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art maxx - KUNST Magazin

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<strong>KUNST</strong>WERKE von<br />

Achenbach, Christian<br />

B<strong>art</strong>sch, Frank<br />

Beckmann, Matthias<br />

Beer, Tjork Douglas<br />

Biermann, Christine<br />

Bonnén, Kaspar<br />

Brörmann, Clara<br />

DAG<br />

Dehnel, Sabine<br />

Djurovic, Uros<br />

Duda, Juliane<br />

Eichner, Margret<br />

Fox, Pius<br />

Geis, Alex<br />

Genin, Albert<br />

Genin, Albert<br />

Grözer, Marc<br />

Grözinger, Amelie<br />

Grözinger, Phillip<br />

Hahn, Silke Katharina<br />

Hennevogel, Phillip<br />

Herrmann, Andreas<br />

Hiltner, Georg<br />

Hiltner, Klaus<br />

Hirsig, Stefan<br />

Holstein, Franziska<br />

Kallscheuer, Claudia<br />

Kaufmann, von Ruprecht<br />

Košir, Matej<br />

Kröning, Peter<br />

Krönke, Christoph<br />

Kryzecki, Caroline<br />

Kupfer, Jakob<br />

Lemberg, Götz<br />

Lemcke, Dietmar<br />

Locci, Gabriella<br />

Ming, Musk<br />

Møller, Ulrik<br />

Pasqual, Irene<br />

Petschatnikov,<br />

Maria und Natalie<br />

Piper, Edmund<br />

Roepke, Jakob<br />

Ruckhäberle, Christoph<br />

Schleime, Moritz<br />

Schlicher, Sebastiaan<br />

Schmidt, Rigo<br />

SEO<br />

Stolle, Wanda<br />

Teichmann, Lars<br />

Tränkle, Dagmar<br />

Wagner, André<br />

Wehr, Susanne<br />

Weizmann, Carsten<br />

Wisskirchen, Hansa<br />

Woller, Henry<br />

Kunstauktion<br />

Ersteigern Sie hochwertige Kunstwerke für einen guten Zweck!<br />

VORBESICHTIGUNG<br />

mianki. Gallery<br />

Kalckreuthstr. 5<br />

0777 Berlin-Schöneberg<br />

Vernissage: 5. ., 9- 4h<br />

Ausstellung: 5. .-4. . 0 0<br />

Di-Fr 5- 9h, Sa - 6h<br />

SCHIRMHERRSCHAFT<br />

Renate Künast<br />

Mitglied des Deutschen<br />

Bundestages<br />

Dr. Thomas Köhler<br />

Direktor der<br />

Berlinischen Galerie<br />

Jennifer Becker<br />

<strong>KUNST</strong> <strong>Magazin</strong><br />

AUKTION<br />

7. Dezember 0 0<br />

4- 9h: Vorbesichtigung<br />

9h: Beginn der Auktion<br />

Auktionator: Fares Al Hassan, MA<br />

www.fly-auctions.com<br />

Berlinische Galerie<br />

Landesmuseum für Moderne Kunst,<br />

Fotografie und Architektur<br />

Alte Jakobstr. 4- 8<br />

0969 Berlin-Kreuzberg<br />

www.berlinischegalerie.de<br />

ONLINEKATALOG<br />

Die Werke werden auf der Internetseite<br />

der Telefonseelsorge und des <strong>KUNST</strong><br />

<strong>Magazin</strong>s ab Ende November<br />

präsentiert. Informationen unter www.<br />

telefonseelsorge-berlin.de<br />

www.kunstmagazin.de<br />

PRINTKATALOG<br />

Der Auktionskatalog liegt Ende November<br />

vor. Gern schicken wir Ihnen den Katalog<br />

zu. Bitte kontaktieren Sie uns:<br />

Stiftung Telefonseelsorge Berlin<br />

Nansenstr. 7, 047 Berlin<br />

Tel. 0 0 / 6 50<br />

mail@telefonseelsorge-berlin.de<br />

Harald Pignatelli<br />

Fernsehmoderator<br />

Ralf Meister<br />

Generalsuperintendent<br />

Philipp Hennevogl: STRUKTUR II, Linolschnitt, 009, 40 x 58 cm, paper 50 x 70 cm, ed. +


Gewitter über Menton, Öl, 2001/02, 130x160 cm<br />

Dietmar Lemcke<br />

geb. 13.01.1930 in Goldap, Ostpreußen, lebt und arbeitet in Berlin<br />

B i l d e r, A q u a r e l l e , Z e i c h n u n g e n<br />

Ausstellung vom 04.12.2010 - 15.01.2011<br />

Georgia Berlin Galerie<br />

Hillmer + P<strong>art</strong>ner, Bleibtreustr.17 / 10623 Berlin, Germany,<br />

Öffungszeiten: Montag bis Sonnabend von 11.00-19.00 Uhr<br />

Tel.+49.30. 88 55 12 55 - Fax +49.30. 88 55 12 56 M: 0178 / 51 820 92<br />

A.Hillmer@georgiaberlingalerie.de www. georgiaberlingalerie.de<br />

Editorial<br />

Wenn Sammler ihrer Leidenschaft nicht mehr nur in<br />

privaten Schatzkammern frönen, sondern wie Stars<br />

gefeiert werden, wird es Zeit, das gleichzeitig so<br />

schwammige wie schillernde Wort „Elite“ unter die<br />

Lupe zu nehmen.<br />

Dem Galeristen Christian Nagel behagt es beispielsweise<br />

nicht, den Begriff „Elite“ im Feld der Kunst<br />

anzusiedeln. Seiner Meinung nach ist „Elite“ eher in<br />

anderen Kreisen zu finden, in Politik und Forschung<br />

zum Beispiel. Elite wird nach Meinung Nagels zu stark<br />

mit schnellem Erfolg in Verbindung gebracht. Daher<br />

warnt er vor solchen vorschnellen Etikettierungen.<br />

Anfangs ist nicht vorhersehbar, wer sich auf dem<br />

Markt behaupten wird.<br />

Wo Eliten sind, könnte Mainstream nicht ferner sein.<br />

Also hurtig her mit Mitteln zur Distinktion, denn<br />

schließlich gilt: Keine Elite ohne Hierarchie.<br />

Elite bedeutet Macht – in politischer, finanzieller<br />

oder kultureller Hinsicht. Uns interessiert jedoch, in<br />

welchen Bereichen Elite und Kunst aufeinandertreffen.<br />

Per se haftet dem Kunstfeld der Begriff „Elite“ an, weil<br />

es sich vom Mainstream abhebt, indem es alternative<br />

Lebensformen und eine gewisse Form von Glamour<br />

verspricht. Bettina Steinbrügge hat das Kunstfeld seziert<br />

und als Elitemerkmal die akzeptierte Ungleichheit von<br />

Kapital festgestellt. Dazu kommt die Unwägbarkeit:<br />

Künstlerischer Erfolg ist ein höchst unsicherer Faktor.<br />

Das sorgt für Spannung. Die Kunstelite bespaßt<br />

sich mit Machtspielen rund um Selbstinszenierung,<br />

Protektion und Können. Sie generiert Stars und lässt<br />

im gleichen Moment die Idee von Kunstkrematorien<br />

entstehen.<br />

Das Kunstfeld ist aber auch ein Teil der Gesellschaft,<br />

die von demokratischen Prinzipien bestimmt wird.<br />

Hier stoßen die Praktiken des Elitären an ihre<br />

Grenzen, und es entstehen gelegentlich Situationen,<br />

die an Schizophrenie kaum zu überbieten sind. Da<br />

sich nicht jeder die 000 Euro leisten kann, die einem<br />

erlauben, eine Nacht im Hamburger Bahnhof zu<br />

verbringen und dort Fliegenpilzextrakt trinkend an<br />

Carsten Höllers „Soma“- Experiment teilzunehmen,<br />

soll ein Kompromiss das demokratisch notwendige<br />

Gleichgewicht wieder herstellen. Deswegen werden<br />

einige Übernachtungsplätze verlost...<br />

Ihre <strong>KUNST</strong> Redaktion<br />

Cover: Philip Grözinger: Menschen lesen Figuren, 009<br />

Öl auf Leinwand, 40 x 50 cm<br />

Courtesy: Galerie Christian Ehrentraut<br />

When <strong>art</strong> collectors no longer pursue their passions<br />

only behind closed doors, when they are celebrated<br />

likes stars in public, the time is ripe to take a closer<br />

look at the ill-defined and illusive term “elite”.<br />

The gallerist Christian Nagel, for example, doesn’t feel<br />

comfortable using the term elite in the field of <strong>art</strong>. In<br />

his opinion an elite is rather something you find in<br />

other circles—in politics or in research for instance.<br />

In Nagel’s view the term elite seems all too strongly<br />

related to rapid success, and thus he warns against the<br />

rash use of such labels. At the outset you never know<br />

who will succeed on the <strong>art</strong> market in the long run.<br />

Wherever there are elites, the mainstream couldn’t be<br />

further away. Obviously we need the nimble means to<br />

make distinctions; after all, without a hierarchy there<br />

is no elite.<br />

Elites imply power in politics, in finance or in culture.<br />

What interests us, however, are the areas in which the<br />

elite and <strong>art</strong> encounter each other. By its very nature<br />

the concept of elitism is inherent in the field of <strong>art</strong>:<br />

by offering alternative lifestyles and a certain form<br />

of glamour, elites distinguish themselves from the<br />

mainstream. Bettina Steinbrügge has analysed the field<br />

of <strong>art</strong> and found that an accepted inequality of capital<br />

is a basic characteristic of an elite. Moreover, there is<br />

<strong>art</strong>’s imponderable status: <strong>art</strong>istic success is a highly<br />

precarious risk factor, and this creates a tension. The<br />

members of the <strong>art</strong> elite entertain themselves with the<br />

power games involved in their self-promotion, vying<br />

for patronage or publicising their <strong>art</strong>istic abilities. They<br />

generate stars, creating simultaneously the notion of<br />

an <strong>art</strong> crematorium.<br />

The field of <strong>art</strong> belongs to the larger field of society<br />

that is determined by democratic principles. Here the<br />

practices of elitism clash with their own limits, and the<br />

field generates situations that could scarcely be more<br />

schizophrenic. Since not everyone can afford the 000<br />

Euros it costs to spend the night at the Hamburger<br />

Bahnhof and—whilst sipping on extract of magic<br />

mushroom—to p<strong>art</strong>icipate in C<strong>art</strong>en Höller’s “Soma<br />

” experiment, a compromise was called for in order<br />

to restore the essential democratic equilibrium. Thus<br />

some of the overnight tickets are being raffled off.<br />

Your <strong>KUNST</strong> <strong>Magazin</strong> Team<br />

4 5


Eliten in der Kunst<br />

Elites in the World of Art<br />

Bettina Steinbrügge<br />

Review: Yoko Ono. Das Gift<br />

Haunch of Venison Berlin, 0. September– . November 0 0<br />

Review: Yoko Ono. Das Gift<br />

Haunch of Venison Berlin, 0 September– November 0 0<br />

Tanja Dückers<br />

<strong>KUNST</strong> <strong>Magazin</strong> Sammlergespräche: Manfred P. Herrmann<br />

„Die Kunst belebt das Leben, das ist das Schöne daran“<br />

Coversations with Collectors: Manfred P. Herrmann<br />

“Art enlivens life, and that’s the beautiful thing about it.”<br />

Jan Kage, Franczeska Gutsch<br />

Galerieprofil: Christian Nagel<br />

„Kunst sollte intelligent und vom Mainstream abgehoben sein“<br />

Gallery Profile: Christian Nagel<br />

“Art should be intelligent and stand out from the mainstream”<br />

Hannah Nehb<br />

Benefizauktion Telefonseelsorge<br />

Jennifer Becker<br />

Ein Langhaus, ein Auktionshaus und ein Kulturspeicher<br />

Die Kunsttipps für Süddeutschland<br />

Katharina Knieß<br />

Artverwandt<br />

Buchvorstellungen | Book reviews<br />

<strong>KUNST</strong> Kinderseite | Children’s Pages<br />

Ausstellungshinweise | Gallery Announcements<br />

<strong>KUNST</strong> <strong>Magazin</strong> Sammlergespräch Vorschau: Barbara und Axel Haubrok<br />

Impressum | Imprint<br />

6 7<br />

8<br />

14<br />

16<br />

20<br />

24<br />

26<br />

28<br />

30<br />

32<br />

34<br />

58<br />

58<br />

Inhalt | Content


Eliten in der Kunst<br />

Elites in the World of Art<br />

Text: Bettina Steinbrügge Translation: Brian Poole<br />

Es gibt heute fast so viele Bedeutungen des Begriffs<br />

„Elite“ wie Menschen, die sich mit diesem Begriff<br />

befassen. In Deutschland war der Begriff lange Zeit<br />

aufgrund der Rolle der alten bourgeoisen Eliten im<br />

Nationalsozialismus belastet, doch hat er in den<br />

letzten zehn Jahren eine Renaissance erfahren und<br />

ist zu einem schillernden Ausdruck geworden. Aus<br />

diesem Grunde ist zu Guttenberg derzeit so populär,<br />

aus diesem Grunde möchte jeder an einer Elite-<br />

Universität studieren und aus diesem Grunde bilden<br />

sich in der Kunstwelt Milieus heraus, die stärker denn<br />

je auf Exklusivität und einem distinkten Habitus<br />

basieren. Die traditionellen europäischen Eliten<br />

waren relativ homogene Milieus, die sich durch eine<br />

bestimmte Kultur, Erziehung und soziales Benehmen<br />

auszeichneten und sich somit von der Masse<br />

unterschieden. Wer zur Elite gehörte, konnte anhand<br />

von Sprache und Umgangsformen leicht identifiziert<br />

werden. Heute sind Karrieren viel zu heterogen, um<br />

eine einzige Elite herauszubilden, vielmehr steht der<br />

Begriff „Elite“ derzeit für erfolgreiche Menschen,<br />

die finanziell gut aufgestellt sind und über Macht in<br />

ihrem sozialen und geschäftlichen Umfeld verfügen.<br />

Dieser Elitebegriff basiert eher auf einem neoliberalen<br />

Verständnis denn auf einem bürgerlichen, das soziale<br />

Verantwortung wie auch Eigenverantwortlichkeit<br />

umfasst.<br />

Was bedeutet dies nun für das Kunstfeld? Dem<br />

Kunstbegriff hängt per se das Stigma des Elitären<br />

an, wird hier doch das nach dem kapitalistischen<br />

Grundverständnis scheinbar Nutzlose gefeiert, dem<br />

Today the word “elite” has almost as many meanings<br />

as there are people struggling to define it. In Germany<br />

the term has long been burdened by the historic role<br />

of the old bourgeois elites under National Socialism,<br />

but in the last ten years it has enjoyed a renaissance,<br />

and it is now a common yet equivocal expression.<br />

That is why zu Guttenberg is currently so popular,<br />

just about everyone wants to study at the elitist<br />

university and develop connections in the <strong>art</strong> world<br />

that, more than ever before, are based upon exclusion<br />

and a distinctive habitus. The traditional European<br />

elites were relatively homogenous circles in possession<br />

of a certain standard of culture, education and social<br />

behaviour distinguishing them from the masses. Those<br />

who belonged to the elite could easily be identified by<br />

their language and their comportment. Today, careers<br />

are far too heterogeneous to allow for the creation<br />

of a single elite; rather, the term elite is now used to<br />

refer to successful people who are both financially<br />

well off and powerful in their fields. This approach<br />

to elites is rooted rather in a neoliberal interpretation<br />

than in a bourgeois interpretation of elites, which<br />

earlier included both social responsibility and personal<br />

responsibility.<br />

What does this mean for the <strong>art</strong>s? The notion of <strong>art</strong><br />

has always carried the stigma of elitism, since here<br />

something seemingly useless, from a capitalistic<br />

perspective, is being celebrated, and a value is being<br />

attributed to it that cannot be objectively validated.<br />

The field of <strong>art</strong> is of interest to about 4% of the<br />

population, the majority of them graduates with a<br />

university education. Their proximity to bohemian<br />

culture, to radicalism and to anti-consumerism is,<br />

Im Soho House hängen die Bilder ...<br />

Foto: Soho House Berlin<br />

noch dazu ein (monetärer) Wert zugeordnet wird,<br />

der objektiv nicht nachprüfbar ist. Das Kunstfeld ist<br />

für ungefähr 4% Prozent der Bevölkerung interessant,<br />

wovon der Großteil auf eine universitäre Ausbildung<br />

zurückblicken kann. Die Annäherung an eine Bohème,<br />

an Radikalität und Gebrauchswertverweigerung wird<br />

gerade auch für die bürgerliche Mitte zu einem Mittel,<br />

sich des eigenen distinkten oder auch nur vermeintlich<br />

distinkten Habitus zu versichern und sich somit in<br />

eine Gesellschaftsschicht einzureihen, die sich von der<br />

werktätigen Bevölkerung abhebt.<br />

Messbarer Erfolg hat immer etwas mit Geld zu tun,<br />

weswegen der Kunstmarkt in den letzten Jahren<br />

eine große Rolle in der kulturellen Elite spielte. Er<br />

ließ nicht nur Sammler zu Stars aufsteigen, sondern<br />

übte auch einen ungeheuren Einfluss auf das<br />

Ausstellungsprogramm öffentlicher Institutionen aus.<br />

In diesem Bereich der Kulturelite gehen wirtschaftliche<br />

Interessen mit denen der politischen Legitimation<br />

und dem Lifestyle einer jungen Stilelite eine enge<br />

Verbindung ein. Ob Soho House, Grill Royal oder<br />

Bar , PanAm Lounge oder eine „Perez Projects“-P<strong>art</strong>y<br />

– das Kunstfeld mit seinem Versprechen auf Erfolg,<br />

Glamour und alternativer Lebensform hat einen<br />

Zirkel entstehen lassen, der die Exklusivität schätzt<br />

und lebt. Künstler und Kunstschaffende haben es in<br />

die Boulevardblätter geschafft und somit auch die<br />

Ökonomien des Feldes verändert. Dieses neoliberale<br />

künstlerische Feld lässt sich als exemplarischer „Winner<br />

take all“-Markt einstufen. Typische Merkmale sind<br />

eine außerordentlich große und auch weitgehend<br />

precisely for the bourgeois middle class, a tool to<br />

ensure their own distinctive – or at least purportedly<br />

distinctive – habitus, and a means to assimilate into<br />

a social class above the workaday world of the larger<br />

population.<br />

Measurable success always has something to do with<br />

money; and, for that reason, the <strong>art</strong> market has played<br />

a large role among cultural elites in recent years. The<br />

<strong>art</strong> market has not only allowed collectors to achieve<br />

the status of stars; it has also gained formidable<br />

influence upon the exhibition programmes of public<br />

institutions. In this field of the elite cultural hierarchy,<br />

the financial interests are closely connected to the goal<br />

of political legitimisation and to the lifestyle issues of<br />

the young and fashionable elite. Whether at the Soho<br />

House, the Grill Royal or Bar , the PanAm Lounge<br />

or a Perez Projects’ p<strong>art</strong>y, the world of <strong>art</strong>, with its<br />

promise of success, glamour and alternative lifestyles,<br />

has created a circle of individuals who both value and<br />

live in their exclusivity. Artists and <strong>art</strong>isans have made<br />

it to the tabloids, and they have thus changed the<br />

economies of the field. This neoliberal <strong>art</strong>istic field<br />

can best be comprehended as an exemplary “winner<br />

takes all” market. Its typical characteristics are the<br />

extraordinarily large and predominately accepted<br />

inequality of the symbolic and economic capital of<br />

competing <strong>art</strong>ists and <strong>art</strong> world professionals as well<br />

as the high level of insecurity over the success of both<br />

the <strong>art</strong>istic production and the careers of the <strong>art</strong>ists.<br />

If this inequality and risk did not exist, the field of <strong>art</strong><br />

wouldn’t be interesting, since it only seems worthy to<br />

strive for something that is not easy to have and thus<br />

has to be fought for.<br />

8 9


... in der Forgotten Bar die Künstler brütend überm Schachbrett.<br />

Foto: Jennifer Becker<br />

akzeptierte Ungleichheit des symbolischen und<br />

ökonomischen Kapitals der konkurrierenden Künstler<br />

und Kunstwelt-Professionellen sowie eine hohe<br />

Unsicherheit über den Erfolg der künstlerischen<br />

Produktion wie auch über die Karriere von Künstlern.<br />

Gäbe es diese Ungleichheit und das Risiko nicht, wäre<br />

das Kunstfeld uninteressant, denn es ist nur etwas<br />

erstrebenswert, was nicht so einfach zu haben ist und<br />

damit heiß erkämpft werden muss.<br />

Damien Hirsts „For the Love of God“ spielt mit<br />

diesen Gedanken. Der Totenschädel lässt sich ganz<br />

klassisch vom Materialwert ableiten, ist mit Brillanten<br />

besetzt und deswegen nur von einer ganz kleinen<br />

Gruppe überhaupt zu erwerben. Die Arbeit ist so<br />

unangemessen wie sie preislos ist. Ein bürgerliches<br />

Kunstethos tritt neben den Glamour des „Nouveau<br />

Riche“, verbindet Vergänglichkeit mit Zeitkritik und<br />

führt das ganze System einer zeitgeistigen Elite vor.<br />

Konsequenterweise hält der Künstler selbst Prozente<br />

an dem Werk und hat es nicht komplett dem<br />

Warenkreislauf zugänglich gemacht. Der Schädel als<br />

Mythos und Symbol, das zudem eine gewisse Spannung<br />

zu den nichtelitären Zirkeln der Kunstproduktion<br />

aufrechterhält. Das Sujet der Arbeit ist ein Attribut<br />

der Biker- und Gothicszene, wodurch das Ganze auch<br />

noch die „Street Credibility“ erhält, die zur Bohème<br />

der Kunst gehört. Das Elitäre erscheint hier als<br />

Zwiespalt, der immer wieder durchbrochen werden<br />

muss. Wenn in Carsten Höllers „Soma“ ein Doppelbett<br />

für 000 Euro pro Nacht zur Verfügung steht, dann<br />

muss auch dafür gesorgt sein, dass dieser Exklusivität<br />

0<br />

Damien Hirst’s “For the Love of God” plays upon<br />

these ideas. The skull can be deduced classically<br />

from its material value – laden with jewels and thus<br />

only attainable for a very small group. The work is as<br />

appropriate as it is priceless. A bourgeois <strong>art</strong> ethos is<br />

added to the glamour of the nouveau riche, combining<br />

transience with contemporary critique while poking<br />

fun at the entire system of the elite zeitgeist. Logically<br />

consistent with this, the <strong>art</strong>ist himself retains a share<br />

in the work, refusing to abandon it completely to the<br />

circulation of consumer goods. Moreover, the skull,<br />

both as myth and as symbol, maintains a certain<br />

tension to the non-elitist circles of <strong>art</strong> production:<br />

the theme of the work is an attribute of the biker<br />

and gothic scene, yielding the object a sort of “street<br />

credibility” inherent in the bohemian <strong>art</strong> world. The<br />

elitism appears here as a dichotomy that has to be<br />

resolved again and again. When, in Carsten Höller’s<br />

“Soma”, a double bed is offered up for rent at a price<br />

of one thousand Euros a night, then this exclusivity<br />

must be carefully juxtaposed to the raffling off of free<br />

overnight accommodations. Being elitist in a democracy<br />

thrives upon a schizophrenic relationship to the self,<br />

a balancing act between affirmation and negation<br />

whereby, in <strong>art</strong> and in its mixture of upper class and<br />

subculture, the concept’s development can be traced<br />

back to a specific habitus more clearly than in other<br />

fields. Here, the Boros Bunker can seem just as elitist as<br />

the Forgotten Bar Project; the Kunst-Werke Institute<br />

for Contemporary Art can seem just as elitist as the<br />

Olbricht Collection; the Gallery neugerriemschneider<br />

as elitist as Tulips & Roses; Angela Melitopoulos<br />

as elitist as M<strong>art</strong>in Eder; and the <strong>art</strong> historians and<br />

intellectuals in museum circles or at universities who<br />

die Verlosung kostenfreier Übernachtungsplätze<br />

gegenübersteht. Elite zu sein in einer Demokratie,<br />

lebt von dem schizophrenen Verhältnis zu sich selbst,<br />

dem Bejahen und gleichzeitigen Verneinen, wobei in<br />

der Kunst – in ihrer Mischung aus Upper Class und<br />

Subkultur – die Begriffsbildung stärker als andere<br />

Felder auf den spezifischen Habitus zurückzuführen<br />

ist. Der Boros-Bunker kann hier genauso Elite sein wie<br />

das „Forgotten Bar“-Projekt, die Kunst-Werke genauso<br />

wie die Olbricht Collection, neugerriemschneider wie<br />

auch Tulips&Roses, Angela Melitopoulos wie M<strong>art</strong>in<br />

Eder oder die Kunsthistoriker und Intellektuellen, die<br />

sich in Museumszirkeln oder den Universitäten um<br />

den Diskurs bemühen, wie auch die Intellektuellen,<br />

die sich, prekär lebend, am internationalen Diskurs<br />

beteiligen. Die Grenzziehungen sind schwierig und<br />

lassen die Frage aufkommen, welche Eliten eigentlich<br />

für das Kunstfeld interessant sind.<br />

Die Aufzählung zeigt, wie einseitig es ist, nur<br />

die neoliberale Kulturelite zu betrachten. Lassen<br />

sich künstlerische Eliten konstatieren, so liegt<br />

die Frage nach den diskursiven Praktiken nahe:<br />

Selbstinszenierung, Protektion und künstlerisches<br />

Können spielen hierbei offenbar komplementäre<br />

Rollen. Bourdieu hat den Begriff der „Elite“ nur<br />

polemisch verwendet und durch das Konzept des<br />

„Feldes der Macht“ ersetzt. Die diskursiven Praktiken<br />

werden zur Deutungshoheit eingesetzt, die immer<br />

wieder neu ausgefochten werden muss. Die heute als<br />

intellektuelle Kunstelite zu bezeichnende Gruppe, die<br />

den Diskurs voranträgt, ist sich dieser Machtspiele<br />

bewusst und benutzt sie zur Distinktion, manchmal,<br />

um Diskurse durchzusetzen, manchmal, um sich des<br />

intellektuellen Gegners zu entledigen. Diese elitären<br />

Diskurse, von Künstlern wie von Kulturakteuren<br />

geführt, sind die Basis zeitgenössischer Kunst. Keiner<br />

möchte doch ernsthaft ein demokratisches Feld, das<br />

sich rein nach Quote den doch etwas schlichten<br />

Diskursen der Populärkultur und deren Verkürzung in<br />

den erfolgreichen Selbstrepräsentationsserien hingibt.<br />

Ein Großteil heutiger Kunst versucht, Gegenprozesse<br />

und Gegenmodelle der Kooperation in Gang zu setzen,<br />

die soziale Alternativen aufzeigen. Artur Żmijewski<br />

z. B. geht analytisch mit dem Projekt der Kunst als<br />

sozialem Gestaltungsmodell um, Alicja Kwade befragt<br />

mit ihren „Bordsteindiamanten“ Äußerlichkeit und<br />

Wertschöpfungsprozesse, und die Bruce High Quality<br />

Foundation bedient sich der Komplizenschaft, um neue<br />

Formen des Gemeinwohls zu erproben. Das Elitäre<br />

schafft hier Freiräume für den individuellen Ausdruck,<br />

und gerade weil die Kunst so eng mit den elitären<br />

Machtzirkeln aus Wirtschaft und Politik verbunden ist,<br />

stehen die politischen Themen in einem interessanten<br />

Resonanzverhältnis zu Autorität und Kapital. Wenn<br />

sich engagierte und gebildete Menschen in freier,<br />

öffentlicher Rede über gesellschaftlich wichtige<br />

Fragen zu verständigen suchen, beeinflussen sie die<br />

DIE RAHMENMACHER<br />

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Fantasie und die Interessen der Machteliten wie der<br />

