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ZOG steht für „Zionist Occupied Government“(„jüdisch besetzte Regierung") undgilt den Antisemiten als Kürzel für ihre Thesenvon einer „jüdischen Weltverschwörung“.SYMBOLE AUS DEMNATIONALSOZIALISMUSViele Symbole der Neonaziszene stammennoch aus dem Nationalsozialismus oder hattendort eine wichtige Bedeutung. Weil die Symboleder Nationalsozialisten und ihrer Organisationenmeist verboten sind, benutzen Neonazisoft leicht abgewandelte Darstellungen.Das Zahnrad war das Organisationszeichendes Reichsarbeitsdienstes,einer vormilitärischenOrganisation, in der Jugendliche einen sechsmonatigenArbeitsdienst leisten mussten.Zusammen mit dem Hakenkreuz war es auchdas Zeichen der „Deutschen Arbeitsfront“.Die schwarze Sonne ist ein Symbolder SS und findet sich in derWewelsburg bei Paderborn, einerehemaligen Kultstätte der Organisation. Eswird als Sinnbild einer nordisch-heidnischenReligion benutzt und ist in der extremenRechten weit verbreitet. Es wird nicht nurals Fahne oder Anstecknadel, sondern auchin allen erdenklichen Formen etwa als Krawattennadeloder Julleuchter vertrieben.Nicht alle, die altgermanischeZeichen und Runen verwenden,sind Neonazis. Sie dienen auchmanchen Jugendkulturen und esoterischenStrömungen als Symbole, um sich vom Christentumabzusetzen. Runen dienten aber instarkem Maße den Nationalsozialisten alsEmbleme, etwa die heute verbotene Sigruneals Zeichen des „Deutschen Jungvolkes“ unddie Doppel-Sigrune als Zeichen der SS. Auchviele Neonaziorganisationen verwenden inihren Emblemen Runen. Die Gibor-Rune oderWolfsangel war etwa das Symbol der verbotenen„Jungen Front“, die Odals-Rune gehörtezum Zeichen der verbotenen „Wiking-Jugend“. Mit der Verwendung von Runenstellen sich Neonazis in eine rassistische,heidnisch-germanische Tradition.PAROLEN UND BEZEICHNUNGENNicht immer sind Parolen und Gruppenbezeichnungenals extrem rechts und neonazistischzu erkennen. Doch immer wenn Begriffewie „Volk“ und „Nation“ im Spiel sind,ist Vorsicht angebracht. „Frei – sozial – national“ist etwa der Schlachtruf der militantenNeonazis aus den „Freien Kameradschaften“.Von „Volksgemeinschaft statt Klassenkampf“und „Nationaler Solidarität“ ist häufig dieRede, wenn sich Neonazis sozialen Themenzuwenden.FREIE KAMERADSCHAFTEN sind lokaleGruppen der militanten Neonaziszene. Mitunternennen sie sich auch „Freie Nationalisten“.Die Kameradschaften arbeiten oft engmit der NPD zusammen, bilden jedoch aucheigene überregionale <strong>Netz</strong>werke. Über regionale„Aktionsbüros“ werden Aufmärscheund andere Aktionen koordiniert.NATIONALER WIDERSTAND oder FREIERWIDERSTAND können Bezeichnungen füreinzelne Neonazigruppen sein. Meist werdenjedoch regionale Aktionsbündnisse oder dieGesamtheit der so genannten „NationalenOpposition“ in einem Gebiet darunter verstanden.AUTONOME NATIONALISTEN sind eineneonazistische Gruppe, die kaum am Äußerenzu erkennen ist. Sie tragen sogar mitunter T-Shirts mit dem Bild von Che Guevara, Palästinensertücheroder treten wie autonome Linkein schwarzer Kleidung auf. Ihre Strategie istdie Aufnahme von links geprägten Stilelementenund ihre Umdeutung. Che Guevaragilt ihnen etwa als „nationaler Revolutionär“,mit Palästinensertüchern wollen sie ihre antisemitischeHaltung markieren. AutonomeNationalisten sind daher oft nur an ihrenParolen zu erkennen.MARKENKLEIDUNG DER EXTREMENRECHTENZum Lifestyle extrem rechts orientierter Jugendszenengehören neben Musik vor allemauch bestimmte Bekleidungsmarken. Währendetliche Marken von Unternehmen produziertund vertrieben werden, die der Szenezumindest nahestehen, sind andere Markenunfreiwillig zum Dresscode der Neonazisgeworden.Masterrace ist eine beliebte Markeim Neonazispektrum, die sichmit „Herrenrasse“ übersetzen lässt. Jogginghosen,T-Shirts und Pullover werden überneonazistische Läden und Versände verkauft.Lonsdale, die Marke aus derSkinheadszene wird nicht nurvon Neonazis getragen, erfreut sich dort aberimmer noch einiger Beliebtheit. Der Grunddafür ist die im Schriftzug enthaltene Buchstabenfolge„NSDA“, in der nur das P fehlt.Die Firma Lonsdale hat sich längst von ihremneonazistischen Kundenkreis distanziert undunterstützt antirassistische Kulturinitiativen.Consdaple wurdeals Marke nachdem Vorbild der Lonsdale-Kleidung von Anhängernder Neonaziszene gegründet. Hiersind alle Buchstaben der „NSDAP“ enthalten.Um die Verbundenheit mit den Nationalsozialistenzu zeigen, wird häufig eine Jackeüber dem T-Shirt getragen, die die restlichenBuchstaben verdeckt.Thor Steinar, die Edelmarke derSzene wurde in einer extrem rechtenZeitschrift als „patriotischeKleidung mit nordischer Attitüde“ beschrieben.Um das alte Logo der Marke, das dieTyr-Rune und die Wolfsangel zeigte, gibt esgerichtliche Auseinandersetzungen. DieRechtsprechung ist jedoch nicht einheitlich.Das neue Logo ist zumindest nicht strafrechtlichrelevant.WEITERFÜHRENDE LITERATUR:Agentur für soziale Perspektiven e.V. (Hrsg.),Versteckspiel, Lifestyle, Symbole und Codesvon neonazistischen und extrem rechtenGruppen, Broschüre, Berlin, AktualisierteAuflage, 2006Bundesamt für Verfassungsschutz: Symboleund Zeichen der Rechtsextremisten, Broschüre,Köln, November 200639

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