23.11.2012 Aufrufe

Klinik für Hämatologie Institut für Klinische Chemie

Klinik für Hämatologie Institut für Klinische Chemie

Klinik für Hämatologie Institut für Klinische Chemie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Hämatologie</strong><br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Klinische</strong> <strong>Chemie</strong>


Haftungsausschluss (Disclaimer)<br />

Dieses Handbuch ist in erster Linie <strong>für</strong> Ärzte und im Gesundheitswesen Tätige<br />

bestimmt. Andere Nutzer sollten sich <strong>für</strong> medizinische Hilfe oder eine Therapie<br />

sowie <strong>für</strong> Hinweise zur Anwendung der in diesem Handbuch enthaltenen<br />

Informationen in ihrem speziellen Fall an ihren Arzt wenden. Die Informationen<br />

dieses Handbuchs sollten von niemandem als Ersatz <strong>für</strong> medizinische<br />

Ratschläge oder Therapien durch einen Arzt verstanden oder genutzt werden.<br />

Das vorliegende Handbuch und die darin enthaltenen Informationen umfassen<br />

keine Gewährleistungen, Angebote, Verpflichtungen oder Billigungen<br />

irgendeiner Art, weder ausdrücklich noch stillschweigend. Die Autoren dieses<br />

Vademecums, das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Klinische</strong> <strong>Chemie</strong> und die <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Hämatologie</strong><br />

sowie deren Mitarbeitende übernehmen keine Haftung <strong>für</strong> möglicherweise<br />

durch die Veröffentlichung, das Vertrauen auf bzw. die Anwendung von Informationen<br />

verursachten direkten oder indirekten Schäden.<br />

1


Vorwort<br />

Hiermit halten Sie die erste Auflage des USZ­Vademecums der <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Hämatologie</strong><br />

und des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Klinische</strong> <strong>Chemie</strong> in Ihren Händen. Es ist eine<br />

Nachfolgepublikation des IKCVademecums, das seit 1991 in sechs Auflagen<br />

erschienen ist und sich in der Vergangenheit als sehr nützliches Arbeitsinstrument<br />

in Praxen, <strong>Klinik</strong>en und Laboratorien bewährt hat. Als Ausdruck der<br />

guten Zusammenarbeit unserer Laboratorien und mit dem Ziel der einheitlichen<br />

und effizienten Kommunikation ist dieses erste gemeinsame Vademecum<br />

entstanden. Wir hoffen, dass es Ihre Informationsbedürfnisse noch<br />

besser erfüllt und somit ein grosser Erfolg wird.<br />

Die diagnostischen Laboratorien des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Klinische</strong> <strong>Chemie</strong> und der<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Hämatologie</strong> sind akkreditiert. Die gemeinsamen Anstrengungen<br />

aller unserer Mitarbeitenden sind darauf konzentriert, Ihnen eine optimale<br />

Betreuung Ihrer Patientinnen und Patienten zu ermöglichen. Dazu führen<br />

die Biomedizinischen AnalytikerInnen in unseren Laboratorien die Analysen<br />

zuverlässig, schnell und wirtschaftlich aus und übermitteln die Resultate<br />

rasch und in übersichtlicher Form. Unsere ärztlichen und wissenschaftlichen<br />

Mitarbeitenden engagieren sich <strong>für</strong> die kontinuierliche Aktualisierung des<br />

Methoden­ und Parametersprektrums und helfen Ihnen bei der Indikation von<br />

Laboranalysen sowie der Interpretation von Analyseresultaten. Darüber<br />

hinaus betreut und versorgt die <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Hämatologie</strong> Patienten mit Erkrankungen<br />

des Blutes direkt. Zusätzlich zur Erfüllung dieser Aufgaben in der<br />

labormedizinischen und klinischen Patientenversorgung engagieren sich die<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Hämatologie</strong> und das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Klinische</strong> <strong>Chemie</strong> in der Aus­,<br />

Weiter­ und Fortbildung des technischen und wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

(Biomedizinische AnalytikerInnen, Studierende, Doktorierende, LaborleiterInnen<br />

