schießen 2001 - Schützenwarte - WSB
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Die linke Hand am Vorderschaft<br />
bildet den Abschluss<br />
des Unterarms. Sie verbindet<br />
das Gewehr mit diesem Stützpfeiler<br />
und muss gleichzeitig<br />
in sich stabil sein. Ein guter<br />
Schießhandschuh festigt das<br />
Handgelenk und bietet eine<br />
kontaktsichere Oberfläche.<br />
Die „richtige“ Haltung für die linke<br />
Hand wird unter Schützen ähnlich<br />
heiß diskutiert, wie Ringkorngröße<br />
oder Abzugswiderstand. Denn<br />
auch bei der Handhaltung werden<br />
sehr verschiedene Lösungen vorgefunden<br />
und für jede Variante gibt<br />
es prominente Vorbilder. Faust,<br />
Innenhand oder Spagat, es scheint,<br />
als sei die Figur der Linken völlig<br />
beliebig.<br />
Probleme gibt es nur mit der eigenen<br />
Hand, denn die passt nie so<br />
richtig. Egal welche Haltung ich<br />
ausprobiere, jede fühlt sich unbequem<br />
an, lässt das Gewehr irgendwie<br />
zur Seite kippen und bringt<br />
nicht die richtige Höhe.<br />
Manchmal stimmt’ s, schon beim<br />
nächsten mal kann die gleiche Stellung<br />
der Hand sich absolut mangelhaft<br />
anfühlen. Es ist fast so, als<br />
unterliege die Hand einer „Tagesform“,<br />
die je nach Laune mitspielt<br />
oder eben nicht.<br />
Anatomie und Funktionen<br />
Die Hand ist die feingliedrigste Partie<br />
unseres Skeletts. Zarte Knochen,<br />
Sehnen, Muskeln, Blutgefäße<br />
und Nerven bilden ein unglaublich<br />
bewegliches Werkzeug. Die<br />
Hände vermögen aller feinste Bewegungen<br />
mit unverwechselbarem<br />
Charakter auszuführen, wie etwa<br />
unsere Handschrift. Notfalls können<br />
sie sogar kräftig zupacken.<br />
Hände vermögen eine schier unermeßliche<br />
Anzahl von Tätigkeiten<br />
auf höchstem und höchst unterschiedlichem<br />
Niveau auszuführen.<br />
Stricken, Karten mischen, Klavier<br />
spielen oder Dartpfeile werfen,<br />
jede dieser Kunstfertigkeiten verlangt<br />
den Fingern andere Funktionen<br />
ab. Jede dieser Fertigkeiten<br />
muss mühsam einstudiert werden<br />
und kann von den Meistern ihres<br />
Fachs zu unglaublicher Perfektion<br />
gesteigert werden.<br />
Die Steuerung der Hände verlangt<br />
eine enge Verflechtung von<br />
Wahrnehmung, Ausführung und<br />
Koordination. Um einen Wurfpfeil<br />
zu platzieren, müssen wir ihn präzise<br />
beschleunigen und loslassen.<br />
Die Fingerspitzen brauchen ein besonderes<br />
Gefühl für den Kontakt.<br />
Im Gehirn schließlich verlangt die<br />
Synchronisierung von Fühlen und<br />
Handeln ein eigenes kleines Rechenzentrum.<br />
Sport<br />
Schießtechnik – Äußerer Anschlag<br />
Präzises Stützen<br />
Die Anforderungen an die linke<br />
Hand im Anschlag sind kaum geringer,<br />
als im Exkurs oben beschrieben.<br />
Sie muss eine exakte, immer<br />
gleiche Position einnehmen, damit<br />
das Gewehr jedesmal identisch gehalten<br />
wird. Diese Haltung erfordert<br />
die empfindliche Wahrnehmung<br />
und Steuerung der Muskeln<br />
und Sehnen. Im Nervensystem<br />
müssen Empfindungen und Handlungen<br />
perfekt koordiniert und mit<br />
Die Stützhand<br />
der Erinnerung verglichen werden.<br />
Kurzum: verlangt wird Fingerspitzengefühl<br />
von höchster Güte.<br />
Im Anschlag sieht die Hand eher<br />
unscheinbar aus, weil sie schlicht<br />
zur Faust geballt ist oder sonst wie<br />
hingeklemmt wird. Das täuscht darüber<br />
hinweg, wie sensibel auch die<br />
erbärmlichste äußere Form gesteuert<br />
werden muss. Egal welche Position<br />
du wählst, entscheidend ist,<br />
dass du sie bei jedem Schuss identisch<br />
reproduzierst. Die Hand sollte<br />
außerdem während des Schusses<br />
ohne Kraft sein, also in den Knochen<br />
und Sehnen ruhen, damit keine<br />
Muskelspannungen erzeugt<br />
werden.<br />
Verschiedene Handhaltungen<br />
Die meisten Schützen bevorzugen<br />
die Faust als Auflage. Deutlich weniger<br />
halten den Vorderschaft in der<br />
Innenfläche oder zwischen den abgespreizten<br />
Fingern. Zu jeder dieser<br />
drei Grundtypen finden sich beliebig<br />
viele Varianten, die durch<br />
Drehung des Handgelenks und Positionierung<br />
der Finger zustande<br />
kommen.<br />
Eine Beschreibung oder gar Bewertung<br />
dieser Vielfalt würde Bände<br />
füllen. Wir beschränken uns deshalb<br />
hier auf die Empfehlung, dass<br />
die Reichweite berücksichtigt werden<br />
sollte. Schützen mit kurzem<br />
Unterarm sind mit der Faust besser<br />
beraten, weil die Waffe so höher<br />
kommt.<br />
Ansonsten gilt: abschauen, probieren<br />
und üben, bis die Haltung<br />
sich automatisiert hat. Beim Schießen<br />
mehrmals nachfassen, bis sich<br />
alle Knöchelchen in ihrer idealen<br />
Konstellation befinden.<br />
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SCHÜTZENWARTE 7/<strong>2001</strong> 27