit</strong> mit der lkj.<br />

Diese verfügte bereits vor dem Start des weltwärts-Programms über eine reichhaltige<br />

Erfahrung im Bereich der interkulturellen Kinder- und Jugendbildung. Die<br />

aktuelle Projektkoordinatorin Lena Husemann sucht in Absprache mit der <strong>DAZ</strong><br />

die Freiwilligen aus, die ein Jahr in den drei Partnerprojekten der <strong>DAZ</strong> in Westafrika<br />

arbeiten. Seit 2009 gibt es eine Stelle im Kinderhaus Frieda in Lomé sowie<br />

zwei Stellen bei IT Village in Dapaong/Togo, seit 20<strong>10</strong> außerdem zwei anerkannte<br />

Freiwilligenstellen bei ASRuD in Ho/Ghana.<br />

Das Kinderhaus Frieda beherbergte bereits vor dem Start des Programms Praktikantinnen aus <strong>Deutsch</strong>land, eine gewisse Erfahrung war<br />

hier also vorhanden. In Dapaong/Togo sowie Ho/Ghana betraten unsere Partner und wir ebenso wie die lkj Neuland. Die Herausforderungen<br />

sind vielfältig. Sie beginnen bereits in <strong>Deutsch</strong>land mit der richtigen Auswahl und Vorbereitung der Freiwilligen. Ein Prozess<br />

bei dem es realistisch abzuschätzen gilt, inwiefern die meist frischgebackenen Abiturient/innen den ungewohnten Belastungen in den<br />

Gastländern gewachsen sein werden. Im Gastland selbst gilt es dann, die jungen Menschen zum Vorteil aller in den Arbeitsprozess der<br />

Partnerorganisation einzubinden, ein Prozess, der sich nicht immer einfach gestaltet. Der tatsächliche Nutzen der Freiwilligen <strong>für</strong> die<br />

Arbeit der Partnerorganisation ist sehr verschieden und setzt ein hohes Maß an Lernbereitschaft und Kompromissfähigkeit auf beiden<br />

Seiten voraus. Zu tun gibt es zwar mehr als genug, doch sind die Freiwilligen <strong>für</strong> Tätigkeiten wie Projektmanagement, Buchhaltung o.ä.<br />

meist nicht ausreichend qualifiziert.<br />

David Gerstmeier kam nach der Ausbildung als Imker zu IT<br />

Village. Hier bei der Eröffnung des Honighauses in Lome<br />

zusammen mit Etienne Dable.<br />

Zudem soll "weltwärts" kein Fachkräfteprogramm sein, die Freiwilligenstellen<br />

dürfen ganz bewusst keine lokalen Fachkräfte ersetzen. Im Kinderhaus Frieda<br />

beispielsweise ist die Freiwillige stark in den Alltag der Kinder integriert, begleitet<br />

sie zur Schule, hilft bei den Schularbeiten oder unterstützt die Kindermütter.<br />

Mit den Kindern eigene Projekte durchzuführen ist nicht leicht, da diese durch<br />

Schule und häusliche Pflichten relativ wenig Freizeit haben. Bei ASRuD in<br />

Ho/Ghana arbeiteten beide Freiwilligenjahrgänge im Büro, schulten die Mitarbeiter<br />

in Softwareprogrammen, formulierten die Projektberichte aus oder organisieren<br />

eine Gruppe Jugendlicher im Rahmen eines Austauschprogramms. Auch die<br />

Betreuung der Patenkinder des Schulförderprogramms zählt zu ihren Aufgaben.<br />

In Dapaong/Togo zählt seit drei <strong>Jahre</strong>n Unterricht an Dorfgrundschulen ebenso zu<br />

den Aufgabenfeldern der Freiwilligen wie Öffentlichkeitsarbeit <strong>für</strong> den <strong>Verein</strong> IT<br />

Village oder die Organisation von Sportveranstaltungen. Außerdem arbeitet ein<br />

Freiwilliger im Rahmen des weltwärts-Programms seit zwei <strong>Jahre</strong>n im Bereich<br />

Imkerei. Der ausgebildete Imker baut gemeinsam mit einheimischen Mitarbeitern<br />

das Projekt "Honig der Savanne" weiter aus.<br />

In allen drei Einsatzstellen setzten die lokalen Gegebenheiten ein hohes Maß an<br />

eigenverantwortlichem Arbeitsverhalten, interkultureller Kompetenz sowie Improvisationsgeist<br />

voraus.


