Jugendliche Aussiedler in Baden-Württemberg - Landsmannschaft ...
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Arbeit mit jugendlichen<br />
<strong>Aussiedler</strong>n <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Herausgegeben von der <strong>Landsmannschaft</strong><br />
der Deutschen aus Russland e.V.<br />
mit Unterstützung<br />
der Landesregierung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Arbeit mit jugendlichen <strong>Aussiedler</strong>n <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> -<br />
Eigen<strong>in</strong>itiative und Kooperation als Gebote der Zeit<br />
Liebe Freunde!<br />
Liebe Landsleute!<br />
Die vorliegende Broschüre zur Arbeit<br />
mit <strong>Aussiedler</strong>jugendlichen <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> erhebt ke<strong>in</strong>eswegs den<br />
Anspruch auf Vollständigkeit. Sie gewährt<br />
jedoch e<strong>in</strong>en ausführlichen<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die aktuellen Methoden,<br />
Tendenzen, Besonderheiten und Kooperationsformen<br />
der Arbeit mit jungen<br />
<strong>Aussiedler</strong>n. Die Dokumentation<br />
stellt e<strong>in</strong>e Reihe von zukunftsorientierten,<br />
<strong>in</strong>novativen Modellprojekten<br />
vor. Diese Projekte sollen weder e<strong>in</strong>geschätzt<br />
noch kritisiert werden, es<br />
geht vielmehr um e<strong>in</strong>e facettenreiche<br />
Bestandsaufnahme dessen, was im<br />
Bereich Jugendarbeit getan, <strong>in</strong> welche<br />
Richtung gedacht und gehandelt<br />
wird.<br />
Im vergangenen Jahr nahm <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> über 12.000 Spätaussiedler<br />
auf, die zu 98 Prozent aus der<br />
ehemaligen Sowjetunion kamen. Junge<br />
<strong>Aussiedler</strong> bilden die größte Gruppe<br />
unter den Zuwanderern: In den<br />
letzten Jahren war jeder dritte <strong>Aussiedler</strong><br />
jünger als 18 Jahre.<br />
Vor allem <strong>in</strong> den ersten Monaten<br />
brauchen diese K<strong>in</strong>der und <strong>Jugendliche</strong>n<br />
Orientierungshilfen bei der<br />
Identitätsf<strong>in</strong>dung im neuen kulturellen<br />
Umfeld. Integration braucht Zeit<br />
und Geduld sowie e<strong>in</strong>e aktive E<strong>in</strong>beziehung<br />
der <strong>Aussiedler</strong>-Fachkräfte<br />
(Lehrer, Sportler, Musiker, Künstler<br />
etc.) <strong>in</strong> die <strong>in</strong>tegrative Jugendarbeit<br />
als Streetworker, Integrationslotsen,<br />
Mitarbeiter der Jugendgerichtshilfe<br />
oder kommunaler Netzwerke. Anhand<br />
der Projekte, die <strong>in</strong> der Broschüre<br />
unter die Lupe genommen<br />
werden, ist ersichtlich, dass der Karren<br />
zwar nicht mehr auf totem Gleis<br />
steht, aber es wird immer noch sehr<br />
vorsichtig gehandelt, selbst dann,<br />
wenn die Kompetenzen und Fähigkeiten<br />
auf der Hand liegen.<br />
Wenn deutsche Medien Negatives<br />
über jugendliche <strong>Aussiedler</strong> berichten,<br />
heißt es immer: Die Eltern haben<br />
entschieden auszusiedeln. Der Nachwuchs<br />
wurde nicht gefragt, gilt als<br />
“mitgenommene Generation”. Dass<br />
nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen<br />
se<strong>in</strong> kann, ist selbstverständlich,<br />
die Gründe und Aussichten werden<br />
jedoch fast schon gebetsmühlenartig<br />
wiederholt: “Gekommen aus e<strong>in</strong>er<br />
Siedlung <strong>in</strong> Sibirien oder e<strong>in</strong>em Dorf<br />
<strong>in</strong> Kasachstan, f<strong>in</strong>den sich die jungen<br />
‘Russen’/’Kasachen’ <strong>in</strong> der deutschen<br />
Gesellschaft nicht zurecht. Viele <strong>Aussiedler</strong>jugendliche<br />
sche<strong>in</strong>en mit ihrer<br />
Ausreise das ‘große Los’ gezogen zu<br />
haben, und das gleich mehrfach: Sie<br />
s<strong>in</strong>d sprach-los, heimat-los, arbeits-los<br />
und chancen-los. Die überforderten<br />
Eltern können ihren K<strong>in</strong>dern ke<strong>in</strong>en<br />
Halt geben. Dazu die Erkenntnis,<br />
dass sie im gelobten Deutschland<br />
nicht willkommen s<strong>in</strong>d...”<br />
Nehmen Sie Kontakt<br />
mit uns auf!<br />
Bundesgeschäftsstelle der<br />
<strong>Landsmannschaft</strong> der<br />
Deutschen aus Russland e.V.,<br />
Raitelsbergstraße 49,<br />
70188 Stuttgart,<br />
Tel.: 0711-16659-0,<br />
E-Mail: lmdr-ev@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Homepage:<br />
www.deutscheausrussland.de<br />
So ungefähr sieht das pauschale Bild<br />
der russlanddeutschen <strong>Jugendliche</strong>n<br />
aus, das von e<strong>in</strong>em Medium <strong>in</strong> das<br />
nächste wandert, mit immer neuen<br />
Tatsachen und Vorurteilen angereichert<br />
wird und sich <strong>in</strong> den Köpfen der<br />
Bevölkerung e<strong>in</strong>nistet. Dass die meisten<br />
<strong>Aussiedler</strong>jugendlichen <strong>in</strong> das<br />
übliche Klischee “brutal, drogenabhängig,<br />
krim<strong>in</strong>ell oder dumm” nicht<br />
passen, ist hier wenigen bekannt. Die<br />
Vorurteile werden durch kle<strong>in</strong>e Gruppen<br />
geprägt, wobei mit mehr positiven<br />
Berichten <strong>in</strong> den Medien viel geholfen<br />
werden könnte.<br />
Als Hauptproblem der <strong>Jugendliche</strong>n<br />
kommt die Isolation zum Vorsche<strong>in</strong>.<br />
Sie haben es schwer, Kontakte zu<br />
e<strong>in</strong>heimischen <strong>Jugendliche</strong>n zu f<strong>in</strong>den.<br />
Viele fühlen sich nicht nur isoliert,<br />
sondern auch ausgegrenzt.<br />
Sprachdefizite, unterschiedliche Lebens-<br />
und Kulturwerte bilden den<br />
Kern des Problems. Junge <strong>Aussiedler</strong><br />
stehen unter e<strong>in</strong>em enormen Anpassungsdruck.<br />
Bei e<strong>in</strong>er erfolgreichen Integration<br />
kommt es nicht nur auf die <strong>Aussiedler</strong><br />
selbst, sondern auch darauf an, wie<br />
sie von der deutschen Gesellschaft<br />
aufgenommen werden. Vor allem die<br />
jugendlichen <strong>Aussiedler</strong> wollen willkommen<br />
se<strong>in</strong> und suchen Anerkennung.<br />
Enttäuschungen und Resignation<br />
verh<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>e erfolgreiche Integration<br />
und führen zu e<strong>in</strong>em Konflikt-<br />
und Gewaltpotential, das vermieden<br />
werden muss und kann. Laut<br />
Studien erleben junge <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong><br />
der Schule oder am Arbeitsplatz weniger<br />
häufig Benachteiligungen als <strong>in</strong><br />
den Bereichen der Freizeit, also <strong>in</strong><br />
Diskos oder Jugendzentren, <strong>in</strong> der<br />
Nachbarschaft oder <strong>in</strong> Jugendgruppen.<br />
Das Gebot der Zeit s<strong>in</strong>d Offenheit<br />
und Kooperation mit kommunalen<br />
und überregionalen E<strong>in</strong>richtungen,<br />
Eigen<strong>in</strong>itiative und Handlungsbereitschaft.<br />
Ortsgruppen der <strong>Landsmannschaft</strong><br />
der Deutschen aus<br />
Russland, Vere<strong>in</strong>e und E<strong>in</strong>richtungen,<br />
die sich zu dieser Erkenntnis<br />
durchgerungen haben, können auf<br />
bemerkenswerte Erfolge verweisen.<br />
Die vorliegende Broschüre be<strong>in</strong>haltet<br />
Informationen über die Jugendarbeit<br />
der Ortsgruppen der <strong>Landsmannschaft</strong>,<br />
des Vere<strong>in</strong>s Deutsche Jugend<br />
aus Russland (DJR), von kommunalen<br />
Netzwerken und Jugendgeme<strong>in</strong>schaftswerken,<br />
Jugendclubs und Bürger<strong>in</strong>itiativen.<br />
Sie dokumentiert, was<br />
für jugendliche Spätaussiedler landesweit<br />
getan wird und wo die<br />
Schwerpunkte liegen, und könnte<br />
dem Erfahrungsaustausch, der Kontaktaufnahme<br />
und der Zusammenarbeit<br />
dienen.<br />
Allen, die zur Erstellung dieser Broschüre<br />
beigetragen haben - mit Text<strong>in</strong>formationen,<br />
Bildern, <strong>in</strong>teressierter<br />
Anteilnahme und Besorgtheit -, sei<br />
herzlich gedankt.<br />
N<strong>in</strong>a Paulsen, Hans Kampen<br />
Titelbilder (von l<strong>in</strong>ks oben im Uhrzeigers<strong>in</strong>n): von Stuttgarter Spätaussiedlerk<strong>in</strong>dern gemaltes Bild zur Geschichte der Russlanddeutschen; junge<br />
Spätaussiedler aus Stuttgart, Biberach, Ulm, Mühlacker und We<strong>in</strong>garten/Ravensburg.
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Grußworte<br />
Die E<strong>in</strong>gliederung<br />
von Spätrungsvere<strong>in</strong>barung<br />
für Spätaussiedler”,<br />
die Projekte “Gezielte Maßnah-<br />
Vor gut 23 Jahren<br />
übernahm<br />
aussiedlern und ihmen zur Sucht- und Gewaltpräventi-<br />
das Bundesland BarenFamilienangehöon<br />
für jugendliche Spätaussiedler”<br />
den-<strong>Württemberg</strong>rigen<br />
hat für die und “Gezielte Maßnahmen für Mäd-<br />
die Patenschaft über<br />
Landesregierung hochen und junge Frauen” sowie <strong>in</strong> Zu-<br />
die Landsmannhe<br />
politische Priosammenarbeit mit dem Bund der Verschaft<br />
der Deutrität.<br />
Sie ist aber triebenen und der <strong>Landsmannschaft</strong><br />
schen aus Russland.<br />
auch e<strong>in</strong>e wichtige der Deutschen aus Russland das Pro-<br />
Das geschah nicht<br />
Heribert Rech gesamtgesellschaftliche<br />
Aufgabe, und<br />
jekt “Informationsveranstaltungen für<br />
Spätaussiedler” durch.<br />
Leont<strong>in</strong>e Wacker ohne Grund, wanderten<br />
doch vor<br />
dazu ist die tatkräftige Mithilfe von E<strong>in</strong>gliederung ist aber ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>bahn- rund 200 Jahren gerade aus dieser<br />
vielen notwendig. Denn nur mit der straße. Nach dem Motto “Fördern Gegend Deutschlands sehr viele<br />
Bündelung aller dafür erforderlichen und Fordern” ist e<strong>in</strong> Beitrag der jetzt Menschen an das Schwarze Meer und<br />
Kräfte ist e<strong>in</strong>e erfolgreiche E<strong>in</strong>gliede- zu uns kommenden Spätaussiedler an die Wolga aus. Und als ihre Nachrung<br />
und damit das gesamtgesell- notwendig, und dazu gehört <strong>in</strong> erster fahren wieder <strong>in</strong> das Land ihrer Ahschaftliche<br />
Mite<strong>in</strong>ander zu erreichen. L<strong>in</strong>ie die Bereitschaft, die bestehennen zurückkehrten, war <strong>Baden</strong>-Würt-<br />
Dass die E<strong>in</strong>gliederung von Vertrieden Sprachdefizite zu beseitigen. Bei temberg das bevorzugte Ziel.<br />
benen und <strong>Aussiedler</strong>n <strong>in</strong> den letzten all diesen Fragen und Aspekten der Bis zum heutigen Tag hat <strong>Baden</strong>-<br />
Jahrzehnten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen E<strong>in</strong>gliederung ist das Engagement <strong>Württemberg</strong> treu die Aufgaben er-<br />
Kraftakt hervorragend gelungen ist, der <strong>Landsmannschaft</strong> der Deutschen füllt, die mit der Übernahme e<strong>in</strong>er<br />
bestreitet niemand. Und anerkannt ist aus Russland besonders notwendig solchen Patenschaft verbunden s<strong>in</strong>d.<br />
auch, dass Vertriebene und Aussied- und wichtig. Deshalb möchte ich den Die Deutschen aus Russland und ihre<br />
ler tatkräftig mitgeholfen haben, un- Mitgliedern der <strong>Landsmannschaft</strong> der <strong>Landsmannschaft</strong> haben <strong>in</strong> der baser<br />
Land nach dem Krieg aufzubauen Deutschen aus Russland an dieser den-württembergischenLandesregie- und zu dem zu machen, was es heute Stelle ausdrücklich für die Bereitrung e<strong>in</strong>en zuverlässigen Ansprech-<br />
