slowenien - Kanuclub Obwalden
slowenien - Kanuclub Obwalden
slowenien - Kanuclub Obwalden
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SAMSTAG<br />
Silvan Keiser – Tag der Abreise<br />
Es war 6.10 Uhr am Samstagmorgen. Unsanft aber wirkungsvoll wurde die unter freiem<br />
Himmel schlafende Juniorenschar von Floh geweckt. «Macht ja auch Sinn», würde er jetzt<br />
wohl sagen. Und recht hat er. Denn der, der sich an jenem Morgen in den Schlafsack zurück<br />
verkrochen hätte, wäre wohl heute noch im Brandgefährdeten aber sonnigschönem<br />
Slowenien. DENN JENER TAG WAR DER TAG DER ABREISE<br />
Da wir am Vorabend schon den grössten Teil unserer Ausrüstung zusammen gepackt<br />
hatten, ging es ziemlich rapido den Rest noch zusammenzuräumen. Schon bald hatten wir<br />
alle KCO Spuren vom Camping verwischt und waren bereit, die lange Fahrt nach <strong>Obwalden</strong><br />
in Anspruch zu nehmen. Vorher aber mussten wir uns noch von einigen Campingbewohnern<br />
verabschieden. Darunter zum Beispiel unser Nachbar der bernerische Militäroberst mit seinem<br />
Grenadiernachwuchs,oder der Vater aus St. Gallen der beinahe seinen Sohn mit einer<br />
Axt erschlug, das Beizenteam inkl. Dünster und Pfannkuchenbrater Edi und natürlich die<br />
Familie Lämmler mit den verückten blonden Buben. Als dann einige noch dem WC lebe wohl<br />
sagten, konnten wir das Camp Lazar in Kobarid verlassen. Zum (vorläufig) letztenmal schauten<br />
wir die Schlucht herunter und genossen den Blick auf das unfassbarschöne Wasser der<br />
Soca. Zum letztenmal sahen wir die steinerne Napoleonbrücke, von der der Obershiptar Floh<br />
gesprungen ist. Und zum Letzten mal sahen wir das Dorf Kobarid, welches uns diese Woche<br />
Gastfreundlich beherbergte.<br />
Ziemlich schnell kamen wir zum Zoll und passierten ohne Probleme die Grenze zu<br />
Italien. Da standen uns nun die langen Autobahnkilometer über die weiten Ebenen von Italien<br />
bevor. Die Fahrt über Venedig, Milan, Como, Giasso war heiss und nicht gerade interessant.<br />
Mal zwischendurch stand ein in Flammen loderndes Auto auf dem Pannenstreifen, zwei<br />
total verbeulte PW’s standen am Strassenrand oder man musste verdorbene Autobahnglace<br />
auskotzen, die man zuvor noch genüsslich im Auto verspeisste. Doch auch diese Stunden<br />
waren einmal zu ende und wir näherten uns langsam dem Gotthatdmassiv. Da der Radio<br />
Stau meldete, verliessen wir unsere Hauptroute auf der Autobahn vor der Gotthardröhre und<br />
kurvten die alte Gotthardpassstrasse hinauf. Wir überholten noch die Töfflibuben mit der<br />
Schweizerfahne auf dem Gepäck und rasteten dann auf der Passhöhe.<br />
Dort trafen wir Hugo und seine Crew die über die neue Passstrasse den Gotthard<br />
bezwangen. Nach ca. 15 Minuten kamen dann auch die patriotischen Töfflibuben mit<br />
Schritttempo hinauf geheizt. Elias kritisierte noch kurz die Motorisierung der Töffli (Macht ja<br />
auch Sinn, er ist ja der Meister auf dem Gebiet) und schon machten wir uns auf den letzten<br />
Abschnitt unserer Reise. Auf dem Weg hat Renaultteam Backseatriderkollege Floh schon ein<br />
weiteres Kanulager an der Quelle der Schöllenen mit sicherlicher 1. Befahrung geplant. Team<br />
weisser Renault besichtigte auf dem Weg noch die einzeln befahrbaren Wasserfälle unter der<br />
Teufelsbrücke und ging dann aber auch weiter. Als wir aus der Selisbergtunnelröhre fuhren,<br />
prallten das erste mal seit mehr als 8 Tagen Sonnenschein, grosse Regentropfen auf die<br />
Frontscheibe unseres Autos. Trotz den starken Regenströmen in der Zentralscheiz kamen wir<br />
nach ca. 10 Stunden Autofahrt um 20 Uhr beim <strong>Kanuclub</strong>haus in Sarnen an. Schnell waren alle<br />
Kanuutensilien, Kochmaterialien und andere Notwendige Clubhaussachen verstaut.<br />
Nach mehr als einer Woche zusammen essen, zusammen Paddeln, zusammen von Brücken<br />
springen und mehr tolle gemeinsame Erlebnisse, hiess es nun sich voneinander zu verabschieden.<br />
Für mich war diese Woche mehr als nur schön. Obwohl ich vielleicht auch schon<br />
schwierigere, adrenalinreichere oder aufregendere Stellen Gepaddelt bin, hat mich diese<br />
Lagerwoche an der Soca mit vielem Bereichert. Ich finde es einfach nur spitze, dass der KCO<br />
uns, besonders den Finanzschwächeren Junioren, ein solch tolles Lager ermöglicht. Obwohl<br />
ich noch nicht so lange dabei bin, erzähle ich jedem Mitschüler und jeder weitverwandten<br />
Grosstante mit Stolz ein Mitglied des <strong>Kanuclub</strong> <strong>Obwalden</strong> zu sein.<br />
Ciao und chuala...<br />
22 23