Landwirtschaft Forstwirtschaft
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Gesamtevaluierung zehn Jahre Entwicklung<br />
Die der Land- und <strong>Forstwirtschaft</strong> gestellten Aufgaben<br />
sind sehr vielfältig und umfassen die Erzeugung<br />
gesunder pflanzlicher und tierischer Lebensmittel,<br />
deren bedarfsorientierte Verarbeitung und<br />
Vermarktung, die Pflege der Kulturlandschaft und<br />
Erhaltung der biologischen Vielfalt, die Besiedelung<br />
im Berggebiet einschließlich der Bewirtschaftung<br />
der Alpen, die tiergerechte Haltung der Nutztiere<br />
und Sicherung der Stoffkreisläufe, den Schutz vor<br />
Elementarereignissen, die Gewinnung von Forstprodukten<br />
aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern<br />
sowie die Leistung eines Beitrags zur Stärkung des<br />
ländlichen Raums. Diese Ziele des Land- und <strong>Forstwirtschaft</strong>sförderungsgesetzes<br />
finden Deckung in<br />
den Grundprinzipien der gemeinsamen Agrarpolitik<br />
der EU und den von Bund und Land verfolgten<br />
Zielsetzungen.<br />
Der Produktionsauftrag und die erwünschte Anpassung<br />
an die Markterfordernisse sind vorrangige<br />
Ziele der Marktordnungszahlungen der EU. Die mit<br />
der Reform 2003 angeordnete Entkoppelung eines<br />
großteils dieser Zahlungen erleichtert die Anpassung<br />
an die Anforderungen und Chancen des Marktes.<br />
Andererseits schränken die teilweise sehr markanten<br />
naturräumlichen Bedingungen (Berggebiet) die<br />
Produktionsmöglichkeiten stark ein und machen<br />
insbesondere in betriebswirtschaftlichen Ungunstlagen<br />
die Pflege der Kulturlandschaft und die Erhaltung<br />
der biologischen und landwirtschaftlichen<br />
Vielfalt zu einer unverzichtbaren Kernaufgabe der<br />
Land- und <strong>Forstwirtschaft</strong>. Mit dem Berghöfekataster<br />
wird den natürlichen Erschwernissen Rechnung<br />
getragen. Die Ausgleichszulage berücksichtigt wei-<br />
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ters die Viehhaltung des Betriebes und unterstützt<br />
damit die Sicherung der Stoffkreisläufe, den Schutz<br />
vor Naturgefahren und insbesondere die Besiedelung<br />
im Berggebiet. Im Rahmen der Forstförderungen<br />
konnte die Schutzfunktion des Waldes für die<br />
Bergregionen in den letzten Jahren weiter verbessert<br />
und mit breiten Initiativen die regionale Wertschöpfung<br />
für das Bau- und Energieholz gesteigert<br />
werden.<br />
Detailanalysen und eine Vielzahl von umfassenden<br />
Evaluierungen bestätigen, dass die Umwelt- und<br />
Pflegeleistungen von den Vorarlberger Bauern,<br />
nicht zuletzt wegen der Umweltbeihilfe des Landes,<br />
in überdurchschnittlich gutem Maße und seit Jahrzehnten<br />
nahezu flächendeckend – einschließlich<br />
der ausgedehnten Alpgebiete – erbracht werden.<br />
Die agrarstrukturelle Entwicklung schritt in den vergangenen<br />
Jahren unverändert voran und bedingt,<br />
dass zB ein weitgehend gleich bleibender Rinderbestand<br />
von immer weniger Bauern gehalten wird<br />
und die durchschnittliche Betriebsgröße steigt.<br />
Diese Veränderungen laufen in den landwirtschaftlichen<br />
Gunstlagen, die mit den dicht besiedelten<br />
Zentralräumen vielfach ident sind, tendenziell<br />
schneller ab und tragen zu einer differenzierten<br />
Profilierung der Gebiete bei. Die Verbesserung der<br />
Agrar- und Betriebsstruktur unterstützt die Produktivität<br />
und Wettbewerbsfähigkeit des Sektors, erfordert<br />
aber auch laufend umfassende Investitionen.<br />
Deren Wirkung ist vielfältig, weil sie einerseits der<br />
Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen<br />
der bäuerlichen Familien dienen, andererseits aber