ist. Tatsache ist aber leider auch, dass schaft danken, im Rahmen ihrer partner und Helfer.<br />
die Integration der heute zu uns kom- meist ehrenamtlichen Tätigkeit e<strong>in</strong>en Wir danken unserem Patenland für<br />
menden Spätaussiedler - und da be- Großteil ihrer Arbeitskraft und Frei- se<strong>in</strong>e Unterstützung, die auch die Hesonders<br />
der <strong>Jugendliche</strong>n - wegen zeit für die Anliegen ihrer Landsleute rausgabe dieser Broschüre möglich<br />
mangelnder oder kaum vorhandener e<strong>in</strong>zusetzen.<br />
gemacht hat, mit der wir unseren<br />
Kenntnis der deutschen Sprache un- Die Vielfalt der Beispiele von E<strong>in</strong>- Landsleuten ebenso wie den E<strong>in</strong>heigleich<br />
schwieriger ist als früher. gliederungsarbeit <strong>in</strong> dieser Broschüre mischen umfassende Informationen<br />
Nicht selten wird sie von persönli- belegt das an vielen Stellen vorhan- über die Arbeit mit jugendlichen<br />
chen Problemen und sozialen Kondene großartige Engagement und bie- <strong>Aussiedler</strong> im “Ländle” zur Verfüfliktsituationen<br />
begleitet, zumal die tet die hervorragende Chance, vongung stellen können.<br />
E<strong>in</strong>gliederung besonders für junge e<strong>in</strong>ander zu lernen.<br />
Leont<strong>in</strong>e Wacker, Vorsitzende der<br />
Menschen e<strong>in</strong> Prozess ist, der alle Le- Heribert Rech MdL, Staatssekretär Landesgruppe <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
bensbereiche betrifft. Um so wichti-<br />
und Landesbeauftragter für<br />
und stellvertretende<br />
ger ist es, dass wir uns diesen aktuel-<br />
Vertriebene, Flüchtl<strong>in</strong>ge<br />
Bundesvorsitzende<br />
len Entwicklungen und Herausforde-<br />
und <strong>Aussiedler</strong><br />
der <strong>Landsmannschaft</strong><br />
rungen stellen.<br />
des Landes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> der Deutschen aus Russland<br />
Unser geme<strong>in</strong>sames Ziel muss es<br />
se<strong>in</strong>, die E<strong>in</strong>gliederungsarbeit auf der “Arbeit mit jungen Spätaussiedler <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>”<br />
Basis der bestehenden erfolgreichen hergestellt von der <strong>Landsmannschaft</strong> der Deutschen aus Russland e.V.<br />
Maßnahmen fortzusetzen, gezielt mit Unterstützung der Landesregierung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Schwerpunkte zu setzen und neue,<br />
vor allem <strong>in</strong>novative Projekte zu <strong>in</strong>itiieren.<br />
Das Innenm<strong>in</strong>isterium führt<br />
deshalb mit Mitteln der Landesstiftung<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> unter ande-<br />
Verfasser: N<strong>in</strong>a Paulsen, Hans Kampen<br />
Inhalt:<br />
Backnang 4-5<br />
Biberach an der Riss 5-6<br />
Bruchsal, Karlsruhe 6-7<br />
Mühlacker<br />
Pforzheim<br />
Rastatt<br />
Stuttgart<br />
10-11<br />
11-12<br />
12-13<br />
13-16<br />
rem das Projekt “Integrationssprach- Heidelberg, Mannheim, Schwetz<strong>in</strong>gen 8 Ulm 16-17<br />
kurse für Spätaussiedler zwischen 27 Heilbronn 8-9 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen 17-18<br />
und 30 Jahren”, das Modellprojekt Lahr 9 We<strong>in</strong>garten, Ravensburg 18-19<br />
“E<strong>in</strong>gliederungslotse und E<strong>in</strong>gliede- Loßburg 9-10 Bodenseekreis 19-10<br />
3
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Backnang<br />
Kontakt:<br />
07191-62169<br />
(He<strong>in</strong>rich Fichtner)<br />
Die Jugendarbeit <strong>in</strong> Backnang<br />
wird im Rahmen des Netzwerkes<br />
<strong>Jugendliche</strong> Spätaussiedler gestaltet,<br />
wobei den <strong>Jugendliche</strong>n und<br />
ihren Familien e<strong>in</strong> breites Spektrum<br />
von Hilfs- und Freizeitangeboten<br />
zur Verfügung steht. Kontaktpersonen:<br />
für <strong>Jugendliche</strong> Georg Stokowy,<br />
für K<strong>in</strong>der Lidia Figel. Unter<br />
der Adresse www.bkjf.de kann man<br />
sich auch im Internet <strong>in</strong>formieren.<br />
Zur Information über die Hilfs- und<br />
Freizeitangebote hat das Netzwerk<br />
e<strong>in</strong>e zweisprachige Broschüre (s.<br />
Bild auf dieser Seite) herausgegeben.<br />
Damit will man <strong>Jugendliche</strong>,<br />
die erst kurze Zeit <strong>in</strong> Deutschland<br />
s<strong>in</strong>d, erreichen.<br />
In das Netzwerk <strong>Jugendliche</strong> Spätaussiedler<br />
<strong>in</strong> Backnang s<strong>in</strong>d alle<br />
kommunalen E<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>gebunden,<br />
die <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Weise mit<br />
<strong>Aussiedler</strong><strong>in</strong>tegration zu tun haben,<br />
e<strong>in</strong>gebunden:<br />
- das Integrationsprojekt <strong>Jugendliche</strong><br />
Spätaussiedler (Träger: Amt<br />
für Familie, Jugend und Soziales);<br />
- das Haus der Diakonie Waibl<strong>in</strong>gen<br />
evangelisches Jugendgeme<strong>in</strong>-<br />
E<strong>in</strong>e ganze Reihe von E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong>formieren mit dieser zweisprachigen Broschüre<br />
über das Leben <strong>in</strong> Backnang.<br />
4<br />
schaftswerk mit e<strong>in</strong>er Beratungsstelle<br />
für junge Spätaussiedler;<br />
- die Backnanger K<strong>in</strong>der- und Jugendförderung<br />
(Träger: Amt für<br />
Familie, Jugend und Soziales), die<br />
die Jugendarbeit der E<strong>in</strong>richtungen<br />
bündelt;<br />
- der Vere<strong>in</strong> K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe<br />
Backnang, der sich um e<strong>in</strong>e enge<br />
Zusammenarbeit mit den Familien<br />
bemüht;<br />
- die Jugendgerichtshilfe Rems-<br />
Murr-Kreis (e<strong>in</strong>e gesetzliche und<br />
kostenfreie E<strong>in</strong>richtung des Kreisjugendamtes)<br />
für junge Straftäter<br />
von 14 bis 20 Jahren;<br />
- die Drogenberatung “Horizont”<br />
des Caritasverbandes, die über die<br />
Wirkung und die Gefahren von<br />
Drogen <strong>in</strong>formiert;<br />
- die katholischen Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />
St. Johannes und Christkönig,<br />
die K<strong>in</strong>dergruppen und Jugendtreffs<br />
im Angebot haben;<br />
- die Evangelische Gesamtkirchengeme<strong>in</strong>de<br />
(fünf Teilkirchengeme<strong>in</strong>den),<br />
die für K<strong>in</strong>der- und Jugendgruppen<br />
zahlreiche Informations-,<br />
Lern- und Freizeitangebote<br />
haben;<br />
- die Mörikeschule (Grund-, Hauptund<br />
Werkrealschule), die im Bereich<br />
Prävention von Gewalt,<br />
Sucht und sozialer Verwahrlosung<br />
aktiv ist (im Rahmen dieser Aktivitäten<br />
gibt es auch spezielle Angebote<br />
für <strong>Aussiedler</strong>jugendliche);<br />
- das Polizeirevier Backnang, an das<br />
man sich bei Problemen im häuslichen<br />
Umfeld oder bei anderen Gefahren<br />
wendet.<br />
In der Ortsgruppe Backnang der<br />
<strong>Landsmannschaft</strong> der Deutschen aus<br />
Russland (Vorsitzender: He<strong>in</strong>rich<br />
Fichtner) gibt es an die 25 aktive <strong>Jugendliche</strong>,<br />
die von der Stadt e<strong>in</strong>en<br />
kle<strong>in</strong>en Zuschuss erhalten. Diese <strong>Jugendliche</strong>n<br />
betätigen sich überwiegend<br />
kulturell; sie üben Gedichte,<br />
Lieder und Tänze für Auftritte bei<br />
Begegnungstreffen, auf Sommerfesten<br />
im Übergangswohnheim, bei Advents-<br />
und Weihnachtsfeiern e<strong>in</strong>.<br />
Die wichtigsten Angebote des Netzwerkes<br />
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> s<strong>in</strong>d<br />
auf die soziale Integration der jugendlichen<br />
<strong>Aussiedler</strong> ausgerichtet:<br />
Angebote auf dem Aktivspielplatz,<br />
Gruppenangebote für Jungen, Frei-
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
zeitangebote für <strong>Jugendliche</strong>, Beratung<br />
<strong>in</strong> Sachen Schule, Ausbildung,<br />
Beruf, Umgang mit Behörden und<br />
Anerkennung von Bildungsnachweisen<br />
sowie bei persönlichen Problemen<br />
und Generationskonflikten, Vermittlung<br />
<strong>in</strong> Sprachkurse, Nachhilfeunterricht,<br />
Sem<strong>in</strong>are und Infoabende,<br />
geme<strong>in</strong>same Ausflüge. All dies soll<br />
den 12- bis 27-Jährigen den Start <strong>in</strong><br />
der neuen Heimat erleichtern<br />
Biberach<br />
an der Riss<br />
Kontakt:<br />
07351-24919 (Johannes Feller)<br />
Was Jugendarbeit anbetrifft, ist<br />
die landsmannschaftliche Ortsund<br />
Kreisgruppe Biberach an der<br />
Riss (Vorsitzender: Johannes Feller),<br />
die seit 26 Jahren besteht, wohl<br />
die aktivste <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />
Bei allen Veranstaltungen treten<br />
E<strong>in</strong>heimische, <strong>Aussiedler</strong> und Ausländer<br />
geme<strong>in</strong>sam auf. 2001 wurde<br />
die Orts- und Kreisgruppe Biberach<br />
beim 4. Bundeswettbewerb “Vorbildliche<br />
Integration von <strong>Aussiedler</strong>n -<br />
neue Modelle zur wohnumfeldbezogenen<br />
E<strong>in</strong>gliederung jugendlicher<br />
<strong>Aussiedler</strong> unter E<strong>in</strong>beziehung anderer<br />
Zuwanderungsgruppen” mit<br />
e<strong>in</strong>er Urkunde ausgezeichnet.<br />
Besonderes Augenmerk legt der Vorstand<br />
der Orts- und Kreisgruppe auf<br />
Bei geme<strong>in</strong>samen Fahrten im Kle<strong>in</strong>bus lernt man sich besser kennen.<br />
die E<strong>in</strong>gliederung der<br />
jugendlichen Spätaussiedler<br />
<strong>in</strong> das berufliche<br />
und soziale Leben.<br />
Das Erfolgsrezept liegt<br />
<strong>in</strong> der Kooperation mit<br />
Städten und Geme<strong>in</strong>den,<br />
dem Landratsamt,<br />
dem Landessportverband,<br />
dem Kreisjugendamt,<br />
den Berufsschulen,<br />
der Jugendberufshilfe,<br />
dem Jugendhaus<br />
und dem Christlichen<br />
Jugenddorfwerk<br />
(CJD) Biberach.<br />
Seit über fünf Jahren<br />
stehen die sportlichen Aktivitäten<br />
(Ansprechpartner für <strong>Jugendliche</strong>:<br />
Alexander Schunda) im Vordergrund.<br />
Recht ungezwungen geht es bei den Sportveranstaltungen der Orts- und Kreisgruppe<br />
Biberach zu.<br />
5<br />
Größere und Kle<strong>in</strong>ere freuen sich jeden W<strong>in</strong>ter auf die<br />
Ausflüge zum Snowboarden.<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit dem ökumenischen<br />
Freundeskreis, der Fußballabteilung<br />
des TSV Riedl<strong>in</strong>gen und dem CJD<br />
Biberach ist die Ortsgruppe oft Träger<br />
von Fußball-, Street-Basketballund<br />
Hallenfußballturnieren <strong>in</strong> der<br />
Geschwister-Scholl-Sporthalle Riedl<strong>in</strong>gen,<br />
an denen e<strong>in</strong>heimische, <strong>Aussiedler</strong>-<br />
und Ausländerjugendliche<br />
teilnehmen (bis zu 13 Mannschaften).<br />
Sport spricht alle Sprachen. Es zählt<br />
nicht nur der Spaß am Sport, es<br />
sollen auch Kontakte und Freundschaften<br />
zwischen den <strong>Jugendliche</strong>n<br />
entstehen. Sport verb<strong>in</strong>det die <strong>Jugendliche</strong>n<br />
trotz Sprach- und Gruppenbarrieren.<br />
Vielen <strong>Aussiedler</strong>jugendlichen<br />
machen die Sportveranstaltungen<br />
so viel Spaß, dass sie<br />
danach <strong>in</strong> Sportvere<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>treten und<br />
sich auch an anderen geme<strong>in</strong>schaftlichen<br />
Aktionen beteiligen. Die Vere<strong>in</strong>e<br />
schaffen die Integration besser als<br />
die Geme<strong>in</strong>den.
