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Lupus erythematodes bei Kindern und Jugendlichen Eine ...

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Für besonders schwierige Situationen, etwa <strong>bei</strong> schwerer ZNS-Beteiligung, stehen zusätzlich<br />

"Blutreinigungsverfahren" (Plasmapherese, Immunadsorption) zur Verfügung. Da<strong>bei</strong> werden<br />

krankmachende Bluteiweiße (vgl. oben) aus dem Blut entfernt. Bei der "Plasmapherese" wird<br />

über einen Blutentnahme-Katheter aus einer Vene Blut entnommen. Dann werden die<br />

Blutzellen, also weiße <strong>und</strong> rote Blutkörperchen, von den flüssigen Blutbestandteilen<br />

("Blutplasma") getrennt. Die Blutzellen werden wieder zurückinf<strong>und</strong>iert, das Blutplasma jedoch<br />

nicht. Stattdessen wird dieselbe Menge Plasma ges<strong>und</strong>er Blutspender an den Patienten<br />

zurückgegeben. Beim Patienten kann es auf die Fremdeiweiße, die ja von anderen Menschen<br />

(Blutspendern) stammen, zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen, was die Häufigkeit der<br />

Anwendung begrenzt. Bei der "Immunadsorption" wird das Blutplasma über eine speziell<br />

beschichtete Säule geleitet, die die krankmachenden Bluteiweiße bindet <strong>und</strong> so vom übrigen<br />

Blutplasma trennt. Das so "gereinigte" Blutplasma wird dem Patienten zurückgegeben. Bei der<br />

Immunadsorption ist nicht mit Überempfindlichkeitsreaktionen zu rechnen, das Verfahren<br />

nimmt allerdings mehr Zeit in Anspruch.<br />

Welche Komplikationen gibt es <strong>bei</strong>m SLE?<br />

Zu unterscheiden ist (a) zwischen Komplikationen durch die Erkrankung selbst <strong>und</strong> (b)<br />

Komplikationen als Folge der verwendeten Medikamente.<br />

(zu a) Durch konsequente Durchführung der Therapie sollte es in den meisten Fällen gelingen,<br />

schwerwiegende Erkrankungskomplikationen zu vermeiden. Doch werden sich immer wieder<br />

Kinder finden, die nicht ausreichend auf die Behandlung ansprechen. Vonseiten der<br />

Erkrankung ist insbesondere ein Versagen der Nierenfunktion hervorzuheben, eventuell<br />

begleitet von erhöhtem Blutdruck. Bei einer schweren Beteiligung des zentralen Nervensystems<br />

(vgl. oben) können sich Komplikationen wie Durchblutungsstörungen des Gehirns oder<br />

Krampfanfälle entwickeln; hier wird dann eine Behandlung mit höheren Cortisondosen <strong>und</strong><br />

Endoxan R erforderlich sein.<br />

(zu b) Andererseits können Komplikationen durch unerwünschte Medikamentenwirkungen<br />

entstehen. So begünstigt die Behandlung mit Cortison-Präparaten <strong>und</strong><br />

Zytostatika/Immunsuppressiva die Entstehung von Infektionen. Wenn also zum Beispiel <strong>bei</strong><br />

einem SLE-Patienten Fieber auftritt, muss der behandelnde Arzt möglichst rasch herausfinden,<br />

ob es sich <strong>bei</strong> dem Fieber um ein Symptom des SLE handelt oder ob sich, eventuell begünstigt<br />

durch die Therapie, eine Infektion entwickelt. Die Behandlung des Fiebers ist in <strong>bei</strong>den Fällen<br />

unterschiedlich. Sofern das Fieber als Symptom der Erkrankung SLE zu sehen ist, müssen die<br />

MI-GAP-061 Revisionsstand: 02 11 von 26<br />

Datum: 25.07.2011

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