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Freie Formen im Trockenbau - Sprit.org

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AKTUELL<br />

1. TEMPERATUR BEACHTEN<br />

Die Raumtemperatur spielt bei der Verarbeitung<br />

von <strong>Trockenbau</strong>systemen eine wichtige<br />

Rolle: weniger für die Montage der Platte als<br />

für die Verspachtelung. Laut Norm muss die<br />

Temperatur <strong>im</strong> Raum einen Tag vor, während<br />

und mindestens drei Tage nach den Spachtelarbeiten<br />

mindesten 5°C betragen. Dafür gibt<br />

es einen guten Grund: Ist es <strong>im</strong> Raum zu kalt,<br />

kann der Kern der Gipskartonplatte frieren, da<br />

sie kristallin gebundenes Wasser enthält. Werden<br />

gefrorene Platten verfugt, friert auch der<br />

Fugenfüller. Das darin enthaltene Wasser kristallisiert<br />

an der Oberfläche, was mit freiem<br />

Auge erkennbar ist – auch noch zu einem späteren<br />

Zeipunkt, da sich die Farbe des Fugenfüllers<br />

verändert. In diesem Fall muss die Verfugung<br />

ausgebessert werden. Da die Oberfläche<br />

der Wand aber ebenmäßig und glatt sein<br />

muss, ergibt sich ein deutlich höherer Spachtelaufwand<br />

für die Verbesserung.<br />

Um auch bei kälteren Temperaturen arbei-<br />

24<br />

QUALITÄTSSICHERUNG<br />

AM BAU<br />

Rissen kann<br />

man vorbeugen<br />

Risse in Wänden und Decken zählen zu den am häufigsten vorkommenden<br />

Schäden <strong>im</strong> <strong>Trockenbau</strong>. Ihre Ursachen sind vielfältig. Das <strong>Trockenbau</strong>-<br />

Journal zeigt Ihnen, wie Sie den fünf häufigsten Fehlerquellen sicher aus<br />

dem Weg gehen.<br />

ten zu können, greift mancher <strong>Trockenbau</strong>er<br />

zum Trick mit dem Heizstrahler. Die Oberfläche<br />

der Gipskartonplatte wird erwärmt, um sie<br />

zu verfugen. Zieht der Verarbeiter aber mit<br />

dem Heizstrahler weiter, friert die Fuge trotzdem.<br />

Das Problem bleibt bestehen.<br />

2. VORSICHT BEI FEUCHTIGKEIT<br />

Die ÖNORM 3415 sieht vor, dass <strong>Trockenbau</strong>arbeiten<br />

grundsätzlich nur bei gschlossener<br />

Gebäudehülle durchgeführt werden dürfen.<br />

Der Grund dafür liegt in der Beschaffenheit<br />

des Gipses. Dringen Regen oder Schnee durch<br />

Fensteröffnungen oder große offene Portale<br />

ein, bilden sich Wasserlacken am Boden. Die<br />

damit einhergehende erhöhte Luftfeuchtigkeit<br />

lässt die Gipskartonplatten aufquellen – selbst<br />

dann, wenn das Material nicht unmittelbar<br />

mit dem Wasser in Kontakt kommt.Mit steigender<br />

Feuchtigkeit nehmen aber die Festigkeit<br />

der Platte und der Schraubendurchzug<br />

ab. Die Schrauben halten nicht mehr so fest,<br />

PAPIER-TEST<br />

die Platte kann sich von der Schraube lösen.<br />

Hohe Luftfeuchtigkeit kann aber auch durch<br />

alltägliche Bauarbeiten wie Estrichverlegung<br />

eingebracht werden. Die dadurch erhöhte Luftfeuchtigkeit<br />

lässt die Gipskartonplatte quellen.<br />

Das ist grundsätzlich kein Problem, denn bei<br />

trockenerer Luft schwindet sie wieder auf ihr<br />

ursprüngliches Maß – und erst dann darf sie<br />

auch verspachtelt werden. Werden Gipskartonplatten<br />

bei zu höher Feuchte verspachtelt,<br />

ist ein Riss nach dem Trocknen die unvermeidbare<br />

Folge. Die Platten gehen auf ihr ursprüngliches<br />

Format zurück und an der schwächsten<br />

Stell, der Fuge, tritt ein Riss auf. Die Verspachtelung<br />

muss erneuert werden. Um dies zu verhindern,<br />

sieht die Norm vor, dass Nassarbeiten<br />

und damit verbundene Trocknungszeiten<br />

<strong>im</strong> Bauzeitplan zu berücksichtigen sind.<br />

3. FEHLENDE DEHNFUGEN<br />

Große fugenlose Decken gehören mittlerweile<br />

zu den Standardanforderungen von Archi-<br />

Risse treten <strong>im</strong>mer dort auf, wo das Material am schwächsten<br />

ist, also bei Auskragungen, Einschnitten oder Deckenöffnungen.<br />

Mit diesem einfachen Trick können Sie Risse<br />

weitgehend prognostizieren: Nehmen Sie ein Blatt Papier<br />

und schneiden Sie es in der Form aus, die es herzustellen<br />

gilt. Wenn Sie dann an beiden Seiten ziehen, wird das Blatt<br />

genau dort reißen, wo später der Riss zu erwarten ist.<br />

Korrekte Ausführungsdetails findet man in den<br />

Anwendungsrichtlinien der Industrie.<br />

TROCKENBAU Journal 2 2011<br />

Fotos: Saint-Gobain RIGIPS Austria

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