breiten Bevölkerung und verändern schließlich auch<br />

ihre Denkweisen.<br />

Kunst ohne Elite ist wie Sex ohne P<strong>art</strong>ner, manchmal<br />

vielleicht ganz lustig, aber auf Dauer doch einfach<br />

nur fad. Aber neoliberale Eliteverständnisse, die sich<br />

derzeit nur zu gerne mit dem Kunstfeld verbinden,<br />

sollten zur Distanz verpflichten. Die Vitalität und<br />

Stabilität einer Gesellschaft hängen eminent von ihrer<br />

Durchlässigkeit ab. Eliten dürfen sich nicht nur aus<br />

sich selber rekrutieren, sondern sind allein in einem<br />

relativ gleichberechtigten Wettstreit brauchbar. Nicht<br />

brauchbar dagegen sind Rekrutierungssysteme, in<br />

denen ohnehin schon Privilegierte versuchen, ihre<br />

Privilegien und Weltbilder zu verteidigen.<br />

Vgl. Isabelle Graw : „Der große Preis“, Köln 008<br />

Vgl. Robert H. Frank/Philip J. Cook: „The Winner-Take-<br />

All Society“, New York 995<br />

Vgl. Pierre Bourdieu: „Die feinen Unterschiede“,<br />

Frankfurt am Main 987<br />

Bettina Steinbrügge studierte Kunstwissenschaft, Englische<br />

Philologie und Vergleichende Literaturwissenschaft in<br />

Kassel. Sie arbeitet als Kuratorin, Autorin und Dozentin.<br />

Sie ist wissenschaftliche Beraterin der Künstlerstätte<br />

Schloss Bleckede und Sprecherin des Arbeitskreises<br />

der niedersächsischen Stipendiatenstätten in Hannover.<br />

Nach verschiedenen Lehraufträgen am Fachbereich<br />

Kulturwissenschaften der Universität Lüneburg ist sie seit<br />

April 2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin<br />

im Leitungsteam des Kunstraums der Universität<br />

Lüneburg.<br />

Bettina Steinbrügge studied <strong>art</strong> history, English, and<br />

comparative literature in Kassel. She now works as a<br />

curator, author, and lecturer. She is academic advisor at<br />

the Bleckede Castle Artists’ Retreat and speaker of the<br />

working group of Lower Saxony’s Stipend Recipients’<br />

Retreats in Hannover. Following various teaching positions<br />

in the faculty of cultural studies at the University of<br />

Lüneburg, she has been working as a member and curator<br />

of the directorial team of the gallery at the University of<br />

Lüneburg since April 2005.<br />

are responsible for the discourse surrounding <strong>art</strong> may<br />

seem as elitist as the intellectuals surviving precariously<br />

as they p<strong>art</strong>icipate in the international discourse. It’s<br />

difficult to draw boundaries: they raise the question of<br />

which elites are actually of interest to the <strong>art</strong> field.<br />

The list shows how one-sided it is to consider only the<br />

neoliberal cultural elite. Wherever <strong>art</strong>istic elites can be<br />

found, the question of their discursive practices has to<br />

be raised: their “self-fashioning”, their patronage and<br />

their <strong>art</strong>istic skills obviously play a complementary role<br />

here. Bourdieu used the term “elite” strictly polemically,<br />

replacing it with the concept of a “field of power”.<br />

The discursive practices are applied as an interpretive<br />

authority that has to be reevaluated and rehashed<br />

again and again. The group promulgating this discourse<br />

– the group that today is referred to as the intellectual<br />

and <strong>art</strong>istic elite – is obviously aware of these power<br />

struggles, and they use them to distinguish themselves:<br />

sometimes in order to assert their own discourses,<br />

sometimes to get rid of an intellectual opponent.<br />

Conducted by <strong>art</strong>ists and cultural agents, these elite<br />

discourses form the foundation of contemporary <strong>art</strong>.<br />

No one sincerely wants a democratic field here that,<br />

in strict adherence to ratings, is abandoned to the<br />

rather simplistic discourse of popular culture and its<br />

reduction of everything to a successful series of selfrepresentations.<br />

The lion’s share of contemporary <strong>art</strong> strives to<br />

initiate oppositional processes and models of<br />

cooperation offering social alternatives. For example,<br />

Artur Żmijewski treats <strong>art</strong> projects analytically as<br />

opportunities to create social structures; with her<br />

“Sidewalk Jewels” Alicja Kwade calls into question<br />

appearances and the processes of creating added<br />

value; and the Bruce High Quality Foundation<br />

recruits accomplices in order to test new forms of<br />

public welfare. The elitism creates free spaces here<br />

for individual expression; and, precisely because <strong>art</strong><br />

is so intimately connected to the elite power circles<br />

of finance and politics, the political issues bear an<br />

interesting relationship to authority and capital. When<br />

engaged and educated people struggle to come to<br />

terms with socially important questions in free public<br />

speech, they influence the fantasy and the interests of<br />

the power-wielding elites as well as the broader public,<br />

ultimately changing the way they think.<br />

Art without an elite is like sex without a p<strong>art</strong>ner:<br />

sometimes its fun, but in the long run it just gets dull.<br />

Still, the neoliberal conceptions of elites currently<br />

vying to attach themselves to the field of <strong>art</strong> should be<br />

kept at a distance. The vitality and stability of a society<br />

depends largely upon its openness. Elites cannot be<br />

permitted to recruit only amongst themselves: they are<br />

only useful if the are held in balance by competition<br />

based upon the principle of equal rights. Recruiting<br />

systems in which privileged individuals attempt to<br />

defend their privileges and their world views are, in<br />

contrast, of no use at all.


Review: Yoko Ono. Das Gift<br />

Haunch of Venison Berlin, 10. September–13. November 2010<br />

Review: Yoko Ono. Das Gift<br />

Haunch of Venison Berlin, 10 September–13 November 2010<br />

Text: Tanja Dückers Translation: Brian Poole<br />

Wer die Ausstellung „Das Gift“ von Yoko Ono<br />

betritt, unternimmt eine Reise zurück in die Zeit von<br />

„Love and Peace“. Da stößt man auf von der Decke<br />

baumelnde Soldatenhelme, in denen blau-weiße<br />

Puzzleteile – ein zerstückelter Himmel – liegen. Jeder<br />

Besucher soll sich ein Stück Himmel mit nach Hause<br />

nehmen. Dunkle Mäntel mit Schusslöchern verbreiten<br />

ebenfalls düstere Stimmung. Eine Leinwand, versehrt<br />

mit tiefen Schnitten und einer langen Nadel, w<strong>art</strong>et<br />

auf den Besucher, der hier, wie es heißt, seine Wunden<br />

nähen, also: sich selbst heilen kann.<br />

Wer glaubt, dass heute niemand mehr auf<br />

solcher<strong>art</strong> Kitsch anspringt, irrt sich gewaltig. Die<br />

mehrheitlich jungen Besucher der Ausstellung<br />

sticken Schmerzensbekenntnisse wie – in rührend<br />

falschem Englisch – „Love hurts ... without heals“ auf<br />

die Leinwand, zitieren Beatles-Songs oder frühere<br />

Arbeiten von Yoko Ono wie „A hole to see the sky<br />

through“. Eine eifrige Näherin erklärt auf Nachfrage,<br />

sie hätte vor drei Wochen ihr Kind per Kaiserschnitt<br />

zur Welt gebracht und sei froh, jetzt ihre Wunde<br />

vernähen zu können, dafür sei sie extra 60 km<br />

angereist. Beeindruckender – und die weitaus beste<br />

Arbeit der Ausstellung – ist „Memory of Violence“. In<br />

der Berliner Presse wurde dazu aufgerufen, Zettel oder<br />

Fotos mit eigenen Erinnerungen an erfahrene Gewalt<br />

mitzubringen und an die entsprechenden Stellen auf<br />

vergrößerten Stadtplänen von Berlin zu heften. „Pin<br />

your memory“, wird der Besucher aufgefordert. So ist<br />

eine Berliner Seelenlandschaft vor dem Hintergrund<br />

des geografischen Berlins zum Vorschein gekommen.<br />

Was hier zur Sprache kommt, hätte in keiner anderen<br />

Stadt seinen Niederschlag gefunden: Da hat jemand<br />

„Mauertote“ geschrieben, ein anderer „Gewaltsame<br />

Räumung des Jugendzentrums Putte im Wedding<br />

974“. Die Zahl „6.000 000“ verwirrt zunächst,<br />

dann erkennt man, dass sie über das Mahnmal für<br />

When you walk into the exhibition “Das Gift”<br />

(“Poison”) by Yoko Ono, you embark on a journey<br />

back through time back to the age of love and peace.<br />

Here you will encounter military helmets swinging<br />

from the ceiling in which blue and white puzzle pieces<br />

have been placed, like dismembered fragments of the<br />

sky. Visitors are invited to take a piece of this sky home<br />

with them. Dark coats punctured with bullet holes<br />

also contribute to the sombre atmosphere. A screen<br />

seemingly wounded by deep cuts and pierced by a<br />

long needle awaits the viewer. Here, as they say, you<br />

can knit your wounds. You can heal yourself.<br />

Those who believe that no one could still be intrigued<br />

by such kitsch will be sorely deceived. The largely young<br />

visitors at the exhibition pin their written lamentations<br />

in touchingly broken English – “Love hurts … without<br />

heals” – to the screen, quoting Beatles’ songs or earlier<br />

works by Yoko Ono such as her “A hole to see the sky<br />

through”. If you ask, a diligent seamstress will tell you<br />

how she just gave birth to a child three weeks ago via<br />

caesarean section, and how happy she is now to be<br />

able to stitch her wounds, having travelled 40 miles<br />

just to get here. Even more impressive – by far the best<br />

work at the exhibition – is the “Memory of Violence”:<br />

local newspapers in Berlin asked people to bring notes<br />

or photos of the memories of the violence they have<br />

suffered through and to pin them to an enlarged map<br />

of the city. “Pin your memory” is a call addressed to<br />

the visitors, and the images they bring with them give<br />

rise to a psychological landscape overlaying Berlin’s<br />

geography.<br />

What finds expression here would not have found<br />

expression in any other city. Someone wrote “Deaths<br />

at the Wall”, another “The violent eviction of the youth<br />

centre ‘Putte’ in Berlin-Wedding 974”. The number<br />

Yoko Ono: Shattered Glass, Installationsansicht, Photo: Christian Glaeser<br />

© 0 0 Yoko Ono All Rights Reserved<br />

die ermordeten Juden gekritzelt wurde. Über dem<br />

S-Bahnhof Lichtenberg steht „Nazis – 989“, am U-<br />

Bahnhof Hermannplatz „Vier Türken verprügeln einen<br />

Mann, niemand hilft“. Ein paar Meter weiter steht<br />

einfach nur „Klaus“. Noch ein paar Straßen weiter:<br />

„Selbstmord eines Freundes.“ An der Bülowstraße<br />

findet sich der Hinweis: „Bülowstraße 55, 0. . 98 –<br />

besetztes Haus geräumt, 00 Besetzer betroffen, Haus<br />

danach abgerissen“. Ironischerweise findet sich auch<br />

ein Zettel mit „John-Lennon-Gymnasium“, allerdings<br />

ohne weiteren Kommentar – hat an dieser Schule<br />

jemand eine Gewalterfahrung gemacht? „Memory of<br />

Violence“ ist ein einzig<strong>art</strong>iges Kollektivkunstwerk; ein<br />

Experiment, das mithilfe der P<strong>art</strong>izipationsbereitschaft<br />

der Besucher gelungen ist.<br />

Wer will, kann sich noch fotografieren lassen und Teil<br />

der Arbeit „Berlin Smile“ werden. Wie immer bei Yoko<br />

Ono ist die Idee schlicht: Nach der Konfrontation mit<br />

Krieg, Verlust und Schmerz darf man am Ende doch<br />

noch lächeln und glücklich sein. Auf das Gift der<br />

Gewalt folgt das Gegengift der Liebe. Man könnte<br />

trotzdem einigermaßen mit Yoko Ono versöhnt die<br />

Ausstellung verlassen, wäre da nicht die Riesenvideo-<br />

Installation „Shadows“: Äußerst disparate Bilder von<br />

Gewalt – Zweiter Weltkrieg, Irakkrieg, sich balgende<br />

Kinder – prasseln auf den Besucher ein. Der Einfall, den<br />

Besucher selbst noch als Schatten über die Leinwand<br />

huschen zu lassen und so plump der Mitschuld an<br />

allem Bösen in dieser Welt zu bezichtigen, kann auch<br />

nichts mehr retten. Yoko Ono differenziert nicht<br />

zwischen Angriff und Verteidigung in kriegerischen<br />

Konflikten, nicht zwischen Erwachsenen und Kindern.<br />

Das Konkrete und Persönliche, das Gewalt erst richtig<br />

spürbar macht und in den Berlin-Stadtplänen auf<br />

eindringliche Weise sichtbar wurde, fehlt. So kommt<br />

die Ausstellung am Ende wieder auf Friedensdemo-<br />

Flugblattniveau an.<br />

“6,000,000” is perplexing at first, until you realise that<br />

it was inscribed atop the memorial for murdered Jews.<br />

Above the train station Lichtenberg you’ll find “Nazis<br />

– 989”, and at the Hermannplatz subway station<br />

“Four Turks beat up a man, and nobody helps”. A few<br />

metres further: “Suicide of a friend”. At Bülowstrasse<br />

hangs the note: “Bülowstrasse 55, 0 December<br />

98 , squatters evicted from building, 00 squatters<br />

affected, thereafter the building was torn down”.<br />

Ironically, there’s also a pointer to the “John Lennon<br />

High School”. Did someone suffer from violence here?<br />

“Memory of Violence” is a unique collective <strong>art</strong>work,<br />

an experiment that, thanks to the willingness of the<br />

visitors to p<strong>art</strong>icipate, has been a great success.<br />

Those who want to can have their picture taken and thus<br />

become p<strong>art</strong> of the work “Berlin Smile”. As always with<br />

Yoko Ono, the idea is simple: following an encounter<br />

with war, loss or pain, you’re still allowed to smile and<br />

be happy after all. The poison of violence (“Das Gift”)<br />

is followed by the antidote of love. And you could<br />

still leave the exhibition having reconciled yourself<br />

with Yoko Ono, were it not for the monstrous video<br />

installation “Shadows”. Extremely disparate images of<br />

violence – World War II, the war in Iraq, scuffling kids<br />

– pour down upon the visitor. The idea of allowing<br />

the visitors’ shadows to be cast upon the screen – thus<br />

blatantly accusing them of sharing the blame for the<br />

evil in the world – really cannot be salvaged. Yoko Ono<br />

fails to differentiate between offensive and defensive<br />

warfare, or between adults and children. The concrete<br />

and personal element that renders violence so palpable<br />

– visualised so impressively in the Berlin city maps – is<br />

missing here. Thus the exhibition ultimately ends on<br />

a mediocre note, on the level of a demonstration or<br />

leaflet for peace.<br />

4 5


<strong>KUNST</strong> <strong>Magazin</strong> Sammlergespräche: Manfred P. Herrmann<br />

„Die Kunst belebt das Leben, das ist das Schöne daran“<br />

<strong>KUNST</strong> <strong>Magazin</strong> Conversations with Collectors: Manfred P. Herrmann<br />

“Art enlivens life, and that’s the beautiful thing about it.”<br />

Interview: Jan Kage, Text: Franczeska Gutsch Translation: Brian Poole<br />

Manfred P. Herrmann ist Steuerberater und<br />

zugleich Kunstsammler. Das ergänzt sich perfekt,<br />

denn die Mandanten seiner Steuerkanzlei H/P/T/P<br />

sind vorwiegend Galeristen und Kunstschaffende.<br />

Gemeinsam mit seiner Frau Burglind-Christin<br />

Schulze-Herrmann sammelt er seit über 5 Jahren<br />

zeitgenössische Malerei, Fotografie und Skulptur.<br />

Zu Hause und in seiner Kanzlei sind in erster Linie<br />

Arbeiten von Berliner Künstlern zu sehen, dazu zählen<br />

u. a. Daniel Richter, Jonathan Meese, John Bock, Artists<br />

Anonymous, Philip Grözinger und Birgit Dieker.<br />

Deine Sammlertätigkeit begann Anfang der 80er-Jahre,<br />

als du den Galeristen Volker Diehl kennengelernt<br />

hast. Was war das für eine Begegnung?<br />

Ich habe Volker Diehl über eine Mitarbeiterin der<br />

Galerie kennengelernt und durch ihn meine erste<br />

Berührung mit zeitgenössischer Kunst gehabt. In<br />

seiner Galerie kaufte ich auch meine erste Arbeit von<br />

dem österreichischen Künstler Erwin Bohatsch, die<br />

noch heute in meinem Büro hängt.<br />

Bisher hast du dich nur von zwei deiner Arbeiten<br />

getrennt und es später bitter bereut.<br />

Genau. Das waren zwei Arbeiten von Baldessari und<br />

Robert Gober, die ich leider verkauft habe. Beides<br />

hätte ich nicht tun sollen. Seitdem verkaufe ich nichts<br />

mehr.<br />

Manfred P. Herrmann is a tax consultant, but he’s also<br />

an <strong>art</strong> collector. The activities complement each other<br />

perfectly, since his clientele at the offices of the H/<br />

P/T/P tax consultants are largely gallerists and <strong>art</strong>ists.<br />

Together with his wife Burglind-Christin Schulze-<br />

Herrmann, he has been collecting contemporary<br />

painting, photography and sculpture for over 5 years.<br />

At his home and at his office one finds primarily<br />

works of Berlin <strong>art</strong>ists, among them Daniel Richter,<br />

Jonathan Meese, John Bock, Artists Anonymous, Philip<br />

Grözinger and Birgit Dieker.<br />

You st<strong>art</strong>ed collecting <strong>art</strong> at the beginning of the 80s<br />

when you met the gallerist Volker Diehl. What was<br />

that encounter like?<br />

I met Volker Diehl through a staff member of the<br />

gallery, and through him I came into contact with<br />

contemporary <strong>art</strong> for the first time. It was at his gallery<br />

that I bought my first work of <strong>art</strong> by the Austrian <strong>art</strong>ist<br />

Erwin Bohatsch – it’s still hanging in my office.<br />

In the past you’ve only managed to separate yourself<br />

from two works from your collection, and you’ve<br />

regretted it dearly.<br />

True indeed. They were works by Baldessari and Rober<br />

Gober; unfortunately, I sold them. I shouldn’t have<br />

done that. Since then I won’t sell anything else.<br />

Manfred P. Herrmann im Gespräch mit Yaneq in der Bar Tausend am<br />

4. November 0 0.<br />

Du sammelst weniger nach Stil, sondern mehr nach<br />

Gefühl. Fällt es dir schwer, dich für eine Arbeit zu<br />

entscheiden?<br />

Nein. Ich sammle zusammen mit meiner Frau Burgi.<br />

Sie hat Kunstgeschichte studiert und auch das<br />

bessere Auge. Wir sammeln zwar keine bestimmte<br />

Stilrichtung, konzentrieren uns aber ausschließlich auf<br />

zeitgenössische Kunst. Dabei gehen wir immer sehr<br />

intuitiv vor.<br />

Auf welchen Messen kauft ihr in erster Linie?<br />

Meist kaufen wir auf den Messen in Berlin oder Basel.<br />

Früher war ich auch oft in Köln. London und Miami<br />

schaffe ich dagegen meist nicht, weil diese immer in<br />

den Monaten stattfinden, in denen ich beruflich stark<br />

eingespannt bin.<br />

Bei einem Blick auf eure Sammlung fällt auf, dass 70–<br />

80% der Künstler aus Berlin kommen. Wie wichtig ist<br />

der persönliche Kontakt zu den Künstlern?<br />

Der persönliche Kontakt ist uns sehr wichtig, weil man<br />

dadurch meist auch die Arbeiten viel besser versteht.<br />

Mit einigen der Künstler bin ich mittlerweile auch<br />

sehr gut befreundet, das ist ein herrlicher, von mir sehr<br />

geschätzter „Nebeneffekt“.<br />

Es gibt in deinem Büro eine Arbeit von Nam June<br />

Paik, die die Haltung der Sammlung verdeutlicht.<br />

Darauf steht: „When too perfect, lieber Gott böse.“<br />

You collect less according to style, and more according<br />

to feeling. Do you find it difficult to choose a work for<br />

your collection?<br />

No, I don’t. I collect with my wife Burgi. She studied<br />

<strong>art</strong> history and has a better eye for <strong>art</strong>. We don’t collect<br />

in any specific stylistic direction, but we do focus<br />

exclusively upon contemporary <strong>art</strong>. And our approach<br />

is always intuitive.<br />

What <strong>art</strong> fairs do you attend when buying <strong>art</strong>?<br />

We usually buy <strong>art</strong> at the <strong>art</strong> fairs in Berlin or Basel.<br />

Earlier I was often in Cologne. I don’t often make it to<br />

London or Miami because the fairs there take place<br />

during the months when I am very busy at the office.<br />

At first glance your collection appears to be made up of<br />

70 to 80 percent Berlin-based <strong>art</strong>ists. How important<br />

to you is the personal contact with the <strong>art</strong>ists?<br />

The personal contact is very important to us because<br />

it often helps us to understand the works much better.<br />

I’ve actually become good friends with some of the<br />

<strong>art</strong>ists, and that is a wonderful “side effect” I highly<br />

value.<br />

There’s a work by Nam June Paik at your office that<br />

clarifies the character of your collection. It has the<br />

following text on it: “When too perfect the holy father<br />

gets angry.”<br />

Actually, that’s not an <strong>art</strong> work but a maxim. In it I find,<br />

above all, the motto for our work as tax consultants. We<br />

have to be perfectionists, and yet we have to accept at<br />

the same time that everything has limitations.<br />

There are many gallerists and <strong>art</strong>ists among your<br />

clients. Do they ever pay their bills with <strong>art</strong>works?<br />

Unfortunately it’s not possible to mix the professional<br />

side of things that closely with the private passion.<br />

The staff at the office and the electricity bills cannot<br />

be paid with <strong>art</strong>. And with renowned <strong>art</strong>ists that<br />

wouldn’t work because our fees are actually not that<br />

high. But sometimes, with younger <strong>art</strong>ists, I do accept<br />

an <strong>art</strong>work instead of payment for our tax consulting<br />

services. That can also be a form of support we both<br />

stand to profit from.<br />

How much vanity is involved in collecting – the feeling<br />

that you’ve got a good nose for it?<br />

I once bought a work from Peter Doig for 800 DM,<br />

and now its worth about a thousand times as much.<br />

Naturally that makes one very happy. It’s always<br />

exciting to follow the development of an <strong>art</strong>ist. But<br />

the increase in value is actually not the most important<br />

thing. I have lots of works that haven’t increased in<br />

value so quickly, and yet they are nevertheless great<br />

works.<br />

Much has happened in Berlin in recent decades. How<br />

would you describe the period?<br />

At the end of the eighties things appeared to be<br />

stagnating in Berlin, but then in the mid-nineties things<br />

6 7


Das ist eigentlich kein Kunstwerk, sondern ein Spruch.<br />

Ich sehe in ihm v. a. das Motto unserer Arbeit als<br />

Steuerberater. Wir müssen zwar Perfektionisten sein<br />

und dennoch akzeptieren, dass alles seine Grenzen<br />

hat.<br />

Unter deinen Klienten gibt es eine Menge Galeristen<br />

und Künstler. Zahlen sie ihre Rechnungen in Form<br />

von Kunstwerken?<br />

Es ist leider nicht möglich, das Berufliche und die private<br />

Leidenschaft immer der<strong>art</strong> eng zu verknüpfen – die<br />

Mitarbeiter der Kanzlei oder unsere Stromrechnung<br />

können wir leider nicht mit Kunst bezahlen. Bei großen<br />

Künstlern geht die Verrechnung auch gar nicht, weil<br />

unsere Honorare gar nicht so hoch sind. Manchmal<br />

mache ich das aber mit jungen Künstlern und nehme<br />

für die Steuererklärung anstelle der Bezahlung eine<br />

Arbeit. Das kann ja auch eine Form der Unterstützung<br />

sein, von der dann sogar beide Seiten profitieren!<br />

Inwieweit spielt Eitelkeit beim Sammler eine Rolle,<br />

das Gefühl, den richtigen Riecher gehabt zu haben?<br />

Ich habe von Peter Doig einmal eine Arbeit für 800<br />

DM gekauft, die heute ein Tausendfaches wert ist. Das<br />

freut einen natürlich sehr. Es ist immer spannend, die<br />

Entwicklung eines Künstlers mitzuverfolgen. Aber die<br />

Wertsteigerung ist nun wirklich nicht das Wichtigste.<br />

Ich habe viele Arbeiten, die im Wert nicht so schnell<br />

gestiegen sind und die natürlich trotzdem tolle<br />

Arbeiten sind.<br />

In Berlin ist in den letzten Jahrzehnten viel passiert.<br />

Wie würdest du diese Zeitspanne beschreiben?<br />

Ende der 80er-Jahre stagnierte es in Berlin und wurde<br />

dann Mitte der 90er-Jahre wieder richtig gut. Als viele<br />

Künstler aus dem In- und Ausland nach Berlin zogen<br />

und sich eine Galerie-Szene formierte, wurde es sehr<br />

spannend. Als „Kunst-Steuerberater“ habe ich eine<br />

ganze Reihe von Künstlern und Galeristen begleiten<br />

dürfen, die heute zur Welt-Elite der Kunst gehören.<br />

Das ist natürlich groß<strong>art</strong>ig. Vor allem, dass so viele<br />

Mandate bis heute andauern.<br />

Wie viel Substanz hat die Kunst- und Galerienszene<br />

in Berlin und wie lange hält deiner Meinung nach<br />

dieser Erfolg an?<br />

Das Problematische an Berlin ist, dass es hier zu wenig<br />

Sammler gibt. Den Ausgleich schaffen jedoch die<br />

vielen Galerien, die internationale Sammler regelmäßig<br />

in die Stadt holen, weil man hier in kurzer Zeit sehr<br />

viel sieht und die Künstler besuchen kann. Da Lofts<br />

und Ateliers im Vergleich zu London, Paris oder New<br />

York sehr günstig sind, haben die Künstler in Berlin<br />

sehr gute Arbeitsbedingungen. Insgesamt macht so der<br />

Standortvorteil die geringe Sammlerdichte wett. Ich<br />

denke, das wird bis auf Weiteres auch nicht einfach<br />

abreißen.<br />

Wie groß ist die Zeigefreude als Sammler?<br />

Ich zeige die Arbeiten immer gerne und freue mich,<br />

Birgit Dieker: Organsack, 00<br />

got really good. Many <strong>art</strong>ists from Germany and abroad<br />

moved to Berlin and created a gallery scene here, and<br />

that was very exciting. As an ‘<strong>art</strong>s’ tax consultant I’ve<br />

had the privilege of working continuously with a great<br />

number of <strong>art</strong>ists and gallerists who now belong to the<br />

world’s elite in <strong>art</strong>. And of course that’s wonderful<br />

– p<strong>art</strong>icularly the fact that we’ve retained so many<br />

clients right up to the present.<br />

How substantial is the <strong>art</strong> and gallery scene in Berlin,<br />

and how long, in your opinion, is this success going<br />

to continue?<br />

The problem with Berlin is that there aren’t enough<br />

collectors here. That is, however, compensated by<br />

the large number of galleries that regularly attract<br />

international collectors to the city because here you<br />

can see a lot of <strong>art</strong> and meet the <strong>art</strong>ists in short period<br />

