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Bauprojekt Pankower Potenziale 09 Pilotprojekt Schulsanierung am ...

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Vor Ort<br />

Zeitschrift für Stadterneuerung in<br />

Prenzlauer Berg und Pankow<br />

21.Jahrgang. April 2012<br />

<strong>Bauprojekt</strong> <strong>Pankower</strong> <strong>Potenziale</strong> <strong>09</strong><br />

<strong>Pilotprojekt</strong> <strong>Schulsanierung</strong> <strong>am</strong> Teute 12<br />

Verkaufsprojekt Wegzug des Bezirks<strong>am</strong>ts 03


Die Redaktion behält sich das Recht<br />

vor, Leserbriefe im Fall ihrer<br />

Veröffentlichung zu kürzen.<br />

Für unaufgefordert eingesandte<br />

Manuskripte wird keine Verantwortung<br />

übernommen.<br />

Die mit dem N<strong>am</strong>en des Autors gekennzeichneten<br />

Beiträge geben<br />

nicht immer die Meinung von<br />

Redaktion und Herausgeber wieder.<br />

Mail an »Vor Ort«<br />

seefeld@vorort-redaktion.de oder<br />

vorort-berlin@t-online.de<br />

Im Internet: www.vorort-redaktion.de<br />

Polizeiliche<br />

Beratung<br />

Platz der Luftbrücke 5;<br />

� 46 64 97 99 99<br />

www.polizei-beratung.de<br />

Email: lkapraev3@polizei.berlin.de<br />

BSR-Recyclinghof<br />

Prenzlauer Berg: Behmstraße 74<br />

Montag bis Freitag 9 bis19 Uhr;<br />

Sonnabend 7 bis 14.30 Uhr<br />

Heinersdorf: Asgardstraße 3<br />

Montag bis Mittwoch u. Freitag 7 bis17<br />

Uhr; Donnerstag 9.30 bis 19.30 Uhr;<br />

Sonnabend 7 bis 15.30 Uhr<br />

Leserbrief<br />

Die Zweite Seite<br />

Zu: »Aus erster Hand«, sowie »Eine <strong>am</strong>bitionierte<br />

Planung«, Vor Ort, März 2012<br />

Das Interview mit Herrn<br />

Klipp ist interessant, insbesondere<br />

gibt es eine Ges<strong>am</strong>tübersicht<br />

über seine<br />

Tätigkeit. Jedoch schreiben<br />

Sie »Westberlin«. Das<br />

ist die Terminologie der<br />

Spalter! Diese führten<br />

auch den Westteil unserer<br />

Stadt in Länderverzeichnissen(!)<br />

unter W auf. Geschrieben<br />

werden kann<br />

Korrektur<br />

Zu »Buddeln und Bauen«, Vor Ort,<br />

Januar/Februar 2012<br />

Eckhard Krüger aus der<br />

Breite Straße in Pankow<br />

und andere Leser haben<br />

uns darauf aufmerks<strong>am</strong><br />

aus: »Aber hier leben? – Jugendliche<br />

schreiben über den Prenzlauer Berg«,<br />

Edition Galrev Berlin, 2007<br />

»Ob man es glaubt oder<br />

nicht: Anfang der 1970er<br />

Jahre war der Prenzlauer<br />

Berg noch ein Berliner<br />

Bezirk unter vielen. Ein<br />

tristes Arbeiterwohngebiet<br />

mit unzähligen<br />

Mietskasernen, wenigen<br />

Grünflächen, noch weniger<br />

Kneipen. (…)<br />

Doch wie k<strong>am</strong> es,<br />

dass sich diese Gegend<br />

in einer vergleichsweise<br />

kurzen Zeit derart verändern<br />

konnte? Fest steht:<br />

Die Renaissance des<br />

Prenzlauer Berges begann<br />

mit seinem Niedergang.<br />

Die SED hatte im<br />

Rahmen des 1973 beschlossenenWohnungsbauprogr<strong>am</strong>msentschieden,<br />

auf den akuten Wohnungsmangel<br />

im Ostteil<br />

Berlin (West) oder, wenn<br />

man sich einer vereinfachten<br />

Aussprache anpassen<br />

will, West-Berlin.<br />

Aber auch ein Lob.<br />

Sie schreiben in Prenzlauer<br />

Berg. Bei manchen Journalisten<br />

ist es üblich geworden,<br />

im Prenzlauer Berg zu<br />

schreiben, als wenn wir<br />

Höhlenmenschen wären.<br />

Desweiteren schreiben<br />

Sie hinreichend ausführlich<br />

über ein Stadtteilkonzept.<br />

Darin sind mehrere<br />

erfreuliche Maßnahmen<br />

zur Radfahrersicher-<br />

gemacht, dass die im genannten<br />

Beitrag erwähnte<br />

Baustelle in der Florastraße<br />

nicht den dort beschriebenen<br />

Abschnitt<br />

zwischen Berliner Straße<br />

und Dusekestraße erfassen<br />

könne, da dieser bereits<br />

vor fünf Jahren kom-<br />

Berlins mit der Errichtung<br />

von Plattenbausiedlungen<br />

an den Stadträndern zu<br />

reagieren. Gleichzeitig ließ<br />

man einen Großteil des renovierungsbedürftigen<br />

Altbaubestandes im Zentrum<br />

aus Kostengründen<br />

geradezu planmäßig verfallen.<br />

In die heruntergekommenen<br />

Häuser jedoch<br />

zogen mit der Zeit immer<br />

mehr Künstler, Querdenker,<br />

soziale Randgestalten,<br />

die mit den staatlich vorgegebenenLebenskonzepten<br />

des real existierenden<br />

Sozialismus nichts zu<br />

tun haben wollten. (…)<br />

Seither jedenfalls<br />

hängt dem Prenzlauer<br />

Berg die Bezeichnung<br />

»Szeneviertel« an, und<br />

diese wird wahrscheinlich<br />

auch dann noch in<br />

Reiseführern und im<br />

Selbstverständnis der Bewohner<br />

zu finden sein,<br />

Vor Ort 04. 2012 2 0 1 2 2<br />

heit beim Umbau Pappelallee/Stahlheimer<br />

Straße<br />

beschrieben. Darüber wird<br />

sicher weiterhin zu berichten<br />

sein. Erfreulich ist, dass<br />

der zweite Zugang <strong>am</strong> S-<br />

Bahnhof Prenzlauer Allee<br />

endlich kommen wird. Die<br />

neue Fußgängerbrücke<br />

wird dann natürlich nicht<br />

nur über die beiden S-<br />

Bahngleise führen sondern<br />

auch über die daneben<br />

liegenden Gleise der<br />

Fernbahn.<br />

Klaus K., Schwedter Straße<br />

plett erneuert worden war.<br />

Das ist richtig. Vielmehr<br />

werden ab Sommer dieses<br />

Jahres abschnittsweise die<br />

Gehwege in der Florastraße<br />

zwischen Mühlenstraße<br />

und Wollankstraße saniert.<br />

Dafür stehen rund 956.000<br />

EUR zur Verfügung.<br />

wenn längst die letzte<br />

verruchte Künstlerkneipe<br />

einer Cocktailbar und die<br />

letzte unsanierte Altbauwohnung<br />

einem Traumloft<br />

weichen musste. Einen<br />

derart rigiden Prozess<br />

der Veränderung des<br />

Wohnumfeldes und der<br />

Bevölkerungsstruktur<br />

nennt man »Gentrification«:<br />

Ein hässliches Wort<br />

für eine hässliche Sache.<br />

Doch zweifellos sind es<br />

genau diese tief greifendenUmstrukturierungswellen,<br />

die dazu führen,<br />

dass sich heute die Klischees<br />

vom Bezirk der<br />

Unangepassten und die<br />

vom Paradies für Designerkinderwagenbesitzer<br />

aufs Selts<strong>am</strong>ste vermischen«.<br />

aufgelesen<br />

aufgelesen


Das Thema<br />

Raus aus Prenzlauer Berg<br />

Bezirks<strong>am</strong>t privatisiert Ensemble an der Fröbelstraße Von Hartmut Seefeld<br />

Das vier Hektar große ehemalige<br />

Hospitalgelände an der Fröbelstraße<br />

17, seit den 30er Jahren Sitz der<br />

Bezirksverwaltung, ist das letzte<br />

größere Grundstück in kommunalem<br />

Besitz in Prenzlauer Berg. In den<br />

historischen Gebäuden haben 580<br />

öffentlich Bedienstete ihren Arbeitsplatz.<br />

Das soll nicht so bleiben, denn<br />

Bezirks<strong>am</strong>t und BVV plädieren für die<br />

Privatisierung eines Großteils der<br />

Immobilien. Am 14. März beschloss<br />

die BVV mit der Mehrheit von SPD<br />

und Grünen den Haushalt des Bezirks<br />

für die Jahre 2012 und 2013. Darin<br />

wurde explizit festgelegt: »Das Gelände<br />

Fröbelstraße ist schnellstmöglich –<br />

spätestens aber zum 1. Juli 2012 –<br />

dem Liegenschaftsfonds Berlin<br />

GmbH zu übergeben«. Der Entscheidung<br />

war eine Sondersitzung des<br />

BVV-Ausschusses für Finanzen <strong>am</strong> 27.<br />

Februar vorausgegangen, zu welcher<br />

der Chef des Liegenschaftsfonds,<br />

Holger Lippmann, zu Gast war. Die<br />

Tatsache, dass der oberste Immobilienvermarkter<br />

des offiziellen Berlin<br />

sich in die Niederungen bezirklicher<br />

Haushaltsdebatten begeben hat,<br />

zeugt von seinem großen Interesse.<br />

Lippmann stellte klar, dass er nach<br />

Stand der Dinge die Immobilie<br />

mindestens zum Verkehrswert, im<br />

Rahmen eines Bieterverfahrens sogar<br />

entsprechend dem Höchstgebot vergeben<br />

will. Es dürfte ihm leicht fallen,<br />

denn die potenziellen Investoren<br />

scharren längst mit den Hufen. »Bei<br />

uns wurden bereits Anfragen gestellt,<br />

sowohl telefonisch, als auch per email<br />

und mit Schreiben«, sagt die<br />

Bezirksstadträtin für Immobilien,<br />

Christine Keil. Auch bei der Ausschusssitzung<br />

waren Geschäftsführer<br />

von Wohnungs- und Gewerbegenossenschaften<br />

anwesend, um aus berufenem<br />

Munde die Konditionen zu<br />

vernehmen. Der vom Vorsitzenden<br />

des BVV-Finanzausschusses Cornelius<br />

Bechtler formulierte Anspruch, der<br />

Liegenschaftsfonds möge die Immobilien<br />

im Rahmen von Erbpachtverträgen<br />

an Genossenschaften verge-<br />

ben, um dort günstiges Wohnen zu<br />

ermöglichen, blieb von Lippmann<br />

weitgehend unkommentiert. Aus gutem<br />

Grund, heißt es doch in einem<br />

Bericht des Senats an das Abgeordnetenhaus<br />

im März 2011: »Das Instrument<br />

Erbbaurechtsvertrag ist zurzeit<br />

aufgrund der Finanzlage zur Flächensicherung<br />

ungeeignet«. Auch der<br />

Vorsitzende des BVV-Ausschusses für<br />

Das Bezirks<strong>am</strong>tsgelände an der Fröbelstraße in Prenzlauer Berg.<br />