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Besonders beliebt s<strong>in</strong>d die Kanufahrten auf der Donau.<br />
Zusammen mit dem CJD Biberach<br />
(Leiter: Michael Rapp) veranstaltet<br />
die Ortsgruppe Freizeitsem<strong>in</strong>are<br />
(sechs <strong>in</strong> den letzten beiden Jahren)<br />
mit jungen Spätaussiedlern, bei denen<br />
Erholung und Landeskunde Hand <strong>in</strong><br />
Hand gehen. In Zusammenarbeit mit<br />
den Berufsschulen Riedl<strong>in</strong>gen/Laupheim<br />
und dem CJD werden Ferienprogramme<br />
mit Erlebnispädagogik<br />
veranstaltet. Kanufahrten auf der Donau<br />
(bis zu zwei-, dreimal im Jahr),<br />
sommerliche Freizeiten oder Snowboarden<br />
<strong>in</strong> den Alpen gehören dazu.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus hat die Orts- und<br />
Kreisgruppe Biberach zwei Tanzgruppen:<br />
die Jugendtanzgruppe Riedl<strong>in</strong>gen<br />
(Leiter<strong>in</strong>: Kathar<strong>in</strong>a Illg) und<br />
die K<strong>in</strong>dertanzgruppe Bad Buchau<br />
(Leiter<strong>in</strong>nen: Elena Zivko und Rosa<br />
Stetuh). Sie beteiligen sich an allen<br />
landsmannschaftlichen Veranstaltungen<br />
und vertreten die Ortsgruppe bei<br />
kommunalen Festen und Feiern.<br />
Bruchsal/Karlsruhe<br />
Kontakt:<br />
07251-505982<br />
(Volker Wannersdorfer)<br />
M it e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Modellprojekt<br />
von Jugendgeme<strong>in</strong>schaftswerken<br />
und der Karlsruher<br />
Verkehrspolizei sollen <strong>Aussiedler</strong>jugendliche<br />
zu “Verkehrssicherheitsexperten”<br />
ausgebildet werden, um<br />
6<br />
Verkehrsunfällen von jungen Leuten<br />
vorzubeugen. Die Grundidee des<br />
Projektes war, junge Spätaussiedler<br />
<strong>in</strong> die Lage zu versetzen, als Multiplikatoren<br />
ihre Kenntnisse weiterzugeben.<br />
Der positive Verlauf des<br />
Modellprojektes könnte zu e<strong>in</strong>er<br />
Erweiterung auf Landesebene führen.<br />
Zusammen mit der Verkehrspolizei<br />
Karlsruhe setzten die Jugendgeme<strong>in</strong>schaftswerke<br />
Bruchsal des Caritasverbandes<br />
(Leiter: Volker Wannersdorfer)<br />
und des Internationalen Bundes<br />
Karlsruhe (Leiter<strong>in</strong>: Frau Glaser)<br />
das <strong>in</strong>novative Projekt um. Dabei<br />
stand Aufklärung über die Gefahren<br />
von Drogen und Alkohol im Straßenverkehr<br />
im Vordergrund. Das Projekt<br />
lief von November 2001 bis Mai<br />
2002. Jeden Monat gab es e<strong>in</strong>en Projektkurstag.<br />
Zum Schluss erhielten<br />
die Teilnehmer Urkunden.<br />
Beim “Drogenpräventionstag” gab es<br />
Informationen über die Gefährdungen<br />
durch den Drogenmarkt, beim “Computer-Crashkurs”<br />
lernten die Teilnehmer<br />
den Umgang mit dem Internet<br />
und die Erstellung e<strong>in</strong>er eigenen<br />
Homepage, und die praktischen<br />
Fahrübungen des “Fahrsicherheitstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs”<br />
auf dem Gelände der Verkehrswacht<br />
Karlsruhe (Führersche<strong>in</strong><strong>in</strong>haber<br />
absolvierten Übungen, die<br />
sehr praxisnah und am Alltag orientiert<br />
waren; danach gab es “Manöverkritik”)<br />
konnten auch im täglichen<br />
Verkehr Verwendung f<strong>in</strong>den.<br />
Beim “Besuch des GATE” (Großer<br />
Abenteuerturm Ettl<strong>in</strong>gen) sollten die<br />
Teilnehmer zuerst den Kletterturm<br />
besteigen und dann von e<strong>in</strong>em 22<br />
Meter hohen Baumstamm spr<strong>in</strong>gen.<br />
Schlussveranstaltung war e<strong>in</strong> dreitägiger<br />
Freizeitaufenthalt <strong>in</strong> Freiolsheim<br />
(Schwarzwald) mit sportlichen<br />
Aktivitäten, Fachvorträgen, Diskussionsrunden<br />
zum Thema “Junge Fahrer/Alkohol/Drogen”,<br />
Wanderungen,<br />
Rollenspielen, e<strong>in</strong>er Diashow über<br />
vergangene Projekttage und abschließender<br />
Bewertung des Projektes<br />
(zu den Ergebnissen des Freiolsheimer<br />
Workshops siehe Zeichnungen<br />
auf der nächsten Seite). In Phase 2<br />
sollten die Multiplikatoren selbst aktiv<br />
werden und ihr erworbenes Wissen<br />
an Bekannte, Freunde und Verwandte<br />
weitergeben.
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Ergebnisse des Workshops Freiolsheim<br />
E<strong>in</strong>wirkungsfaktoren auf jugendliche Spätaussiedler<br />
jugendlicher Spätaussiedler jugendliche Spätaussiedler<strong>in</strong><br />
Die Grafiken stellen dar, wie stark Personen und Institutionen auf jugendliche Spätaussiedler e<strong>in</strong>wirken (Stärke der Pfeile = Stärke<br />
der E<strong>in</strong>wirkungsmöglichkeiten).<br />
Junge <strong>Aussiedler</strong> bei e<strong>in</strong>em Ausflug im Rahmen des Modellprojektes von Jugendgeme<strong>in</strong>schaftswerken und der Karlsruher Verkehrspolizei.<br />
Bild: Broschüre “Bartholomä 2002”<br />
7
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Heidelberg<br />
Mannheim<br />
Schwetz<strong>in</strong>gen<br />
Kontakte:<br />
06202-22663<br />
(Viktor L<strong>in</strong>dt)<br />
0621-8460644<br />
(Juri Tschernjawski)<br />
0621-824110<br />
(Alexander Bachmann)<br />
“Fußball als perfekter Integrationsweg”<br />
- unter diesem Motto f<strong>in</strong>det<br />
Anfang Januar 2003 <strong>in</strong> Schwetz<strong>in</strong>gen<br />
das 6. Hallenfußballturnier für<br />
russlanddeutsche Freizeitmannschaften<br />
aller Altersklassen statt.<br />
Das sehr gut besetzte Turnier (seit<br />
sechs Jahren Tradition) versammelt<br />
jedes Mal bis zu 18 russlanddeutsche<br />
Mannschaften (Bewerbungen<br />
gibt es weit mehr) aus ganz Deutschland.<br />
Zwar ist Schwetz<strong>in</strong>gen ke<strong>in</strong>e<br />
weltberühmte Fußballstätte, aber die<br />
Sportart ist dort seit langem beliebt.<br />
Hunderte von <strong>Jugendliche</strong>n verbr<strong>in</strong>gen<br />
ihre Freizeit <strong>in</strong> Sportvere<strong>in</strong>en,<br />
wo sie unter der Leitung von e<strong>in</strong>heimischen<br />
und <strong>Aussiedler</strong>tra<strong>in</strong>ern kicken.<br />
Viktor L<strong>in</strong>dt und Juri Tschernjawski,<br />
Initiatoren und Organisatoren des<br />
Schwetz<strong>in</strong>ger Turniers, sehen <strong>in</strong> der<br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung russlanddeutscher Freizeitsportler<br />
<strong>in</strong> die e<strong>in</strong>heimischen Vere<strong>in</strong>e<br />
den perfekten Integrationsweg.<br />
Juri Tschernjawski, vor neun Jahren<br />
R<strong>in</strong>gkampftra<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Kasachstan, und<br />
se<strong>in</strong>e Frau Elena, e<strong>in</strong>e Schwimmtra<strong>in</strong>er<strong>in</strong>,<br />
trommelten bereits <strong>in</strong> ihren ersten<br />
Monaten im Übergangswohnheim<br />
<strong>in</strong> Deutschland K<strong>in</strong>der und <strong>Jugendliche</strong><br />
zusammen und tra<strong>in</strong>ierten mit ihnen<br />
Fußball. Bald kamen auch die<br />
Eltern ihrer Schützl<strong>in</strong>ge aus Schwetz<strong>in</strong>gen,<br />
Mannheim und Heidelberg<br />
dazu.<br />
Mit Unterstützung der Ortsgruppe<br />
Heidelberg der <strong>Landsmannschaft</strong><br />
(Vorsitzender: Artur Schauer) und<br />
von Sponsoren aus den eigenen Reihen<br />
wurden die ersten Fußballspiele<br />
und -turniere durchgeführt. Seit 1994<br />
nimmt das Team regelmäßig am Fußballturnier<br />
für Russlanddeutsche <strong>in</strong><br />
Karlsruhe teil und hat bereits mehrere<br />
Male vordere Plätze belegt, und 1997<br />
brachten die russlanddeutschen Fußballer<br />
Schwung <strong>in</strong> die Mannschaft<br />
des Schwetz<strong>in</strong>ger Sportvere<strong>in</strong>s 98,<br />
den es seit 30 Jahren gibt. Der Vere<strong>in</strong><br />
konnte e<strong>in</strong>en Zuwachs von 25 russlanddeutschen<br />
Spielern verbuchen.<br />
Durch die Kooperation mit dem SV<br />
98 Schwetz<strong>in</strong>gen haben sich auch die<br />
Möglichkeiten für die Nachwuchsförderung<br />
erweitert. E<strong>in</strong> Fußballtreff<br />
bietet den Deutschen aus Russland<br />
nicht nur die Chance, sich sportlich<br />
zu betätigen, sondern sie können dort<br />
auch ihre Probleme besprechen und<br />
positive und negative Erfahrungen<br />
austauschen.<br />
E<strong>in</strong> anderer Sportbereich, <strong>in</strong> den sich<br />
die mittlere Generation der <strong>Aussiedler</strong><br />
ebenso wie der Nachwuchs aus<br />
Mannheim und Umgebung sehr aktiv<br />
e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gt, ist der R<strong>in</strong>gkampf. Der<br />
Sportvere<strong>in</strong> Sandhofen/Lampertheim<br />
2000 ist fast zu 50 Prozent mit jugendlichen<br />
und erwachsenen R<strong>in</strong>gern<br />
aus der ehemaligen Sowjetunion besetzt.<br />
In letzter Zeit f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> großer<br />
Zulauf von Schülern und <strong>Jugendliche</strong>n<br />
statt. Der Sportvere<strong>in</strong> hat auch<br />
e<strong>in</strong>en russlanddeutschen Tra<strong>in</strong>er, Alexander<br />
Bachmann, der die <strong>Jugendliche</strong>n<br />
ehrenamtlich tra<strong>in</strong>iert. Seit zwei<br />
Jahren werden die R<strong>in</strong>ger mit kle<strong>in</strong>en<br />
pauschalen Beträgen aus dem Projekt<br />
“Sport mit <strong>Aussiedler</strong>n” unterstützt.<br />
Bei Deutschen Meisterschaften und<br />
Landesmeisterschaften belegten die<br />
russlanddeutschen <strong>Jugendliche</strong>n hervorragende<br />
Plätze.<br />
8<br />
Heilbronn<br />
Kontakt:<br />
06298-928445<br />
(Wilma Koch)<br />
Jugendgeme<strong>in</strong>schaftswerk für junge<br />
Spätaussiedler (Träger IN VIA<br />
Katholische Mädchensozialarbeit<br />
Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V.),<br />
Kontaktstelle Möckmühl: In e<strong>in</strong>em<br />
Selbstverteidigungskurs werden dort<br />
junge <strong>Aussiedler</strong><strong>in</strong>nen bei der Identitätsf<strong>in</strong>dung<br />
unterstützt, <strong>in</strong>dem sie<br />
körperliche Angriffe entschlossen<br />
abzuwehren lernen. Junge Leute<br />
ohne deutsche Sprachkenntnisse,<br />
die ke<strong>in</strong>en Sprachkurs f<strong>in</strong>anziert bekommen,<br />
lernen die Sprache und<br />
überw<strong>in</strong>den die Scheu, deutsch zu<br />
sprechen.<br />
Seit Jahren engagiert sich das Jugendgeme<strong>in</strong>schaftswerk<br />
IN VIA bei<br />
Möckmühl (Leiter<strong>in</strong>: Wilma Koch) <strong>in</strong><br />
der Integration der Zuwanderer. Mit<br />
verschiedenen Angeboten werden<br />
junge <strong>Aussiedler</strong> bei der Integration<br />
<strong>in</strong> der neuen Heimat unterstützt. Beratung<br />
bei zentralen Problemen wie<br />
Behördengang, Vermittlung <strong>in</strong> Schulen,<br />
Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten,<br />
Generationskonflikten etc.<br />
steht im Mittelpunkt der Arbeit.<br />
Die Hauptaufgaben se<strong>in</strong>er tagtäglichen<br />
Bemühungen sieht das Möckmühler<br />
Jugendgeme<strong>in</strong>schaftswerk <strong>in</strong><br />
der Vermittlung von Selbstvertrauen<br />
und Sicherheit <strong>in</strong> der neuen Heimat<br />
Betreuung von <strong>Aussiedler</strong>k<strong>in</strong>dern und -jugendlichen hat <strong>in</strong> Heilbronn seit Jahren e<strong>in</strong>e<br />
große Bedeutung (das Foto wurde im Mai 1997 bei e<strong>in</strong>er Fahrradtour der Jugendgruppe<br />
Heilbronn aufgenommen).