of time. The lofts and ateliers are considerably cheaper<br />

here than in London, Paris and New York, and thus the<br />

<strong>art</strong>ists in Berlin have rather good working conditions.<br />

By and large, the advantages of the city make up for<br />

the lack of collectors here. In my view, that won’t<br />

change in the near future.<br />

How much pleasure does the collector take in showing<br />

the works he’s collected?<br />

I like to show the works I have, and I’m always happy<br />

when guests at the office or at home take an interest in<br />

the works or request a tour. It’s fun to see how others<br />

also enjoy the works we’ve collected.<br />

wenn jemand im Büro oder zu Hause daran Interesse<br />

hat oder nach einem Rundgang fragt. Es macht Spaß<br />

zu sehen, wie sich andere über die gesammelten<br />

Arbeiten mitfreuen.<br />

Gibt es eine große Schau oder Kataloge, in denen ihr<br />

eure Sammlung der Öffentlichkeit vorstellt?<br />

Nein, das haben wir bisher nicht getan. Wenn ich<br />

gefragt werde, würde ich darüber nachdenken, aber<br />

ich weiß nicht, ob unsere Sammlung so eine große<br />

Bedeutung hat. Vor zwei Jahren habe ich jedoch<br />

angefangen, alles zu sortieren und zu archivieren, um<br />

nicht den Überblick zu verlieren.<br />

Ich stelle mir das Sammlerdasein wie eine Art<br />

Lebensgefühl vor. Ist das so?<br />

Ja, das ist allgegenwärtig. Überall, egal ob in der Kanzlei<br />

oder zu Hause, hängen Arbeiten, zu denen man eine<br />

enge Bindung hat. Auch durch die vielen Freunde und<br />

Bekannten im Kunstbereich wird natürlich ein großer<br />

Teil des Lebens davon geprägt. Das ist eine tagtägliche<br />

Bereicherung.<br />

Jetzt, fast am Jahresende: Was hat dich 2010<br />

begeistert?<br />

Besonders angesprochen haben mich in diesem Jahr<br />

drei malerische Positionen: Billy Childish, Wawrzyniec<br />

Tokarski und immer wieder Herbert Volkmann. Die<br />

konnte ich zum Glück auch alle meiner Sammlung<br />

hinzufügen bzw. vorhandene Werkgruppen ergänzen.<br />

Frage aus dem Publikum:<br />

Was sagen Sie zu Kunst als Anlage-Klasse?<br />

Wenn man gut kauft, kann man sein Geld mit<br />

Sicherheit sehr gut anlegen. Es wird aber auch immer<br />

Fälle geben, wo man ein bisschen danebenliegt,<br />

deswegen sollte Wertanlage nie das alleinige Motiv<br />

für das Sammeln sein. Allerdings kann einem das<br />

mit Immobilien oder Aktien genauso passieren. Es ist<br />

legitim, Kunst als Wert zu sehen, weil man auch viel<br />

Geld dafür ausgibt. Es geht nicht nur darum, etwas<br />

Schönes an der Wand zu haben, sondern auch darum,<br />

die Werte zu erhalten. Man muss nur vorsichtig sein<br />

und sich gut beraten lassen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch, Manfred Herrmann!<br />

Frau Schulze-Herrmann: Ich möchte gern die<br />

Gelegenheit ergreifen und allen danken, die hier sind<br />

und unser Leben bereichert haben. Die Kunst belebt<br />

das Leben, das ist das Schöne daran.<br />

Unser Moderator, der Soziologe Jan Kage alias Yaneq, spricht<br />

jeden Donnerstag um 9h in seiner Sendung „Radio Arty“<br />

mit Künstlern und Kuratoren auf 00,6 MotorFM.<br />

Das Gespräch finden Sie in ungekürzter Form auf<br />

www.kunstmagazin.de<br />

Do you have a catalogue or is there an exhibition where<br />

you present your collection to the larger public?<br />

No, we haven’t done that yet. If I were asked to, I<br />

would consider it, although I don’t know whether our<br />

collection has such a great significance. But two years<br />

ago I began to sort out and record the works in the<br />

collection, just to make sure that I wasn’t losing track<br />

of what we’ve got.<br />

I imagine that the collector’s existence is based upon<br />

a certain feeling for life. Is that true?<br />

Yes, and it’s everywhere. Everywhere – whether at the<br />

office or at home – there are works of <strong>art</strong> that we feel<br />

closely connected to. And thanks to the many friends<br />

and acquaintances in the field of <strong>art</strong>, a large p<strong>art</strong> of<br />

our life is defined by <strong>art</strong>. That is a daily personal<br />

enrichment.<br />

Now that the year is almost over, what inspired you<br />

most of all during 2010?<br />

This year I felt p<strong>art</strong>icularly intrigued by three painters:<br />

Billy Childish, Wawrzyniec Tokarski and Herbert<br />

Volkmann, whose works have often intrigued me in<br />

the past. Fortunately I managed to add all of them to<br />

my collection, or to supplement the already existing<br />

groups of works.<br />

Question from the audience:<br />

What can you say about <strong>art</strong> as a type of investment?<br />

If you buy carefully, it certainly is a good way to invest<br />

your money. But there will also be cases where the<br />

acquisitions don’t quite pay off; and for that reason,<br />

the investment should not be the only motive for<br />

collecting, although the same thing can happen with<br />

real estate or stocks. It is legitimate to view <strong>art</strong> as a<br />

value, since you also pay a lot of money for it. But it’s<br />

not only a question of owning something beautiful to<br />

hang on the wall; it’s also a question of maintaining the<br />

value of the investment. You only have to be careful<br />

here and to seek good advice.<br />

Thank you, Manfred Herrmann, for the<br />

conversation!<br />

Mrs Schulze-Herrmann: I’d like to take this<br />

opportunity to thank all the people here who have<br />

enriched our lives considerably. Art enlivens life, and<br />

that’s the beautiful thing about it.<br />

Our moderator, the sociologist Jan Kage, alias Yaneq,<br />

moderates the radio programme “Radio Arty” (MotorFM,<br />

00,6) with guest <strong>art</strong>ists and curators every Thursday at<br />

7pm.<br />

You will find this conversation unabbreviated at:<br />

www.kunstmagazin.de<br />

8 9


Galerieprofil: Galerie Christian Nagel<br />

„Kunst sollte intelligent und vom Mainstream abgehoben sein“<br />

Gallery Profile: Galerie Christian Nagel<br />

“Art should be intelligent and stand out from the mainstream”<br />

Interview: Hannah Nehb Translation: Brian Poole<br />

Christian Nagel ist Galerist geworden, um sich<br />

nicht von anderen vorschreiben lassen zu müssen,<br />

welche Ausstellung er zu machen habe. Sondern<br />

um bei Ausstellungen eigene Wünsche realisieren<br />

zu können. 986 bot sich dem Kunsthistoriker diese<br />

Chance in München. Zusammen mit Matthias Buck<br />

leitete er zwei Jahre lang die Galerie Dürr und zeigte<br />

in dieser Zeit u. a. M<strong>art</strong>in Kippenberger, Franz West<br />

und Heimo Zobernig.<br />

Seit zwei Dekaden betreibt Christian Nagel in<br />

verschiedenen Kunstzentren eigene Galerien. 990<br />

eröffnete der gebürtige Münchner seine erste Galerie<br />

in Köln mit Arbeiten von Cosima von Bonin, 998<br />

initiierte er den Kunstraum INIT in Berlin und seit<br />

00 betreibt er eine zweite Galerie gegenüber der<br />

Volksbühne in Berlin. Im Mai dieses Jahres ist ein<br />

Galerieraum in Antwerpen hinzugekommen.<br />

Christian Nagel sucht Künstler, die Substanz haben.<br />

Künstler, die sich vom Mainstream abheben. Die<br />

gesellschaftlich wie politisch Stellung beziehen<br />

und ihre Kritik mit einer eigenen ästhetischen<br />

Formensprache auf intelligente Weise umsetzen<br />

wie z. B. Mark Dion, Kai Althoff, Merlin Carpenter,<br />

Catherine Sullivan oder M<strong>art</strong>ha Rosler. Etwas jünger<br />

ist die von Nagel vertretene Künstlergeneration um<br />

Sven Johne, Jan Timme, Stefan Müller oder Cornelius<br />

Quabeck. Zu den jüngsten Künstlern, die die Galerie<br />

vertritt und die einen Paradigmenwechsel einläuten<br />

könnten, zählen Keren Cytter, Dominik Sittig oder<br />

Julia Horstmann.<br />

Christian Nagels Engagement geht weit über das<br />

Tagesgeschäft einer Galerie hinaus, konstruktiv<br />

0<br />

Christian Nagel became a gallerist so that no one else<br />

could tell him what he had to exhibit, and so that he<br />

would be able to fulfil the aspirations important to<br />

him at his exhibitions. In 986 this <strong>art</strong> historian got<br />

his chance in Munich. Together with Matthias Buck<br />

he directed the Galerie Dürr for two years, and during<br />

this time he managed to exhibit M<strong>art</strong>in Kippenberger,<br />

Franz West and Heimo Zobernig, among others.<br />

For two decades now Christian Nagel has been<br />

operating his own galleries hin various <strong>art</strong>istic centres.<br />

In 990 the native resident of Munich opened his first<br />

gallery in Cologne with works by Cosima von Bonin;<br />

in 998 he initiated the Kunstraum INIT in Berlin;<br />

and since 00 he has been managing a second gallery<br />

across the street von the Volksbühne theatre in Berlin.<br />

In May of this year he added a gallery location in<br />

Antwerp.<br />

Christian Nagel keeps his eye out for <strong>art</strong>ists of<br />

substance, <strong>art</strong>ists who distinguish themselves from the<br />

mainstream – <strong>art</strong>ists who take a stand both socially and<br />

politically, structuring their critique intelligently and<br />

using their own aesthetic language, as is the case with<br />

<strong>art</strong>ists like Mark Dion, Kai Althoff, Merlin Carpenter,<br />

Catherine Sullivan and M<strong>art</strong>ha Rosler. The younger<br />

generation of <strong>art</strong>ists represented by Nagel include<br />

Sven Johne, Jan Timme, Stefan Müller and Cornelius<br />

Quabeck; and among the very youngest of them all<br />

– those who may well initiate a paradigm change – are<br />

Keren Cytter, Dominik Sittig and Julia Horstmann.<br />

Christian Nagel is actively engaged far beyond the<br />

day-to-day business at the gallery. He also helps to<br />

constructively shape the <strong>art</strong> scenes in Cologne and<br />

Gedruckte Floor-Cuttings: Kilpper hat Motive der Geschichte der Überwachung in den Boden der Stasi-Kantine eingeritzt.<br />

Thomas Kilpper: Punk statt Stasi, 0 0, Installationsansicht, Courtesy: Galerie Christian Nagel, Foto: Simon Vogel<br />

gestaltet er die Kunstszene in Köln und Berlin mit.<br />

Im vergangenen Jahr hat Nagel zusammen mit<br />

Thomas Rehbein in Köln eine „rental gallery“ ins<br />

Leben gerufen. Unterstützt von der Stadt, bietet die<br />

jetzige „Temporary Gallery“ dank günstiger Mieten<br />

auswärtigen Galerien und jungen Kuratoren die<br />

Möglichkeit, eigene Ausstellungen zu organisieren.<br />

005 war Nagel einer der Mitbegründer des „Open<br />

Space“ der Art Cologne.<br />

Der Galerist gibt jedoch nicht nur starke Impulse,<br />

sondern bringt sich auch durch Widerworte in<br />

Diskussionen ein. Als beispielsweise vor vier Jahren<br />

die Art Cologne an Rang zu verlieren drohte, tat<br />

Nagel in einem offenen Brief seinen Unmut kund<br />

– die Messe stellte sich der Kritik. Nagel begrüßte die<br />

Instruktion des neuen Leiters Daniel Hug und war<br />

wieder dabei. Auch jüngst hat Christian Nagel Position<br />

bezogen. Als Stammgast der großen Messen in New<br />

York, Basel, Miami und Köln – möglicherweise auch<br />

bald in Brüssel – nahm seine Galerie seit letztem Jahr<br />

nicht mehr am <strong>art</strong> forum berlin teil, einer Messe, die<br />

der Galerist 996 selbst mit auf den Weg gebracht<br />

hatte. Mit seinem Fernbleiben reagierte er auf die<br />

negative Entwicklung des <strong>art</strong> forums, das seiner<br />

Meinung nach mittlerweile zu wenig Profil zeigt. Ob<br />

er zurückkehren wird, ist derzeit noch ungewiss.<br />

Dafür steht eine andere Sache fest: Nach 0 Jahren<br />

schließt Christian Nagel Ende November 0 0<br />

seinen Kölner Galerieraum. Doch ganz aufgegeben<br />

wird Köln nicht. Künftig wird Nagel dort ein zentral<br />

operierendes Büro unterhalten, ab nächstem Frühjahr<br />

sind Ausstellungen in und um Köln herum geplant<br />

Berlin. During last year Nagel founded the “rental<br />

gallery” in Cologne together with Thomas Rehbein.<br />

Supported by the city, this “temporary gallery” offers<br />

galleries and young curators from outside the city the<br />

opportunity to organise there own exhibitions here,<br />

all thanks to very affordable rents. In 005 Nagel was<br />

among the founders of Open Space at Art Cologne.<br />

But Nagel doesn’t only unleash new impulses in the<br />

field; he also contributes provocative arguments to<br />

discussions. When the Art Cologne appeared to be<br />

losing stature four years ago, Nagel expressed his<br />

annoyance in an open letter. The <strong>art</strong> fair responded to<br />

his criticism. Nagel welcomed the plans of the new<br />

director Daniel Hug and renewed his p<strong>art</strong>icipation<br />

at the fair. Just recently Christian Nagel has taken<br />

another stand: although a regular guest at the greater<br />

<strong>art</strong> fairs in New York, Basel, Miami and Cologne – and<br />

perhaps Brussels will soon be added – since last year<br />

his gallery has not p<strong>art</strong>icipated in the <strong>art</strong> forum berlin,<br />

which the gallerist Nagel himself helped to developed<br />

back in 996. His absence was his way of reacting to<br />

the negative evolution of the <strong>art</strong> forum, which in his<br />

opinion is lacking in profile. He’s still not sure whether<br />

he’ll return or not.<br />

But one thing is certain: after twenty years Christian<br />

Nagel is closing his Cologne gallery in the Belgium<br />

district of the city. He’s not exactly abandoning<br />

Cologne entirely; in the future Nagel will maintain a<br />

centrally operating office here. In the spring of next<br />

year exhibitions are planned in and around Cologne.<br />

So this is not a retreat, but rather a step forward. And<br />

with Thomas Kilpper’s exhibition “Punk, not Stasi”


– also kein Rückzug, sondern ein Schritt nach vorne.<br />

Mit Thomas Kilppers Ausstellung „Punk statt Stasi“<br />

verabschiedet sich Christian Nagel aus seinen Räumen<br />

im Belgischen Viertel in Köln. Im Zentrum stehen<br />

Arbeiten, die letztes Jahr im Rahmen von Kilppers<br />

Projekt „State of Control“ entstanden sind. Dafür hatte<br />

der Künstler den PVC-Boden der ehemaligen Stasi-<br />

Kantine in einen riesigen Druckstock verwandelt und<br />

Motive zum Thema Überwachung und Widerstand in<br />

den Fußboden geritzt. Anschließend wurden Stoffe<br />

und Papier mit diesen „Floor Cuttings“ bedruckt, ein<br />

extrem heterogenes Geschichtspanorama von Tätern<br />

und Opfern entstand: Neben Personen des DDR-<br />

Überwachungsstaats schnitt Kilpper auch Konterfeis<br />

von Rosa Luxemburg oder Nelson Mandela in den<br />

Boden, auch Willy Brandt, Ulrike Meinhof oder Michel<br />

Foucault sind dabei. Diese Mischung vermittelt eine<br />

asynchrone Auffassung von Geschichte und feuert<br />

eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit<br />

geradezu an. Nagel hat nun die gerahmten Drucke<br />

an einen westdeutschen Ort transportiert. Die<br />

Hängung sondiert sorgfältig: Im Ausstellungsraum<br />

selbst sind Politikerporträts zu sehen – laut Kilpper<br />

„die Bösen“. Die Guten, die Intellektuellen –<br />

Schriftsteller, Architekten, Historiker –, befinden sich<br />

in den Büroräumen der Kölner Galerie. Die Drucke<br />

werden durch ein Video ergänzt, in dem eine Kamera<br />

durch das leer stehende Stasi-Gebäude wandert<br />

und dem ortsunkundigen Publikum eine weitere<br />

Reflexionsmöglichkeit anbietet. Zuletzt präsentiert<br />

die Ausstellung Schwarz-Weiß-Fotografien von<br />

Köpfen der westdeutschen Nachkriegselite, die<br />

Kilpper in dadaistischer Manier modifizierte, indem<br />

er die Augenp<strong>art</strong>ien mit psychedelisch gemusterten<br />

Brillen übermalte.<br />

Auch für das Galeristendasein gilt: Die einzige<br />

Konstante ist die Veränderung. Zwar gibt es nun<br />

keinen Schauraum in Köln mehr, dafür kam einer in<br />

Antwerpen hinzu. Saskia Draxler leitet diese 0 qm<br />

große Filiale und zeigte zuletzt die Konzeptkünstlerin<br />

M<strong>art</strong>ha Rosler. Für ein Jahr ist das Projekt in<br />

Antwerpen geplant. Ob Nagel den Standort halten<br />

wird, hängt von betriebswirtschaftlichen Faktoren<br />

ab. Dank verschiedener Verkäufe und Impulse, die<br />

Antwerpen ermöglicht hat, ist Christian Nagel<br />

zuversichtlich, entschieden ist allerdings noch nichts.<br />

In Deutschland behält die Galerie Nagel den<br />

Schauraum in Berlin. Bis Ende November ist dort die<br />

Dokumentation von Keren Cytters Projekt „Mai Thai<br />

University“ zu sehen. Im Zentrum der Ausstellung<br />

steht die Videoarbeit „Konstruktion“, ein filmisches<br />

Mikrodrama über menschliche Beziehungen inklusive<br />

Eifersüchteleien, Lug und Trug, Ende und Neuanfang<br />

– gelebter Existenzialismus, unterlegt mit poetischen<br />

Kommentaren. Der Film entstand im Rahmen eines<br />

zweitägigen Poetikseminars, das sich durch die in den<br />

Vitrinen präsentierten Relikte (Stundenplan, Gedichte,<br />

Urkunden) rekonstruieren lässt.<br />

Wie gesprochenes Wort zu Dichtung wird und sich dann in Bilder<br />

verwandelt: Keren Cytters poetischer Berlin-Film entstand im Rahmen<br />

einer Dichterakademie der besonderen Art.<br />

Keren Cytter: Konstruktion, 0 0, Digital video, 0’ 4’’<br />

Courtesy: Galerie Christian Nagel, Berlin, Foto: Ludger Paffrath<br />

he will take his leave of the gallery in the Belgium<br />

district.<br />

This exhibition is made up of three p<strong>art</strong>s. At its centre<br />

are the works Kilpper made last year as p<strong>art</strong> of his<br />

“State of Control” project – a project that involved<br />

turning the linoleum floor of the former Stasi cafeteria<br />

into an enormous printing plate in which were<br />

etched various motifs related to surveillance and<br />

resistance. Thereafter, fabrics and paper were printed<br />

using these “floor cuttings”, creating an extremely<br />

heterogeneous facial panorama of the agents and their<br />

victims. In addition to the faces of people from the<br />

GDR police state, Kilpper also cut portraits of Rosa<br />

Luxemburg and Nelson Mandela into the linoleum.<br />

Willy Brandt, Ulrike Meinhof and Michel Foucault are<br />

likewise to be found here. The mixture establishes an<br />

asynchronous image of history. It calls us to engage in<br />

„hard drinking“ als Seminarinhalt: Wer sich 48 Stunden lang erfolgreich<br />

bei von Alkoholexzessen genährten Diskussionen und kreativem<br />

Schreiben bewährt, erhält das Diplom der „Mai Thai University“.<br />

Keren Cytter: Mai Thai University, 0 0, Ausstellungsansicht<br />

Courtesy: Galerie Christian Nagel, Foto: Ludger Paffrath<br />

Direkt gegenüber der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz:<br />

Die Galerie Christian Nagel. Das Foto entstand anlässlich einer<br />

Ausstellung von Michael Beutler. Foto: Galerie Christian Nagel, 007<br />

a critical appraisal of the past. Nagel has now framed<br />

the prints and brought them to West Germany. The<br />

exhibition offers a careful selection; in the exhibition<br />

room hang the portraits of the politicians – the bad<br />

guys, according to Kilpper. And the good guys – the<br />

intellectuals, the writers, the architects and historians<br />

– can be seen at the office of the Cologne gallery. The<br />

prints are complemented by a video showing a film<br />

made with a camera as it wanders through the empty<br />

Stasi building, thus offering the audience unfamiliar<br />

with these surroundings a further image to reflect<br />

upon. Finally, the exhibition presents black and white<br />

photos of the heads of the West German military elite,<br />

illustrated by Kilpper in Dadaistic manner, the eyes<br />

painted over with psychedelically patterned glasses.<br />

And it’s also a fact in the life of a gallerist that the<br />

only constant is change. Although he no longer has a<br />

gallery in Cologne, he has acquired one in Antwerp.<br />

Saskia Draxler manages the 0 square metre branch<br />

where the concept <strong>art</strong>ist M<strong>art</strong>ha Rosler has recently<br />

been exhibited. The project is scheduled for one<br />

year. Whether Nagel retains the location in Antwerp<br />

will depend upon its commercial viability. Thanks<br />

to the sales and the impulses generated in Antwerp,<br />

Christian Nagel is confident, but as yet nothing has<br />

been decided.<br />

In Germany Nagel has held on to the showroom in<br />

Berlin. Here the documentation of Keren Cytter’s<br />

project “Mai Thai University” can be seen until the<br />

end of November.<br />

The exhibition is centred around the video work<br />

“Construction”, a cinematic micro-drama about<br />

human relationships, including jealousies, lies, deceit,<br />

abandonment and new beginnings – in short, a “lived”<br />

existentialism underlain with poetic commentaries.<br />

The film was created during a two day seminar on<br />

poetics that can be reconstructed by following the<br />

relics – the schedules, the poems and the certificates<br />

– displayed in the window.<br />

Galerie Christian Nagel<br />

Weydinger Str. /4, 0 78 Berlin<br />

Mo–Fr – 9h, Sa – 8h<br />

www.galerie-nagel.de<br />

bis 0. .: Keren Cytter<br />

Stefan Müller: Opening am 6. . 9– h<br />

7. . 0–8. .<br />

CN Antwerp<br />

Kievitplein, Lange Kievitstr. 4<br />

0 8 Antwerp, Belgium<br />

Do–Sa 4– 8h<br />

www.galerie-angel.eu<br />

bis . .: Kiron Khosla, Cornelius Quabeck,<br />

Dominik Sittig


Kunstauktion zugunsten der<br />

Stiftung Telefonseelsorge Berlin e.V.<br />

Als Anselm Lange, Geschäftsführer der Berliner<br />

Telefonseelsorge, mich bat, neben Renate Künast,<br />

Harald Pignatelli, Ralf Meister und Dr. Thomas Köhler<br />

die Schirmherrschaft für die erste Kunstauktion<br />

zugunsten der Stiftung Telefonseelsorge Berlin e. V.<br />

zu übernehmen, sagte ich sofort zu. Eine der ersten<br />

Aufgaben bestand darin, Künstler und Galerien um<br />

Werkspenden zu bitten. Die Reaktion der Künstler<br />

und Galeristen: „Telefonseelsorge? Das ist wichtig<br />

– ich bin dabei!“ So können wir uns nun darüber<br />

freuen, dass 55 Werke von international renommierten<br />

Künstlern und Newcomern in der Berlinischen Galerie<br />

zur Versteigerung kommen. Andreas Herrmann,<br />

Berliner Künstler und Galerist, wird durch den Abend<br />

führen, als Auktionator konnten wir Fares Al-Hassan<br />

gewinnen.<br />

Dass Kunst unsere Sichtweisen zu verändern vermag<br />

und in der Lage ist, Perspektiven zu öffnen, die uns ohne<br />

sie verschlossen geblieben wären, ist nichts Neues. In<br />

etwas anderer Form vollzieht sich ein Perspektivwechsel<br />

bei Hilfesuchenden, die sich in einer Krisensituation<br />

an die Telefonseelsorge wenden. Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Stiftung Telefonseelsorge Berlin e.<br />