Stadtentwicklung, Roland Schröder,<br />

zeigt sich zurückhaltend. Der Stadtplaner<br />

hat eine überschlägige Rechnung<br />

im Falle einer Umwandlung in<br />

Wohnungen aufgemacht. Demnach<br />

würde bei Umbaukosten von 2.000<br />

EUR/m² eine Miete von 10,82 EUR/m²<br />

herauskommen. »Da sind keine Betriebskosten<br />

eingerechnet, keine Heizung,<br />

keine Verwaltung, keine Pacht,<br />

keine Gewinne und kein Kaufpreis«,<br />

sagt Schröder.<br />

Ohnehin ist der eng gestrickte<br />

Zeitplan eine Rechnung mit vielen<br />

Unbekannten. »Der von der BVV<br />

beschlossene Haushaltsentwurf wird<br />

vom Bezirk bei der Senatsverwaltung<br />

für Finanzen eingereicht, die ihn<br />

ihrerseits nach Prüfung an den<br />

Hauptausschuss des Abgeordneten-<br />

Vor Ort 04. 2 0 1 2 3<br />

hauses weiterleitet«, sagt Stadträtin<br />

Keil. Dessen letzte Sitzung vor der<br />

Sommerpause ist <strong>am</strong> 13. Juni und es<br />

ist unklar, ob Pankows Haushalt dann<br />

dem Gremium zur Beratung vorliegen,<br />

und vor allem, unbeanstandet<br />

passieren wird. Erst danach ist er in all<br />

seinen Konsequenzen gültig. Unbeirrt<br />

von allen Unwägbarkeiten hat das<br />

Bezirks<strong>am</strong>t <strong>am</strong> 28. März den Beschluss<br />

gefasst, das Haus 6, dort wo<br />

sich derzeit das Bürger<strong>am</strong>t befindet,<br />

aus dem Privatisierungspaket herauszunehmen.<br />

Hier sollen zukünftig das<br />

Ordnungs<strong>am</strong>t, das Bürger<strong>am</strong>t, die<br />

Bezirkskasse sowie die Mitarbeiter<br />

der Parkraumüberwachung unterge-<br />

©Hartmut Seefeld<br />

bracht werden. Der Stadtrat für<br />

Bürgerservice, Torsten Kühne, hat<br />

bereits einen N<strong>am</strong>en für die Immobilie:<br />

»Haus der Ordnung«. Allerdings<br />

hat ausgerechnet dieses Gebäude mit<br />

einem Sanierungsbedarf von 3,6<br />

Millionen EUR die größten Defizite.<br />

Unklarheit herrscht auch noch<br />

über den neu anzumietenden Standort,<br />

an dem die Mitarbeiter aus der<br />

Fröbelstraße sowie aus anderen<br />

Bürogebäuden zus<strong>am</strong>mengeführt<br />

werden. »Die Verhandlungen werden<br />

jetzt aufgenommen«, sagt Keil. Als<br />

Favorit gilt ein Komplex <strong>am</strong> Steinberg<br />

in Weißensee. Gebaut in den 90er<br />

Jahren, nutzte ihn bis 2008 die<br />

Telekom. Dann gab sie das Mietobjekt<br />

auf – und platzierte ihre Mitarbeiter in<br />

unternehmenseigenen Immobilien.


Das Interview<br />

Frühe Weichenstellungen<br />

Roland Schröder: »Wir können nicht immer nur Wohnungsbau genehmigen,<br />

ohne auch die Infrastruktur weiter zu entwickeln«.<br />

Was werden die zentralen Themen im BVV-<br />

Ausschuss für Stadtentwicklung in dieser<br />

Wahlperiode sein?<br />

Ein wesentliches Thema ist weiterhin<br />

der Mieterschutz. Wir haben schon<br />

seit Jahren im Bezirk das Problem<br />

überhöhter Wohnungsmieten infolge<br />

von Sanierung und Modernisierung<br />

und eine d<strong>am</strong>it einhergehende Verdrängung<br />

von Mieterinnen und<br />

Mietern. Dem müssen wir mit<br />

unseren Möglichkeiten begegnen.<br />

Auch in der Frage Ferienwohnungen<br />

wollen wir Lösungen zur Begrenzung<br />

finden. Nach Recherchen der Berliner<br />

Mietergemeinschaft soll es <strong>am</strong> Helmholtzplatz<br />

800 und um den Arnimplatz<br />

500 Ferienwohnungen geben.<br />

Ein weiteres Indiz dafür ist die<br />

Tatsache, dass im Wahlkreis 6, der die<br />

beiden Quartiere erfasst, 2011 etwa<br />

1.500 Wahlberechtigte weniger registriert<br />

waren als zur Wahl 2006. Das ist<br />

einzigartig im Bezirk.<br />

Ein dritter wesentlicher Punkt,<br />

der unseren Ausschuss verstärkt<br />

beschäftigen wird, ist die Zukunft der<br />

Kleingartenanlagen auf privaten<br />

Grundstücken. Und schließlich steht<br />

das Problem der weiteren Nachverdichtung<br />

ganz oben auf der Agenda.<br />

Welche Möglichkeiten hat denn der Bezirk,<br />

steuernd in solche Prozesse einzugreifen?<br />

Die Spielräume sind gering, aber<br />

vorhanden. Nehmen wir das Beispiel<br />

der Kleingartenanlage F<strong>am</strong>os <strong>am</strong><br />

südlichen Zipfel Alt-Pankows. Auf<br />

einem Grundstück mit 18 Parzellen<br />

hat das Stadtentwicklungs<strong>am</strong>t im<br />

vergangenen Jahr die Bauvoranfrage<br />

einer Baugruppe für ein großes<br />

Wohnhaus positiv beschieden obgleich<br />

die Umwandlung in Bauland<br />

meiner Meinung nach nicht zwangsläufig<br />

war. Bei der Beurteilung hätte<br />

statt § 34 Baugesetzbuch durchaus<br />

auch § 35 angewendet werden<br />

können, der ein Grundstück als<br />

Außenbereich deklariert, wie es<br />

übrigens bei der stillgelegten <strong>Pankower</strong><br />

Schwimmhalle an der Wolfshagener<br />

Straße auch geschehen ist. D<strong>am</strong>it<br />

wäre jegliches Bauvorhaben auf<br />

dieser Fläche vom Tisch.<br />

Der Stadtrat für Stadtentwicklung, Jens-Holger<br />

Kirchner, hat kürzlich Intentionen Ihres Ausschusses<br />

aufgegriffen, als er in einem Vor-Ort-<br />

Interview eine Leitbilddiskussion für Pankows<br />

Ortsteile anregte. Welches Leitbild schwebt<br />

Ihnen denn zum Beispiel für die ehemaligen und<br />

noch bestehenden Sanierungsgebiete vor?<br />

Ich halte die Leitbilddebatte deshalb<br />

für dringend erforderlich, weil sich in<br />

der Vergangenheit wiederholt gezeigt<br />

hat, dass der Verwaltung im<br />

Bezirk eine konkrete Richtschnur für<br />

ihr Handeln fehlt. Im Einzelfall k<strong>am</strong> es<br />

sogar zu konkurrierenden Entscheidungen<br />

verschiedener Behörden. Bis<br />

heute ist unklar, wohin sich der Bezirk<br />

in seiner Ges<strong>am</strong>theit entwickelt, wo<br />

Zur Person<br />

Roland Schröder (43); SPD,<br />

Vorsitzender des BVV-Ausschusses für<br />

Stadtentwicklung und Grünanlagen; geboren in<br />

H<strong>am</strong>burg; seit 1990 in Berlin, Studium der<br />

Stadt- und Regionalplanung an der<br />

Technischen Universität bis 1999, Abschluss<br />

als Diplomingenieur; seit 2001<br />

Lehrbeauftragter an der TU Berlin,<br />

selbständiger Stadtplaner, seit 2008<br />

Geschäftsführer der Landesweiten<br />

Planungsgesellschaft mbH (LPG); seit 2006<br />

Mitglied der SPD-Fraktion in der BVV Pankow.<br />

Vor Ort 04. 2 0 1 2 4<br />

Wohnungsbau realisiert werden soll,<br />

wo Gewerbe angesiedelt werden<br />

kann, wie die Verkehrsströme organisiert<br />

werden müssen, etc.<br />

Für die Sanierungsgebiete gilt<br />

es, Bilanz zu ziehen, welche Sanierungsziele<br />

wurden erreicht, um dann<br />

Maßnahmen zur Sicherung noch<br />

nicht umgesetzter Sanierungsziele<br />

bzw. bestehender Sanierungsergebnisse<br />

einzuleiten. Besonderes Augenmerk<br />

müssen wir der stark anwachsenden<br />

Zahl von Jugendlichen widmen,<br />

in diesem Bereich fehlen<br />

Angebote in den Quartieren sowohl<br />

qualitativ wie auch quantitativ. Hier<br />

müssen frühzeitig, faktisch jetzt<br />

sofort, die entsprechenden Weichenstellungen<br />

erfolgen, d<strong>am</strong>it wir nicht<br />

wieder so ein Fiasko erleben wie vor<br />

nicht allzu langer Zeit noch mit den<br />

Schulplätzen.<br />

Voraussichtlich noch in diesem Jahr sollen die<br />

beiden letzten verbliebenen Sanierungsgebiete<br />

im Bezirk, Teutoburger Platz und Helmholtzplatz,<br />

vom Senat aufgehoben werden. Ist der Zeitpunkt<br />

gerechtfertigt, oder wird man im Bezirk für eine<br />

weitere Verlängerung des Sanierungszeitraums<br />

plädieren?<br />

Wir sehen es als ein Erfolg, dass der<br />

Senat den Aufhebungsbeschluss für<br />

diese beiden Gebiete, der bereits für<br />

2011 geplant war, noch einmal um ein<br />

Jahr verschoben hat, um bestimmte<br />

Investitionen in die Infrastruktur<br />

weiter zu befördern. Im Mittelpunkt<br />

jetzt stehen vor allem noch umfangreiche<br />

Gehwegreparaturen und die<br />

abschließende Sanierung diverser<br />

Schulgebäude in den beiden Quartieren,<br />

insbesondere der Gebäude des<br />

Kollwitz-Gymnasiums und des Schliemann-Gymnasiums<br />

sowie der Grundschule<br />

im Eliashof. Auch die dauerhafte<br />

Sicherung des Hirschhofs steht<br />

noch auf der Agenda für den<br />

Sanierungszeitraum. Zwei Gerichtsentscheidungen<br />

in der jüngsten<br />

Vergangenheit zugunsten des Bezirks<br />

geben große Hoffnung, dass uns dies<br />

auch gelingen wird. Weitere Maßnahmen<br />

werden dann auch noch in der<br />

Aufhebungsverordnung für die jeweiligen<br />

Gebiete verbindlich festgeschrieben.<br />

Es gab in der Vergangenheit Bestrebungen von<br />

BVV und Bezirks<strong>am</strong>t, neue Sanierungsgebiete im


Das Interview<br />

Die Ruine <strong>am</strong> Rande des Thälmannparks zeugt von der schwierigen Gemengelage in dem Quartier.<br />

