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<strong>Kreissparkasse</strong><br />
<strong>Köln</strong><br />
»Das Fenster« | Thema 175 | März 2011<br />
<strong>Schneller</strong>, <strong>höher</strong>, <strong>weiter</strong> ...<br />
Sport auf Münzen und Medaillen von der Antike bis zur Gegenwart
Wir danken herzlich allen hier namentlich genannten<br />
und ungenann ten Leihgebern, die zum Gelingen<br />
der Ausstellung beitrugen.<br />
Diese Broschüre wird kostenlos abgegeben.<br />
2
»Das Fenster« | Thema 175 | März 2011<br />
<strong>Schneller</strong>, <strong>höher</strong>, <strong>weiter</strong> ...<br />
Sport auf Münzen und Medaillen<br />
von der Antike bis zur Gegenwart<br />
Inhalt<br />
Einführung 4<br />
Die Olympischen Spiele der Antike 6<br />
Die Münzprägung von Elis 10<br />
Olympische Disziplinen auf antiken Münzen 14<br />
Die Olympischen Spiele der Neuzeit 18<br />
Pierre de Coubertin 26<br />
Der Fackellauf 28<br />
Die Olympischen Winterspiele 30<br />
Die Paralympischen Spiele 34<br />
<strong>Köln</strong>er Sport 36<br />
König Fußball 40<br />
Impressum 43<br />
3
Einführung<br />
Schon in der Antike hat der Sport die Menschen gefesselt<br />
und begeistert. Neben dem Highlight, den Olympischen<br />
Spielen, gab es zahlreiche <strong>weiter</strong>e Wettbewerbe, bei denen<br />
sich Athleten in den verschiedensten Sportarten messen<br />
konnten. Schon damals erreichten die antiken Sportler einen<br />
uns auch heute vertrauten Heldenstatus. Dabei wurden diese<br />
sport lichen Idole von Fans aus allen sozialen Schichten und<br />
Gruppierungen bejubelt und verehrt.<br />
Auch die Römer setzten diese Tradition fort. Spannende<br />
Gladiatorenkämpfe und spektakuläre Wagenrennen begeisterten<br />
zahlreiche Römer im Circus Maximus und im Kolosseum in<br />
Rom.<br />
In den späteren Jahrhunderten bis in unsere Zeit hinein spielt<br />
der Sport eine bedeutende Rolle in der Kulturgeschichte<br />
der Menschen. Wettkämpfe waren nicht nur unterhaltsam;<br />
vielmehr wurde der Sport auch durch die Politik instrumentalisiert.<br />
»Brot und Spiele für das Volk« war seit Kaiser Trajan<br />
(98 bis 117) eine beliebte Maßnahme, um das Ansehen eines<br />
Herrschers im eigenen Volk zu steigern.<br />
Im 19. Jahrhundert, mit der Emanzipation des aufstrebenden<br />
Bürgertums, erlebte der Sport bis in unsere Zeit hinein einen<br />
erneuten Aufschwung und einen regelrechten Boom. Zahlreiche<br />
Turn und Sportvereine entstanden im Laufe der Zeit,<br />
wodurch er Bestandteil der modernen Gesellschaft wurde.<br />
4
Neben der gemeinsamen körperlichen Ertüchtigung, um<br />
Körper und Geist zu formen und zu fördern, war der Turnverein<br />
gesellschaft licher Treffpunkt des Bürgertums.<br />
Neue Sportarten wie Tennis, Fußball und Basketball entstanden<br />
und wurden von den Menschen begeistert aufgenommen.<br />
Baron Pierre de Coubertin ergriff die alte Idee der Olympischen<br />
Spiele, passte sie an die Moderne an und hauchte<br />
ihr neues Leben ein. Somit eroberten im Laufe der Zeit die<br />
Olympischen Spiele seiner Idee den gesamten Globus. Während<br />
bei den ersten Austragungen 1896 rund 250 Athleten aus<br />
14 Ländern teilgenommen hatten, waren es im Jahr 2008 in<br />
Peking über 11.000 Athleten aus 204 Ländern.<br />
Heute ist es zu einer festen Tradition geworden, dass die<br />
Eltern gemeinsam mit den Kindern im Stadion dem Lieblingsverein<br />
zujubeln. Bei Europa und Weltmeister schaften fi ebern<br />
Zehntausende zusammen mit ihren Helden im Nationaldress.<br />
Am Stammtisch schwärmt man über die alten aktiven Zeiten,<br />
als man noch selbst mehr oder weniger erfolgreich in der<br />
Kreis liga kickte.<br />
Sport ist in unserer heutigen Gesellschaft allgegenwärtig und<br />
begleitet den Menschen von Kindesbeinen an bis ins hohe<br />
Alter. Kein Wunder, dass sich auch Münzen und Medaillen<br />
dieses Themas angenommen haben.<br />
Die Ausstellung soll die Geschichte des Sports mit Hilfe von<br />
Münzen und Medaillen beleuchten und dem Betrachter näher<br />
bringen.<br />
5
Die Olympischen Spiele<br />
der Antike<br />
Kein Großereignis hat in der Sport und Kulturgeschichte der<br />
Menschheit eine so hohe Bedeutung erlangt wie die über<br />
1000jährige Geschichte der Olympischen Spiele der Antike.<br />
776 v. Chr. fanden die ersten überlieferten Wettkämpfe in<br />
Olympia statt. Hippias von Elis, ein Zeitgenosse des großen<br />
Philosophen Sokrates, hat die Siegerliste rekonstruiert, nach<br />
der Koroibos Sieger im Stadionlauf war, dem damals einzigen<br />
offi ziellen Wettlauf.<br />
Doch ihre Anfänge liegen wohl viel <strong>weiter</strong> zurück, so dass<br />
die Griechen selbst den Ursprung in mythische Zeiten<br />
legten. Dabei sind jedoch im Laufe der Zeit zahlreiche Entstehungsmythen<br />
entstanden. Einer von ihnen schreibt<br />
Herakles die Urheberschaft zu: Auf seiner Suche nach neuen<br />
Großtaten, so behauptet die Sage, habe er eines Tages die<br />
Aufgabe übernommen, den entsetzlich verdreckten Stall des<br />
Königs Augias zu reinigen. Er trieb die 3.000 Rinder auf die<br />
Weide, leitete den Fluss Alpheios durch die Stallungen und<br />
säuberte auf diese Art die verschmutzten Ställe. Er geriet über<br />
die Nützlichkeit der Methode jedoch rasch mit König Augias<br />
in Streit und schließlich in einen Krieg. Herakles gewann den<br />
Kampf und stiftete zum Dank seinem Vater Zeus die Olympischen<br />
Spiele.<br />
Eine zweite Legende, welche am Ostgiebel des Zeustempels<br />
in Olympia dargestellt war, nennt Pelops als Urvater der<br />
Spiele. Er war in einem Wagenrennen gegen König Oinomaos<br />
durch Betrug und Mord zum Sieg gelangt. Nach dem Triumph<br />
6
plagten ihn das schlechte Gewissen und die Angst vor Zeus, so<br />
dass er ihm zu Ehren die Olympischen Spiele gründete.<br />
Dabei waren die Spiele keine reine Sportveranstaltung in<br />
unserem Sinne, sondern Teil eines religiösen Festes zu Ehren<br />
des Götter vaters und des göttlichen Helden Pelops. Anfang<br />
und Ende der Spiele markierten rituelle Zeremonien zu Ehren<br />
verschiedener Gottheiten.<br />
Unter den vier Panhellenischen Spielen – den Olympischen<br />
Spielen, den Pythischen Spielen, den Isthmischen Spielen<br />
und den Nemeischen Spielen – waren sie die wichtigsten.<br />
Nach ihnen richtete sich die Grundlage der griechischen Zeitrechnung.<br />
Somit wurde beispielsweise das Jahr 772 v. Chr. mit<br />
»im 1. Jahr der 2. Olympiade« angegeben.<br />
Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich hier eines der<br />
sieben Weltwunder der Antike befand: die Sitzstatue des Zeus<br />
aus Gold und Elfenbein von Phidias. Somit ist Olympia nicht<br />
nur eine der ältesten Wettkampfstätten, sondern auch das<br />
bedeutendste Heiligtum der griechischen Welt. Eine Reise<br />
nach Olympia war nicht nur ein Besuch zu den Spielen, sondern<br />
zugleich eine Wallfahrt.<br />
Noch heute strahlen die Ruinen in Olympia den Glanz vergangener<br />
Tage aus und beeindrucken die Touristen, so wie einst<br />
alle Griechen und Reisenden der Antike.<br />
Ein Sieg in Olympia war für den antiken Athleten die höchste<br />
Auszeichnung, die er in seinem Leben erringen konnte. Es<br />
winkten ihm vor allem Ruhm und Ehre, nicht nur in seiner<br />
Heimat stadt, sondern weit über deren Grenzen hinaus.<br />
7<br />
Klassische Karte<br />
Griechenlands
Zahlreiche Siegesdichtungen wurden dem Olympioniken<br />
gewidmet und in besonderen Fällen Bronzestatuen am Zeustempel<br />
