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KEINE CHANCE FÜR MOBBING UNDDISKRIMINIERUNG – BETRIEBSVER-EINBARUNGEN FÜR RESPEKT UNDCHANCENGLEICHHEITMobbing, sexuelle Belästigung und Rassismusvergiften das Betriebsklima. Darum habenBetriebsräte und Unternehmensleitungenin vielen Betrieben Vereinbarungen zurGleichbehandlung und respektvollen Zusammenarbeitabgeschlossen. Zum Beispiel inder Adam Opel AG: „Chancengleichheit,Toleranz und der faire Umgang miteinandergehören zu unseren Grundüberzeugungen“,heißt es in der 2001 geschlossenen Betriebsvereinbarung.Damit wurde die Gleichbehandlungder Beschäftigten bei der Vergabeder Ausbildungsplätze, Entlohnung oder Karrierefestgelegt. Themen um Diskriminierung,Toleranz und Respekt sollen in Fortbildungund Berufsausbildung Berücksichtigung finden.„Anderssein ist nichts Negatives, sondernhat viele Vorteile, die wir für uns selbst, aberauch den Unternehmenserfolg nutzen können“,schreiben die Initiatoren. Mit der Vereinbarungwerden Diskriminierung, Rassismusoder Extremismus aber auch konsequentgeahndet. Um respektvolle Zusammenarbeitzu gewährleisten, wurden Konsequenzen bishin zu arbeitsrechtlichen Maßnahmen vereinbart.Für die Betroffenen von Mobbing,Diskriminierung oder sexueller Belästigungsteht nun ein Beschwerdeverfahren offen,das für die Täter im schlimmsten Fall miteiner Abmahnung, Versetzung oder auchKündigung enden kann.WWW.MIGRATION-ONLINE.DE(Adresse siehe Seite 41)„AM ANFANG WAR DAS VORURTEIL“ –SCHULPROJEKTTAGE FÜRDEMOKRATIE UND COURAGESchulen und vor allem Berufsschulen sind einwichtiges Rekrutierungsfeld der extremenRechten. Sie setzen auf die Attraktivität vonMusik als „Einstiegsdroge“ und andere Angeboteihrer braunen Erlebniswelt. Das „<strong>Netz</strong>werkfür Demokratie und Courage“ will vorallem denen den Rücken stärken, die in Schulenund Klassen versuchen, den extrem rechtenOrientierungen entgegenzutreten. DerDGB war 1999 einer der Initiatoren des Projektesund ist heute Hauptkooperationspartnerdes <strong>Netz</strong>werkes, das in den fünf neuenBundesländern, in Berlin, Rheinland-Pfalz,Baden-Württemberg und im Saarland verankertist. Die Schulprojekttage, die das <strong>Netz</strong>werkanbietet, sind kein Unterricht im herkömmlichenSinne, und sie werden auch nichtvon Lehrern, sondern von ehrenamtlichenTeamerinnen und Teamern durchgeführt. Essind meist selbst Jugendliche, die sich in Gewerkschaftenoder Jugendverbänden engagieren.Der Projekttag, „Schublade offen,am Anfang war das Vorurteil“, setzt sich zumBeispiel ausgehend von der Frage „Was verbindetihr mit dem Begriff ,schwarzes Schaf’?“über Vorurteile und Rassismus gegenüberMenschen anderer Herkunft und Kultur auseinander.Der Projektag C: „We are different“thematisiert verschiedene Formen der Gewalt.In gestellten Situationen wird erprobt,wie die Teilnehmer Courage im Alltag zeigenkönnen. Andere Angebote behandeln Rechtsextremismus,Jugendkulturen oder Gegenstrategien.Mit den 130 Teamerinnen undTeamern haben die <strong>Netz</strong>werke in den vergangenendrei Jahren mehr als 400 Projekttagedurchgeführt und damit rund 10.000Jugendliche erreicht.WWW.NETZWERK-COURAGE.DE(Adresse siehe Seite 41)DEMOKRATISCHE GEGENWEHR –IM BÜNDNIS GEGEN NEONAZISWenn Neonazis mit Aufmärschen versuchen,öffentliche Räume zu besetzen, ist demokratischeGegenwehr notwendig. Nur in wenigenFällen sind die rechtlichen Möglichkeitenfür ein Verbot derartiger Veranstaltungengegeben. Der DGB und seine Gewerkschaftenengagieren sich zusammen mit anderendemokratischen Organisationen in Bündnissenund gehören oft zu den Initiatoren, wennes darum geht, Neonazis kreative und vielfältigeGegenveranstaltungen entgegenzusetzen.Oft sind diese Bündnisse kurzfristig und anlassgebunden.In vielen Orten konstituierensich jedoch auch feste Arbeitsstrukturen,um längerfristig gegen die extreme Rechtezu arbeiten und Ursachen zu bekämpfen.Dann sind auch Gewerkschafterinnen undGewerkschafter meist mit im Boot.Diese langfristige Arbeit der Zivilgesellschaftgegen die extreme Rechte ist wichtig, umder extremen Rechten den Boden zu entziehen.Nicht immer kann sie kurzfristigeErfolge aufweisen wie zum Beispiel in Delmenhorst,wo unter dem Dach des DGB dasBündnis „Delmenhorst sagt Nein“ arbeitet.In der niedersächsischen Stadt wollte derNeonazi Jürgen Rieger ein Hotel kaufen, umdort ein extrem rechtes Schulungszentrum zuerrichten. Dagegen formierte sich massiverWiderstand. Mit einer Vielzahl von Aktionen,Demonstrationen oder Konzerten konntedas Bündnis die Stadt schließlich bewegen,die Immobilien selbst zu erwerben. Allein937.000 Euro wurden dabei durch Spendengelderaufgebracht.Die Gewerkschaften schließen nicht nur ausAnlass von Nazidemonstrationen Bündnissemit demokratischen Organisationen. Längerfristige,auf die nachhaltige Förderung vonToleranz und Demokratie ausgerichtete Zusammenschlüssebestehen in vielen Regionender Bundesrepublik. Beispiele sind das„Bündnis gegen Fremdenfeindlichkeit, Gewaltund Rassismus” in Brandenburg, dasDessauer Aktionsbündnis gegen Rechtsextremismusoder auch der Dortmunder Arbeitskreisgegen Rechtsextremismus. Eine Zusammenstellungder regionalen und überregionalenAktivitäten der DGB Gliederungenfindet sich auf der Internetseite des Vereins„Mach meinen Kumpel nicht an”:WWW.GELBEHAND.DE27

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