Bezirk vom Senat ausweisen zu lassen. Wird das<br />

Vorhaben auch beim neuen Senat weiterverfolgt?<br />

Im Rahmen von ersten umfassenden<br />

Voruntersuchungen hat sich das<br />

Gebiet um die Langhansstraße in<br />

Weißensee als ein Quartier mit<br />

besonders hohem Handlungsbedarf<br />

herauskristallisiert, sowohl bezüglich<br />

privater Investitionen, als auch in<br />

Bezug auf die öffentliche Infrastruktur.<br />

Der Förderbedarf ist dort immens,<br />

und allein aus dem Haushalt des<br />

Bezirks überhaupt nicht zu erbringen.<br />

Die nun notwendige vorbereitende<br />

Untersuchung für das Gebiet ist<br />

allerdings noch nicht in Auftrag<br />

gegeben. Auch wir in Pankow setzen<br />

diesbezüglich verstärkte Hoffnungen<br />

auf den neuen Senator Michael<br />

Müller. Ohnehin wird derzeit ein<br />

Großteil der Gelder, die vom Land<br />

Berlin in Sanierungsgebiete investiert<br />

werden, in Pankow durch die Erhebung<br />

von Ausgleichbeiträgen eingenommen.<br />

Sie sind von allen Immobilieneigentümern<br />

in den fünf bereits<br />

aufgehobenen Sanierungsgebieten<br />

des Bezirks als Abgabe für die<br />

nachhaltige Aufwertung ihres Eigentums<br />

durch öffentliche Investitionen<br />

in die Infrastruktur zu bezahlen. Wir<br />

haben großes Interesse daran, dass<br />

zumindest ein Teil dieser Mittel im<br />

Bezirk verbleibt, die Ausweisung des<br />

Quartiers Langhansstraße als Sanierungsgebiet<br />

wäre auch dafür ein<br />

wichtiger Schritt.<br />

©Alexej Brykowski<br />

Die BVV hat <strong>am</strong> 28. März einen Antrag von SPD<br />

und Grünen beschlossen, in dem das Bezirks<strong>am</strong>t<br />

aufgefordert wird, ein integriertes Entwicklungskonzept<br />

für das Karree Prenzlauer Allee, Danziger<br />

Straße, Greifswalder Straße und Bahngraben<br />

erarbeiten zu lassen. Welche Intentionen<br />

verbergen sich dahinter?<br />

Dieses Karree wird von einer einzigartigen<br />

Nutzungsmischung geprägt.<br />

Hier befinden sich zwei aufwertungsbedürftige<br />

Stadtplätze, das schließungsbedrohte<br />

Krankenhaus Prenzlauer<br />

Berg, das sanierungsbedürftige<br />

Wohngebiet Thälmannpark, brachliegende<br />

ehemalige Bahnflächen mit<br />

neuem Eigentümer, das Kulturensemble<br />

<strong>am</strong> Thälmannpark und nicht<br />

zuletzt das historische Bezirks<strong>am</strong>tsgelände.<br />

Wir wollen mit diesem<br />

Entwicklungskonzept, für das es auch<br />

schon eine Finanzierungszusage der<br />

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

gibt, die städtebaulichen Missstände<br />

erfassen und Wege zu deren<br />

Beseitigung aufzeigen sowie die<br />

Bedarfe der öffentlichen Hand ermitteln.<br />

Kurzum wir wollen auf eine<br />

etwas andere Art ein neues Sanierungsgebiet<br />

auf den Weg bringen.<br />

Das besondere an diesem Quartier ist<br />

vor allem die vielfältige Nutzung als<br />

Verwaltungs-, Wirtschafts- und Kulturstandort<br />

mit einem eher geringen<br />

Wohnanteil.<br />

Es gibt aber durchaus Beispiele, etwa<br />

in Potsd<strong>am</strong>, wo es gleichfalls möglich<br />

war, Städtebaufördermittel fast aus-<br />

Vor Ort 04. 2 0 1 2 5<br />

schließlich für kulturelle und wirtschaftliche<br />

Nutzungen zu generieren.<br />

Welche grundlegenden Entwicklungen wollen Sie<br />

denn dort im Rahmen einer Ausweisung als<br />

Sanierungsgebiet auf den Weg bringen?<br />

Für etliche Immobilien stehen einschneidende<br />

Veränderungen an. Das<br />

Krankenhaus soll 2015 geschlossen<br />

werden. Aufgrund seiner Baustruktur<br />

lässt sich aus diesem Gebäude nur<br />

mit großem finanziellem Aufwand ein<br />

Wohnstandort entwickeln. Einzig Ein-<br />

Raum-Wohnungen für Senioren oder<br />

Studenten wären relativ unproblematisch<br />

und d<strong>am</strong>it kostengünstig realisierbar.<br />

Darüber muss man reden.<br />

Auch als Gewerbeobjekt ist eine<br />

Nutzung denkbar. Das gleiche gilt für<br />

einige der gleichfalls denkmalgeschützten<br />

Häuser der Bezirksverwaltung<br />

in der Fröbelstraße. Desweiteren<br />

hat ein Investor die Freiflächen<br />

zwischen dem Thälmannpark und der<br />

Ringbahn erworben, um dort Wohnungen<br />

zu bauen. In seiner Bauvoranfrage<br />

ist die Rede von immerhin 50<br />

Häusern, zum Teil acht Stockwerke<br />

hoch. Da muss auch geprüft werden,<br />

ob nicht auch der Bezirk an Teilen des<br />

Grundstücks Bedarf hat, etwa für eine<br />

Schulerweiterung oder eine neue<br />

Sporthalle. Noch ist das Terrain kein<br />

Bauland, alle möglichen Nutzungen<br />

sind dort weiterhin denkbar. Wir<br />

können ja nicht immer nur Wohnungsbau<br />

genehmigen, ohne auch<br />

die Infrastruktur weiter zu entwickeln.<br />

Und schließlich plant die Wohnungsbaugesellschaft<br />

GEWOBAG die energetische<br />

Sanierung ihrer Wohnungen<br />

im Thälmannpark. Die Möglichkeiten<br />

zur entsprechenden Fördergeldakquise<br />

halten wir dabei für unumgänglich,<br />

um das Wohnen dort auch<br />

anschließend bezahlbar zu halten.<br />

Und was sollte aus dem Thälmanndenkmal<br />

werden?<br />

Ich empfinde das Denkmal als<br />

erhaltenswert und denke, dass es<br />

auch an der richtigen Stelle steht.<br />

Insofern kann ich mir auch nicht<br />

vorstellen, dass es entlang der<br />

Greifswalder Straße in diesem Bereich<br />

eine wie auch immer geartete<br />

Bebauung geben könnte.<br />

Das Gespräch führte Hartmut Seefeld


Spars<strong>am</strong>e Zeiten<br />

Tribüne<br />

Von Prof. Jens Becker, Sprecher des Aktionsbündnisses Berliner Künstler<br />

Die Tagung der BVV Pankow <strong>am</strong> 14.<br />

März hat den wochenlangen Streit<br />

um den Erhalt der kommunalen<br />

Kultureinrichtungen des Bezirks vorläufig<br />

beendet. Das Bezirks<strong>am</strong>t wollte<br />

sie schließen, um Sparauflagen des<br />

Senats zu erfüllen. Doch dank der<br />

lautstarken Proteste vieler Künstler<br />

und kulturverbundener Bürger wurden<br />

dann plötzlich Alternativen<br />

gefunden. Größter Zankapfel ist der<br />

Kulturstandort Ernst-Thälmann-Park.<br />

Ob die dafür von SPD und Grünen<br />

erdachte und von der BVV beschlossene<br />

Lösung machbar ist, wird sich<br />

zeigen, ist sie doch eine Gleichung<br />

mit drei Unbekannten, höhere Mathematik<br />

also.<br />

Die Unbekannte X ist die<br />

Gesellschaft für Stadtentwicklung<br />

(GSE gGmbH). Sie soll die treuhänderische<br />

Verwaltung des Areals<br />

»schnellstmöglich« übernehmen, hat<br />

aber noch nichts geprüft, so dass ein<br />

Vertrag frühestens in sechs Monaten<br />

unterschriftsreif sein dürfte. Und da<br />

sollte man dann das Kleingedruckte<br />

aufmerks<strong>am</strong> lesen. Die Unbekannte Y<br />

steht für den neuen Kulturstadtrat,<br />

der noch beweisen muss, ob er die<br />

kommunale Kultur wirklich stärken<br />

will. Und die Unbekannte Z sind das<br />

Abgeordnetenhaus und der Finanzsenator.<br />

Ob auch sie das Vorhaben<br />

gutheißen, werden sie uns ja sagen.<br />

Was hat uns nun wochenlang<br />

beschäftigt? Ich versuche, einen Sinn<br />

zu erkennen, und da sind mehrere<br />

Szenarien möglich. Szenarium A: Ein<br />

<strong>Pankower</strong> Bürgermeister lebt seine<br />

Hobbys aus: Tourismus fördern-ja<br />

doch! Wirtschaft fördern-na klar!<br />

Straßenbau-auch wichtig! Aber Kultur?-keine<br />

Pflicht und keine Neigung.<br />

Theaterstücke wie »Der Untertan«?<br />

Die WABE, wo Bands auftreten, die<br />

das Wort »bolschewistisch« im N<strong>am</strong>en<br />

führen? Ehren<strong>am</strong>tsbibliotheken,<br />

diese Wärmestuben? Und Werkstätten,<br />

wo Rentner mit Ton rummachen?<br />

Sollen die doch in die Seniorenfreizeitstätte<br />

Stille Straße gehen. Ach so,<br />

die haben wir ja weggespart! Aber wir<br />

fördern die Touristen. Die können sich<br />

den Bezirk Mitte angucken, wo es<br />

auch noch Klubs gibt. Szenarium B:<br />

Gespräche über Kultur führen schnell<br />

zu den Subthemen Geld und Immobilien.<br />

Aber sind das nicht sogar die<br />

Hauptthemen? Im Kern geht es doch<br />

um eine attraktive Fläche an der<br />

Danziger Straße mit teils denkmalgeschützten<br />

Häusern, einige in der<br />

Fröbelstraße, die anderen im Thälmann-Park.<br />

Da passt doch noch was<br />

hin, ein ganzes Stadtviertel sogar. Das<br />

»Unangenehme« an Immobiliengeschäften<br />

ist nur, dass man da so<br />

richtig verdienen kann. Doch darüber<br />

spricht man nicht gern. Szenarium C:<br />

Pankow hat ein Aufmerks<strong>am</strong>keitsdefizitsyndrom<br />

(ADS), das sich in einem<br />

Hang zu Schlagzeilen äußert - lieber<br />

negative als gar keine! Pankow regt<br />

sich auf, dass ihm die Landesmutter<br />

das Taschengeld kürzt und mehr<br />

Achts<strong>am</strong>keit im Umgang mit den<br />

Finanzen fordert. Und tatsächlich<br />

findet sich beim hektischen Suchen<br />

unterm Bett, hinterm Ofen oder im<br />

Strumpf sogar noch viel Geld. D<strong>am</strong>it<br />

das ADS-Kind aus all dem etwas lernt,<br />

nimmt ihm die Landesmutter nun ein<br />

Im Herbst 2013 soll die Galerie Pankow in der Breite Straße 8 in bezirkseigene Räume umziehen.<br />

Vor Ort 04. 2 0 1 2 6<br />

paar Häuser weg, verkauft sie oder<br />

gibt sie ins Leihhaus.<br />

Betrachten wir die Misere mal<br />

mit Abstand. Kein Mensch, der ein<br />

Haus besitzt, würde es doch wohl<br />

einem »Treuhändler« übergeben, um<br />

es danach zurück zu mieten. Die<br />

einen sprechen beim GSE-Modell von<br />

Rettung, die anderen aber von<br />

Ausverkauf. Und kann sich der Bezirk<br />

dann die Miete leisten? Die Galerie<br />

Pankow sitzt in einem Mietobjekt. Sie<br />

muss umziehen, weil der Bezirk die<br />

Miete zu teuer findet. Die Bezirkspolitiker<br />

erklären uns, Pankow müsse<br />

sparen, weil Berlin und ganz Deutschland<br />

sparen. Aber werden nicht<br />

Milliarden ausgegeben, um Banken<br />

zu retten? Und will Berlin nicht eine<br />

Landesbibliothek für sage und schreibe<br />

260 Millionen Euro bauen? Die<br />

Verarmung der öffentlichen Hand ist<br />

doch wohl ein strategischer Hebel zur<br />

Durchsetzung einer stetigen Privatisierungspolitik.<br />

Das Institut für Makroökonomie<br />

und Konjunkturforschung<br />

der Hans-Böckler-Stiftung hat<br />

errechnet, dass der öffentlichen Hand<br />

2011 Mehreinnahmen von 51 Milliarden<br />

Euro zur Verfügung gestanden<br />

hätten, wenn die Steuergesetze von<br />

1998 noch gültig wären. Doch warum<br />

hat man sie verändert? Das wurde<br />

ganz oben entschieden und erzeugt<br />

an der Basis zunehmenden Handlungsdruck.<br />

Deshalb müssen wir uns<br />

weiter einmischen.<br />

1<br />

©Hartmut Seefeld


Kultur<br />

Die Zukunft des kommunalen Kulturareals an der Danziger Straße betrachten viele Künstler mit großer Skepsis.<br />