Die Mädchen der Tanzgruppe Lahr.<br />
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
sowie <strong>in</strong> der Förderung von Eigen<strong>in</strong>itiative<br />
und Kommunikationsfähigkeit.<br />
Um nicht auf die schiefe Bahn<br />
zu geraten, sollen die jungen Spätaussiedler<br />
selbstbewusst werden.<br />
Soziale Gruppenarbeit ist e<strong>in</strong> Weg,<br />
dem Schlimmsten vorzubeugen. Da<br />
Sport am besten verb<strong>in</strong>det, führen<br />
die Sportlehrer<strong>in</strong> Ir<strong>in</strong>a Schäfer und<br />
der Übungsleiter Kai Schoffer <strong>in</strong><br />
Möckmühl e<strong>in</strong>en Selbstverteidigungskurs<br />
durch, an dem sich 14<br />
Mädchen im Alter von 16 bis 22 Jahren<br />
beteiligen. Dadurch werden sie<br />
nicht nur gegen tätliche Angriffe und<br />
Überfälle gewappnet, vielmehr s<strong>in</strong>d<br />
entschlossenes Zupacken und die Fähigkeit<br />
sich zu wehren auch im Berufsleben<br />
gefragt. E<strong>in</strong> gesundes<br />
Selbstbewusstse<strong>in</strong> hilft <strong>in</strong> Konfliktsituationen<br />
und verleiht e<strong>in</strong> sicheres<br />
Auftreten.<br />
Des Weiteren bietet die Möckmühler<br />
Kontaktstelle jungen Leuten ohne<br />
deutsche Sprachkenntnisse, die ke<strong>in</strong>en<br />
Deutschkurs f<strong>in</strong>anziert bekommen,<br />
e<strong>in</strong>en eigenen Deutschkurs an.<br />
Der Kurs versteht sich als Ergänzung<br />
zu den Volkshochschulangeboten. Als<br />
Kursleiter<strong>in</strong> konnte Wilma Koch e<strong>in</strong>e<br />
ehemalige Deutschlehrer<strong>in</strong> aus Sibirien,<br />
Valent<strong>in</strong>a Macepura, gew<strong>in</strong>nen. In<br />
dem Sprachkurs wird vor allem Wert<br />
auf das Sprechen gelegt. Noch wichtiger<br />
aber ist zu lernen, wie man die<br />
Scheu, deutsch zu sprechen, überw<strong>in</strong>den<br />
kann.<br />
Gesponsert wird der Sprachkurs von<br />
der Stadt Möckmühl, der Kreissparkasse<br />
und e<strong>in</strong>igen privaten Geldgebern.<br />
Lahr<br />
Kontakt:<br />
07825-9884<br />
(Lilia Renschler)<br />
Die Jugendtanzgruppe “Fortuna”<br />
<strong>in</strong> Lahr wurde im Juli 2001 gegründet<br />
(Leiter<strong>in</strong>: Lilia Renschler,<br />
Kulturreferent<strong>in</strong> der Ortsgruppe<br />
Lahr der <strong>Landsmannschaft</strong> der<br />
Deutschen aus Russland). Derzeit<br />
wird die Kulturarbeit der Tanzgruppe<br />
erweitert. Der Jugendarbeitskreis<br />
“Fortuna” soll <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong> Tanzensemble,<br />
e<strong>in</strong>e Gesangsgruppe und<br />
andere Formen der Jugendarbeit<br />
umfassen.<br />
Die Tanzgruppe wurde mit tatkräftiger<br />
Unterstützung der <strong>Aussiedler</strong>beauftragten<br />
der Stadt Lahr, Doris Kronawitter<br />
(CDU), <strong>in</strong>s Leben gerufen.<br />
Sie half auch die Räumlichkeiten im<br />
Sozialraum des Evangelischen K<strong>in</strong>dergartens<br />
zu f<strong>in</strong>den, <strong>in</strong> denen sich<br />
die Jugendgruppe bereits das zweite<br />
Jahr e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> der Woche zu Proben<br />
trifft. Für f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung<br />
sorgte Herr Evermann (SPD) vom<br />
Amt für Soziales, Schulen und Sport,<br />
der Mittel für Tanzkostüme zur Verfügung<br />
stellte. Auch der Erste Bürgermeister<br />
Herr Klenk ließ sich von<br />
der Idee e<strong>in</strong>er Jugendtanzgruppe begeistern.<br />
Die jungen Tänzer<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d bereits<br />
mehrmals bei Veranstaltungen der<br />
Ortsgruppe Lahr aufgetreten, zuletzt<br />
bei e<strong>in</strong>em Info-Abend zum Zuwanderungsgesetz.<br />
Auch auf städtischen<br />
9<br />
Festen und Treffen mit prom<strong>in</strong>enten<br />
Gästen wie Eva-Maria Kors (ehemalige<br />
CDU-<strong>Aussiedler</strong>beauftragte), Peter<br />
Weis (MdB) oder Heribert Rech<br />
(Innenstaatssekretär des Landes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>)<br />
zeigte die Jugendtanzgruppe<br />
“Fortuna” ihr Können.<br />
Loßburg<br />
Kontakte:<br />
07446-951915<br />
(Britta Müller)<br />
07446-1728<br />
(Josef Bleile)<br />
Das dortige Schülercafé & Jugendtreff<br />
(Leiter<strong>in</strong>: Britta Müller)<br />
ist e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung der Geme<strong>in</strong>de<br />
Loßburg. Die <strong>in</strong>haltliche<br />
Arbeit wird vom Fördervere<strong>in</strong><br />
Schülercafé & Jugendtreff Loßburg<br />
getragen. Der Vere<strong>in</strong> ist anerkannter<br />
freier Jugendhilfeträger. Der offene<br />
Betrieb des Schülercafés & Jugendtreffs<br />
ist das Kernstück der Jugendarbeit.<br />
Dort treffen sich die <strong>Jugendliche</strong>n<br />
<strong>in</strong> zwangloser Atmosphäre;<br />
man hat die Möglichkeit zu<br />
reden, zu spielen, sich kennen zu<br />
lernen, Musik zu hören oder geme<strong>in</strong>sam<br />
zu essen.<br />
Zielgruppe des Schülercafés s<strong>in</strong>d<br />
K<strong>in</strong>der und <strong>Jugendliche</strong> im Schulalter<br />
von 8 bis 16 Jahren. Auch K<strong>in</strong>der, die<br />
<strong>in</strong> der Clique s<strong>in</strong>d, können dort Kontakte<br />
knüpfen und bei allen Angeboten<br />
mitmachen. Die K<strong>in</strong>der und <strong>Jugendliche</strong>n<br />
lernen unter anderem Verantwortung<br />
zu übernehmen, denn sie
Im Loßburger Schülercafé.<br />
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Thekendienst und das<br />
Aufräumen mit e<strong>in</strong>gebunden. Sie haben<br />
auch die Möglichkeit, eigene<br />
Ideen e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen und die Programmgestaltung<br />
mitzuplanen und<br />
umzusetzen. Die Öffnungszeiten des<br />
Schülercafés s<strong>in</strong>d an die Schulzeit angelehnt<br />
(Montag, Dienstag, Mittwoch<br />
und Freitag von 15 bis 18 Uhr, Donnerstag<br />
von 16 bis 18 Uhr).<br />
Der Jugendtreff soll den <strong>Jugendliche</strong>n<br />
die Gelegenheit bieten, sich <strong>in</strong> ihrer<br />
Freizeit zu treffen, ohne kommerzielle<br />
Angebote wie etwa Gaststätten<br />
nutzen zu müssen. Er hat montags,<br />
mittwochs und donnerstags von 19<br />
bis 21.30 Uhr geöffnet. In der kalten<br />
Jahreszeit kann er auch sonntags von<br />
16 bis 20 Uhr besucht werden. Zielgruppe<br />
s<strong>in</strong>d junge Leute im Alter von<br />
13 bis 23 Jahren, hauptsächlich wird<br />
der Treff jedoch von <strong>Jugendliche</strong>n<br />
zwischen 15 und 20 Jahren aus Loßburg<br />
und se<strong>in</strong>en Teilorten aufgesucht.<br />
Die Preise für Getränke und Essen<br />
liegen unter dem Selbstkostenpreis.<br />
Die Besucher haben e<strong>in</strong> Mitspracherecht<br />
bei der Gestaltung des Jugendtreffs<br />
und bei der Verwendung des<br />
Geldes, das durch den Thekendienst<br />
erwirtschaftet wird.<br />
Im Schülercafé & Jugendtreff werden<br />
Workshops (Tanzworkshop, DJ-<br />
Workshop), jugendkulturelle Veranstaltungen<br />
(Diskos, Konzerte, Open-<br />
Air-K<strong>in</strong>o), Ausflüge (Snowboarden,<br />
Skaten, Schlittschuhlaufen) und the-<br />
menbezogene Veranstaltungen angeboten,<br />
wobei die Anregungen und die<br />
Initiative der <strong>Jugendliche</strong>n im Vordergrund<br />
stehen. Geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>igen<br />
Loßburger Vere<strong>in</strong>en werden<br />
Ferienprogramme für K<strong>in</strong>der und <strong>Jugendliche</strong>,<br />
K<strong>in</strong>derfasch<strong>in</strong>gsfeiern,<br />
Beachpartys und Jugendleiterschulungen<br />
organisiert.<br />
Wichtig s<strong>in</strong>d die Zusammenarbeit<br />
mit den Schulen (Rockkonzerte,<br />
Kunstprojekte) und den Jugendtreffs<br />
des Landkreises (Antidrogenprojekt<br />
“Sehnsucht” mit verschiedenen Veranstaltungen<br />
<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den, Tanzwettbewerb,<br />
Weltk<strong>in</strong>dertag) sowie<br />
das Mitwirken bei Geme<strong>in</strong>deveranstaltungen<br />
(Dorffest und andere). Im<br />
Computerraum der Schule f<strong>in</strong>det jeden<br />
Montag e<strong>in</strong> Internetcafé statt. Betreut<br />
von computererfahrenen Mitarbeitern,<br />
können dort <strong>Jugendliche</strong> im<br />
Internet surfen. Donnerstags werden<br />
ab und zu Veranstaltungen rund um<br />
den Computer und das Internet angeboten.<br />
Mit dem Ziel, den Jugendtreff für <strong>in</strong>teressierte<br />
Erwachsene und Eltern zu<br />
öffnen, veranstaltet der Jugendtreff<br />
drei- bis viermal pro Jahr e<strong>in</strong>en<br />
Brunch für die ganze Familie. Die<br />
Ortsgruppe Freudenstadt-Horb-Loßburg<br />
der <strong>Landsmannschaft</strong> der Deutschen<br />
aus Russland (Vorsitzender: Josef<br />
Bleile) ist mit ihrer Jugendarbeit<br />
<strong>in</strong> die Arbeit der örtlichen Jugende<strong>in</strong>richtungen<br />
e<strong>in</strong>gebunden.<br />
10<br />
Mühlacker<br />
Kontakt:<br />
07041-942894<br />
(Margarete Glock)<br />
Seit über acht Jahren existiert <strong>in</strong><br />
Mühlacker das Akkordeon-Jugendorchester<br />
“Sternchen” (Leiter<strong>in</strong>:<br />
Margarete Glock). Bereits im<br />
ersten Jahr (1994) ihrer Berufstätigkeit<br />
als Pädagog<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Musikschule<br />
gründete Margarete Glock e<strong>in</strong>e<br />
kle<strong>in</strong>e Gruppe mit fünf K<strong>in</strong>dern.<br />
Heute s<strong>in</strong>d es 30 Schüler (e<strong>in</strong>heimische<br />
und russlanddeutsche), die fleißig<br />
zu den Proben kommen und alle<br />
zusammenhalten. Zehn von ihnen<br />
s<strong>in</strong>d Preisträger unterschiedlicher<br />
Wettbewerbe für Akkordeon. Sie bilden<br />
den Kern des Orchesters. Die<br />
“Sternchen” haben bereits e<strong>in</strong>e eigene<br />
CD.<br />
Viele Schüler von Margarete Glock<br />
s<strong>in</strong>d richtige Stars: Die Teilnahme an<br />
Regional-, Landes- und Bundeswettbewerben<br />
hat e<strong>in</strong>igen kle<strong>in</strong>en Musikern<br />
den Sieg gebracht. Beim Regionalwettbewerb<br />
2000 erreichten viele<br />
Musikschüler aus Mühlacker den 1.<br />
Platz, 2001 waren es wiederum acht.<br />
Und Olga Riefert belegte bei e<strong>in</strong>em<br />
<strong>in</strong>ternationalen Wettbewerb den 2.<br />
Platz.<br />
Das Programm des Akkordeon-Jugendorchesters<br />
ist sehr vielseitig; die<br />
jungen Musiker spielen neben Klassik,<br />
Romantik und Jazz auch moderne<br />
und volkstümliche Musik. Margarete<br />
Glock arbeitet <strong>in</strong> gutem E<strong>in</strong>vernehmen<br />
mit den Familien ihrer Schüler,<br />
die ihr jegliche Unterstützung gewähren.<br />
Ihre aufwändigen Kostüme<br />
nähen und schmücken die Mädchen
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
mit Hilfe ihrer Eltern oder ihrer Lehrer<strong>in</strong>;<br />
alles geht auf eigene Kosten.<br />
Immer sehens- und hörenswert s<strong>in</strong>d<br />
die Konzerte der “Sternchen”. Zu jedem<br />
Thema des Programms werden<br />
e<strong>in</strong>zigartige Kostüme getragen - von<br />
der traditionellen russischen Tracht<br />
über Frack und Zyl<strong>in</strong>der für Tangound<br />
Foxtrott-Musik bis h<strong>in</strong> zu bunt<br />
gemixten Zigeunerkostümen für romantische<br />
Augenblicke der Musik.<br />
Das Orchester feiert geme<strong>in</strong>sam Geburtstage,<br />
geht zusammen <strong>in</strong> Konzerte<br />
oder Ballettaufführungen und danach<br />
zum Eisessen.<br />
Das Akkordeon-Jugendorchester ist<br />
oft unterwegs, und den <strong>Jugendliche</strong>n<br />
machen die Auftritte Spaß. Im September<br />
2002 spielte das Orchester für<br />
e<strong>in</strong>en guten Zweck: E<strong>in</strong>e Eltern-<br />
K<strong>in</strong>d-Gruppe aus Enzberg hatte e<strong>in</strong>e<br />
Benefizveranstaltung unter dem Motto<br />
“Mach die Augen auf” mit Tombola<br />
und Versteigerung organisiert,<br />
deren E<strong>in</strong>nahmen für die Hilfsorganisation<br />
“Menschen für Menschen” gespendet<br />
wurden.<br />
Pforzheim<br />
Kontakt:<br />
07231-66047<br />
(Waldemar Meser)<br />
S eit vier Jahren besteht <strong>in</strong> Pforzheim<br />
die Zuwanderer-Eltern<strong>in</strong>itiative<br />
Buckenberg-Haidach (Vorsitzender:<br />
Waldemar Meser). Kommunalpolitische<br />
und Generationskonflikte<br />
zu entschärfen und <strong>Jugendliche</strong><br />
von der Straße zu holen, s<strong>in</strong>d die<br />
wichtigsten Aufgaben des Vere<strong>in</strong>s.<br />
Er versteht sich als politisches<br />
Sprachrohr der <strong>Aussiedler</strong>k<strong>in</strong>der.<br />
Die Eltern<strong>in</strong>itiative war von Anfang<br />
an nicht als Konkurrenz zu bestehenden<br />
Angeboten gedacht, sondern<br />
als Ergänzung zu anderen Trägern<br />
im Stadtteil. Im Landeswettbewerb<br />
um die beste Bürgeraktion wurde<br />
der Haidacher Vere<strong>in</strong> für “beispielhaftes<br />
Engagement im Dienst der<br />
