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Landwirtschaft Forstwirtschaft

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Ziegen haben in der Berglandwirtschaft einen<br />

hohen Stellenwert.<br />

Berghöfekataster und<br />

Ausgleichszulage<br />

Die Berglandwirtschaft ist mit großen natürlich<br />

bedingten Erschwernissen konfrontiert, die sich in<br />

ungünstigen arbeits- und betriebswirtschaftlichen<br />

Kennziffern niederschlagen. Das Einkommen aus<br />

der <strong>Landwirtschaft</strong> liegt um ein Fünftel niedriger<br />

als im nichtalpinen Bereich, bei Bergbauernbetrieben<br />

mit besonders hohen Erschwernissen<br />

sogar nur bei 60 Prozent des Vergleichswertes.<br />

Ein neuer Berghöfekataster (BHK) bildet seit 2001<br />

die Grundlage für die Berechnung der Ausgleichszulage<br />

(AZ) für Betriebe in von der Natur benachteiligten<br />

Gebieten.<br />

Die Erhebungsmerkmale des BHK erfassen die<br />

produktionstechnischen Erschwernisse, die insbesondere<br />

in den Kriterien der Inneren Verkehrslage<br />

zum Ausdruck kommen. Durch die Einbeziehung<br />

der Äußeren Verkehrslage und von Boden und<br />

Klima wird die Vielschichtigkeit der Probleme der<br />

Bergbauern in umfassender Weise berücksichtigt.<br />

Die Merkmale des Berghöfekatasters sind<br />

Innere Verkehrslage<br />

– grundstücksbezogene<br />

Hangneigung<br />

– Trennstücke<br />

– spezielle Bewirtschaftungseinheiten<br />

– traditionelle<br />

Wanderwirtschaft<br />

Klima und Boden<br />

– Klimawert der<br />

Hofstelle<br />

– Seehöhe der Hofstelle<br />

– Ertragsmesszahl<br />

(BHK-Bodenklimazahl)<br />

Äußere Verkehrslage<br />

– Erreichbarkeit der<br />

Hofstelle<br />

– Entfernung der Hofstelle<br />

zur nächsten Bushaltestelle<br />

– Entfernung der Hofstelle<br />

zur nächsten Bahnhaltestelle<br />

– Entfernung der Hofstelle<br />

zum Bezirkshauptort<br />

– Wegerhaltung<br />

– Seilbahnerhaltung<br />

– Extremverhältnisse<br />

(zB Abgeschnittenheit)<br />

– regionale Lage des<br />

Betriebes<br />

Beratung und Information machen die<br />

Förderlandschaft transparent.<br />

Die natürlich bedingten Nachteile für die landwirtschaftliche<br />

Produktion sind in Vorarlberg ausgeprägter<br />

als im bundesweiten Durchschnitt. In<br />

keinem anderen Bundesland ist beispielsweise<br />

der Anteil der Betriebe mit geringer Erschwernis<br />

(bis 90 BHK-Punkte) so klein. Andererseits sind<br />

aber Betriebe mit extremer Erschwernis (über<br />

270 BHK-Punkte) in Kärnten und Tirol relativ<br />

häufiger (siehe Tabelle auf Seite 46).<br />

Der Aufwand für die AZ für die Betriebe in landwirtschaftlich<br />

benachteiligten Gebieten wird von<br />

EU, Bund und Land kofinanziert und wurde 2001<br />

mit der Umstellung auf den neuen Berghöfekataster<br />

spürbar aufgestockt. In den Jahren 2000 bis<br />

2005 wurden für Vorarlberg ausbezahlt:<br />

Jahr 2000 9.131.342 Euro<br />

Jahr 2001 13.052.984 Euro<br />

Jahr 2002 13.017.822 Euro<br />

Jahr 2003 12.956.179 Euro<br />

Jahr 2004 12.833.179 Euro<br />

Jahr 2005 12.414.134 Euro<br />

Evaluierung<br />

Das Hauptziel der Ausgleichszulage, die Erhaltung<br />

der Besiedelung im Berggebiet, wird unzweifelhaft<br />

erreicht. Weil seit 2001 neben dem neuen Berghöfekataster<br />

auch die Viehhaltung in die Berechnung<br />

einfließt, wird ihre Wirkung zur Sicherung<br />

der Stoffkreisläufe durch die Nutztierhaltung und<br />

der sich daraus ergebende Schutz vor Naturgefahren<br />

und die Erhaltung der Alpen verstärkt.<br />

Es ist deshalb schlüssig, dass geplant ist, die Ausgleichszulage<br />

auch in der kommenden Programmplanungsperiode<br />

2007 bis 2013 in unveränderter<br />

Form weiter zu führen.

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