Die Glocke - St Nikolaus Wolbeck
Die Glocke - St Nikolaus Wolbeck
Die Glocke - St Nikolaus Wolbeck
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<strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong><br />
Katholische Kirchengemeinde <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> <strong>Wolbeck</strong><br />
Kunst in der Kirche<br />
Seite 4<br />
Erwachsenentaufe<br />
Seite 11<br />
60 Jahre Kolping<br />
Seite 16<br />
Interview mit Diakon<br />
Gröger Seite 24<br />
Ostern 2011<br />
ÖWK-Kunstwerk<br />
Seite 28<br />
Zum Fusionsprozess<br />
Seite 34<br />
1
2 <strong>Die</strong> Inhalt <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
3 Vorwort<br />
4 Alles zur Kunstinstallation im<br />
Sommer<br />
8 Interview mit der Künstlerin<br />
Luka Fineisen<br />
11 Erwachsenentaufe zu Ostern<br />
14 KÖB-Seiten<br />
16 60 Jahre Kolping in <strong>Wolbeck</strong><br />
18 Kinderseite<br />
Termine<br />
5 Kulturprogramm zur Kunstinstallation<br />
10 „Gebet zur Nacht“<br />
14 Plattdeutsche Messe<br />
19 Palmstockbasteln<br />
20 <strong>Die</strong> Kar- und Oster-WG für Jugendliche<br />
20 Künstler gestaltet diesjährige Osterkerze<br />
Impressum: <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> <strong>Wolbeck</strong> – Ostern 2011 – Jahrgang 36<br />
• Herausgeber: Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit der Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> <strong>Wolbeck</strong><br />
• Druck: Gemeindebriefdruckerei, Martin-Luther-Weg 1, 29393 Groß Oesingen<br />
• Auflage: 4.000 Exemplare, gedruckt auf umweltfreundlichem Papier<br />
• Redaktion: Andreas Glahn, Friedhelm Hoppe, Klaus Nelißen, Maria Ritter<br />
• <strong>Die</strong> in namentlich gekennzeichneten Artikeln ausgedrückte Meinung stellt nicht unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion dar<br />
• Layout und Dateibearbeitung: Friedhelm Hoppe; Lektorat: Dorothee Kempken, Ingrid Sieverding<br />
• Bildnachweis: Ferdinand Jendrejewski, Ingrid Sieverding, Karl-Heinz Kleintje<br />
Anregungen, Ideen und Artikel bitte direkt an die Redaktion: glocke@st-nikolaus-wolbeck.de<br />
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 27. August 2011<br />
20 Angebote in der Fastenzeit<br />
22 Gottesdienste an Kar- und<br />
Ostertagen<br />
24 Interview mit Diakon Gröger<br />
28 ÖWK-Kunstwerk erklärt<br />
34 Zum Fusionsprozess<br />
38 Aus den Nachbargemeinden<br />
41 Kirchenmusik<br />
42 Service<br />
23 Osterkerzen 2011<br />
30 Wallfahrt nach Telgte<br />
31 Taizé-Fahrt im Sommer<br />
32 10-Jahrfeier Achatiushaus<br />
33 Messe mit Bea Nyga<br />
35 Angebote in der Fastenzeit<br />
„The Broken Bread“ –<br />
Das ÖWK-Kunstwerk für<br />
<strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> – vorgestellt auf S. 28
Liebe Gemeindemitglieder von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>,<br />
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger in <strong>Wolbeck</strong>!<br />
<strong>Die</strong>se Kunst hat „Hand und Fuß“: In unserer<br />
<strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>-Kirche findet man das<br />
Titelbild wieder – die Hände der „Sünderin“<br />
und die Füße des „leibhaftigen Jesus“.<br />
<strong>Die</strong>se in der Kunstgeschichte eher seltene<br />
Darstellung von Jesus und der Sünderin<br />
(manche sagen, es sei Maria von Magdala)<br />
begrüßt alle <strong>Wolbeck</strong>er, die vom Nordportal<br />
die Kirche betreten. SIE wagt den Kontakt<br />
zum wundersamen Rabbi – ER lässt<br />
sich berühren.<br />
<strong>Die</strong>se Szene zeigt „en miniature“, was die<br />
Christen in den Tagen zwischen Aschermittwoch<br />
und Ostersonntag bewegt: <strong>Die</strong><br />
„Wüstenzeit“ der Fastentage speist sich<br />
ursprünglich aus der Erkenntnis, dass die<br />
„Sünde“ (das Absondern von der Liebe<br />
Gottes) Teil unseres Lebens ist. Und Leben<br />
findet ein Ende – und wieder doch nicht.<br />
Denn wir Christen glauben daran, dass wir<br />
von Jesus im Ostergeheimnis mit seiner<br />
Auferstehung mit neuem Leben berührt<br />
wurden.<br />
Das Titelbild von Hand und Fuß wurde<br />
eingefangen von den fotografischen Augen<br />
Ferdinand Jendrejewskis. Er hat uns für<br />
diese <strong>Glocke</strong>-Ausgabe dankenswerterweise<br />
eine Reihe seiner verblüffenden Aufnahmen<br />
aus der <strong>St</strong>.<strong>Nikolaus</strong>kirche zur Verfügung gestellt<br />
– kleine Kunstwerke!<br />
Um Kunst geht es in dieser <strong>Glocke</strong> an vielen<br />
<strong>St</strong>ellen: Denn uns steht in <strong>Wolbeck</strong> ein<br />
Kunstereignis bevor, von dem im Sommer<br />
im Dorf bestimmt viel die Rede sein wird:<br />
Wir von der Kirchengemeinde lassen zwischen<br />
Fronleichnam und den Sommerferien<br />
die renommierte Künstlerin Luka Fineisen<br />
den Kirchenraum auf ganz besondere Weise<br />
gestalten.<br />
Im Chorraum wird sie einen Schaumkasten<br />
aufhängen, der die Leichtigkeit des Kirchenraumes<br />
und unseres Glaubens unterstreicht.<br />
Und gleichzeitig wird eine Kreuzkapelle im<br />
Turmeingang dazu einladen, dem <strong>Wolbeck</strong>er<br />
Kreuz und damit den schmerzhaften Erfahrungen<br />
unseres Lebens und Glaubens nahe<br />
zu kommen – zum Berühren nah. Näheres<br />
dazu können Sie in dieser <strong>Glocke</strong>-Ausgabe<br />
lesen.<br />
Schon jetzt laden wir Sie herzlich ein, die<br />
zahlreichen Angebote rund um diese einmalige<br />
Installation wahrzunehmen! Seien Sie<br />
neugierig, lassen Sie sich von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
überraschen, und finden Sie einen ganz neuen<br />
Zugang zu unserem schönen Kirchenraum!<br />
Für die nun anstehenden Tage der Fastenzeit<br />
und der Feier des Osterfestes wünschen<br />
wir, die Seelsorger von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>, Ihnen<br />
Momente, die berühren.<br />
Wir alle können solche Momente gebrauchen<br />
– mit Hand und Fuß!<br />
Ihr<br />
Richard Schu-Schätter<br />
(Pastoralreferent)<br />
Vorwort<br />
3
4 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
Zwischen Tradition und Aufbruch:<br />
Kirchenkunst in <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> <strong>Wolbeck</strong><br />
Eine aufsehenerregende Installation im Sommer 2011 Von Richard Schu-Schätter<br />
Zwischen Fronleichnam und den Sommerferien<br />
wird in diesem Jahr in der <strong>Nikolaus</strong>kirche<br />
in <strong>Wolbeck</strong> eine Kunstinstallation<br />
der inter-national renommierten Künstlerin<br />
Luka Fineisen zu sehen sein. Eine Projektgruppe<br />
des Pfarrgemeinderats plant und organisiert<br />
dieses außergewöhnliche Projekt,<br />
mit dem Gemeindemitglieder wie (auswärtige)<br />
Gäste eingeladen werden, sich über die<br />
Kunst mit dem Kirchenraum und Fragen<br />
des Glaubens (neu) auseinanderzusetzen.<br />
Luka Fineisen ist bekannt dafür, mit in der<br />
Bildhauerei unerwarteten Materialien wie<br />
etwa Schaum, Honig oder Wasserdampf zu<br />
experimentieren.<br />
Ihr ist es dabei wichtig, nicht gegen die, sondern<br />
mit den ihr zur Verfügung stehenden<br />
Räumen zu arbeiten.<br />
In der <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>kirche wird sie im Altarraum<br />
eine Schaumskulptur installieren,<br />
welche „die wunderbare Leichtigkeit dieses<br />
Luka Fineisen: o. T., 2010<br />
Ausstellungsansicht Galerie Rupert Pfab. Foto Ivo Faber, Cortesy Galerie Rupert Pfab
Kirchenraums“ (Zitat Fineisen) thematisiert<br />
und unterstützt. Luka Fineisen: „An<br />
dem durch den architektonisch bedingten<br />
Raumfluss intensivsten Ort hängt das große<br />
Kreuz – eine sehr schön geschnitzte Skulptur<br />
und ein liebevoll geformtes Objekt.<br />
Allerdings unterbricht dieses aus meinem<br />
Blickwinkel die gerade diesem Ort innewohnende<br />
besondere Leichtigkeit – zum einen<br />
formal (dunkles Holz, monumentale Größe,<br />
Waagerechte mit Senkrechter), zum anderen<br />
aber auch durch die direkte Darstellung von<br />
Folter. Ich sehne mich danach, an die <strong>St</strong>elle<br />
des Kreuzes für einige Zeit eine Skulptur zu<br />
hängen, welche die Leichtigkeit des Altarraums<br />
auch formal thematisiert und unterstützt.<br />
Dabei geht es nicht um einen Ersatz<br />
für dieses sehr schöne Kreuz, sondern eher<br />
darum, unbelastet und ohne Konkurrenz zu<br />
diesem starken Bild die Luftigkeit und Helle<br />
genau dieses exponierten Ortes noch zu unterstützen.“<br />
In der Zeit vom 26. Juni bis zum 24. Juli wird<br />
also ein dezenter Kasten über den Altarstufen<br />
hängen, aus dem schneeweißer Schaum<br />
wächst. „An verschiedenen <strong>St</strong>ellen wird der<br />
Schaum höher, dicker, wächst langsam über<br />
den Kastenrand – bis sich hin und wieder ein<br />
<strong>St</strong>ück Schaum löst und nach unten schwebt.<br />
[...] Auf der darunterliegenden Treppe sammeln<br />
sich so große und kleine Schaumstücke<br />
und ergeben dort eine zweite, dazugehörige<br />
Skulptur mit verschiedenen Ebenen, welche<br />
sich erst nach zwei bis drei <strong>St</strong>unden wieder<br />
vollständig aufgelöst hat.“<br />
Programm<br />
Kunstinstallation<br />
Und was geschieht mit dem<br />
<strong>Wolbeck</strong>er Kreuz?<br />
Da das <strong>Wolbeck</strong>er Kreuz mit der Reliquie<br />
vom Jesuskreuz für viele Menschen ein<br />
wichtiges Symbol des Glaubens und ihrer<br />
persönlichen Glaubensgeschichte ist, und<br />
das Abhängen von Kreuzen Assoziationen<br />
hervorruft, war eine zentrale Frage, was mit<br />
dem Kreuz in den Wochen der Installation<br />
geschieht. Der Turmeingang ist ein wenig<br />
beachteter Durchgangsraum. Bei näherem<br />
Hinsehen zeigte sich, dass dieser Raum ein<br />
nicht genutztes Potenzial als Gebetsraum<br />
besitzt. <strong>Die</strong>ser soll ab Pfingsten bis zu den<br />
Sommerferien als Kreuzkapelle zum Gebet<br />
und zur Begegnung mit dem Gekreuzigten<br />
einladen.<br />
Kunst und Kirche gehören<br />
zusammen!<br />
Das war zumindest viele Jahrhunderte so.<br />
Unsere Kirche gibt ein reiches Zeugnis davon.<br />
Ihre Architektur, die zahlreichen Holzund<br />
<strong>St</strong>einfiguren, der barocke Hochaltar, die<br />
fantastische Kirchenmusik und vieles mehr<br />
gehören zu diesem Raum, in dem seit vielen<br />
Generationen Menschen beten und auf vielfältige<br />
Art mit Gott in Berührung kommen.<br />
Lange Zeit diente religiöse Kunst dazu, den<br />
Menschen (die oft nicht lesen und schreiben<br />
konnten) die frohe Botschaft (und biswei-<br />
Eine Reihe von Veranstaltungen werden die Kunstinstallation begleiten und zur Auseinandersetzung<br />
mit Kunst und Glauben einladen. Geplant sind unter anderem Gesprächsabende<br />
und Bibelabende, eine Predigtreihe sowie die Einladung, einmal wöchentlich bei einem Gebet<br />
zur Nacht zur Ruhe und ins Gebet zu kommen. Das genaue Rahmenprogramm, Zeiten, in<br />
denen die Installation zu sehen sein wird und weitere Informationen werden in einem Flyer<br />
im Internet und im Publicandum veröffentlicht.<br />
5
6 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