Geme<strong>in</strong>schaft” gewürdigt. Zusammen<br />
mit 200 anderen Projekten wurde<br />
die Bürger<strong>in</strong>itiative im bundesweiten<br />
Integrationswettbewerb<br />
(Schirmherr: Johannes Rau) ausgezeichnet.<br />
Die selbst gefertigten Kostüme der “Sternchen” aus Mühlacker s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Augenweide.<br />
Der Zusammenschluss der <strong>Aussiedler</strong>eltern<br />
ist zu e<strong>in</strong>em festen Bestandteil<br />
des kommunalen Integrationsnetzes<br />
des Stadtteils geworden. Jetzt<br />
hat die Eltern<strong>in</strong>itiative auch eigene<br />
Räumlichkeiten erhalten, um Aktivitäten<br />
für K<strong>in</strong>der und <strong>Jugendliche</strong><br />
anbieten zu können. Die Miete ist<br />
durch Landesmittel gedeckt. Drei<br />
Bauste<strong>in</strong>e bilden die Basis der Arbeit:<br />
- Jugendarbeit auf der Straße,<br />
- Sport- und Freizeitgestaltung,<br />
- Familienhelfer.<br />
Begonnen hat der Vere<strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Arbeit<br />
mit Sport- und Freizeitaktivitäten. Inzwischen<br />
tra<strong>in</strong>ieren die Boxer zweimal<br />
<strong>in</strong> der Woche, gekickt wird sonntags<br />
auf dem Sportplatz vor der ehe-<br />
11<br />
maligen französischen Kaserne, der<br />
jetzt auch e<strong>in</strong> Volleyballfeld hat. Seit<br />
April 2002 gibt es e<strong>in</strong>e Freizeit-Basketballmannschaft<br />
für K<strong>in</strong>der. E<strong>in</strong>mal<br />
<strong>in</strong> der Woche treffen sie sich zum<br />
Basketballspielen.<br />
Zusammen mit der Drogen AG organisierte<br />
die Eltern<strong>in</strong>itiative 2002 e<strong>in</strong>e<br />
Fahrt nach Stuttgart, wo man die<br />
Boxweltmeister Vitali und Wladimir<br />
Klitschko bewundern durfte. Fahrten<br />
nach L<strong>in</strong>delbrunn (53 Teilnehmer)<br />
und nach Prag (71 Teilnehmer) sowie<br />
Wanderungen gehörten ebenfalls zu<br />
den Unternehmungen dieses Jahres.<br />
E<strong>in</strong>e Gesangsgruppe für moderne<br />
Rhythmen, musikalische Früherziehung,<br />
e<strong>in</strong> Akkordeonensemble, der
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Beim Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g der 21 Mitglieder starken Boxgruppe der Eltern<strong>in</strong>itiative Buckenberg-<br />
Haidach (Pforzheim).<br />
Chor “Gloria”, e<strong>in</strong>e Jazzband, orientalische<br />
Tänze, e<strong>in</strong> Kochkurs, e<strong>in</strong><br />
Nähkurs und e<strong>in</strong> Selbstbehauptungskurs<br />
für Mädchen s<strong>in</strong>d weitere Angebote<br />
für <strong>Jugendliche</strong>. Regelmäßig<br />
lädt der Vere<strong>in</strong> die Anwohner zu<br />
abendfüllenden Programmen e<strong>in</strong>, <strong>in</strong><br />
deren Rahmen junge Talente präsentiert<br />
werden. Als Tra<strong>in</strong>er und Leiter<br />
fungieren erfahrene und engagierte<br />
Eltern. Die meisten von ihnen stammen<br />
aus den Nachfolgestaaten der<br />
Sowjetunion, e<strong>in</strong>ige s<strong>in</strong>d ehemalige<br />
Leistungssportler, Musiker, Tänzer<br />
oder Sänger.<br />
Bei den Straßenstreifen sprechen die<br />
Eltern gezielt Probleme der <strong>Jugendliche</strong>n<br />
an und verteilen E<strong>in</strong>ladungen <strong>in</strong><br />
den Diskoraum. Immer mehr <strong>Jugendliche</strong><br />
kommen dorth<strong>in</strong> und <strong>in</strong> das angeschlossene<br />
kle<strong>in</strong>e Café, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>mal<br />
im Monat e<strong>in</strong>e Disko für <strong>Jugendliche</strong><br />
ab 14 stattf<strong>in</strong>det. Den Diskoraum<br />
im Kirchengeme<strong>in</strong>dezentrum<br />
Haidach haben diese <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit der Eltern<strong>in</strong>itiative und der<br />
Mobilen Jugendarbeit selbst renoviert.<br />
Die Tanzgruppe “Species” der Ortsgruppe Pforzheim.<br />
Die Familienhelfer besuchen regelmäßig<br />
die Haushalte, klären die Eltern<br />
über die Besonderheiten des<br />
deutschen Schulsystems auf, vermitteln<br />
<strong>in</strong> Sachen Taschengeld und “dolmetschen”<br />
bei Generationskonflikten<br />
außerhalb und <strong>in</strong> den Familien. Sie<br />
organisieren Treffen der <strong>Jugendliche</strong>n<br />
des Stadtteils mit der Polizei. <strong>Jugendliche</strong><br />
Mitglieder der Eltern<strong>in</strong>itiative<br />
werden vom städtischen Jugendamt<br />
zu K<strong>in</strong>dermentoren (Ratgebern) geschult.<br />
Pforzheim<br />
Kontakt:<br />
07231-135399<br />
(Wilhelm Jaufmann)<br />
Die Ortsgruppe Pforzheim der<br />
<strong>Landsmannschaft</strong> (Vorsitzender:<br />
Wilhelm Jaufmann) bemüht<br />
sich, K<strong>in</strong>dern und <strong>Jugendliche</strong>n<br />
durch kulturelle Aktivitäten e<strong>in</strong>e<br />
s<strong>in</strong>nvolle Freizeitbeschäftigung zu<br />
bieten.<br />
12<br />
1999 wurde die Tanzgruppe “Species”<br />
gegründet, die <strong>in</strong>zwischen auf<br />
140 Mädchen angewachsen ist. Die<br />
Gruppe wird von der ausgebildeten<br />
Choreograph<strong>in</strong> Lena Bopp geleitet.<br />
Aufgrund von Raumschwierigkeiten<br />
sowie der großen Nachfrage wird <strong>in</strong><br />
fünf Altersgruppen nur e<strong>in</strong>e Stunde<br />
pro Gruppe tra<strong>in</strong>iert. Die “Species”<br />
tanzen vorwiegend zu aktuellen Chart-<br />
Hits und ausgewählten Liedern.<br />
In letzter Zeit hatten die Mädchen<br />
zahlreiche Auftritte bei verschiedenen<br />
kulturellen Veranstaltungen sowie<br />
bei der Landesgartenschau Pforzheim,<br />
dem Stadtfest Pforzheim, der<br />
Fasch<strong>in</strong>gsfeier Pforzheim und anderen<br />
städtischen Maßnahmen. Im Juni<br />
2002 feierte die Tanzgruppe ihr 3-<br />
Jahres-Fest mit e<strong>in</strong>em groß angelegten<br />
Galaprogramm, wobei sie dem<br />
Publikum ihr vielfältiges Können<br />
präsentierte.<br />
Außerdem ist <strong>in</strong> der Ortsgruppe e<strong>in</strong><br />
K<strong>in</strong>derchor im Entstehen (Leiter<strong>in</strong>:<br />
Irma Hartter). Im Dezember 2002<br />
waren bereits über 30 junge Sänger<br />
dabei, die sich zweimal im Monat zu<br />
Proben treffen. Es ist beabsichtigt,<br />
auch <strong>Jugendliche</strong> für den Chor zu gew<strong>in</strong>nen.<br />
Rastatt<br />
Kontakt:<br />
07222-77560<br />
(Matthias Brosig)<br />
Die Angebote des Jugendgeme<strong>in</strong>schaftswerkes<br />
des Caritasverbandes<br />
für den Landkreis Rastatt<br />
(Leiter: Matthias Brosig) erstrecken<br />
sich auf Beratung sowie Gruppenund<br />
Projektarbeit für junge Zuwanderer.<br />
E<strong>in</strong>es der erfolgreichsten Projekte<br />
des JGW ist das Sport&Fun-<br />
Projekt, das nicht nur wegen der<br />
guten Resonanz Vorbildcharakter<br />
hat, sondern auch wegen der Gew<strong>in</strong>n<br />
br<strong>in</strong>genden Zusammenarbeit<br />
von Stadt, Vere<strong>in</strong>en und Kirchen. Im<br />
vergangenen Jahr haben fast 2.000<br />
K<strong>in</strong>der an Sport&Fun teilgenommen,<br />
und beim Bundeswettbewerb<br />
zur vorbildlichen Integration von<br />
<strong>Aussiedler</strong>n wurden die Rastatter<br />
mit e<strong>in</strong>er Urkunde bedacht. Künftig<br />
soll verstärkt der Kontakt zu den ört-
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
lichen Sportvere<strong>in</strong>en gesucht werden,<br />
um die <strong>Jugendliche</strong>n zu ermuntern,<br />
Sport auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vere<strong>in</strong> zu<br />
betreiben.<br />
Die Beratung des JGW f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> den<br />
Bereichen Information über Förderungsmöglichkeiten,<br />
Vermittlung <strong>in</strong><br />
geeignete Schulen und Antragstellung<br />
für <strong>in</strong>dividuelle Förderangebote<br />
sowie <strong>in</strong> persönlichen Angelegenheiten<br />
statt. Die Gruppenarbeit umfasst<br />
geschlechtsspezifische Angebote,<br />
Clubarbeit, Kurs- und Freizeitangebote.<br />
Zur Projektarbeit gehören<br />
Sport&Fun, Nachhilfe an der Karlschule<br />
Rastatt (e<strong>in</strong>e Fachkraft aus<br />
dem Kreis der Spätaussiedler ist dort<br />
fest e<strong>in</strong>gestellt), E<strong>in</strong>zelprojekte <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit anderen E<strong>in</strong>richtungen<br />
und Diensten sowie das “Tandem”-Projekt<br />
zur Gewaltprävention.<br />
Die Ortsgruppe Rastatt der <strong>Landsmannschaft</strong><br />
(Vorsitzender: Eduard<br />
Saks) hilft im Übergangswohnheim<br />
beim Ausfüllen von Formularen und<br />
organisiert darüber h<strong>in</strong>aus unterschiedliche<br />
kulturelle Veranstaltungen<br />
<strong>in</strong> der Region.<br />
Beim Jugendgeme<strong>in</strong>schaftswerk der Caitas<br />
Rastatt steht die Tür für jugendliche<br />
<strong>Aussiedler</strong> offen.<br />
Das Projekt “Sport&Fun” (JGW,<br />
evangelische Petrusgeme<strong>in</strong>de und<br />
Stadtjugendpflege), das seit 1999<br />
läuft, hat e<strong>in</strong>e besonders gute Resonanz.<br />
Es soll Spätaussiedlern und<br />
Ausländern helfen, durch den Sport<br />
neue Freunde zu f<strong>in</strong>den und sich auf<br />
sportlicher Basis mit Gleichaltrigen<br />
zu messen. Jeden zweiten Sonntag<br />
werden <strong>in</strong> der Sporthalle der Gustav-<br />
He<strong>in</strong>emann-Schule über 90 junge<br />
Sportler pro Veranstaltung begrüßt.<br />
Aufgrund der guten Annahme wurde<br />
das Projekt immer weiter ausgebaut.<br />
Anfangs gab es nur e<strong>in</strong>mal im Monat<br />
Veranstaltungen, jetzt alle zwei Wochen.<br />
2001 konnte das Projekt noch<br />
e<strong>in</strong>mal erweitert werden. E<strong>in</strong>e Gruppe<br />
für 10- bis 15-Jährige trifft sich<br />
am Nachmittag und e<strong>in</strong>e Gruppe für<br />
<strong>Jugendliche</strong> ab 16 Jahren <strong>in</strong> den frühen<br />
Abendstunden. Besonders gerne<br />
spielen die K<strong>in</strong>der und <strong>Jugendliche</strong>n<br />
Fußball, Basketball, Volleyball und<br />
Hockey, aber auch Breakdance und<br />
Turnen s<strong>in</strong>d beliebt. Die Ortsgruppe<br />
Rastatt engagiert sich ehrenamtlich<br />
bei Sport&Fun.<br />
Weitere Freizeitmaßnahmen wie die<br />
Floßfahrt auf der Donau im Sommer<br />
2001 mit 17 jugendlichen <strong>Aussiedler</strong>n<br />
im Alter von 16 bis 19 Jahren<br />
oder der Jungenerlebnistag im Freizeitparadies<br />
Plittersdorf (organisiert<br />
mit der Kreisjugendpflege und dem<br />
Arbeitskreis Jungenarbeit Rastatt)<br />
zeigten, was <strong>in</strong> den <strong>Aussiedler</strong>jugendlichen<br />
steckt. Sie gaben damit<br />
e<strong>in</strong> positives Zeichen<br />
gegen die Tendenz,<br />
<strong>Aussiedler</strong> nur mit<br />
Problemen gleichzusetzen.<br />
In Kooperation mit<br />
dem K<strong>in</strong>der- und Jugendtreff<br />
veranstaltet<br />
das JGW Streetball-<br />
Turniere, die bis zu<br />
neun Mannschaften und<br />
mehr auf dem Marktplatz<br />
versammeln. Zusammen<br />
mit dem Jugendamt<br />
werden Hallenturniere<br />
organisiert.<br />
Am Präventionsprojekt<br />
“Computertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für<br />
junge Migranten” von<br />
Polizei und Caritas beteiligen<br />
sich acht bis 15<br />
Teilnehmer im Alter<br />
13<br />
von 14 bis 17 Jahren. Kenntnisse am<br />
PC werden von e<strong>in</strong>er Fachkraft aus<br />
dem JGW und e<strong>in</strong>er Honorarkraft aus<br />
den Reihen der Spätaussiedlern vermittelt.<br />
Anschließend treten die <strong>Jugendliche</strong>n<br />
mit örtlichen Vere<strong>in</strong>en <strong>in</strong><br />
Kontakt und betreuen e<strong>in</strong>e mehrsprachige<br />
Internetseite über jugendspezifische<br />
Angebote und Lebenssituationen<br />
<strong>in</strong> Rastatt. Außerdem weisen die<br />
Teilnehmer andere junge Migranten<br />
selbständig <strong>in</strong> die Arbeit mit dem PC<br />
e<strong>in</strong>. Innerhalb des Kurses gibt es e<strong>in</strong>en<br />
Workshop zum Thema “Internet,<br />
Krim<strong>in</strong>alität und Jugendschutz”.<br />
Stuttgart<br />
Kontakte:<br />
0711-2849479<br />
(Alexander Welter)<br />
0711-531310<br />
(Natalia Chudjakowa-Gratz)<br />
D ie Kreisgruppe Stuttgart der<br />
Deutschen Jugend aus Russland<br />
(DJR; siehe Kasten auf der<br />
nächsten Seite) besteht seit 1995 und<br />
zählt ca. 700 Mitglieder. Seit Oktober<br />
2001 ist die DJR-Kreisgruppe<br />
Mitglied im Stuttgarter Stadtjugendr<strong>in</strong>g,<br />
und seit e<strong>in</strong>em Jahr hat sie den<br />
Status e<strong>in</strong>es Trägers der freien Jugendarbeit.<br />
E<strong>in</strong>e der Aufgaben der<br />
Jugendorganisation ist es, <strong>Jugendliche</strong>n<br />
- nicht nur denen aus der GUS<br />
- zu helfen, <strong>in</strong> Stuttgart e<strong>in</strong> Zuhause<br />
Engagiert bei der Sache: Boxtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für K<strong>in</strong>der der<br />
DJR-Kreisgruppe Stuttgart.
