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Kapitel 12: Die Verkehrssituation vor 150 Jahren

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Bergleute Arbeit, im Jahr 1863 dagegen bereits 800 Männer. Aber nicht nur derBergbau steigerte das Industriepotential, sondern ebenso die Schatzlarer mitüber 400 und wenige Jahre später auch die Bernsdorfer Flachsgarn Spinnereimit knapp 200 Beschäftigten.<strong>12</strong>.2 Bahnlinie Königshan-Schatzlar<strong>12</strong>.2.1 VorgeschichteJosef WanderIn den Präliminarverhandlungen in Nikolsburg und im Friedensvertrag zu Pragim Jahre 1866 wurde u. a. festgelegt, die projektierte Eisenbahnlinie, die bereitsbis Schwadowitz bestand, nach Josefstadt-Parschnitz baldmöglichst weiterzubauenund den Anschluß an die Strecke der Süd-Norddeutschen Verbindungsbahn(SNDVB) nach Hirschberg (Schlesien) und Breslau zu schaffen. Mit demBau sollte sofort begonnen werden.<strong>Die</strong> Streckenführung war ursprünglich entlang der rechten Litscheseite überKrinsdorf, Brettgrund nach Schatzlar, dann an den Kohlenwerken <strong>vor</strong>bei nachHirschberg-Schmiedeberg bis Breslau geplant. Gegen diese Trasse legteneinige Gemeinden und <strong>vor</strong> allem bestimmte Interessengruppen der SchatzlarerBürgerschaft bei den Behörden und Ämtern in Trautenau und Prag mitEingaben und Beschwerden erfolgreich Revision ein. In der Hauptsache mitder Begründung, daß dann einigen Gewerbezweigen, besonders den Frächtern,ihre Existenz genommen und das zu einer hohen Arbeitslosigkeit und damitauch zu einer beträchtlichen Einnahmeverminderung für den Stadtsäekelführen würde.Bisher mußten nämlich die für die Industrie im Aupatal benötigten Kohlenvon den Schatzlarer Gruben durch Pferdegespanne auf dem steilen Hohlwegan der Kirche <strong>vor</strong>bei nach Brettgrund und dann auf der anderen Seite denebenso schwierigen Weg aufwärts zur Reißenhöhe gefahren werden. Für dieBergfahrten stellte der Schatzlarer Frächter Willibald Czerwenetz eine Anzahlvon Pferden als Vorgespanne bereit.<strong>Die</strong> Stadtväter von Schatzlar konnten von diesem Einnahmeverlust überzeugtwerden und entschieden sich gegen die <strong>vor</strong>gesehene Bahnlinienführung.Sie wäre aber auch für die im Brettgrunder Tal beheimatete Papierindustrievon eminenter Wichtigkeit gewesen, mußte diese doch ihre Erzeugnisse.jetztmit Gespannen den Hohlweg hinauf nach Schatzlar und andererseits dieRohmaterialien und Kohlen den nicht ungefährlichen Weg wieder abwärtsbringen. Zusätzlich hätte zweifellos der Tourismus starke Aufwärtsimpulseerhalten.Als Ersatz erhoffte man sich eine bessere Erschließung dieses Gebietes vonder <strong>vor</strong>gesehenen Autobahnstraße Trautenau- Schatzlar-Schmiedeberg, dienach dem Anschluß des Sudetenlandes an das Deutsche Reich gebaut werdensollte.Blick von Schatzlar gegen die Reißenhöhe mit der Landstraße nachTrautenbach<strong>Die</strong>sem Plan stand jedoch das starke Interesse der Stadt Liebau entgegen, diedie Bahnstrecke durch ihre Stadt geführt haben wollte. Deshalb bot die Stadtdie für die Bahnanlage benötigten Grundstücke an und versprach auch anderweitigweitestgehende Unterstützungen. Man einigte sich schließlich auf3<strong>12</strong>

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