Die Glocke - St Nikolaus Wolbeck
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6 <strong>Die</strong> <strong>Glocke</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />
Luka Fineisen: 2008 Flutung (Folie, Klebeband)<br />
Frischzelle Kunstmuseum <strong>St</strong>uttgart, Foto Achim Kukulie, Courtesy Galerie Rupert Pfab<br />
len auch die Androhung von Höllenstrafen)<br />
bildlich vor Augen zu führen. Aber dieses<br />
Verhältnis von Kunst als <strong>Die</strong>nstmagd der<br />
Kirche passt nicht mehr in unsere Zeit.<br />
Kunst und die Kunstschaffenden haben<br />
sich von der Kirche emanzipiert. Es ist seltener<br />
geworden, dass zeitgenössische Kunst<br />
in Kirchen ihren Platz findet. Und während<br />
die Kirchen leerer werden, werden die Museen<br />
voller. Viele Menschen entdecken in<br />
Kunstwerken etwas von sich selbst, von<br />
ihren Hoffnungen, Ängsten, Sehnsüchten.<br />
Menschen lassen sich von Kunstwerken anrühren<br />
und dazu anregen, über sich selbst<br />
hinaus zu schauen. Ist das nicht genau das,<br />
was wir uns von unseren Kirchenräumen<br />
und Gottesdiensten erhoffen? Deshalb ge-<br />
hören Kirche und Kunst auch heute zusammen.<br />
Nicht mehr nur in der Form von bildlicher<br />
Darstellung biblischer Geschichten<br />
oder Heiligenlegenden, sondern in der Art<br />
und Weise, wie Kunstwerke neue Sichtweisen<br />
eröffnen. Dabei gilt es für uns Christen,<br />
darauf zu achten, Kunstschaffende und ihre<br />
Werke nicht zu vereinnahmen. Aber als Betrachter<br />
von Kunstwerken dürfen wir auch<br />
zeitgenössische Kunst auf dem Hintergrund<br />
unseres Glaubens deuten und in diesem Zusammenhang<br />
auch unsere frohe Botschaft<br />
verkünden.<br />
Mit Luka Fineisen konnte eine renommierte<br />
zeitgenössische Künstlerin für eine Installation<br />
in unserer Kirche gewonnen werden.<br />
Unser Kirchenraum, der mit seiner künst-