Luka Fineisen: 2008 Flutung (Folie, Klebeband)<br />
Frischzelle Kunstmuseum <strong>St</strong>uttgart, Foto Achim Kukulie, Courtesy Galerie Rupert Pfab<br />
len auch die Androhung von Höllenstrafen)<br />
bildlich vor Augen zu führen. Aber dieses<br />
Verhältnis von Kunst als <strong>Die</strong>nstmagd der<br />
Kirche passt nicht mehr in unsere Zeit.<br />
Kunst und die Kunstschaffenden haben<br />
sich von der Kirche emanzipiert. Es ist seltener<br />
geworden, dass zeitgenössische Kunst<br />
in Kirchen ihren Platz findet. Und während<br />
die Kirchen leerer werden, werden die Museen<br />
voller. Viele Menschen entdecken in<br />
Kunstwerken etwas von sich selbst, von<br />
ihren Hoffnungen, Ängsten, Sehnsüchten.<br />
Menschen lassen sich von Kunstwerken anrühren<br />
und dazu anregen, über sich selbst<br />
hinaus zu schauen. Ist das nicht genau das,<br />
was wir uns von unseren Kirchenräumen<br />
und Gottesdiensten erhoffen? Deshalb ge-<br />
hören Kirche und Kunst auch heute zusammen.<br />
Nicht mehr nur in der Form von bildlicher<br />
Darstellung biblischer Geschichten<br />
oder Heiligenlegenden, sondern in der Art<br />
und Weise, wie Kunstwerke neue Sichtweisen<br />
eröffnen. Dabei gilt es für uns Christen,<br />
darauf zu achten, Kunstschaffende und ihre<br />
Werke nicht zu vereinnahmen. Aber als Betrachter<br />
von Kunstwerken dürfen wir auch<br />
zeitgenössische Kunst auf dem Hintergrund<br />
unseres Glaubens deuten und in diesem Zusammenhang<br />
auch unsere frohe Botschaft<br />
verkünden.<br />
Mit Luka Fineisen konnte eine renommierte<br />
zeitgenössische Künstlerin für eine Installation<br />
in unserer Kirche gewonnen werden.<br />
Unser Kirchenraum, der mit seiner künst-
lerischen Gestaltung Menschen einlädt, zu<br />
sich und zu Gott zu kommen, wird für vier<br />
Wochen bereichert durch eine Schaum-Installation,<br />
die auf den ersten Blick vielleicht<br />
verstörend und herausfordernd wirkt. Es ist<br />
eben keine direkte Darstellung einer biblischen<br />
Geschichte – wobei mir auf Anhieb<br />
einige biblische Assoziationen kommen:<br />
Gott, der in einer Wolkensäule vor den Israeliten<br />
herzog (Ex 13,21) oder sich in einer<br />
Wolke bei der Taufe Jesu ihm offenbart (Lk<br />
9,35). Aber gerade durch das Ungewohnte,<br />
durch die Unterbrechung unserer Sehgewohnheiten<br />
in unserer Kirche, lädt diese<br />
Installation dazu ein, sich neu mit unserem<br />
Glauben auseinanderzusetzen und mit Gott<br />
in Berührung zu kommen.<br />
Bei seiner Einführung als Pfarrer in <strong>Wolbeck</strong><br />
predigte Franz Westerkamp über Kirchenräume:<br />
„Jeder Kirchenraum, jede Zeit<br />
Kunstinstallation<br />
drückte mit ihrer Gestaltung das aus, was<br />
und wie der Glaube, wie Gott, gesehen wurde<br />
– und alles Geschaffene in den Kirchenräumen<br />
sollte und soll nicht ablenken, sondern<br />
tiefer zu Gott führen.“<br />
Das <strong>Wolbeck</strong>er Kreuz führt uns Angst,<br />
Trauer und Leid deutlich vor Augen. Sie gehören<br />
zu unserem Leben und zu unserem<br />
Glauben dazu. <strong>Die</strong> Kreuzkapelle im Turm<br />
unserer Kirche wird für einige Wochen dazu<br />
einladen, uns mit dem Kreuz Jesu und unseren<br />
eigenen Kreuzen des Lebens auseinanderzusetzen.<br />
Mit der Schaum-Installation im<br />
Altarraum wird uns gleichzeitig die Leichtigkeit,<br />
die in unserem Glauben und in unserer<br />
Kirche angelegt ist, neu vor Augen geführt.<br />
Lassen wir uns durch dieses außergewöhnliche<br />
Projekt dazu anregen, neu mit zeitgenössischer<br />
Kunst, unserem Glauben und<br />
mit Gott in Berührung zu kommen.<br />
7
8 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
2003 Topping, Museum Folkwang, Essen. Foto Luka Fineisen, Courtesy Galerie Rupert Pfab<br />
„Jetzt wird’s ernst“<br />
Interview mit der Künstlerin Luka Fineisen über ihre Liebe zum Schaum<br />
und zu sakralen Räumen<br />
Wie kommt man auf Schaum in seinem Kunstschaffen? Und was bewegte die Künstlerin,<br />
das Kreuz in <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> zu ersetzen? Im „<strong>Glocke</strong>“-Interview erklärt die Künstlerin persönlich<br />
den Hintergrund ihrer Kunst und deutet Zugänge zu dem Kunstprojekt auf, von<br />
dem im Sommer ganz <strong>Wolbeck</strong> sprechen wird.<br />
<strong>Glocke</strong>: Frau Fineisen, Sie haben sich als<br />
Künstlerin einen Namen gemacht – nicht<br />
zuletzt dank Ihrer Weise, Kunst mit Schaum<br />
zu machen. Warum gerade dieses Material?<br />
Luka Fineisen: Schaum hat die wunderbare<br />
Eigenschaft, gleichzeitig zu wachsen und zu<br />
vergehen.<br />
Meine Arbeiten bewegen sich in kontrastierenden<br />
Spannungsfeldern, z.B. <strong>St</strong>atik und<br />
Bewegung – ist das Material warm oder kalt,<br />
durchlässig oder massiv, strebt eine Form<br />
nach oben oder nach unten . . . ? Teilweise<br />
belebe ich meine <strong>St</strong>offe mit Maschinen<br />
(Gebläse, Pumpen, Kühlaggregate . . .) und<br />
gebe einem organischen, poetischen Material<br />
somit eine industrielle Kante.<br />
Schaum vereint viele meiner Wichtigkeiten<br />
– er ist formal ein perfektes „lebendes Material“.<br />
Außerdem spricht mich die reine, schneeweiße<br />
Farbe an, und die Tatsache, dass hier<br />
aus Flüssigkeit etwas vermeintlich „Festes“<br />
entsteht.<br />
<strong>Glocke</strong>: In Ihrer Kunst spielt der Raum eine<br />
große Rolle. Sie füllen ihn, Sie brechen ihn,<br />
Sie geben ihm mit Ihren Installationen eine<br />
neue Deutung. Welche Bedeutung haben sakrale<br />
Räume?<br />
Luka Fineisen: Sakrale Räume sind für mich<br />
sehr aufgeladen, vor allem, wenn ich zu<br />
der gegebenen Religion noch einen starken<br />
persönlichen Bezug habe. Ein bestimmter<br />
formaler Eingriff hat hier eine ganz andere<br />
Bedeutung als in einem Museum oder z.B.<br />
dem Foyer einer Firma. <strong>Die</strong>se inhaltliche<br />
Komponente fließt bei meiner Arbeit gleichwertig<br />
mit ein, wie z.B. auch das gegebene<br />
Tageslicht, die Architektur oder die Akustik<br />
eines Raumes. In einer Kirche herrschen an-
dere Balancen; ich habe großen Respekt vor<br />
dieser spirituellen Komponente, die formal<br />
zu bespielen eine Menge Feingefühl erfordert.<br />
Interessant ist für mich auch, dass die Kunst<br />
manchmal wie ein Religionsersatz behandelt<br />
wird, sie einem Bedürfnis nach Spiritualität<br />
gerecht werden soll. Hier setzt sie sich<br />
mitten hinein in einen dieser Richtung ganz<br />
offiziell gewidmeten Raum. Ich glaube, eine<br />
künstlerische Arbeit wird somit wieder ganz<br />
stark heruntergekürzt auf ihre formalen<br />
Aspekte – das begreife ich als Chance, für<br />
beide Seiten.<br />
<strong>Glocke</strong>: In <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> wird Ihre Kunst das<br />
erste Mal in einer Kirche zu sehen sein. Was<br />
dachten Sie, als die Anfrage an Sie heran-<br />
Interview Luka Fineisen<br />
kam, einem Kirchenraum Ihre künstlerische<br />
Handschrift zu verleihen?<br />
Luka Fineisen: Ich dachte: „Hm, wollte ich<br />
eigentlich schon immer mal machen. Jetzt<br />
wird’s ernst. Und ja, ich fühle mich jetzt reif<br />
dafür.“ Ich glaube, vor einigen Jahren hätte<br />
ich das noch nicht gewagt.<br />
Und als ich dann die Kirche sah, dachte ich:<br />
„Oh – sehr schön! Ein klarer Raum mit reduzierter<br />
Farbigkeit – sehr geschmackvoll,<br />
dazu tolles Licht. Da kann ich mich drauf<br />
einlassen.“<br />
<strong>Glocke</strong>: Wie lang brauchte es, bis Sie die Inspiration<br />
für Ihre Installation hatten?<br />
Luka Fineisen: <strong>Die</strong> Inspiration hatte ich nach<br />
wenigen Minuten – allerdings parallel zu si-<br />
9
10 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
Luka Fineisen<br />
geboren 1974 in Offenburg<br />
lebt und arbeitet in Köln und Leipzig<br />
Ausbildung<br />
1996 – 1998 in den USA, Memphis<br />
College of Art<br />
1998 Arbeitsaufenthalte in Vermont und<br />
Chicago<br />
1999 – 2005 Kunstakademie Düsseldorf,<br />
Prof. Fritz Schwegler und Prof. Irmin<br />
Kamp, seit 2003 Meisterschülerin<br />
2000 – 2005 Künstlerförderung des<br />
Cusanuswerks<br />
2007 – 2009 <strong>St</strong>ipendiatin der <strong>St</strong>iftung<br />
Wilhelm Lehmbruck, Duisburg<br />
Ausstellungsorte (Auswahl):<br />
Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg<br />
Kunsthalle Düsseldorf<br />
Museum Folkwang, Essen<br />
„Bilbao-Arte Collectiva“, Bilbao,<br />
Spanien<br />
Kunsthalle Bremerhaven<br />
cher fünf oder sechs weiteren Ideen . . . danach<br />
brauchte es einige Wochen, bis sich ein<br />
Hauptwunsch herauskristallisiert hatte.<br />
<strong>Glocke</strong>: Sie werden das große Kreuz aus<br />
dem Chorraum durch einen Schaum-Kasten<br />
ersetzen. Warum gerade das Kreuz?<br />
Luka Fineisen: Das Kreuz an ausgerechnet<br />
dieser <strong>St</strong>elle hat mich in diesem Raum sofort<br />
gestört. Es ist eine sehr schöne Skulptur, gut<br />
geschnitzt und an sich ein liebevoll geformtes<br />
Objekt. Aber in dieser monumentalen<br />
Größe, mit der dunklen Farbigkeit und der<br />
Darstellung von Folter; und dann noch an<br />
ausgerechnet dieser <strong>St</strong>elle – dem leichtesten<br />
Ort, wo irgendwie alles „hinatmet“, das<br />
passte nicht. Das hätte theoretisch auch ein<br />
anderer schwerer und symbolisch aufgeladener<br />
Gegenstand sein können, der irgendwie<br />
drohend weit über den Köpfen hängt.<br />
Es ist auch die Senkrechte in der Form des<br />
Kreuzes, die mir an dieser <strong>St</strong>elle zu dominant<br />
wird. Ich finde, die Architektur der<br />
Kirche fragt an dieser <strong>St</strong>elle nach einer Waagerechten,<br />
nach etwas, worauf sich der Blick<br />
ausruhen und getragen werden kann.<br />
<strong>Glocke</strong>: Wie wünschen Sie sich, dass man<br />
sich Ihrer Installation nähert? Welche Gedanken<br />
und Assoziationen möchten Sie mit<br />
Ihrer Kunst wecken?<br />
Luka Fineisen: Darüber möchte ich nicht viel<br />
sagen, da ich nichts vorwegnehmen möchte.<br />
Ich wünsche mir Unvoreingenommenheit.<br />
Und vielleicht die Bereitschaft, sich darauf<br />
einzulassen – als wenn ein Kind etwas beobachten<br />
würde. <strong>Die</strong> Installation kann viele<br />
verschiedene Türen öffnen, und wie sie sich<br />
letztendlich mit den persönlichen Erfahrungen<br />
und Welten in den Köpfen und Herzen<br />
der Betrachter verweben wird – da bin ich<br />
selbst wohl am neugierigsten darauf.<br />
Klaus Nelißen<br />
Gebet zur Nacht<br />
In der Fastenzeit öffnet die <strong>Nikolaus</strong>kirche jeden Donnerstagabend ihre Pforten und lädt<br />
zum „Gebet zur Nacht“. Wer Einkehr sucht, findet hier bei Kerzenschein und mit Gebeten,<br />
Denkanstößen und Gesängen Ruhe und Kraft.<br />
Immer donnerstags um 20.30 Uhr können die späten Gäste von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> in Gemeinschaft<br />
und doch ganz individuell eine ruhige halbe <strong>St</strong>unde im stimmungsvoll beleuchteten Kirchenraum<br />
verbringen.