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Die Deutsche Jugend aus Russland e.V. e.V.<br />
(DJR) ist e<strong>in</strong>e Jugendorga<br />
nisation für junge Spätaussiedler, Spätaussiedler,<br />
die um e<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>Landsmannschaft</strong> der Deutschen aus Russland bemüht ist.<br />
Die DJR hat Orts- und Kreisgruppen <strong>in</strong> etwa 35 deutschen Städten. Städten.<br />
Bei der Gründung g<strong>in</strong>g es darum, für die <strong>Jugendliche</strong>n e<strong>in</strong> Forum zu<br />
schaffen, schaffen,<br />
das es ihnen ermöglicht, Initiative zu ergreifen ergreifen<br />
und <strong>in</strong> ei-<br />
ner Form der Selbstorganisation Selbstorganisation<br />
Anschluss an die geme<strong>in</strong>wesen-<br />
orientierten Jugende<strong>in</strong>richtungen zu f<strong>in</strong>den. Das Motto der Jugend-<br />
arbeit ist: Geme<strong>in</strong>sam handeln und selbst aktiv werden. Vor Vor<br />
Ort<br />
kümmert sich die DJR um Sprachförderung und e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Frei-<br />
zeitgestaltung der jugendlichen Spätaussiedler. Spätaussiedler.<br />
Die DJR arbeitet auf<br />
Bundes-, Landes und Kommunalebene mit verschiedenen Partnern<br />
zusammen. Anerkannt wurde diese Arbeit unter anderem mit e<strong>in</strong>er<br />
Auszeichnung durch Bundespräsident Johannes Rau für vorbildli-<br />
ches Engagement bei der Integration von Zuwanderern am 22. Au-<br />
gust 2002.<br />
zu f<strong>in</strong>den. Für die Integrationsarbeit<br />
werden Elemente der klassischen<br />
Jugendarbeit mit den Bereichen<br />
Sport, gestaltende Kunst, Musik, Bildung<br />
und Schulförderung vernetzt.<br />
Das Haus der Deutschen Jugend aus<br />
Russland <strong>in</strong> der Landhausstraße 5 <strong>in</strong><br />
Stuttgart ist Jugendtreff und Anlauf-<br />
stelle der <strong>Jugendliche</strong>n zugleich. Es<br />
wurde <strong>in</strong> Eigenregie renoviert, die <strong>Jugendliche</strong>n<br />
sorgen selbst für Ordnung.<br />
E<strong>in</strong> Zimmer, <strong>in</strong> dem meistens<br />
alle Plätze besetzt s<strong>in</strong>d, ist der Internettreff.<br />
Dort kann man surfen, chatten<br />
oder e<strong>in</strong> Referat für die Schule<br />
vorbereiten.<br />
Die Tanzgruppe und das Jugendorchester der DJR beteiligen sich aktiv an zahlreichen<br />
größeren und kle<strong>in</strong>eren Veranstaltungen der <strong>Landsmannschaft</strong> (die beiden Bilder<br />
stammen vom Landestreffen Niedersachsen 2002 <strong>in</strong> Hannover).<br />
14<br />
Im kreativen und kulturellen Bereich<br />
s<strong>in</strong>d die Angebote der Kreisgruppe<br />
auf e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Freizeitgestaltung<br />
ausgerichtet. Schon e<strong>in</strong>ige Jahre<br />
funktioniert das jugendliche Tanzensemble<br />
“Natalie” der DJR, das von<br />
der Ballettmeister<strong>in</strong> Natalia Chudjakowa-Gratz<br />
geleitet wird. Inzwischen<br />
hat das Ensemble bereits mehrere<br />
deutsche Städte bereist. Es besteht<br />
aus sechs Gruppen, <strong>in</strong> denen K<strong>in</strong>der<br />
und <strong>Jugendliche</strong> ab vier Jahren tanzen.<br />
Das Repertoire reicht von klassischen<br />
über Charakter- und Volkstänze<br />
bis zu modernen und Jazztänzen. Das<br />
DJR-Kammerorchester “Internationale<br />
Jugend” mit deutschen, türkischen<br />
und russlanddeutschen <strong>Jugendliche</strong>n<br />
unter der Leitung von Albert Polle<br />
spielt oft bei kulturübergreifenden<br />
Veranstaltungen. Die Kunstwerkstatt<br />
<strong>in</strong> der Gablenberger Hauptstraße 25A<br />
beherbergt Kunstmalergruppen und<br />
das Designer-Team.<br />
Weitere Aktivitäten: Freizeitgestaltung,<br />
Pflege der Kontakte zu anderen<br />
DJR-Gruppen, Schüleraustausch und<br />
Betreuung der DJR-Gastgruppen <strong>in</strong><br />
Stuttgart, Ausflüge, Reisen, Orientierungssem<strong>in</strong>are,<br />
Erstberatung von <strong>Jugendliche</strong>n<br />
und ihren Eltern, Suche<br />
nach Ausbildungsplätzen, Vorbereitung<br />
von Bewerbungsunterlagen, außerschulische<br />
Betreuung der <strong>Jugendliche</strong>n,<br />
besonders <strong>in</strong> Problemfällen.<br />
Im Rahmen des Patenschafts- und<br />
Mentorensystems organisiert die DJR<br />
Stuttgart Patenschaften über die <strong>Jugendliche</strong>n,<br />
die Schwierigkeiten mit<br />
dem Gesetz haben oder gefährdet<br />
s<strong>in</strong>d (<strong>in</strong> Kooperation mit dem Haus<br />
der Bewährungshilfe und dem Haus<br />
des Jugendrechts). Die Paten (ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter) begleiten die<br />
straffälligen <strong>Jugendliche</strong>n: Besuche<br />
<strong>in</strong> der Vollzugsanstalt, Entlassungsvorbereitung,<br />
Betreuung auf dem<br />
Weg vom Vollzug <strong>in</strong> die Bewährung,<br />
Ableistung der Strafen durch geme<strong>in</strong>nützige<br />
Arbeit, Unterstützung<br />
bei Problemen <strong>in</strong> Schule und Ausbildung.<br />
Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> B<strong>in</strong>deglied zwischen<br />
den <strong>Jugendliche</strong>n und den sozialen<br />
und behördlichen Stellen. Die<br />
Mentoren wirken als B<strong>in</strong>deglied zur<br />
Gesellschaft; sie bemühen sich die<br />
gefährdeten <strong>Jugendliche</strong>n <strong>in</strong> die positive<br />
Freizeitgestaltung (Sport, offener<br />
Jugendtreff, Internettreff) und e<strong>in</strong>
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Regelmäßig veranstaltet die DJR Multiplikatorensem<strong>in</strong>are mit<br />
e<strong>in</strong>er gesunden Mischung aus Theorie und Praxis. Auf dem<br />
Bild zwei junge Deutsche aus Russland beim Diskussionstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.<br />
sauberes soziales Umfeld e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den.<br />
Die gesamte Jugendarbeit basiert<br />
auf dem Empowerment-Konzept, das<br />
Erkennung und Förderung der Stärken<br />
e<strong>in</strong>es jeden <strong>Jugendliche</strong>n <strong>in</strong> den<br />
Mittelpunkt stellt. Also: Am Positiven<br />
anknüpfen und das Gute ausbauen.<br />
Im Sportsektor hat die DJR Stuttgart<br />
<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit vielen anderen<br />
E<strong>in</strong>richtungen das Projekt “Boxen<br />
im Osten” zur Drogen- und Gewaltprävention<br />
<strong>in</strong>itiiert. Das Projekt<br />
soll <strong>Jugendliche</strong> von der Straße lotsen,<br />
ihnen e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Freizeitgestaltung<br />
anbieten und ihr Selbstbewusstse<strong>in</strong><br />
stärken. Für dieses Projekt<br />
hat die DJR Vitali Tajbert (Juniorenweltmeister<br />
und 7-facher Deutscher<br />
Meister), Andreas Krist (Zweiter der<br />
Deutschen Meisterschaft), Valeri und<br />
Juri Sokol (seit zehn Jahren Boxtra<strong>in</strong>er)<br />
und Emre Özusakis (Kickboxtra<strong>in</strong>er)<br />
gew<strong>in</strong>nen können. Zweimal<br />
pro Woche tra<strong>in</strong>ieren sie 30 K<strong>in</strong>der<br />
und <strong>Jugendliche</strong> zwischen 10 und 23<br />
Jahren (zum Großteil Russlanddeutsche,<br />
aber auch andere Nationen s<strong>in</strong>d<br />
vertreten). E<strong>in</strong>ige der <strong>Jugendliche</strong>n<br />
hatten Kontakt zur Krim<strong>in</strong>ellenszene<br />
oder standen kurz vor dem Abrutschen.<br />
Neben der DJR und der Polizei s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong> das Projekt der VfK Germania<br />
Stuttgart, der Bezirksrat Stuttgart Ost,<br />
der Landessportvere<strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
sowie das Jugendhaus<br />
Ostend e<strong>in</strong>gebunden.<br />
Die DJR vernetzt<br />
mit dem Projekt<br />
“Boxen im<br />
Osten” ihr Patenschafts-<br />
und Mentorensystem<br />
mit<br />
allen anderen Bereichen.<br />
Es wird<br />
außerdem e<strong>in</strong>e<br />
sportliche Begegnungsplattform<br />
mit anderen Jugende<strong>in</strong>richtungen<br />
aus dem Stuttgarter<br />
Osten angestrebt.<br />
Von Seiten<br />
des ortsansässigen<br />
Boxvere<strong>in</strong>s Germania<br />
1890 Stuttgart<br />
besteht das<br />
Angebot, talentierte<br />
<strong>Jugendliche</strong> zur weiteren Förderung<br />
im Vere<strong>in</strong> zu übernehmen.<br />
Das Projekt “Boxen im Osten” mit<br />
Schwerpunkt Integration, Drogenund<br />
Gewaltprävention soll auf die<br />
Bundesebene der DJR ausgeweitet<br />
werden. Interesse haben bereits die<br />
Ortsgruppen aus Frankfurt am Ma<strong>in</strong>,<br />
Pforzheim, Augsburg, Aurich (Niedersachsen),<br />
Schwetz<strong>in</strong>gen-Leimen<br />
und Ludwigsburg angemeldet.<br />
Stuttgart<br />
Kontakt:<br />
0711-6209909<br />
(Maria Lourie,<br />
Stephan Kiesewalter)<br />
I N VIA Jugendclub Dom Kultury<br />
<strong>in</strong> Stuttgart ist e<strong>in</strong> Modellprojekt<br />
für die Arbeit mit Spätaussiedlern<br />
und Migranten. 1996 vom Sozialamt<br />
der Stadt Stuttgart gestartet, wurde<br />
das Projekt 2000 <strong>in</strong> die Trägerschaft<br />
der IN VIA Katholische Mädchensozialarbeit<br />
übergeben. Dom Kultury<br />
ist e<strong>in</strong> offener Treff und e<strong>in</strong>e Beratungsstelle<br />
für etwa 150 jugendliche<br />
Spätaussiedler und Migranten<br />
(vorwiegend junge Menschen aus<br />
der GUS im Alter von 12 bis 27 Jahren).<br />
Die Zielgruppe des Jugendclubs verteilt<br />
sich über ganz Stuttgart. Durch<br />
den Umzug 2001 <strong>in</strong> neue Räume und<br />
15<br />
die zentrale Lage <strong>in</strong> Stuttgart (Johannesstraße<br />
60a) ist der Jugendtreff<br />
gut <strong>in</strong> den Stadtteil e<strong>in</strong>gebunden: In<br />
der Nähe liegen das Jugendhaus,<br />
Sporthallen und Schulen. Ziel der Arbeit<br />
ist die Erleichterung der schulischen,<br />
beruflichen und sozialen Integration<br />
junger Zuwanderer. Die<br />
Schwerpunkte liegen <strong>in</strong> der Beratung<br />
und Begleitung sowie der Förderung<br />
der friedlichen Koexistenz zugewanderter<br />
und e<strong>in</strong>heimischer Jugendgruppen.<br />
Die Angebote umfassen E<strong>in</strong>zelhilfen,<br />
Gruppenarbeit, Freizeit- und Bildungsangebote,<br />
Hausbesuche, Elternarbeit,<br />
Begleitung bei Behördengängen,<br />
Vermittlung zu Dienststellen und<br />
Behörden und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Der Treff bietet außerdem Informations-<br />
und Orientierungsrahmen, die<br />
für das H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wachsen <strong>in</strong> die Gesellschaft<br />
benötigt werden (Kennenlernen<br />
von Umgangsformen, Jugendsprache,<br />
Ause<strong>in</strong>andersetzung mit der<br />
Jugendszene und Jugendkulturen,<br />
Umgang mit Modetrends).<br />
Geme<strong>in</strong>same Freizeitveranstaltungen<br />
wie Grillen, K<strong>in</strong>obesuche, Kegeln,<br />
Bootfahren, Schwimmen, Schlittschuhlaufen<br />
sowie Besuche von Jugendhäusern<br />
sollen Berührungsängste<br />
abbauen und das Selbstbewusstse<strong>in</strong><br />
stärken. <strong>Jugendliche</strong> mit “Internetführersche<strong>in</strong>”<br />
können das Internet <strong>in</strong><br />
den Räumen des Jugendklubs nutzen.<br />
Seit Januar 2002 f<strong>in</strong>det im Jugendhaus<br />
e<strong>in</strong> kostenloses Tanzangebot<br />
(Fitnessaerobic) für Mädchen statt,<br />
das <strong>in</strong> Kooperation mit dem Landessportverband<br />
und dem AWO<br />
Jugendgeme<strong>in</strong>schaftswerk möglich<br />
wurde.<br />
In Zusammenarbeit mit dem IN VIA<br />
Jugendgeme<strong>in</strong>schaftswerk bietet der<br />
Jugendclub kostenlosen Nachhilfeunterricht<br />
<strong>in</strong> Deutsch als Ergänzung<br />
zum Sprachunterricht <strong>in</strong> der Schule<br />
an (mit e<strong>in</strong>er Lehrer<strong>in</strong> aus Russland).<br />
E<strong>in</strong>mal wöchentlich s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Drogenberater<strong>in</strong><br />
des Vere<strong>in</strong>s “Release”<br />
und e<strong>in</strong>e Mitarbeiter<strong>in</strong> des Jugendclubs<br />
an bekannten Treffpunkten der<br />
<strong>Jugendliche</strong>n präsent.<br />
Die Sommerfreizeiten des Jugendclubs<br />
s<strong>in</strong>d auch landeskundliche Erlebnisse.<br />
So veranstaltete man im<br />
Sommer 2001 e<strong>in</strong>e Fahrt zum Bodensee<br />
und 2002 e<strong>in</strong>e Wochenreise zum
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Sommerfreizeit 2001 am Bodensee des Stuttgarter Jugendclubs Dom Kultury.<br />
Starnberger See im Rahmen des Projektes<br />
“Kennenlernen anderer Bundesländer<br />
- Bayern” (mit 50%iger Eigenf<strong>in</strong>anzierung).<br />
