handlungsorientierte Methoden Kompetenzentwicklung durch
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Das Rollenspiel im AWT-Unterricht<br />
Helge Kuch<br />
Defi nition „Rollenspiel“<br />
In der Literatur fi nden sich zahlreiche Erklärungen, was genau ein Rollenspiel (im Unterricht)<br />
ist. Für die Praxis hilfreich ist folgende Defi nition:<br />
„Das Rollenspiel ist ein <strong>handlungsorientierte</strong>s Spielverfahren. Das Verhalten der Teilnehmer<br />
ist im Rollenspiel von Rollen geprägt, die erfahren, gewechselt und geändert werden. Diese<br />
Spielerfahrung schafft für den Rollenhandelnden die Voraussetzung einer Rollendistanz, mit<br />
deren Hilfe die Rollen in der Lebenswirklichkeit unterschiedlich gestaltbar sind.<br />
Die Rollenspielpraxis richtet sich nach den Interessen der Mitspieler. Als Grundvoraussetzung<br />
aller unterschiedlichen Rollenspielverfahren gilt das spielerische Erleben in Als-ob-Situationen,<br />
wobei das Spielen und nicht ein Zur-Schaustellen im Vordergrund steht. Die Erfahrung<br />
verschiedener Wirklichkeiten im Rollenspiel, eine veränderbare Eigen- und Fremdwahrnehmung<br />
und die Möglichkeit zum Ausprobieren eigener Verhaltensvorstellungen bieten sich<br />
zu einer Erfahrungsübertragung in die eigene Wirklichkeit an. Erfahrungsgemäß ist dabei<br />
bereits viel erreicht, wenn das Spielen mit Rollen zu einer Verhaltenssicherheit außerhalb der<br />
Spielsituation nachhaltig beiträgt und sich dabei Ansätze einer Kooperationsfähigkeit festigen.“<br />
(Broich, J.: Rollenspiel-Praxis. Köln, 1999, S.9; Zitiert aus: http://www.germanisitikkommprojekt.uni-oldenburg.de/sites/2/2_07.htm.<br />
Stand 4.7.2009)<br />
Lernen im Rollenspiel<br />
Je nachdem, ob das Rollenspiel zur Hinführung, zur Erarbeitung oder zur Wiederholung eingesetzt<br />
wird, können unterschiedliche Lernziele verfolgt werden: Das Rollenspiel kann die sozialen<br />
Handlungskompetenzen von Schülern positiv beeinfl ussen und Wissen kann in handlungsbezogenen<br />
Situationen angewendet, gefestigt und vertieft werden. Die kommunikative<br />
Kompetenz wird zum Beispiel <strong>durch</strong> Diskussionen geübt, organisatorische Kompetenz <strong>durch</strong><br />
die Notwendigkeit, im Rollenspiel Absprachen zu treffen. Fachkompetenz wird hingegen spielerisch<br />
- und da<strong>durch</strong> motivierend - vermittelt.<br />
Phasen im Rollenspiel<br />
Einteilen lassen sich Rollenspiele in drei Phasen (auch für kleinere Rollenspiele sollte man<br />
mindestens zwei Unterrichtsstunden einplanen):