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Lupus erythematodes bei Kindern und Jugendlichen Eine ...

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Bindegewebe Das Bindegewebe ist im Körper weit verbreitet. Es dient dazu, Organe (z.B. Leber),<br />

spezialisierte Gewebe (z.B. Muskel), Blutgefäße <strong>und</strong> Nerven zu umhüllen, zu untergliedern,<br />

in der Umgebung zu verankern <strong>und</strong> ihnen Festigkeit zu verleihen. Es besteht aus<br />

Bindegewebszellen <strong>und</strong> aus Material, das von diesen Zellen gebildet wird. Die<br />

Bindegewebszellen produzieren eine Art Kittsubstanz sowie Fasern, die für Festigkeit <strong>und</strong><br />

gegebenenfalls Elastizität verantwortlich sind. Zu den Fasern gehören u.A. die<br />

Kollagenfasern, die der Erkrankungsgruppe der "Kollagenosen" den Namen gegeben<br />

haben.<br />

Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit<br />

("BKS" oder "BSG"))<br />

Ungerinnbar gemachtes Blut wird in ein dünnes Röhrchen mit Millimeter-Skala eingefüllt<br />

<strong>und</strong> in einem geeigneten Ständer senkrecht aufgestellt. Die roten Blutkörperchen<br />

unterliegen der Schwerkraft <strong>und</strong> sinken deshalb nach unten, so dass das Blut im oberen<br />

Röhrchenanteil frei von roten Blutkörperchen wird. Die Geschwindigkeit, mit der sich die<br />

Grenze zwischen dem von Blutkörperchen frei gewordenen oberen Blutplasmaanteil <strong>und</strong><br />

dem Blutkörperchen-haltigen unteren Blutplasmanteil nach unten bewegt, kann mit Hilfe<br />

der Millimeterskala <strong>und</strong> einer Uhr bestimmt werden. Man liest die Millimeter<br />

vereinbarungsgemäß nach einer <strong>und</strong> nach zwei St<strong>und</strong>en ab. Normalerweise sinken die<br />

roten Blutkörperchen bis zu 10 mm in der ersten St<strong>und</strong>e <strong>und</strong> weitere 5-10 mm in der<br />

zweiten St<strong>und</strong>e. Man schreibt z.B. BKS 8/15 <strong>und</strong> meint damit, dass die roten<br />

Blutkörperchen in der ersten St<strong>und</strong>e 8 mm <strong>und</strong> in der zweiten St<strong>und</strong>e 7 mm (8 mm + 7<br />

mm = 15 mm) gesunken sind. Die Sinkgeschwindigkeit der roten Blutkörperchen hängt<br />

u.A. von der Eiweißzusammensetzung des Blutplasmas ab. Bei bakterieller oder<br />

rheumatischer Entzündung ist die BKS beschleunigt, z.B. 55/83.<br />

Entzündung Entzündung ist eine Abwehrreaktion auf verschiedenartige schädigende Einflüsse. Spielt<br />

sich die Entzündung mehr oberflächlich, z.B. in der Haut, ab, so findet man an der<br />

betreffenden Stelle Schwellung, Rötung, Wärme <strong>und</strong> Schmerz. Beispiele: die dicke Backe<br />

<strong>bei</strong> Zahnvereiterung oder das dicke Knie <strong>bei</strong> Gelenkentzündung. Die Entzündungsreaktion<br />

wird durch einen entzündlichen Reiz ausgelöst, z.B. durch eine Virus- oder eine bakterielle<br />

Infektion (z.B. Zahnvereiterung), durch mechanische Reize (z.B. Prellung), chemische Reize<br />

(z.B. Verätzung) oder durch eine Autoimmunreaktion, <strong>bei</strong> der das eigene Immunsystem<br />

Strukturen des eigenen Körpers attackiert. Da<strong>bei</strong> wird ein kompliziertes Geschehen<br />

ausgelöst, <strong>bei</strong> dem verschiedene Organsysteme mitwirken, u.A. das Immunsystem, das<br />

Blutgefäßsystem, das Nervensystem, das Bindegewebe. Der biologische Sinn der<br />

Entzündungsreaktion ist prinzipiell die Beseitigung schädigender Einflüsse, die von der<br />

Außenwelt oder auch von "innen" kommen können. Fällt die Entzündungsreaktion zu stark<br />

aus, so kann sie dem betreffenden Menschen eher schaden als nutzen, z.B. <strong>bei</strong> Allergien.<br />

Im Falle der rheumatischen Entzündung handelt es sich um eine Fehlreaktion durch<br />

Fehlalarm, die für die Krankheitssymptomatik des betreffenden Menschen verantwortlich<br />

ist.<br />

HLA-System Körperzellen, die einen Zellkern aufweisen (das sind alle Zellen ausgenommen die roten<br />

Blutkörperchen, z.B. Leber-, Muskel- oder Bindegewebszellen, auch die weißen<br />

Blutkörperchen), tragen auf ihrer Oberfläche die so genannten HLA-Faktoren, so wie sich<br />

auch die Blutgruppen-Moleküle, z.B. der Blutgruppe A, B oder 0, auf der Oberfläche der<br />

Körperzellen einschließlich der roten Blutkörperchen befinden. Die HLA-Faktoren sind von<br />

den Eltern ererbt. Der Laborarzt kann sie an den weißen Blutkörperchen (= Leukozyten)<br />

bestimmen. Der Name "HLA" stellt eine Abkürzung dar <strong>und</strong> kommt von Humanes<br />

Leukozyten-Antigen. So wie die Blutgruppen für die Bluttransfusion wichtig sind<br />

(Blutspender <strong>und</strong> -empfänger müssen in ihren Blutgruppen übereinstimmen), spielen die<br />

HLA-Faktoren <strong>bei</strong> der Organ-, z.B. Nierentransplantation eine wichtige Rolle. Stimmen<br />

Spender <strong>und</strong> Empfänger in ihren HLA-Faktoren nicht überein, greift das Immunsystem das<br />

Gewebe des fremden, transplantierten Organs an, <strong>und</strong> es kommt es zu der gefürchteten<br />

Abstoßungsreaktion. Deshalb müssen Menschen mit transplantierten Organen mit<br />

Immunsuppressiva, d.h. mit Medikamenten, die die Reaktion des Immunsystems<br />

abschwächen, wie Azathioprin (z.B. Imurek R ) oder Cyclosporin A (Sandimmun R ), behandelt<br />

werden.<br />

MI-GAP-061 Revisionsstand: 02 25 von 26<br />

Datum: 25.07.2011

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