aufgestellt, die auch nach dem Tod des Helden dessen<br />
Glanz über die Heimatstadt erstrahlen ließen. Für diese<br />
Prestige steigerung der eigenen Vaterstadt wurde ein athenischer<br />
Athlet fürstlich belohnt. Im 6. Jahrhundert vor Christus<br />
bekam er etwa 500 Drachmen Preisgeld. Eine enorme Summe,<br />
wenn man bedenkt, dass damals eine Drachme etwa ein Schaf<br />
wert war. Des Weiteren bekam der Athlet einen Ehrenplatz<br />
im Theater, lebenslange Speisung, Abgabenfreiheit und eine<br />
lebenslange Rente. Für Zweit und Drittplatzierte dagegen gab<br />
es, im Gegensatz zu den Olympischen Spielen der Neuzeit,<br />
keine Ehrungen, da sie als Verlierer galten.<br />
Während der Epoche des Hellenismus (ca. 336 v. Chr. bis 30<br />
v. Chr.) entwickelten sich die Olympischen Spiele zu einem<br />
weltweiten MegaEreignis. Zahlreiche Sportler und Zuschauer<br />
reisten aus den entferntesten Gebieten der damaligen griechischen<br />
Oikumene an.<br />
8<br />
1: Nordöstliches Propylon<br />
2: Prytaneion<br />
3: Philippeion<br />
4: Heraion<br />
5: Pelopion<br />
6: Nymphaion des Herodes<br />
Atticus<br />
7: Metroon<br />
8: Zanes<br />
9: Stadioneingang<br />
10: Stadion<br />
11: EchoHalle<br />
12: Bau des Ptole maios II.<br />
und der Arsinoe<br />
13: Stoa der Hestia<br />
14: Hellenistische Gebäude<br />
15: Tempel des Zeus<br />
16: Altar des Zeus<br />
17: Exvoto der Achaier<br />
18: Exvoto des Mikythos<br />
19: Nike des Paionios<br />
20: Gymnasion<br />
21: Palaestra<br />
22: Theokoleon<br />
23: Heroon<br />
24: Werkstatt des Phidias<br />
25: Thermen am Kladeos<br />
26: Griechische Thermen<br />
27 und 28: Herbergen<br />
29: Leonidaion<br />
30: Südliche Thermen<br />
31: Bouleuterion<br />
32: Südliche Stoa<br />
33: Villa des Nero
Unter der römischen Herrschaft begann der Glanz der Spiele<br />
zu verblassen. Korruption, Bestechlichkeit und die Einschleusung<br />
von »Berufssportlern« führten zum allmählichen Niedergang.<br />
Sogar römische Kaiser gesellten sich zu den Siegern.<br />
Der berühmteste unter ihnen war Nero, der das Wagenrennen<br />
65 n. Chr. gewann. Dabei muss jedoch erwähnt werden, dass<br />
er der einzige Starter war und zwischenzeitlich sogar aus dem<br />
Wagen gefallen sein soll.<br />
Nachdem 391 n. Chr. das Christentum im Römischen Reich<br />
durch Kaiser Theodosius I. zur Staatsreligion erhoben worden<br />
war, verbot dieser 393 alle heidnischen Kulte und Spiele, somit<br />
auch die Olympischen Spiele.<br />
Durch Plünderungen, Völkerwanderung und Naturkatastrophen<br />
gerieten der Olympische Geist und Olympia in Vergessenheit.<br />
Erst Jahrhunderte später, mit der Wiederentdeckung<br />
der Antike, sollte auch der Olympische Gedanke wieder neu<br />
zum Leben erweckt werden.<br />
9<br />
Ruinen des Philippeion,<br />
das König Philipp II. von<br />
Makedonien zur Demonstration<br />
seiner Macht bauen<br />
ließ.<br />
Skizze der Zeusstatue des<br />
Phidias, eines der sieben<br />
Weltwunder der Antike
Die Olympischen Spiele<br />
der Antike<br />
Die Münzprägung von Elis<br />
Die Münzprägung der Eleer beginnt mit der Gründung der<br />
Stadt Elis (471 v. Chr.). Wie im Fall anderer griechischer<br />
Poleis (Stadtstaaten) fi ndet man auf den Münzen die<br />
führenden Stadtgottheiten. In Elis bezog man sich auf<br />
das bedeutende Heiligtum ihres Territorialgebietes,<br />
Olympia. Gleichzeitig bildete die Kultstätte mit ihren<br />
Pilgern und Händlern vor allem während der Spiele<br />
alle vier Jahre ein wichtiges Handelszentrum. Somit<br />
wurden Zeus und in geringerem Maße seine Gattin<br />
Hera Schutzgötter der neu gegründeten Stadt.<br />
Inspiriert durch eine Rezension von Hill, entwickelte<br />
Charles T. Seltman in seiner Abhandlung »The Temple<br />
Coins of Olympia« die These, dass die elischen Münzen<br />
möglicherweise Tempelprägungen gewesen sind. Er begründete<br />
dies damit, dass die Vorderseiten Zeus und Hera beziehungsweise<br />
Symbole zieren, die in Verbindung zu den beiden<br />
Gottheiten stehen wie Donnerkeil und Adler.<br />
Tempelprägungen sind Münzen, die aus dem Schatz eines<br />
Tempels geprägt wurden. Die Gottheit ist Prägeherr dieser<br />
Münzen; das bedeutet, der Name der Gottheit müsste wie bei<br />
menschlichen Prägeherren im Genitiv stehen.<br />
Jedoch fi ndet sich bei keiner der Prägungen der Genitiv einer<br />
der beiden Gottheiten, ΔΙΟΣ oder ΗΡΑΣ (des Zeus oder der<br />
Hera). Die Gegner dieser These führen noch ein <strong>weiter</strong>es Argument<br />
an. Wären die HeraMünzen wirklich Tempel prägungen<br />
gewesen, dann dürften auf den Rückseiten der Münzen, die mit<br />
10<br />
Stater (Leihgabe:<br />
Museum August Kestner,<br />
Hannover)<br />
1. Vorderseite: Adler mit<br />
breiten Flügeln nach<br />
links fl iegend, Schlange<br />
in Schnabel und Fängen<br />
haltend.<br />
2. Rückseite: F – A;<br />
Donner keil oben gefl ügelt,<br />
unten mit Voluten;<br />
in rundem Incusum.
dem HeraBild geschmückt sind, keine Zeusattribute zu fi nden<br />
sein. Jedoch fi nden wir hier Donnerkeil und Adler. Ein <strong>weiter</strong>es<br />
Argument liefert die Inschrift FA, das Namenskürzel für die<br />
Bürger von Elis.<br />
Daher ist die Forschung mittlerweile zu der Überzeugung<br />
gekommen, dass alle Münzen von den Eleern selbst geprägt<br />
wurden und somit Aussehen, Prägeumfang und Prägezeiten<br />
festlegten. Die heutige Forschung ist sich nicht einig, wo sich<br />
der Prägeort befand, ob in Elis selbst oder in Olympia.<br />
Der Beginn der Münztätigkeit wird auf 471 v. Chr. datiert, da<br />
sich in keinem der Hortfunde aus dem 6. und dem ersten Viertel<br />
des 5. Jahrhunderts v. Chr. elische Münzen fi nden lassen. Das<br />
Ende der eigenständigen Prägetätigkeit wird mit dem erzwungenen<br />
Eintritt der Eleer in den Achaischen Bund 191 v. Chr.<br />
vermutet.<br />
In den ersten 50 Jahren zeigen die Prägungen ausnahmslos<br />
Adler darstellungen. Dabei hat er entweder eine Schlange oder<br />
einen Hasen in seinen Fängen oder im Schnabel. Die Flügel<br />
sind dabei unterschiedlich angeordnet. In der ersten Phase<br />
von 470 bis 460 v. Chr. zum Sturzfl ug, in der zweiten Phase von<br />
460 bis 430 v. Chr. weit ausgebreitet. In der spätesten Phase<br />
zwischen 430 bis 400 v. Chr. scheint der Adler mit seiner Beute<br />
gelandet zu sein, um das geschlagene Tier zu fressen. In dieser<br />
Phase kann man auch erkennen, wie der Vogel ein anderes<br />
Beutetier, den Hasen, im Flug schlägt und seine Fänge in den<br />
Rücken gräbt. Gleiches gilt auch für die gewichtsreduzierten<br />
Münzen, welche zwischen 250 und 200 v. Chr. geprägt wurden.<br />
11<br />
Drachme (Leihgabe:<br />
Museum August Kestner,<br />
Hannover)<br />
1. Vorderseite: Adler nach<br />
rechts mit aufgerichteten,<br />
hintereinander<br />
gestaffelten Flügeln<br />
zum Schlagen eines<br />
davoneilenden Hasen<br />
ansetzend.<br />
2. Rückseite: F – A;<br />
Donner keil, oben mit<br />
Flügeln und Voluten, unten<br />
mit Vogelschwingen<br />
Triobol (Leihgabe:<br />
Museum August Kestner,<br />
Hannover)<br />
3. Vorderseite: Kopf des<br />
Zeus mit Olivenkranz<br />
nach rechts<br />
4. Rückseite: Monogramm<br />
des Achäerbundes,<br />
F – A, darunter Donnerkeil,<br />
darüber Namenskürzel,<br />
in Ölbaumkranz.<br />
Vergrößert im Hintergrund:<br />
Stater (Leihgabe:<br />
Museum August Kestner,<br />
Hannover)<br />
Rückseite: F – A; Nike nach<br />
links eilend, in der Rechten<br />
Kranz haltend.