FAMH und FachärztInnen FMH). Sowohl in der <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Hämatologie</strong><br />

als auch im <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Klinische</strong> <strong>Chemie</strong> forschen international renommierte<br />

Gruppen über die Physiologie und Pathologie des Blut­, Gerinnungsund<br />

Immunsystems bzw. über Lipid­ und Lipoproteinstoffwechsel sowie<br />

kardiovaskuläre Erkrankungen. Unsere Wissenschaftler und Labore unterstützen<br />

zudem klinik­ bzw. institutsexterne Forschung mit labormedizinischer<br />

Analytik.<br />

Wenn Sie mehr über die <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Hämatologie</strong> und das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Klinische</strong> <strong>Chemie</strong> wissen wollen, besuchen Sie bitte unsere websites unter<br />

http://www.haematologie.usz.ch bzw. http://www.ikc.usz.ch.<br />

Analysenprogramm, Testverfahren und Tarifierungen sind fortlaufenden<br />

Änderungen unterworfen. Teilinhalte dieses gedruckten Vademecums werden<br />

deshalb in absehbarer Zeit nicht mehr dem aktuellen Stand entsprechen.<br />

Wir werden Sie über Änderungen durch die UZL­NEWS, www.uzl.usz.ch, laufend<br />

informieren. Ausserdem wird die elektronische Version des Vade mecums<br />

ständig aktualisiert (www.uzl­analysen.usz.ch). Dort finden Sie auch Infor­<br />

2


mationen zu Parametern, welche in den anderen klinischen Laboratorien des<br />

Universitären Zentrums <strong>für</strong> Labormedizin und Pathologie analysiert werden.<br />

Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Klinische</strong><br />

<strong>Chemie</strong> und der <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Hämatologie</strong> <strong>für</strong> ihre Beiträge zu diesem Handbuch,<br />

insbesondere Dr. Kornelius Arn, Frau Dr. Brigitte Brand, Dr. Raffaele Curcio,<br />

Dr. Jeroen Goede, Frau Dr. Danielle Hof, PD Dr. Thorsten Hornemann, Dr. Daniel<br />

Müller, Frau Prof Dr. Katharina Rentsch, Frau Dr. Lanja Saleh, Frau Karine<br />

Schreiber, Frau Dr. Katharina Spanaus­Schlapbach, Dr. Jan­Dirk Studt und<br />

Frau Andrea Wampfler. Frau Margrit Bärtschi, Frau Stephanie Bligh, Frau<br />

Dr. M. Cesar, Frau Hanni Heller, Frau Karin Koch, Frau Maryam Peyghambari<br />

und Herr Kokot haben sich grösste Verdienste <strong>für</strong> die Pflege der zugrundeliegenden<br />

Datenbank wie auch die Umsetzung des Vademecums in die<br />

gedruckte und elektronische Form erworben. Frau Christine Genné gebührt<br />

grosser Dank <strong>für</strong> die Koordination der Arbeiten an diesem Vademecum.<br />

Den Anzeigenkunden danken wir, weil sie uns ermöglichen, das Vademecum<br />

kostenlos zu verteilen. Schliesslich sei auch Sihldruck AG <strong>für</strong> ihre professionelle<br />

Hilfe bei der technischen Produktion gedankt.<br />

Prof. Markus G. Manz Prof. Arnold von Eckardstein<br />

Zürich im Dezember 2011<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Haftungsausschluss (Disclaimer) 1<br />

Vorwort 2<br />

1 Organisation<br />

1.1 <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Klinische</strong> <strong>Chemie</strong> (IKC) 6<br />

1.2 <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Hämatologie</strong> (HAD) 8<br />