Frau Wachidow wird Christin<br />
„<strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong>“ stellt Irina Wachidow vor, die sich Ostern in <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> taufen lässt.<br />
Von Klaus Nelißen<br />
<strong>Die</strong>se Osternacht wird für Irina Wachidow<br />
in einmaliger Erinnerung bleiben. An diesem<br />
Abend wird Frau Wachidow nämlich<br />
Christin – sie lässt sich taufen. Erwachsenentaufen<br />
waren in der Kirche der Antike<br />
die Regel – heute sind sie Ausnahmen, und<br />
in <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> ist eine Taufe in der Osternacht<br />
etwas ganz Besonderes. Wir von der<br />
„<strong>Glocke</strong>“ wollen Frau Wachidow in unserer<br />
Gemeinde herzlich willkommen heißen und<br />
von ihrem Weg zum Christ-Sein erzählen.<br />
<strong>Die</strong>ser Weg sei letztendlich eine Konsequenz<br />
aus dem Schritt, den sie vor 13 Jahren<br />
beging, erzählt Irina Wachidow bei einem<br />
Gespräch im Pfarrhaus, Mitte Februar. 1998<br />
nämlich verließ sie ihre Heimat, Wolgograd<br />
in Russland, und zog nach Deutschland.<br />
Heute ist Frau Wachidow 33 Jahre alt. Sie<br />
hat eine Lehre zur kaufmännischen Angestellten<br />
gemacht und fühlt sich mittlerweile<br />
wohler in Deutschland.<br />
Aber der Anfang sei schwer gewesen. Menschen,<br />
die Wegbegleiter sind und mit einem<br />
guten Rat zur Seite stehen, seien gar nicht<br />
so leicht zu finden, bemerkt sie. „Wenn<br />
man in ein fremdes Land kommt und ganz<br />
allein ist, ohne Familie und Freunde, dann<br />
sucht man nach Dingen, die einem Halt<br />
und Kraft geben“, sagt sie. In ihrem Gepäck<br />
hatte Irina Wachidow keine religiöse<br />
Prägung als Rüstzeug. „In meiner Heimat<br />
lebte man damals seit über 70 Jahren den<br />
Atheismus“, sagt sie über das geistige Klima<br />
in der EX-Sowjetunion. Sie wuchs ohne<br />
die Vorstellung auf, dass es einen Gott geben<br />
könnte. Religion sei tabu gewesen. Und<br />
dem, was ihr seitdem an Religion in Russ-<br />
Menschen und Berichte<br />
land begegnet, steht sie mit leichter Skepsis<br />
gegenüber. „Heute geht man in die orthodoxe<br />
Kirche, das ist auf einmal chic. Aber<br />
ich sehe das mehr als einen Kult – die Wenigsten<br />
wollen wirklich nachvollziehen, was<br />
es mit dem Glauben auf sich hat.“<br />
Ihren Weg zum Glauben suchte Irina Wachidow<br />
in Deutschland. Vor fünf Jahren zog<br />
sie nach <strong>Wolbeck</strong>, und seit dieser Zeit ging<br />
sie immer wieder mal in die <strong>Nikolaus</strong>-Kirche,<br />
besonders gern auch in den Dom und<br />
in die Lambertikirche in der Münsteraner<br />
Innenstadt. „Ich genieße die Ruhe dort, da<br />
fühle ich mich bei mir.“ Tief berührt habe<br />
sie einmal die Entdeckung eines Buches,<br />
in das die Menschen ihre Bitten eintragen<br />
11
12 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
konnten. „<strong>Die</strong> Menschen baten um Gesundheit<br />
– aber nicht für sich selber, sondern für<br />
andere. Dass Menschen so etwas taten, hat<br />
mich fasziniert“, erzählt sie.<br />
Das Thema Gesundheit: Irina Wachidow<br />
musste vor wenigen Jahren eine Krankheit<br />
durchstehen. Sie lag im Krankenhaus – in<br />
Deutschland, fern der Verwandten, die sie<br />
hätten besuchen können. Da kroch die Einsamkeit<br />
noch einmal mehr in ihr auf und sie<br />
fragte sich: „Wer hilft?“<br />
<strong>Die</strong>se Frage begleitete sie – und sie stellte<br />
diese Frage für sich noch dringender, als vor<br />
einem Jahr zwei gute Freundinnen ihre Eltern<br />
verloren. „Was sollte ich denen sagen?<br />
Ich merkte, dass ich mit meiner bisherigen<br />
Vorstellungswelt nicht die richtigen Worte<br />
finden konnte“, sagt sie.<br />
In dieser Zeit reifte in ihr der Entschluss,<br />
mit ihren Fragen an das Leben und in ihrer<br />
Suche nach dem Glauben einen Schritt weiter<br />
zu gehen.<br />
Über eine Bekannte erhielt sie Kontakt zu<br />
Pfarrer Franz Westerkamp. Seit einem halben<br />
Jahr treffen sie sich. „Er sagte mir am<br />
Anfang: Es macht keinen Sinn, jetzt einfach<br />
in die Kirche zu gehen, Wasser zu nehmen<br />
und es schnell hinter sich zu bringen – das<br />
alles ist ein Lernen“, erzählt Irina Wachidow.<br />
Sie sei froh, dass Pfarrer Westerkamp sie in<br />
ihrem Suchen ernst genommen habe.<br />
Was sie bei den Treffen von der christlichen<br />
Religion höre, sei völliges Neuland für sie.<br />
<strong>St</strong>ichwort: Taufe in der Osternacht<br />
„Vor kurzem hat mir Pfarrer Westerkamp<br />
eine Bibel geschenkt – ich entdecke beim<br />
Lesen eine ganz neue Welt“, sagt sie.<br />
Auf die Frage, welche Vorstellung sie von<br />
Gott habe, holt sie erst einmal Luft: „Ich<br />
sehe Gott als eine Kraft, als die Perfektion<br />
der Liebe. Dabei ist nicht wichtig, ob wir<br />
perfekt sind – denn er sieht uns so wie wir<br />
sind.“ Gott könne helfen, da ist sich Frau<br />
Wachidow sicher, „aber er handelt durch<br />
Menschen.“<br />
Ostern ist neben Pfingsten das älteste und das höchste Fest der Christenheit. Seine Wurzeln<br />
liegen im jüdischen Passah (Pessach)-Fest. Das deutsche Wort „Ostern” leitet sich vom<br />
indogermanischen Wort für „Morgenröte” ab. Im 4. Jahrhundert wurde die Osternacht zur<br />
großen Taufnacht der Kirche, dadurch entstand die Verbindung von Ostern und Taufe.<br />
In der katholischen Kirche weiht der Priester in der Osternacht das Taufwasser für das ganze<br />
Jahr. (Quelle: Ökumenisches Heiligenlexikon)
Irina Wachidow sieht sich in vielen Dingen<br />
noch am Anfang. „Ich muss noch so vieles<br />
erst verstehen.“ In der Osternacht, jener<br />
Feier zwischen Dunkelheit und Licht, da<br />
die Christen seit jeher den Übergang vom<br />
Tod zum Leben feiern, wird Frau Wachidow<br />
nun ihr Haupt über den alten Taufbrunnen<br />
in <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> halten und das Wasser über<br />
sich ergießen lassen. Sie wird sich, wie alle<br />
Ein Dank den <strong>St</strong>ernsingern<br />
Von Vroni Artmann<br />
Menschen und Berichte<br />
Christen, auf „den<br />
Namen des Vaters,<br />
des Sohnes und des<br />
Heiligen Geistes“<br />
taufen lassen. Ihre<br />
Familie wird nicht<br />
dabei sein. „Umso<br />
mehr freue ich<br />
mich, dass so viele<br />
andere in dieser<br />
Nacht dabei sind“,<br />
sagt sie und lacht.<br />
Sie will die Gemeindekennenlernen<br />
und freut sich,<br />
wenn man sie anspricht.<br />
Aber noch<br />
ist ein <strong>St</strong>ück Weg<br />
zu gehen. Dazu gehört<br />
die Aussendungsfeier im Dom für alle<br />
Erwachsenen, die sich in diesem Jahr im Bistum<br />
Münster taufen lassen wollen.<br />
Beim Gedanken an das, was kommt, gerate<br />
sie selbst manchmal ins <strong>St</strong>ocken, gesteht sie.<br />
„Am Anfang habe ich nicht gedacht, dass so<br />
etwas Großes in meinem Leben geschieht –<br />
aber jetzt wird es mir langsam bewusst.“<br />
Auch in diesem Jahr brachte die <strong>St</strong>ernsingeraktion wieder ein tolles Ergebnis ein: 6.300<br />
Euro – 1.500 Euro mehr als im vergangenen Jahr.<br />
Und wie schön war der Gottesdienst: Beim Einzug aus der Sakristei war die ganze Kirche<br />
voller <strong>St</strong>ernsinger in ihren schönen Kostümen – ein überwältigendes Bild. Und dann<br />
saßen alle Kinder vor dem Altar auf den <strong>St</strong>ufen und beantworteten die Fragen von Pfarrer<br />
Westerkamp: „Wie seid Ihr von den Leuten aufgenommen worden?“ – „Freundlich,<br />
liebenswürdig, wir bekamen einen Kakao, mit einem Lächeln im Gesicht, sie sahen glücklich<br />
aus.“<br />
Kann es etwas Mutmachenderes geben als: Kinder sammeln für Kinder in Not – von den<br />
Ehrenamtlichen liebevoll unterstützt? Ein Dankeschön den <strong>St</strong>ernsingern und dem neuen<br />
Vorbereitungsteam für diesen Einsatz!<br />
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14 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
Plattdeutsche Messe<br />
Am Samstag, 28. Mai 2011 findet in <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> die<br />
Messe um 18 Uhr auf Plattdeutsch statt, predigen wrd<br />
Pfarrer Franz Westerkamp in seinem Heimatplatt.<br />
Bücherei <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
Filmspaß aus der Bücherei<br />
<strong>Die</strong> Bücherei <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> hat ganz aktuell ihr Angebot an Filmen für jede<br />
Altersgruppe erweitert. Zu den Neuanschaffungen gehören z.B.:<br />
Literaturverfilmungen: Buddenbrooks, <strong>Die</strong> Wanderhure, Balzac und die kleine chinesische<br />
Schneiderin; Musikfilme: Amadeus, Walk the Line.<br />
Für die Kleineren: Shaun das Schaf, Mama Muh und die Krähe, Ich einfach unverbesserlich,<br />
Der Grüffelo, Vorstadtkrokodile, Toy <strong>St</strong>ory 3.<br />
Für Krimifreunde: <strong>Die</strong> <strong>St</strong>ieg-Larsson-Trilogie; und natürlich zum Thema Liebe: Bride War,<br />
Ghost-Nachricht von Sam, Sex and the City 1+2.<br />
Es gibt alle Filme als DVD. <strong>Die</strong> Ausleihzeit beträgt 14 Tage und die Gebühr 1 € pro Film.<br />
Um allen Wünschen der Leser möglichst gerecht zu werden, nimmt das Bücherei-Team<br />
immer gerne Ihre Anregungen für weitere Filme entgegen.<br />
Das Team wünscht eine gesegnete Osterzeit.<br />
In den Ferien ist die Bücherei an jedem <strong>Die</strong>nstag von 9.30 bis 11.30 Uhr geöffnet.