Die Olympischen Spiele<br />
der Antike<br />
Andere Münzen zeigen wiederum, wie der Adler den Hasen<br />
durch die Lüfte trägt, beispielsweise in der ersten und zweiten<br />
Phase. In der spätesten Phase kann man erkennen, wie der<br />
Adler nach seinem Mahl wieder zum Flug ansetzt.<br />
Auch das Lamm ist ein beliebtes Beutetier des Adlers in der<br />
spätesten Phase. Somit ergibt sich, wenn man alle drei Phasen<br />
zusammenlegt, eine komplette Jagdszene, die mit dem Sturzfl<br />
ug beginnt und mit dem Verzehr der Beute endet.<br />
In der gleichen Phase ist es den Künstlern sehr gut gelungen,<br />
den Kopf des Adlers in seiner Darstellung detailreich zu erfassen.<br />
Auf einer Münze, datiert um etwa 450 v. Chr., sitzt der Göttervater<br />
auf seinem Thron, in seiner Rechten hält er einen Donnerkeil,<br />
in seiner Linken den Zepterstab, vor ihm fl iegt ein Adler.<br />
Die Rückseiten der Münzen werden meist von einer gefl ügelten<br />
Nike oder einem Donnerkeil geschmückt.<br />
Die Nike erscheint dabei in drei Varianten. In der ersten hält sie<br />
in der vorgestreckten Rechten einen Kranz und mit der Linken<br />
hebt sie den Saum ihres Gewandes. Man vermutet, dass die<br />
Münzherren somit Nike im Laufschritt oder gar im Flug darstellen<br />
wollten, der Sieg sollte als etwas Dynamisches charakterisiert<br />
werden. Ähnlich wie das Bild des Adlers auf der Vorderseite,<br />
der durch das Jagen oder Tragen des erlegten Tieres<br />
etwas Heroisches und Machtvolles darstellen sollte.<br />
Eine zweite Variante zeigt die Siegesgöttin sitzend auf einem<br />
Block, dabei stützt sie sich mit der Rechten, einen Kranz haltend,<br />
auf dem Block ab. Die Linke dagegen ist auf das Knie gestützt<br />
und hält den Kopf. Dabei wird das Bild unterschiedlich ausgelegt.<br />
12<br />
Stater (Leihgabe:<br />
Museum August Kestner,<br />
Hannover)<br />
1. Vorderseite: Zeus auf<br />
Thron nach links sitzend,<br />
Füße auf Schemel<br />
gestellt; in der Rechten<br />
Donnerkeil, in der erhobenen<br />
Linken Zepterstab<br />
haltend, vor ihm nach<br />
links fl iegender Adler.<br />
2. Rückseite: F – AΛ – E –<br />
IO – N; Adler nach links<br />
mit erhobenen Flügeln<br />
fl iegend; in quadratischem<br />
Incusum.<br />
Panathenäische Preisamphora<br />
Vorderseite: Wagen rennen<br />
mit Vierergespann.<br />
(Standort: Staatliche<br />
Antikensammlung<br />
München. Foto: Matthias<br />
Kabel)
Zum einen könnte es eine durch den Sieg ermüdete, zum anderen<br />
jedoch auch eine nachdenkliche Nike darstellen.<br />
Auf den Münzen zwischen 360 bis 250 v. Chr. wird auf der Vorderseite<br />
der Adler durch den bärtigen Kopf des Zeus ausgetauscht.<br />
Dabei trägt er einen Lorbeerkranz. Nun befi ndet sich der Adler<br />
auf der Rückseite der Münzen, wo er in einigen Fällen auf einem<br />
ionischen Kapitell einer Säule sitzt. Der Vogel hat seine Wildheit<br />
abgelegt, dies könnte auch ein Bezug auf eine Adlerstatue sein,<br />
die sich tatsächlich in Olympia befand. Auf anderen Rückseiten<br />
befi nden sich neben dem Adler noch der Donnerkeil und ein<br />
Siegeskranz. Wie schon erwähnt, fi nden sich einige Münzen mit<br />
dem Bildnis der Hera auf der Vorderseite, welche in zwei Phasen,<br />
von 420 bis 360 v. Chr. und 360 bis 320 v. Chr. geprägt wurden. In<br />
der frühen Phase trägt sie ein breites Diadem mit Palmetten und<br />
Lilien zierrat, was jedoch im Laufe der zweiten Phase geschmälert<br />
wurde, wahrscheinlich um das Bild der Hera der aktuellen Mode<br />
anzupassen. Die Beziehung zu Zeus als Gattin wird noch einmal<br />
auf der Rückseite verdeutlicht. Dort befi nden sich entweder der<br />
Donnerkeil oder der Adler, beides eingefasst von einem Kranz.<br />
Im Anschluss an die zweite Phase der Heraköpfe lassen die Münzschneider<br />
von Elis einen neuen Frauenkopf auf die Vorderseite<br />
prägen: die nymphenartige Schönheit Olympia.<br />
Das Bronzegeld von Elis stammt aus dem 4. Jahrhundert<br />
v. Chr. Auf der Vorderseite befi ndet sich der Kopf des<br />
Götter vaters und auf der Rückseite ein Pferd. Dies<br />
könnte ein möglicher Hinweis auf eine erfolgreiche<br />
Pferdezucht in der Gegend sein.<br />
13<br />
Stater (Leihgabe:<br />
Museum August Kestner,<br />
Hannover)<br />
1. Vorderseite: F – A; Kopf<br />
der Hera mit palmetten<br />
und liliengeschmückter<br />
Stephane nach rechts,<br />
Ohrring und Halskette.<br />
Stater (Leihgabe:<br />
Museum August Kestner,<br />
Hannover)<br />
2. Vorderseite: Kopf des<br />
Zeus mit Olivenkranz<br />
nach links<br />
3. Rückseite: FAΛ – EIΩN;<br />
Adler auf Kapitell nach<br />
rechts sitzend.<br />
Stater (Leihgabe:<br />
Museum August Kestner,<br />
Hannover)<br />
4. Rückseite: Adler mit<br />
angelegten Flügeln in<br />
Ölbaumkranz nach links,<br />
hinter ihm Donnerkeil.<br />
Bronzemünze (Ganzstück)<br />
(Leihgabe:<br />
Museum August Kestner,<br />
Hannover)<br />
5. Rückseite: FA; galoppierendes<br />
Pferd nach<br />
rechts; unter dem Pferd<br />
ΠYP.
Die Olympischen Spiele<br />
der Antike<br />
Olympische Disziplinen<br />
auf antiken Münzen<br />
Ursprünglich war die Dauer der Spiele nur auf einen Tag begrenzt<br />
und es gab nur eine Disziplin, den Stadionlauf. Durch<br />
die Er<strong>weiter</strong>ung des Programms – so kamen 708 v. Chr. der<br />
Fünfkampf (Pentathlon), 688 v. Chr. der Faustkampf oder 520 v.<br />
Chr. der Waffenlauf hinzu – und wegen der ständigen Aufnahme<br />
neuer Disziplinen musste zwangsläufi g auch die Dauer der<br />
gesamten Veranstaltung verlängert werden. Daher umfassten<br />
die Olympischen Spiele der Antike in ihrer Hoch und Glanzphase<br />
sechs Tage.<br />
Gleichzeitig erfuhren die Spiele eine wachsende Popularität<br />
innerhalb der griechischen Oikumene, so dass aus einer lokalen<br />
Veranstaltung ein Weltereignis von höchstem Rang wurde.<br />
Zahlreiche Athleten strömten aus den verschiedensten Gegenden<br />
der griechischen Welt herbei. Athleten aus Alexandria<br />
und aus Syrakus, Zuschauer und Pilger aus Massilia und Kyrene<br />
strömten alle vier Jahre nach Olympia.<br />
Jeder Athlet war Vertreter seiner Heimatstadt und wollte natürlich<br />
neben dem eigenen Ruhm, den Ruhm und die Ehre seiner<br />
Vaterstadt durch einen glorreichen Sieg in Olympia, aber auch<br />
bei den anderen drei Panhellenischen Agonen, vergrößern.<br />
Gelang ihm dies,<br />
winkten ihm dazu<br />
noch zahlreiche<br />
Preise und Ehrungen<br />
in seiner Heimat als<br />
Dank.<br />
14<br />
Relief mit startendem<br />
Läufer, Ringern und<br />
Speerwerfer, von links<br />
nach rechts. (Leihgabe<br />
des Akademischen<br />
Kunstmuseums der<br />
Universität Bonn)
Unter anderem kam es dazu, dass zahlreiche griechische<br />
Städte im Laufe der Jahrhunderte Münzen mit sportlichen<br />
Motiven und Athleten prägten. Meist in den Disziplinen, in<br />
denen die Söhne der Stadt den Sieg erringen konnten. Somit<br />
ehrten sie zum einen den Sieger, zum anderen steigerten sie<br />
dadurch das eigene Prestige in der griechischen Welt.<br />
Hier sollen einige der Disziplinen, die uns heute noch bekannt<br />
sind, kurz vorgestellt werden.<br />
Das Diskuswerfen war die erste Disziplin des Pentathlon<br />
(Fünfkampf). Die Disken waren zunächst aus Stein, ab dem<br />
6. Jahrhundert v. Chr. vermehrt aus Bronze. Der Durchmesser<br />
betrug zwischen 21 und 40 cm, das Gewicht zwischen 2 und<br />
4 kg. Die heutigen Disken sind dagegen leichter und kleiner.<br />
Der Wettkampf fand im Stadion statt. Die Technik unterschied<br />
sich erheblich von der heutigen. Jedoch ist der genaue Wurfablauf<br />
in der Forschung umstritten. Zudem gab es keinen<br />
Wurfkreis.<br />
Eine <strong>weiter</strong>e Disziplin des Pentathlon war der Speerwurf.<br />
Der antike Speer war aus Holz und etwa 1,50 bis 2,00 m lang.<br />
Die heutige Speerlänge beträgt 2,60 m. Der Athlet legte beim<br />
Wurf einen oder zwei Finger in eine Lederschlaufe, Ankyle<br />
genannt. Somit konnten Zugkraft und Wurfweite erhöht<br />
werden. Auch Anlauf und Körperhaltung unterschieden sich<br />
erheblich von der heutigen Wurftechnik.<br />
15<br />
Dreifacher Siglos<br />
etwa 480–450 v. Chr.<br />
aus Kos (Original in der<br />
Staat lichen Münzsammlung<br />
München)<br />
1. Vorderseite: ΚΟΣ, nackter<br />
Diskuswerfer beim<br />
Schleudern des Diskus,<br />
hinter ihm Dreifuß.<br />
2. Rückseite: Krabbe in<br />
einem Incusum mit<br />
ausgesparten Winkeln<br />
und Randlinien.<br />
Hemidrachme<br />
4.–3. Jh. v. Chr. aus<br />
Ainianes (Original in der<br />
Staatlichen Münzsammlung<br />
München)<br />
3. Vorderseite: Kopf des<br />
Zeus mit Lorbeerkranz<br />
nach links.<br />
4. Rückseite: ΑΙΝΙΝΩΝ;<br />
nackte männliche Figur<br />
(Phemios) mit Chlamys<br />
auf der linken Schulter<br />
und umhängendem<br />
Schwert nach rechts<br />
stehend, in der Linken<br />
eine Kausia (makedonischer<br />
Hut) haltend und<br />
als Schild benützend,<br />
mit der Rechten Speer<br />
werfend.
