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Untitled - Geldgeschichtliches Museum der Kreissparkasse Köln

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Erfurt, ErzbistumHeinrich I von Harburg, II42 - 1153Der HL Martin über mit Zinnentürmen besetztem Bogen, darunter <strong>der</strong> betende Erzbischof.Bei diesem denzentrieften Exemplar ist deutlich <strong>der</strong> Rand des Prägestempels sichtbar.Daneben: Ä'hnliche Darstellung auf einer an<strong>der</strong>en Ausgabe. Etfurt war eine Enklave in Thüringen,die zum Erzbistum Mainz sehörte.Völkeruran<strong>der</strong>ungszeit und beson<strong>der</strong>s im6.-8. Jh. aus Skandinavien kennen wir münzförmige,,Schmuckbrakteaten" aus Gold, diebereits mit einer Art Stempel geprägt sind.Heute geht man nicht mehrdavon aus, dieseSchmuckstücke, die manchmal Münzen zumVorbild haben, als direkte Vorläufer <strong>der</strong> Brakteaten<strong>der</strong> Staufenzeit zu sehen, liegt dochzwischen ihnen ein Zeitraum von rund500 Jahren.Der Mönch Theophilus hat um 1100 diese,,Preßtechnik in Gesenk" für Goldschmiedearbeitenbeschrieben, <strong>der</strong> Beweis, daßStempelschnei<strong>der</strong> und Goldschmiede indieser Zeit identisch waren, steht jedochnoch aus. Auch Untersuchungen und Vergleichevon Goldschmiedearbeiten mit Brakteaten<strong>der</strong>Abtei Fulda haben ihn nichterbringenkönnen. Die Methode <strong>der</strong>Herstellung <strong>der</strong>großen Brakteaten wird anfangs die gleichegewesen sein. Lei<strong>der</strong> fehlen schriftliche Aufzeichnungenund Werkzeugfunde.Anhand von Prägespuren auf Brakteatenkonnte W. Kühn jedoch in den letzten Jahrendie verschiedenen Prägetechniken von,,Hoh lm ünzen " rekonstruieren.Der Münzer nahm ein abgewogenes Silberplättchenund trieb es mit Hilfe einesHammers und vermutlich eines Schlegelssolange, bis es die gewünschte Größebekam. Walzen wurden noch nicht verwendet.Vermutlich wurde das Silber wie<strong>der</strong>holtgeglüht, um es nicht spröde werden zulassen. Dieses dünne Silberplättchen, dasbereits das richtige Gewicht besaß und nichtweiter beschnitten wurde, legte erauf einen ineinen Holzblock eingelassenen, etwa fingerdickenPrägestempel, in dem das Münzbildnegativ, d.h. seitenverkehrt und vertieft, eingeschnittenwar. Darauf kam eine Bleiplatte,in einigen Fällen vielleicht auch ein Le<strong>der</strong>stück,das mit einem Hammer bearbeitet wurde.Das Blei drückte von oben den Silberschrötlingin jede Vertiefung des Stempelsein: Das Münzbild entstand.In sehr seltenen Fällen wurde die Münze miteinem positiven, also erhabenen und seitenrichtigenStempel von <strong>der</strong> Rückseite ausgeprägt, die ins Blei o<strong>der</strong> Le<strong>der</strong> gedrückteVor<strong>der</strong>seite erscheint bei diesen Stückenunschärfer als die Rückseite.Ab ca. 1220 wurde an manchen Orten dasMünzbild in einen beweglichen Stempel graviert.Der Münzer legte das Münzplättchen

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