Das lesenswerte Buch Buchtipp von Maria Ritter<br />
Wer ist schon normal? Paulo Coelho schreibt über das Verrücktsein.<br />
„Wo liegt Slowenien?“ Empört darüber,<br />
dass niemand zu wissen scheint, wo ihr Heimatland<br />
liegt, schreibt Veronika einen Brief<br />
an den Verfasser des so betitelten Artikels.<br />
Fast vergisst sie darüber, dass sie gerade<br />
eine Überdosis Schlaftabletten genommen<br />
hat, um ihren lang geplanten Selbstmord –<br />
endlich – in die Tat umzusetzen. Dabei ist<br />
Veronika eine junge Frau von gerade einmal<br />
24 Jahren, die ihr Leben eigentlich noch vor<br />
sich hat. Doch Veronika ist unglücklich und<br />
hat Angst, in der Routine ihres Lebens festzustecken.<br />
Veronika erwacht weder im Himmel noch in<br />
der Hölle, sondern in Villete, der berüchtigten<br />
Klinik für psychisch kranke Menschen<br />
– für „Verrückte“ – in Ljubljana.<br />
Kurz nach dem Aufwachen erfährt Veronika,<br />
dass sie nur noch kurze Zeit zu leben<br />
hat. Ihr Selbstmordversuch, so erklärt ihr<br />
der Chefarzt von Villete, Dr. Igor, habe einen<br />
unheilbaren Herzfehler ausgelöst.<br />
Zuerst scheint Veronika froh darüber zu<br />
sein, dass sie mit ihrem Selbstmordversuch<br />
letztlich doch nicht gescheitert ist, auch<br />
wenn sie nun auf den Tod warten muss.<br />
Doch den Zeitpunkt ihres Todes selbst zu<br />
bestimmen, war für sie wesentlich leichter<br />
als untätig auf ihn zu warten. Zudem lernt<br />
sie nach und nach einige Patienten in Villete<br />
kennen, deren Geschichten den Leser ebenso<br />
berühren wie Veronikas.<br />
Da ist die junge Zedka, die wegen ihrer Depressionen<br />
nach Villete gekommen ist und<br />
die Veronika verdeutlicht, dass Verrücktheit<br />
KÖB-Buchtipp<br />
prinzipiell keine Krankheit ist. Es kommt<br />
nur auf die Perspektive an.<br />
<strong>Die</strong> 65-jährige Mari ist eigentlich schon von<br />
ihren Panikattacken geheilt, hat sich aber<br />
dazu entschlossen, in Villete zu bleiben. Veronika<br />
wird durch Mari dazu angestoßen,<br />
ihre innersten Wünsche ernst zu nehmen<br />
und sie nicht<br />
zu verleugnen,<br />
sondern<br />
sie Wirklichkeit<br />
werden<br />
zu lassen.<br />
Eine besondereBeziehung<br />
baut<br />
Veronika zu<br />
dem SchizophrenenEduard<br />
auf, der in<br />
seiner selbstgeschaffenen<br />
Tr a u m w e l t<br />
lebt. Durch<br />
Musik kann<br />
sie ihn dort erreichen und weckt in ihm den<br />
Wunsch, in die „Wirklichkeit“ zurückzukehren.<br />
Anrührend schildert Paulo Coelho Veronikas<br />
Zeit in Villete und wie durch den Kontakt<br />
zu den anderen Patienten ihr Lebenswille<br />
zurückkehrt. Coelho erinnert daran, dass<br />
jeder Tag wie ein Wunder ist.<br />
Veronika beschließt zu sterben von Paulo<br />
Coelho. Zürich 2000. 224 S. 8,90 €<br />
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16 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
60 Jahre Kolpingsfamilie
<strong>Wolbeck</strong><br />
Am 4. Juni 2011 feiert unsere Kolpingsfamilie<br />
60-jähriges Bestehen<br />
Aus diesem Anlass wird die Jubiläumsmesse<br />
um 18.00 Uhr in unserer Pfarrkirche mit<br />
dem Diözesanpräses Dirk Holtmann gefeiert.<br />
<strong>Die</strong> ganze Gemeinde von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
ist dazu herzlich eingeladen.<br />
Es werden alle acht Kolpingsfamilien des<br />
<strong>St</strong>adtverbandes Münster mit ihren Bannern<br />
eingeladen, um damit die Zusammengehörigkeit<br />
zu unterstreichen und nach außen zu<br />
demonstrieren.<br />
Im Anschluss daran wird im Pfarrheim mit<br />
den Gästen aus anderen Vereinen unserer<br />
Gemeinde und der <strong>St</strong>adt eine Feierstunde<br />
abgehalten.<br />
Wir können nicht nur in unserer Kolpingsfamilie<br />
auf 60 Jahre zurücksehen, auch einige<br />
Mitglieder sind schon 60 bzw. 50 Jahre Kolpingbrüder.<br />
In den letzten Jahren ist unsere Kolpingsfamilie<br />
auf 55 Mitglieder gewachsen, womit<br />
wir uns in unserem Engagement bestätigt<br />
fühlen.<br />
Kolpingsfamilie sammelt Briefmarken für Berufsausbildung<br />
Seit 15 Jahren wurden alle in <strong>Wolbeck</strong> gesammelten<br />
Briefmarken und Alben von<br />
unserer Kolpingschwester Eva Schwegmann<br />
aus den Sammelstellen entnommen<br />
und weiter geleitet. <strong>Die</strong> Kolpingsfamilie<br />
<strong>Wolbeck</strong> sammelt weiter abgestempelte<br />
Briefmarken für die Berufsausbildung<br />
für junge Menschen in der so genannten<br />
„Dritten Welt“.<br />
Nun hat Eva Schwegmann ihr Amt abgegeben<br />
an Ewald Freisfeld. <strong>Die</strong> Kolpingsfamilie<br />
<strong>Wolbeck</strong> bedankt sich ganz<br />
herzlich bei Eva Schwegmann für ihren<br />
Einsatz im Bereich der Briefmarken.<br />
Kolping<br />
Alben und Sammlungen können ab sofort<br />
bei<br />
Ewald Freisfeld, Tel. 7124 oder<br />
Josef Heßling, Tel. 1228<br />
abgegeben werden.<br />
<strong>Die</strong> bekannten Sammelstellen sind weiterhin:<br />
In der Kirche im Turm<br />
Im Pfarrheim<br />
Im Treff am Turm / Eine-Welt-Laden<br />
In der Volksbank<br />
Wir danken den eifrigen Sammlern und<br />
Spendern schon im Voraus ganz herzlich.<br />
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18 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
Fasten:<br />
Jeden Tag ein bisschen besser<br />
In der Fastenzeit geht es nicht nur<br />
darum, auf Süßigkeiten zu verzichten.<br />
<strong>Die</strong> Fastenzeit ist vor allem eine<br />
Zeit, in der wir uns überlegen, ob unser<br />
Leben, so wie wir es leben, gut<br />
ist. Es geht also darum, besser zu<br />
werden – wie es in der Supermarktwerbung<br />
heißt: „Jeden Tag ein bisschen<br />
besser“<br />
<strong>Die</strong> Fastenzeit hat genau 40 Tage. An<br />
jedem Tag können wir also ein bisschen<br />
besser werden. Zum Beispiel,<br />
indem wir darauf verzichten, Süßigkeiten<br />
zu essen. Aber das ist nur eine<br />
Möglichkeit. Manche verzichten auch<br />
auf andere Sachen wie Fernsehgucken<br />
oder Fleisch essen.<br />
Schon im Mittelalter haben sich Menschen<br />
überlegt, besser zu werden.<br />
Sie nannten das Umkehr – und so<br />
wird es noch heute genannt. Manche<br />
Menschen sind zur Umkehr sehr, sehr<br />
lange Wege gelaufen. Das waren die<br />
Pilger. Sie wollten auf ihrem Pilgerweg<br />
Gott näher kommen.<br />
In einer großen Kirche in Frankreich<br />
gibt es ein riesiges Labyrinth. In diesem<br />
Labyrinth gingen die Pilger einen<br />
Weg: vom Rand in die Mitte. Beim<br />
Gehen konzentrierten sie sich auf alles,<br />
was nicht so gut in ihrem Leben<br />
war. Sie überlegten sich, was sie noch<br />
besser machen könnten.<br />
Das Labyrinth bildet unseren Lebensweg<br />
ab: Auch der ist nicht immer<br />
gerade. Es gibt viele Kurven, an denen<br />
man sich entscheiden muss. Und<br />
manchmal hat man das Gefühl, das<br />
Ziel aus dem Blick verloren zu haben.<br />
Aber das Gute am Labyrinth ist, dass<br />
man immer ans Ziel findet. Anders als<br />
in einem Irrgarten, kann man sich im<br />
Labyrinth nicht verlaufen. Der Weg<br />
führt immer zur Mitte.<br />
Auf der Seite rechts findet ihr das<br />
Labyrinth aus der Kirche in Frankreich<br />
(es heißt das Labyrinth von Chartres).<br />
Und so könnt auch ihr es abgehen:<br />
Trennt die Seite aus dem Heft, oder<br />
paust es auf einem Papier durch.
Dann steckt es in eine Klarsichtfolie<br />
und gebt einen Tintenklecks aus eurem<br />
Füller auf die Folie. Dann könnt<br />
ihr mit der Tinte den Verlauf des Labyrinths<br />
nachgehen.<br />
Vielleicht überlegt auch ihr dabei, was<br />
Quelle: http://www.veniceunity.com/labyrinth/ChartresLabyri<br />
Palmstockbasteln für Kinder<br />
<strong>Die</strong> Kinderseite<br />
ihr morgen besser machen könnt!<br />
Wenn ihr das Ziel erreicht habt, entfernt<br />
den Tintenklecks vorsichtig mit<br />
einem Taschentuch.<br />
Viel Spaß beim Ausprobieren!<br />
<strong>St</strong>ephanie Feder<br />
<strong>Die</strong> Messdienerleiterrunde lädt alle Kinder der Gemeinde zum Palmstockbasteln ins Pfarrheim<br />
ein. Für Buchsbaum, Holzstäbe und Deko-Material ist gesorgt. Wer mitbasteln möchte,<br />
bringt einfach seine eigene Schere mit.<br />
Samstag, 16. April von 15.00 bis 18.00 Uhr im Messdienerraum im Pfarrheim.<br />
Alle sind herzlich eingeladen zur Segnung der Palmstöcke und -zweige am Palmsonntag, dem<br />
17. April um 10.30 Uhr vor dem Achatius-Haus. Von dort geht es dann in einer Prozession<br />
zur Kirche.<br />
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20 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
<strong>Die</strong> Kar- und Oster-WG für Jugendliche<br />
Bevor die Alte Vikarie einem neuen Zweck zugeführt wird, herrscht noch einmal Leben in<br />
dem alten Gebäude: Von Gründonnerstag bis Ostersonntag findet dort die diesjährige Aktion<br />
für Jugendliche als Kar- und Oster-WG statt. Jugendliche ab 16 Jahren können für diese Tage<br />
mit einziehen in die Vikarie. Gemeinsam mit Pastoralassistent Klaus Nelißen und Pastoralreferent<br />
Richard Schu-Schätter werden sie diese Tage in einer besonderen Form gestalten, mit<br />
gemeinsamem Kochen, gemeinsamen Morgen- und Spätimpulsen und einem Programm, das<br />
den Übergang vom „Tod zur Auferstehung“ feiert.<br />
Künstler gestaltet diesjährige Osterkerze<br />
<strong>Die</strong> diesjährige Osterkerze wird von dem Münsteraner Künstler Patrick Schoden gestaltet.<br />
Unter dem Titel „Fragmente“ wird er eine plastische wie eindrückliche Kerze gestalten. Der<br />
Künstler, der für seine gestalteten Kerzen einen überregionalen Ruf besitzt, lässt <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
eine seiner raren Kreationen als Dank für die Spendung des Töpferofens der Gemeinde für<br />
die Jugendburg Gemen zukommen. Weitere Informationen zu den Kerzengestaltungen Schodens<br />
unter: www.patrick-schoden.de/14.html
Ökumenisches Fastenbrevier<br />
Angebote in der Fastenzeit<br />
Auch in diesem Jahr haben sich die evangelischen Gemeinden im Süd-Osten von Münster<br />
und die katholische Pfarreiengemeinschaft Süd-Ost ein gemeinsames Motto für die Fastenzeit<br />
gegeben. Unter dem Thema „FAST neu werd EN“ haben Gemeindemitglieder Texte für jeden<br />
Tag verfasst, die zum Nachdenken anregen sollen. Das Fastenbreivier kann zum Preis von 1,50<br />
Euro im Pfarrbüro sowie in den Schreibwarenläden <strong>Wolbeck</strong>s erstanden werden.<br />
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22 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
Regelmäßige Angebote in der Fastenzeit<br />
sonntags 21.00 Uhr Spätschicht mit Gesängen aus Taizé<br />
donnerstags 20.30 Uhr Gebet zur Nacht<br />
mittwochs Fastenaktion „7 Wochen anders“<br />
Sakrament der Versöhnung<br />
Zur Feier der Umkehr und Versöhnung besteht die Möglichkeit beim „Abend der Barmherzigkeit<br />
– Feier der Versöhnung“ am Palmsonntag um 18.00 Uhr.<br />
<strong>Die</strong> Möglichkeit zur persönlichen Beichte besteht am Karsamstag, dem 3. April ab 15 Uhr<br />
in der „Alten Sakristei“.<br />
Gottesdienste in der Karwoche<br />
Palmsonntag 18.00 Uhr Vorabendmesse<br />
8.30 Uhr Eucharistiefeier<br />
10.30 Uhr Palmweihe vor dem Achatius-Haus,<br />
Palmprozession zur Kirche und Eucharistiefeier<br />
18.00 Uhr Bußgottesdienst<br />
Gründonnerstag 20.00 Uhr Gedächtnisfeier des Letzten Abendmahles<br />
Festlicher Gottesdienst mit Kommunion<br />
unter den Gestalten von Brot und Wein,<br />
mitgestaltet vom Chor <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