Die Olympischen Spiele<br />
der Antike<br />
Der Ringkampf gehörte zu den drei Disziplinen der Schwerathletik<br />
und war eine der beliebtesten Sportarten der griechischen<br />
Antike. Anders als heute gab es beim antiken Ringkampf<br />
keine Unterteilung in Gewichtsklassen. Auch unterschied<br />
er sich in seinem Ablauf von dem heutigen sog. griechischrömischen<br />
Stil. Der Kampf war ein reiner Standkampf, der nicht<br />
am Boden fortgesetzt wurde. Spätestens nach drei Stürzen des<br />
Gegners hatte man den Sieg für sich errungen.<br />
Der Faustkampf wurde zum ersten Mal bei den Olympischen<br />
Spielen 688 v. Chr. ausgetragen. Onomastos soll der erste<br />
Sieger gewesen sein. Einziges »Werkzeug« waren Lederriemen,<br />
die um die Hände gebunden wurden. Leider sind die Regeln<br />
des antiken Faustkampfes nicht überliefert.<br />
Zu den Laufwettbewerben zählten der Stadion lauf (um<br />
200 m), der Diaulos (Lauf über zwei Stadien), der Dolichos<br />
(Langstrecken lauf bis zu 24 Stadien, ca. 4,6 km) und der<br />
Waffen lauf (zwei Stadien), der einen militärischen Ursprung<br />
hatte.<br />
16<br />
Stater<br />
ca. 400–370 v. Chr. aus<br />
Aspendos (Original in<br />
der Staatlichen Münzsammlung<br />
München)<br />
1. Vorderseite: Zwei nackte<br />
Ringer in Ausgangsstellung,<br />
dazwischen<br />
ΕΣ. Am unteren Rand<br />
Gegenstempel.<br />
Tetradrachme<br />
ca. 485–479 v. Chr. aus<br />
Syrakus (Original in<br />
der Staat lichen Münzsammlung<br />
München)<br />
2. Vorderseite: Viergespann<br />
im Schritt nach<br />
rechts, im Wagen Lenker<br />
mit Stab, darüber nach<br />
rechts fl iegende Nike,<br />
die Pferde bekränzend.<br />
3. Rückseite:<br />
ΣVΡΑΚΟΣΙ-Ο-Ν; Kopf<br />
der Nymphe Arethusa<br />
mit Perlenhaarband und<br />
Halskette nach rechts,<br />
umgeben von vier<br />
Delphinen<br />
Ruinen der Palaistra<br />
(Anlage mit Aufenthalts<br />
und Übungsräumen)
Die Wagenrennen mit dem Pferdeviergespann waren einer<br />
der großen Höhepunkte der Olympien und anderer Feste. Dabei<br />
faszinierten nicht nur der Wettkampf an sich, sondern auch<br />
die Pferde und die prunkvoll verzierten Wagen. Schon in einer<br />
der Gründungsmythen Olympiens spielt das Wagenrennen<br />
eine entscheidende Rolle, welche nur den Aristokraten vorbehalten<br />
war. 680 v. Chr. fanden wohl die ersten Wettkämpfe mit<br />
dem Viergespann statt. Anders als heute wurde der Besitzer<br />
geehrt, nicht der Lenker selbst.<br />
Kalpé und Anabates (Pferderennen mit Wettlauf) fanden<br />
nur von der 71. bis zur 84. Olympiade (496–444 v. Chr.) statt.<br />
Der Reiter musste nach einer bestimmten Strecke vom Pferd<br />
abspringen und mit dem Pferd an den Zügeln den Rest der<br />
Strecke zu Fuß zurücklegen. Genauere Regeln sind leider nicht<br />
überliefert. Einziger Unterschied zwischen Kalpé und Anabates<br />
ist das Geschlecht der Tiere. Bei ersteren durften nur Stuten<br />
teilnehmen, am zweiten dagegen nur Hengste.<br />
17<br />
Stater<br />
ca. 425–400 v. Chr. aus<br />
Kelenderis (Original befi<br />
ndet sich in der Staatlichen<br />
Münz sammlung<br />
München)<br />
1. Vorderseite: Vom<br />
galoppierenden Pferd<br />
herabgleitender nackter<br />
jugendlicher Reiter mit<br />
Peitsche nach rechts.<br />
2. Rückseite: [ΚΕΛ];<br />
Ziegenbock nach<br />
rechts, den Kopf<br />
zurück gewandt, mit<br />
den Vorder beinen<br />
zusammen sinkend.
18<br />
Bronzemedaille von<br />
den Olympien 1875 in<br />
Athen. (Leihgabe des<br />
Deutschen Sport &<br />
Olympia Museums <strong>Köln</strong>)<br />
1. Vorderseite: Georg I.<br />
König der Griechen.<br />
2. Rückseite: Umlaufend<br />
»SPIELGEBER EVANGELIS<br />
ZAPPAS«, mittig »OLYM<br />
PIEN | ATHEN | 1875«.<br />
Kopie der Siegermedaille<br />
der I. Olympischen Spiele<br />
1896 in Athen. (Leihgabe<br />
des Deutschen Sport &<br />
Olympia Museums <strong>Köln</strong>)<br />
3. Vorderseite: Akropolis<br />
mit Parthenon und<br />
Propyläen, griechische<br />
Umschrift »INTER<br />
NATIONALE OLYMPISCHE<br />
SPIELE IN ATHEN 1896«.
