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Lernen mit digitalen Medien in der Pflegepädagogik ...

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Für den Pflegebereich im engeren S<strong>in</strong>ne stellt sich die Situation vielleicht etwas e<strong>in</strong>facherdar. ATLs und Pflegestandards verän<strong>der</strong>n sich nicht unbed<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> so kurzerZeit, dass nicht auch z.B. Pr<strong>in</strong>tmedien den Fortbildungsbedarf <strong>in</strong> diesem Bereich auffangenkönnten. Auffallend ist jedoch die, auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflege immer stärker werdendeSpezialisierung des Personals auf bestimmte Fachrichtungen, die das Umgehen <strong>mit</strong>plötzlich auftretenden, ungewohnten Symptomlagen erschwert. Die zunehmendeSpezialisierung auf bestimmte mediz<strong>in</strong>ische Fachrichtungen, wie sie <strong>in</strong> Deutschlandüblich ist, lässt das H<strong>in</strong>tergrundwissen <strong>der</strong> Krankenpflegeausbildung schnell <strong>in</strong> Vergessenheitgeraten. Gewöhnlich wird es auch nicht gebraucht. Wenn allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>Patient <strong>mit</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärer Problematik auftaucht, wird es schwierig angemessen zureagieren.Für das Problem <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gen Halbwertzeit von Wissen und zunehmen<strong>der</strong> pflegerischerSpezialisierung, wären <strong>in</strong>ternetbasierte arbeitsplatznahe Weiterbildungsangebotee<strong>in</strong>e mögliche Lösung. Auf <strong>der</strong> Basis von für Pflegekräfte zugänglichen Computerterm<strong>in</strong>alswird <strong>der</strong> Zugriff auf Nachschlagewerke wie z.B. onl<strong>in</strong>ebasierte ‚Rote Liste’,Psychrembel, Giftzentrale <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> o<strong>der</strong> Pflegestandards für Krankheitsbil<strong>der</strong> <strong>mit</strong>Ratschlägen bei <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är erkrankten Patienten o<strong>der</strong> seltenen Krankheitsbil<strong>der</strong>nermöglicht. H<strong>in</strong>zu käme e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Beratungs- und Unterstützungssystem, <strong>in</strong> dem auf<strong>der</strong> Basis von z.B. Symptomlisten Hilfestellungen gegeben werden. Auch die Belegungvon kürzeren o<strong>der</strong> längeren Kursen über das Internet wäre hier e<strong>in</strong>zubauen. Sokann die Pflegekraft genau zu dem Zeitpunkt, wenn sie es benötigt, Fachwissen abrufen,das ihr ansonsten – <strong>mit</strong> akzeptablem Arbeitsaufwand – nicht direkt zur Verfügungstehen würde.E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit stellen virtuelle Exkursionen, Planspiele und Simulationeno<strong>der</strong> – <strong>mit</strong> stärker <strong>in</strong>teraktiver Komponente – telematische und virtuelle Laboratoriendar. In <strong>der</strong> Pflegepädagogik gibt es e<strong>in</strong>e Fülle von Themen, die sich mediengestütztaufgreifen und umsetzen lassen, wie <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> gesamte Notfallbereich (Intensiv,Ambulanz aber auch Notfälle auf Normalstationen). Z.B. Simulation solcherSituationen ermöglicht e<strong>in</strong>en Gewöhnungseffekt, <strong>der</strong> im Ernstfall mehr Sicherheit undda<strong>mit</strong> Ruhe und Gelassenheit verspricht. Im Gegenzug darf jedoch nicht übersehenwerden, dass solche Simulationen e<strong>in</strong>en hohen f<strong>in</strong>anziellen und personellen Ressourcenaufwan<strong>der</strong>for<strong>der</strong>n, da die Produktion kostenaufwendig ist und solche Simulationennetzbasiert o<strong>der</strong> persönlich betreut werden müssen.Selbstverständlich s<strong>in</strong>d auch e<strong>in</strong>fachere berufs- o<strong>der</strong> ausbildungsbegleitende Lernarragementsdenkbar, die e<strong>in</strong>en fokussierten Inhalt aufgreifen, wie z.B. Fortbildungsreihenfür Endoskopiefachpflegepersonal, die jeweils e<strong>in</strong> bestimmtes Krankheitsbild<strong>mit</strong> den entsprechenden Pflegestandards umfassen. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit enthält textbasierteElement <strong>mit</strong> animierter Darstellung über den anatomischen Normalzustand sowieVideoaufnahmen über e<strong>in</strong>en entsprechenden endoskopischen Befund. Zwar f<strong>in</strong>detman auch Bil<strong>der</strong> und Texte <strong>in</strong> herkömmlichen Lernmedien, wie z.B. Büchern, diesever<strong>mit</strong>teln allerd<strong>in</strong>gs nicht die räumliche Orientierung wie sie bei <strong>der</strong> Durchführunge<strong>in</strong>er endoskopischen Untersuchung sowie <strong>der</strong> dazugehörenden adäquaten Pflegeassistenznotwendig ist. Hierbei ist <strong>der</strong> Ressourcenaufwand für die Produktion solche<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zelnen Lerne<strong>in</strong>heit überschaubar. Gleiches gilt auch für an<strong>der</strong>e Bereiche,wie z.B. OP und Kreissaal.Pflegekräfte br<strong>in</strong>gen durch die Krankenpflegeausbildung und ihre Arbeitserfahrunge<strong>in</strong> gewisses Maß an <strong>in</strong>haltlicher, sozialer, methodischer und persönlicher Kompetenz<strong>mit</strong>, so dass die Voraussetzungen für e<strong>in</strong>en lernerzentrierten Ansatz als relativ11

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