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Lupus erythematodes bei Kindern und Jugendlichen Eine ...

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Blutbildendes System<br />

<strong>Eine</strong> Beeinträchtigung der Blutbildung im Knochenmark oder eine vorzeitige Zerstörung von<br />

Blutkörperchen durch vom eigenen Immunsystem hergestellte Autoantikörper (s. Anhang) wird<br />

nicht so selten beobachtet (vgl. Tabelle 2/Nr.9). Dies führt zur Verminderung der roten<br />

("Erythrozyten") <strong>und</strong>/oder der weißen Blutkörperchen ("Leukozyten") <strong>und</strong>/oder der<br />

Blutplättchen ("Thrombozyten"). Durch die Verminderung der roten Blutkörperchen kommt es<br />

zur Anämie ("Blutarmut"); die Kinder sind dann blass, müde <strong>und</strong> abgeschlagen. Verminderung<br />

der weißen Blutköperchen ("Leukopenie") ist mit der Gefahr erhöhter Infektanfälligkeit<br />

verb<strong>und</strong>en. Bei Erniedrigung der Blutplättchen ("Thrombopenie") unter einen Minimalwert von<br />

ca. 20000/�l besteht Blutungsgefahr.<br />

Magen-Darm-Trakt<br />

Symptome vonseiten des Magen-Darm-Traktes einschließlich der Leber sind zwar möglich,<br />

stehen <strong>bei</strong>m SLE im allgemeinen aber nicht im Vordergr<strong>und</strong>. Zu nennen sind u.a.<br />

Bauchspeicheldrüsenentzündung <strong>und</strong> Bauchschmerzen, die im Rahmen einer<br />

Blutgefäßentzündung der die Bauchspeicheldrüse bzw. den Darm versorgenden Blutgefäße<br />

entstehen können. Bei diesen Patienten findet man meist Phospholipid-Antikörper (s.u.). Bei<br />

Symptomen wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Durchfall stellt sich immer auch die Frage, ob es<br />

sich nicht um unerwünschte Wirkungen der medikamentösen Behandlung handeln könnte.<br />

Was versteht man unter "Antiphospholipid-Syndrom"?<br />

Unser Körper ist aus vielen Millionen Zellen aufgebaut. Phospholipide sind Bestandteile der<br />

Wand dieser Zellen. Aus bislang nicht bekannten Gründen bildet das Immunsystem von etwa<br />

20-30% der an SLE erkrankten Menschen Antikörper gegen Phospholipide. Etwa Drittel dieser<br />

20-30% können bestimmte Krankheitserscheinungen entwickeln (s.u.), die unter der<br />

Bezeichnung "Antiphospholipid-Syndrom" (APS) Zusammengefasst werden. In der täglichen<br />

kinderrheumatologischen Praxis in Mitteleuropa wird das APS bislang jedoch eher selten<br />

diagnostiziert.<br />

Aus den Beobachtungen der vergangenen Jahre weiß man, daß Menschen mit<br />

Phospholipid-Antikörpern häufiger als andere Thrombosen entwickeln können. Da<strong>bei</strong> bilden<br />

sich in Blutgefäßen kleine Blutgerinnsel, "Thromben", die den Blutfuß behindern <strong>und</strong> somit zu<br />

Durchblutungsstörungen führen. Handelt es sich um Venen, so spricht man von "venösen<br />

Thrombosen", spielt sich der Prozess in den Arterien ab, so handelt es sich um "arterielle<br />

Thrombosen". Beides ist <strong>bei</strong>m APS möglich. Die Blutgerinnsel können mit dem Blutstrom in<br />

MI-GAP-061 Revisionsstand: 02 7 von 26<br />

Datum: 25.07.2011

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