Es ist in <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> Brauch, zu dieser Messfeier Lebensmittel für die Schwestern der hl.<br />
Klara in Senden mitzubringen und in die bereitgestellten Körbe zu legen. Wir bitten Sie,<br />
auch in diesem Jahr den Klarissen eine Ostergabe zu schenken.<br />
Betstunden vor dem Allerheiligsten<br />
21.15 – 21.45 Uhr: für alle Anwohner zwischen Angel und Bahn: Am Berler Kamp,<br />
Meinhövelstr., Dirk-von-Merveldt-<strong>St</strong>r., Franz-von-Waldeck-<strong>St</strong>r.,<br />
Jochen-Klepper-<strong>St</strong>r., Am <strong>St</strong>eintor, Am Wigbold, Juffernkamp, Hofstr.,<br />
Herrenstr., Drostenhofstr., Wallstr.<br />
21.45 – 22.15 Uhr: für alle Anwohner der <strong>St</strong>raßen nördlich der Angel: Am Borggarten,<br />
Marienfeldweg, Von-<strong>St</strong>einbeke-Weg, Von-Krekenbeck-Weg, Von-<br />
Ascheberg-Weg, Von-Grüter-Weg, Von-Walsen-Weg, Achatiusweg,<br />
<strong>Nikolaus</strong>weg, Conradusweg, Bredewieske, Tönskamp, Janskamp,<br />
Haugenkamp, Pferdekamp, Dabeckskamp, Lackmannweg, Telgter<br />
<strong>St</strong>r., Berdel, Kreuzbach, Im Bilskamp, Am Tiergarten, Zur Walbe-
Besondere Gottesdienste in der Fastenzeit, der Karwoche und zu Ostern<br />
ke, Goldbrink, Silberbrink, Kupferbrink, Lerschmehr, In der Brinke,<br />
Eschstr., Tönne-Vormann-Weg, <strong>Wolbeck</strong>er Windmühle<br />
22.15 – 22.45 Uhr: für alle Anwohner südlich der Bahnlinie Hiltruper <strong>St</strong>r., Von-Holte-<strong>St</strong>r.,<br />
An der Vogelrute, Petersheide, Anton-Aulke-<strong>St</strong>r., <strong>Die</strong>ninckstr., Zumbuschstr.,<br />
Bermestr., Bürenstr., Buxtrup, Grüner Weg, Pewostr.<br />
23.00 – 23.30 Uhr Anbetungsstunde der Jugend mit JuBaCho<br />
Karfreitag 11.00 Uhr Kreuzwegandacht für Kinder<br />
15.00 Uhr Feier vom Leiden und <strong>St</strong>erben Christi<br />
17.00 Uhr Minigottesdienst in der evangelischen Kirche<br />
Karsamstag 15.00 Uhr Beichtgelegenheit „Alte Sakristei“<br />
21.30 Uhr Feier der Osternacht mit Lichtfeier, Wortgottesdienst<br />
und Eucharistie, mitgestaltet von der Choralschola<br />
Es findet eine Erwachsenentaufe statt.<br />
Ostersonntag 7.00 Uhr Ökumenische Auferstehungsfeier auf dem Friedhof<br />
8.30 Uhr Festhochamt, mitgestaltet vom Chor <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
11.00 Uhr Eucharistiefeier besonders für Familien mit Kindern,<br />
anschließend Ostereiersuchen im Pfarrhausgarten<br />
Ostermontag 8.30 Uhr Eucharistiefeier<br />
11.00 Uhr Eucharistiefeier<br />
Osterkerzen 2011<br />
Seit Weihnachten haben Frau Horstrup und Frau Thomalla mehr als 700 Kerzen mit<br />
viel Liebe und Geschmack österlich gestaltet. Es sind sieben neue Musterkerzen in den<br />
verschiedensten Farben entstanden. <strong>Die</strong> Kerzen werden geweiht und ab Aschermittwoch<br />
für 6 € an neun <strong>St</strong>ellen im Ort verkauft: im Pfarrbüro und im Eine-Welt-Laden, in den<br />
Gärtnereien Runtenberg, Schmitz und Rohlmann, im Hofladen Wortmann (Telgter <strong>St</strong>raße),<br />
im Modehaus Ulli B, im „Kleinen Bilderladen“, bei Deko-Flair Schapmann und der<br />
Fußpflege Heithoff.<br />
Am Palmsonntag können Sie nach den Gottesdiensten Kerzen in der Kirche erwerben.<br />
Der gesamte Erlös aus dem Kerzenverkauf wird aufgeteilt und gespendet: etwa an das<br />
Johannes-Hospiz in Münster, den Eine-Welt-Laden und weitere caritative Einrichtungen.<br />
Ein Teil bleibt in der Pfarrgemeinde. Im vergangenen Jahr wurden von diesem Geld u.a.<br />
ein Weihrauchfass und ein Schiffchen neu versilbert.<br />
23
24 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
„Ich muss viel Zeitmanagement führen“<br />
Im <strong>Glocke</strong>-Interview erzählt Johannes Gröger von seinem Weg zum <strong>St</strong>ändigen Diakon,<br />
wie er zum Sprecher aller Diakone im Bistum Münster wurde und inwieweit seine neuen<br />
Herausforderungen auf Bistumsebene seinen Zeithaushalt für <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> betreffen.<br />
<strong>Glocke</strong>: Herr Gröger, Sie sind seit bald<br />
fünf Jahren Diakon. Was schöpfen Sie aus<br />
diesem Amt?<br />
Gröger: Diakon-Sein<br />
steht für mich am<br />
Ende eines Prozesses.<br />
Dass ich Diakon wurde,<br />
hat viel mit dem<br />
zu tun, was ich seit 12<br />
Jahren als Schulseelsorger<br />
am Berufskolleg<br />
<strong>St</strong>. Michael in Ahlen<br />
erlebt habe. Denn als<br />
Schulseelsorger konnte<br />
ich mich in besonderer<br />
Weise für die am<br />
Schulalltag Beteiligten<br />
in den <strong>Die</strong>nst nehmen<br />
lassen. Von diesen Erfahrungen<br />
ausgehend,<br />
war der Weg zum Diakonenamt<br />
nicht mehr<br />
weit. Sich den Armen<br />
in jeglicher Art zuzuwenden,<br />
in ihnen die<br />
Gegenwart Gottes zu<br />
sehen und gleichzeitig<br />
zu wissen, dass die<br />
Mitte dieses Tuns das<br />
Evangelium selbst ist,<br />
das im Menschen lebendig wird, dies erfüllt<br />
mich mit großer Freude.<br />
<strong>Glocke</strong>: Mit dem Amt des Diakons haben<br />
Sie nicht nur Aufgaben in <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
übernommen . . .<br />
Gröger: Direkt nach meiner Weihe am 26.<br />
November 2006 fragte mich der damalige<br />
Domvikar Franz-Josef Overbeck, ob ich<br />
nach Maßgabe des Möglichen liturgische<br />
Aufgaben als ständiger Diakon am Dom<br />
zu Münster übernehmen wolle. Der Hintergrund<br />
ist, dass es dem Bistum wichtig ist, in<br />
seiner Kathedralkirche die Vielfalt der Ämter<br />
im Bistum widerzuspiegeln. Somit sind<br />
auch ständige Diakone während der Kapitels-<br />
und Pontifikalämter erwünscht. Seither
nehme ich hin und wieder am Wochenende<br />
liturgische <strong>Die</strong>nste im Dom wahr, so auch<br />
bei der jüngsten Seligsprechung oder bei den<br />
Bischofsweihen im letzten Jahr.<br />
<strong>Glocke</strong>: Dabei ist der Diakon im Gottesdienst<br />
ja nicht schmückendes Beiwerk . . .<br />
Gröger: Ganz und gar nicht: Der Diakon<br />
steht am Altar stellvertretend für all die,<br />
die im Fokus des diakonalen <strong>Die</strong>nstes der<br />
Kirche sind. Das sind die Hilfsbedürftigen,<br />
mit denen es gilt,<br />
die Spannungen des<br />
Lebens durchzustehen,<br />
die man nicht<br />
aufheben kann. Der<br />
Diakon ist der Anwalt<br />
der Armen in<br />
der Liturgie. Darum<br />
ist es normalerweise<br />
ureigene Aufgabe<br />
des Diakons, die<br />
Fürbitten zu sagen.<br />
Er ist Sprachrohr der<br />
Armen und Auge<br />
des Bischofs dafür,<br />
wo die Not ist.<br />
<strong>Glocke</strong>: Innerhalb<br />
der Gruppe der<br />
<strong>St</strong>ändigen Diakone<br />
des Bistums haben<br />
Sie seit einem Jahr<br />
auch eine besondere<br />
Aufgabe . . .<br />
Gröger: 2009 wurde<br />
ich von meinen<br />
Mitbrüdern zum<br />
Sprecher des Diakonenrats gewählt. <strong>Die</strong>ser<br />
gehört zu den beratenden Gremien des Bischofs,<br />
und wir treffen uns regelmäßig mit<br />
unserem Bischof Dr. Felix Genn zu den<br />
Dingen, die anstehen. Bischof Felix sucht<br />
unseren Rat in den Fragen seines Handelns,<br />
wobei die Zusammenarbeit von einer gro-<br />
Interview mit Diakon Gröger<br />
ßen Offenheit und hoher Wertschätzung<br />
gekennzeichnet ist. Dabei bringen wir auch<br />
unsere eigenen Themen ein.<br />
<strong>Glocke</strong>: Damit sind bestimmt nicht wenige<br />
Aufgaben verbunden . . .<br />
Gröger: Sicherlich ist dies eine besondere<br />
Aufgabe und Herausforderung. Denn mit<br />
dem Amt ist auch die regelmäßige Teilnahme<br />
an Treffen der Bundes- und der Regionalkonferenz<br />
der Arbeitsgemeinschaft <strong>St</strong>ändiges<br />
Diakonat verbunden. Dabei erfahre<br />
ich viel von Entwicklungen und Erfahrungen<br />
aus den anderen Bistümern, die man<br />
dort zum Beispiel mit den Fusionsprozessen<br />
gemacht hat. Zudem gibt es auf Bistumsebene<br />
Gremiensitzungen, den Austausch<br />
mit anderen Räten, dem Priester- und dem<br />
Pastoralreferentenrat.<br />
Gerade in der gegebenen kirchlichen Umbruchsituation<br />
ist dies eine hoch spannende<br />
Aufgabe, bei der man viel von den Entwicklungen<br />
des Bistums mitbekommt.<br />
Bei allem ist und bleibt es aber ein bescheidener<br />
<strong>Die</strong>nst im Interesse des <strong>St</strong>ändigen Diakonates<br />
in der gegebenen Situation.<br />
<strong>Glocke</strong>: Wieviele Diakone gibt es eigentlich?<br />
Gröger: Im Bistum Münster haben wir die<br />
meisten <strong>St</strong>ändigen Diakone in Deutschland.<br />
Fast jeder zehnte der rund 3.000 <strong>St</strong>ändigen<br />
Diakone in Deutschland ist aus Münster.<br />
Auch bleibt hier unsere Zahl noch relativ<br />
konstant. Während es in anderen Bistümern<br />
weniger Diakone werden, lassen sich bei uns<br />
noch fast jedes Jahr zehn Männer zu <strong>St</strong>ändigen<br />
Diakonen weihen.<br />
<strong>Glocke</strong>: Wie können Sie bei Ihrer Arbeit aus<br />
Ihren Erfahrungen in <strong>Wolbeck</strong> profitieren?<br />
Gröger: Bei der Taufkatechese, für die ich<br />
in <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> zuständig bin, ist das zum<br />
Beispiel sehr konkret. In der Fort- und Weiterbildung<br />
der Diakone des Bistums teile<br />
25
26 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
ich bisweilen als Referent Einblicke meiner<br />
Erfahrungen aus der Taufkatechesearbeit in<br />
<strong>Wolbeck</strong> mit anderen.<br />
<strong>Glocke</strong>: Seit Sommer 2010 haben Sie nun<br />
auch noch eine dienstliche Aufgabe in der<br />
<strong>St</strong>udentengemeinde KSHG in Münster angenommen,<br />
die eine Veränderung Ihrer<br />
schulischen Tätigkeit mit sich brachte.<br />
Gröger: 2010 wurde das Mentorat für die<br />
angehenden Religionslehrer neu aufgestellt<br />
und institutionell der <strong>St</strong>udentengemeinde<br />
angegliedert. Damit einher ging eine personelle<br />
Aufstockung. Ich ergänze nun das neue<br />
Team um den <strong>St</strong>udentenpfarrer Dr. Jan Loffeld,<br />
der Religionspädagogin Veronika Hüning,<br />
die mit einer halben <strong>St</strong>elle in der Schule<br />
sowie mit einer halben <strong>St</strong>elle im Mentorat<br />
mitarbeitet sowie der Pastoralreferentin Jutta<br />
Kasberg. Mit halber <strong>St</strong>elle arbeite ich dort<br />
ebenfalls als jemand mit, der in das Mentorat<br />
seine Erfahrungen aus fast 20-jähriger Tätigkeit<br />
als Religionslehrer mit einbringt. Beinahe<br />
hätte es in diesem Zusammenhang ein<br />
Wiedersehen und eine Zusammenarbeit mit<br />
unserem ehemaligen Pfarrer Siegfried Kleymann<br />
gegeben, der in seiner Funktion als<br />
<strong>St</strong>udentenpfarrer ursprünglich für den Aufbau<br />
des Mentorats in der KSHG vorgesehen<br />
war. Doch dann wurde ihm die Aufgabe<br />
der Geistigen Leitung des Cusanuswerkes in<br />
Bonn übertragen …<br />
<strong>Glocke</strong>: Was genau macht das Mentorat?<br />
Gröger: Wir begleiten angehende Religions-<br />
<strong>St</strong>ichwort: Diakon<br />
lehrerinnen und -lehrer in ihrer Ausbildung.<br />
Dabei schauen wir auf die Persönlichkeitsund<br />
Glaubensbildung. Am Ende der Lehrerausbildung<br />
steht die Lehrbeauftragung des<br />
Bischofs, die Missio Canonica.<br />
Wir begleiten die <strong>St</strong>udierenden neben der<br />
wissenschaftlichen Ausbildung, die an der<br />
Universität vermittelt wird, auf dem Weg<br />
zur Missio. Das Mentorat ist zunehmend<br />
wichtiger geworden, weil die Religionslehrer<br />
von heute nicht mehr automatisch aus dem<br />
kirchlichen Milieu kommen. Wir bauen an<br />
dieser <strong>St</strong>elle Brücken, denn den Glauben<br />