27 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

Große Verdienste erwirbt sich das Programm im Bereich der Horizonterweiterung der Freiwilligen. Sie lernen neue Kulturen, Lebens-<br />

und Gesellschaftsformen kennen und auch ihr Blickwinkel auf das eigene Land ändert sich. Armut und Hunger sind plötzlich<br />

keine abstrakten Begriffe mehr, sondern erscheinen als Phänomene mit Ursachen. Es ist allerdings auch diese Komplexität der Problematik,<br />

welche das Engagement nach dem Aufenthalt, das vom BMZ ausdrücklich gewünscht und gefördert wird, schwierig macht.<br />

Zwar ist das regionale und überregionale Angebot gerade in den großen deutschen Städten sehr vielfältig und weitgehend institutionalisiert,<br />

zurückgekehrte Freiwillige <strong>für</strong> die aktive <strong>Verein</strong>sarbeit zu gewinnen, ist im Fall der <strong>DAZ</strong> jedoch schwierig.<br />

Es bleibt abzuwarten, inwiefern "weltwärts" auch in den nächsten <strong>Jahre</strong>n bei der Unterstützung unserer Partner vor Ort hilfreich sein<br />

kann. Das Programm selbst funktioniert nach unserer Einschätzung aktuell zuverlässig und deutlich ausgereifter als noch vor drei<br />

<strong>Jahre</strong>n. Vielmehr befinden sich unsere Partnervereine zur Zeit in Umbruchsituationen, weshalb die notwendige Einarbeitung und<br />

Betreuung der Freiwilligen nicht ohne weiteres gewährleistet werden kann, die <strong>Verein</strong>e stehen selbst vor strukturellen Herausforderungen.<br />

Auch kam und kommt es in Einzelfällen zu fundamentalen Zerwürfnissen zwischen einzelnen Freiwilligen und der Partnerorganisation<br />

sowie zwischen den Freiwilligen selbst. Das Ergebnis war hier Abbruch einer Freiwilligen nach nur vier Monaten. Konflikte<br />

dieser Art sind keine Spezifikum von "weltwärts" und in einem gewissen Maße normal. Dennoch zeigt die Erfahrung der letzten<br />

<strong>Jahre</strong>, dass mehrere Freiwilligenstellen am gleichen Ort einer unterstützenden Struktur zur Betreuung der jungen Leute bedürfen.<br />

Dieser Mehraufwand macht das Programm <strong>für</strong> unsere Partner nicht attraktiver und zeigt die Wichtigkeit einer gründlichen Auswahl<br />

und Vorbereitung der jungen Leute. Und trotz aller Kritik: "weltwärts" ist ein visionäres Programm mit hohem Potential, dessen Entfaltung<br />

neben Engagement und Realismus auch Erfahrung voraussetzt. Auch hier ist der Weg ein gutes Stück des Ziels.<br />

Ole Schwabe<br />

Schülerzeichnungen aus Nagre II


28 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

4. Finanzen<br />

Mit der Unterstützung von Projekten in Afrika begann <strong>DAZ</strong> 2003, ein Jahr nach der <strong>Verein</strong>sgründung. 20 Nähmaschinen wurden <strong>für</strong><br />

eine Ausbildungsstätte in Ghana finanziert, Computer und Büromöbel nach Hohoe verschifft und sechs Computer <strong>für</strong> ein kirchliches<br />

AIDS-Projekt nach Kampala/Uganda geschickt. Die ersten Fördermittel beantragt <strong>DAZ</strong> bei der Norddeutschen Stiftung <strong>für</strong> Umwelt und<br />

Entwicklung <strong>für</strong> den Bau des Trainingszentrum in Gbi-Atabu/Ghana (15.000 €) und bei der Stiftung Nord-Süd-Brücken <strong>für</strong> den Druck<br />

eines Flyers (500 €). So begann unser finanzielles Engagement in Afrika. <strong>DAZ</strong> hat immer sehr großen Wert darauf gelegt, dass <strong>für</strong> die<br />