V. sind für Menschen da, denen kein anderer zuhört.<br />

In diesem Kontext gilt die Arbeit der Telefonseelsorge<br />

oftmals der Suizidprävention, wobei der derzeitige<br />

Schwerpunkt auf dem Thema „Suizid im Alter“ liegt.<br />

Um den mannigfaltigen Aufgaben gerecht werden zu<br />

können, sind Bildungsmaßnahmen und Supervisionen<br />

für die im Ehrenamt tätigen MitarbeiterInnen<br />

notwendig. Für die Finanzierung dieser Maßnahmen<br />

ist die Telefonseelsorge auf Spenden angewiesen<br />

– einen wichtigen Beitrag dazu soll die Kunstauktion<br />

zugunsten der Stiftung Telefonseelsorge Berlin e. V.<br />

leisten.<br />

Seien Sie dabei und ersteigern Sie hochwertige<br />

Kunstwerke für einen guten Zweck!<br />

Vielen Dank, Ihre Jennifer Becker<br />

Herausgeberin des <strong>KUNST</strong> <strong>Magazin</strong>s<br />

Kunstauktion zugunsten<br />

der Berliner Telefonseelsorge e.V.<br />

7. . 0, 9h in der Berlinischen Galerie<br />

Vorbesichtigung dort ab 4h<br />

Vorbesichtigung: Vernissage am 5. ., 9– 4h<br />

6. .–4. ., Mi–Fr 5– 9h, Sa – 6h<br />

Internationales <strong>KUNST</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Sammlergespräch im Rahmen von<br />

„Berlin-Paris“<br />

Forum im Me Collectors Room. Foto: Gespräch über Chinesische<br />

Gegenw<strong>art</strong>skunst im Oktober 0 0. © me Collectors Room Berlin.<br />

Foto: Bernd Borchardt<br />

Lieblingsfach: Kunstgeschichte<br />

Gewinnfrage: In welchem Stadtteil von Berlin liegt das<br />

Weiterbildungszentrum?<br />

Bitte senden Sie die Antwort bis zum 5. . an:<br />

Verlosung@kunstmagazin.de<br />

<strong>KUNST</strong> auf dem iPad lesen<br />

Sie sitzen in der ersten Reihe, ihr Interesse ist<br />

leidenschaftlich und ihre Beiträge sind nicht selten<br />

ausschweifend, gespickt mit Anekdoten aus dem<br />

eigenen Leben. Manch einer gebärdet sich so eher als<br />

Platzhirsch denn als Gast: Diese bösen Vorurteile gegen<br />

Gasthörer halten sich h<strong>art</strong>näckig. Die wissbegierige<br />

Spezies hat überdies ganz bestimmte Vorlieben:<br />

Gerade die Kunstgeschichte ist seit jeher überwiegend<br />

bei den Gasthörern im Rentenalter heiß geliebt. Doch<br />

in Bologneser Zeiten ist der reguläre Stundenplan der<br />

jungen Studenten straff und die Plätze sind knapp.<br />

Was liegt näher, als Gasthörern ein eigenes Programm<br />

anzubieten?<br />

Das Weiterbildungszentrum der Freien Universität<br />

erkannte das Potenzial dieser neuen Zielgruppe<br />

und feierte dieses Jahr das 0-jährige Bestehen des<br />

GasthörerCard-Programms. Mittlerweile gibt es<br />

80 Kursangebote und 0 Kulturp<strong>art</strong>ner von der<br />

Innenansicht me Collectors Room Berlin, 0 0<br />

© me Collectors Room Berlin. Foto: Bernd Borchardt<br />

Akademie der Künste bis zur Stiftung Preußische<br />

Schlösser und Gärten. Zwei Varianten des Zugangs<br />

werden angeboten: Inhabern der GasthörerCard<br />

PDF Download auf:<br />

Das Sammlergespräch ist der Auftakt von „Berlin-Paris“,<br />

Classic steht das reguläre Angebot der Uni wie auch<br />

das Fach Kunstgeschichte offen. 60 % nutzen jedoch<br />

www.kunstmagazin.de<br />

einem Austausch von Berliner und Pariser Galerien, der<br />

die GasthörerCard Art. Damit ist man unter sich, kann<br />

am 4.– 5. . 0 in Berlin stattfindet und der Beginn<br />

aber zusätzlich die regulären Kurse besuchen und<br />

einer Reihe von internationalen Sammlergesprächen<br />

darin auf BachelorEtten treffen.<br />

die in Kooperation mit dem Kunstmagazin im me<br />

Collectors Room stattfinden wird.<br />

Die 40 Dozenten des Programms „Kunstgeschichten<br />

vor Ort“ sind in der Regel nicht Assistenten an der<br />

Uni, sondern Freiberufler, der Lehrplan ist auf die<br />

Erw<strong>art</strong>ungen der Teilnehmer abgestimmt. Das Angebot<br />

ist ein kultureller Rundumschlag: Malerei, Architektur,<br />

Skulptur, Kunstgewerbe, Fotografie, mythologische<br />

Kunst- und Zeichenbedarf<br />

Welten, außereuropäische Kulturen, Literatur, Musik, Kremer Pigmente • Acrylfarben<br />

Theater, Philosophie und Lebenspraxis mit einer<br />

Philosophie-Werkstatt sind vertreten. Und natürlich<br />

Ölfarben • Staffeleien • Malmittel<br />

Reisen! Kunstgeschichten vor Ort – wie aus 00<br />

Wir bespannen Keilrahmen auch<br />

Nacht. Auf einen Abschluss kommt es wohl den<br />

mit bemalten Leinwänden!<br />

wenigsten Teilnehmern an. Muss ja auch nicht sein.<br />

Dass die Beschäftigung mit Kunst und Kunstgeschichte Keilrahmenleisten<br />

wunderbar, unerschöpflich und einfach toll ist, wer 3,5 x 2,0 cm 15 – 100 cm 1,20 €/m<br />

wüsste das besser als wir? Deswegen verlosen wir eine 4,5 x 2,0 cm 15 – 250 cm 1,45 €/m<br />

GasthörerCard Art.<br />

6,0 x 2,5 cm<br />

4,5 x 4,0 cm<br />

40 – 300 cm<br />

30 – 300 cm<br />

2,55 €/m<br />

2,80 €/m<br />

Sondermaße in 1cm Schritten<br />

4,5 x 2,0 cm 16 – 162 cm 2,00 €/m<br />

Leinen roh 340 g 300 cm breit 24,90 €/lfm<br />

Weitere Informationen:<br />

Leinen grundiert 215 cm breit ab 24,90 €/lfm<br />

www.me-berlin.com<br />

www.kunstmagazin.de<br />

Maltuch grundiert 212 cm breit 8,99 €/lfm<br />

MIANKI Galerie<br />

me Collectors Room Berlin<br />

Weitere Informationen:<br />

CYM • Dieffenbachstr. 16 • 10967 Berlin<br />

Kalckreuthstr. 5, 0777 Berlin.<br />

Auguststr. 68, 0 7 Berlin<br />

Weiterbildungszentrum<br />

Tel. 691 64 06 • Fax 694 21 05<br />

www.mianki.com<br />

Onlinekatalog und weitere Informationen:<br />

Do . . 0 , 9h<br />

Freie Universität Berlin<br />

Otto-von-Simson-Str.<br />

CYM • Planufer 96 • 10967 Berlin • Tel. 691 29 43<br />

www.stiftung-telefonseelsorge-berlin.de<br />

www.kunstmagazin.de<br />

Um Anmeldung per E Mail wird gebeten:<br />

collectors@kunstmagazin.de<br />

4 95 Berlin<br />

www.fu-berlin.de/gasthoerercard<br />

Montag bis Freitag 10–18 Uhr, Samstag 10–14 Uhr<br />

www.cym-kunstmalerbedarf.de<br />

4 info@cym-kunstmalerbedarf.de<br />

5


Ein Langhaus, ein Auktionshaus und ein Kulturspeicher<br />

Die Kunsttipps für Süddeutschland<br />

Text: Katharina Knieß<br />

In Schwäbisch Gmünd wurde 994 in einem einstigen<br />

Langhaus der ehemaligen Dominikanerkirche im<br />

Prediger ein weiträumiger und lichtdurchfluteter<br />

Ausstellungsraum eröffnet. Trotz seiner Modernisierung<br />

blieb der mittelalterliche Grundrisstypus der<br />

dreischiffigen Anlage erhalten. An diesem schönen Ort<br />

stellen alljährlich Künstler des Gmünder Kunstvereins<br />

ihren „Querschnitt“ aus. Über 00 Werke bieten ein<br />

Spiegelbild des breiten Spektrums und der Qualität<br />

des regionalen Kunstschaffens: Malerei trifft auf<br />

Objektkunst, Zeichnung auf Fotografie, Grafik auf<br />

Skulptur.<br />

In München hat der Bauherr Robert Ketterer 008 sein<br />

neues Auktionshaus offiziell eröffnet: Hier finden sich<br />

auf rund 500 qm der hochmoderne Auktionssaal des<br />

Traditionshauses, eine großzügige Ausstellungsfläche,<br />

eine Art-Lounge mit Lesebereich und das mit 8<br />

Metern Höhe und Metern Breite „wahrscheinlich<br />

größte Kunstschaufenster der Welt“. Schon allein der<br />

Bau unweit des neuen Stadtviertels an der Neuen<br />

Messe lohnt jederzeit einen Besuch.<br />

Der Kunst-Tipp in 5 Sätzen kommt diesmal von …<br />

… Thomas Reuter, Bildhauer und Vorsitzender des<br />

unterfränkischen BBK:<br />

„Als Vorsitzender des unterfränkischen BBK liegt mir<br />

natürlich nichts näher, als dazu einzuladen, unsere<br />

eigenen Ausstellungs- und Arbeitsräume im Würzburger<br />

Kulturspeicher aufzusuchen. Hier betreiben<br />

wir seit sieben Jahren unerschütterlich und ganzjährig<br />

die BBK- und die Werkstatt-Galerie. Während<br />

unsere alten Druckmaschinen im Künstlerhaus genau<br />

die Bilder machen müssen, die wir wollen, können<br />

Sie sich Ihr eigenes Bild von uns machen, wenn Sie<br />

die BBK-Jahresausstellung „Versammelt“ im Dezember<br />

ansehen. Im Januar können Sie sich fragen, ob es<br />

die Skulpturen oder die Grafiken waren, die Markus<br />

Schmitt zum Debütantenpreisträger werden ließen.“<br />

Galerie im Prediger<br />

Johannisplatz , 7 5 5 Schwäbisch Gmünd<br />

Di, Mi, Fr 4– 7h, Do 4– 9h, Sa + So .– 7h<br />

0. . 0– . . : Querschnitt. Jahresausstellung des<br />

Gmünder Kunstvereins<br />

www.museum-galerie-fabrik.de<br />

© Markus Schmitt<br />

Ketterer Kunst<br />

Joseph-Wild-Str. 8, 8 8 9 München<br />

4. . 0, 4h: Auktion Moderne Kunst nach 945<br />

Vorbesichtigung: . ., 0– 0h und . ., 0– 5h<br />

Hausbesichtigung: Mo–Fr 9– 8h<br />

www.kettererkunst.de<br />

BBK-Galerie in Würzburg im Kulturspeicher<br />

Veitshöchheimer Str. 5, 97080 Würzburg<br />

Mi–Fr, So – 8h, Sa – 8h<br />

bis 9. . 0: BBK-Jahresausstellung: Versammelt<br />

7. .– 0. . : Debütantenausstellung:<br />

Markus Schmitt – Gezeiten<br />

www.bbk-unterfranken.de<br />

6 7


ARTVERWANDT<br />

Seidentuch aus der LRRH_<br />

»ART EDITION BY« zu gewinnen!<br />

Mit Alexandra Bircken und ihrer Austellung „Blondie“<br />

präsentierte der Kölnische Kunstverein in diesem Jahr<br />

eine Künstlerin, deren Arbeiten zurzeit international<br />

große Aufmerksamkeit erfahren. Ihre freistehenden<br />

Plastiken, hängenden Objekte und Wandarbeiten<br />

repräsentieren – vereint in einem narrativen Mikrokosmos<br />

– die Ästhetisierung und Bedeutungsverlagerung<br />

funktionaler Gegenstände. Nun entwickelte Alexandra<br />

Bircken einen exklusiven Kunstdruck für die Seidentuchedition<br />

»ART EDITION BY«.<br />

Bisher beteiligten sich auch Christian Aberle, Marc<br />

Brandenburg, Lucy McKenzie, Alicja Kwade, Paulina<br />

Olowska, Johannes Wohnseifer, Anton Unai und Richard<br />

Woods an der »ART EDITION BY«. Die dabei<br />

entstandenen Seidentucheditionen repräsentieren eindrucksvoll<br />

die Bildwelten und das kreative Schaffen<br />

der jeweiligen Künstlerinnen und Künstler. Teilweise<br />

in Handarbeit werden die eigens für die Edition entwickelten<br />

Motive auf Seide übertragen. Die im Spannungsfeld<br />

von Kunst und Mode entstandenen zeitgenössischen<br />

Werke lassen sich als modisches Extra tragen<br />

oder als Druckgrafiken oder plastische Draperien<br />

präsentieren.<br />

Wenn Sie einen Seidenschal der LRRH_ »ART EDI-<br />

TION BY« von Alexandra Bircken gewinnen möchten,<br />

senden Sie bis zum 5. . 0 0 eine E-Mail mit dem<br />

Betreff „Blondie“ an Verlosung@kunstmagazin.de und<br />

beantworten darin folgende Gewinnfrage:<br />

Was studierte Alexandra Bircken am Londoner Saint<br />

M<strong>art</strong>ins College, bevor sie mit ihren ersten Einzelausstellungen<br />

als Künstlerin in Erscheinung trat?<br />

Einen Hinweis zur Lösung der Frage finden Sie hier:<br />

www.LRRH.de<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Verlosung der Salonkatzen<br />

Traumhafte Dessous haben jetzt Hochsaison.<br />

Diese stöbernderweise bei einem Einkaufsbummel<br />

auszusuchen – allein das macht schon Spaß, aber nur<br />

wenn das Ambiente stimmt. In einem Salon wie „Miau<br />

Miau“, der im Boudoirstil gehalten ist, lässt sich die<br />

Frau von Welt vom erlesenen Angebot an Lingerie<br />

gerne zum Kauf verführen. Wir als unbeabsichtigt<br />

(fast) rein weiblich besetzte Redaktion haben die<br />

Salonkatzen bezirzt und zwei Gutscheine im Wert<br />

von je 00 Euro zur Verlosung für unsere LeserInnen<br />

bekommen. Natürlich geht’s auch hier nicht ohne<br />

Preisfrage: In welchem Stadtteil von Berlin ist „Miau<br />

Miau“ beheimatet? Senden Sie die Antwort mit Betreff<br />

„Salonkatzen“ an Verlosung@kunstmagazin.de.<br />

Miau Miau, Kollwitzstr. 5 , 0405 Berlin<br />

Di–Fr – 0h, Sa – 8h<br />

www.salonkatzen.de<br />

Big Bang: Und plötzlich macht es „klick“<br />

Sonnenbrillen und Physik – wie passt denn das<br />

zusammen? Klingt absurd, ist es aber nicht. ic! berlin<br />

zeigt mit der Herbst/Winter-Kollektion 0 0, was<br />

die Urknalltheorie mit Design verbindet. Dafür hat<br />

das Berliner Brillenlabel, das für seine flexiblen,<br />

schraubenlosen Gestelle bekannt ist, mit der Physikerin<br />

Sibylle Anderl zusammengearbeitet.<br />

Jedes der Modelle aus Acetat oder Blech trägt<br />

den Namen einer Theorie oder eines Phänomens aus<br />

der Welt der Physik. Wer künftig bei physikalischen<br />

Diskussionen glänzen will, wirft einen Blick auf die<br />

Innenseite des Bügels seiner Brille: Dort hilft ein<br />

kleines eingraviertes Diagramm dem Gedächtnis auf<br />

die Sprünge.<br />

„Wie die Brillen von ic! berlin brauchen auch gute<br />

physikalische Theorien keine Schrauben: Nichts lockert<br />

sich oder muss nachgezogen werden. Physiker fügen<br />

Dinge auf dem richtigen Weg zusammen. Plötzlich<br />

macht es „klick“ – und alles passt. Das ist der ic!-Effekt.“,<br />

lässt Anderl zur Kollektion „it`s phys!cs“ verlauten.<br />

www.ic-berlin.de<br />

ic! shop, Max-Beer-Str. 7, Berlin.<br />

Gestaltung der Kleinanzeige für „Kunstmagazin“<br />

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Beuys für alle!<br />

Für Joseph Beuys war jeder ein Künstler. Da alle Menschen über kreative<br />

Fähigkeiten verfügen, um die Gesellschaft positiv zu verändern, sprach er<br />

stets von Kunst als „sozialer Plastik“. Mit diesem demokratischen Leitsatz<br />

sollten Kunstwerke nicht nur geweihten Hallen oder monetär potenten<br />

Sammlern vorbehalten sein. Seine Multiples waren finanziell erschwinglich<br />

und jedem zugänglich. Anlässlich der Ausstellung „Beuys für alle!“<br />

versammelt der Bildband über 78 Abbildungen, ergänzt durch Interviews<br />

mit verschiedenen Sammlern und Galeristen.<br />

Marc Gundel, Städtische Museen Heilbronn (Hg.): Beuys für alle! Kerber Verlag 0 0.<br />

Deutsch, 40 Seiten, 7 farbige und 7 S/W-Abbildungen, Softcover in Leinen gebunden,<br />

,50 €. ISBN: 978- -86678-458-<br />

La Bohème<br />

Die Bohème gilt seit jeher als ein sagenumwobenes Phänomen. Ende des<br />

9. Jahrhunderts schaffte ein kleiner Kreis in Paris erstmals den Balanceakt<br />

zwischen Normen verweigerndem Lotterleben und stilsicherem Dandytum.<br />

Die Entdeckung der Fotografie förderte die Möglichkeiten der Selbstdarstellung<br />

einer Szene, die mit der künstlerischen Avantgarde eng verstrickt war. Der<br />

Ausstellungskatalog enthält neben zahlreichen Abbildungen informative Texte<br />

zu den Daguerrotypien und Fotografien und gewährt einen umfangreichen<br />

Einblick in das Leben der exzentrischen Elite von gestern.<br />

Bodo von Dewitz (Hg.): La Bohème. Die Inszenierung des Künstlers in Fotografien<br />

des 19. und 20. Jahrhunderts, Steidl Verlag, Göttingen 0 0. Deutsch/english, 97<br />

Seiten, zahlreiche farbige Abb., Hardcover, 58 €. ISBN: 978- -869 0- 9-6<br />

Die geistige Emigration<br />

Die beiden Mülheimer Künstler Arthur Kaufmann und Otto Pankok<br />

verfügten in den 9 0er-Jahren über ein weitverzweigtes Netz an<br />

Künstlerfreundschaften. Sie schufen zahlreiche Porträts ihrer Kollegen, mit<br />

denen sie ein gemeinsames Schicksal teilten: In der NS-Zeit als „ent<strong>art</strong>et“<br />

verfemt, mussten sie sich aus dem öffentlichen Leben zurückziehen,<br />

wählten den Weg in die innere Emigration oder gingen ins Exil. Dieser<br />

Ausstellungskatalog schildert die eindrucksvollen Künstlernetzwerke unter<br />

den Gebliebenen und Vertriebenen.<br />

Beate Ermacora, Anja Bauer (Hg.): Die geistige Emigration. Arthur Kaufmann -<br />

Otto Pankok und ihre Künstlernetzwerke, Kerber Art Verlag, 008. Deutsch,<br />

8 Seiten, 7 Farbabb., Hardcover, 8 €. ISBN: 978- -86678- 4 -<br />

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Modern Art for Sale<br />

Kunstmessen sind immer besondere Ereignisse; die hohe Konzentration<br />

an Kunst, Künstlern und Sammlern bietet noch Wochen später einiges an<br />

Gesprächsstoff. Henry Werner beschreibt über 0 Messen, von der etablierten<br />

Art Basel Miami Beach bis hin zu Newcomern wie der India Art Summit. Auf<br />

spannende Weise ermöglicht er dem Leser einen Blick hinter die Kulissen.<br />

Weit weg von Messetrubel und Menschenmassen werden Verkaufsrekorde<br />

verraten und die skurrilsten Besucher ausfindig gemacht. Dieses Werk kann<br />

mit seinen eindrucksvollen Abbildungen eine Orientierungshilfe bei der<br />

Planung der Messebesuche im Jahr 0 darstellen.<br />

Henry Werner: Modern Art for Sale – Die bedeutendsten Kunstmessen der Welt.<br />

Feymedia, Düsseldorf 0 0. Deutsch, 4 Seiten, 94 Farbabbildungen, Hardcover,<br />

49 €. ISBN: 978- -94 459- 6-8<br />

The new New<br />

Schon Albert Einstein sagte: „Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd<br />

klingt, dann gibt es keine Hoffnung für sie.“ Ulrich Dietz nahm sich<br />

diese Auffassung als Leitfaden für sein Buch „The new New“, in dem<br />

Interviews mit Vorreitern aus Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst<br />

wie Josh Bernstein und Tobias Rehberger zusammengestellt sind. Sowohl<br />

die Geschichten, die hinter den erfolgreichen Ideen stecken, als auch die<br />

Persönlichkeiten ihrer Schöpfer werden vorgestellt und hinterlassen den<br />

Leser mit einer weltumfassenden Vision vom Morgen.<br />

Ulrich Dietz (Hg.): The new New. Distanz Verlag, Berlin 0 0. Deutsch, 08 Seiten,<br />

Hardcover, 49,90 €. ISBN: 978- -94 405-07-<br />

Auf den Spuren der Mächtigen von morgen<br />

Nachdem die Journalismus-Studentin Julia Friedrichs ein lukratives Job-<br />

Angebot bei McKinsey abgelehnt hatte, beschäftigte sie sich ein Jahr lang<br />

mit dem umstrittenen Begriff “Elite”. In ihrem Buch beschreibt sie ihre<br />

Recherche in den Rekrutierungsstätten der angehenden Leistungs- und<br />

Wirtschaftselite. Friedrichs setzt sich kritisch mit den auserwählten Nachwuchskräften<br />

und einer Gesellschaft auseinander, in der Menschen, die weniger<br />

als 70 Stunden pro Woche arbeiten, als „Minderleister“ gelten.<br />

Julia Friedrichs: Gestatten: Elite. Auf den Spuren der Mächtigen von morgen.<br />

Hoffmann und Campe, Hamburg 008. Deutsch, 56 Seiten, Hardcover, 7,95 €.<br />

ISBN: 978- -455-5005 -6<br />

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1<br />

K E R B E R


Cool, stark oder süß? Deine HipPuppe darf genauso aussehen, wie du<br />

dir deinen persönlichen Helden vorstellst. Courtesy: Razia Mizrahi<br />

Tilman Riemenschneider: Der heilige Georg im Kampf mit den<br />

Drachen, um 490/ 495<br />

Courtesy: Bode-Museum, Berlin, Foto: Jörg P. Anders<br />

Peter Pan<br />

Wie im Märchen: Kinderausstellung mit<br />

Drachen und Helden<br />

Bestimmt hast du einen Lieblingshelden – vielleicht<br />

Pippi Langstrumpf oder eher Harry Potter? Im Bode-<br />

Museum sind zurzeit die tollsten Helden ausgestellt.<br />

Der Drachentöter Georg ist schon so alt, dass er locker<br />

der Uropa von Pippi sein könnte. Er hat nämlich vor<br />

fast 000 Jahren gelebt.<br />

Der Drache Bruno zeigt dir alles und erzählt von seinen<br />

Artgenossen. Er selbst ist ein kleiner Held – er spricht<br />

Deutsch, Englisch und Türkisch. Auch du kannst zum<br />

Helden werden, du musst nämlich schwierige Aufgaben<br />

bewältigen und bekommst sogar eine Urkunde dafür!<br />

In dem Workshop HipPuppe! erfährst du spannende<br />

Geschichten über besonders tapfere Typen. Danach<br />

darfst du selbst ein kleines mutiges Kerlchen basteln. Was<br />

macht deinen Helden besonders? Hat er Superkräfte<br />

oder ist er einfach stark und mutig? Zusammen mit<br />

anderen Kindern und bei cooler Musik erweckst du<br />

ihn zum Leben. Wenn du willst, kannst du ihn dann als<br />

Beschützer mit nach Hause nehmen.<br />

Der Workshop HipPuppe! findet am 4. . 0 und am . .<br />

jeweils um 5h im Bode-Museum statt. Er kostet 5 € und<br />

richtet sich an 7- bis 0-Jährige. Um eine Anmeldung wird<br />

gebeten unter 0 0 - 66 4 4 4 oder per E-Mail: service@<br />

smb.museum.<br />

Die Kinderausstellung ist bis zum 7.6. zu sehen und<br />

für Kinder von 4– 0 Jahren geeignet. Eintritt frei. Sonstige<br />

Führungen und Workshops laufen jeden Sonntag von 5–<br />

6. 0h und kosten 4 € Eintritt.<br />

Bode-Museum, Am Kupfergraben , 0 78 Berlin<br />

tägl. 0– 8h, Do bis h<br />

Die Geschichte von Peter, Wendy und ihren Brüdern entführt<br />

dich in eine verzauberte Welt. Meerjungfrauen und gefährliche<br />

Krokodile erw<strong>art</strong>en dich dort. Schau dir die fantastischen Bilder an<br />

und fliege mit. Denn niemand weiß, wohin dich deine Gedanken<br />

tragen, wenn Mama abends nach dem Gute-Nacht-Kuss deine<br />

Zimmertür hinter sich zuzieht…<br />

James Matthew Barrie: Peter Pan. Illustrationen von Robert Ingpen.<br />

Knesebeck Verlag, München 0 0. Ab 6 Jahre, 6 Seiten, 68 farbige<br />

Abbildungen, Hardcover, 4,95 €. ISBN: 978- -8687 - 7 -<br />

Kaiserkrone und Prinzessinnenschmuck:<br />

Gestalte deinen Schmuck selbst!<br />

Du kannst Holz sägen, Metall bearbeiten und Perlen auffädeln.<br />

Zwei Schmuckdesignerinnen helfen dir dabei.<br />

Schmuckworkshop 009, Foto: Petra Jaschke<br />

Kunst-Memo für Kinder:<br />

Gedächtnisspiel mit Motiven berühmter Maler<br />

500 Jahre Kunstgeschichte sind ganz schön lang. Bei diesem<br />

Memory-Spiel kannst du die berühmtesten Motive entdecken!<br />

Vielleicht fürchtest du dich ja vor Redons lächelnder Spinne oder<br />

lässt dich von Mona Lisas Lächeln verzaubern... Welches wird dein<br />

Lieblings-Memo-Paar? Wahrscheinlich kennst du sie alle schon<br />

bald auswendig. Es sind berühmte Maler dabei wie Vincent van<br />

Gogh, Leonardo da Vinci und Neo Rauch.<br />

Kunst-Memo für Kinder. E.A. Seemann, Leipzig 0 0. 7 farbige K<strong>art</strong>en<br />

mit 6 unterschiedlichen Motiven, Spiel in Box, 9,90 €.<br />

ISBN: 4 6-0-044- 5009-<br />

<br />

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<br />

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Im Schmuckmuseum Pforzheim kannst du auf große<br />