vermitteln braucht ein authentisches Auftreten.<br />
<strong>Glocke</strong>: Und gefällt die neue Arbeit?<br />
Gröger: Ich empfinde es als ein großes Glück,<br />
nach 20 Jahren Schuldienst berufliche Erfahrungen<br />
an zukünftige junge Kolleginnen<br />
und Kollegen weitergeben zu dürfen. Das<br />
bedeutet, Veranstaltungen durchzuführen,<br />
die das Profil des Religionslehrers schärfen,<br />
zum Beispiel zur nicht einfachen Notenvergabe<br />
im Fach Religion oder zur Gestaltung<br />
von Schulgottesdiensten.<br />
<strong>Glocke</strong>: <strong>Die</strong>se neue Aufgabe bedeutet sicherlich<br />
auch: Kürzertreten in <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>.<br />
Gröger: Bedingt „Ja“. Im Rahmen der Ausbildung<br />
zum Diakon (mit Zivilberuf) hat<br />
uns der damalige Institutsleiter folgende Prioritätenliste<br />
mit auf den Weg gegeben:<br />
(griech.: „<strong>Die</strong>ner“) <strong>Die</strong> katholische Kirche unterscheidet zwischen dem Diakon als Durchgangsstufe<br />
auf dem Weg zur Priesterweihe und als eigenständiges Amt, das auch verheirateten<br />
Männern ab dem 35. Lebensjahr offen steht. Das Amt des <strong>St</strong>ändigen Diakons kann<br />
haupt- oder nebenamtlich ausgeübt werden. Diakone werden durch den Bischof geweiht.<br />
Damit überträgt er ihnen die Vollmacht, zu predigen, die Taufe und die heilige Kommunion zu<br />
spenden und kirchliche Begräbnisse vorzunehmen.<br />
Hauptaufgabe des Diakons ist die Unterstützung der Pfarrer in der Gemeindeseelsorge<br />
und Gemeindecaritas. (Quelle: Bistum Essen)
1) Verantwortung für die Familie<br />
2) Verantwortung für den Beruf<br />
3) <strong>Die</strong>nst als Diakon<br />
Das gilt für uns <strong>St</strong>ändige Diakone. Mein<br />
<strong>Die</strong>nst als Diakon mit Zivilberuf ist ja ein<br />
Ehrenamt, und ich muss dies zusammen<br />
bekommen mit den Ansprüchen meiner<br />
Familie, meines Berufs und den Wünschen<br />
der Gemeinde. Ich muss viel Zeitmanagement<br />
führen, und seit meinem Einstieg in<br />
der KSHG musste ich meine Mitarbeit in<br />
<strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> leider etwas zurückschrauben.<br />
Obwohl ich nun nur noch mit einer halben<br />
<strong>St</strong>elle in der Schule tätig bin, bleiben mir<br />
im Bereich der Tätigkeit im Mentorat auch<br />
Abendtermine, die mir so nicht mehr in der<br />
Gemeinde bleiben.<br />
<strong>Glocke</strong>: Was bedeutete dies konkret für <strong>St</strong>.<br />
<strong>Nikolaus</strong>?<br />
Gröger: Bisher waren meine Schwerpunkte<br />
als Diakon die Taufkatechese, die Begleitung<br />
Interview mit Diakon Gröger<br />
des Minigottesdienstkreises und die Kooperation<br />
mit dem Kindergarten. Aus Rücksicht<br />
auf meine Familie und den Beruf habe ich<br />
mich aus dem Minigottesdienstkreis zurückgezogen,<br />
auch wenn es mir leid tut.<br />
<strong>Glocke</strong>: Das fällt bestimmt nicht leicht.<br />
Gröger: Es ist schwer, aber es gilt verantwortungsbewusst<br />
mit der Situation umzugehen.<br />
Vor diesem Hintergrund bin ich meiner Frau<br />
<strong>St</strong>efanie unglaublich dankbar, dass Sie mich<br />
auf diesem Weg begleitet und mir oft „den<br />
Rücken frei hält“. Ohne ihre verständnisvolle<br />
Unterstützung könnte ich diesen vielfältigen<br />
<strong>Die</strong>nst als Diakon in unserer Gemeinde<br />
und für unser Bistum nicht leisten!<br />
Ich werde auf jeden Fall auch in Zukunft für<br />
<strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> erhalten bleiben und freue mich<br />
auf die Jahre in dieser Gemeinde, auch auf<br />
die Zeit über die Fusion hinaus. Das werden<br />
spannende, aber auch fruchtbare Jahre werden<br />
– da bin ich mir sicher.<br />
27
28 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
1. Geburt Jesu<br />
Maria und Josef und das Kind in der<br />
Krippe.<br />
<strong>Die</strong> Geschenke der Heiligen drei Könige:<br />
Geben ist der Schlüssel, um zu empfangen.<br />
„The Broken Bread“ –<br />
<strong>St</strong>ationen des Lebens Jesu<br />
als Spiegel menschlicher<br />
Lebenserfahrung<br />
2. <strong>Die</strong> Taufe im Jordan<br />
Der Heilige Geist steigt in<br />
Gestalt einer weißen Taube<br />
auf Jesus hinab.<br />
Seit Herbst hängt es im Pfarrheim von <strong>St</strong>.<br />
<strong>Nikolaus</strong> und ist schon längst ein vertrautes<br />
wie bereicherndes Objekt im Foyer geworden:<br />
das beeindruckende Holzrelief „The<br />
Broken Bread“ des nigerianischen Künstlers<br />
Anthony Nwachukwu. Dank einer großzügigen<br />
Spende ist diese Plastik nun auch langfristig<br />
für <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> gesichert. Das Kunstwerk,<br />
das der Künstler als sein Hauptwerk<br />
bezeichnet, soll im Pfarrheim ausgestellt
3. <strong>Die</strong> Wunder Jesu<br />
Sie werden symbolisiert durch das Weinglas, die<br />
Taube, den <strong>St</strong>ock, ein Haus, die Tasse mit Wasser<br />
usw.<br />
Der <strong>St</strong>ock steht symbolisch für Nächstenliebe,<br />
das Fischskelett für den Verlust von Lebenskraft.<br />
Darüber sieht man den großen „Himmelstopf“:<br />
Alles Gute, die Fülle des Lebens, kommt von<br />
oben.<br />
werden als „Hingucker“ für den Beitrag des<br />
Ökumenischen Eine-Welt-Kreises (ÖWK)<br />
zum Gemeindeleben. Der mitgliederstärkste<br />
Eine-Welt-Kreis in Münster setzt damit<br />
ein Zeichen für das anhaltende Engagement<br />
seiner zahlreichen Unterstützer und für die<br />
bleibende Verbundenheit mit unserem Partnerland<br />
Nigeria.<br />
Im Folgenden möchten wir Ihnen die<br />
„Theologie“ erklären, die in dem Werk<br />
4. Einzug in Jerusalem<br />
von Anthony Nwachukwu verborgen liegt.<br />
Entdecken Sie die Lebensstationen Jesu im<br />
Spiegel dieses großartigen westafrikanischen<br />
Künstlers!<br />
Wir hoffen, dass das Kunstwerk „Broken<br />
Bread“ in naher Zukunft der Gemeinde<br />
übergeben werden kann.<br />
Ingrid Sieverding<br />
ÖWK-Vorsitzende<br />
ÖWK<br />
<strong>Die</strong>ser Ausschnitt<br />
zeigt den Einzug<br />
in Jerusalem, symbolisiert<br />
durch<br />
den Palmzweig.<br />
Darunter die<br />
Versuchung Jesu<br />
in der Wüste.<br />
Symbolisch dargestellt<br />
durch den<br />
Fisch, der mit offenem Maul darauf<br />
wartet, den Köder zu verschlingen.<br />
Doppelte Symbolik: Der Köder<br />
würde den Fisch töten.<br />
29
30<br />
5. Jesus im Garten Gethsemane<br />
<strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
<strong>Die</strong> Speere und Pfeile,<br />
versteckt hinter den<br />
Blättern, symbolisieren<br />
die Soldaten, die<br />
Jesus gefangen nehmen<br />
werden.<br />
Wallfahrt nach Telgte<br />
6. Jesus vor Pilatus und das Urteil<br />
Der Kelch und die Hostie darüber<br />
symbolisieren die Eucharistie<br />
und das Mysterium der<br />
Wandlung in Leib und Blut Jesu.<br />
7. Auf dem Weg nach Golgatha<br />
Unsere diesjährige Wallfahrt nach Telgte findet am 17. Juli statt. <strong>Die</strong> Fußpilger starten um<br />
6.00 Uhr an der Kirche. Der Gottesdienst in Telgte findet um 9.00 Uhr statt.<br />
Anschließend besteht die Möglichkeit zum gemeinsamen Kreuzweg.<br />
Der Gottesdienst um 8.30 Uhr in <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> entfällt.
Jesus begegnet seiner Mutter<br />
Im unteren Teil:<br />
Jesus ist unter dem Gewicht<br />
des Kreuzes zusammengebrochen.<br />
Taizé-Fahrt im Sommer<br />
8. <strong>Die</strong> weineneden Frauen von Jerusalem<br />
ÖWK<br />
<strong>Die</strong> zahlreichen Fesseln stehen<br />
für die Unfähigkeit zu handeln,<br />
für Hilflosigkeit, das Messer für<br />
tödliche Gewalt.<br />
Interessierte Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 28 Jahren sind eingeladen,<br />
eine Woche beim Internationalen Jugendtreffen der Ökumenischen Bruderschaft von<br />
Taizé zu Gast zu sein. <strong>Die</strong> Unterbringung erfolgt in Zelten, die Anreise mit dem Bus. <strong>Die</strong> Fahrt<br />
wird mitorganisiert von der evangelischen Kirchengemeinde <strong>Wolbeck</strong>.<br />
Wir fahren in der ersten Sommerferienwoche, vom 24. bis 31. 7. 2011. <strong>Die</strong> Kosten der Fahrt<br />
werden voraussichtlich bei etwa 160,- Euro liegen. Nähere Informationen und Anmeldung bei<br />
Pfarrerin Wemhöner, Tel. 02506/7177.<br />
31
32 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
9. Golgatha<br />
Jesus wird seiner Kleider beraubt.<br />
Symbole: die Sonne: Symbol des Lichtes,<br />
des Wissens und der Wahrheit;<br />
sie scheint auf den Nagel, Symbol der<br />
Folter; die Schildkröte: Symbol für<br />
Betrug, Langsamkeit und Laxheit; die<br />
Biene symbolisiert Züchtigung und<br />
Schmerz, aber sie ist auch die Erzeugerin<br />
von Süße; die Schlange: Symbol<br />
der Versuchung und Bedrohung. Der<br />
Knochen symbolisiert den Tod.<br />
10-Jahrfeier Achatiushaus<br />
10. The Broken Bread – Das gebrochene Brot<br />
<strong>Die</strong> einzelnen Teile des Brotes in<br />
verschiedenen Nuancen der Farbe<br />
Weiß sind so zahlreich, dass genug für<br />
alle da ist.<br />
Blut tropft unter einigen Teilen und<br />
symbolisiert den Tod.<br />
Am 3. Juli feiert das Achatiushaus sein 10-jähriges Bestehen.<br />
Aus diesem Grund wird der traditionelle Ökumenische Freiluftgottesdienst an diesem<br />
Tag um 11 Uhr Teil der Feierlichkeiten rund um das Haus sein. Der Gemeindegottesdienst<br />
entfällt.<br />
11. <strong>Die</strong> gekreuzigte Hand und das Kreuz
<strong>Die</strong> Hand steht für den Tod am<br />
Kreuz,<br />
symbolisiert aber gleichzeitig<br />
die Hand Gottes, in der wir alle<br />
geborgen sind.<br />
Messe mit Bea Nyga<br />
12. Das leere Grab und die Auferstehung<br />
ÖWK<br />
Symbole:<br />
Das weiße Gewand: Symbol für Rechtfertigung<br />
aus dem Glauben<br />
<strong>Die</strong> Frucht: Symbol der Fülle und Fruchtbarkeit<br />
Der Fisch: Symbol des Lebens aus dem Glauben<br />
Das Wasser: Symbol des Lebens<br />
Am Samstag, 26. März 2011 findet in <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> die Messe um 18 Uhr mit der musikalischen<br />
Gestaltung des Chorworkshops unter Anleitung von Bea Nyga statt.<br />
33
34 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
Zum Fusionsprozess<br />
<strong>Die</strong> vier Pfarrgemeinden <strong>St</strong>. Agatha, <strong>St</strong>. Bernhard, <strong>St</strong>. Ida und <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> sind<br />
auf dem Weg zur Zusammenführung. In diesem Prozess ist das Thema „Transparenz“<br />
ein wichtiges Anliegen. Auf den folgenden Seiten finden Sie Berichte aus der<br />
<strong>St</strong>euerungsgruppe und dem Seelsorgeteam, sowie je eine „Gemeindeseite“ unserer<br />
Nachbargemeinden.<br />
Im Internet finden Sie wichtige Informationen zum Fusionsprozess unter:<br />
www.pfarreiengemeinschaft.wordpress.com<br />
Aufeinander zugehen und schwierige Entscheidungen<br />
Ein Bericht aus der <strong>St</strong>euerungsgruppe<br />
zum <strong>St</strong>and der Vorbereitungen der Gemeindefusion 2012<br />
Wer aus unseren Gemeinden kann schon<br />
sagen, dass er es nicht gut fände, wenn die<br />
Pfarrkirche seiner bisherigen Gemeinde im<br />
Jahr 2012 auch Patronatskirche der neuen<br />
Pfarrei würde, zu der die vier Pfarrgemeinden<br />
im Jahr 2012 zusammengeführt werden?<br />
Immerhin identifizieren sich die Menschen<br />
mit ihrem jeweiligen Pfarrpatron, Kirchenräumen<br />
und Pfarrheimen – in den beiden<br />
Angelmodder Gemeinden, in Gremmendorf<br />
und in <strong>Wolbeck</strong>. Es fällt schwer, sich<br />
vorzustellen, dass die eigene Pfarrkirche irgendwann<br />