Stuttgart<br />
Kontakte:<br />
0711-24893118<br />
(Tanja Vodopivec)<br />
0711-24893122<br />
(Ulrike Mucke,<br />
Ir<strong>in</strong>a Fritz)<br />
Das Jugendgeme<strong>in</strong>schaftswerk<br />
Stuttgart (Träger IN VIA Katholische<br />
Mädchenarbeit Diözese<br />
Rottenburg-Stuttgart e.V.) betreut<br />
die jugendlichen <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> der<br />
Ausweichunterkunft sowie <strong>Jugendliche</strong><br />
und ihre Familien im ganzen<br />
Stadtgebiet Stuttgart. Bei der Förderung<br />
und Erleichterung der schulischen,<br />
beruflichen und sozialen Integration<br />
junger Zuwanderer steht<br />
die <strong>in</strong>dividuelle Beratung und Begleitung<br />
der Spätaussiedler und die<br />
Förderung e<strong>in</strong>es friedlichen Zusammenlebens<br />
zugewanderter und e<strong>in</strong>heimischer<br />
Bevölkerungsgruppen<br />
im Mittelpunkt.<br />
Nach wie vor s<strong>in</strong>d die Ziele des JGW<br />
Stuttgart:<br />
- Weiterführung der Beratung im<br />
Übergangswohnheim und für privat<br />
lebende <strong>Jugendliche</strong> zwischen<br />
12 und 27 Jahren;<br />
- <strong>in</strong>tensive Zusammenarbeit mit dem<br />
Jugendklub Dom Kultury;<br />
- Informationsveranstaltungen zu<br />
verschiedenen Themen;<br />
- Mitwirkung beim Aufbau e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terkulturellen<br />
Eltern-K<strong>in</strong>d-Gruppe<br />
<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der IN<br />
VIA K<strong>in</strong>dertagesstätte;<br />
- aktive Teilnahme an der Suchtprävention<br />
(wiederholt hat man<br />
Landesmittel für e<strong>in</strong>e Arbeitsstelle<br />
zur Suchtprävention beantragt; bisher<br />
wurde e<strong>in</strong>e pauschale Summe<br />
für Suchthilfe gewährt);<br />
- Fortführung der Kooperation mit<br />
“Release”, e<strong>in</strong>er Suchthilfee<strong>in</strong>richtung<br />
<strong>in</strong> Stuttgart.<br />
Die Beratungsangebote werden <strong>in</strong><br />
letzter Zeit viel <strong>in</strong>tensiver <strong>in</strong> Anspruch<br />
genommen, vor allem bei<br />
schulischen, beruflichen, gesundheitlichen,<br />
f<strong>in</strong>anziellen, Erziehungs- und<br />
Wohnraumfragen. Diese Tatsache ist<br />
nicht zuletzt auf e<strong>in</strong>e Aufstockung<br />
der Stelle von Ir<strong>in</strong>a Fritz (80%) zurückzuführen,<br />
die selber <strong>Aussiedler</strong><strong>in</strong><br />
ist und somit gute sprachliche und<br />
kulturelle Voraussetzungen mitbr<strong>in</strong>gt.<br />
Außerdem wird e<strong>in</strong>e ehemalige Lehrer<strong>in</strong><br />
aus Kirgisien ehrenamtlich vorwiegend<br />
als Dolmetscher<strong>in</strong> bei Infoabenden,<br />
<strong>in</strong> der E<strong>in</strong>zelfallhilfe, bei<br />
Festen und Feierlichkeiten sowie <strong>in</strong><br />
der Öffentlichkeitsarbeit e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
E<strong>in</strong> engagierter Vater aus Kasachstan,<br />
der seit 2001 <strong>in</strong> Deutschland wohnt,<br />
leitet zweimal <strong>in</strong> der Woche e<strong>in</strong>en Jugendtreff<br />
im Übergangswohnheim<br />
und leistet e<strong>in</strong>e Menge für die Informations-<br />
und Motivationsarbeit.<br />
Aus dem Garantiefonds werden<br />
Nachhilfegruppen (Englisch für Jüngere,<br />
Deutsch-Englisch für junge Erwachsene,<br />
Englisch für junge Erwachsene)<br />
f<strong>in</strong>anziert. Geme<strong>in</strong>sam mit<br />
dem Jugendclub Dom Kultury und<br />
16<br />
der Caritas Stuttgart wurden zweisprachige<br />
thematische Infoabende<br />
veranstaltet:<br />
- “Bildungs- und Betreuungssysteme<br />
<strong>in</strong> Deutschland”;<br />
- “EURO - e<strong>in</strong>e neue Währung und<br />
viele Fragen”;<br />
- “Drogen und Sucht. Was wir als<br />
Eltern wissen müssen”;<br />
- “Versicherungen - was ich darüber<br />
wissen muss”.<br />
Bereits zur Tradition s<strong>in</strong>d Veranstaltungen<br />
wie die Weihnachtsfeier oder<br />
das Grillfest (Kennenlernfest) im<br />
Übergangswohnheim geworden.<br />
Die Zusammenarbeit mit der Russisch<br />
Orthodoxen Jugend (ROJ) <strong>in</strong><br />
Stuttgart ist wichtig, weil diese für e<strong>in</strong>ige<br />
<strong>Aussiedler</strong> und nichtdeutsche<br />
Familienangehörige e<strong>in</strong>e Anlaufstelle<br />
ist. Das JGW pflegt Kontakte zu<br />
Schulen, <strong>in</strong>ternationalen Vorbereitungsklassen,<br />
Behörden, Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />
und dem Arbeitskreis der<br />
Mobilen Jugendarbeit.<br />
Ulm<br />
Kontakt:<br />
0731-263495<br />
(Frieda Salzer)<br />
Innerhalb des Jugendgeme<strong>in</strong>schaftswerks<br />
für junge Spätaussiedler<br />
Ulm (Träger IN VIA katholische<br />
Mädchensozialarbeit Diözese<br />
Rottenburg-Stuttgart e.V.) ist die<br />
Pädagog<strong>in</strong> Frieda Salzer für die offene<br />
Jugendarbeit (“Initiative <strong>Aussiedler</strong>-Jugend”)<br />
im Stadtteil Böf<strong>in</strong>gen<br />
zuständig. Das Büro im Über-
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Junge Ulmer Spätaussiedler bei e<strong>in</strong>em Ausflug und im Jugendclub “Treffpunkt” am<br />
Nikolausabend.<br />
gangswohnheim und e<strong>in</strong> Pavillon<br />
(Jugendclub) für den offenen Treff<br />
im Stadtteil Böf<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d gleichzeitig<br />
Anlaufstelle und offene Begegnungsstätte<br />
für jugendliche Spätaussiedler.<br />
Die Begegnungsstätte <strong>in</strong> Böf<strong>in</strong>gen<br />
sollte ke<strong>in</strong>e Konkurrenz, sondern e<strong>in</strong>e<br />
Ergänzung zum Jugendhaus se<strong>in</strong>. Das<br />
Projekt startete im Oktober 1998 und<br />
wurde seitdem jedes Mal um e<strong>in</strong> Jahr<br />
verlängert. Dr. Hans-Peter Vollmer,<br />
Laienvorsitzender des Kirchengeme<strong>in</strong>derates<br />
der Auferstehungskirchen,<br />
hatte sich für e<strong>in</strong> weiteres<br />
Funktionieren des Projektes stark gemacht<br />
und eigens dafür e<strong>in</strong> Konto<br />
e<strong>in</strong>gerichtet. Die Leiter<strong>in</strong> Frieda Salzer<br />
ist e<strong>in</strong>e russlanddeutsche Lehrer<strong>in</strong>,<br />
die vor über zehn Jahren aus Kasachstan<br />
kam. In den vier Jahren ist<br />
es ihr gelungen, das Vertrauen der <strong>Jugendliche</strong>n<br />
zu gew<strong>in</strong>nen.<br />
Zu den regelmäßigen Gruppentreffen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er alten Baracke, die junge <strong>Aussiedler</strong><br />
<strong>in</strong> Eigenregie auf Vordermann<br />
gebracht haben, kommen oft bis zu<br />
50 <strong>Jugendliche</strong>. Die meisten wohnen<br />
noch im Übergangswohnheim Böf<strong>in</strong>gen,<br />
es s<strong>in</strong>d aber auch welche dabei,<br />
die bereits ausgezogen s<strong>in</strong>d. Sie verbr<strong>in</strong>gen<br />
dort ihre Freizeit, diskutieren,<br />
tauschen Erfahrungen aus, hören<br />
Musik oder schauen Filme. Auch bei<br />
persönlichen oder schulischen Problemen<br />
fragen die <strong>Jugendliche</strong>n Frieda<br />
Salzer um Rat.<br />
Veranstaltet werden Infoabende und<br />
Themenabende zur Drogenproblematik,<br />
Spieleturniere, Fotosem<strong>in</strong>are sowie<br />
kle<strong>in</strong>e Grill- und Geburtstagspartys.<br />
17<br />
<strong>Jugendliche</strong>, die seit Jahren hier wohnen,<br />
suchen den Jugendclub bewusst<br />
auf, um mit neuangekommenen <strong>Jugendliche</strong>n<br />
Kontakte zu knüpfen und<br />
ihnen beim E<strong>in</strong>leben zu helfen. Sie<br />
organisieren Tanzgruppen und Diskos.<br />
Jede Woche steht e<strong>in</strong> Tag für geme<strong>in</strong>same<br />
Ausflüge, sei es <strong>in</strong>s Schwimmbad<br />
oder <strong>in</strong>s K<strong>in</strong>o, auf dem Programm.<br />
Um der Bildung von Cliquen<br />
mit jugendlichen E<strong>in</strong>heimischen,<br />
Türken und <strong>Aussiedler</strong>n vorzubeugen<br />
und Berührungsängste abzubauen,<br />
bemüht sich Frieda Salzer ihre Pflegl<strong>in</strong>ge<br />
<strong>in</strong> örtliche Institutionen wie Jugendhaus<br />
oder Sportvere<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den.<br />
Dazu dient auch die Beteiligung<br />
am Diskussionsabend “Generationen<br />
im Gespräch - Freizeitverhalten der<br />
<strong>Jugendliche</strong>n <strong>in</strong> der heutigen Zeit”,<br />
an den Aktionswochen “Mite<strong>in</strong>ander-<br />
Füre<strong>in</strong>ander”, am Donaufest oder am<br />
Jugendforum. Das Erlebnisfeld wird<br />
durch Theater-, K<strong>in</strong>o- und Schwimmbadbesuche,<br />
Tanz- und Gitarrenkurse<br />
sowie Ausflüge und Besuche im Jugendhaus<br />
erweitert.<br />
E<strong>in</strong> handfestes Argument für das Projekt<br />
<strong>in</strong> Böf<strong>in</strong>gen ist, dass sich die Situation<br />
im Stadtteil trotz der Zunahme<br />
der Zahl der <strong>Jugendliche</strong>n nicht<br />
verschlechtert hat.<br />
Vill<strong>in</strong>gen-<br />
Schwenn<strong>in</strong>gen<br />
Kontakt:<br />
07726-929446<br />
(L<strong>in</strong>a Legaew)<br />
D ie landsmannschaftliche OrtsgruppeVill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />
(Vorsitzende: L<strong>in</strong>a Legaew) betreibt<br />
Jugendarbeit seit 1988. E<strong>in</strong>e<br />
eigene Jugendgruppe zu bilden, ist<br />
bis jetzt nicht gelungen. Die Jugendarbeit<br />
umfasst Beratung, Hilfe bei<br />
der Suche e<strong>in</strong>er Praktikums- oder<br />
Arbeitsstelle, kulturelle und sportliche<br />
Aktivitäten. Je nach Projekt beteiligen<br />
sich daran 15 bis 30 junge<br />
<strong>Aussiedler</strong> zwischen 14 und 22 Jahren.<br />
Die Ortsgruppe Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />
pflegt enge Kontakte zur<br />
Schule für jugendliche <strong>Aussiedler</strong>
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Russlanddeutsche <strong>Jugendliche</strong> der Ortsgruppe Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen.<br />
“Michaelsheim”, zu Jugendgeme<strong>in</strong>schaftswerken<br />
und dem Jugendamt.<br />
Im tänzerisch-musikalischen Tätigkeitsbereich<br />
der Ortsgruppe s<strong>in</strong>d die<br />
Jugendtanzgruppe und die Musikgruppe<br />
“Phänomen” Anziehungspunkte<br />
für die <strong>Jugendliche</strong>n. Sporttage<br />
(Sommerspiele, Schlittschuhlaufen,<br />
Schwimmen) werden durchgeführt,<br />
und im Rahmen des Projektes<br />
“Die neue Heimat kennen lernen”<br />
gab es 2002 zwei Wanderungen. Versuche,<br />
Diskos für <strong>Jugendliche</strong> zu veranstalten,<br />
führten bisher zu großen<br />
Enttäuschungen (Schlägereien). Mit<br />
Hilfe der Drogenberatungsstelle wird<br />
Drogen- und Alkoholprävention angeboten.<br />
Weitere Angebote:<br />
- thematischer Abend “Wie bewerbe<br />
ich mich?”;<br />
- Herbstball im November;<br />
- traditionelle kle<strong>in</strong>e Feiern <strong>in</strong> den<br />
Wohnheimen (mit Geschenken zu<br />
Ostern und Weihnachten);<br />
- Fahrten nach München und Straßburg.<br />
Die Kosten werden hauptsächlich<br />
von der Ortsgruppe getragen. 2002<br />
bekam die Ortsgruppe vom Landratsamt/Sozialamt<br />
e<strong>in</strong>en Zuschuss <strong>in</strong><br />
Höhe von 500 Euro.<br />
18<br />
We<strong>in</strong>garten<br />
Ravensburg<br />
Kontakte:<br />
0751-552840<br />
(Ida Jobe)<br />
0751-15861<br />
(Nelly Mack)<br />
Seit e<strong>in</strong>igen Jahren ist die Weihnachtsfeier<br />
der Ortsgruppe Oberschwaben-Allgäu<br />
der <strong>Landsmannschaft</strong><br />
(Vorsitzende: Ida Jobe) im<br />
Kultur- und Kongresszentrum We<strong>in</strong>garten<br />
das Highlight des Jahres, zu<br />
dem sich bis zu 600 Zuschauer aus<br />
der Umgebung versammeln. Der<br />
K<strong>in</strong>derchor We<strong>in</strong>garten/Ravensburg<br />
(Leiter<strong>in</strong>: Nelly Mack) bietet e<strong>in</strong>e<br />
fröhliche weihnachtliche Theatervorstellung<br />
mit schönen Weihnachtsliedern,<br />
bes<strong>in</strong>nlichen Gedichten<br />
und zauberhaften Märchenszenen<br />
und Tänzen.<br />
Lange vor der eigentlichen Weihnachtsfeier<br />
wird <strong>in</strong>tensiv geprobt. Jeden<br />
Samstag übt Nelly Mack mit<br />
über 40 K<strong>in</strong>dern im Alter von drei bis<br />
15 Jahren Lieder, Tänze und Theaterszenen<br />
e<strong>in</strong>. Das Drehbuch zum<br />
Märchenmusical hat die Musiker<strong>in</strong><br />
(die bereits vor zehn Jahren <strong>in</strong> Russland<br />
groß angelegte Veranstaltungen<br />
organisiert hat) selbst geschrieben,<br />
Nelly Mack mit ihrem K<strong>in</strong>derchor der Deutschen aus Russland aus Ravensburg und We<strong>in</strong>garten bei der Weihnachtsfeier am 16.<br />
Dezember 2001.