Entdeckungsreise in die Schmuckgeschichte gehen.<br />

Wie hat man sich einst mit Amuletten gegen Angriffe<br />

geschützt? Und welch kostbare Stücke trugen die<br />

feinen Damen im Barock? Greif in die Schubladen<br />

einer großen, bunten Schmucktruhe und probiere alles<br />

vor einem großen Spiegel aus. Bastele danach deinen<br />

eigenen Schmuck und fühle dich damit wie ein Prinz<br />

oder eine Prinzessin!<br />

Die Führung im Museum ist für Kinder bis 4 Jahre kostenlos<br />

und dauert ca. 45 Minuten. Der Workshop dauert zwei bis<br />

zweieinhalb Stunden und ist für Kinder im Alter von 6 bis<br />

4 Jahren geeignet. Teilnehmer- und Materialkosten 0 € pro<br />

Person. Um Anmeldung wird gebeten unter:<br />

07 – 9 6.<br />

Schmuckmuseum Pforzheim<br />

Jahnstr. 4 , 75 7 Pforzheim<br />

Di–So 0– 7h<br />

www.schmuckmuseum.de


Sarah Blee: MAS (Museum am<br />

Strom), Antwerpen<br />

© Neutelings Riedijk Architecten<br />

Stadt Gent<br />

Vaast Colson: Kalpetran, 00<br />

© M HKA Collection<br />

Antoon van Dyck: Isabella Brant<br />

National Gallery of Art Washington DC<br />

Beleuchtete Stadt – Tag und Nacht in Gent<br />

Gent ist die erste belgische Stadt, die einen vollständig<br />

maßgeschneiderten „Lichtplan“ entwerfen ließ. Gleich<br />

einer Zeitreise lässt das STAM in der Ausstellung anhand<br />

von alten Dokumenten und Tagebüchern, Zeichnungen<br />

und Fotografien bis hin zu einer Video-Installation<br />

sichtbar werden, wie sehr die Erfindung des Kunstlichts<br />

Anfang des 9. Jh. einen Wendepunkt vom dunklen<br />

Mittelalter zur heutigen 4-Stunden-Gesellschaft<br />

darstellte. Höhepunkt der Ausstellung ist das 4-tägige<br />

Lichtfestival Gent, zu dem 5 international anerkannte<br />

Lichtkünstler einen 6 km langen Rundgang durch das<br />

historische Zentrum der Stadt entwickeln.<br />

STAM Bijlokesite<br />

Godshuizenlaan , B-9000 Gent<br />

bis .5. , Di–So 0– 8h, Ausstellungshöhepunkt:<br />

Lichtfestival Gent 7. .– . . , www.stam.be<br />

Neueröffnung des MAS (Museum am Strom)<br />

The Story of the Image<br />

Das neue MAS, ein ehrgeiziges Projekt für ein aktuelles<br />

und aktives Stadtmuseum in Antwerpen, entsteht auf dem<br />

Hanzestedenplaats im Zentrum des ältesten Hafengebiets,<br />

des „Eilandje“ – genau dort, wo sich Stadt und Hafen<br />

begegnen. Das Museum ist der Geschichte von Stadt,<br />

Hafen und Region gewidmet. Die Eröffnungsausstellung<br />

„The Story of the Image“ führt Werke alter Meister und<br />

zeitgenössischer Künstler zusammen, die beweisen, dass<br />

Flandern und Antwerpen einen wichtigen Beitrag zur<br />

modernen Bilderkultur leisteten.<br />

MAS – Museum aan de Stroom<br />

Hanzestedenplaats , B- 000 Antwerpen<br />

Opening: 7.5. , 8.5. – 0.9. , Di–So 0– 7h,<br />

www.mas.be<br />

Palazzo Rubens – Der Meister als Architekt<br />

Der vielseitige Künstler Peter Paul Rubens ließ sich<br />

für seine Arbeit als Architekt von den Malern und<br />

Architekten Michelangelo und Giulio Romano sowie<br />

von italienischen Architekturbüchern inspirieren. Er<br />

wurde zu bedeutenden Antwerpener Projekten wie<br />

der Erweiterung seines beeindruckenden Atelier- und<br />

Wohnhauses und dem Bau der heutigen St. Carolus<br />

Borromeus-Kirche hinzugezogen, die seine Zeitgenossen<br />

einst als „das 8. Weltwunder“ bezeichneten. Die<br />

Ausstellung zeigt rund 50 Leihgaben bedeutender<br />

internationaler Museen, wobei zahlreiche Kunstwerke<br />

aus weniger bekannten Sammlungen einem großen<br />

Publikum bisher noch nicht zugänglich waren.<br />

Rubenshuis<br />

Wapper 9– , B- 000 Antwerpen<br />

0.9.– . . , Di–So 0– 7h<br />

www.rubenshuis.be<br />

Roman Baths Head of Hadrian, Danny Veys<br />

Luc Tuymans: The Nose, 00 , oil on canvas, 9,9 x 4, cm<br />

Collection of Jill and Dennis Roach, © Luc Tuymans<br />

Kristof Vrancken: Contour 009<br />

Sagalassos – City of Dreams<br />

Sagalassos, auch als „Pompeji des Ostens“ bezeichnet,<br />

war in römischer Zeit eine der wirtschaftlich wichtigsten<br />

Städte im Süden der Türkei. Nach mehreren Erdbeben,<br />

Pestepidemien und Invasionen fremder Völker verlor die<br />

Stadt ab dem 4. Jh. ihren Glanz und wurde schließlich<br />

gänzlich verlassen. Seit den 90er-Jahren werden in<br />

Sagalassos von einem Forscherteam der Katholischen<br />

Universität Leuven archäologische Ausgrabungsarbeiten<br />

durchgeführt, wodurch der Ort zu einer der wichtigsten<br />

Ausgrabungsstätten rund um das Mittelmeer avancierte.<br />

Das Gallo-Römische Museum widmet dieser inzwischen<br />

weltberühmten römischen Niederlassung eine eigene<br />

Ausstellung.<br />

Gallo-Römisches Museum<br />

Kielenstraat 5, B- 700 Tongeren,<br />

9. 0. – 7.6. , Di–Fr 9– 7h, Sa, So und Feiertage 0– 8h<br />

www.limburg.be/gallo<br />

Luc Tuymans-Retrospektive<br />

Die erste belgische Retrospektive des Werks von Luc<br />

Tuymans bildet den Schlusspunkt einer Reise, die 009<br />

in den USA begann (u. a. Wexner Center for the Arts<br />

in Columbus, Museum of Modern Art in San Francisco,<br />

Museum of Contemporary Art in Chicago). Sie umfasst<br />

die berühmte Reihe aus dem MoMa New York, welche<br />

der Künstler Lumumba gewidmet hat. Tuymans gilt<br />

u. a. deshalb als bahnbrechender Künstler, weil er sich<br />

in den 80er-Jahren der Vorherrschaft der Abstraktion<br />

widersetzte. Nicht nur sorgte er für eine Wiederbelebung<br />

der gegenständlichen Malerei, sondern er machte sie<br />

auch zur Universalwaffe seines politischen und sozialen<br />

Engagements.<br />

BOZAR (Palast der Schönen Künste)<br />

Ravensteinstraat 8, B- 000 Brüssel<br />

8. .–8.5. , Di–So 0– 8h, Do bis h<br />

www.bozar.be<br />

Contour 2011 – 5. Biennale Bewegender Bilder<br />

Die Biennale, unter der Leitung des Kurators Anthony<br />

Kiendl (CAN), bietet Besuchern die Möglichkeit,<br />

zeitgenössische bildende Kunst von internationaler<br />

Bedeutung zu entdecken. Mit der Präsentation von<br />

Filmen, Videos und Installationen möchte Contour an<br />

besonderen Orten im historischen Stadtkern Mechelens<br />

die Beziehungen zwischen Ton, Bild und sozialen<br />

Veränderungen untersuchen – populäre Musik spielt<br />

dabei eine wichtige Rolle. Contour 0 wird eine<br />

faszinierende Gegenüberstellung von historischer und<br />

zeitgenössischer Kunst: Kultur als Abenteuer.<br />

Mechelen, 7.8.– 0. 0. , www.contourmechelen.be<br />

Mehr Informationen über Flandern erhalten Sie unter<br />

www.flandern.com<br />

4 5


© Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH, 008<br />

Gerd Petermeyer: Komposition , 0 0, Öl auf Holz, 75 x 75 cm<br />

Auswertung der Flugdaten<br />

Die Ausstellung wirft ein Schlaglicht auf die Kunst<br />

der 80er-Jahre aus Düsseldorfer Perspektive. Zu<br />

sehen sind rund 70 Arbeiten international bekannter<br />

Künstler, teils vielteilige Skulpturen, Installationen<br />

und Fotografien u. a. von Richard Deacon, Katharina<br />

Fritsch, Andreas Gursky, Reinhard Mucha, Thomas<br />

Schütte und Jeff Wall.<br />

Die Ausstellung, die innerhalb der Quadriennale 0 0<br />

gezeigt wird, wirft einen konzentrierten Blick auf<br />

ein Jahrzehnt, in dem die Düsseldorfer wie auch die<br />

deutsche Kunst von großer internationaler Bedeutung<br />

waren. Alle gezeigten Werke stammen aus den 80er-<br />

Jahren; sie zählen zu den Schlüsselarbeiten, mit<br />

denen die Künstler damals zum ersten Mal an eine<br />

breitere Öffentlichkeit traten. Die unterschiedlichen<br />

Blickwinkel illustrieren, wie die Künstler in der<br />

„neuen Unübersichtlichkeit“ nach dem Ende der<br />

Avantgarden zentrale Aspekte der modernen Kunst<br />

neu interpretierten und somit bis heute wirkende<br />

Impulse für die nach-moderne Situation geben.<br />

Kuratoren: Julian Heynen, Valeria Liebermann<br />

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, K21, Ständehaus<br />

Ständehausstr. , 40 7 Düsseldorf<br />

bis 0. . , Di–Fr 0– 8h, Sa – h, So – 8h<br />

Mo geschlossen. www.kunstsammlung.de<br />

Atelier im Stellwerk – Gerd Petermeyer<br />

Die fotorealistischen Ölbilder von Gerd Petermeyer<br />

zeigen die vielfältigen Facetten der Industriekultur<br />

zwischen Ruhr und Emscher. Die Bilder<br />

thematisieren Fragmente, Stillleben, Landschaften<br />

und die „Kathedralen“ der Stahlherstellung. Für<br />

die Wiedergabe der Wirklichkeit nutzt Petermeyer<br />

ausschließlich die Farben Schwarz und Weiß sowie<br />

die daraus resultierenden Grautöne. Die Ölbilder<br />

werden im Stellwerk in einer Dauerausstellung<br />

präsentiert.<br />

Atelier im Stellwerk<br />

Gelsenkirchener Str. 00, 45 09 Essen<br />

Opening: 4. . 0, 5h, 4. . 0– 0. . , Sa 5– 8h<br />

and appt. 0 0 – 9 60 6<br />

www.gerd-petermeyer.de<br />

Susanne Kriemann: Ashes and broken brickwork of a logical theory<br />

(prolog), 0 0, © Susanne Kriemann<br />

Sławomir Elsner: Paris, Farbstift auf Papier, 40 x 00 cm<br />

Courtesy: Rüdiger Schöttle, München<br />

Reinhold Begas: Merkur entführt Psyche (Detail), 874–78, Berlin<br />

SMB, Nationalgalerie, Foto: Andres Kilger, SMB<br />

Susanne Kriemann<br />

GASAG Kunstpreis 2010 in der Berlinischen Galerie<br />

Seit Jahren erkundet Susanne Kriemann (* 97 ) in<br />

ihren komplex eingerichteten Installationen den Einfluss<br />

von Dokumentation und Archivierung auf unsere<br />

Wahrnehmung der Realität. Für diese Ausstellung<br />

entwickelte sie eine eigene Arbeit, für die sie das Material<br />

ihres jüngsten Werks „Ashes and broken brickwork of<br />

a logical theory“ arrangierte. Fremde und eigene Fotos<br />

von archäologischen Grabungsstätten ergänzen sich zu<br />

einer Recherche nach dem Zusammenhang zwischen<br />

Archäologie und Moderne. Susanne Kriemann ist<br />

Preisträgerin des GASAG Kunstpreises.<br />

Berlinische Galerie<br />

Alte Jakobstr. 4– 8, 0969 Berlin-Mitte<br />

bis . . , Mi–Mo 0– 8h, Eintritt: 8 €, erm. 5 €<br />

www.berlinischegalerie.de<br />

Sławomir Elsner – Paris-Berlin-Warszawa<br />

Drei großformatige Zeichnungen stellen brennende<br />

Autos dar und könnten an die düsteren amerikanischen<br />

Rock’n’Roll-Filme der 960er-Jahre erinnern. Bezüge<br />

zu Ereignissen der jüngsten Vergangenheit in Pariser<br />

Vororten oder sich regelmäßig in Berlin wiederholenden<br />

Vorfällen sind ebenfalls denkbar. Elsner thematisiert<br />

in seinen Werken die Bildsprache der Medien und<br />

verborgene Bedeutungen teilweise banaler Motive, die<br />

in einem neuen Zusammenhang eine gänzlich andere<br />

und tiefere Bedeutungsebene erreichen. Erstaunlich ist<br />

dabei seine virtuose Farbstift-Technik – die Zeichnungen<br />

scheinen tatsächlich zu brennen.<br />

Polnisches Institut<br />

Burgstr. 7, 0 78 Berlin-Mitte<br />

Opening: 9. . 0, 9h, 0. . 0– 8. . , Di–Fr 0– 8h<br />

www.polnischekultur.de<br />

Begas – Monumente für das Kaiserreich<br />

Das DHM erinnert zum 00. Todestag von Reinhold<br />

Begas an einen seine Epoche bestimmenden Künstler.<br />

Als Schöpfer der größten Denkmäler Berlins und als<br />

Porträtist bedeutender Persönlichkeiten gestaltete Begas<br />

die Bildwelt des Kaiserreiches. Die Ausstellung zeigt<br />

die Anfänge in Berlin, stellt die Jahre in Rom vor, wo<br />

er mit seinen Malerfreunden Feuerbach und Lenbach<br />

den „Neubarock“ entwickelte, und gibt Einblick in die<br />

Atelierarbeit wie auch die Porträtkunst. Im Mittelpunkt<br />

stehen die Denkmäler und Monumente für Berlin, die<br />

drei Kaiser bei ihm in Auftrag gaben, und deren politisch<br />

gewollte Zerstörung nach dem Zweiten Weltkrieg in<br />

Ost- und Westdeutschland.<br />

Deutsches Historisches Museum | Ausstellungshalle von I. M. Pei<br />

Unter den Linden , 0 7 Berlin-Mitte<br />

6. . 0–6. . , Mo–So 0– 8h, geschlossen am 4. + 5. . 0<br />

www.dhm.de<br />

6 7


Installationsansicht der Poul-Gernes-Retrospektive in den<br />

Deichtorhallen Hamburg. Foto: Fred Dott<br />

Peter Rösel: AH- 668 (Detail: Tizian), 0 0, Digitalvideo, Loops<br />

(je : 5 Min., stumm), Rembrandt, Tizian, Leonardo Spezial<br />

Automatic TV, -teilig, Größe variabel, © und Foto: Peter Rösel<br />

Kara Walker: Darkytown Rebellion, 00<br />

© Mudam Luxemburg (Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean)<br />

© Kara Walker, Foto: Richard-Max Tremblay<br />

Poul Gernes – Retrospektive<br />

Ausgelassen, anarchisch, ausschweifend, fröhlich,<br />

folkloristisch, funky, psychedelisch – mit diesen<br />

Attributen kann man das Werk des dänischen Malers,<br />

Bildhauers, Filmemachers und Performance-Künstlers<br />

Poul Gernes ( 9 5– 996) beschreiben, der zu den<br />

einflussreichsten skandinavischen Künstlern zählt. Die<br />

Deichtorhallen Hamburg geben in einer Retrospektive<br />

mit über 400 Exponaten einen umfassenden Einblick<br />

in die Kunst dieses Multitalents. Gernes hinterlässt<br />

ein beeindruckendes Œuvre, das durch seine<br />

außergewöhnliche Vielschichtigkeit fasziniert und dessen<br />

Ästhetik heute so aktuell ist wie zu seiner Entstehungszeit<br />

in den 960er- und 970er-Jahren.<br />

Deichtorhallen Hamburg<br />

Deichtorstr. – , 0095 Hamburg<br />

bis 6. . , Di–So – 8h, Do – h, Eintritt: 9 €, erm. 6 €<br />

bis 8 Jahre frei, www.deichtorhallen.de<br />

Peter Rösel<br />

Tizian, Rembrandt, Leonardo Spezial Automatic<br />

Der an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee lehrende<br />

Künstler Peter Rösel (* 966) verknüpft Alltag und<br />

Menschheitsgeschichte, kreuzt das Naheliegende mit<br />

dem Fernen, mischt Banales mit Exotik. Hintersinnig<br />

sabotiert er gängige Seh- und Denkmuster. Nun zeigt<br />

das Ernst Barlach Haus Bilder, Objekte und Videos aus<br />

5 Jahren. Im Zentrum der Schau stehen eigens für das<br />

Museum geschaffene Rauminstallationen und eine neue<br />

Werkgruppe: Fernsehtruhen der 950er- und 960er-<br />

Jahre – wuchtige Möbel mit klangvollen Gerätenamen<br />

wie „Tizian“ oder „Rembrandt“ – präsentieren ihr neues,<br />

überraschendes Innenleben.<br />

Ernst Barlach Haus<br />

Baron-Voght-Str. 50a, 609 Hamburg<br />

bis 9. . , Di–So – 8h, Eintritt: 6 €, erm. 4 €<br />

www.barlach-haus.de<br />

Cut. Scherenschnitte 1970–2010<br />

„Cut. Scherenschnitte 970– 0 0“ ist die erste<br />

Ausstellung der Kunsthalle, die sich ausschließlich dem<br />

zeitgenössischen Scherenschnitt widmet. Vorbild für die<br />

Arbeiten vieler junger Künstler, u. a. Olaf Nicolai, Annette<br />

Schröter, Christian Boltanski und Kara Walker, sind die<br />

Scherenschnitte von Philipp Otto Runge ( 777– 8 0).<br />

Inspiriert von seinen Ideen, die durch Vereinfachung und<br />

Abstraktion der technisch perfekten Scherenschnitte<br />

der Imagination des Betrachters neuen Raum gaben,<br />

hat der Scherenschnitt sich zu einem eigenständigen<br />

künstlerischen Medium entwickelt. Gezeigt werden ca.<br />

50 Arbeiten aus den Jahren 970– 0 0.<br />

Kunsthalle Hamburg<br />

Glockengießerwall , 0095 Hamburg<br />

bis 6. . , Di–So 0– 8h, Do 0– h<br />

Eintritt: 0 €, erm. 5 €, www.hamburger-kunsthalle.de<br />

Ondrej Drescher: Mann im Wald, 0 0<br />

Öl auf Leinwand, 0 x 50 cm<br />

Gotthard Graubner: Farbraumkörper<br />

Ondrej Drescher – Malerei<br />

Der Maler Ondrej Drescher (* 977), EHF-Stipendiat<br />

und Meisterschüler von Neo Rauch, präsentiert sich<br />

erstmalig in Berlin mit einer großen Einzelausstellung.<br />

Die Exponate zeigen Berglandschaften, die Drescher in<br />

wochenlangen, z. T. gefährlichen Touren erwandert und<br />

erkundet. Seit geraumer Zeit schälen sich aus den heftig<br />

schraffierten Naturansichten auch Figuren – in der Regel<br />

Selbstbildnisse des (wandernden) Künstlers. Dreschers<br />

unvergleichliche Landschaften dienen allein als Spiegel<br />

der Frage, was der Mensch ist, woher er kommt und<br />

wohin er geht.<br />

Konrad-Adenauer-Stiftung<br />

Tierg<strong>art</strong>enstr. 5, 0785 Berlin-Tierg<strong>art</strong>en<br />

0. . 0– 8. . , Mo–Fr 9– 7h<br />

www.kas.de<br />

Hommage zum 80. Geburtstag<br />

Gotthard Graubner – Bilder<br />

Gotthard Graubner setzt sich in seinen ungegenständlichen<br />

Bildern mit dem Medium Farbe<br />

auseinander. Von asiatischen Philosophien inspiriert,<br />

lässt er die Farbe unabhängig von gegenständlicher oder<br />

thematischer Einbindung ein Eigenleben entfalten.<br />

Farbe steht für sich, besitzt einen eigenen Ausdruck. So<br />

entstehen Farblandschaften, „Farbraumkörper“, die die<br />

zweidimensionalen Grenzen überschreiten.<br />

Kunsthandel Wolfgang Werner KG<br />

Fasanenstr. 7 , 07 9 Berlin-Charlottenburg<br />

bis 9. . , Mo–Fr 0– 8. 0h, Sa 0– 4h<br />

www.kunsthandel-werner.de<br />

Billige Zirpen III<br />

Stephan Dill<br />

M<strong>art</strong>in Groß<br />

Lou Hoyer<br />

Philipp Orlowski<br />

Berlin-Leipzig… Malerei, Zeichnungen und Grafik<br />

In seinen vorübergehend zur Galerie umgestalteten<br />

Privaträumen präsentiert Reinhard Pels Leusden ein<br />

Ausstellungsprojekt der Klassen von Prof. Valérie Favre<br />

(UdK Berlin) und Prof. Annette Schröter (HGB Leipzig).<br />

So nimmt die Kunst Bezug zu den Räumen und den<br />

Menschen, die darin leben.<br />

pels leusden at home<br />

Knesebeckstr. 7, 06 Berlin-Charlottenburg<br />

Opening: 9. ., 9h, 0. .– 9. ., Fr–So 6– 0h and by<br />

appt., www.pelsleusdenathome.de<br />

8 9<br />

ZIRPEN


Rapedius/Rindfleisch: Kakteen, 009<br />

Skizzenblöcke, variabel, © Rapedius/Rindfleisch, Berlin<br />

Nadav Kander: Chongqing II, Chongqing Municipality, 006<br />

© Nadav Kander<br />

David Drebin: Me and me, 008, © David Drebin<br />

I am the Landscape<br />

Antonia Low, Ingo Gerken, M<strong>art</strong>ina Rapedius/<br />

Thomas Rindfleisch<br />

Kuratiert von Christian Schindler<br />

In der Ausstellung „I am the Landscape“ erforschen vier<br />

Berliner Künstler das Thema Landschaft. Dabei geht<br />

es weniger um traditionelle Landschaftsdarstellungen<br />

als vielmehr um die Untersuchung von Natur- und<br />

Stadtstrukturen. Während Ingo Gerken dem Betrachter<br />

mit seinen Rauminterventionen überraschende<br />

Perspektiven und Parallelen aufzeigt, legt Antonia Low<br />

in ihren Arbeiten verborgene Schichten frei und erzählt<br />

so eine neue Geschichte von Räumen und Orten. Das<br />

Künstlerpaar M<strong>art</strong>ina Rapedius und Thomas Rindfleisch<br />

erkundet die Grenzbereiche zwischen Form und Inhalt,<br />

indem es Pflanzen, Landschaftsstrukturen sowie<br />

menschliche Artefakte auf ihre formale Erscheinung<br />

reduziert und nach Gemeinsamkeiten sucht. Vereint in<br />

„I am the Landscape“ verwandeln diese drei Positionen<br />

die Ausstellungsfläche in ein Forschungslabor für<br />

Raumdeutungen.<br />

Galerie Morgen<br />

Oranienburger Str. 7 (im Kunsthof), 0 7 Berlin-Mitte<br />

Opening: 6. ., 9h, die Künstler sind anwesend<br />

7. . 0–5. . , Di–Fr – 0h, Sa – 8h<br />

www.galerie-morgen.com<br />

David Drebin – The Morning After<br />

Nadav Kander – Yangtze – The Long River<br />

Robert Polidori – Pripyat and Chernobyl<br />

David Drebins Fotografien sind episch, dramatisch und<br />

cineastisch. Der Fotograf bietet dem Betrachter einen<br />

aufregenden Einblick in die Gefühle der Protagonisten<br />

seiner Bildwelten. Als gigantische Kulissen dienen ihm<br />

glitzernde Metropolen, in denen er attraktive Frauen<br />

geheimnisvoll in Szene setzt. Exklusiv zur Ausstellung<br />

erscheint ein Katalog im teNeues-Verlag.<br />

Ab dem . Januar präsentiert CAMERA WORK<br />

mit „Yangtze – The Long River“ von Nadav Kander<br />

und „Pripyat and Chernobyl“ von Robert Polidori zwei<br />

beeindruckende Serien der jüngsten Fotogeschichte.<br />

Beide Künstler dokumentieren die Auswirkungen des<br />

menschlichen Eingriffs in seine Umwelt. Während<br />

Kander den Wandel entlang des chinesischen Flusses<br />

Jangtse dokumentiert, zeigen Polidoris Bilder die<br />

Auswirkungen der Katastrophe von Tschernobyl.<br />

CAMERA WORK<br />

Kantstr. 49, 06 Berlin-Charlottenburg<br />

David Drebin: bis 5. . , Di–Sa – 8h<br />

Nadav Kander, Robert Polidori: . .– . .<br />

www.camerawork.de<br />

Elio Cassarà: Isländische Landschaft III<br />

0 0, Öl auf Leinwand, 00 x 40 cm<br />

Römer + Römer: O tu mir das nicht an<br />

009, Öl auf Leinwand, 65 x 0 cm<br />

Detlef Waschkau: Einkaufsstraße Osaka<br />

009, Pigment auf Holz<br />

Royal Nebeker (USA): In between, 009<br />

Öl auf Leinwand, 0 x 40 cm<br />

Karlheinz Biederbick:<br />

Koalitionsverhandlungen in Bonn 0. 0.80<br />

0 0, Terrakotta, ca. 8 x 6 cm<br />

Elio Cassarà – Silenzi<br />

Völlig unvermutet öffnete sich mein Blick, und vor meinen Augen<br />

offenb<strong>art</strong>e sich eine fantastische neue Welt voller Empfindungen,<br />