Streichliste ist Makulatur<br />

BVV beschließt Doppelhaushalt ohne Kulturkahlschlag Von Albrecht Molle<br />

Soll Pankow auch künftig kommunale<br />

Kultureinrichtungen unterhalten<br />

oder exemplarisch für einen Bezirk<br />

stehen, der meint, sich das angesichts<br />

knapper Kassen nicht mehr leisten zu<br />

können? Diese Frage stellten Kulturschaffende<br />

gemeins<strong>am</strong> mit zahlreichen<br />

Bürgerinnen und Bürgern Mitte<br />

Februar in einer in der Bezirksverordnetenvers<strong>am</strong>mlung<br />

verlesenen Erklärung.<br />

Denn im Vorfeld der Beratungen<br />

über den Entwurf des Bezirkshaushalts<br />

2012/13 hatte das Bezirks<strong>am</strong>t<br />

eine lange Liste von Einrichtungen<br />

veröffentlicht, die dem Sparzwang,<br />

unter dem Pankow steht, zum Opfer<br />

fallen sollten. Dazu gehörten auch die<br />

schon seit langem im Thälmannpark<br />

an der Danziger Straße ansässigen<br />

Veranstaltungsorte Theater unterm<br />

Dach, das traditionsreiche Konzerthaus<br />

Wabe, die Galerie Parterre, die<br />

Arbeiten zeitgenössischer Künstler<br />

ausstellt, sowie die vom Kunsthaus e.<br />

V. betriebenen Kunstwerkstätten, deren<br />

Kursprogr<strong>am</strong>me sich regen Zuspruchs<br />

erfreuen. Doch mit den<br />

bedrohten Einrichtungen solidarisierten<br />

sich nicht nur das Aktionsbündnis<br />

Berliner Künstler und das<br />

Deutsche Theater. Auch Bundestags-<br />

©Hartmut Seefeld<br />

vizepräsident Wolfgang Thierse, der in<br />

Prenzlauer Berg wohnt, forderte die<br />

Verantwortlichen im <strong>Pankower</strong> Rathaus<br />

auf zu bedenken, dass derart<br />

drastische Kürzungen Menschen mit<br />

geringem Einkommen von der Teilhabe<br />

<strong>am</strong> kulturellen Leben ausschließen.<br />

Die lautstarken Proteste der<br />

Kulturschaffenden und vieler Bürgerinnen<br />

und Bürger haben etwas<br />

bewirkt. Auf Initiative der Fraktionen<br />

von SPD und Bündnis 90/Die Grünen<br />

enthält der Mitte März von der BVV<br />

beschlossene Entwurf des <strong>Pankower</strong><br />

Doppelhaushalts nun auch Festlegungen<br />

zur Sicherung und Weiterentwicklung<br />

des Kulturstandorts Thälmannpark.<br />

Die BVV hat das Bezirks<strong>am</strong>t<br />

beauftragt, mit der gemeinnützigen<br />

Gesellschaft für Stadtentwicklung<br />

(GSE), die im Einvernehmen mit<br />

Senat und Bezirken Immobilien für<br />

kulturelle und soziale Einrichtungen<br />

wie zum Beispiel das Zentrum für<br />

darstellende Kunst im ehemaligen<br />

Bethanien-Krankenhaus in Kreuzberg<br />

und das Kulturhaus in Schöneberg<br />

verwaltet, Verhandlungen zur<br />

schnellstmöglichen Übergabe des<br />

Standorts Thälmannpark in deren<br />

Vor Ort 04. 2 0 1 2 7<br />

Treuhandvermögen aufzunehmen.<br />

Als Voraussetzung für die Übergabe<br />

sind im Haushaltsentwurf folgende<br />

Punkte festgeschrieben worden: Mit<br />

den kommunalen Einrichtungen Galerie<br />

Parterre, Theater unterm Dach,<br />

Wabe, Kunstwerkstätten und Jugendtheateretage<br />

hat die GSE langfristige<br />

Mietverträge abzuschließen. Die im<br />

Thälmannpark ansässige Kulturverwaltung<br />

zieht um, ihre Räume werden<br />

durch die GSE an kulturelle Nutzer<br />

vermietet. Die Arbeit der freien Träger<br />

<strong>am</strong> Standort wird gesichert und<br />

weiterentwickelt, und unter Leitung<br />

des Bezirks<strong>am</strong>ts wird ein Beirat<br />

gebildet, in den die BVV, Künstlerinnen<br />

und Künstler sowie die Nutzer<br />

einzubeziehen sind. Eine erste überschlägige<br />

Berechnung zeigt, dass die<br />

Übergabe des Standorts an die GSE<br />

den Bezirkshaushalt pro Jahr um ca.<br />

100.000 EUR entlasten würde. Wie<br />

GSE-Geschäftsführer Dieter Ruhnke<br />

bei der Vorstellung des Treuhandmodells<br />

im Finanz- und Immobilienausschuss<br />

der BVV erklärte, behalte sein<br />

Unternehmen, das sich selbst finanziert<br />

und keine Zuwendungen vom<br />

Land Berlin erhält, von den eingehenden<br />

Mieten nur den Verwaltungsaufwand<br />

ein, und der liege im Durchschnitt<br />

bei 5,5 Prozent der erzielten<br />

Einnahmen. Mit dem Großteil der<br />

Mieten, die zwischen 2,50 und 3,95<br />

EUR/m² nettokalt liegen, finanziere<br />

die GSE den baulichen Unterhalt der<br />

jeweiligen Immobilie sowie Teilsanierungsmaßnahmen.<br />

In die Verwaltung<br />

der Gebäude lasse man sich aber<br />

nicht hineinreden. Das Ergebnis der<br />

Verhandlungen, die das Bezirks<strong>am</strong>t<br />

nun unter Zeitdruck mit der GSE führt,<br />

wird natürlich vor allem von den<br />

betroffenen Künstlern, von denen<br />

nicht wenige noch immer skeptisch<br />

sind, mit Spannung erwartet. »Falls sie<br />

scheitern, müssen wir uns etwas<br />

Neues überlegen, einen Alternativplan<br />

haben wir derzeit nicht«, sagt<br />

auch Cornelius Bechtler, der Vorsitzende<br />

des Finanzausschusses. Da eine<br />

Entlastung des Bezirksetats durch die<br />

treuhänderische Übertragung des<br />

Areals ohnehin erst in etwa zwei<br />

Jahren wirks<strong>am</strong> wird, habe man die<br />

jetzt benötigten Mittel für die<br />

Sicherung der freien Kulturarbeit<br />

durch Umschichtungen im Haushaltsplanentwurf<br />

gewonnen.


Schule bleibt Schule<br />

Ehemaliges Pasteur-Gymnasium<br />

wird bis 2016 saniert Von H. Seefeld<br />

Der denkmalgeschützte Schulkomplex<br />

in der Pasteurstraße 9-11 in<br />

Prenzlauer Berg soll ab 2014 zu<br />

einem modernen dreizügigen Gymnasium<br />

für rund 500 Schülerinnen<br />

und Schüler umgebaut werden. Die<br />

für Immobilien zuständige Bezirksstadträtin<br />

Christine Keil hat jetzt<br />

eine aus drei Planungsbüros bestehende<br />

Arbeitsgemeinschaft mit den<br />

umfangreichen Vorplanungen beauftragt.<br />

»Unser Ziel ist es«, so Keil,<br />

»die energetischen, brandschutztechnischen<br />

und funktionalen Mängel<br />

des Gebäudekomplexes zu<br />

beheben«. Einschließlich dem Neubau<br />

einer Vierfelder-Sporthalle auf<br />

dem an das rückwärtige Schulgelände<br />

angrenzenden Areal Dietrich-<br />

Bonhoeffer-Straße 6-9, sollen insges<strong>am</strong>t<br />

30,7 Millionen EUR aus Mitteln<br />

des Landes Berlin in diesen Standort<br />

investiert werden. Es wäre, so Keil,<br />

das größte öffentliche Investitionsvorhaben<br />

im ges<strong>am</strong>ten Bezirk Pankow.<br />

Die Bauzeit wird mit ca. zwei<br />

Jahren veranschlagt. Die derzeitige<br />

Nutzung des Gebäudes durch Schüler<br />

der noch immer in der Sanierung<br />

befindlichen Gebäude der Kurt-<br />

Schwitters-Oberschule in der Bötzowstraße<br />

bzw. Greifswalder Straße<br />

wird im Sommer beendet.<br />

Probleme gibt es zurzeit noch<br />

bei der Sicherung der Grundstücksflächen<br />

für die Sporthalle in der<br />

Dietrich-Bonhoeffer-Straße. »Zwei<br />

der vier betroffen Grundstücke<br />

gehören bereits dem Land Berlin,<br />

die Eigentümer der beiden anderen<br />

Flächen weigern sich jedoch bislang,<br />

zu verkaufen«, erklärt der Stadtrat<br />

für Stadtentwicklung, Jens-Holger<br />

Kirchner. Bereits 2006 wurde deshalb<br />

mit Zielstellung Sporthalle ein<br />

Bebauungsplanverfahren eingeleitet,<br />

welches nun im Herbst dieses<br />

Jahres mit der Festsetzung des<br />

Bebauungsplans zum Abschluss<br />

gebracht werden soll. Dann, so<br />

Kirchner, sei als Ultima Ratio auch<br />

die Einleitung eines Enteignungsverfahrens<br />

möglich.<br />

Prenzlauer Berg<br />

Der nordwestliche Bürgersteig in der Kastanienallee ist jetzt in seiner ganzen Breite eine Baustelle.<br />

Auf der Bummelmeile<br />

Die Baustelle Kastanienallee ist mächtig im Verzug Von Hartmut Seefeld<br />

Der im April 2011 begonnene Umbau<br />

der Kastanienallee in Prenzlauer Berg<br />

steckt sowohl in der Zeit- als auch in<br />

der Kostenfalle. »Wir werden erst<br />

2014 den Umbau beenden«, sagt der<br />

Stadtrat für Stadtentwicklung, Jens-<br />

Holger Kirchner. Das ist zwei Jahre<br />

später als ursprünglich geplant. Bislang<br />

wurde mit dem nordöstlichen<br />

Abschnitt zwischen Oderberger Straße<br />

und Schönhauser Allee erst einer<br />

von vier Bauabschnitten fertig gestellt.<br />

Vor allem die praktizierte<br />

Bautechnologie gilt als zeitraubend.<br />

»Die Rücksichtnahme auf die Außenpräsentation<br />

der Geschäfte und<br />

Lokale wirkt sich nachteilig auf die<br />

Baustelle und dadurch letztlich auch<br />

auf die Geschäfte und Lokale aus«,<br />

sagt Kirchner. Die Stellflächen für<br />

Waren und Außensitzplätze auf dem<br />

Bürgersteig bildeten demnach ein<br />

enormes Problempotenzial. Deshalb<br />

soll jetzt d<strong>am</strong>it Schluss sein. »Mit<br />

Beginn der Arbeiten auf der nordwestlichen<br />

Seite der Kastanienallee,<br />

werden die Baufirmen den ges<strong>am</strong>ten<br />

Bürgersteig als Baustelle in Beschlag<br />

nehmen«, kündigt der Stadtrat an. Er<br />

verspricht sich davon schnelleres und<br />

Vor Ort 04. 2 0 1 2 8<br />

©Hartmut Seefeld<br />

konsequenteres Arbeiten. »Kürzere<br />

Bauzeiten sind schließlich auch gut<br />

für die Geschäfte«, versucht Kirchner<br />

der Entscheidung, ein Aufstellverbot<br />

für Tische und Stühle während der<br />

Bauzeit zu verhängen, positive Seiten<br />

abzugewinnen. Außerdem werde<br />

durch die veränderte Technologie die<br />

Sicherheit auf der Fahrbahn besser<br />

gewährleistet. Im vergangenen Jahr<br />

mussten Schrankenwärter den Verkehr<br />

regulieren. Und das ging ins<br />

Geld. Insges<strong>am</strong>t 900.000 EUR Mehrkosten<br />

wurden für zusätzliche Absperrungen<br />

bei Beibehalt der<br />

bisherigen Technologie ermittelt. Das<br />

wollte niemand mehr bezahlen, auch<br />

wenn der Senat bei einem Gespräch<br />

mit Vertretern des <strong>Pankower</strong> Bezirks<strong>am</strong>ts<br />

<strong>am</strong> 19. Dezember noch zugesichert<br />

hat, dafür zusätzliche Mittel zur<br />

Verfügung zu stellen. Doch die<br />

Tatsache, dass bereits der erste und<br />

kleinste Bauabschnitt, bei dem lediglich<br />

die Gehwege und die Straßenbeleuchtung<br />

erneuert wurden sowie<br />

neue Parkbuchten entstanden, sich<br />

zu einem Problemkind mauserte, ließ<br />

die Verantwortlichen vor einem<br />

»weiter so« zurückschrecken.