<strong>Jugendliche</strong> <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Die jüngsten Akteure der Ortsgruppe Oberschwaben-Allgäu.<br />
und sie begleitet es auch auf dem Akkordeon.<br />
E<strong>in</strong> Mix aus deutscher und<br />
russischer Volkstümlichkeit, bezaubernder<br />
Darstellung und fröhlichem<br />
Gesang, fasz<strong>in</strong>ierender Musik und<br />
phantastischen Kostümen.<br />
E<strong>in</strong>heimische und <strong>Aussiedler</strong> gehören<br />
zu den Gästen der Feier, und auch der<br />
Bürgermeister von We<strong>in</strong>garten und<br />
weitere politische Prom<strong>in</strong>enz wie Abgeordnete<br />
des Bundestages, Mitarbeiter<br />
des Ausgleichsamtes, des Landratsamtes<br />
und der Stadtverwaltung<br />
dürfen nicht fehlen.<br />
2001 überraschte der K<strong>in</strong>derchor das<br />
Publikum mit e<strong>in</strong>em Musical über<br />
den “geschrumpften” Nikolaus mit<br />
Spiel- und Tanzszenen aus bekannten<br />
deutschen Volksmärchen, mit<br />
Musik und Gesang aus dem deutschen<br />
und <strong>in</strong>ternationalen Kulturerbe.<br />
Frau Holle, die sieben Geißle<strong>in</strong>, Rotkäppchen<br />
und der Wolf, Schneewittchen<br />
und die sieben Zwerge waren<br />
Helden der Märchenveranstaltung.<br />
Die phantasievollen Kostüme und das<br />
Bühnenbild hatten e<strong>in</strong>ige Mütter gestaltet.<br />
Erst nachdem das Publikum den geschrumpften<br />
Nikolaus vom bösen<br />
Zauber der Hexe befreit hatte, konnte<br />
dieser se<strong>in</strong>e 200 Weihnachtstüten verteilen.<br />
Um das möglich zu machen,<br />
klopft Ida Jobe jeweils bereits e<strong>in</strong>ige<br />
19<br />
Monate vor Weihnachten bei verschiedenen<br />
E<strong>in</strong>richtungen an, um<br />
Spenden zu erhalten.<br />
An Weihnachten 2002 dreht sich die<br />
Geschichte um den Nikolaus und die<br />
traurigen Räuber, die im dunklen<br />
Wald e<strong>in</strong> tristes und langweiliges Dase<strong>in</strong><br />
fristen. Aus Langeweile wollen<br />
sie den Nikolaus überfallen und berauben.<br />
Fasz<strong>in</strong>ierende Musik, Bewegung<br />
und Gesang sollen das Publikum<br />
<strong>in</strong> Bann halten. Unter anderem<br />
stehen diesmal die klassischen Weihnachtslieder<br />
im Mittelpunkt der musikalischen<br />
Aufführung. Auch der Saal<br />
darf beim Weihnachtslieder-Potpourri<br />
mits<strong>in</strong>gen. Zuletzt retten der Wolf<br />
und die sieben Geißle<strong>in</strong> den Nikolaus<br />
und haben zusammen mit den Räubern<br />
Spaß am Tanzen. “Es ist gut,<br />
dass es Freunde gibt, die helfen können”,<br />
lautet das Leitmotiv des Musicals.<br />
Bodenseekreis<br />
Kontakt:<br />
07541-43667<br />
(Wilhelm Müller)<br />
D éjà vu heißt das Tanztheater,<br />
das <strong>in</strong> der Ortsgruppe Bodenseekreis<br />
seit Frühl<strong>in</strong>g 1999 unter<br />
der Leitung der erfahrenen Choreograph<strong>in</strong><br />
Magdalena Koschelew besteht.<br />
Magdalena Koschelew beendete 1989<br />
die Kunsthochschule <strong>in</strong> Kurgan,<br />
Westsibirien, und begann anschließend<br />
ihre Laufbahn als Berufstänzer<strong>in</strong><br />
im bekannten und beliebten Chor<br />
der Kuban-Kosaken. Von 1990 bis<br />
1994 war sie bereits Choreograph<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> Anapa am Schwarzen Meer.<br />
In Deutschland gelang es ihr von Anfang<br />
an, K<strong>in</strong>der und Heranwachsende<br />
aus dem Kreis der Spätaussiedler für<br />
ihre Kunst zu begeistern. Sie teilte<br />
die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> drei Gruppen e<strong>in</strong> und<br />
bereitete das Tanztheater neben dem<br />
Unterricht auf e<strong>in</strong>e Aufführung nach<br />
Motiven von Puschk<strong>in</strong>s “Bachtschissarajer<br />
Fontäne” vor.<br />
Mit höchstem künstlerischem Fe<strong>in</strong>gefühl,<br />
Professionalität, unerschöpflicher<br />
Energie und Enthusiasmus<br />
brachte sie schon nach zweie<strong>in</strong>halb<br />
Monate ihre Zögl<strong>in</strong>ge auf die Bühne.
Das Debüt fand e<strong>in</strong>e positive Resonanz<br />
<strong>in</strong> der Presse, und nach e<strong>in</strong>em<br />
Jahr (im Herbst 2000) konnte sie<br />
dank der Unterstützung des Freundeskreises<br />
Polotzk mit der Aktion<br />
“Gesundes Wasser für Polotzk” die<br />
“Bachtschissarajer Fontäne” <strong>in</strong> der<br />
Graf-Zeppel<strong>in</strong>-Halle <strong>in</strong> Friedrichshafen<br />
wiederholen. Dieses Mal nahmen<br />
an der Aufführung bereits 60 Akteure<br />
zwischen fünf und dreißig Jahren teil.<br />
Die talentierte Choreograph<strong>in</strong> hatte<br />
sich von Anfang an zum Ziel gesetzt,<br />
die Welt des Tanzens spielerisch,<br />
formvollendet und dramaturgisch<br />
durchdacht zu präsentieren. Tanztheater<br />
- das ist die Wiedergabe jedes<br />
Junge <strong>Aussiedler</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Die sechs- bis neunjährigen K<strong>in</strong>der der Ortsgruppe Bodenseekreis beim Indianertanz.<br />
Die 13- bis 16-Jährigen<br />
Tanzes als Theaterszene. Wenn man<br />
zum Beispiel e<strong>in</strong>en Volkstanz sieht,<br />
dann sieht man <strong>in</strong> der Regel <strong>in</strong>teressante<br />
Bilder, die die Lebensgewohnheiten<br />
der Menschen zum Inhalt haben.<br />
Verfolgt man e<strong>in</strong>en klassischen<br />
Tanz, ersche<strong>in</strong>en vor uns Fabelbilder<br />
aus der Welt der Feen und Elfen.<br />
Bei den Tänzen der jüngsten K<strong>in</strong>der<br />
legt Magdalena Koschelew Wert auf<br />
die Liebe zur Natur und Umwelt.<br />
Dazu gehört beispielsweise der “Vogeltanz”,<br />
<strong>in</strong> dem die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en Vogel<br />
retten, der den Anschluss an se<strong>in</strong>en<br />
Schwarm verloren hat. Bei den<br />
Tänzen der Teenager werden die<br />
Probleme der Jugend mit den Vorstel-<br />
20<br />
lungen von e<strong>in</strong>er friedlichen Welt<br />
verbunden. In den Showtänzen<br />
schließlich wird e<strong>in</strong>e Harmonie von<br />
Musik, Kostümen und Charme der<br />
30er oder 60er Jahre hergestellt.<br />
Es muss aber betont werden, dass es<br />
bei der Arbeit mit K<strong>in</strong>dern und <strong>Jugendliche</strong>n<br />
nicht nur darum geht, die<br />
Phantasie und die Geme<strong>in</strong>schaft zu<br />
fördern und e<strong>in</strong> Gefühl für Bewegung<br />
und Rhythmus zu wecken. Es geht<br />
vielmehr auch um die Förderung der<br />
Integration <strong>in</strong> die deutsche Gesellschaft<br />
durch die Kunst.<br />
Magdalena Koschelews Gruppe wurde<br />
bereits dreimal e<strong>in</strong>geladen, im Fasch<strong>in</strong>g<br />
am Bürgerball teilzunehmen.<br />
Beim Oberschwaben-Cup <strong>in</strong> Haslach<br />
gehörte sie zu den zehn besten Gruppen.<br />
Mehrere Auftritte hatte die Gruppe<br />
auch beim “Fest der Kulturen” <strong>in</strong><br />
Friedrichshafen, beim “Internationalen<br />
Fest” <strong>in</strong> Tettnang, beim “Tag der<br />
Heimat” sowie bei Sommer-, Herbstund<br />
anderen Festen.<br />
Übrigens: Die zauberhaften Kostüme<br />
für die Aufführungen wurden von<br />
Magdalena Koschelew selbst entworfen<br />
und angefertigt. Dafür verwendet<br />
sie das Geld, das sie für ihre Arbeit<br />
als Choreograph<strong>in</strong> erhält, so dass sie<br />
unter dem Strich ehrenamtlich tätig<br />
ist.<br />
Die <strong>Landsmannschaft</strong> der Deutschen<br />
aus Russland e.V. wurde<br />
1950 gegründet. Sie ist <strong>in</strong> Landesund<br />
Ortsgruppen untergliedert<br />
und widmet sich als geme<strong>in</strong>nütziger<br />
Vere<strong>in</strong> mit se<strong>in</strong>en überwiegend<br />
ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern<br />
<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie der Betreuung der<br />
nach Deutschland kommenden<br />
Spätaussiedler und der Pflege des<br />
geschichtlichen und kulturellen<br />
Erbes der russlanddeutschen<br />
Volksgruppe.<br />
Sie können mit uns unter folgenden<br />
Adressen Kontakt aufnehmen:<br />
Bundesgeschäftsstelle der<br />
<strong>Landsmannschaft</strong> der<br />
Deutschen aus Russland e.V.,<br />
Raitelsbergstraße 49,<br />
70188 Stuttgart,<br />
Tel.: 0711-16659-0,<br />
E-Mail: lmdr-ev@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Homepage:<br />
www.deutscheausrussland.de