Farben und Geräusche. Beobachter zu sein war nur der erste Schritt. Der<br />

Wunsch, zu verstehen, wurde schließlich zur alles erfüllenden Leidenschaft.<br />

Der Staub legt sich hauchz<strong>art</strong> auf die Gegenstände. Meine Augen voller<br />

Verzauberung über das Wesen der Dinge.<br />

Galerie Sievi, Gneisenaustr. , 096 Berlin-Kreuzberg<br />

bis . ., Do/Fr 4– 9h, Sa – 6h, 0 0 - 69 9 97<br />

www.galerie-sievi.de<br />

Römer + Römer – O tu mir das nicht an!<br />

Die Kunsthalle Rostock präsentiert eine umfassende Werkschau der<br />

Arbeiten von Römer + Römer, die das Lebensgefühl unserer Zeit einfangen.<br />

Im Fokus steht meist die Kultur junger Großstädter. Malerisch zeichnen sich<br />

die großformatigen Leinwände durch ihren pointillistischen Farbauftrag<br />

aus, den das deutsch-russische Künstlerpaar in Auseinandersetzung mit der<br />

pixeligen Optik digitaler Bilder entwickelt hat.<br />

Kunsthalle Rostock, Hamburger Str. 40, 8069 Rostock<br />

. . 0– 0. . , Di–So 0– 8h<br />

www.kunsthallerostock.de<br />

Detlef Waschkau – Stadt und Mensch. Holzreliefs<br />

Der in Berlin lebende Künstler Detlef Waschkau (* 96 ) sammelt<br />

Augenblicke in den Metropolen der Welt. Seine farbigen Holzreliefs zeigen<br />

Mensch und Architektur im Großstadtdschungel. Waschkaus Arbeitsweise<br />

im flachen Holz gleicht einer Erzählung. Er malt kein Bild seiner Fantasie,<br />

sondern gibt als gefühlvoller Bildhauer mit dem Beitel dem einmal<br />

Gesehenen Leben, farbige Struktur und lebendige Tiefe.<br />

Kommunale Galerie Berlin, Hohenzollerndamm 76, 07 Berlin-Wilmersdorf<br />

Opening: 6. . 0, 9h, 8. . 0– 0. . , Di–Fr 0– 7h, Mi 0– 9h, So – 7h<br />

Eintritt frei, www.kommunalegalerie-berlin.de<br />

Winterprogramm in der Galerie Anne Moerchen<br />

Bis Februar zeigt die Galerie Anne Moerchen neben der aktuellen<br />

Ausstellung des Daniel-Richter-Schülers Ryo Kato (bis . Januar) u. a.<br />

international erfolgreiche amerikanische Künstler wie Royal Nebeker und<br />

Luis Montoya, die chinesischen Maler Shan Fan und Chen Fangyuan und<br />

Werke der europäischen Künstler Pejman Ebadi, Radomir, M<strong>art</strong>in Kreim,<br />

Michael Sazarin und Hennie van der Vegt (November bis Februar).<br />

Galerie Anne Moerchen, Milchstr. 6a, 0 48 Hamburg<br />

Di–Fr . 0– 8. 0h, Sa – 5h and by appt.<br />

www.galerie-anne-moerchen.de<br />

Karlheinz Biederbick – Bruchzonen<br />

Biederbick (* 9 4), der seit den 70er-Jahren mit lebensgroßen realistischen<br />

Polyesterplastiken für Aufsehen sorgte, widmet sich nun dem Terrakotta-<br />

Relief. Bilddokumentationen öffentlicher politischer Inszenierungen<br />

– besonders aus dem „Spiegel“ – oder eigene Zeichnungen dienen als<br />

Vorlage für seine Reliefminiaturen zur Vergegenwärtigung von Situationen<br />

zeitlicher bzw. räumlicher Unerreichbarkeit.<br />

GALERIE KONTRAPOST, Stallbaumstr. 4a, 04 55 Leipzig<br />

Opening: 4. . , 0h, 5. .– 9. . , Di–Fr 0– h u. 8– h, . u. . Sa im<br />

Monat: 5– 8h and by appt., www.galerie-kontrapost.de<br />

40 4


Gerd Grimm: Titel unbekannt, Tusche und Aquarell auf Tapete<br />

47 x 6 cm, Kunsthalle Messmer<br />

Else Lasker-Schüler: Prinz Jussuf von Theben, um 9 8<br />

Mischtechnik auf Papier, 6,7 x ,6 cm<br />

Jüdisches Museum Frankfurt am Main<br />

© Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Berlin 0 0, Fotonachweis:<br />

Jüdisches Museum Frankfurt am Main. Ursula Seitz-Gray<br />

Olaf Metzel: Turkish Delight, 006<br />

Foto: Roman Mensing © VG Bild Kunst Bonn, 0 0<br />

Gerd Grimm zum 100. Geburtstag<br />

Mode Mädchen Metropolen<br />

Der Freiburger Gerd Grimm ( 9 – 998) war eine der<br />

markantesten internationalen Grafiker-Persönlichkeiten<br />

des 0. Jahrhunderts. Sein Lebenswerk umfasst unzählige<br />

Illustrationen, Grafiken und Reiseskizzen. Er verstand es,<br />

in einem Stil, der gleichermaßen in Paris und New York<br />

anerkannt wurde, menschliche Träume einfallsreich in<br />

Szene zu setzen. Gerd Grimm arbeitete als Zeichner,<br />

Illustrator und Werbegrafiker u. a. für Valmeline, Vogue,<br />

Esquire, Chanel, Dior, Reval, Reemtsma und Black &<br />

White-Whiskey.<br />

Kunsthalle Messmer<br />

Großherzog-Leopold-Platz , 79 59 Riegel a. K.<br />

bis 6. . , Di–So 0– 9h, Do – 0h<br />

www.messmerfoundation.com<br />

Else Lasker-Schüler – Die Bilder<br />

Else Lasker-Schüler ( 869– 945) ist aufgrund ihrer<br />

herausragenden Gedichte jedem Literaturliebhaber<br />

ein Begriff. In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen<br />

Museum Frankfurt am Main unternimmt die Ausstellung<br />

„Else Lasker-Schüler – Die Bilder“ nun ihre bislang<br />

umfassendste Würdigung als bildende Künstlerin. Bis<br />

9 lebte und arbeitete Else Lasker-Schüler in Berlin,<br />

wo Franz Marc, Karl Kraus und Gottfried Benn zu ihren<br />

wichtigsten Freunden und Unterstützern zählten. Gezeigt<br />

werden bekannte, seinerzeit in der expressionistischen<br />

Zeitschrift „Der Sturm“ erschienene Motive ebenso wie<br />

einige Arbeiten, die erstmals zu sehen sind.<br />

Hamburger Bahnhof<br />

Invalidenstr. 50, 0557 Berlin-Mitte<br />

. .– .5. , Di–Fr 0– 8h, Sa – 0h, So – 8h<br />

Eintritt: €, erm. 6 €, www.hamburgerbahnhof.de<br />

Freedom of Speech<br />

Emory Douglas, Maria Eichhorn, Hans Haacke, Sister<br />

Corita Kent, Barbara Kruger, George Maciunas, Olaf<br />

Metzel, Bruce Nauman, Dan Perjovschi, Joe Sacco,<br />

Christoph Schlingensief, Taller Popular de Serigrafia,<br />

Klaus Staeck, Act Up, Silke Wagner, Mark Wallinger u. a.<br />

Die Ausstellung hinterfragt und analysiert das Konzept<br />

der Redefreiheit und ihre ideologische Rolle, die sie in<br />

der westlichen Demokratie spielt. Alles dreht sich um<br />

die zentrale Frage: „Was, wenn nur der sprechen dürfte,<br />

der die Wahrheit sagt?“ Die Ausstellung stellt Beispiele<br />

der Medienberichterstattung, historische Ereignisse sowie<br />

künstlerische Positionen in Kontext mit- und zueinander.<br />

Kunstverein Hamburg<br />

Klosterwall , 0095 Hamburg<br />

8. . 0– . . , Di–So – 8h<br />

www.kunstverein.de<br />

Roger Ballen: Dresie and Casie, twins, western<br />

Transvaal, aus der Serie „Platteland“, 99<br />

Gelatineentwicklungspapier, 6 x 6 cm<br />

Izis: Fête, place de la République, 950<br />

© Izis Bidermanas<br />

Christoph Schlingensief: Animatograph<br />

– Iceland-Edition. (House of Parliament /<br />

House of Obsession) Destroy Thingvellir,<br />

005, Filmstill<br />

© Christoph Schlingensief Produktion<br />

Bas Jan Ader: I am too sad to tell you, 970<br />

© 0 0 Bas Jan Ader Estate<br />

Christa Biederbick: Mädchen auf rotem Tuch<br />

97 –7 , 67 x 04 x 6 cm, Polyester<br />

Roger Ballen – Fotografien 1969–2009<br />

Die Ausstellung gibt Einblick in alle Schaffensperioden von Roger Ballen<br />

(* 950, New York City), der vor seiner Karriere als Fotograf Psychologie<br />

studierte. Die bisher unveröffentlichten Fotografien verraten eine Faszination<br />

für das Abgründige und nehmen Merkmale späterer Serien wie die Isolierung<br />

des Sujets vor weißen Wänden vorweg. Besonders die Aufnahmen des kargen<br />

Lebens in den Dörfern Südafrikas machten Ballen bekannt.<br />

Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz , 80 München<br />

bis 7. . , Di–So 0– 8h, Eintritt: 4 €, ermäßigt €<br />

www.stadtmuseum-online.de<br />

Izis – Paris der Träume<br />

Anlässlich des 00. Geburtstags von Israëlis Bidermanas ( 9 – 980),<br />

genannt Izis, zeigen der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V. und das<br />

Institut Français Berlin eine umfangreiche Retrospektive mit 00 Werken.<br />

9 0 verließ der Fotograf mit 9 Jahren sein Heimatland, um im „Paris<br />

seiner Träume“ sein Glück zu finden. Bekannt wurde er durch seine Porträts<br />

u. a. von Jean Cocteau, Colette und Édith Piaf.<br />

Willy-Brandt-Haus, Stresemannstr. 8, 096 Berlin-Mitte<br />

bis . . , Di–So – 8h, Eintritt frei, Ausweis erforderlich<br />

www.freundeskreis-wbh.de<br />

Figura cuncta videntis – Hommage an Christoph Schlingensief<br />

Die Ausstellung verhandelt die Grenzen zwischen Kunst, Performance,<br />

Theater und Film, zwischen Artefakt und Ausstellungsraum. Sie zeigt<br />

eine Auswahl an performativen Installationen, die zwischen Fremd-<br />

und Selbstbetrachtung, Innen und Außen, realem und imaginärem<br />

Raum changieren. Im Mittelpunkt der Schau steht die Arbeit „Der<br />

Animatograph“.<br />

Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, Himmelpfortgasse , 0 0 Wien<br />

bis 6.4. , Di–So – 8h, Eintritt frei<br />

www.tba .org<br />

„Jeder Künstler ist ein Mensch“ – Positionen des Selbstporträts<br />

Selbstbildnisse bieten die Möglichkeit einer radikalen Neuformulierung<br />

und kritischen Beschäftigung mit einem der großen Themen der<br />

Kunstgeschichte. Künstler wie Bruce Nauman, Katharina Sieverding,<br />

Jeff Koons, Cindy Sherman oder Andrea Fraser haben dem Selbstporträt<br />

Themenfelder der Kunst- und Geistesgeschichte geöffnet und kritische<br />

Fragen zu Autorschaft, Individuum, Geschlecht und Genie gestellt.<br />

Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Lichtentaler Allee 8a, 765 0 Baden-Baden<br />

bis 9. . , Di–So – 8h, Do – 9h, Eintritt: 5 €, ermäßigt 4 €<br />

www.kunsthalle-baden-baden.de<br />

Mixed Emotions – Gemischte Gefühle<br />

Die Gegenüberstellung einer Auswahl von Werken der Bildhauerin<br />

Christa Biederbick mit den Videoperformances der Künstlerinnen Ulrike<br />

Rosenbach, Risk Hazekamp, Judith Barry, Ute Friederike Jürß, Teresa<br />

Margolles, A K Dolven und Sigalit Landau erschließt ein neues Territorium<br />

von Erfahrungsfeldern der Emotionalität und des kognitiven Denkens aus<br />

der Sicht der Künstlerinnen.<br />

Kunsthalle Brennabor, Geschwister-Scholl-Str. 0– , Brandenburg a. d. Havel<br />

Opening: . ., 8h, 4. . 0– 4. . , Mi–So – 9h, Eintritt frei<br />

www.kunsthalle-brennabor.de<br />

4 4


Wolfgang Schlett: Spur III (Detail), 0 0, 0 x 46 x 5 cm<br />

Ayşe Erkmen: Ghost, 0 0, Ton- und Lichtinstallation<br />

Foto: Uwe Walter/Installationsansicht TANAS, © TANAS, Berlin<br />

Keisuke Shirota: Another day # (Triptychon), 0 0<br />

Fotografie und Acryl auf Leinwand, 60 x 00 cm<br />

Wolfgang Schlett – „lautlos“<br />

Der Hamburger Künstler zeigt in der Galerie ICON<br />

großformatige Installationen und neue Buchobjekte. Dem<br />

wortreichen Ausgangsmaterial gewinnt er immer neue<br />

Facetten ab, die sich zwischen Minimal und Konkret zu<br />

bewegen scheinen – ohne jedoch emotionale Momente<br />

auszublenden. Der allgegenwärtigen Informationsflut<br />

werden stille Oberflächen auf Büchern und Buchseiten<br />

entgegengesetzt. Dem Rausch der Wörter folgt<br />

verschlossene Lautlosigkeit.<br />

Galerie ICON Berlin<br />

Veteranenstr. , 0 9 Berlin-Mitte<br />

Opening: . . , 9h, . .–5. . , Mi–Fr 4– 9h<br />

Sa 4– 8h, www.galerie-icon.de<br />

Tactics of Invisibility<br />

Nevin Aladağ, Kutluğ Ataman, Cevdet Erek, Ayşe<br />

Erkmen, Esra Ersen, İnci Eviner, Nilbar Güreş, Hafriyat,<br />

Ahmet Öğüt, Füsun Onur, Sarkis, Hale Tenger, Nasan<br />

Tur, xurban_collective.<br />

Die Gruppenausstellung „Tactics of Invisibility“ zeigt<br />

4 Positionen zeitgenössischer Kunst aus der Türkei<br />

und ihrer Diaspora, die den Begriff der Unsichtbarkeit<br />

auf unterschiedliche Weise aufgreifen – als ein Unterder-Oberfläche-Sein,<br />

als Abwesenheit und Taktik des<br />

Rückzugs, der Verweigerung, Tarnung oder Maskierung.<br />

TANAS Raum für zeitgenössische türkische Kunst<br />

Heidestr. 50, 0557 Berlin-Mitte<br />

bis 5. . , Di–Sa – 8h, geschlossen am 4. + . . 0,<br />

. . , 0 0 - 89 56 46 0, www.tanasberlin.de<br />

Keisuke Shirota<br />

In seiner zweiten Ausstellung in der Galerie zeigt<br />

Keisuke Shirota (* 975, Japan) Arbeiten einer neuen<br />

Werkreihe. Mit den Bildern, die z. T. komplexer und<br />

größer als bisherige Formate sind, verfolgt er seine<br />

Arbeitsweise, Fotografie und Malerei zu verbinden.<br />

Die übergangslose Zusammensetzung perspektivischer<br />

Aufnahmen mit einem präzisen Malstil fordert dabei<br />

unsere Wahrnehmung heraus: Farbenreiche Fotografien<br />

erscheinen malerisch; das Gemalte, das sich auf Schwarz-<br />

und Grautöne beschränkt, bleibt grafisch und kühl.<br />

Daneben gibt es ein Video des Künstlers zu sehen, in<br />

dem die Kombination zufälliger Momente poetische<br />

Bilder generiert.<br />

Galerie Stefan Röpke, St.-Apern-Str. 7– , 50667 Köln<br />

Opening: 6. ., 8h, der Künstler ist anwesend<br />

7. . 0–8. . , Di–Fr 0– h und 4– 8h, Sa – 6h<br />

www.galerie-roepke.de<br />

Francesco Maria Testa: o. T., 0 0<br />

C-Print auf Alu-Dibond, 60 x 80 cm<br />

Patrick Gabler: Zeichnung Nr. (Detail)<br />

009, Tusche auf Papier, 5 x 57 cm<br />

Franziska Rutishauser:<br />

Anthropomorphismen – Kopfgeburt, 0 0<br />

Pastellstift auf Holzgrund<br />

Thomas Michel: o. T., 009, Hydrografie<br />

Manfred Kage: Radiolarie, 007<br />

REM-color, 4 0: , © Kage-Mikrofotografie<br />

Francesco Maria Testa - Immaginario<br />

„Definitive“ Bilder zu bestimmen und einzufangen ist das Ziel von<br />

Francesco Maria Testas Arbeit. Seine Fotografien, die mittels einer einzigen<br />

Aufnahme entstehen und ohne nachträgliche Bearbeitung auskommen,<br />

streben eine Übereinstimmung zwischen der Wahrnehmung und der<br />

fotografischen Einsicht des Subjekts an. Noch bis zum . . 0 zeigt die<br />

Galerie außerdem neue Arbeiten des Malers Luca Brandi.<br />

Immaginaria Arti Visive Gallery/Walter Bischoff Galerie, Linienstr. ,<br />

0 5 Berlin-Mitte. Opening: 7. . , 9h, 8. .–8. . , Di–Sa – 8h<br />

and by appt. 0 0 - 60 9 4 58, www.galleriaimmaginaria.com<br />

Patrick Gabler: Kreis und Kosmos Zyklus<br />

Owen Schuh: Die ersten 198 Primzahlen<br />

Gablers großformatige Tuschezeichnungen von Kreisen präziser<br />

Anordnung treffen innerhalb ihrer harmonischen Systeme auf das Chaos<br />

von Owen Schuhs Darstellungen mathematischer Funktionen, die<br />

Strukturen und Interaktionen von Lebenssystemen versinnbildlichen.<br />

Künstlergespräch am 4. . , 9h mit Owen Schuh.<br />

Cain Schulte Gallery Berlin, Winterfeldtstr. 5, 078 Berlin-Schöneberg<br />

Opening: . ., 9h, in Anwesenheit von Patrick Gabler, 4. . 0– 4. . , Mi–Fr<br />

– 8h and by appt. 0 0 – 00 5 7, www.cainschulte.de<br />

3 x 6 + 1 – Eine Ausstellungstrilogie<br />

Die Galerie präsentiert in drei Ausstellungsblöcken ihre neuen Mitglieder.<br />

Die erste Ausstellung zeigt aktuelle Arbeiten von Andrzej Jan Piwarski,<br />

Andrea Streit, A. Schneider-von Maydell, Barbara Zirpins, C. Patino Mayer<br />

und Christoph Damm. Block wird vom .– . . , Block vom 7.–<br />

7. . zu sehen sein.<br />

Verein Berliner Künstler, Schöneberger Ufer 57, 0785 Berlin-Tierg<strong>art</strong>en<br />

Opening: 9. . , 9h, 0. .– 0. . , Di–Fr 5– 9h, Sa/So 4– 8h<br />

9. . , . 0h + 0. 0h Sonderprogramm zur Langen Nacht der Museen:<br />

Performance von Daniel Kupferberg, www.vbk-<strong>art</strong>.de<br />

Thomas Michel – Cyclus Cerealis<br />

Ceres, römische Göttin der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus, war<br />

Namensgeberin für den „Cyclus Cerealis“. Thomas Michels Hydrografien<br />

führen zurück zu den Anfängen der Schöpfungsgeschichte, als die Evolution<br />

im Entstehen begriffen und fortwährenden Metamorphosen unterworfen<br />

war. Sie zeigen die Welt in ihrem Urzustand, in der der menschliche Geist<br />

als Teil des göttlichen Plans seine archaischen Spuren hinterlässt.<br />

Galerie Frenhofer, Friedrichstr. , 0969 Berlin-Mitte<br />

Opening: 7. . , 9h, 8. .–6. . , Mi–Sa 4– 9h and by appt.<br />

www.galerie-frenhofer.eu<br />

Mikrofotografie – Retrospektive Manfred Kage<br />

Die Retrospektive des wichtigsten deutschen Mikrofotografen Manfred<br />

Kage (* 9 5) zeigt sein zwischen Chemie, Mikrobiologie und visueller<br />

Kunst angesiedeltes Werk, das seit 958 im Kunstkontext der Subjektiven<br />

Fotografie, des Informel und der Gruppe ZERO rezipiert wurde.<br />

Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststr. 75, 0 7 Berlin-Mitte<br />

bis 9. . , Di–So – 8h, Do – h, Eintritt frei<br />

www.alfred-ehrhardt-stiftung.de<br />

44 45


Bernhard Heisig: Zeit und Leben (Ausschnitt)<br />

© Deutscher Bundestag<br />

Buhm Hong: Ausstellungsansicht „Somewhere in Mind“, Total<br />

Museum of Contemporary Art, Seoul, Korea, 009<br />

Margriet Smulders: Lava, 008<br />

Cibachrome auf Aluminium/Plexiglas, 5 x 60 cm<br />

© Margriet Smulders, Courtesy: Galerie Jordanow<br />

Bernhard Heisig – Das große Welttheater<br />

In Bernhard Heisigs Gemälden werden in schicksalhafter<br />

Gemeinschaft Helden, Verbrecher und Opfer der<br />

Geschichte über die Weltbühne gewirbelt, so auch in<br />

seinem Gemälde „Zeit und Leben“, das er 999 für das<br />

Reichstagsgebäude schuf. Die Ausstellung im Kunst-<br />

Raum des Deutschen Bundestages rekonstruiert mit Vor-<br />

und Nachfassungen, durch fotografische Dokumente<br />

und Farbstudien das Werden dieses zentralen Werks.<br />

Im Vergleich zu anderen Hauptwerken, darunter das<br />

Gemälde „Ikarus“ ( 976) aus dem Palast der Republik in<br />

Ost-Berlin, entfaltet sich Heisigs Welttheater.<br />

Kunst-Raum im Deutschen Bundestag<br />

Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Schiffbauerdamm, 0 7 Berlin<br />

Opening: . . 0, 8h, . . 0– . . , Di–So – 7h<br />

www.kunst-im-bundestag.de<br />

Buhm Hong – Luminous Links<br />

Buhm Hongs Reise in die Vergangenheit beginnt<br />

stets mit einem einzelnen Punkt. Vervielfacht und<br />

zusammengesch<strong>art</strong> zu grazilen Schwärmen bewegt<br />

dieser sich durch die Videoinstallationen des New Yorker<br />

Multimedia-Künstlers. Er überlagert Filmmaterial,<br />

formiert verschachtelte Architekturen oder schimmert<br />

fluoreszierend als auf Glas gemalter Tropfen. Punkte<br />

bevölkern wachsend und wuchernd den Raum, der in den<br />

Arbeiten Buhm Hongs immer auch Erfahrungsraum ist,<br />

und lassen in ihm Orte und Erinnerungen an die Kindheit<br />

des Künstlers in Südkorea aufleuchten. Sie verschmelzen<br />

ihre Bruchstücke zu neuen narrativen Zusammenhängen<br />

und eröffnen so eine Sphäre zwischen Vergangenem und<br />

Gegenwärtigem, Erlebtem und Imaginiertem.<br />

AANDO FINE ART, Tucholskystr. 5, 0 7 Berlin-Mitte<br />

Opening: 0. ., 9h, . . 0– . . , Di–Sa – 8h and<br />

by appt., 0 0 - 8 09 4 8, www.aandofine<strong>art</strong>.com<br />

Margriet Smulders<br />

Margriet Smulders studierte Malerei an der Akademie der<br />

Bildenden Künste in Arnheim, wandte sich anschließend<br />

der Fotografie zu und konzentriert sich seit 996 auf die<br />

Arbeit mit Blumen. Geprägt durch die Bildsprache der<br />

niederländischen Stilllebenmalerei des 7. Jahrhunderts<br />

gelingen ihre zeitgemäßen Antworten auf eines der<br />

großen Themen in der Kunst. Opulent, sinnlich,<br />

verführerisch, berauschend, theatralisch inszeniert<br />

und voller mystischer Symbolkraft sind ihre zumeist<br />

großformatigen Bilder, die sich nun in zahlreichen<br />

öffentlichen und privaten Sammlungen befinden.<br />

Jordanow. Galerie für Fotografie<br />

Fürstenstr. , 80 München<br />

bis 5. . , Mi–Fr 4– 9h, Sa 0– 6h and by appt.<br />

www.galerie-jordanow.de<br />

Philip Grözinger: Wenngleich ich zögerte, 0 0<br />

Öl und Lack auf Leinwand, 49 x 9,5 cm<br />

Paul Goesch: o. T. (Generalarzt), um 9 8<br />

Aquarell auf Papier, 8,5 x cm<br />

Alessandro Twombly: Compressed<br />

Landscape, 007, Bronze, 58 x 4 x cm<br />

Ouyang Chun: Crown, 006, Öl auf<br />

Leinwand, 70 × 70 cm, Foto: Li Liang<br />

Angelika B<strong>art</strong>el: Wandern im Nebel, 009<br />

Monotypie, 60 x 40 cm<br />

Philip Grözinger – Ebenbein und Elfenholz<br />

Grözingers erste Einzelausstellung bei Christian Ehrentraut zeigt groteske<br />

Landschaften. Statische, an Maschinen erinnernde Festungen stehen neben<br />

scheinbar zurückgelassenen industriellen Artefakten. In kontrastreicher<br />

Farbigkeit, h<strong>art</strong>em Duktus und nahe an der Abstraktion werden verschiedene<br />