<strong>Pankower</strong> <strong>Potenziale</strong><br />

Pankow<br />

Tegelschließung lockt Investoren an den einstigen Dorfanger Von H. Seefeld<br />

Der Weg vom S-Bahnhof Pankow zum<br />

Schloss Schönhausen gleicht derzeit<br />

einem Hindernisparcours. Schon der<br />

Bahnhofsvorplatz, erst vor wenigen<br />

Jahren nach dem <strong>Pankower</strong> Mäzen<br />

und Zigarettenfabrikanten Josef Garbáty<br />

benannt, ist eine gewaltige<br />

Baustelle. Hier baut ein schwäbisches<br />

Unternehmen einen Gewerbekomplex<br />

mit Supermarkt, Arztpraxen und<br />

Büros. Wenige Schritte weiter taucht<br />

©Hartmut Seefeld<br />

Am <strong>Pankower</strong> Anger in der Breite Straße wurde dieser Tage die ehemalige Kaufhalle dem Erdboden gleichgemacht.<br />

man in die Berliner Straße ein, noch<br />

bis kommendes Jahr geprägt von<br />

Absperrgittern, Umleitungsschildern<br />

und Wegeprovisorien. An der Breite<br />

Straße räumen Bagger die letzten<br />

Reste einer seit einigen Jahren leer<br />

stehenden Kaufhalle ab, einst ein<br />

DDR-Konsumtempel mit Prestigecharakter,<br />

denn hier kauften auch viele<br />

Diplomaten aus den umliegenden<br />

Botschaften ein. Was nun folgen soll,<br />

darüber halten sich die Grundstückseigentümer<br />

aus dem sauerländischen<br />

Arnsberg noch bedeckt. Es heißt, sie<br />

fänden keinen Hauptmieter für ihr<br />

Projekt, solange nicht klar sei, was<br />

genau auf dem ehemaligen Rangierbahnhof<br />

passieren wird. Doch allein<br />

der Abriss sorgt schon für Vorfreude<br />

bei den <strong>Pankower</strong>n, die gern vom<br />

Schandfleck <strong>am</strong> Anger sprachen,<br />

wenn ihr Blick auf das verwilderte<br />

Anwesen fiel, das in erster Linie gute<br />

Verstecke für vietn<strong>am</strong>esische Zigarettenhändler<br />

bot. Taucht man dann<br />

nach Überquerung des Angers in die<br />

zum Schloss führende Ossietzkystraße<br />

ein, gähnt zwischen Wolfshagener<br />

Straße und Pestalozzistraße eine<br />

überraschend tiefe Baugrube. Die<br />

Firma »IFF Besser Wohnen« baut hier<br />

26 edle Wohnungen, von denen, so<br />

Geschäftsführer Frank Fels, »bereits<br />

90 Prozent verkauft sind«.<br />

Fels und andere in Pankow<br />

aktive Projektentwickler gaben sich<br />

<strong>am</strong> 8. März auf Einladung des Vereins<br />

für Pankow im Festsaal des Schönhausener<br />

Schlosses ein kleines Stelldichein,<br />

um über ihre Aktivitäten zu<br />

berichten. Vereinsvorstand Thomas<br />

Brandt, in der letzten Wahlperiode<br />

noch FDP-Bezirksverordneter, moderierte<br />

vor 40 Interessenten eine<br />

Soiree freudestrahlender Immobilienkaufleute.<br />

»Alles verkauft, alles weg«<br />

feierte zum Beispiel Detlef Hoffmann<br />

Vor Ort 04. 2 0 1 2 9<br />

vom Wüstenrot-Vertrieb seine großen<br />

Erfolge beim <strong>Bauprojekt</strong> Galenusstraße,<br />

um gleich darauf auf das Vorhaben<br />

»Wohnen <strong>am</strong> Bürgerpark« überzuleiten,<br />

wo in der Pichelswerder Straße<br />

11 die britische Carville-Group mit<br />

Deutschlandresidenz im brandenburgischen<br />

Schildow 29 luxuriöse Apartments<br />

errichtet. Unbeeindruckt von<br />

der Aufhebung des Sanierungsgebiets<br />

Wollankstraße oder vielleicht<br />

sogar in dessen Gefolge, fließt binnen<br />

kürzester Zeit eine hohe zweistellige<br />

Millioneninvestition in diverse Wohnprojekte<br />

im <strong>Pankower</strong> City-Kiez.<br />

Mit dabei ist auch einer, der<br />

bereits Pionierarbeit für die Aufwertung<br />

von Pankow geleistet hat. Erik<br />

Rossnagel, Geschäftsführer der Nürnberger<br />

Unternehmung terraplan, der<br />

bereits die Alte Mälzerei in der Neuen<br />

Schönholzer Straße und jetzt auch<br />

das einstige Regierungsgästehaus<br />

der DDR <strong>am</strong> Schlosspark zu neuer,<br />

fast schon unglaublicher Blüte geführt<br />

hat, ist seit August 2010<br />

Eigentümer der Dusekestraße 43. Die<br />

vor 120 Jahren als Kurhaus gebaute<br />

Villa, die später als Finanz<strong>am</strong>t, dann<br />

als Firmensitz eines Baubetriebs und<br />

schließlich nach der Wende als<br />

Sozial<strong>am</strong>t genutzt wurde, steht seit<br />

2004 leer. Mehrere Versuche des<br />

Liegenschaftsfonds zur Privatisierung<br />

scheiterten, bis eben Rossnagel, der<br />

Mann mit dem besonderen Faible für<br />

schwierige <strong>Pankower</strong> Fälle, den Zuschlag<br />

bek<strong>am</strong>. Denn das denkmalgeschützte<br />

Haus ist völlig heruntergewirtschaftet.<br />

Voraussichtlich 2013 soll<br />

die Sanierung beginnen, 25 Wohnungen<br />

und Maisonettes werden entstehen.<br />

Der Quadratmeterpreis der<br />

Eigentumswohnungen wird hier, wie<br />

bei anderen Projekten, die 3.000<br />

Euro-Marke nicht unterschreiten.<br />

Das mit Abstand größte aktuelle<br />

Vorhaben wird an diesem Abend im<br />

Rokoko-Ambiente des Schloss-Saals<br />

von Willo Göpel, dem Sprecher des<br />

<strong>Bauprojekt</strong>s »Floragärten«, vertreten.<br />

Unter diesem N<strong>am</strong>en entstehen<br />

derzeit auf einer 23.000 m² großen<br />

Industriebrache an der Florastraße<br />

und Gaillardstraße 320 Wohnungen.<br />

Göpels Schlusswort, adressiert an das<br />

<strong>Pankower</strong> Rathaus, klang dann fast<br />

schon wie eine Warnung: »Der Boom<br />

wird den Bezirk noch vor gewaltige<br />

Herausforderungen stellen«.


Klage gegen Bezirk<br />

Erhaltungsverordnung steht auf<br />

dem Prüfstand Von H. Seefeld<br />

Die Econcept GmbH, Eigentümerin<br />

der Wohnanlage Belforter Straße 5-<br />

8, Straßburger Straße 33-36 sowie<br />

Metzer Straße 35-37, hat im Februar<br />

Normenkontrollklage gegen die von<br />

Bezirks<strong>am</strong>t und BVV Pankow im Mai<br />

2011 erlassene Erhaltungsverordnung<br />

(§ 172 BauGB) für dieses Areal<br />

im ehemaligen Sanierungsgebiet<br />

Kollwitzplatz beim Oberverwaltungsgericht<br />

eingereicht. Der Bezirksstadtrat<br />

für Stadtentwicklung,<br />

Jens-Holger Kirchner, bestätigt den<br />

Eingang der über 80seitigen Klageschrift<br />

in seiner Behörde <strong>am</strong> 14.<br />

März. »Wir haben jetzt acht Wochen<br />

Zeit, um eine Stellungnahme abzugeben«,<br />

sagt Kirchner. »Mit der<br />

Verabschiedung der Verordnung, die<br />

außerdem ausschließlich mein<br />

Grundstück erfasst, verfolgt der<br />

Bezirk eine unzulässige Verhinderungsplanung«,<br />

begründet Econcept-Geschäftsführer<br />

Rainer Bahr<br />

den Gang vors Gericht. Erst als er im<br />

Rahmen einer Bauvoranfrage zum<br />

Abriss von 20 der 110 bestehenden<br />

Wohnungen, einer vollständigen<br />

Blockrandschließung mit Geschosswohnungsbau<br />

an der Straßburger<br />

Straße sowie der Aufstockung der<br />

Bestandsbauten mit Dachgeschosswohnungen<br />

im Frühjahr 2010 im<br />

Bezirks<strong>am</strong>t vorstellig wurde, sei man<br />

dort entsprechend aktiv geworden.<br />

Großen Raum gibt die Klageschrift<br />

der Auseinandersetzung mit einem<br />

vom Bezirk im November 2010 in<br />

Auftrag gegebenen Gutachten des<br />

Planungsbüros Werkstadt, in welchem<br />

die Schutzwürdigkeit der<br />

bestehenden drei Gebäude aus den<br />

Jahren 1959/60 begründet wird.<br />

Bahr rechnet mit einem Zeitraum<br />

von zwei Jahren, ehe in dem<br />

Normenkontrollverfahren ein Richterspruch<br />

zu erwarten ist. Sollte er<br />

erfolgreich sein, will er umgehend<br />

eine Schadensersatzfeststellungsklage<br />

beim Berliner Landgericht<br />

einreichen. Dabei ginge es dann um<br />

einen zweistelligen Millionenbetrag.<br />

Stadterneuerung<br />

Der marode Seitenflügel wird in diesen Wochen abgerissen, auf dem Grundstück ensteht eine Jugendeinrichtung.<br />