Die Olympischen Spiele<br />
der Neuzeit<br />
Nachdem 393 n. Chr. die Olympischen Spiele verboten wurden<br />
und die Wettkampfstätte durch Naturkatastrophen, Plünderungen<br />
und Kriege zerfallen waren, dauerte es etwa 1500 Jahre,<br />
bis eine Neuaufl age der Spiele vollzogen werden konnte.<br />
Trotz dieser langen Periode war der olympische Gedanke nicht<br />
ganz verloren gegangen.<br />
So gab es schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts Versuche, die<br />
Olympischen Spiele wiederzubeleben. Im Westen von England<br />
fi nden seit 1612 die »Cotswold Olimpick Games« statt, die bei<br />
den Olympischen Spielen 2012 in London ihr 400jähriges<br />
Jubiläum feiern werden.<br />
Ein <strong>weiter</strong>er Versuch wurde während der Französischen Revolution<br />
von 1796 bis 1798 gestartet. Dort sollten jährlich die<br />
»Olympiades de la République« ausgetragen werden, die aber<br />
aufgrund der politischen Instabilität der jungen Republik nach<br />
1798 nicht mehr fortgeführt werden konnten.<br />
1850 versuchte man ebenfalls in England, in Much Wenlock in<br />
der Grafschaft Shropshire, den olympischen Gedanken umzusetzen.<br />
Die »Wenlock Olympian Society« organisiert seit 1866<br />
jährlich nationale olympische Spiele. Aufgrund dieser langen<br />
Tradition haben sich die Organisatoren der Olympischen Spiele<br />
2012 in London entschieden, die »WenlockSpiele« und deren<br />
Gründer zu ehren, und gaben einem der beiden Maskottchen<br />
den Namen »Wenlock«.<br />
Weitere »Olympische Spiele« wurden in Schweden in Ramlösa<br />
und in Deutschland – in München während des Oktoberfestes –<br />
abgehalten. Sie erregten jedoch nur lokales Aufsehen.<br />
19
Die Olympischen Spiele<br />
der Neuzeit<br />
Auch das Mutterland der Spiele<br />
hegte großes Interesse, die<br />
alte Tradition wiederzubeleben.<br />
Zum einen wollte die junge Nation<br />
– 1830 erkämpfte man sich die<br />
Unabhängigkeit vom Osmanischen<br />
Reich – eine gemeinsame Identität schaffen,<br />
zum anderen an die Glorie der Antike anknüpfen.<br />
Der wohlhabende griechische Kaufmann Evangelos Zappas rief<br />
die Olympien ins Leben, welche durch eine königliche Verfügung<br />
von König Otto I. zu einer nationalen Aufgabe erhoben<br />
wurden. 1859 bis 1889 fanden in unregelmäßigen Abständen<br />
vier Olympien im Stadtzentrum von Athen statt. Eigens hierfür<br />
wurde das antike Panathenaische Stadion provisorisch hergerichtet.<br />
Die Olympien gelten als direkte Vorläufer der Olympischen<br />
Spiele der Neuzeit.<br />
20<br />
Silbermedaille von den<br />
XIV. Olympischen Spielen<br />
in London 1948,<br />
Vorder und Rückseite.<br />
(Leihgabe des<br />
Deutschen Sport &<br />
Olympia Museums <strong>Köln</strong>)<br />
Plakat der I. Olympischen<br />
Spiele in Athen 1896
1896 gelang es dem französischen Baron Pierre de Coubertin,<br />
seine Vorstellung der Olympischen Spiele in ein internationales<br />
Großformat umzusetzen.<br />
Im Gegensatz zu seiner ursprünglichen Vorstellung, die ersten<br />
Spiele 1900 in Paris stattfi nden zu lassen, setzte das Komitee<br />
durch, dass diese schon 1896 im olympischen Heimatland<br />
stattfi nden sollten.<br />
Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Finanzierung und<br />
der Organisation wurden die ersten Spiele am 6. April 1896<br />
in Athen vor etwa 60.000 Zuschauern mit 241 Athleten aus<br />
14 Staaten in 43 Wettbewerben eröffnet. Das Datum wurde so<br />
ausgewählt, dass die Eröffnung gleichzeitig auf den griechischen<br />
Nationalfeiertag und den 75. Geburtstag des Staates fi el<br />
– 1821 hatte der griechische Freiheitskampf gegen die osmanischen<br />
Besatzer begonnen.<br />
Die Spiele waren ein voller Erfolg.<br />
21<br />
Jubiläumsmedaille<br />
»30 Jahre IOC« (Leihgabe<br />
des Deutschen Sport<br />
& Olympia Museums<br />
<strong>Köln</strong>)<br />
1894 wurde in Paris<br />
unter der Führung von<br />
Coubertin das Internationale<br />
Olympische<br />
Komitee (International<br />
Olympic Committee –<br />
IOC) gegründet.<br />
Rückseite in Originalgröße,<br />
Vorderseite vergrößert<br />
im Hintergrund<br />
Plakate der Olympischen<br />
Spiele von 1900 (Paris),<br />
1904 (St. Louis), 1908<br />
(London) und 1912<br />
(Stockholm).
Die Olympischen Spiele<br />
der Neuzeit<br />
Die nachfolgenden Spiele 1900 in<br />
Paris und 1904 in St. Louis, die beide<br />
im Schatten der Weltausstellungen<br />
stattfanden und dazu noch schlecht organisiert waren, konnten<br />
nicht an den grandiosen Erfolg der Eröffnungsspiele anknüpfen.<br />
Die Wettkämpfe zogen sich über Monate hin – große Pausen<br />
unterbrachen immer wieder den Fluss – und wurden daher wenig<br />
von der Öffentlichkeit beachtet. Erst 1906, bei den Olympischen<br />
Zwischenspielen in Athen, trat der sportliche Gedanke wieder<br />
mehr in den Vordergrund. Jedoch erkannte das IOC die Resultate<br />
dieser Spiele nie offi ziell an.<br />
1908 folgten die IV. Olympischen Spiele in London, dort begrenzte<br />
man sie zum ersten Mal auf eine feste Wettkampfstätte und<br />
legte die Dauer der Spiele auf zwei Wochen im Juli fest.<br />
22<br />
Erinnerungsmedaille von<br />
den VIII. Olympischen<br />
Spielen in Paris 1924<br />
(Leihgabe des Deutschen<br />
Sport & Olympia<br />
Museums <strong>Köln</strong>)<br />
Vorderseite. Entwurf:<br />
Raoul Bernard.
Die Akzeptanz und die<br />
wachsende weltweite Bedeutung<br />
der Olympischen Spiele<br />
zeigten sich auch anhand der stetig steigenden Teilnehmerzahlen<br />
und Wettbewerbe.<br />
Während bei den I. Olympischen Spielen 1896 die Anzahl der<br />
Athleten mit 241 aus 14 Staaten übersichtlich blieb, waren es<br />
bei den IV. Olympischen Spielen 1908 schon 2008 Athleten aus<br />
22 Staaten, die sich in 113 Wettkämpfen maßen.<br />
Bei den XVII. Olympischen Spielen 1960 in Rom betrug die Teilnehmerzahl<br />
bereits mehr als 5.300 Athleten aus 83 Staaten.<br />
Bis heute steigen diese Zahlen kontinuierlich an, so dass 2008<br />
bei den XXIX. Olympischen Spielen in Peking mehr als 11.000<br />
Athleten aus 205 Staaten in 302 verschiedenen Wettbewerben<br />
antraten.<br />
23<br />
Erinnerungsmedaille der<br />
X. Olympischen Spiele<br />
1932 in Los Angeles.<br />
(Leihgabe des Deutschen<br />
Sport & Olympia<br />
Museums <strong>Köln</strong>)<br />
Rückseite: Zwei Göttinnen,<br />
zwischen ihnen das<br />
Wappen der USA. Die<br />
linke Göttin hält in der<br />
rechten Hand einen Olivenzweig,<br />
die rechte ein<br />
Schild mit den Siegeln des<br />
Staates Kalifornien und<br />
der Stadt Los Angeles.<br />
Entwurf: Gyula Kilényi.
Die Olympischen Spiele<br />
der Neuzeit<br />
24<br />
Goldmedaille von den<br />
XX. Olympischen Spielen<br />
1972 in München. (Leihgabe<br />
des Deutschen<br />
Sport & Olympia<br />
Museums <strong>Köln</strong>)<br />
Rückseite: Die beiden<br />
nackten Athleten stellen<br />
Castor und Pollux dar,<br />
die Schutzpatrone der<br />
Kampfspiele und der<br />
Freundschaft.<br />
Zum ersten Mal seit<br />
1928 durfte das Organisationskomitee<br />
die<br />
Rückseite selbst gestalten.<br />
Entwurf: Gerhard<br />
Marcks.<br />
Die Vorderseite dagegen<br />
sollte erhalten bleiben.
Trotz der Ausfälle der Olympischen Spiele 1916, 1940 und<br />
1944 durch die beiden Weltkriege führte man die Zählung der<br />
Olympiaden fort, so dass die ersten Spiele nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg 1948 in London als die XVI. Olympischen Spiele in die<br />
Geschichte eingingen.<br />
25<br />
2010 fanden zum ersten Mal in Singapur die<br />
Olympischen Jugendspiele für Sportler im<br />
Alter von 14 bis 18 Jahren statt.<br />
2012 werden in Innsbruck die ersten<br />
Olympischen JugendWinterspiele<br />
stattfi nden.
Die Olympischen Spiele<br />
der Neuzeit<br />
Pierre de Coubertin –<br />
Vater der Olympischen Spiele<br />
der Neuzeit<br />
Coubertin wurde als viertes Kind einer französischen bürgerlichadligen<br />
Familie am 1. Januar 1863 in Paris geboren.<br />
Obwohl eine Offizierslaufbahn für ihn vorgesehen war,<br />
entschied er sich für ein Studium der Philologie, Kunst und<br />
Rechtswissenschaften. Schon früh engagierte er sich in Sportorganisationen,<br />
ganz im Geiste seiner Zeit, und gründete 1888<br />
das »Komitee zur Verbreitung der Leibesübungen«.<br />
Während seiner Studienzeit beschäftigte er sich intensiv mit<br />
der Pädagogik.<br />
Bei diversen Studienreisen in England und den USA lernte<br />
er die Methoden der dortigen schulischen Jugend erziehung<br />
kennen. Unter anderem beinhalteten sie einen Sportunterricht,<br />
der den Schülern Teamfähigkeit und Ehrgeiz vermitteln<br />
sollte. Coubertin kam schließlich zu der Überzeugung, dass<br />
die sportliche Ausbildung den ganzen Menschen in der Einheit<br />
von Körper, Geist und Seele erfassen und formen sollte.<br />
Von den Ausgrabungen deutscher Archäologen in Olympia<br />
beeindruckt, entwickelte er ab 1880 die Idee, die Olympischen<br />
Spiele wiederzubeleben und an die Moderne anzupassen.<br />
Die Spiele sollten zum einen nationale Differenzen überwinden,<br />
zum Frieden und zur internationalen Verständigung<br />
beitragen und zum anderen sollten die Sportler der Jugend<br />
weltweit als Ansporn und Vorbild dienen. Angelehnt an das<br />
antike Vorbild sollten nur erwachsene, männliche Athleten an<br />
den Wettkämpfen teilnehmen.<br />
26
1890 besuchte er die »Wenlock Olympian Games«, welche ihn<br />
in seinem Vorhaben bestärkten. Er fügte noch die Idee der<br />
Länder rotation hinzu. Im Gegensatz zur Antike sollten die<br />
Spiele nicht an einem festen Ort stattfi nden.<br />
Im Juni 1894 lud der Visionär<br />
andere Komitees und nationale<br />
Sportverbände nach Paris zum<br />
»Kongress zur Wieder belebung<br />
der Olympischen Spiele« ein. Im<br />
Rahmen dieser Versammlung<br />
wurden schließlich die Wiederein<br />
führung der Spiele und die<br />
Gründung des »Inter nationalen<br />
Olympischen Komitees (IOC)« beschlossen. Gleichzeitig<br />
wurde Coubertin zum ersten General sekretär gewählt. 1896<br />
bis 1916 und von 1919 bis 1925 bekleidete er das Amt des<br />
Präsidenten des IOC. Bis zu seinem Tod 1937 war er Ehrenpräsident.<br />
Coubertin selbst reihte sich mit dem Pseudonym »Georges<br />
Hohrod und Martin Eschbach« unter die Sieger der V. Olympischen<br />
Spiele 1912 in Stockholm. Dort wurde er mit dem Werk<br />
»Ode an den Sport« der erste Olympiasieger in der Disziplin<br />
»Literatur« der olympischen Künstlerwettbewerbe.<br />
1937 starb der Vater der Olympischen Spiele der Neuzeit in<br />
Genf. Sein Herz wurde nach seinem Tod in einer für ihn in<br />
Olympia erbauten Gedenksäule bei gesetzt.<br />
27<br />
Medaille zum XI. Olympischen<br />
Kongress 1981 in<br />
BadenBaden.<br />
(Leihgabe des<br />
Deutschen Sport &<br />
Olympia Museums <strong>Köln</strong>)<br />
1. Vorderseite: Abbildung<br />
Pierre de Coubertin,<br />
»XI. OLYMPISCHER KON<br />
GRESS BADENBADEN<br />
1981«, Schriftzug in den<br />
Sprachen Deutsch, Englisch<br />
und Französisch.<br />
2. Rückseite: Stilisierte<br />
Olympische Ringe vor<br />
Schriftzug »XI. OLYM<br />
PISCHER KONGRESS<br />
BADENBADEN 1981«<br />
Die Gründer des IOC<br />
Auf dem Foto befi nden<br />
sich 7 der 13 Gründungsmitglieder<br />
des IOC, von<br />
links oben: Gebhardt,<br />
GuthJarkovsky, Kemeney,<br />
Balck, am Tisch:<br />
Coubertin, Vikelas,<br />
Boutowsky.
