Verband - Rheinischer Fischereiverband von 1880 eV

Berichte aus den Bezirken
Hauptversammlung des Bezirks Rurtal am 30.03.2007
Delegierte von 16 der 20 Bezirksvereine trugen sich in die Mandatsliste ein.
87% der Mandate (53 von 61) waren vertreten.
Als Gäste der Versammlung wurden begrüßt:
Herr Franz Josef Salden, Vertreter der Unteren
Fischereibehörde im Kreis Heinsberg
Herr Walter Sollbach, RhFVVorsitzender
Herr Heiner Kreymann, Biologe im Auftrag des RhFV
Herr Werner Berens,
RhFV Kursleiter für Fliegenfischerlehrgänge.
Ehrungen: Herr Herbert Junga wurde mit dem
Goldenen Treuezeichen des RhFV ausgezeichnet !
Herbert Junga, der das Angeln schon im Kindesalter
von seinem Vater erlernte, ist bereits seit über 50 Jahren
Mitglied im ASV 1934 Ratheim e.V. und auch heute
noch leidenschaftlicher Angler. Das nahmen Walter
Sollbach und Herbert Kloth zum Anlass, ihn mit der
Auszeichnung für 50 Jahre Verbandstreue zu ehren.
Der Hauptredner des Abends, Herr Heiner Kreymann,
legte das zusammengefasste Ergebnis von 39
Baggerseeuntersuchungen dar, die er im Auftrag des
Rheinischen Fischereiverbandes durchgeführt hat. Er
stellte dabei besonders das Problem der Großkarpfen
und Welse bei der Bewirtschaftung dieser Seen dar.
Rückgänge der fischereilichen Erträge gehen nicht nur
auf das Konto des Kormorans, suboptimale
Gewässerbewirtschaftung hat ebenso gravierende
Folgen. Ein Überbestand an Großkarpfen überweidet
das vorhandene Angebot an Fischnährtieren, zerstört
die Unterwasserpflanzen und überdüngt das Gewässer.
Rasantes Algenwachstum, Eintrübung des Wassers,
Faulschlammbildung, Sauerstoffzehrung - kurz: ein
rapidesAltern des Gewässers ist die Folge.
Rotaugen und Brassen wird die Lebensgrundlage
entzogen, die Wenigen, die sich noch halten können
werden vom Flussbarsch dezimiert, dessen Bestand
rasch zunimmt.
Die Darstellung der Zusammenhänge erzeugte im
Auditorium etliche nachdenkliche Gesichter.
Sicherlich konnte mancher die Schilderungen Heiner
Kreymanns mit Blick auf das eigene Gewässer nur all
zu gut nachvollziehen.
Es gibt jedoch auch Lösungsansätze für das Problem:
Entnahme der Großfische, wenn möglich mit der
Angelrute, zur Not aber auch mit dem Stellnetz.
Strukturverbesserung des Gewässers z.B. durch
Anlegen von Röhrichtzonen, Einbringen von
Totholz und/oder schwimmenden Vegetationsinseln.
Moderater Karpfenbesatz (K2) nur mit der Hälfte
der im vergangenen Jahr entnommenen Menge.
Besatz mit Rotaugen und einigen Hechten, die
Hechte sind wichtig, um den Flussbarsch im Zaum
zu halten.
Als Grundlage zu Festlegung eines geeigneten
Sanierungsplans ist eine umfassende Gewässeruntersuchung
zu empfehlen, die aus Mitteln der
Fischereiabgabe und durch den Rheinischen
Fischereiverband finanziell unterstützt wird.
Der Rückgang der Aalbestände und der Managementplan
zur Rettung des Aals wurden von Walter
Sollbach angesprochen. Der Verband empfiehlt
Aalbesatz nur in Gewässer, welche die Möglichkeit zur
Abwanderung der Aale bieten.
Diese Besatzmaßnahmen werden aus der Fischereiabgabe
und FIAF Mitteln gefördert.
Ein herzliches Dankeschön ging an die Firma Zoo- und
Angelbedarf Rupp für die freundliche Unterstützung
des Bezirks- Fischertages. Der Rheinische Fischereiverband
hat Fa. Rupp im Januar das Zertifikat
"Anerkannt und empfohlenes Angelgeräte- Fachgeschäft"
zuerkannt.
In seinem Schlusswort bedankte sich der Vorsitzende
Herbert Kloth bei den anwesenden Vertretern der
Vereine, den Ehrengästen und bei der Kreisjägerschaft
für die gute Zusammenarbeit im Bezirk Rurtal.
(Lüttke/Braun)
RhFV-Info 2/2007
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