<strong>Verein</strong>sarbeit in <strong>Deutsch</strong>land wenig Geld ausgegeben wird. <strong>DAZ</strong> hat kein Büro und zahlt keine Gehälter. Alle Arbeit geschieht ehrenamtlich.<br />

Mitglieder stellen ihre Wohnung, ihre Arbeitsgeräte und Autos <strong>für</strong> die <strong>Verein</strong>sarbeit zur Verfügung. In den <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>s seines<br />

Bestehens betrugen die Kosten <strong>für</strong> Verwaltung, <strong>Verein</strong>sausgaben wie Mitgliederversammlung und Öffentlichkeitsarbeit 3,7% der Projektausgaben.<br />

2.000 Fcfa = 3,05 €<br />

Spenden Zuschüsse Projektausgaben in<br />

Afrika<br />

2002 5,5 T€ - -<br />

2003 24,9 T€ - 8,7 T€<br />

2004 37,7 T€ 21,7 T€ 62,6 T€<br />

2005 33,5 T€ 65,7 T€ 84,5 T€<br />

2006 37,5 T€ 46,0 T€ 76,8 T€<br />

2007 59,0 T€ 38,4 T€ 72,7 T€<br />

2008 72,3 T€ 140,5 T€ 211,9 T€<br />

2009 116,3 T€ 88,7 T€ 136,9 T€<br />

20<strong>10</strong> <strong>10</strong>0,1 T€ 231,2 T€ 305,5 T€<br />

2011 85,6 T€ 339,4 T€ 390,5 T€<br />

Gesamt 572,4 T€ 971,6 T€ 1.350,1 T€<br />

Die Währung der Westafrikanischen<br />

Wirtschafts– u n d<br />

Währungsunion (UEMOA) ist an<br />

den Euro gekoppelt. Der Kurs<br />

beträgt deshalb konstant<br />

1 € = 655,957 Fcfa.<br />

Zur Union gehören neben Togo Benin, Burkina Faso, die<br />

Elfenbeinküste, Guinea-Bissau, Mali, Niger und Senegal.<br />

Bei einer Benefizveranstaltung in einer<br />

Kirche in Ghana wurde gespendet <strong>für</strong> neue<br />

Instrumente. Dabei gab es einen Wettbewerb<br />

der am Sonntag Geborenen gegen die<br />

am Montag, Dienstag usw. Geborenen. Es<br />

kamen hohe Summen zusammen. Aber das<br />

war noch vor der Währungsreform.<br />

Wenn wir in den ersten <strong>Jahre</strong>n in Ghana Geld tauschten, wurden wir<br />

schnell Millionäre. Der Kurs erreichte Höhen von 1 € = 12.000 Cedis.<br />

2007 führte Ghana eine Währungsreform durch. Ende Februar 2012 betrug<br />

der Kurs 1 € = 1,28 GHc<br />

Togo Ghana <strong>Deutsch</strong>land<br />

Bevölkerung in Mio. Mitte 20011 5,8 25,0 81,8<br />

Bevölkerungsprojektion in Mio. 2025 8,4 33,4 78,7<br />

2050 14,2 49,1 69,4<br />

Bevölkerung nach Alter bis 15 <strong>Jahre</strong> 42% 38% 13%<br />

über 65 <strong>Jahre</strong> 4% 4% 21%<br />

Lebenserwartung bei der Geburt <strong>Jahre</strong> 62 64 80<br />

Säuglingssterblichkeit 55 45 3,5<br />

<strong>Deutsch</strong>e Stiftung Weltbevölkerung, Datenreport 2011<br />

GHANA<br />

BENIN


4.1. Finanzbericht zum <strong>Jahre</strong>sabschluss 2011 des Schatzmeisters<br />

29 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

Auf der ersten Vorstandssitzung im Jahr 2012 gab der Schatzmeister Heinz-Jürgen Schellenberg seinen Finanzbericht.<br />

Er erklärte:<br />

Allgemeine Einschätzung:<br />

Der <strong>Verein</strong> schließt das Jahr 2011 mit einem guten finanziellen Ergebnis ab.<br />