Die Olympischen Spiele<br />
der Neuzeit<br />
28<br />
Silbermedaille zum<br />
Fackellauf bei den XI.<br />
Olympischen Spielen<br />
1936 in Berlin. (Leihgabe<br />
des Deutschen Sport &<br />
Olympia Museums <strong>Köln</strong>)<br />
1. Vorderseite: »OLYMPIA<br />
SPIELE BERLIN 1936«,<br />
umgekehrte olympische<br />
Ringe, zwei Hände,<br />
die einen Olivenzweig<br />
<strong>weiter</strong> reichen.<br />
2. Rückseite: »OLYMPIA<br />
– 25. Juli 1936«, Darstellung<br />
eines antiken<br />
Läufers, der gerade die<br />
Fackel entzündet.<br />
3. Medaille zu den Olympischen<br />
Spielen 1960 in<br />
Rom.<br />
Vergrößert im Hintergrund:<br />
Medaille des Nationalen<br />
Olympischen Komitees<br />
Italiens von 1953. (Leihgabe<br />
des Deutschen<br />
Sport & Olympia<br />
Museums <strong>Köln</strong>)
Der Fackellauf<br />
Die Idee des Fackellaufs geht auf den Sportwissenschaftler<br />
und ersten Rektor der Deutschen Sporthochschule <strong>Köln</strong> Carl<br />
Diem zurück. Seiner Vision nach soll mit dem Lauf der Fackel<br />
die Verbundenheit der Nationen in der olympischen Gemeinschaft<br />
der Weltöffentlichkeit in einem Ritual vor Augen führen.<br />
Gleichzeitig will man eine <strong>weiter</strong>e Verbindung zu den Olympischen<br />
Spielen der Antike knüpfen. Die Fackelträger sollen an<br />
die Laufboten der Antike erinnern, die von Elis aus die griechischen<br />
Städte aufsuchten und die Ekecheiria, den Gottesschutz<br />
für Athleten und Zuschauer, ausriefen.<br />
Der Fackellauf wurde zum ersten Mal bei den Spielen 1936 in<br />
Berlin durchgeführt. Die Strecke führte dabei von Olympia nach<br />
Berlin über Griechenland, Bulgarien, Jugoslawien, Ungarn,<br />
Österreich, Tschechoslowakei und durch deren Hauptstädte.<br />
Am Fackellauf nahmen unter anderem berühmte Olympia<br />
Veteranen und Prominente des Sports teil, insgesamt wurde<br />
eine Strecke von gut 3.100 Kilometern zurückgelegt.<br />
29
Die Olympischen Spiele<br />
der Neuzeit<br />
30<br />
Goldmedaille der IV. Olympischen<br />
Winterspiele in<br />
GarmischPartenkirchen<br />
1936. Die Medaille<br />
wurde von dem Künstler<br />
Richard Klein entworfen.<br />
(Leihgabe des<br />
Deutschen Sport &<br />
Olympia Museums <strong>Köln</strong>)<br />
Vorderseite: In der oberen<br />
Hälfte ein antiker<br />
Rennwagen, der von<br />
drei Pferden gezogen<br />
wird. Auf dem Wagen<br />
die Siegesgöttin Nike<br />
mit einem Lorbeerkranz<br />
in der rechten Hand.<br />
Die untere Hälfte zeigt<br />
die verschiedenen<br />
Wintersportarten als<br />
Sportgeräte, am unteren<br />
Rand befi ndet sich die<br />
Inschrift »GARMISCH<br />
PARTENKIRCHEN«.<br />
Rückseite, hell oben im<br />
Hintergrund: In der<br />
Mitte befi nden sich die<br />
Olympischen Ringe und<br />
am Rand die Inschrift<br />
»IV. OLYMPISCHE<br />
WINTER SPIELE 1936«.
Die Olympischen Winterspiele<br />
Die Olympischen Winterspiele werden seit 1924 durchgeführt.<br />
Schon bei den vorherigen Sommerspielen wurden einige<br />
Winter disziplinen wie Eiskunstlaufen oder Eishockey ausgetragen.<br />
Ursprünglich wurden die I. Olympischen Winterspiele als<br />
»Internationale Wintersportwoche« in Chamonix durchgeführt.<br />
1926 einigte man sich beim IOC darauf, dass sie nachträglich als<br />
I. Olympische Winterspiele offiziell anerkannt wurden.<br />
Daher sind die II. Winterspiele in St. Moritz als die eigentlich<br />
ersten anzu sehen, da sie schon im zeitlichen Vorfeld offiziell als<br />
Olympische Winterspiele angekündigt worden waren.<br />
Bis 1992 fanden die Winterspiele im gleichen Jahr wie die<br />
Sommer spiele statt. Unter anderem aus kommerziellen<br />
Gründen änderte man 1994 den Turnus; seitdem wechseln sich<br />
Sommer und Winterspiele in zweijährigem Rhythmus ab.<br />
31<br />
Plakate der Olympischen<br />
Winterspiele von<br />
1924 (Chamonix),<br />
1928 (St. Moritz),<br />
1948 (St. Moritz),<br />
1952 (Oslo) und<br />
1956 (Cortina d‘Ampezzo).
Die Olympischen Spiele<br />
der Neuzeit<br />
Im Gegensatz zu den Olympischen Sommerspielen wird bei<br />
den Winterspielen die Zahl der tatsächlich abgehaltenen Spiele<br />
gezählt. Somit waren die ersten Spiele nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
– nach 12 Jahren Unterbrechung – 1948 in St. Moritz die<br />
V. Olympischen Winterspiele.<br />
Als Vorläufer der Olympischen Winterspiele gelten die Nordischen<br />
Skispiele, die in unregelmäßigen Abständen in Stockholm<br />
abgehalten wurden. Schon 1912 versuchte das IOC vor den<br />
Sommerspielen in Stockholm ein größeres Wintersportprogramm<br />
aufzustellen, das jedoch am Widerstand der Skandinavier<br />
scheiterte. Sie wollten keine Konkurrenz für ihre Nordischen<br />
Ski spiele haben. Trotz des Widerstandes der Nordeuropäer<br />
schaffte es das IOC in den folgenden Jahren, den Gedanken der<br />
Olympischen Winterspiele durchzusetzen und zu realisieren.<br />
32<br />
Erinnerungsmedaille der<br />
IX. Olympischen Winterspiele<br />
in Innsbruck 1964.<br />
Entwurf: Ferdinand<br />
Welz. (Leihgabe des<br />
Deutschen Sport &<br />
Olympia Museums <strong>Köln</strong>)<br />
Vorderseite: Emblem der<br />
Spiele umrandet mit der<br />
Inschrift »INNSBRUCK<br />
1964«, diese wird noch<br />
einmal umrandet mit der<br />
Inschrift »IX. OLYMPI<br />
SCHE WINTERSPIELE«.<br />
Rückseite, vergrößert im<br />
Hintergrund: Blick auf<br />
die Innsbrucker Innenstadt<br />
mit den Alpen.