„nur noch“ eine Filialkirche ist,<br />
dass der Pfarrer in einem anderen Ortsteil<br />
wohnt und das vertraute Pfarrbüro eine<br />
Zweigstelle sein wird. <strong>Die</strong> Frage, welche<br />
Kirche zur Pfarrkirche werden und damit<br />
der neuen Pfarrei das Patrozinium geben<br />
soll, ist auch der <strong>St</strong>euerungsgruppe nicht<br />
leicht gefallen. Welche Kriterien kann man<br />
für diese Entscheidung anlegen? Welche<br />
Auswirkungen hat die Entscheidung auf die<br />
katholischen Christen in Münster Süd-Ost?<br />
Welche Folgen hat sie für die weiteren Entscheidungen,<br />
die im Fusionsprozess getroffen<br />
werden müssen?<br />
Wer sich ehrlich mit der Frage der Pfarrkirche<br />
und des Pfarrnamens auseinandersetzt,<br />
dem werden viele Möglichkeiten in den Sinn<br />
kommen. Doch: Eine beste Lösung, die
von allen mitgetragen werden kann, gibt es<br />
nicht. Nach einem intensiven Beratungsprozess<br />
hat die <strong>St</strong>euerungsgruppe im letzten<br />
Dezember den Pfarrgemeinderäten und<br />
Kirchenvorständen vorgeschlagen, Bischof<br />
Felix Genn zu bitten, entweder <strong>St</strong>. Ida oder<br />
<strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> als Pfarrkirche und Pfarrpatronin/Pfarrpatron<br />
der neuen Gemeinde<br />
zu benennen.<br />
Im Dezember und Januar haben die jeweiligen<br />
Gremien in ihren Sitzungen dieser<br />
Vorlage zugestimmt, und Anfang Februar<br />
wurde der Vorschlag an Bischof Felix Genn<br />
gesandt. Gleichzeitig wurde der Bischof gebeten,<br />
das Pfingstfest 2012 als Datum der<br />
Fusion festzulegen. Bis zum Redaktionsschluss<br />
unserer Pfarrbriefe lag noch keine<br />
Antwort vor. Das mag bereits anders sein,<br />
wenn Sie diese Zeilen lesen. Sie werden die<br />
Entscheidung in den Gottesdiensten, Publikanden,<br />
Tageszeitungen oder über unsere<br />
Internetseiten erfahren. Welche Kirche<br />
auch Pfarrkirche werden mag, die Diskussion<br />
um diese Frage hat gezeigt, dass die neue<br />
Gemeinde zwar einen eindeutigen Knotenpunkt<br />
braucht (Pfarrkirche, Hauptpfarrbüro,<br />
Sitz des Pfarrers), dass dadurch aber<br />
nicht drei „Außenbezirke“ entstehen<br />
sollen, die nur eine untergeordnete<br />
Rolle spielen. Vielmehr wird in<br />
die kommenden<br />
Fusion<br />
Entscheidungen die Erfahrung mit einfließen,<br />
dass wir in der neuen Gemeinde mehrere<br />
starke Gemeindeteile mit ansprechenden<br />
Kirchenräumen, lebendigen Gruppen<br />
und reichen Traditionen haben.<br />
<strong>Die</strong>sen großen Schatz zu bewahren und<br />
gleichzeitig zum Zusammenwachsen der<br />
vier Gemeinden beizutragen, wird eine große<br />
Herausforderung, der sich die Mitglieder<br />
der <strong>St</strong>euerungsgruppe um unserer Gemeinden<br />
willen gerne stellen.<br />
Das geht nicht ohne die Menschen, die sich<br />
in vielen Gruppen und Bereichen in unseren<br />
Gemeinden engagieren. In den Bereichen<br />
Öffentlichkeit und Katechese werden<br />
gerade die ersten Schritte gegangen. Andere<br />
pastorale Felder werden folgen: <strong>Die</strong> Verantwortlichen<br />
für diesen Bereich setzen sich<br />
zusammen, lernen sich kennen, entdecken<br />
Gemeinsamkeiten und Unterschiede und<br />
entwerfen Ideen und Vorschläge, wie die<br />
vier Gemeindeteile in diesem Bereich voneinander<br />
profitieren und zusammenarbeiten<br />
können. <strong>Die</strong> Erfahrung der letzten Wochen<br />
und Monate ist: da, wo das in gegenseitiger<br />
Wertschätzung geschieht, fällt es leichter,<br />
mit Zuversicht in die Zukunft der Gemeinde<br />
<strong>St</strong>. ? zu sehen.<br />
Angebote in der Fastenzeit<br />
� Komplet – mittwochs um 22.00 Uhr beten wir in <strong>St</strong>.<br />
Agatha das Nachtgebet der Kirche<br />
� Fastensuppenessen – Aschermittwoch von 12.00 –<br />
14.00 Uhr in <strong>St</strong>. Bernhard<br />
� Exerzitien im Alltag – Eine Woche lang (um 9.00 Uhr<br />
oder 18.00 Uhr) ein Impuls für den Tag in <strong>St</strong>. Ida<br />
35
36 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
Aus dem Seelsorgeteam<br />
Der Weg zu einer Gemeindezusammenlegung<br />
ist kein einfacher – auch nicht für das<br />
Team der hauptamtlichen Seelsorger in unserer<br />
Pfarreiengemeinschaft. <strong>Die</strong> damit verbundenen<br />
Prozesse<br />
sind auch für uns neu,<br />
so dass wir unsere Erfahrungen<br />
sammeln<br />
und für uns selber<br />
viele Dinge klären<br />
müssen. Wie stelle<br />
ich mir das pastorale<br />
Konzept für die neue<br />
Gemeinde vor? Was<br />
kann weitergehen wie<br />
bisher? Wo muss es<br />
vielleicht Veränderungen<br />
geben? Was sind<br />
Rahmenbedingungen,<br />
die ich für eine<br />
gute Arbeit brauche?<br />
Bis Ende letzten Jahres<br />
trafen wir Seelsorger<br />
uns in mehr oder<br />
weniger regelmäßigen<br />
Abständen, um uns<br />
über die verschiedenen<br />
Aktivitäten in<br />
den vier Gemeinden<br />
zu informieren und<br />
vereinzelt über Kooperationennachzudenken.<br />
Ein Ergebnis<br />
dieser Treffen ist zum Beispiel die gemeinsame<br />
Firmvorbereitung der Gemeinden <strong>St</strong>.<br />
Agatha, <strong>St</strong>. Bernhard und <strong>St</strong>. Ida in diesem<br />
Jahr.<br />
Doch nach dem 6. November, dem Tag, an<br />
dem sich die Pfarrgemeinderäte und Kir-<br />
chenvorstände aller Gemeinden getroffen<br />
haben, war für uns klar: Unsere Form der<br />
Kooperation muss intensiviert und besser<br />
strukturiert werden.<br />
Auf einem gemeinsamen Klausurtag des<br />
Seelsorge-Teams am 10. Januar in der LVHS<br />
Freckenhorst haben wir intensiv über unsere<br />
nächsten Schritte nachgedacht. Dabei<br />
erschien es uns wichtig, Ansprechpartner<br />
für die verschiedenen pastoralen Felder zu
enennen, die diese Bereiche auf dem Weg<br />
zur Fusion in den Blick nehmen. Es ist nicht<br />
möglich, neben dem „Alltagsgeschäft“ auch<br />
noch in allen Bereichen mitzubekommen,<br />
wie es in den anderen Gemeinden läuft, geschweige<br />
denn, sich Gedanken zu machen,<br />
wie es in diesen Feldern gemeinsam weitergehen<br />
könnte. Möglich ist jedoch, dass jeder<br />
von uns die Zuständigkeit für klar umgrenzte<br />
Themenbereiche übernimmt und diese<br />
Felder im Prozess der Zusammenführung<br />
begleitet. Dabei haben wir den Bereichen<br />
Erstkommunionkatechese, Firmkatechese<br />
und Öffentlichkeitsarbeit eine sehr hohe<br />
Fusion<br />
Priorität gegeben. Das heißt, dass dies die<br />
Felder für uns sind, die dringend in den<br />
kommenden Wochen angegangen werden<br />
müssen. In diesen – aber auch in allen anderen<br />
Bereichen – heißt es für uns, behutsam<br />
zu schauen, ob eine engere Kooperation<br />
sinnvoll, nötig oder unnötig ist. Wenn<br />
unsere vier Gemeinden fusionieren, kann<br />
die Zusammenlegung einzelner Gruppen<br />
im Einzelfall sinnvoll sein – Fusion bedeutet<br />
für uns jedoch nicht, dass dies auf jede<br />
Gruppe und jeden Bereich zutrifft. Es gibt<br />
eine Vielzahl von Aktivitäten, Gruppierungen<br />
und bereichernden Angeboten in den<br />
einzelnen Gemeinden. <strong>Die</strong>se Vielfalt wollen<br />
wir, wo immer es möglich ist, beibehalten.<br />
Sie sehen: Wir alle – Ehrenamtliche wie<br />
Hauptamtliche – haben nicht immer sofort<br />
eine Lösung parat. Aus meiner eigenen Erfahrung<br />
als Seelsorger in der bereits fusionierten<br />
Gemeinde <strong>St</strong>. Dionysius in Rheine<br />
weiß ich, dass dies auch nicht notwendig ist.<br />
Der vor uns liegende Weg ist für uns alle ein<br />
Lernprozess. <strong>Die</strong>s bedeutet, dass wir einige<br />
Dinge erst einmal ausprobieren und Erfahrungen<br />
sammeln müssen. Vielleicht auch,<br />
um dann später festzustellen, dass es so<br />
doch nicht geht. <strong>Die</strong>ses Zulassen von Veränderung<br />
und das Eingestehen von doch<br />
nicht optimal laufenden Prozessen gehören<br />
aus meiner Sicht zu den größten Herausforderungen.<br />
<strong>Die</strong>s kann nur gelingen, wenn<br />
wir uns auf den Weg des Lernens einlassen,<br />
Bereitschaft zeigen, etwas zu verändern und<br />
wertschätzend mit Fehlern umgehen können.<br />
Lernen, das ist manchmal anstrengend –<br />
in der Schule, im Leben und auch in der<br />
Kirche. Lernen bedeutet aber immer auch<br />
Zugewinn. <strong>St</strong>arten wir also gemeinsam die<br />
nächste Unterrichtsstunde.<br />
Sebastian Reimann<br />
Pastoralreferent<br />
37
38 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
Informationen aus <strong>St</strong>. Bernhard<br />
Passt das zu uns?<br />
In <strong>St</strong>. Bernhard scheiden sich oft die Geister,<br />
wenn es um wichtige Fragen des Glaubensund<br />
Lebensverständnisses geht. Anregungen<br />
und Hilfen werden uns immer wieder<br />
durch intensive Gespräche, aber auch durch<br />
Bilder gegeben, mit denen wir uns neu konfrontieren<br />
lassen.<br />
Im Pfarrgemeinderat wurde um ein Leitbild<br />
gerungen, und uns kam ein Schriftzitat zur<br />
Hilfe, das sich in dem großen Südfenster unserer<br />
Kirche gleichsam entfaltet:<br />
„Seid wachsam, steht fest im Glauben, seid<br />
mutig, seid stark!“ (1 Kor 16,13) und weiter<br />
heißt es dann: „Alles, was ihr tut, geschehe<br />
in Liebe.“<br />
Darum bemühen wir uns und versuchen,<br />
nicht nur Gastfreundschaft zu üben, sondern<br />
auch zu einer gastfreundlichen Gemeinde zu<br />
werden. Eine gute Hilfe sind uns hierbei die<br />
Ratschläge, die Bischof Wanke aus Erfurt so<br />
zusammenfasst:<br />
1. Einem Menschen sagen:<br />
Du gehörst dazu.<br />
2. Ich höre dir zu.<br />
3. Ich rede gut über dich.<br />
4. Ich gehe ein <strong>St</strong>ück mit dir.<br />
5. Ich teile mit dir.<br />
6. Ich besuche dich.<br />
7. Ich bete für dich.<br />
In der Liturgie, aber auch im alltäglichen<br />
Miteinander verändert sich vieles, wenn wir<br />
dies beherzigen und andere einladen, mit<br />
uns Neues zu entdecken.<br />
Dabei helfen uns auch die Tagesfahrten, die<br />
wir einmal in jedem Monat anbieten. Wir<br />
besuchen wichtige Kunstausstellungen und<br />
machen dabei die Erfahrung, dass nicht nur<br />
in Kirchen, sondern immer mehr auch in<br />
Museen etwas erwartet wird, was der Seele<br />
gut tut.<br />
Wer mit uns fährt, möchte sich in der Gruppe<br />
wohlfühlen und seinen Horizont erweitern.<br />
Durch Vorträge und andere Bildungsangebote<br />
wird oft eine Vertiefung möglich,<br />
die dankbar angenommen wird. Manchmal<br />
gelingt das nahezu direkt vor der eigenen<br />
Tür, wenn Künstler uns ihre Werke zur Verfügung<br />
stellen und uns Einblick gewähren<br />
in ihr eigenes Lebensverständnis: ob es die<br />
Fenster von Johannes Schreiter, der Kreuzweg<br />
von Tisa von der Schulenburg, Taufbecken,<br />
Altar und Bilderbibel von Heinrich<br />
Gerhard Bücker oder die vielen Arbeiten<br />
von Gertrud Büscher-Eilert sind. Manchmal<br />
gelingt es uns auch, junge Künstler zu ermutigen,<br />
ihre Werke bei uns auszustellen.<br />
In der kommenden Zeit soll ein besonderer<br />
Schwerpunkt auf Bildwerke aus orthodoxen<br />
Kirchen, aber auch auf Darstellungen aus<br />
Ländern des Vorderen Orients und aus Afrika<br />
gelegt werden.<br />
Wir meinen, dass es gut zu uns passt, wenn<br />
wir uns von anderen immer wieder die Welt<br />
neu erschließen lassen.<br />
Für uns ist es wie eine Zusage: „Auch du<br />
gehörst dazu“ und wir stellen dies immer<br />
wieder unter Beweis, indem wir alle dazu<br />
einladen, sich mit uns gemeinsam auf den<br />
Weg zu machen, der uns mit guten und neuen<br />
Erfahrungen bereichert.
