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Alpenrheintal Analysen und Thesen 23<br />
4. Landschaft<br />
Im Rahmen der vorliegenden Studie ist die Landschaft nicht weiter analysiert<br />
worden. Es wird aber deutlich, dass diese durch die enorme gesellschaftliche<br />
Entwicklung unter Druck geraten ist und weiter unter<br />
Druck geraten wird. Zwar bestehen Zonen, welche eine weitere Zersiedelung<br />
verhindern sollen: in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein<br />
die kommunalen Landwirtschaftszonen, in Vorarlberg die überörtliche<br />
Grünzone. Doch unbesehen dessen stellt sich die Frage der zunehmend<br />
gegensätzlichen Nutzungsinteressen auch in der freien Landschaft.<br />
Die übliche landwirtschaftliche Bewirtschaftung, Naturschutz,<br />
Landschaftsschutz, Grundwasserschutz, Vorhaben für Verkehr, Freizeit,<br />
Erholung, Tourismus, Ver- und Entsorgungseinrichtungen, Materialbeschaffung<br />
usw. stehen in einem sich stark konkurrierenden Verhältnis<br />
zueinander und deren Zulassungsentscheide erfordern immer eine Interessenabwägung.<br />
Diese sind fast immer auf eine übergeordnete Zielsetzung<br />
angewiesen.<br />
Wenn es das Ziel ist, das Alpenrheintal als Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsraum<br />
zu stärken, ist es entscheidend, welchen Stellenwert die<br />
Landschaft als Lebens-, Produktions- und Regenerationsraum in der<br />
künftigen Entwicklung einnehmen wird. Ziele und Massnahmen sind über<br />
die Grenzen hinweg abzustimmen.<br />
Thesen<br />
• Neben der Land- und Forstwirtschaft beanspruchen in zunehmendem<br />
Masse auch andere Nutzungsansprüche unserer verstädterten<br />
Bevölkerung das Land ausserhalb der Bauzone. Sich zunehmend<br />
konkurrenzierende Ansprüche sind zu koordinieren.<br />
• Eine intakte Landschaft mit einem hohen Erholungswert bildet einen<br />
wesentlichen Standortfaktor im Wettkampf mit anderen Agglomerationen.<br />
Da Landschaften weder an Gemeinde- noch an Ländergrenzen<br />
Halt machen, besteht für Nutzungs- und Schutzansprüche ein<br />
Koordinationsbedarf.<br />
Vom Grabserberg Richtung Buchs, Vaduz<br />
Viele Nutzungsinteressen<br />
auch in der<br />
freien Landschaft