Im ehemaligen Sanierungsgebiet<br />

Bötzowstraße begannen Ende März<br />

auf dem Grundstück Pasteurstraße 22<br />

die Arbeiten für eine neue Kinderund<br />

Jugendeinrichtung. Zum Auftakt<br />

wird der dort befindliche Seitenflügel<br />

abgebrochen. Mit der Beräumung<br />

wurde vom Bezirks<strong>am</strong>t die Deutsche<br />

Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG<br />

beauftragt. Zum Schutz der umgebenden<br />

Wohnbebauung wurde ein<br />

aufwändiges Verfahren gewählt. Dabei<br />

werden die oberen Geschosse per<br />

Hand abgetragen. Für die Baustelleneinrichtung<br />

muss der Straßenraum<br />

vor der Pasteurstraße 22 vom 26.<br />

März bis 18. Mai gesperrt werden. In<br />

dieser Zeit stehen die Parkplätze vor<br />

dem Supermarkt nicht zur Verfügung.<br />

Auch der Spielplatz in der Pasteurstraße<br />

24/26 kann aus Sicherheitsgründen<br />

nicht genutzt werden. Er<br />

wird für die Zeit des Abbruchs mit<br />

einem Bauzaun umgeben. Die Beräumung<br />

ist wesentliche Voraussetzung<br />

für den Neubau der geplanten<br />

Kinder- und Jugendeinrichtung an<br />

dieser Stelle. Im Auftrag der S.T.E.R.N.<br />

GmbH erstellte das Architekturbüro<br />

Schmeier+Miersch eine Machbar-<br />

Vor Ort 04. 2 0 1 2 10<br />

©Philipp Schumann<br />

Abriss macht den Weg frei<br />

Von Stefanie Stern, Stadtplanerin, S.T.E.R.N. GmbH<br />

keitsstudie, in der Vor- und Nachteile<br />

von Grundrissvarianten mit den<br />

Fachabteilungen des Bezirks<strong>am</strong>ts diskutiert<br />

wurden. Die Aufgabe war eine<br />

Herausforderung, denn es galt, auf<br />

einem relativ kleinen Grundstück<br />

einen Baukörper zu konzipieren, der<br />

nicht nur mit den begrenzten Städtebaufördermitteln<br />

umsetzbar ist, sondern<br />

auch dazu beiträgt, dass die<br />

Nachbarn so wenig wie möglich<br />

gestört werden. Die planerische Idee<br />

sieht nun einen eingeschossigen<br />

Baukörper vor, der über eine große<br />

Terrasse in Richtung des Spielplatzes<br />

verfügt. Die Außenräume zu den<br />

angrenzenden Wohngebäuden sollen<br />

gärtnerisch gestaltet werden und für<br />

ruhigere Aktivitäten zur Verfügung<br />

stehen. Dieses Ergebnis fand bei einer<br />

Vorstellung im Bürgerverein Pro Kiez<br />

e.V. großen Zuspruch.<br />

Das grobe Nutzungskonzept<br />

soll noch in diesem Jahr mit einem<br />

Beteiligungsverfahren für Kinder und<br />

Jugendliche verfeinert werden. Wenn<br />

alles so läuft wie derzeit geplant, kann<br />

mit dem Bau 2014 begonnen werden.<br />

Im selben Jahr könnten dann auch die<br />

künftigen Hausherren die Einrichtung<br />

in Besitz nehmen.


Heimatgeschichte<br />

Die kleine Treppe in der Mitte musste schon nach wenigen Jahren einem Durchgang zum später gebauten Haus 6 weichen.<br />

Zuflucht für alte Männer<br />

Nach dem Ende des deutsch-französischen<br />

Kriegs 1871 zog die in Folge<br />

französischer Reparationsleistungen<br />

in Gang gekommene Konjunktur der<br />

Gründerjahre tausende Menschen<br />

aus allen Teilen des Deutschen Reichs<br />

in dessen Hauptstadt. Der Bedarf an<br />

Sozialeinrichtungen wuchs enorm<br />

und Berlin hatte, begünstigt durch die<br />

steigenden Steuereinnahmen, auch<br />

das Geld, darin zu investieren. So<br />

beschloss die Stadtverordnetenvers<strong>am</strong>mlung<br />

<strong>am</strong> 10. September 1885,<br />

ein Städtisches Hospital und Siechenhaus<br />

an der Ausfallstraße gen Norden<br />

zu bauen. Das dafür ausgewählte<br />

Ackergrundstück, in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zum Gaswerk gelegen,<br />

soll die Grundbesitzerf<strong>am</strong>ilie Bötzow<br />

der Stadt geschenkt haben, andere<br />

Quellen sprechen davon, dass Berlin<br />

das Areal für 640.000 Reichsmark von<br />

der Nordbahngesellschaft gekauft<br />

habe. Mit dem Bau beauftragt wurde<br />

der »Herr des Klinkers«, Stadtbaurat<br />

Hermann Blankenstein, nach dessen<br />

Plänen die Häuser an der Prenzlauer<br />

Allee und Fröbelstraße zwischen1886<br />

und 1889 hochgezogen wurden.<br />

Erster Nutzer war das 1849 in der<br />

Friedrichshainer Palisadenstraße ge-<br />

©Museum Pankow<br />

Aus der Geschichte des Bezirks<strong>am</strong>tsgeländes in Prenzlauer Berg Von H. Seefeld<br />

gründete Friedrich-Wilhelm-Hospital.<br />

Der nach modernsten Erfordernissen<br />

organisierte Komplex bot im Hospitalbereich<br />

Platz für 500 altersschwache<br />

Männer und im Siechenhaus<br />

Unterkunft für 250 todkranke Männer<br />

und Frauen. Die Insassen erhielten<br />

freie Wohnung, Kost, Kleidung, ärztliche<br />

Behandlung sowie Arzneimittel.<br />

Zahlungskräftige Berliner wurden nur<br />

in Ausnahmefällen und gegen Entgelt<br />

aufgenommen.<br />

Eigene Leichenhalle<br />

Im kriegszerstörten Haus 1, heute ist<br />

dort ein Parkplatz, war die Verwaltung<br />

des Hospitals untergebracht. Hier<br />

wohnte der Direktor, gab es Arztpraxen,<br />

eine Apotheke und auch eine<br />

Bibliothek. Letztere wurde in den<br />

1930er Jahren zur Hauptbibliothek<br />

von Prenzlauer Berg. Die Häuser 2 und<br />

3 waren die Bettenhäuser des<br />

Hospitals. Das Haus 4, auffällig mit<br />

karminrotem Klinker verkleidet, war<br />

das Wirtschaftsgebäude, mit Großküche<br />

und Waschanstalt. Die durch<br />

einen Schwibbogen miteinander verbundenen<br />

Gebäude 5 und 7, in<br />

letzterem tagt heute die BVV Pankow,<br />

Vor Ort 04. 2 0 1 2 11<br />

wurden als Siechenhäuser genutzt.<br />

Erlag einer der Insassen von Siechenhaus<br />

oder Hospital seiner Krankheit<br />

oder dem Alter, wurde er in der<br />

Leichenhalle an der Prenzlauer Allee,<br />

dem heute bereits seit längerem leer<br />

stehenden Haus 8 aufgebahrt. Etwa<br />

ein Fünftel der Insassen der Anlage<br />

verstarb jährlich, manche bereits<br />

nach wenigen Wochen Aufenthalt.<br />

Besonders das Hospital stieß recht<br />

bald an seine Grenzen, weshalb die<br />

Stadtverordnetenverordnung 1895<br />

den Bau der Häuser 6 und 9<br />

beschloss, die um die Jahrhundertwende<br />

errichtet worden sind.<br />

1934 schlossen die Nazis das<br />

Friedrich-Wilhelm-Hospital und lagerten<br />

das Siechenhaus an den<br />

Berliner Stadtrand nach Buch aus. Auf<br />

dem von Anbeginn in kommunaler<br />

Hand befindlichen Gelände hielt nun<br />

die Bezirksverwaltung von Prenzlauer<br />

Berg Einzug. Die Rote Armee richtete<br />

zum Kriegsende im Mai 1945 in den<br />

Häusern 8 und 9 ihre Kommandantur<br />

ein. Die Keller des Hauses 3 wurden<br />

zum Untersuchungsgefängnis. Hier<br />

wurden Nazis aber auch andere<br />

Menschen, die einfach denunziert<br />

worden sind, vor ihrem Weitertransport<br />

in russische Gefangenenlager<br />

eingesperrt.<br />

Erst 1950 übernahmen die<br />

Deutschen wieder den ganzen Komplex.<br />

Dabei bemächtigte sich jedoch<br />

die Stasi eines wesentlichen Teils der<br />

Gebäude. Bis zu ihrem Umzug nach<br />

Friedrichsfelde 1985 residierte der für<br />

ganz Ost-Berlin zuständige Ableger<br />

der Mielke-Truppe in den Häusern 3,<br />

4, 7, 8, 9 sowie in Teilen des Hauses 6.<br />

In den letzten vier Jahren der DDR<br />

stand das Areal ausschließlich der<br />

Stadtbezirksverwaltung von Prenzlauer<br />

Berg zur Verfügung. Nach der<br />

Wende blieben hier die Büros des<br />

Bezirks<strong>am</strong>ts. Lediglich in kleinen<br />

Schritten wurde eine denkmalgerechte<br />

Sanierung in Angriff genommen.<br />

Straßen und Wege wurden<br />

gepflastert, Garagen und wilde Anbauten<br />

abgerissen und das Haus 4<br />

grundlegend erneuert. Auf elf Millionen<br />

EUR werden heute die Ges<strong>am</strong>tkosten<br />

der noch ausstehenden Sanierung<br />

geschätzt, offenbar zu viel für<br />

die öffentliche Hand, die sich nun,<br />

nach über 125 Jahren, von dem<br />

populären Standort trennen möchte.


Lernen im Labor<br />

Projekte<br />

Höchste energetische Standards für die Grundschule <strong>am</strong> Teute Von H. Seefeld<br />

Die »Platte« als Lernort erlebt in<br />

Prenzlauer Berg eine zweite, attraktive<br />

Karriere. Nach der erfolgreichen<br />

Sanierung der zwischen 1972 und<br />

1974 errichteten »Grundschule <strong>am</strong><br />

Kollwitzplatz« vor wenigen Jahren<br />

haben auch die 350 Schülerinnen und<br />

Schüler der typengleichen »Grundschule<br />

<strong>am</strong> Teutoburger Platz« 2010<br />

ihren angest<strong>am</strong>mten Platz geräumt,<br />

um ihn den Bauarbeitern zu überlassen.<br />

Bis zum Sommer dieses Jahres<br />

erfolgt die millionenschwere Totalsanierung<br />

der fünfgeschossigen Fertigteilschule<br />

an der Ecke Templiner<br />

Straße/ Schwedter Straße im Sanierungsgebiet<br />

Teutoburger Platz. Kernstück<br />

der Erneuerung ist die energetische<br />

Sanierung des fast 40 Jahre alten<br />

Stahlbetonbaus. Die ges<strong>am</strong>te Außenfassade<br />

wurde mit 20 Zentimeter<br />

dicken Dämmplatten verkleidet, für<br />

die Wärmeerzeugung wurden zwei<br />

moderne Brennkessel für Erdgas und<br />

ein Blockheizkraftwerk eingebaut. Die<br />

Heizungsanlage wird künftig über<br />

eine rechnergesteuerte Einzelraumregelung<br />

in Anspruch genommen.<br />

»Bezogen auf die Zeit vor Baubeginn<br />

erwarten wir eine Senkung des<br />

Primärenergieverbrauchs um über 50<br />

Prozent«, sagt der verantwortliche<br />

Architekt Klaus-Peter Klatt vom <strong>Pankower</strong><br />

Architekturbüro Klatt und<br />

Vogler. »Wir erreichen fast den<br />

Standard eines Passivhauses«, ergänzt<br />

der Bauleiter Jürgen Bornschein<br />

bei einem Rundgang über die<br />

Baustelle. Anders gesagt, die Energieverluste<br />

tendieren hier künftig gen<br />

Null. Wesentlichen Anteil daran soll<br />

auch eine moderne Lüftungsanlage<br />

haben, die die Wärme aus der Abluft<br />

zurückgewinnt und das unter energetischen<br />

Gesichtspunkten problematische<br />

Öffnen der Fenster in Zukunft<br />

unnötig macht. »Trotzdem«, so Architekt<br />

Klatt, »lassen sich alle 300 Fenster<br />

des Gebäudes, die auch schon gegen<br />

Holzfenster mit einer Wärmeschutzverglasung<br />

ausgetauscht worden<br />

sind, ganz normal nutzen«. Die große<br />

Unbekannte ist neben althergebrach-<br />

ten Nutzungsgewohnheiten, vor allem<br />

der Geräuschpegel, der durch die<br />

Lüftungsgeräte erzeugt wird, und von<br />

dem alle Beteiligten hoffen, dass er<br />

sich nicht störend auf den Unterricht<br />

auswirkt. Es sei derzeit nicht kategorisch<br />

auszuschließen, dass die Lüftung<br />

irgendwie zu hören sei. Denn im<br />

Gegensatz zum nagelneuen Erweiterungsbau,<br />

wo die Lüftungstechnik für<br />

die acht zusätzlichen Klassenräume<br />

zentral im Untergeschoss eingebaut<br />

wurde, war im alten Bestandsgebäude<br />

nur der Einbau eines dezentralen<br />

Lüftungssystems möglich. Dort wird<br />

jedes der 27 Klassenzimmer zu einer<br />

hermetischen Kabine mit eigener<br />

Anlage. »Es gibt in Berlin vermutlich<br />

keine zweite derartige Schule«, verweist<br />

der Architekt sowohl auf die<br />

Modernität als auch auf die Pionierhaftigkeit<br />

des Unterfangens.<br />

Finanziert wurde die ges<strong>am</strong>te<br />

Sanierung und Kapazitätserweiterung<br />

aus verschiedenen Geldquellen.<br />

»Im Rahmen eines Auswahlverfahrens<br />

ist es uns gelungen, für die<br />

Installation der Lüftungssysteme und<br />

anderer innovativer Technik zwei<br />

Millionen EUR aus dem Umweltentla-<br />

Mit Abschluss der Bauarbeiten sollen auch die Außenanlagen der Grundschule <strong>am</strong> Teutoburger Platz fertiggestellt sein.<br />