Materialien auf die Leinwand gebracht. Fremde Zivilisationen begegnen<br />

dem Betrachter voller Düsternis und Komik.<br />

Galerie Christian Ehrentraut, Friedrichstr. , 0 7 Berlin-Mitte<br />

Opening: 5. . , 7– h, 6. .– . . , Di–Sa – 8h<br />

www.christianehrentraut.com<br />

Paul Goesch – Phantastische Träumereien<br />

Die Galerie präsentiert Aquarelle von Paul Goesch ( 885– 940), die<br />

zwischen 9 0 und 9 8 entstanden und phantastische Architekturentwürfe,<br />

masken<strong>art</strong>ige Porträts wie auch religiös-historische Darstellungen zeigen.<br />

Goesch, der Kunst sowie Architektur studiert hatte, wurde nach mehreren<br />

Klinikaufenthalten in die psychiatrische Anstalt in Teupitz verlegt,<br />

deportiert und 940 von den Nationalsozialisten ermordet.<br />

Moeller Fine Art, Tempelhofer Ufer , 096 Berlin-Kreuzberg<br />

bis 9. . , Mo–Fr – 8h and by appt.<br />

www.moellerfine<strong>art</strong>.com<br />

Alessandro Twombly – Skulpturen und Arbeiten auf Papier<br />

Alessandro Twombly (* 959 in Rom) widmete sich nach botanischen<br />

Studien ganz seiner Aufgabe als Kunstschaffender. In der Malerei wie in<br />

der Skulptur geht es ihm gleichsam darum, in den inneren Kern des Motivs<br />

und in diesem Sinne auch in das Innere der Kunst vorzudringen – in eine<br />

Urform. Die archaisch anmutenden Skulpturen zeugen davon.<br />

Galerie Biedermann, Maximilianstr. 5, 805 9 München<br />

bis . . , Di–Fr 0– 8h, Sa – 4h<br />

www.<strong>art</strong>net.de/gallery/ 1/5 Seite<br />

57/galerie-biedermann.html<br />

1/5 Seite<br />

王 Ouyang Chun – Painting the King<br />

王 Ouyang Chun – Painting the King<br />

Mit „王 „* Ouyang Chun – Painting – Painting the King“ the wird King“ der wird 1974 in der Peking 974 in Peking<br />

Mit geborene „王 Ouyang Künstler Chun erstmals – Painting außerhalb außerhalb the Chinas King“ Chinas in wird einer der institutionellen<br />

in 1974 einer in institutionellen<br />

Peking<br />

geborene Einzelausstellung Künstler präsentiert erstmals außerhalb und und sein sein zwischen Chinas 2006 in einer 006 und und institutionellen<br />

2009 009 entstandener<br />

Einzelausstellung Zyklus entstandener „King“ Zyklus („Wang“) präsentiert „King“ zu („Wang“) sehen und sein sein. zu zwischen sehen Die sein. 0 z. 2006 T. Die über und 30, z. fünf 2009 T. über Meter langen<br />

entstandener Gemälde fünf Meter erzählen langen Zyklus Gemälde in „King“ malerischer erzählen („Wang“) in Vielfalt malerischer zu sehen Episoden sein. Vielfalt Die aus Episoden 30, dem z. Leben T. aus über eines<br />

fünf Königs,<br />

dem Meter Leben<br />

von langen eines<br />

seinen<br />

Königs, Gemälde Siegen<br />

von<br />

und erzählen seinen<br />

Niederlagen,<br />

Siegen in malerischer und<br />

von<br />

Niederlagen,<br />

Liebe Vielfalt und<br />

von Episoden Tod.<br />

Liebe aus<br />

dem und Leben Tod. eines Königs, von seinen Siegen und Niederlagen, von Liebe<br />

me Collectors Room Berlin, Auguststr. 68, 0 7 Berlin-Mitte<br />

und bis 9. Tod.<br />

me Collectors . , Di–So Room – 8h, Berlin, Eintritt: Auguststr. 6 €, erm. 68, 4 10117 € Berlin-Mitte<br />

www.me-berlin.com<br />

2.10.10–9.1.11, Di–So 12–18h, Eintritt: 6 €, erm. 4 €<br />

me www.me-berlin.com<br />

Collectors Room Berlin, Auguststr. 68, 10117 Berlin-Mitte<br />

2.10.10–9.1.11, Di–So 12–18h, Eintritt: 6 €, erm. 4 €<br />

www.me-berlin.com<br />

Ich und Du – Jubiläumsausstellung der Lebenshilfe Berlin<br />

Die Auseinandersetzung mit Formen und Farben, die Loslösung vom<br />

Abbildhaften hin zum Wesenhaften kennzeichnen die Arbeit in den<br />

Kunstgruppen der Lebenshilfe Berlin. Monotypien, Collagen und<br />

Zeichnungen, Spachtelarbeiten auf Papier und Skulpturen geben<br />

authentische Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt von Menschen,<br />

die als geistig behindert gelten.<br />

Galerie ART CRU (Outsider Art), Oranienburger Str. 7, 0 7 Berlin-Mitte<br />

Opening: . ., 8h, . . 0–4. . , Di–Sa – 8h<br />

and by appt., 0 0 - 4 5 74 , www.<strong>art</strong>-cru.de<br />

46 47


Uwe Schloen: Installation aus „Das legendäre Silikon-Zimmer“, 004<br />

Renate Wiedemann: Und sie setzten sich<br />

zu einer schönen Tasse Tee zusammen, 009<br />

Heri Dono: The Golden Shit, 0 0<br />

Fibre glass, enamel paint, 77 x 5 x 40 cm<br />

Skulpturen XI<br />

Renate Wiedemann spielt mit der Poesie der Objekte<br />

und lenkt in ihren Texten den Betrachter auf eine<br />

widersprüchliche Fährte.<br />

Gaby Schulze hat sich für die hier gezeigten Skulpturen<br />

in Stein wie auch beim Zeichnen bei Ausflügen in<br />

die Mikrowelt durch das Mikroskopieren im Labor<br />

inspirieren lassen.<br />

Uwe Schloen schafft durch die Platzierung zahlreicher<br />

nebeneinander gelagerter Silikonsetzungen eine<br />

sichtbare Distanz zum eigentlichen Körper.<br />

Heinz Bert Dreckmann generiert poetische Skulpturen<br />

aus Alltagsgegenständen in ungewohnter Anordnung.<br />

Käthe Wenzels Knochenzelt ist eine betretbare<br />

Installation aus Leinen, Seide und ca. 900<br />

Entenknochen. Es hat eine Höhe von m und ist<br />

beeinflusst von gotischen Gewölbestudien.<br />

Nele Probsts Skulpturen entstehen aus verwitterten,<br />

mit Alltagsspuren behafteten Fundstücken, die sie zu<br />

immer neuen Körperskulpturen aufbaut und damit<br />

das Überraschungsmoment mit einkalkuliert.<br />

GEHAG Forum – Deutsche Wohnen AG<br />

Mecklenburgische Str. 57, 4 97 Berlin-Schmargendorf<br />

9. . 0– 7. . , Mo–Fr 9– 9h<br />

www.deutsche-wohnen.com<br />

Made In Indonesia<br />

This group exhibition aims at an exploration of<br />

Indonesian Contemporary Art from the most<br />

prominent <strong>art</strong>ists. The show also demonstrates the<br />

anxiety experienced by the <strong>art</strong>ists with defining their<br />

identities in relation to the characteristic problems of<br />

East versus West, personal versus communal, esthetic<br />

versus politic, traditional versus cosmopolitan and<br />

local versus global.<br />

Made In Indonesia is curated by Asmudjo Jono<br />

Irianto. Invited <strong>art</strong>ists are Ay Tjoe Christine, Erik<br />

Pauhrizi, Handiwirman, Heri Dono, Gede Mahendra<br />

Yasa, Pintor Sirait, Radi Arwinda, R.E. H<strong>art</strong>anto,<br />

Ronald Manulang, Rudi Mantofani, Tromarama, Ugo<br />

Untoro, Yuli Prayitno, Yusra M<strong>art</strong>unus, and Tisna<br />

Sanjaya.<br />

Galerie Christian Hosp<br />

Invalidenstr. 50–5 , Halle am Wasser<br />

0557 Berlin-Tierg<strong>art</strong>en<br />

bis 8. ., Di–Sa – 8h<br />

www.christianhosp.com<br />

Stefan Roigk: stuck turkey mashup (Detail)<br />

0 0, Mixed media installation<br />

Cevdet Erek: Lineal /Ruler , 007<br />

Michael Joaquin Grey: The Around (first<br />

line through), Detail, 99 – 0 0<br />

Ralf Pleßmann: o. T., 008<br />

Inkjetprint auf Alu-Dibond, 50 x 75 cm<br />

Muyan Lindena: o.T., 007, Kunststoff<br />

(Pantonstuhl), 75 x 50 x 70 cm<br />

I’m using a chicken to measure it – A tribute to Frank Zappa<br />

Anlässlich des 70. Geburtstages von Frank Zappa zeigt die Galerie eine<br />

Gruppenausstellung mit Nicolas Wiese, Heidrun Schramm, Pit Noack<br />

und Stefan Roigk. Soundinstallationen, Collagen und skulpturale Arbeiten<br />

werden gezeigt, die Bezüge zu den von Zappa verwendeten Techniken<br />

aufweisen. Konzerte: . . 0 mit Olaf Hochherz und Christian Kesten,<br />

. . mit Mat Pogo, Nicolas Wiese, Tom Smith und Pit Noack.<br />

Galerie Hunchentoot, Choriner Str. 8, 0 9 Berlin-Prenzlauer Berg<br />

Opening: . ., 9– h, 4. . 0– . . , Di–Fr 6– 9h, Sa 0– 8h<br />

0 0 - 4 7 54 0, www.galerie-hunchentoot.de<br />

„Kulturtransfers #1“: Another Country – Eine andere Welt<br />

Tee und Tulpe, Papier und Porzellan, Yoga und Algebra stammen wie das<br />

im Westen übernommene indische Zahlensystem aus anderen Kulturen.<br />

Transnationale Wanderungen nicht nur von Motiven, sondern auch<br />

von Techniken, Strategien und Ideen untersucht die Kuratorin Övül<br />

Durmuşoğlu und wählte dafür Arbeiten von sieben KünstlerInnen aus dem<br />

Nahen Osten, Europa, der Türkei sowie Nord- und Südamerika aus.<br />

ifa-Galerie Berlin, Linienstr. 9/ 40, 0 5 Berlin-Mitte<br />

bis . . , Di–So 4– 9h<br />

www.ifa.de<br />

Michael Joaquin Grey – Horizon Over Time<br />

Michael Joaquin Greys (* 96 , Los Angeles) Arbeiten über Morphologie<br />

und die Entstehung des Lebens überschreiten seit mehr als 0 Jahren<br />

die Grenzen zwischen Kunst, Wissenschaft und Medien. Mit Gemälden,<br />

computergenerierten Wandzeichnungen und Skulptur zeigt der Künstler<br />

und Erfinder in seiner ersten Einzelausstellung in Deutschland sein Interesse<br />

an der Entwicklung von Sprache und sich selbst organisierten Systemen.<br />

Galerie Sherin Najjar, Am Park 4, 0785 Berlin-Mitte<br />

bis 9. . , Mi–Sa – 8h u. n. V.<br />

www.sherinnajjar.com<br />

Ralf Pleßmann – Bilder zwischen Fotografie und Malerei<br />

Die Bilder von Ralf Pleßmann sind verortet zwischen Gegenständlichkeit<br />

und Abstraktion, zwischen Fotografie und Malerei. Durch eine vertikale<br />

Bewegung bei der Aufnahme wird die Kamera ihrer eigentlichen Aufgabe,<br />

ein getreues Abbild der Wirklichkeit zu schaffen, enthoben. In ihren<br />

Verwaschungen wirken die Bilder, als lösten sie sich bereits ein Stück weit<br />

aus ihrer fotografischen Materialität heraus.<br />

Galerie Glass, Pariser Str. , 07 9 Berlin-Wilmersdorf<br />

Opening: 0. ., 9h, . . 0–8. . , Di–Sa 4– 0h<br />

www.galerie-glass.de<br />

Das DING – Objekt und/oder Individuum<br />

„Ding, guten Tag!“ – Betrachtungen um „das Ding“ mit 65 Positionen<br />

aus Wissenschaft, Kunst und Literatur. Das Anliegen ist, formale wie<br />

auch inhaltliche Korrespondenzlinien zwischen Kunst und Wissenschaft<br />

aufzuzeigen, wobei Unterschiede sowie Ähnlichkeiten der Arbeitsweisen<br />

von Wissenschaft und Kunst – formal wie medial – sichtbar bleiben.<br />

G.A.S-station, Tempelherrenstr. , 096 Berlin-Kreuzberg<br />

bis 4. . , Di–Fr 4– 9h, Sa 4– 7h<br />

Veranstaltungstage: 4. . 0 u. 9. . , www. gas-station.net<br />

48 49


Carsten Höller. Soma, 0 0, Installationsansicht Hamburger Bahnhof<br />

Museum für Gegenw<strong>art</strong> Berlin, © VG Bild-Kunst 0 0/<br />

Carsten Höller, Foto: Attilio Maranzano<br />

Franz Marc: Gelber Löwe, blaue Füchse, blaues Pferd, Postk<strong>art</strong>e vom<br />

. . 9 4, Bleistift, Aquarell, Tusche und Gouache auf Postk<strong>art</strong>e,<br />

9 x 4 cm, Franz Marc Museum, Kochel am See<br />

Ernst Ludwig Kirchner: Mit Schilf werfende Badende, 909, Farbholzschnitt,<br />

Sammlung Hermann Gerlinger in der Moritzburg, Halle/Saale<br />

Carsten Höller – Soma<br />

Wodurch erhalten wir Erkenntnis? Auf der Suche<br />

nach einer anderen Welt geht Carsten Höller<br />

im Hamburger Bahnhof dem Ursprung von<br />

Soma nach, einem mystischen Rauschtrank der<br />

indogermanischen Veden im . Jahrtausend vor<br />

Christus. Soma brachte den Veden Erkenntnis und<br />

Zugang zur göttlichen Sphäre und wurde in ihren<br />

Hymnen aufs Höchste gepriesen. Der pflanzliche<br />

Inhaltsstoff dieses Getränkes ist nicht zweifelsfrei<br />

überliefert; aus botanischer, ethnologischer und<br />

etymologischer Sicht spricht allerdings vieles dafür,<br />

dass es sich um den Fliegenpilz gehandelt haben<br />

könnte. Aus diesem Sachverhalt heraus entwickelt<br />

Carsten Höller ein Szenario zwischen Labor und<br />

Vision, vermeintlicher Objektivität und gesteigerter<br />

Subjektivität. Vor den Augen der Betrachter<br />

entfaltet sich ein raumgreifendes „lebendes Bild“ mit<br />

lebendigen Rentieren, Kanarienvögeln und Mäusen;<br />

ein symmetrisches Experimentierfeld, das sich längs<br />

seiner Mittelachse in zwei Hälften teilt und im<br />

Doppelblindversuch die gewöhnliche Welt mit dem<br />

Reich des Soma vergleicht.<br />

Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenw<strong>art</strong><br />

Invalidenstr. 50, 0557 Berlin-Mitte<br />

bis 6. . , Di–So 0– 8h, Sa 0– 0h, Eintritt: 8 €, erm. 4 €<br />

www.hamburgerbahnhof.de<br />

Franz Marc und Paul Klee. Dialog in Bildern<br />

Eine der wichtigsten Künstlerfreundschaften der<br />

Avantgarde vor dem Ersten Weltkrieg wird anhand der<br />

von Paul Klee und Franz Marc zauberhaft illustrierten<br />

Briefe und Postk<strong>art</strong>en dokumentiert. Gezeigt werden u.<br />

a. Werkgruppen wie die abstrakten Kompositionen von<br />

Franz Marc, die Zeichnungen zu Voltaires „Candide“<br />

von Paul Klee und bedeutende Aquarelle, die im<br />

Zusammenhang mit dessen Tunisreise entstanden, sowie<br />

gemeinsame Projekte wie die Illustrationen zur Bibel.<br />

Brücke sucht Freunde.<br />

Die Künstlergruppe und ihre passiven Mitglieder<br />

Die „Brücke“ etablierte einen Kreis von Kunstfreunden,<br />

sogenannten passiven Mitgliedern, welche von 906 bis<br />

9 Jahresgaben mit druckgrafischen Blättern erhielten.<br />

Diese Werke spiegeln in markanter Weise die stilistische<br />

Entwicklung der Gemeinschaft wider und bilden einen<br />

Höhepunkt der Ausstellung. Außerdem werden seltene<br />

„Brücke“-Dokumente sowie Gemälde gezeigt.<br />

Stiftung Moritzburg<br />

Friedemann-Bach-Platz 5, 06 08 Halle (Saale)<br />

Sonderausstellung:<br />

Franz Marc und Paul Klee: bis 9. . , 6 €, erm. 4 €,<br />

Brücke sucht Freunde: bis . .<br />

Dauerausstellung: 5 €, erm. €,<br />

Di 0– 9h, Mi–So 0– 8h, 4. . u. . . geschl.,<br />

www.kunstmuseum-moritzburg.de<br />

Sebastian Klemm: point blank / the<br />

initiation – Sci-Fi-Performance, 0 0<br />

©I Like Visuelle Kommunikation<br />

John Pollak: Kontaktabzüge<br />

Originale: analoge Silbergelatine-Abzüge<br />

0 0, 85 x 85 cm<br />

Karen Irmer: Jellyfish in space, 0 0<br />

C-Print auf Alu-Dibond, 00 x 50 cm<br />

Courtesy: Zweigstelle Berlin<br />

Winfried Mühlum-Pyrápheros: Erloschene<br />

Sterne, 964, Dia im Alurahmen, 0 x 40 cm<br />

Stefan Haase: monitoring the future<br />

p<strong>art</strong> I, 0 0, Digigraphie<br />

Sebastian Klemm: point blank / the initiation – Sci-Fi-Performance<br />

Wie konditioniert der Wille den eigenen Körper zur Bewegung? Ausgehend<br />

vom Locked-in-Syndrom macht Sebastian Klemm mit Gastkünstlern<br />

jene visionären Qualitäten erlebbar, mit denen der Mensch seine eigene<br />

Befindlichkeit verändern kann. Mit: Jae Ho Youn, Agnete Beierholm,<br />

Sebastian Klemm, Branka Rubic, Andreas M<strong>art</strong>ini, Anna Oussankina,<br />

Betania Meli, Alexandra Rauh, Philipp Lubienetzki.<br />

ZKM Medientheater, Lorenzstr. 9, 76 5 Karlsruhe<br />

Performance: 4. . u. 5. . , 0h<br />

www.pointblank-theinitiation.org<br />

John Pollak – Strandgut<br />

John Pollak zeigt in seinen neuen Fotografien Fundstücke aus dem<br />

Pazifischen Ozean. In den formal strengen und gleichförmigen Stillleben<br />

sind es die feinen Details, die die Unterschiede deutlich machen. Zeit und<br />

Naturgewalt haben die porträtierten Gegenstände in ihrer Form verändert.<br />

Geheimnisvolles andeutend, ermöglichen sie eine Ahnung von Ewigkeit.<br />

Galerie Förster, Schröderstr. , 0 5 Berlin-Mitte<br />

bis 8. ., Di–Fr 6– 9h, Sa – 8h<br />

www.galerie-foerster.de<br />

Karen Irmer – nicht zu sehen<br />

Karen Irmer (* 974) präsentiert in ihrer Ausstellung sensible Fotoarbeiten,<br />

die weder auf einen genau zu lokalisierenden Ort noch auf einen spezifischen<br />

Moment verweisen möchten. Ihr Anliegen besteht darin, mithilfe der<br />

technischen Möglichkeiten der Fotografie eine kontemplative Suche nach<br />

Verborgenem anzuregen und die Vorstellungskraft jedes Einzelnen zu<br />

überprüfen.<br />

Zweigstelle Berlin, Lehrter Str. 7, 0557 Berlin-Mitte<br />

bis . . , Do–Fr 4– 9h, Sa 0– 4h, geschlossen 0. . 0–5. .<br />

www.zweigstelle-berlin.de<br />

Winfried Mühlum-Pyrápheros<br />

Vom Original zum Dia im Leuchtkasten<br />

Seit Jahrzehnten sind originale Leuchtgemälde des Künstlers in der Welt<br />

verstreut, viele davon befinden sich inzwischen an unbekannten Orten.<br />

Diese Leuchtgemälde, vom Künstler selbst aufgenommen, führen nun im<br />

Leuchtkasten ein brillantes Eigenleben.<br />

Galerie accent., Straßburger Str. 59, 0405 Berlin-Mitte<br />

9. . 0–5. . , Do/Fr 5– 9h, Sa 0– 4h and by appt.<br />

0 0 - 77 90 6 4, www.accent-lichtkunstgalerie.de<br />

Edition 2010 – Künstler der Galerie<br />

Nach etwas mehr als zweijährigem Bestehen präsentiert exhibeo galerie<br />

in einer Gruppenausstellung die Künstler der Galerie. Schwerpunkte sind<br />

nach wie vor Fotografie sowie konkrete und abstrakte Kunst aus Europa und<br />

China: Beishui, Stefan Haase, Ann-Christine Jansson, Volker Leonhardt,<br />

Tomasz Samek, Anne Ullrich, Günter Wintgens und Wang Fang.<br />

exhibeo galerie, Veteranenstr. 4, 0 9 Berlin-Mitte<br />

Opening: 6. ., 9. 0h, 7. . 0–4. . , Di 5– 9h, Sa – 6h<br />

and by appt. 0 0 – 44 5 7 0, www.exhibeo-galerie.de<br />

50 5


Kurt Kranz: Mund-Reihen, 9<br />

Mark Dion: Regalinstallation im Lichthof<br />

Foto: © Roman März<br />

Gabriel von Max: Affen als Kunstrichter, 889, Öl auf Leinwand<br />

© Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek<br />

Foto: Bayer & Mitko-ARTOTHEK<br />

Die Programmierung des Schönen<br />

Ausstellung zum 100. Geburtstag von Kurt Kranz<br />

Die Stiftung Bauhaus Dessau widmet dem Werk des<br />

Künstlers, Grafikers und Experimentalfilmers Kurt Kranz,<br />

der von 9 0 bis 9 am Dessauer Bauhaus studierte,<br />

eine umfassende Ausstellung. Ein einzig<strong>art</strong>iges Œuvre<br />

serieller Arbeiten machte Kranz zu einem Pionier der<br />

generativen und multiplen Kunst der 960er-Jahre. Kranz<br />

war zugleich Pionier des künstlerischen Animationsfilms<br />

und Erfinder jenes Rasterverfahrens, mit dem Künstler<br />

wie Roy Lichtenstein oder Sigmar Polke berühmt werden<br />

sollten.<br />

Stiftung Bauhaus Dessau<br />

Gropiusallee 8, 06846 Dessau-Roßlau<br />

bis 7. . , tägl. 0– 8h, Eintritt: 6 €, erm. 4 €<br />

www.bauhaus-dessau.de<br />

WeltWissen<br />

Bis zum 9. Januar ist die Institutionen, Disziplinen und<br />

Epochen übergreifende Ausstellung „WeltWissen“ zu<br />

00 Jahren Wissenschaften zu sehen. Die Schau bildet<br />

den Höhepunkt des Berliner Wissenschaftsjahres. Die<br />

Vielfalt an Themen ist in drei Ausstellungsbereiche<br />

gegliedert: einer großen, objektbasierten Installation<br />

des Künstlers Mark Dion im zentralen Lichthof,<br />

chronologisch angeordneten Etappenräumen durch 00<br />

Jahre Wissenschaftsgeschichte und die Wissenswege.<br />

Humboldt-Universität, Charité, Berlin-Brandenburgische<br />

Akademie der Wissenschaften und Max-Planck-<br />

Gesellschaft veranstalten die Ausstellung gemeinsam<br />

anlässlich ihrer Jubiläen.<br />

M<strong>art</strong>in-Gropius-Bau<br />

Niederkirchner Str. 7, 096 Berlin-Kreuzberg<br />

bis 9. . , Mi–Mo 0– 0hn Eintritt: 6 €, erm. 4 €<br />

www.weltwissen-berlin.de<br />

Gabriel von Max. Malerstar, Darwinist, Spiritist<br />

Gabriel von Max ( 840– 9 5) war eine<br />

außerordentliche Gestalt. Sein zentrales Interesse galt<br />

der Entwicklungsgeschichte des Menschen, dessen<br />

Ursprung, Wesen und Weiterleben. Die Ausstellung im<br />

Kunstbau München strebt erstmalig eine spektakuläre<br />

und umfassende Zusammenschau von Max’<br />

Vorstellungswelt an. Das künstlerische Œuvre, besonders<br />

seine berühmte Serie von Affenbildern, wie auch die<br />

naturgeschichtlichen, ethnologischen und esoterischen<br />

Themengebiete werden präsentiert. In Max’ Malerei,<br />

Forschungs- und Sammeltätigkeit spiegeln sich Kunst,<br />

Kultur und Wissenschaft seiner Zeit in enzyklopädischer<br />

Weise.<br />

Kunstbau<br />

Königsplatz, 80 München<br />

bis 0. . , Di–So 0– 8h, Eintritt: 8 €, erm. 4 €<br />

www.lenbachhaus.de<br />

Dorothea Schutsch: Besucher im Café<br />

(Ausschnitt), 008,<br />

Öl auf Papier, x 9 cm<br />

Mimi Levy Lipis: Berlin 004<br />

© Mimi Levy Lipis<br />

Friedrich Hähner: Aus der Serie „Im<br />

Zentrum Ost-Berlins“, 966– 970<br />

Diapositiv digitalisiert, Stadtmuseum Berlin<br />

© Maik und Dirk Löbbert<br />

VG Bild-Kunst Bonn 0 0<br />

Naomi Schenck: Aus “Archiv verworfener<br />

Möglichkeiten”, 009/ 0<br />

Kleine Formate – praktisch & gut<br />

Das Konzept der diesjährigen Weihnachtsausstellung gründet auf dem<br />

Quadrat, einer klassischen Form in der bildenden Kunst, die immer<br />

wieder neu erfunden wird. Spannende künstlerische Interpretationen im<br />

vielfältigen medialen Ausdruck sind das Ergebnis dieser konzeptuellen<br />

Ausstellung. Diese wird unterstützt durch die Alfred Ritter GmbH &<br />

Co. KG.<br />

Galerie en passant, Brunnenstr. 69, 0 9 Berlin-Mitte<br />

Opening: . ., 9h, 4. . 0–8. . , Finissage: 8. . , 9h<br />

www.galerie-enpassant.de<br />

Die Sukka. Ein flüchtiges Haus für ein jüdisches Fest<br />

Eine Sukka auf einem Lastwagen in Manhattan, auf Parkplätzen in London<br />

und Tel Aviv – Laubhütten gibt es an Orten, an denen man sie niemals<br />

vermutet. Anlässlich des jüdischen Laubhüttenfestes werden jeden Herbst<br />

diese flüchtigen Häuser errichtet, in denen man für eine Woche isst, feiert<br />

und schläft. Mimi Levy Lipis hat zwischen 999 und 009 Laubhütten in<br />

Europa, den USA und in Israel fotografiert.<br />

Jüdisches Museum Berlin, Lindenstr. 9– 4, 0969 Berlin-Kreuzberg<br />

bis . . , Mo 0– h, Di–So 0– 0h, Eintritt: 5 €, erm. ,50 €<br />

www.jmberlin.de<br />

Berlins vergessene Mitte | Stadtkern 1840–2010<br />

Berlin hat viele Zentren. Aber wo liegt die Mitte der Stadt? Durch den<br />

Fernsehturm und das Rote Rathaus scheint sie markiert. Viele jedoch<br />

wissen nicht, dass sich dort der mittelalterliche Kern der heutigen<br />

Metropole befand. Mit der Sonderausstellung rückt das Stadtmuseum<br />

Berlin die einstige Pracht und die vielfältigen Brüche der Berliner Mitte ins<br />