Die Bilanz von Einnahmen und Ausgaben ergibt ein positives finanzielles <strong>Jahre</strong>sergebnis von +41.801,93 € (<br />

Vorjahr +3.566,78 €). Unter Berücksichtigung der Kontenabschlussbestände und der Rücklagen stehen dem<br />

<strong>Verein</strong> im Jubiläumsjahr 2012 <strong>für</strong> die weitere Finanzierung laufender Projekte im Bildungsbereich, <strong>für</strong> das<br />

Kinderhaus Frieda, <strong>für</strong> die Entwicklung der Imkerei und <strong>für</strong> die Baumpflanzaktion 119.993,89 € (zum Vorjahr<br />

+41.801,93 €) zur Verfügung.<br />

Einnahmen:<br />

Der <strong>Verein</strong> erhielt 439.478,54 € Einnahmen aus Zuwendungen, Spenden, Beiträgen und aus sonstigen Einnahmen, zum Vorjahr ein<br />

Plus von <strong>10</strong>1.333,46 €. Das waren die bisher höchsten Einnahmen seit Bestehen des <strong>Verein</strong>s.<br />

Zu diesem Ergebnis haben wesentlich die projektgebundenen Einnahmen und Zuschüsse in Höhe von 339.431,70 € von der Fürsorge<br />

und Bildungsstiftung (früher Bonitastiftung), vom Bundesministerium <strong>für</strong> wirtschaftliche <strong>Zusammenarbeit</strong> und Entwicklung, von der<br />

Stiftung Nord-Süd-Brücken und von der Umweltlotterie beigetragen. Zum Vorjahr haben wir von diesen Partnern <strong>10</strong>7.517,70 € mehr<br />

erhalten.<br />

Positiv war die Entwicklung des Spendenaufkommens. Insgesamt haben wir <strong>10</strong>9.149,45 € an Spenden bekommen, davon waren<br />

85.603,71 € zweckgebundene und allgemeine Spenden, 19.432,36 € Verzicht auf Erstattung von Aufwendungen und 4.113,38 € Sachspenden.<br />

Bei Geldspenden wurde das Niveau des Vorjahres erreicht.<br />

Hervorzuheben sind die zum Vorjahr gewachsenen zweckgebundenen Spendeneinnahmen von 82.193,71 €, vor allem <strong>für</strong> das Kinderhaus<br />

Frieda, <strong>für</strong> die Schulförderung in Ghana und in Togo, <strong>für</strong> das Ausbildungszentrum Dapaong und <strong>für</strong> die Baumpflanzung.<br />

Der <strong>Verein</strong> hat einen beachtlichen Anteil von Dauerspendern. Schulen, Kirchen, Einrichtungen, Unternehmen und vor allem Privatpersonen<br />

leisten oft einen erheblichen Spendenbeitrag. Bewährt hat sich, dass die Spender gut über die Arbeit des <strong>Verein</strong>s informiert<br />

werden und zu ihnen ein guter Kontakt gehalten wird.<br />

Hervorzuheben ist die Arbeit der Mitglieder des Arbeitskreises „Kinderhaus Frieda“ Hude mit den Spendern. Für das Kinderhaus<br />

Frieda wurden 48.603,21 Euro an Spenden eingeworben, 1.120 € zum Vorjahr mehr.<br />

Waldaktien erwarben 67 Spender <strong>für</strong> 8.857,00 €.<br />

Die Zahlungsdisziplin unserer Dauerspender und unserer Beitragszahler ist beispielhaft.<br />

Ausgaben:<br />

Für die Realisierung unserer Projekte und <strong>für</strong> die Sachkosten wurden 397.676,61 € (zum Vorjahr +63.098,31 €) ausgegeben, die bisher<br />

weitaus höchste Summe seit Bestehen des <strong>Verein</strong>s.<br />

Absoluter Schwerpunkte unserer Finanzausgaben waren das Ausbildungszentrum Dapaong mit 209.317,80 €, gefolgt von der Imkerei<br />

mit 97.017,86 €, vom Kinderhaus Frieda mit 45.555,04 € und IT- Village mit 17.277,05 €. Ein Anstieg der Ausgaben des Kinderhauses<br />