Vor Ort 04. 2 0 1 2 12<br />

stungsprogr<strong>am</strong>m II der Europäischen<br />

Union zu erhalten«, freut sich die<br />

<strong>Pankower</strong> Stadträtin für Immobilienmanagement,<br />

Christine Keil. Weitere<br />

1,75 Millionen EUR st<strong>am</strong>men aus dem<br />

Fördertopf Zukunftsinitiative Stadtteil<br />

(ZIS) des Landes Berlin. Und<br />

immerhin 2,2 Millionen EUR brachte<br />

das Bezirks<strong>am</strong>t Pankow aus eigenen<br />

Sanierungsmitteln auf. Insges<strong>am</strong>t<br />

werden hier demnach sechs Millionen<br />

EUR verbaut.<br />

»Verläuft alles weiterhin nach<br />

Plan, wird das Haus mit Beginn des<br />

neuen Schuljahres 2012/2013 Anfang<br />

August wieder in Betrieb genommen«,<br />

erklärt Stadträtin Keil. Der<br />

Komplex wird dann als offene<br />

Ganztagsschule Platz für bis zu 430<br />

Schülerinnen und Schüler bieten.<br />

Trotz der Exklusivität der Sanierung<br />

ihres Schulhauses haben die Schüler<br />

und deren Eltern zur Inbetriebnahme<br />

auch ganz profane Wünsche. Im<br />

Mittelpunkt steht da vor allem die<br />

vollständige Wiederherstellung der<br />

durch die Bauarbeiten in Mitleidenschaft<br />

gezogenen Außenanlagen. Angesichts<br />

der Situation in ihrer Ausweichschule<br />

in der Danziger Straße<br />

50, wo die einstmals für Frühjahr 2011<br />

angekündigte Beendigung der Schulhoferneuerung<br />

nach einer zweiten<br />

Firmenpleite bis zumheutigen Tag<br />

noch nicht zum Abschluss gebracht<br />

worden ist, macht sie zu frühzeitigen<br />

Mahnern.<br />

©Hartmut Seefeld


Ratgeber<br />

Vorsicht bei Untermiete<br />

Von Sylvia Hoehne-Killewald, Geschäftsführerin Mieterberatung Prenzlauer Berg<br />

In Zeiten knappen Wohnraums ist<br />

Wohnen zur Untermiete weit verbreitet.<br />

Häufig mietet jemand eine<br />

Wohnung an und nimmt später einen<br />

Mitbewohner auf. Oder eine Wohnung<br />

wird komplett jemand anderem<br />

überlassen. Ist der Mieter längere Zeit<br />

abwesend, ist auch ein häufiger<br />

Wechsel der Untermieter nicht ausgeschlossen.<br />

Manche Vermieter kümmerten<br />

sich bislang nur wenig um<br />

Untermietverhältnisse, solange die<br />

Miete pünktlich einging. Das ändert<br />

sich derzeit. Die »unerlaubte Gebrauchsüberlassung«<br />

wird zunehmend<br />

zum Anlass genommen, Mieter<br />

loszuwerden, denn bei Neuvermietung<br />

sind wesentlich höhere Mieten<br />

zu erzielen. Besonders häufig kommt<br />

es zum Konflikt, wenn der Eigentümer<br />

eines Hauses oder die Verwaltung<br />

wechseln oder wenn eine Sanierung<br />

geplant wird.<br />

Berechtigtes Interesse<br />

Es gibt einen Personenkreis, den man<br />

in der Regel ohne besondere Erlaubnis<br />

des Vermieters in seiner Wohnung<br />

aufnehmen kann. In erster Linie sind<br />

dies enge F<strong>am</strong>ilienangehörige wie<br />

Ehepartner, Kinder und Eltern. Wer<br />

ganz sichergehen will, sollte den<br />

Vermieter davon aber in Kenntnis<br />

setzen, dass die Wohnung von einem<br />

engen F<strong>am</strong>ilienangehörigen bezogen<br />

wird und formal um Erlaubnis bitten.<br />

Allerdings ist inzwischen für die<br />

Aufnahme nichtehelicher und auch<br />

gleichgeschlechtlicher Lebenspartner<br />

eine Untermiet-Erlaubnis erforderlich.<br />

Dies gilt auch bei entfernten<br />

Verwandten. Nach dem Gesetz hat ein<br />

Mieter allerdings Anspruch auf Zustimmung,<br />

wenn nach Abschluss des<br />

Mietvertrags ein »berechtigtes Interesse«<br />

an Untervermietung entsteht.<br />

Dabei muss es sich um einleuchtende<br />

wirtschaftliche bzw. persönliche<br />

Gründe handeln. Da hier meist ein<br />

berechtigtes Interesse des Mieters an<br />

der Untervermietung vorliegt, muss<br />

die Erlaubnis üblicherweise erteilt<br />

werden. Im Einzelfall sollte man dies<br />

in einer Rechtsberatung prüfen lassen.<br />

Für Besucher, die mehrere<br />

Wochen bleiben, benötigt man hingegen<br />

keine Untermiet-Erlaubnis.<br />

Hat der Mieter ein berechtigtes<br />

Interesse, sollte er die Erlaubnis des<br />

Vermieters schriftlich mit Fristsetzung<br />

einholen und dabei das berechtigte<br />

Interesse genau darlegen. Der<br />

Untermieter sollte benannt werden,<br />

Was drauf steht sollte auch drin sein.<br />

©Stephan Pr<strong>am</strong>me<br />

denn einen Anspruch auf generelle<br />

Zustimmung gibt es nicht. Verweigern<br />

darf der Vermieter die Erlaubnis<br />

nur, wenn ein wichtiger Grund dafür<br />

in der Person des Untermieters<br />

vorliegt, wenn der Wohnraum übermäßig<br />

belegt werden würde oder<br />

dem Vermieter aus anderen Gründen<br />

die Untervermietung nicht zumutbar<br />

ist. Das Einkommen des Untermieters<br />

spielt dabei keine Rolle und muss<br />

somit auch nicht offengelegt werden,<br />

da allein der Hauptmieter weiterhin<br />

die Miete schuldet.<br />

Zwar gibt es Lebenssituationen,<br />

die ein berechtigtes Interesse an<br />

Untervermietung begründen, doch<br />

Vor Ort 04. 2 0 1 2 13<br />

ist stets zu beachten, dass es sich<br />

dabei nur um einen räumlich klar<br />

abgrenzbaren Teil der Wohnung<br />

handeln darf und nicht um die<br />

ges<strong>am</strong>te Wohnung. Dies macht den<br />

Anspruch auf die Untervermietung<br />

einer Ein-Raum-Wohnung natürlich<br />

fraglich.<br />

Zwar ist eine mündliche Zustimmung<br />

des Vermieters ausreichend,<br />

doch sollte man sie sich besser<br />

schriftlich geben lassen. Ist sie für<br />

eine bestimmte Person erteilt, muss<br />

sie bei jeder weiteren Untervermietung<br />

neu eingeholt werden. Erteilt<br />

der Vermieter eine generelle Erlaubnis,<br />

muss man ihm jeweils nur den<br />

N<strong>am</strong>en des neuen Untermieters<br />

mitteilen. Wie für alle Rechte aus dem<br />

Mietvertrag, gilt bei Vermieterwechsel<br />

auch die Untermiet-Erlaubnis<br />

weiter. Verweigert sie der Vermieter,<br />

kann sie eingeklagt werden. Dabei<br />

sollte man sich aber anwaltlich<br />

beraten lassen. Häufig wird ohne<br />

Zustimmung des Vermieters untervermietet.<br />

Hier ist aber besondere<br />

Vorsicht geboten: Denn wer ohne<br />

Zustimmung untervermietet, riskiert<br />

die Kündigung. Dies gilt auch, wenn<br />

ein berechtigtes Interesse an Untervermietung<br />

vorliegt und die Zustimmung<br />

gerichtlich durchsetzbar gewesen<br />

wäre.<br />

Auch auf der Seite des Untermieters<br />

ist Vorsicht geboten. In jedem<br />

Fall sollte sich der Untermieter vor<br />

seinem Einzug die Zustimmung des<br />

Vermieters zur Untermietung zeigen<br />

lassen, um keine böse Überraschung<br />

in Form einer sofortigen Kündigung<br />

des Mietverhältnisses zu erleben.<br />

Außerdem besteht kein Rechtsanspruch,<br />

Nachmieter bzw. Hauptmieter<br />

zu werden, wenn der bisherige<br />

Hauptmieter auszieht. Mit Beendigung<br />

des Hauptmietverhältnisses<br />

endet auch das Untermietverhältnis.<br />

Will ein Mieter seine ges<strong>am</strong>te<br />

Wohnung zur Untermiete überlassen,<br />

benötigt er in jedem Fall die<br />

Zustimmung des Vermieters. Ein<br />

Anspruch darauf besteht nicht. Wird<br />

die Zustimmung verweigert, hat der<br />

Mieter lediglich das Recht, das<br />

Mietverhältnis mit einer Frist von drei<br />

Monaten zu kündigen, selbst wenn er<br />

ansonsten eine längere Kündigungsfrist<br />

einzuhalten hätte.