Bewusstsein und zeichnet ihre oft dramatische Entwicklung nach.<br />

Ephraim-Palais | Stadtmuseum Berlin, Poststr. 6, 0 78 Berlin-Mitte<br />

bis 7. . , Di + Do–So 0– 8h, Mi – 0h, Eintritt: 5 €, erm. €<br />

www.stadtmuseum.de<br />

special vision: deeper than surface<br />

Im Rahmen des Monats der Fotografie Berlin zeigt der Deutsche<br />

Künstlerbund Fotografien, die Bildwirklichkeiten über Wirklichkeiten<br />

stellen. Die Werke verweisen nicht nur auf ihre Motive, sondern schaffen<br />

durch stringente Formensprache neue bildimmanente Realitäten. Mit<br />

Arbeiten von Simone van gen Hassend, Dieter Kiessling, Maik und Dirk<br />

Löbbert, Judith Samen, M<strong>art</strong>ina Sauter und Gregor Schneider.<br />

Deutscher Künstlerbund – Projektraum, Rosenthaler Str. , 0 9 Berlin-Mitte<br />

bis 7. ., Di–Fr 4– 8h and by appt.<br />

Programm für Januar siehe www.deutscher-kuenstlerbund.de<br />

Archiv verworfener Möglichkeiten – Bildmontagen von Naomi Schenck<br />

Naomi Schencks Bildmontagen zeigen Szenerien für ungedrehte Filme:<br />

Meist menschenleere Räume oder Gebäude. Es sind mit Zufallsrequisiten<br />

befrachtete Orte, die einst von Leben erfüllt waren und irgendwann<br />

verlassen wurden. Aber „von Stoffen voll“, beherbergen oder verbergen sie<br />

ganz besondere Geschichten.<br />

Petra Rietz Salon Galerie, Koppenplatz a, 0 5 Berlin-Mitte<br />

0. . 0– . . , Mi–Sa 5– 8h and by appt., 0 7 - 649 5 99<br />

www.petrarietz.com<br />

5 5


Emil Nolde: Die Heiligen Drei Könige, 9 , © Nolde Stiftung Seebüll<br />

Emil Nolde: Prinzeß und Bettler, 906, © Nolde Stiftung Seebüll<br />

A. R. Penck: Großes Weltbild, 965<br />

Emil Nolde. Die Graphik des Malers<br />

Willkür und Zügellosigkeit<br />

Die Winterausstellung 0 0 zeigt insgesamt<br />

6 Werke, die während einer gut 0jährigen<br />

Schaffenszeit des Malers entstanden sind. Noldes<br />

Graphik umfasst insgesamt 5 8 Arbeiten. Seine<br />

Graphik-Sammlung hatte Nolde in seinem<br />

Berliner Wohnatelier untergebracht; es wurde im<br />

Februar 944 durch eine Brandbombe zerstört.<br />

Die Ausstellung bietet in chronologischer Folge,<br />

und thematisch gegliedert einen Überblick über<br />

das graphische Schaffen des Malers; mit einzelnen<br />

Gemälden und Aquarellen zeigt sie dem Besucher<br />

beispielhaft die große Beziehungsvielfalt in Noldes<br />

Werk.<br />

Nolde Stiftung Seebüll, Dependance Berlin<br />

Jägerstr. 55, 0 7 Berlin-Mitte<br />

bis 0. . ., tgl. 0– 9h, Eintritt: 8 €, erm. €,<br />

Audioguide 4 €, Jahresk<strong>art</strong>en (Berlin und Seebüll) 0 €<br />

www.nolde-stiftung.de<br />

Welt und System – Zeitgenössische Kunst zwischen<br />

Analyse, Verständnissuche und Dilemma<br />

Die Ausstellung nimmt Pencks Idee einer<br />

künstlerischen Beschreibung komplexer Systeme<br />

zum Ausgangspunkt für einen Blick bis in die<br />

zeitgenössische Kunst. Angesichts immer dichterer<br />

politischer, wirtschaftlicher und medialer<br />

Vernetzungen treten Überlegungen zu Strukturen und<br />

Systembeziehungen an die Stelle direkter Erklärungen<br />

der Welt. Künstlerische Auseinandersetzungen mit<br />

Fragen nach dem Verständnis vielschichtiger Systemzusammenhänge<br />

erscheinen damit aktueller denn je.<br />

„Welt und System“ soll die Fragestellungen von Penck<br />

mit aktuellen Themen sowie mit Strategien und<br />

Blickwinkeln anderer deutscher und internationaler<br />

Künstler in Beziehung setzen. Ausgestellt werden<br />

Arbeiten von Penck, Öyvind Fahlström, Charles<br />

und Ray Eames, Franz Ackermann, Theo Boettger,<br />

Mark Dion, Benjamin Edwards, Andreas Gursky,<br />

Olaf Holzapfel, Mark Lombardi, Frank Nitsche,<br />

Christoph Rihs und Jorinde Voigt. Filme von Chris<br />

Marker, Lutz Dammbeck und Johan Grimonprez<br />

ergänzen die Ausstellung.<br />

Städtische Galerie Dresden, Kunstsammlung<br />

Wilsdruffer Str. , 0 067 Dresden<br />

bis 6. . , Di–So 0– 8h, Fr bis 9h<br />

Eintritt: 4 €, erm. €, www.galerie-dresden.de<br />

Monika Ortmann: Fall-K, 980/ 0 0<br />

Collage auf Leinwand, 40 x 60 cm<br />

Irmgard Bornemann: o. T., 0 0, Öl, Acryl<br />

Collage, Federzeichnung, 0 x 0 cm<br />

Ingeborg zu Schleswig-Holstein: o. T., 0 0<br />

Öl auf Leinwand, 65 x 95 cm<br />

Katrin Hosterbach: o. T., 0 0, Aquarell auf<br />

Papier, 40 x 0 cm, Eva Erbacher: pink objects,<br />

Acryl und Öl auf MDF-Platte, 40 x 0 cm<br />

Uli Fischer: Kopf Los, 0 0, Assemblage<br />

Papier und Baumwolle, 95 x 64 cm<br />

Prinzip Collage<br />

40 Künstlerinnen und Künstler des VBK untersuchen in ihren Werken<br />

die Collage als künstlerische Praxis der Gegenw<strong>art</strong>. „Collage-Technik ist<br />

die systematische Ausbeutung des zufälligen oder künstlich provozierten<br />

Zusammentreffens von zwei oder mehr wesensfremden Realitäten auf<br />

einer augenscheinlich dazu ungeeigneten Ebene – und der Funke Poesie,<br />

welcher bei der Annäherung dieser Realitäten überspringt.“ (Max Ernst)<br />

Verein Berliner Künstler, Schöneberger Ufer 57, 0785 Berlin-Tierg<strong>art</strong>en<br />

Opening: . ., 9h, . .– . ., Di–Fr 5– 9h, Sa/So 4– 8h, <strong>KUNST</strong>-<br />

GESPRÄCH zum Prinzip Collage: 9. ., 9h, www.vbk-<strong>art</strong>.de<br />

Irmgard Bornemann: Ausstellung und Vortrag<br />

Durch die zufällige Entdeckung einer Samtvelourstapete ließ sich Irmgard<br />

Bornemann zu ornamentalen Motiven inspirieren und kombiniert nun<br />

gekonnt die verschiedenen Stränge der Zeichnung, der Collage und des<br />

fetten Farbauftrags in ihren aktuellen Arbeiten. Diese Bilder sind Collagen<br />

aus Tapeten und die Wiederholung der darin enthaltenen Motive z. B. in<br />

aus Samt genähten Vögeln.<br />

Akademie für Malerei Berlin<br />

Hardenbergstr. 9, im Steinwayhaus, 06 Berlin-Charlottenburg<br />

Opening und Vortrag: . ., 0h, www.a-f-m-b.de<br />

Ingeborg zu Schleswig-Holstein<br />

The object-free works of this painter do not picture objects that hail from<br />

our visible world of superficial certainties. Much rather, they are themselves<br />

the objects, demanding a closer look, not in terms of re-interpretation of<br />

something physical but in light of one independent form of existence.<br />

Opening: 4. . , 9h, 5. .–5. .<br />

Werkstattgalerie, Eisenacher Str. 6, 0777 Berlin-Schöneberg<br />

Di–Fr – 0h, Sa – 8h, www.werkstattgalerie.org<br />

Galleria Nove, Anna-Louisa-Karsch-Str. 9, 0 78 Berlin-Mitte, Di–Sa – 8h<br />

www.galleria9-berlin.com<br />

Alles schwebt! – Eva Erbacher und Katrin Hosterbach<br />

Beide Künstlerinnen beschäftigen sich in ihren Bildern mit dem Zustand<br />

des Schwebens. Im Vordergrund steht die Erforschung von Räumlichkeit<br />

durch Farbe, Aquarell und Acryl. Das visuelle Nachdenken vollzieht<br />

sich leuchtend transparent und kompakt. „Schwebeteilchen“ und auch<br />

Farbflächen betonen Tiefenwirkung, sie gehen nicht in einem Farbfeld auf.<br />

ROOT am Savignyplatz, Produzentengalerie für Malerei<br />

Carmerstr. , 06 Berlin-Charlottenburg<br />

Opening: 6. . , 9h, 7. .– 0. . , Di–Sa 4– 9h, Finissage: 0. . , – 6h<br />

Uli Fischer, Interaktion IV – Quintessence<br />

Alle Arbeiten der Ausstellung entstanden 0 0 als „work in progress“.<br />

Fischer verwendet für seine monumentalen Objekte bewusst Textilien mit<br />

Patina, z. B. ausgeblichene Kostüme japanischer Straßenschauspieler oder<br />

Futon-Fragmente – Gewebe mit Gebrauchsspuren als Zeugen für gelebtes<br />

Leben. „Ich sehe, was schon da ist. Ich betrachte ein solches Gewebe nicht<br />

als Stoff, sondern als Kompositionselement und Energieträger“.<br />

Galerie <strong>art</strong> of textiles, Grolmanstr. 5 , 06 Berlin-Charlottenburg<br />

Opening: 0. ., 9h, . . 0– . . , Di–Fr – 9h, Sa – 5h<br />

www.uli-fischer.com<br />

54 55


Gustave Courbet: Portrait de l’<strong>art</strong>iste, dit Le Désespéré<br />

(Selbstbildnis als Verzweifelter), 844– 845, Öl auf Leinwand,<br />

45 x 54 cm, Private Collection, by courtesy of<br />

BNP Paribas Art Advisory, Fotografie: Michel Nguyen<br />

Anonymous workshop painters: Portrait of an Official, Hanging<br />

scroll, China, Ming dynasty, dat. 607, ink, colors and gold pigment<br />

on silk, 80 x 85,7 cm, Museum of East Asian Art Cologne<br />

Inv. Nr. A 8, , © Rheinisches Bildarchiv Köln<br />

Marc Chagall: Über Witebsk, o. J., Bleistift, Tusche, Gouache,<br />

Aquarell und Grafit auf K<strong>art</strong>on, 5 ,5 x 64, cm, Israel Museum,<br />

Jerusalem, © VG Bild-Kunst, Bonn 0 0<br />

Courbet – Ein Traum von der Moderne<br />

Der französische Maler Gustave Courbet ( 8 9–<br />

877) gilt als Vorreiter der sozial engagierten Malerei<br />

und als Revolutionär der Pariser Commune. Über 80<br />

Werke gewähren nun in Frankfurt einen Einblick in<br />

die sensible Seite des Malers. In seinen Gemälden und<br />

Zeichnungen schildert er eine Welt der Versunkenheit,<br />

der Nachdenklichkeit und der Innenwendung – ganz<br />

im Gegensatz zur hektischen Industrialisierung seiner<br />

Zeit. Die traumwandlerische Sinnlichkeit, aber auch die<br />

Versenkung in entlegene Gegenden, in denen es keinen<br />

sicheren Halt gibt, ist Grund dafür, dass sich noch immer<br />

viele Künstler der Gegenw<strong>art</strong> auf ihn berufen.<br />

Schirn Kunsthalle Frankfurt<br />

Römerberg, 60 Frankfurt<br />

bis 0. . , Di–So 0– 9h, Mi/Do 0– h<br />

Eintritt: 0 €, erm. 8 €, www.schirn.de<br />

Der perfekte Pinsel – Chinesische Malerei 1300–1900<br />

Die Werke chinesischer Berufsmaler kennzeichnet eine<br />

perfekte Maltechnik. Im Vordergrund standen dabei<br />

gekonnt inszenierte Figurenszenen mit Anspielungen<br />

auf klassische Themen und idealisierende Sujets, die<br />

das konfuzianische Wertesystem untermauerten und<br />

die herrschende Dynastie bestätigten. Die Ausstellung<br />

versammelt daoistische und buddhistische Themen sowie<br />

Ahnenporträts und Bilder symbolträchtiger Blumen wie<br />

auch dekorative, paradiesisch anmutende Landschaften.<br />

Museum für Ostasiatische Kunst<br />

Universitätsstr. 00, 50674 Köln<br />

bis 0. . , Di–So – 7h<br />

Eintritt: 7 €, erm. ,70 €<br />

Marc Chagall. Lebenslinien<br />

Persönliche Erlebnisse und Erfahrungen fanden stets<br />

unmittelbar Eingang in Marc Chagalls Kunst. In<br />

zahlreichen Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken<br />

spielt die inspirierende Beziehung zu seiner Frau Bella<br />

eine zentrale Rolle. Die Ausstellung untersucht das<br />

besondere Verhältnis zwischen dem Maler und seiner<br />

Frau vor dem Hintergrund des künstlerischen Schaffens<br />

von Chagall und setzt dessen Biografie direkt mit seinen<br />

Werken in Verbindung.<br />

Bucerius Kunst Forum<br />

Rathausmarkt , 0095 Hamburg<br />

bis 6. . , Di–So – 9h, Do – h, Eintritt: 8 €, erm. 5 €<br />

www.buceriuskunstforum.de<br />

Aron Zinshtein: Leihboote im Park, 005<br />

Gouache, 60 x 85 cm<br />

Alla Dzhigirey: Gasholder, 00<br />

Tempera, 9 x 58 cm<br />

Birgit Kjærsgaard: mosaic<br />

© Kjærsgaard 009<br />

Siegfried Elxnat: Millionen, 0 0<br />

Acryl auf Leinwand, 00 x 80 cm<br />

Gero Neumeister: Aus der Serie<br />

„kill your idols“, 0 0<br />

C-Print auf Spanplatte, 90 x 60 cm<br />

Aron Zinshtein<br />

Aron Zinshtein zählt zu den wenigen russischen Künstlern, die bereits<br />

zu Lebzeiten ihren Ruhm genießen können. Diesen Erfolg verdankt er<br />

seiner konsequent starken Position innerhalb der Avantgarde der Malerei.<br />

Expressiv und schrill, provokativ und ironisch vermitteln seine Werke<br />

trotzdem immer ein Gefühl der Weltharmonie.<br />

Galerie Vinogradov Berlin, Chodowieckistr. 5, 0405 Berlin-Prenzlauer Berg<br />

Opening: 4. . , 9h, 5. .– . . , Mi–Fr 4– 9h, Sa – 5h and by appt.<br />

0 0 - 86 4 04 0, www.eurus<strong>art</strong>.com<br />

Alla Dzhigirey – Urbanishaden<br />

Der Begriff „Upanishaden“ bedeutet übersetzt „sich zu Füßen eines Gurus<br />

setzen“. Mit ihrer menschenleeren meditativen urbanen Landschaftsmalerei<br />

folgt Alla Dzhigirey aus St. Petersburg, die zur Künstlergruppe „Kinder von<br />

Arkhip Kuindzhi“ gehört, den Geboten des vor 00 Jahren verstorbenen<br />

Meisters.<br />

Galerie Vinogradov Berlin, Chodowieckistr. 5, 0405 Berlin-Prenzlauer Berg<br />

Opening: 9. ., 9h, 0. . 0– . . , Mi–Fr 4– 9h, Sa – 5h and by appt.<br />

0 0 - 86 4 04 0, www.eurus<strong>art</strong>.com<br />

Birgit Kjærsgaard – Verdensrum<br />

Was ist wirklich „arabisch“, „indisch“ oder „chinesisch“? Die dänische<br />

Architektin Birgit Kjærsgaard zeigt eine D-Installation zu kulturellen<br />

Zeichensystemen dreier Weltkulturen und deren Metaphorik. Dem<br />

Betrachter eröffnen sich virtuelle Vorstellungswelten und abstraktarchitektonische<br />

Meditationen – eine holistische Spurensuche der anderen<br />

Art.<br />

A trans Pavilion<br />

Hackesche Höfe III, Rosenthalerstr. 40/4 , 0 78 Berlin-Mitte<br />

bis 5. . , Fr 6– 0h and by appt., www.atrans.org<br />

Siegfried Elxnat: Gold ist aus<br />

Für den Maler Siegfried Elxnat ist das Unbewusste Quelle seiner Bilder.<br />

Der Idee des Actionpainting verbunden, fließen Farbe und Struktur intuitiv<br />

zusammen, spielt er mit Kontrollverlust und Zufall, folgt mehr einem<br />

inneren Rhythmus denn einem äußeren Konstruktionsprinzip. Dabei<br />

wendet er sich vom Figurativen nicht vollständig ab. Seine Bilder erzählen<br />

Geschichten und berühren elementare Gegenw<strong>art</strong>sfragen – Gold ist nicht aus!<br />

Galerie Berliner Ursprung, Neue Schönhauser Str. 9, 0 78 Berlin-Mitte<br />

bis . . , Mi–Do – 8h, Fr – 9h, Sa – 8h<br />

www.berliner-ursprung.de<br />

„... so ein verschwenderisches Gefühl!“<br />

Björn Achilles, Katharina Arndt, Björn Geipel, Gero Neumeister und<br />

Oliver Scharfbier sind Teil der jungen Berliner Kunstszene. Ihre Arbeiten<br />

verbindet der direkte Bezug zum Alltag. Die tägliche Beeinflussung<br />

visualisieren sie durch Materialien wie Müllbeutel, Kacheln, Teichfolien<br />

oder BILD-Zeitungen. Bezugnahmen auf Popstars, Filme oder newsheadlines<br />

reflektierten den Zeitgeist und spiegeln das Lebensgefühl.<br />

dorisberlin, Nollendorfstr. 5, 0777 Berlin-Schöneberg<br />

Opening: 4. . , 8h, 5. .– 5. . , Di–Fr – 9h, Sa 0– 6h and by appt.<br />

0 0 – 97 86 8 4, www.dorisberlin.com<br />

56 57


<strong>KUNST</strong> Sammlergespräch mit Barbara und Axel Haubrok<br />

Die Sammelleidenschaft von Axel und Barbara<br />

Haubrok, die heute zu den bedeutendsten Sammlern<br />

Deutschlands zählen, begann vor 0 Jahren mit dem<br />

Erwerb eines Bildes von Raoul de Keyser und einer<br />

Arbeit von Luc Tuymans.<br />

Nachdem in den folgenden Jahren der Schwerpunkt<br />

der Sammeltätigkeit des aus Düsseldorf stammenden<br />

Ehepaars zunächst auf der Malerei lag, führte der<br />

Weg schließlich über den Ankauf von Arbeiten von<br />

Günther Förg zu Beginn dieses Jahrtausends zur<br />

Konzeptkunst. Diese bildet heute den Schwerpunkt der<br />

Sammlung, die mittlerweile über 500 Werke umfasst,<br />

darunter Arbeiten von Jonathan Monk, Christopher<br />

Williams, Cady Noland und Gregor Schneider. Seit<br />

005 präsentiert das Ehepaar regelmäßig Werke<br />

der Sammlung in Berlin – seit Frühjahr 007 unter<br />

dem Namen „haubrokshows“ in einem Projektraum<br />

am Straußberger Platz. Neben etwa vierteljährlich<br />

stattfindenden wechselnden Ausstellungen bietet das<br />

Ehepaar mit dem Raum ein Forum für Diskussionen,<br />

Konzerte und Filmführungen.<br />

Parallel zu ihrer Sammlertätigkeit haben Axel<br />

und Barbara Haubrok eine Stiftung gegründet. Die<br />

Haubrok Foundation, deren Zweck die Förderung<br />

zeitgenössischer Kunst ist.<br />

In der Foundation sind museale Arbeiten wie<br />

raumgreifende Installationen oder Performancekunst<br />

zusammengefasst. Axel und Barbara Haubrok haben<br />

sich entschieden, der Nationalgalerie diese<br />

bedeutende Werken, darunter Arbeiten von Olafur<br />

Eliasson, Tobias Rehberger und Andreas Slominski,<br />

zur dauerhaften Leihgabe beizustellen.<br />

In diesem Zusammenhang ist noch bis zum 9.<br />

Dezember Tino Sehgals Projekt „This is Propaganda“<br />

Impressum | Imprint<br />

<strong>KUNST</strong> <strong>Magazin</strong> / <strong>KUNST</strong> Verlag, Berlin<br />

Wrangelstr. 21, 10997 Berlin<br />

Tel.: 0 0 - 6 0 4 und 0 0 - 4 9 58 9<br />

Fax: 0 0 - 6 0 7 und 0 0 - 4 9 70 59<br />

info@kunstmagazin.de | ISSN 86 - 7 8<br />

Herausgeberin: Jennifer Becker (v. i. S. d. P.)<br />

Chefredakteurin: Katharina Helwig<br />

Chefin vom Dienst: Hannah Nehb<br />

Redaktion & Texte: Franczeska Gutsch, Katharina<br />

Küster, Julie Piér<strong>art</strong>, Agathe Power, Eileen Seifert,<br />

Sarah Weckert, Steffi Weiss, Claudia Wissel<br />

Gastautoren in dieser Ausgabe: Tanja Dückers, Jan<br />

Kage, Katharina Knieß, Bettina Steinbrügge<br />

Übersetzungen: Brian Poole<br />

Lektorat: Dagmar Tränkle<br />

Grafik: Matej Košir<br />

Barbara und Axel Haubrok, Foto: Albrecht Fuchs<br />

in der Alten Nationalgalerie zu sehen, das anschließend<br />

durch alle sechs Berliner Häuser weiterwandern<br />

wird. Geplant ist, die anderen zwölf Werke in den<br />

kommenden Jahren nach und nach, je nach Konzept<br />

und Kontext, in Ausstellungen der Nationalgalerie<br />

einzubinden und zu präsentieren.<br />

Wir freuen uns auf das <strong>KUNST</strong> Sammlergespräch mit<br />

Barbara und Axel Haubrok, moderiert von Jan Kage alias<br />

Yaneq.<br />

Donnerstag, 2. 12., Einlass ab 20h, Gespräch ab ca. 0. 0h<br />

Bar Tausend, Schiffbauerdamm , Berlin-Mitte<br />

Um Anmeldung wird gebeten: sammler@kunstmagazin.de<br />

Save the Date: Am . Februar 0 ist Stefan Haupt zu<br />

Gast beim <strong>KUNST</strong> Sammlergespräch.<br />

Onlineredaktion: Julia Schmitz<br />

Webdesign: Marius Bruns, www.robinson-cursor.de<br />

Druck: Druckerei Conrad GmbH,<br />

www.druckereiconrad.de<br />

Distribution: DHL GoGreen – wir versenden<br />

klimaneutral, Deutsche Post Pressevertrieb<br />

Erscheinungsweise: 40 000 Exemplare, 0-mal im<br />

Jahr, Doppelausgaben: Jul./Aug. und Dez./Jan.<br />

Es gelten die Mediadaten 0 .<br />

Alle Ausstellungshinweise im <strong>KUNST</strong> <strong>Magazin</strong><br />

sind für Galerien, Museen und Ausstellungshäuser<br />

kostenpflichtig.<br />

Eine tagesaktuelle Übersicht zu allen<br />

Veranstaltungen im <strong>KUNST</strong> Kontext in Deutschland<br />

finden Sie im Kalender auf www.kunstmagazin.de<br />

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Boots & shoes Coming January 2011: herr von eden.Com

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