Frieda ist vor allem mit der Finanzierung des Wohnungsbaus <strong>für</strong> den Leiter auf dem Gelände des Kinderhauses zu erklären.<br />

Nach wie vor ist auf die genaue Abrechnung und Kontrolle der Mittelverwendung bei unseren Partnern zu achten. Das ist möglichst<br />

vor Ort zu sichern und wenn möglich durch persönliche Besuche von Mitgliedern unseres <strong>Verein</strong>s zu kontrollieren. Vorbildlich ist die<br />

monatliche Finanzabrechnung vom Kinderhaus Frieda. Durch die Einstellung eines neuen Buchhalters verbessert sich die Finanzabrechnung<br />

von IT-Village.<br />

Die Sachkosten haben sich mit 5.554,25 € zum Vorjahr (16.015,86 €) stark verringert. Für die Sicherung der <strong>Verein</strong>s- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

wurden nur 3.004,25 € ausgegeben. Die Leitung und Abrechnung des <strong>Verein</strong>s ist ausschließlich ehrenamtlich.


30 <strong>DAZ</strong> e.V.<br />

<strong>Jahre</strong>sergebnis 2011 20<strong>10</strong><br />

Einnahmen Projektzuschüsse 339.431,70 € 231.159,30 €<br />

Spenden 85.603,71 € <strong>10</strong>0.054,39 €<br />

Mitgliedsbeiträge 3.486,00 € 3.278,00 €<br />

Sonstiges <strong>10</strong>.957,13 € 3.653,39 €<br />

Gesamteinnahmen 439.478,54 € 338.145,08 €<br />

Ausgaben Projekte in Togo 383.780,86 € 299.092,09 €<br />

Projekte in Ghana 6.737,90 € 5.7<strong>10</strong>,00 €<br />

Projekte in Burkina Faso - 700,00 €<br />

Sonstige Projekte 1.603,60 € 13.060,35 €<br />

Sachkosten 5.554,25 € 16.015,86 €<br />

Gesamtausgaben 397.676,61 € 334.578,30 €<br />

Ergebnis 41.801,93 € 3.566,78 €<br />

Übertrag aus dem Vorjahr 78.191,96 € 74.625,18 €<br />

Bestand 31.12. 119.993,89 € 78.191,96 €<br />

Fürsorge– und Bildungsstiftung<br />

Ausbildungszentrum Dapaong 30.000,00 €<br />

Honig der Savanne 60.000,00 €<br />

IT Village Personal 15.000,00 €<br />

Schulförderung Savanne 5.000,00 €<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> wirtschaftliche <strong>Zusammenarbeit</strong> und Entwicklung (BMZ)<br />

Ausbildungszentrum Dapaong 163.867,00 €<br />

Norddeutsche Stiftung <strong>für</strong> Umwelt und Entwicklung (NUE)<br />

Ausbildungszentrum Dapaong 15.000,00 €<br />

Honig der Savanne 25.000,00 €<br />

Kinderhaus Frieda 14.000,00 €<br />

Waldaktie der Savanne 8<strong>10</strong>,00 €<br />

Stiftung Nord-Süd-Brücken<br />

Ausbildungszentrum Dapaong <strong>10</strong>.000,00 €<br />

Für entwicklungspolitische Veranstaltungen 757,70 €<br />

Backofen der Bäckerei in Adaklu/Ghana Kochstelle einer Familie in der Savanne Togos


