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Lernen mit digitalen Medien in der Pflegepädagogik ...

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mediendidaktische Konzepte zu entwickeln, s<strong>in</strong>d Bildungs<strong>in</strong>halte und -probleme <strong>der</strong>Pflege zu analysieren. So lässt sich identifizieren, an welchen Stellen multi- und telemedialeLernangebote <strong>in</strong> <strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ation zu an<strong>der</strong>en Lernangeboten e<strong>in</strong>en zusätzlichenNutzen gegenüber bisherigen Varianten bieten. Der Mehrwert digitaler<strong>Medien</strong> ergibt sich nämlich nicht <strong>mit</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung des Mediums an sich, son<strong>der</strong>nhängt von <strong>der</strong> Qualität des didaktischen Konzeptes ab. Die Qualität dieses Konzepteswie<strong>der</strong>um hängt davon ab, <strong>in</strong>wieweit es tatsächlich auf die Parameter des didaktischenFeldes angepasst ist.Der Mehrwert neuer <strong>Medien</strong> kommt also bspw. nicht bereits dadurch zustande,dass „Schulen ans Netz“ angeschlossen werden: Denn welchen Mehrwertbieten Internet-Steckdosen für das <strong>Lernen</strong>? Es bedarf bestimmter – didaktischaufbereiteter – Lern<strong>in</strong>halte, es bedarf Modellen <strong>der</strong> Organisation mediengestützten<strong>Lernen</strong>s, es bedarf <strong>der</strong> Schulung <strong>der</strong> Lehrkräfte und manchem mehr.Zentrales Thema <strong>der</strong> <strong>Medien</strong>didaktik ist dabei die Problematik, wie mediengestützteLernangebote zu konzipieren, zu entwickeln und e<strong>in</strong>zuführen s<strong>in</strong>d, um den möglichenMehrwert für das <strong>Lernen</strong> sicherzustellen. Im Folgenden werden wir zunächst auf e<strong>in</strong>enzentralen Aspekt e<strong>in</strong>gehen, <strong>der</strong> je<strong>der</strong> mediendidaktischen Konzeption zugrundeliegt: das lerntheoretische Modell o<strong>der</strong>: wie funktioniert (mediengestütztes) <strong>Lernen</strong>?Die wissenschaftlichen Konzepte hierzu haben sich <strong>in</strong> den letzten 50 Jahren deutlichverän<strong>der</strong>t. Waren die ersten Modelle des computergestützten <strong>Lernen</strong>s vom Behaviorismusgeprägt, haben sich später zunehmend kognitive Modelle durchgesetzt. Heutewird die Diskussion durch die Herausfor<strong>der</strong>ung konstruktivistischer Ansätze dom<strong>in</strong>iert.Diese Modelle bestimmen unsere Vorstellung davon, wie mediengestützteLernangebote zu konzipieren s<strong>in</strong>d.<strong>Medien</strong>gestütztes <strong>Lernen</strong> als InformationsverarbeitungDas behavioristische Paradigma dom<strong>in</strong>ierte die lerntheoretische Diskussion nachdem 2. Weltkrieg bis <strong>in</strong> die 60er Jahre h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Diese Position sieht den <strong>Lernen</strong>den alse<strong>in</strong> stark von äußeren Reizen bestimmtes Wesen an. Die kognitive Deutung vonLernprozessen relativiert diese Sicht dagegen zugunsten e<strong>in</strong>es Menschenbildes, dasInformationen auf dem H<strong>in</strong>tergrund se<strong>in</strong>er Erfahrungen, Kenntnisse und e<strong>in</strong>es bestimmtenEntwicklungsstadiums <strong>in</strong> selektiver Weise aufnimmt, <strong>in</strong>terpretiert und verarbeitet.Dadurch treten <strong>in</strong>terne Prozesse <strong>in</strong> den Fokus <strong>der</strong> Aufmerksamkeit, die dieWahrnehmung, Verarbeitung und Interpretation von Informationen bee<strong>in</strong>flussen. Derjeweilige Entwicklungsstand <strong>der</strong> Person bildet die Gesamtheit aller ihr zur Verfügungstehenden Ressourcen, die sich aus Wahrnehmungs-, Verstehens-, Deutungs- undVerarbeitungsmustern sowie -schemata zusammensetzt.Welche Prozesse dabei beim <strong>Lernen</strong>den <strong>in</strong> <strong>der</strong> Interaktion <strong>mit</strong> dem Lernmaterial o<strong>der</strong><strong>der</strong> Lernumgebung als externe Bed<strong>in</strong>gungen und <strong>der</strong> kognitiven Struktur des <strong>Lernen</strong>denals <strong>in</strong>terne Bed<strong>in</strong>gung des <strong>Lernen</strong>s genau ablaufen, ist dabei ke<strong>in</strong>eswegsabschließend geklärt. In <strong>der</strong> Forschung s<strong>in</strong>d aber verschiedene Aspekte aufgegriffenworden, die Aufschluss über diese Zusammenhänge liefern.So können Wissensstrukturen und -<strong>in</strong>halte (deklaratives Wissen) e<strong>in</strong>erseits und kognitivenFertigkeiten (prozedurales Wissen), etwa beim Umgang <strong>mit</strong> Problemen, seitensdes <strong>Lernen</strong>den unterschieden werden. Die Ver<strong>mit</strong>tlung von deklarativem Wissen3

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