Wie bei den Olympischen Sommerspielen stiegen die Akzeptanz<br />
und die sportliche Bedeutung der Winterspiele über die<br />
Jahrzehnte.<br />
Deutlich wird dies vor allem an der Zahl der teilnehmenden Athleten<br />
und Staaten. Schon bei den II. Winterspielen hatte sich die<br />
Teilnehmerzahl der Sportler mit 464 und die Zahl der Staaten<br />
mit 25 gegenüber den ersten Winterspielen fast verdoppelt.<br />
Bei den IX. Olympischen Winterspielen 1964 in Innsbruck waren<br />
es mehr als 1.100 Athleten aus 36 Ländern; 34 Jahre später in<br />
Nagano bei den XVIII. Olympischen Winterspielen waren es mit<br />
2.300 Athleten und 72 Staaten schon mehr als doppelt so viele.<br />
2010 bei den XXI. Olympischen Spielen in Vancouver wurde ein<br />
neuer Rekord mit 2.566 Wintersportlern und 82 teilnehmenden<br />
Ländern aufgestellt.<br />
33<br />
Plakate der Olympischen<br />
Winterspiele von<br />
1964 (Innsbruck),<br />
1968 (Grenoble),<br />
1972 (Sapporo),<br />
1976 (Innsbruck),<br />
1984 (Sarajevo),<br />
1988 (Calgary),<br />
1992 (Albertville),<br />
1994 (Lillehammer),<br />
1998 (Nagano) und<br />
2006 (Turin).
Die Olympischen Spiele<br />
der Neuzeit<br />
Die Paralympischen Spiele<br />
1948 gab es in Aylesbury (England) parallel zu den Olympischen<br />
Spielen in London die ersten Spiele für Rollstuhlfahrer,<br />
die »Stoke Mandeville Wheelchair Games«. Teilnehmer dieser<br />
Spiele waren hauptsächlich verletzte Veteranen aus dem<br />
Zweiten Weltkrieg.<br />
Die Idee dazu hatte Dr. Ludwig Guttmann, ein Arzt<br />
am Militärhospital in Stoke Mandeville, der<br />
die rehabilitative Wirkung des Sports<br />
erkannt hatte, gleichzeitig damit aber<br />
auch die Hoffnung auf stärkere<br />
gesellschaftliche Anerkennung<br />
von Menschen mit Behinderung<br />
verband.<br />
1960 fanden schließlich einige<br />
Wochen nach den Olympischen<br />
Spielen die ersten offi ziellen Paralympischen<br />
Spiele in Rom statt. Der<br />
Veranstaltungsrhythmus war derselbe<br />
wie bei den Olympischen Spielen.<br />
1976 kamen die ersten Paralympischen Winterspiele<br />
in Schweden hinzu.<br />
Bei Verhandlungen zwischen dem IOC und dem IPC (Internationales<br />
Paralympisches Komitee) einigte man sich darauf,<br />
dass die Paralympics ab 1992 nicht mehr parallel, sondern drei<br />
Wochen nach den Olympischen Sommer und Winterspielen<br />
und am gleichen Austragungsort durchgeführt werden sollen.<br />
34<br />
Goldmedaille der<br />
III. WinterParalympics<br />
1984 in Innsbruck<br />
Rückseite: Umschrift<br />
»ALPINE BEWERBE<br />
MUTTERS«, dazwischen<br />
Schneefl ocken.
Gleichzeitig wurden sie organisatorisch<br />
mit den Olympischen<br />
Spielen verbunden.<br />
Seit der Bewerbung für die Olympischen<br />
Spiele 2012 müssen die Städte in<br />
ihren Bewerbungen auch die Ausrichtung<br />
der Paralympics mit einbeziehen, die dann vom<br />
selben lokalen Organisationskomitee koordiniert werden.<br />
Das Internationale Paralympische Komitee (IPC), 1989 in<br />
Düssel dorf gegründet, trägt die Verantwortung für die Organisation<br />
der Spiele und hat seinen Sitz in Bonn.<br />
35<br />
Noch vor wenigen Jahrzehnten<br />
waren die Paralympischen<br />
Spiele nur Insidern<br />
bekannt, doch<br />
seit den 90erJahren<br />
erleben sie ein<br />
stetig wachsendes<br />
Interesse in der<br />
Öffentlichkeit und<br />
erfahren damit<br />
eine Gleichstellung<br />
der hier erbrachten<br />
Leistungen mit denen<br />
der Athleten der Olympischen<br />
Spiele.<br />
Goldmedaille der<br />
VI. WinterParalympics<br />
1994 in Lillehammer<br />
1. Vorderseite: Innere<br />
kleine Goldmedaille in<br />
größerer Medaille. Umschrift<br />
auf der großen<br />
Medaille: »VI. PARA<br />
LYMPIC WINTER GAMES<br />
LILLEHAMMER 1994«.<br />
Silbermedaille der<br />
VI. WinterParalympics<br />
1994 in Lillehammer<br />
2. Rückseite: Umschrift in<br />
Blindenschrift, kleinere<br />
Medaille mit fünf Tropfen<br />
angeordnet wie die<br />
Olympischen Ringe.<br />
Goldmedaille der<br />
V. WinterParalympics<br />
1992 in Albertville<br />
3. Rückseite: Randschrift:<br />
»TIGNESALBERTVILLE<br />
1992 SKI ALPIN«, zwei<br />
Athleten und Blindenschrift.
<strong>Köln</strong>er Sport<br />
Wie in England und Frankreich setzte sich auch in Deutschland<br />
der Gedanke durch, dass sittliche Bildung und Leibesübungen<br />
unabdingbar für die menschliche Gesundheit seien.<br />
Zwei bedeutende Vordenker zu diesem Thema waren Johann<br />
Christoph Friedrich GutsMuths und der »Turnvater« Friedrich<br />
Ludwig Jahn.<br />
37<br />
So entstanden im 19. Jahrhundert in <strong>Köln</strong><br />
wie in zahlreichen anderen deutschen<br />
Städten Turn vereine und gesellschaften.<br />
Sie waren offen für<br />
alle Altersgruppen und soziale<br />
Schichten, sowohl für aktive<br />
Teilnehmer als auch für Zuschauer.<br />
Das Novum lag dabei<br />
jedoch nicht in den Übungen,<br />
sondern in den neuen Gerätschaften,<br />
mit denen die Vereine<br />
ausgerüstet wurden. Auch der<br />
Gedanke der »Öffentlichkeit« der<br />
Übungen war ungewöhnlich.<br />
Im <strong>Köln</strong> des 19. Jahrhunderts wurde der Sport für breite Schichten<br />
der Bevölkerung zu einem festen Bestandteil des neuen<br />
gesellschaftlichen Lebens. Neben Turnvereinen entstanden<br />
zahlreiche Schützenvereine, Fahrradclubs und Clubs der verschiedenen<br />
Sportarten.<br />
Medaille zur Internationalen<br />
SportAusstellung<br />
1889 in <strong>Köln</strong>.<br />
(Leihgabe: <strong>Köln</strong>er Sportgeschichte<br />
e.V.)<br />
Vorderseite: Ruderer und<br />
Radfahrer am Rheinufer.<br />
Im Hintergrund <strong>Köln</strong>er<br />
Dom, Ruderer und<br />
Ballon.<br />
Rückseite: <strong>Köln</strong>er Stadtwappen<br />
umschlossen<br />
von Verzierungen,<br />
Umschrift: »INTERNATI<br />
ONALE SPORT AUSSTEL<br />
LUNG KÖLN 1889«<br />
Foto des <strong>Köln</strong>er Radfahrer<br />
Vereins »Germania« um<br />
1900.<br />
Prämienmedaille zur<br />
internatio nalen Sportausstellung<br />
1889.<br />
(Leihgabe: Dr. Jürgen<br />
Baur, <strong>Köln</strong>)<br />
Rückseite: Im Kreis <strong>Köln</strong>er<br />
Stadtwappen mit elf<br />
Wappen einzelner<br />
Sportarten, Umschrift:<br />
»INTERNATIONALE<br />
SPORTAUSSTELLUNG<br />
KÖLN 1889«. Mittig:<br />
»FÜR HERVORRAGENDE<br />
LEISTUNGEN«.
<strong>Köln</strong>er Sport<br />
Durch die hohe Vereinsdichte in der Stadt entwickelte sich <strong>Köln</strong><br />
zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem Zentrum des Sports.<br />
Schon in den 30er Jahren brachte <strong>Köln</strong> vor<br />
allem im Radsport zahlreiche Leistungssportler<br />
hervor wie Anton<br />
»Toni« Merkens und Jean Schorn.<br />
38<br />
Diese Tradition setzt sich bis<br />
heute fort. <strong>Köln</strong> hat heute<br />
knapp 800 Sportvereine<br />
mit ca. 200.000 Mitgliedern.<br />
Dabei reichen die Disziplinen<br />
von klassischen Sportarten wie<br />
Fußball und Schwimmen bis hin<br />
zu neuen Trendsportarten wie Nordic<br />
Walking oder InlineSkating.<br />
Dazu füllen zahlreiche sportliche<br />
Highlights den Jahreskalender<br />
der Stadt. Seit 1997 fi ndet jedes<br />
Jahr im Herbst der »<strong>Köln</strong>Marathon«<br />
statt, und der Radsportklassiker<br />
»Rund um <strong>Köln</strong>« wird<br />
dieses Jahr 103 Jahre alt.<br />
Daneben war <strong>Köln</strong> Austragungsort<br />
der Gay Games 2010 und<br />
Endspielort der EishockeyWelt<br />
Medaille zur Erinnerung<br />
an die II. Deutschen<br />
Kampfspiele 1926 in<br />
<strong>Köln</strong>.<br />
(Leihgabe: Deutsches<br />
Sport & Olympia<br />
Museum <strong>Köln</strong>)<br />
Rückseite: <strong>Köln</strong>er Wappen<br />
mit zwei Fahnen auf<br />
dem oberen Rand.<br />
Medaille zum internationalenLeichtathletikSportfest<br />
1953. (Leihgabe: <strong>Köln</strong>er<br />
Sportgeschichte e.V.)<br />
Vorderseite: Olympische<br />
Ringe und Fackel. Randschrift:<br />
»INTERNATIO<br />
NALES LEICHTATHLETIK<br />
SPORTFEST 29. JULI<br />
1953«.<br />
Rückseite: ASVSportfest<br />
Logo.
