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Verband - Rheinischer Fischereiverband von 1880 eV

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Aktueller Schadensfall an der Eifelrur<br />

bei Obermaubach<br />

Am Freitag den 25.05.07 kam es am Staubecken<br />

Obermaubach zu einem folgenschweren Zwischenfall.<br />

Zur Erneuerung des sanierungsbedürftigen Staudamms<br />

musste der Wasserverband Eifelrur (WVER) das<br />

Staubecken wie geplant komplett ablassen. Bereits seit<br />

einigen Tagen wurde dazu der Wasserstand<br />

kontinuierlich abgesenkt. Am Morgen des 25.05.07<br />

wurden nach Auskunft des WVER schließlich auch die<br />

b e i d e n G r u n d a b l ä s s e g e ö f f n e t , u m d i e<br />

Restwassermenge aus dem Stau abzulassen. Unter<br />

Beisein der Kontrollbehörden wurde der Vorgang<br />

durch die Ingenieure des WVER begleitet. Gegen<br />

Abend trat jedoch eine starke Erosion im alten Bett der<br />

Rur (am Grunde des Staubereichs) auf, die plötzlich zu<br />

einer enormen Abschwemmung <strong>von</strong> Sedimenten<br />

(Faulschlamm) in die Rur führte. In diesem Moment<br />

konnte die Abschwemmung nach Auskunft der<br />

Ingenieure nicht mehr unterbunden werden, da der<br />

geregelte Mindestabfluss <strong>von</strong> 5 m³/sec an der Rur<br />

aufrecht erhalten werden musste und das<br />

Fließgewässer im übrigen nicht trockenfallen durfte.<br />

Folge war ein starker Schlammtransport in die<br />

unterhalb liegenden Rurstrecke, ein akutes<br />

Fischsterben in der im Nebenschluss befindlichen<br />

Teichanlage (Firma Mohnen, ehemals Tschiedrich)<br />

sowie eine enorme Trübstoffbelastung der gesamten<br />

Rur, die bis zum Unterlauf feststellbar und auch nach<br />

einigen Tagen noch außergewöhnlich hoch war.<br />

Inwieweit es in der weiteren Rurstrecke zu einem<br />

sofortigen Fischsterben gekommen ist, lässt sich<br />

derzeit noch nicht beurteilen. Tote Fische wurden in der<br />

Rur bisher nur in der unmittelbaren Nähe <strong>von</strong><br />

Obermaubach gefunden. Festzustellen bleibt, dass der<br />

Schlammeintrag zu einer erheblichen Belastung der<br />

Gewässerstrecke geführt hat. Im Bezug auf die<br />

Wirbellosenfaune (Makrozoobenthos) sind in jedem<br />

Fall Beeinträchtigungen zu erwarten. Auch bei der<br />

Fischfauna sind durch die plötzliche und noch<br />

anhaltende Sediment- und Trübstoff-Fracht erhebliche<br />

(Folge-)Schäden zu vermuten. Um den weiteren<br />

Schaden zu begrenzen, will der WVER im Staubereich<br />

nun vorübergehend einen Steinwall errichten, der vor<br />

dem Grundablass als Sedimentfalle wirkt und so eine<br />

weitere Eintrübung der Rur für die Dauer der<br />

Baumaßnahmen (bis Oktober) verhindern soll.<br />

Langfristig sind als Gegenmaßnahmen zur<br />

Ve r s c h l a m m u n g d e r R u r s o w o h l l o k a l e<br />

Ausbaggerungen als auch über die Talsperren<br />

gesteuerte Spülstöße (künstliche Hochwässer)<br />

angedacht. Die aktuell vorliegenden Schäden sollen<br />

durch vom WVER beauftragte neutrale Gutachter (Dr.<br />

Späh für die Fische, Büro Viebahn-Sell für die Wirbel-<br />

Aktuelles<br />

Das Wasser des Staubeckens Obermaubach ist<br />

abgelassen, die Rur gräbt sich ihr Bett ins Sediment<br />

losen) untersucht werden, sobald das Rurwasser<br />

wieder klar ist und eine Erhebung zulässt. Mögliche<br />

Kompensationszahlungen will der WVER dann auf<br />

Grund der Ergebnisse mit den Fischereirechtsinhabern<br />

verhandeln. Zur Besprechung der Zwischenergebnisse<br />

hat der Rheinische <strong>Fischereiverband</strong> einen Gesprächstermin<br />

zwischen den Fischereivereinen, Genossenschaften<br />

und dem WVER vereinbart. Für Rückfragen<br />

können die Betroffenen sich an den Biologen des<br />

RhFV, Herrn Dr. Frank Molls wenden. (FM)<br />

Aale aus dem niederländischen Teil der<br />

Rur weisen erhöhte Belastung an Dioxin<br />

bzw. dioxinähnlichen PCB´s auf !<br />

Um eine Gesundheitsgefährdung auszuschließen,<br />

wird vor dem Verzehr aus der Rur gefangener Fische<br />

gewarnt.<br />

Eine Untersuchung in den Niederlanden durch<br />

RIKILT- Instituut voor Voedselveiligheid hat das<br />

Problem aufgedeckt.<br />

Aus der Rur bei Vlodrop entnommene und auf Dioxin<br />

bzw. dioxinähnliche PCB`s untersuchte Aale<br />

überschreiten den in der VO (EG) 199/2006<br />

festgelegten Höchstgehalt <strong>von</strong> 12 pg WHO-TEQ/g.<br />

In Abstimmung mit dem Ministerium für Umwelt und<br />

Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

NRW (MUNLV) und dem Dezernat 51 - Bezirksregierung<br />

Arnsberg (Albaum) weisen wir darauf hin,<br />

dass nicht nur Aale, sondern alle älteren, fettreichen<br />

Fische erhöhte Dioxinwerte aufweisen können.<br />

Bis zur Vorlage weiterer Ergebnisse empfehlen wir,<br />

vom Verzehr <strong>von</strong> Rurfischen abzusehen. (EB)<br />

RhFV-Info 2/2007<br />

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