Zügiger Vortrieb<br />

Bis Mai 2013 erneuern die<br />

Berliner Wasserbetriebe im<br />

Straßenzug Oderberger Straße/<br />

Sredzkistraße/ Christburger<br />

Straße zwischen Kastanienallee<br />

und Winsstraße eine<br />

Abwasserdruckleitung, eine<br />

In der Oderberger Straße haben die Rohrverleger ganze Arbeit zu leisten.<br />

Trinkwasserleitung sowie einen<br />

Mischwasserkanal. An<br />

vier Standorten gleichzeitig<br />

wurden im März die Bauarbeiten<br />

in Angriff genommen.<br />

Der Verkehr, besonders in<br />

der Sredzkistraße aber auch<br />

in der westlichen Christburger<br />

Straße, kommt weitgehend<br />

zum Erliegen. Während<br />

im normalen Straßenbereich<br />

die Leitungen in offener Bauweise<br />

verlegt werden, sollen<br />

die Kreuzungen Schönhauser<br />

Allee, Prenzlauer Allee<br />

und Kollwitzstraße ohne<br />

Aufgrabungen unterquert<br />

werden. Eine besondere Herausforderung<br />

stellt die Kreuzung<br />

Schönhauser Allee dar,<br />

weil hier auch die an dieser<br />

Stelle bereits unterirdische<br />

U-Bahnstrecke der U2 unterquert<br />

werden muss. »Die Leitungen<br />

werden dort in einer<br />

Tiefe von sieben Meter verlegt«,<br />

sagt der Stadtrat für<br />

Stadtentwicklung, Jens-Hol-<br />

ger Kirchner. Er fordert von<br />

den Wasserbetrieben beim<br />

Aushub der Baugrube in der<br />

Oderberger Straße »maximale<br />

Rücksichtnahme auf<br />

die Stadtbild prägenden Platanen,<br />

deren Wurzelwerk<br />

nicht beschädigt werden<br />

darf«.<br />

Kreuzender<br />

Ersatzverkehr<br />

Klipp & Klar<br />

©Hartmut Seefeld<br />

Umfangreiche Einschränkungen<br />

auf dem S-Bahn-Ostring<br />

und der U-Bahn-Linie<br />

U2 ereilen die <strong>Pankower</strong><br />

über die Osterferien. Im Zus<strong>am</strong>menhang<br />

mit dem Umbau<br />

des Bahnhofs Ostkreuz<br />

steht in diesen Tagen die<br />

Fertigstellung der neuen<br />

Ringbahnhalle bevor, die an<br />

das Streckennetz angeschlossen<br />

wird. Außerdem<br />

wird auf dem Ostring die<br />

elektronische Stellwerkstechnik<br />

in Betrieb genommen.<br />

Aus diesem Grund fahren<br />

zwischen 30. März und<br />

16. April auf dem Ostring<br />

keine Züge zwischen Schönhauser<br />

Allee und Neukölln/<br />

Baumschulenweg. Die S-<br />

Bahn hat einen Ersatzverkehr<br />

mit Bussen eingerichtet,<br />

welche bis in die Abend-<br />

stunden im Drei-Minuten-<br />

Abstand fahnren.<br />

In Pankow wird zeitgleich<br />

ein elektronisches<br />

Stellwerk für die U-Bahn in<br />

Betrieb genommen. Zu diesem<br />

Zweck wird ab 7. April<br />

die U2 zunächst im Abschnitt<br />

zwischen Pankow<br />

und Stadtmitte gesperrt. Ab<br />

10. April wird die Sperrung<br />

auf den Abschnitt von Pankow<br />

bis Rosa-Luxemburg-<br />

Platz begrenzt. Sie wird<br />

gleichfalls <strong>am</strong> 16. April aufgehoben.<br />

Auch die BVG wird<br />

entlang der Strecke Schienenersatzverkehr<br />

mit Bussen<br />

einrichten. Eigene Busspuren<br />

wird es im Zuge der<br />

Schönhauser Allee nicht geben,<br />

lediglich vor den großen<br />

Kreuzungsbereichen bekommen<br />

die Busse eigene<br />

Aufstellflächen. Ein neuralgischer<br />

Punkt ist die Kreuzung<br />

Schönhauser Allee/ Wichertstraße.<br />

Hier treffen der Ersatzverkehr<br />

von S- und U-<br />

Bahn unmittelbar aufeinander,<br />

denn die Busse der S-<br />

Bahn enden entgegen ursprünglichen<br />

Planungen jenseits<br />

der Schönhauser Allee<br />

in der Schivelbeiner Straße.<br />

Kleine Zone<br />

In Abstimmung mit dem<br />

BVV-Ausschuss für Öffentliche<br />

Ordnung und Verkehr<br />

hat das Bezirks<strong>am</strong>t Pankow<br />

den Straßenraum der Florastraße<br />

zwischen Berliner und<br />

Grunowstraße in Pankow<br />

dem Senat für eine Umgestaltung<br />

als Begegnungszone<br />

vorgeschlagen. Im Rahmen<br />

einer neuen Fußverkehrsstrategie<br />

möchte die<br />

Landesregierung anhand<br />

von Modellprojekten neue<br />

Formen des rücksichtsvollen<br />

Miteinanders im öffentlichen<br />

Raum der Stadt ausprobieren.<br />

Der Stadtrat für<br />

Stadtentwicklung, Jens Holger-Kirchner,<br />

begründet den<br />

Vorschlag mit der erhebli-<br />

Vor Ort 04. 2 0 1 2 14<br />

chen Fußgängerzahl und<br />

dem steigenden Fahrradverkehr<br />

in diesem Bereich sowie<br />

einem verhältnismäßig<br />

moderaten Autoverkehr. Außerdem<br />

würde nur eine Buslinie<br />

(M27) diesen Abschnitt<br />

befahren.<br />

In Begegnungszonen,<br />

die Idee st<strong>am</strong>mt aus der<br />

Schweiz, können Fußgänger<br />

die Verkehrsfläche, also auch<br />

die Fahrbahn, vollständig<br />

nutzen und haben dort auch<br />

Vortritt. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

beträgt für<br />

Fahrzeuge 20 km/h. Parken<br />

ist an eigens gekennzeichneten<br />

Stellen möglich. Um Kindern,<br />

Senioren und Behinderten<br />

eine stärkeres Sicherheitsgefühl<br />

zu ermöglichen,<br />

bleiben in Begegnungszonen<br />

die Gehwege erhalten.<br />

Neuer Mietspiegel<br />

Ende Mai 2013 soll ein neuer<br />

qualifizierter Mietspiegel für<br />

Berlin erscheinen. Der Berliner<br />

Mietspiegel wird alle<br />

zwei Jahre veröffentlicht, um<br />

den Berlinerinnen und Berlinern<br />

einen wissenschaftlich<br />

abgesicherten Überblick<br />

über die ortsüblichen Vergleichsmieten<br />

in der Stadt<br />

zu geben. Ein qualifizierter<br />

Mietspiegel nach § 558 Bürgerliches<br />

Gesetzbuch, begrenze,<br />

so die Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung,<br />

Mieterhöhungsforderungen<br />

auf die im Mietspiegel ausgewiesenen<br />

Beträge und<br />

helfe, unangemessene Belastungen<br />

von Mieterinnen<br />

und Mietern zu vermeiden.<br />

Mit der Erstellung des<br />

Mietspiegels wurde wie bereits<br />

2011 das H<strong>am</strong>burger<br />

Institut F+ B Forschung und<br />

Beratung für Wohnen, Immobilien<br />

und Umwelt GmbH<br />

nach einer europaweiten<br />

Ausschreibung beauftragt.<br />

Die ersten Arbeiten beginnen<br />

jetzt mit der Wohnlagenaktualisierung.


Mieterberatung<br />

Prenzlauer Berg<br />

Prenzlauer Allee 186, 10405 Berlin<br />

� 44 33 810<br />

Beratung für Mieter aus den<br />

Sanierungsgebieten von Prenzlauer Berg:<br />

Prenzlauer Allee 186<br />

Dienstag 14 bis 19 Uhr, Anwalt ab 17 Uhr<br />

Mittwoch 14 bis 16 Uhr (mit Anwalt)<br />

Donnerstag 10 bis 12 Uhr, 14 bis 19 Uhr<br />

mit Anwalt von 16.30 bis 18.30 Uhr<br />

Templiner Straße 17<br />

Montag 15 bis 16.30 Uhr (mit Anwalt)<br />

Beratung für sanierungsbetroffene Mieter<br />

aus den Milieuschutzgebieten:<br />

Prenzlauer Allee 186<br />

Mittwoch 14 bis 16 Uhr<br />

Donnerstag 10 bis 12 Uhr<br />

©Project Immobilien<br />

Kopenhagener Straße 50 (Kieztreff)<br />

Mittwoch 16.30 bis 19 Uhr<br />

Mieterberatung<br />

Pankow – FSW<br />

Florastraße 72, 13187 Berlin<br />

� 48 55 308<br />

Dienstag 10 bis 12 Uhr, 14 bis 18 Uhr<br />

ab 16 Uhr mit Anwalt<br />

Donnerstag 10 bis 12 Uhr, 14 bis 18 Uhr<br />

Mieterberatung<br />

Weißensee – SPAS<br />

Gürtelstraße 12, 13088 Berlin<br />

� 91 20 58 13<br />

Service<br />

Montag 15 bis 18 Uhr<br />

S.T.E.R.N.<br />

Sanierungsbeauftragte für Prenzlauer Berg<br />

Schwedter Straße 263, 10119 Berlin<br />

� 44 36 36 30<br />

Bezirks<strong>am</strong>t<br />

Pankow<br />

Sanierungsverwaltungsstelle<br />

Storkower Straße 97, 10407 Berlin<br />

� 90 295 34 66<br />

Vor Ort 04. 2 0 1 2 15<br />

Kieztreff<br />

Gleimviertel<br />

Dienstag 10 bis 13 Uhr und 17 bis 20 Uhr<br />

Templiner Straße 17<br />

mit Anwalt von 17 bis 20 Uhr<br />

Montag 15 bis 16.30 Uhr Kopenhagener Straße 50<br />

Mittwoch 10 bis 13 Uhr<br />

� 44 12 459<br />

und 15 bis 18 Uhr<br />

Email: kieztreff@gleimviertel.de<br />

Dienstag und Mittwoch 15 bis 20 Uhr<br />

S<strong>am</strong>stag 10 bis 15 Uhr<br />

Betroffenenvertretungen<br />

Sanierungsgebiet Helmholtzplatz<br />

Dunckerstraße 14<br />

Mieterberatung Dienstag 18 Uhr,<br />

ab 19 Uhr BV-Treffen<br />

Sanierungsgebiet Teutoburger Platz<br />

Templiner Straße 17<br />

Mittwoch 18 bis 20 Uhr BV-Treffen<br />

Die Nürnberger Projektentwicklerin<br />

PROJECT PI Immobilien AG wird auf dem<br />

1.000 m² großen Eckgrundstück Schönhauser<br />

Allee 112/ Schivelbeiner Straße ein<br />

sechsstöckiges Büro- und Geschäftshaus<br />

inklusive einer Tiefgarage mit 25 Stellplätzen<br />

errichten. »In den oberen drei<br />

Etagen sind Büros geplant, für die Etagen<br />

eins und zwei sind wir in Verhandlungen<br />

mit einem Fitnessstudio und für das Erdgeschoss<br />

ist Einzelhandel vorgesehen«,<br />

sagt Unternehmenssprecherin Sventja<br />

Franzen. Der Baubeginn ist im Sommer, die<br />

Fertigstellung wurde für Ende 2013 avisiert.<br />

Insges<strong>am</strong>t entstehen 3.060 m² Gewerbefläche.<br />

Auf Wohnungsbau wurde verzichtet.<br />

»Die ausgezeichnete Lage mitten in<br />

der Haupteinkaufsstraße macht den Bau<br />

attraktiver Gewerbeflächen naheliegend«,<br />

meint Franzen. Der Flachbau aus DDR-<br />

Zeiten an diesem Standort, letzter Mieter<br />

war Humana, wurde im März abgerissen.<br />

Impressum<br />

Vor Ort wird herausgegeben von der Mieterberatung<br />

Prenzlauer Berg, Gesellschaft für Sozialplanung mbH<br />

Redaktion und V.i.S.d.P.<br />

Hartmut Seefeld, � 90 295 62 28<br />

e-mail seefeld@vorort-redaktion.de<br />

Albrecht Molle, � 90 295 62 29<br />

Fax 90 295 62 30; Fröbelstraße 17, 10405 Berlin<br />

Gestaltung Hartmut Seefeld<br />

Titelfoto Hartmut Seefeld<br />

Vertrieb Agentur Meinicke<br />

Druck MediaService GmbH<br />

Redaktionsschluss: 30. März 2012


Typisch P. Berg<br />

Vor Ort 04. 2 0 1 2 16<br />

©Seefeld

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