39<br />
meister schaften, 2006 Spielstätte der<br />
FussballWeltmeisterschaft und 2007<br />
Hauptaustragungsort der Handball<br />
WM.<br />
Mit dem 1. FC <strong>Köln</strong>, dem KEC und den<br />
Cologne Falcons besitzt die Stadt<br />
Traditions vereine im Fußball, Eis hockey<br />
und American Football.<br />
Zudem sind in <strong>Köln</strong> mehrere Institutionen ansässig,<br />
die sich mit SportForschung, Wissenschaft und Lehre<br />
befassen.<br />
Zu den bedeutendsten gehören die 1947 gegründete Deutsche<br />
Sporthochschule <strong>Köln</strong>, die Trainerakademie des Deutschen<br />
Olympischen Sportbundes und – bis Januar 2011 – die Hennes<br />
WeisweilerAkademie des Deutschen FußballBundes, heute in<br />
Hennef ansässig. Ebenso in <strong>Köln</strong> beheimatet sind die Führungs<br />
Akademie des Deutschen Olympischen Sportbundes, der Olympiastützpunkt<br />
Rheinland und die Internationale Vereinigung<br />
Sport und Freizeiteinrichtungen (IAKS).<br />
Mit dem Deutschen Sport & Olympia Museum wird in <strong>Köln</strong> auch<br />
der kulturelle Bereich des Sports abgedeckt. Den Besucherinnen<br />
und Besuchern wird anhand zahlreicher Originalobjekte mit<br />
modernster Technik ein lebendiges Bild der Sportgeschichte<br />
vermittelt.<br />
Plakat zum 14. deutschen<br />
Turnfest in <strong>Köln</strong> 1928<br />
Deutsche Gedenkprägung<br />
zur Fußball-<br />
WM 2006<br />
Vorderseite: Stadtansicht<br />
von <strong>Köln</strong>, im<br />
Vordergrund das<br />
FIFA WMStadion <strong>Köln</strong>.
König Fußball<br />
Schon vor über 2000 Jahren gab es in verschiedenen Kulturkreisen<br />
diverse Frühformen des Fußballspiels. In China, im<br />
alten Rom, in Mittelamerika und im mittelalterlichen Europa<br />
entwickelten sich Fußballvarianten.<br />
Dabei konnten sie militärischen Charakter haben – wie in<br />
China, in Rom oder in Sparta. Dort sollte das Spiel zur körperlichen<br />
Ertüchtigung beitragen. Bei den Azteken und Maya<br />
dagegen diente es zur reinen Unterhaltung.<br />
Im spätmittelalterlichen Europa gab es in England, Frankreich<br />
und Norditalien Fußballvarianten, bei denen ganze Stadtteile<br />
oder Dörfer gegeneinander antraten. Feste Regeln und Spielfeldbegrenzungen<br />
gab es nicht. Der »Folk Football« in England<br />
ähnelte dabei am ehesten dem heutigen Fußball. Dort spielten<br />
ganze Stadtteile oder Dörfer gegeneinander,<br />
wobei die Stadttore zu Fußballtoren<br />
wurden. Das Spielfeld betrug somit einige<br />
Meilen und die Anzahl der Spieler war unbegrenzt.<br />
Die Spieldauer ging von Sonnenaufgang<br />
bis Sonnenuntergang. Diese in der<br />
Landbevölkerung sehr beliebte Variante<br />
war zudem äußerst roh und brutal – und<br />
nicht selten kam es vor, dass Spieler sich<br />
Knochen brachen oder andere schwere Verletzungen zuzogen.<br />
König Edward II. soll vor seinem Feldzug gegen Schottland ein<br />
Fußballverbot verordnet haben, um dem wilden Treiben ein<br />
Ende zu setzen.<br />
40<br />
Szene des »Folk Football«<br />
im 18. Jahrhundert in<br />
London
Während der Industriellen Revolution zog es die Landbevölkerung<br />
in die Städte auf der Suche nach neuer Arbeit und<br />
besseren Lebensbedingungen. Gleichzeitig passte sich die<br />
beliebte Sportart an die neue Umgebung an.<br />
An Stelle von großen Wiesen, Feldern und Weiden dienten<br />
nun Straßen und Hinterhöfe als Fußballplatz.<br />
Auch in die EliteSchulen Englands zog der noch raue Sport<br />
ein. Die Universität von Cambridge war es schließlich, die<br />
1848 die ersten allgemein gültigen Fußball regeln verfasste.<br />
1863 wurde in London die »Football Association« (FA) von ehemaligen<br />
EliteStudenten gegründet, der erste nationale Fußballverband<br />
der Welt. Daher gilt England zu Recht als Mutterland<br />
des Fußballs, die FA trug maßgeblich dazu bei, dass sich<br />
der Fußball und die Regeln nach unseren heutigen Standards<br />
<strong>weiter</strong>entwickelten. Britanniens politische und kulturelle Blüte<br />
im 19. Jahrhundert war ein großer Faktor, dass sich das »englische«<br />
Spiel nicht nur in Großbritannien selbst, sondern auch<br />
auf dem Kontinent und weltweit größter Beliebtheit erfreute<br />
und bis heute noch erfreut.<br />
1904 wurde schließlich in Paris die »Federation Internationale<br />
de Football Association« (FIFA) als Weltverband gegründet.<br />
Aufgabe sollte die einheitliche Regelung und die Organisation<br />
von Länderspielen sein.<br />
1930 wurde auf Initiative der FIFA die erste Weltmeisterschaft<br />
in Uruguay ausgetragen. Dabei ging das Team der Gastgeber<br />
unter den 13 teilnehmenden Nationen als erster Weltmeister<br />
hervor.<br />
41<br />
Medaille der FIFA<br />
Geschenk an die Stadt<br />
<strong>Köln</strong> im Rahmen der<br />
18. FIFAFußballWeltmeisterschaft<br />
2006 in<br />
Deutschland.<br />
Rückseite: Abbildung<br />
des FIFAWeltpokals.<br />
Französische Sondermünze<br />
»Fußball« zum<br />
100. Jubiläum der FIFA.<br />
Rückseite: Fußball<br />
vor Tornetz, links<br />
Wert angabe, unten<br />
Inschrift: »RÉPUBLIQUE<br />
FRAN CAISE«, Jahreszahl
König Fußball<br />
1954 wurde in Basel die UEFA gegründet, die bis heute noch<br />
Träger der Europameisterschaften und der europäischen<br />
Vereins wettbewerbe ist.<br />
1960 organisierte sie die erste Europameisterschaft;<br />
die damalige UdSSR<br />
wurde erster Europameister. Vor allem<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr<br />
der Fußball einen unvergleichlichen<br />
Aufstieg zur weltweit beliebtesten<br />
Sportart.<br />
42<br />
Allein in Deutschland gibt es über<br />
27.000 Fußballvereine mit sechs Millionen<br />
Mitgliedern, dazu kommen noch etwa vier<br />
Millionen Hobbykicker, die regelmäßig<br />
in Betriebs, Theken und Hobbymannschaften<br />
spielen.<br />
Weltweit wird die Zahl der aktiven<br />
Spieler auf etwa 265 Millionen in über<br />
200 Ländern geschätzt.<br />
Deutsche Gedenkprägungen<br />
zur<br />
Fußball-WM 2006<br />
1. Vorderseite: Stadtansicht<br />
mit Stadtwappen<br />
und offi ziellem<br />
Emblem der FIFA WM<br />
2006.<br />
2. Vorderseite: Fußballspieler<br />
und offi zielles<br />
Stadtwappen vor symbolisiertem<br />
Fußball.<br />
3. Rückseite: Adler mit<br />
Wappen der deutschen<br />
Bundesländer.<br />
Vergrößert im Hintergrund:<br />
Französische<br />
Sondermünze zur Fußball-Weltmeisterschaft<br />
2010 in Südafrika<br />
Vorderseite: Fußball mit<br />
afrikanischem Kontinent,<br />
darauf Südafrika,<br />
darauf Wertangabe<br />
und Blume, Umschrift:<br />
» AFRIQUE DU SUD –<br />
2009«.
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Geldgeschichtliche Sammlung<br />
der <strong>Kreissparkasse</strong> <strong>Köln</strong><br />
Neumarkt 18–24<br />
50667 <strong>Köln</strong><br />
www.geldgeschichte.de<br />
Text und Redaktion<br />
Gianluca Agosta<br />
Gestaltung und Satz<br />
Rüdiger Block, Hürth<br />
Druck und Verarbeitung<br />
Broermann OffsetDruck GmbH,<br />
TroisdorfSpich<br />
<strong>Köln</strong>, im März 2011<br />
43
Geldgeschichtliche Sammlung<br />
der <strong>Kreissparkasse</strong> <strong>Köln</strong><br />
www.geldgeschichte.de<br />
<strong>Kreissparkasse</strong> <strong>Köln</strong><br />
Neumarkt 18–24<br />
50667 <strong>Köln</strong><br />
www.ksk-koeln.de