Informationen aus <strong>St</strong>. Agatha<br />
Pfarreiengemeinschaft<br />
39
40 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
Informationen aus <strong>St</strong>. Ida<br />
Seit vielen Jahren<br />
kennen wir sie . . .<br />
Seit vielen Jahren kennen wir sie. Leben<br />
mit ihnen in unmittelbarer Nachbarschaft.<br />
Kennen ihre Namen und wissen, dass Gebäude<br />
und Einrichtungen sogar nach ihnen<br />
benannt wurden. Vielleicht können wir auch<br />
etwas über die Orte erzählen, über Angelmodde,<br />
Gremmendorf und <strong>Wolbeck</strong>, in<br />
denen sie in den vielen Jahren der Vergangenheit<br />
Heimat gefunden haben, welche<br />
Traditionen dort gelebt werden und welche<br />
besonderen Festlichkeiten es dort gibt. Sie<br />
fragen sich jetzt, wer sind diese Menschen,<br />
die wir doch eigentlich kennen müssten.<br />
Es sind die Namen der heiligen Agatha,<br />
der heiligen Ida, des heiligen Bernhard und<br />
des heiligen <strong>Nikolaus</strong>. Doch was wissen wir<br />
überhaupt von diesen besonderen Wesen?<br />
Was prägte ihr Leben, aus dem sich Menschen<br />
über Jahrhunderte inspirieren ließen<br />
und es auch heute noch tun? Eine Gestalt<br />
soll Ihnen heute kurz vorgestellt werden, die<br />
zugleich auch als die erste Heilige Westfalens<br />
beschrieben wird: Es ist die heilige Ida. Im<br />
Jahr 790 baute Ida in Herzfeld eine Kirche,<br />
wie es ihr in einem Traum befohlen worden<br />
war. Im Jahr 811 starb ihr Mann Egbert. Sie<br />
ließ ihn in der Nähe der Herzfelder Basilika<br />
bestatten. Sie selbst ließ sich über dem Grab<br />
eine Halle errichten, in der sie fortan lebte.<br />
Aufopferungsvoll kümmerte Ida sich bis zu<br />
ihrem Tod im Jahre 825 um die Armen und<br />
Notleidenden der Gegend. So wurde die<br />
heilige Ida zur Gründerin einer der ersten<br />
katholischen Gemeinden im Münsterland<br />
und ist zugleich für das pastorale und spiri-<br />
tuelle Handeln zum Sinnbild der Gemeinde<br />
in Gremmendorf geworden. Darin drückt<br />
sich eine Zielsetzung aus: nah am Leben<br />
der Menschen in unserer Gemeinde zu sein<br />
und dabei Gott als Mittelpunkt allen Lebens<br />
miteinander zu sehen. So wie die heilige Ida<br />
sich ihrer Vision – dem Bau einer Kirche in<br />
Herzfeld – stellte, so streben auch wir einen<br />
offenen und lebendigen Kontakt zu unseren<br />
Partnergemeinden in Angelmodde und<br />
<strong>Wolbeck</strong> an, um uns den neuen pastoralen<br />
Herausforderungen einer neuen Kirche im<br />
Süd-Osten von Münster zu stellen. So können<br />
wir am Bau einer neuen lebendigen Kirche<br />
mitwirken.<br />
Lernen Sie mehr von der heiligen Ida kennen:<br />
Wir laden Sie am Samstag, dem 18.<br />
Juni 2011 zu einer Familienwallfahrt per Bus<br />
oder mit dem Fahrrad nach Herzfeld ein.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie über das<br />
Pfarrbüro <strong>St</strong>. Ida (Telefon: 0251 - 61071).
Kirchenmusik in <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
Im kommenden Halbjahr finden folgende<br />
kirchenmusikalischen Konzerte und Veranstaltungen<br />
statt. Weitere ausführliche<br />
Informationen finden Sie im ausliegenden<br />
kirchenmusikalischen Halbjahresprogramm<br />
sowie auf der Homepage unserer Gemeinde<br />
(www.st-nikolaus-wolbeck.de).<br />
Sonntag, 13. März 2011 – 14.00 Uhr<br />
Das Gebet der Orgel<br />
Orgelklassiker<br />
Thorsten Schwarte – Orgel<br />
Samstag, 2. April 2011 – 20.00 Uhr<br />
Mein Herze schwimmt im<br />
Blut<br />
Kantatenkonzert zur Fastenzeit<br />
Philipp Mathmann – Sopran<br />
Elisabeth Wieland – Oboe<br />
Symphonia Nova<br />
Sonntag, 1. Mai 2011 – 18.00 Uhr<br />
Von Frau zu Frau<br />
Ein Liederabend<br />
Annette Bialonski – Mezzo-Sopran<br />
Aline Regner – Klavier<br />
Chortermine<br />
Kirchenmusik<br />
Samstag, 4. Juni 2011 – 20.00 Uhr<br />
Festkonzert<br />
Chorkonzert mit dem Neeber-Schuler-Chor,<br />
Frankfurt<br />
Ltg. Helmut Bartel<br />
Sonntag, 19. Juni 2011 – 18.00 Uhr<br />
Orgelkonzert<br />
Dr. Eberhard Hüppe, Orgel<br />
Sonntag, 10. Juli 2011 – 11.00 Uhr<br />
Gottesdienst mit dem<br />
Projektchor <strong>St</strong>. Benedikt<br />
Leitung: Michael Austenfeld<br />
Der Festgottesdienst am Ostersonntag um<br />
8.30 Uhr wird vom Chor <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> mitgestaltet.<br />
Der Chor singt die Missa brevis von<br />
Alberich Mazak (1609 – 1661) für Solosopran,<br />
Chor und Basso continuo. <strong>Die</strong>se Messvertonung<br />
ist ein schönes Beispiel barocktänzerischer<br />
Vokalmusik. Der stete Wechsel<br />
zwischen Solistin und Chor führt zu einem<br />
reizvollen, lebendigen Gesamtklang.<br />
Gründonnerstag 22. April 23.00 Uhr Anbetungsstunde mit JuBaCho<br />
Feier der Osternacht 23. April 21.30 Uhr mit der Choralschola<br />
Ostersonntag 24. April 8.30 Uhr mit dem Chor <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
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42 Ansprechpartner <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>Ort<br />
Öffnungszeit<br />
Beate Brigitte<br />
Schneider-Berning<br />
Pfarrsekretärinnen<br />
Schniedertüns<br />
Pfarrbüro<br />
Sakristan und Kirchenmusiker<br />
Thorsten Schwarte<br />
Herrenstraße 18 Tel.: 30 36 53<br />
schwarte@st-nikolaus-wolbeck.de<br />
Herrenstraße 15 Montag: 9.00 – 12.00 Uhr<br />
Tel.: 810 11 0<br />
Fax: 810 11 20<br />
<strong>Die</strong>nstag:<br />
<strong>Die</strong>nstag:<br />
Mittwoch:<br />
9.00 – 12.00 Uhr<br />
15.00 – 17.30 Uhr<br />
9.00 – 12.00 Uhr<br />
Donnerstag: 15.00 – 18.30 Uhr<br />
E-Mail:<br />
Freitag: 9.00 – 12.00 Uhr<br />
buero@st-nikolaus-wolbeck.de<br />
Christel Roer Caritasbüro Jeden 2. und 4. <strong>Die</strong>nstag: 15.30 – 17.00 Uhr<br />
Tel.: 25 44 Pfarrheim <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>,<br />
Leonie <strong>Die</strong>rkes Herrenstraße 17<br />
Tel.: 1323<br />
Karin Geschwinde Bücherei <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> Montag: 15.30 – 17.30 Uhr<br />
Tel.: 489 Herrenstraße 17, im Pfarrheim Mittwoch: 15.30 – 17.30 Uhr<br />
Tel.: 810 11 13 Freitag: 15.30 – 17.30 Uhr<br />
(während der Öffnungszeiten) <strong>Die</strong>nstag: 9.30 – 11.30 Uhr<br />
Frederik „Café Maulbeerbaum“ Donnerstag: 19.00 – 22.00 Uhr<br />
Inkmann (FSJ) Herrenstraße 17, im Pfarrheim<br />
Tel.: 810 11 18<br />
inkmann@st-nikolaus-wolbeck.de<br />
Karoline Epke <strong>Wolbeck</strong>er Weltladen <strong>Die</strong>nstag: 10.00 – 11.30 Uhr<br />
Tel.: 30 20 18 Herrenstraße 18, Freitag: 10.00 – 11.30 Uhr<br />
Karlheinz Kleintje im Treff am Turm Sonntag: 9.15 – 9.45 Uhr<br />
Tel.: 25 07 11.45 – 12.15 Uhr<br />
Anni Echterhölter Kleiderkammer Südost Kleiderannahme<br />
Tel.: 30 89 24 Am Hohen Ufer 111a Montag von: 15.00 – 17.30 Uhr<br />
Anneliese (Bus Linie 8) Kleiderausgabe<br />
Hoffmann Tel.: 02 51 / 135 55 60 Mittwoch: 15.00 – 17.30 Uhr<br />
(während der Öffnungszeiten)<br />
Aktuelle Informationen im Publicandum, das jeden Sonntag in der Kirche ausliegt.<br />
Internet: http://www.st-nikolaus-wolbeck.de
Pfarrer Tel.: 810 11 11<br />
Seelsorgeteam und Gottesdienste<br />
Franz Westerkamp westerkamp@st-nikolaus-wolbeck.de<br />
Pastoralreferent Tel.: 810 11 12<br />
Richard Schu-Schätter schu-schaetter@st-nikolaus-wolbeck.de<br />
Vikarius Cooperator Tel.: 0151 18 99 07 43<br />
Theo Vogelpoth msc vogelpoth@st-nikolaus-wolbeck.de<br />
<strong>St</strong>ändiger Diakon Tel.: 3744<br />
Johannes Gröger groeger@st-nikolaus-wolbeck.de<br />
Pastoralassistent Tel.: 3 06 90 67<br />
Klaus Nelißen nelissen@st-nikolaus-wolbeck.de<br />
Gottesdienste<br />
Sonntags am Vorabend 18.00 Uhr<br />
am Sonntag 8.30 Uhr<br />
11.00 Uhr<br />
Werktags Montag, Freitag 8.15 Uhr<br />
<strong>Die</strong>nstag, Donnerstag 19.15 Uhr<br />
Mittwoch im Achatiushaus 9.30 Uhr<br />
Familiengottesdienste Sonntag, jeweils nach Ankündigung 11.00 Uhr<br />
Kinderwortgottesdienste Sonntag, während der Gottesdienste 11.00 Uhr<br />
Mini-Gottesdienste jeweils nach Ankündigung 17.00 Uhr<br />
Tauffeiern an jedem zweiten Sonntag im Monat 12.15 Uhr<br />
an jedem letzten Samstag im Monat 14.30 Uhr<br />
Herz-Jesu-Freitag Heilige Messe, besonders für die älteren 9.00 Uhr<br />
Gemeindemitglieder<br />
Rosenkranzgebet jeden Donnerstag 16.30 Uhr<br />
Gemeinschaftsmessen der einmal im Monat, jeweils nach Ankündigung<br />
Frauengemeinschaft<br />
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44 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
Kirchenraumfotos<br />
<strong>Die</strong> Aufnahmen aus dem<br />
Kirchenraum von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
in dieser <strong>Glocke</strong>-Ausgabe<br />
stammen von dem<br />
<strong>Wolbeck</strong>er Fotokünstler<br />
Ferdinand Jendrejewski.<br />
Er ist als Autor und als Fotograf<br />
weit über die Grenzen<br />
Münsters bekannt.<br />
Jendrejewski ist Träger der<br />
goldenen IRIS-Medaille,<br />
Direktmitglied des Deutschen<br />
Verbands für Fotografie<br />
(DVF) und gehört<br />
der Fotogruppe ’80 Münster<br />
an.