Freie Formen im Trockenbau - Sprit.org
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Fotos: Bernhard Wolf<br />
Podiumsdiskussion der bAIK<br />
Nachhaltiges Planen und<br />
Bauen – ohne Sanierung?<br />
Zur insgesamt neunten Veranstaltung der Diskussionsreihe<br />
„Nachhaltiges Planen und Bauen“ lud der Ausschuss Nachhaltigkeit<br />
der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten (bAIK)<br />
ins Erste Bank Event Center.<br />
Wie kann die Sanierungsrate von derzeit<br />
1 Prozent auf die erforderlichen<br />
5 Prozent (WIFO-Studie 2007)<br />
angehoben werden? Mit welcher Qualität soll<br />
saniert werden? Was ist notwendig, damit die<br />
Sanierung des Gebäudebestands in Österreich<br />
sowohl vom Umfang als auch von der Qualität<br />
her zu einem Ergebnis gelangt, mit dem wir<br />
unsere Ziele <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>aschutz und in der Baukultur<br />
erreichen? Unter der Leitung von Dr.<br />
Peter Huemer diskutierten Dr. Margarete<br />
Czerny (Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung),<br />
DI Sabine Gretner (Landtagsabgeordnete<br />
Die Grünen, Wien), Mag.<br />
Franz Köppl (Arbeiterkammer, Wien), Dr.<br />
Ge<strong>org</strong> Pilarz (Vorstandsvorsitzender GIWOG,<br />
Gemeinnützige Industrie-Wohnungsaktiengesellschaft,<br />
Leonding) und Architekt Ge<strong>org</strong> W.<br />
Reinberg (Mitglied des Nachhaltigkeits-Ausschusses<br />
der bAIK).<br />
ANGEREGTE DISKUSSION<br />
Dr. Margarete Czerny von der Nachhaltigkeitsinitiative<br />
UMWELT + BAUEN bezeichnete<br />
den Sanierungsscheck, derzeit in der<br />
Höhe von 100 Millionen Euro, als „Tropfen<br />
auf dem heißen Stein“. Der Sanierungsanteil<br />
in Österreich (35 Prozent) sei <strong>im</strong> europäischen<br />
Vergleich eher gering. Die Kyoto-Strafzahlungen<br />
berechnete Czerny mit 450 Millionen<br />
Euro (2008-2012) und mit insgesamt voraussichtlich<br />
1 Milliarde Euro. Neben der Anhebung<br />
der Sanierungsrate auf drei Prozent –<br />
2 2011 TROCKENBAU Journal<br />
PODIUM (V.L.N.R.):<br />
Ge<strong>org</strong> W. Reinberg, Ge<strong>org</strong> Pilarz,<br />
Sabine Gretner, Peter Huemer,<br />
Margarete Czerny, Franz Köppl<br />
und nach 2020 auf über fünf Prozent – forderte<br />
sie mehr Planungsbewusstsein. Dr. Ge<strong>org</strong><br />
Pilarz präsentierte in seinem Impulsreferat<br />
Objekte aus Österreich, an denen erfolgreich<br />
Dämm-Maßnahmen durchgeführt wurden.<br />
Statistiken zeigten den abfallenden Energiebedarf<br />
in den Gebäuden nach der thermischen<br />
Sanierung. Mag. Franz Köppl ging besonders<br />
auf die unterschiedliche Sanierungshäufigkeit<br />
und den Energiebedarf von Einfamilienhäusern<br />
<strong>im</strong> Vergleich zu Wohnungen ein. Köppl<br />
sprach sich klar für eine Verlängerung des Refinanzierungszeitraumes<br />
bei Mietobjekten aus.<br />
Architekt Ge<strong>org</strong> W. Reinberg verwies darauf,<br />
dass der Stand der Technik mittlerweile so<br />
weit wäre, dass man wisse, wie man Nullenergiehäuser<br />
bauen könne – diese Möglichkeit<br />
solle man verstärkt nutzen. Worin sich alle<br />
DiskutantInnen einig waren, war die geringe<br />
ökologische Effizienz der Förderung von Einfamilienhäusern.<br />
Stattdessen solle man sich<br />
auf die Unterstützung von Gemeindebauten<br />
und gemeinnützigen Wohnungen konzentrieren.<br />
Abschließend betonte Peter Huemer<br />
nochmals – wie auch zuvor alle PodiumsteilnehmerInnen<br />
– die Wichtigkeit ganzheitlicher<br />
Sanierung.<br />
Die nächste Veranstaltung zum Thema<br />
„Nachhaltiges Planen und Bauen – ohne<br />
Kreislaufwirtschaft?“ findet am Donnerstag,<br />
den 17.11.2011 statt.<br />
NÄHERE INFOS: www.arching.at