Zweckgebundene Spenden <strong>für</strong> Summe<br />

Kinderhaus Frieda 48.603,21 €<br />

Schulförderungen<br />

Savannenregion 7.489,50 €<br />

Lomé 420,00 €<br />

Bitoka Cope 750,00 €<br />

Ghana 4.780,00 €<br />

Waldaktie der Savanne 8.857,00 €<br />

Honig der Savanne 2.209,00 €<br />

Savannenregion 1.000,00 €<br />

Ausbildungszentrum Dapaong <strong>10</strong>0,00 €<br />

IT Village 1.000,00 €<br />

Projekte Lassa Houde 2.000,00 €<br />

Für ein krankes Kind in Lassa Houde 1.200,00 €<br />

Projekte Lewandowski 2.545,00 €<br />

Bäckerei Adaklu/Ghana 1.240,00 €<br />

Gesamtsumme 82.193,71 €<br />

Projektausgaben<br />

Projekte in Togo<br />

Kinderhaus Frieda 45.555,04 €<br />

Ausbildungszentrum Dapaong 209.317,80 €<br />

Honig der Savanne 97.017,86 €<br />

Waldaktie der Savanne 1.511,00 €<br />

IT Village 17.277,05 €<br />

Schulförderung Savanne 7.645,00 €<br />

Schulförderung Lome 420,00 €<br />

Schulförderung Bitoka Cope 337,11 €<br />

Projekte Lassa Houde 2.000,00 €<br />

Projekte Lewandowski 2.700,00 €<br />

Projekte in Ghana<br />

Schulförderung 5.500,00 €<br />

Bäckerei Adaklu 1.237,90 €<br />

Gesamtausgaben 390.518,76 €<br />

Impressum<br />

<strong>DAZ</strong> e.V.<br />

Hinrich Kuessner<br />

Vorsitzender<br />

Aalbruch 4<br />

17489 Greifswald<br />

info@daz-eu.de<br />

www.daz-eu.de<br />

www.kinderhaus-frieda.de<br />

www.waldaktie-savanne.de<br />

Rücklagen Stand 31.12.2011<br />

Kinderhaus Frieda<br />

allgemein 64.118,54 €<br />

Wohnheim 11.076,27 €<br />

Krankenversicherung 3.000,00 €<br />

Schulförderungen<br />

Savannenregion 6.082,34 €<br />

Beleuchtung von Schulen 5.000,00 €<br />

Bitoka Cope 412,89 €<br />

Burkina Faso 1.4<strong>10</strong>,00 €<br />

Ghana 567,03 €<br />

2 Schüler in Hohoe 2.220,00 €<br />

1 Schüler in Hohoe 1.195,00 €<br />

Ausbildungszentrum Dapaong 285,78 €<br />

Waldaktie der Savanne 11.077,00 €<br />

Projekte Lewandowski 760,00 €<br />

1 krankes Kind in Lassa Houde 1.200,00 €<br />

Gesamtsumme <strong>10</strong>8.404,85 €<br />

Sachkosten<br />

Porto 593,75 €<br />

Telefon 41,94 €<br />

Bürokosten 408,60 €<br />

Bankgebühren <strong>10</strong>,00 €<br />

<strong>Verein</strong>skosten 561,02 €<br />

Öffentlichkeitsarbeit 747,84 €<br />

Reisekosten 641,<strong>10</strong> €<br />

Sonstiges* 2.550,00 €<br />

Gesamtausgaben 5.554,25 €<br />

* Bei den sonstigen Kosten handelt es sich um eine<br />

Dienstleistung <strong>für</strong> die Landesvereinigung in Magdeburg.<br />

Für ein Solutions-Programm haben wir Überweisungen<br />

getätigt.<br />

<strong>DAZ</strong> dankt der Sparkasse Vorpommern und der INTL Global Currencies Ltd.<br />

Bei der Sparkasse Vorpommern führen wir unsere Konten. Die Sparkasse hat uns<br />

die Gebühren erlassen. Über die INTL Global tätigen wir unsere Auslandsüberweisungen.<br />

Auch dort müssen wir und unsere Partner keine Gebühren zahlen.<br />

31 <strong>DAZ</strong> e.V.


In der Savanne Togos kommen viele Kinder hungrig in die Schule. Mit leerem Magen kann man<br />

nicht lernen. Aber ohne gute Schulergebnisse gibt es auch in Afrika keinen Weg aus der Armut.<br />

In der Grundschule in Kourdjoak wollen wir täglich ein Essen anbieten.<br />

Eine warme Mahlzeit <strong>für</strong> eine/n Schüler/in kostet<br />

25 Cent<br />

im Monat 5 €<br />

im Schuljahr 50 €<br />

Wir bitten um Ihre Spende!<br />

Spendenkonto <strong>DAZ</strong> e.V. Konto-Nr. 232 008 256 BLZ 150 505 00 Sparkasse Vorpommern Kennwort: Mahlzeit<br />

Mais, Hirse und Maniok sind in der Savanne wichtige Nahrungsmittel.

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