Veranstaltungen - St. Hedwig
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hatte zuvor durch lautes Lachen<br />
ihren Unglauben demonstriert.<br />
Jahrhunderte später, als Kaiser<br />
Heinrich II., Gründer der Bamberger<br />
Domkirche, päpstliche<br />
Hilfe gegen Seuchen, Not und<br />
Krieg erbat, seien ihm von Papst<br />
Leo IX. diese beiden Hostien und<br />
eine dritte, auf welcher Leo das<br />
blutige Monogramm des Namens<br />
Jesu erschienen sei, nach Bamberg<br />
geschickt worden. Bischof<br />
Otto von Bamberg, der aus der<br />
Familie der Grafen von Dießen<br />
und Andechs stammte, gab diese<br />
Hostien dann auf Bitten seines<br />
Vaters, des Grafen Berthold<br />
von Andechs, als Hilfe für das<br />
von Seuchen geplagte Land nach<br />
Andechs. Die damals grassieren-<br />
Kloster Andechs. Kupferstich von Matthäus Merian (1593-1650)<br />
de Pest sei daraufhin zurückgegangen<br />
und die Zahl der Todesfälle<br />
hätte sich drastisch vermindert.<br />
Die Ausstellung dieser drei<br />
Hostien in der damals noch existierenden<br />
Burgkapelle führte<br />
ab dem 12. Jahrhundert zur ersten<br />
Pilgerfahrt. Somit ist Andechs<br />
mit großer Wahrscheinlich-<br />
keit der älteste Wallfahrtsort im<br />
deutschsprachigen Raum. Weil<br />
im Lauf der Jahre weitere Reliquien<br />
und Gnadenbilder hinzukamen,<br />
wurde es den Pilgern unmöglich,<br />
sie alle in der Enge der<br />
heiligen Kapelle aufzusuchen<br />
und zu verehren. Deshalb erfolgte<br />
die sog. „Weisung“, ein<br />
Vorzeigen des Heiltumsschatzes<br />
durch die Fenster der Kapelle,<br />
unter welchen die Pilger dann<br />
betend und singend vorbeizo-