1.3 Auftragserteilung 9<br />

1.3.1 Elektronische Auftragserteilung mit KISIM 9<br />

1.3.2 Auftragskarten 10<br />

1.4 Probengefässe 12<br />

1.4.1 <strong>für</strong> Blut 14<br />

1.4.2 <strong>für</strong> Urin 14<br />

1.4.3 <strong>für</strong> Faeces 14<br />

1.4.4 <strong>für</strong> Liquor, Dialysat, Punktate 14<br />

1.5 Postversand von Proben 15<br />

1.5.1 Probenabholservice 15<br />

1.6 Untersuchungen nach Absprache / Voranmeldung 15<br />

1.6.1 Besondere Parameter 15<br />

1.6.2 Wissenschaftliche Studien 16<br />

1.6.3 Tierproben 17<br />

1.7 Drug Monitoring und toxikologische Abklärungen 18<br />

1.7.1 Quantitative Bestimmung von Arznei mitteln<br />

(Therapeutic Drug Monitoring, TDM) 18<br />

1.7.2 Toxikologische Abklärungen 18<br />

1.8 Einverständnis der Patienten / Probanden 19<br />

1.9 Zurückweisung von Proben und Untersuchungsaufträgen 19<br />

1.10 Abrechnung 20<br />

2 Präanalytik<br />

2.1 Einleitung 21<br />

2.2 Patientenvorbereitung 21<br />

2.3 Blut 22<br />

2.3.1 Häufige Einflussfaktoren 22<br />

2.3.2 Häufige Störfaktoren 22<br />

2.3.3 Gerinnnungsanalysen 23<br />

2.3.4 Transfusionsmedizinische Untersuchungen 23<br />

2.3.5 Medikamenten­Bestimmungen 24<br />

4


2.4 Urin 24<br />

2.4.1 24 h­Urinsammlung ohne Zusatz 24<br />

2.4.2 Spezielle Sammelvorschriften 25<br />

2.4.3 Spontanurin 27<br />

2.5 Knochenmark 28<br />

2.6 Konkremente 29<br />

2.7 Liquor 29<br />

2.8 Faeces 29<br />

2.9 Mekonien 30<br />

2.10 Leberbiopsien (Eisen/Kupfer) 30<br />

3 Qualitätsmanagement und Befundung<br />

3.1 Einleitung 31<br />

3.2 Inspektion des Probenmaterials 31<br />

3.3 Interne Qualitätskontrolle 31<br />

3.4 Externe Qualitätskontrolle 31<br />

3.5 Validation der Messergebnisse und Resultatfreigabe 33<br />

3.5.1 Technische Validation 33<br />

3.5.2 Medizinische Validation 33<br />

3.5.3 Bewertung und Kommentierung 34<br />

3.5.4 Sonderfälle 35<br />

3.6 Referenzintervalle 35<br />

3.7 Befundübermittlung 36<br />

3.7.1 Bericht an USZ­interne Auftraggeber 36<br />

3.7.2 Bericht an externe Auftraggeber 37<br />

3.8 Turn-around Zeit 37<br />

3.9 Umgang mit Befunden 37<br />

3.9.1 Vertraulichkeit 37<br />

3.9.2 Weitergehende Nutzung von Laborer gebnissen 37<br />

3.10 Nachfragen und Meldung von Fehlern und Beschwerden 38<br />

4 Parameter-Verzeichnis 39<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Klinische</strong> <strong>Chemie</strong> (IKC)<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Hämatologie</strong> (HAD)<br />

5 Tabellenanhang<br />

5.1 Parameter, Untersuchungsmaterialien,<br />

Auftragskarten und Referenzbereiche 326<br />

5.2 Übersicht Drogen, Medikamente, Toxikologie:<br />

Therapeutische Bereiche, Umrechnungsfaktoren 342<br />

5.3 Umrechnungsfaktoren 349<br />

5


1 Organisation<br />

6<br />

1.1 <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Klinische</strong> <strong>Chemie</strong> (IKC)<br />

Adresse<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Klinische</strong> <strong>Chemie</strong><br />

UniversitätsSpital Zürich<br />

Rämistrasse 100<br />

CH­8091 Zürich<br />

Telefon Direktion: 044 255 22 60<br />

FAX Direktion: 044 255 45 90<br />

Telefon Sekretariat: 044 255 22 61/60<br />

E­Mail: info.ikc@usz.ch<br />

Probenannahme<br />

Operationstrakt, Etage E, OPS 10<br />

UniversitätsSpital Kernzone<br />

Auskunft allgemein<br />

Telefon: 044 255 22 67<br />

Allgemeine Resultate<br />

Telefon: 044 255 22 67<br />

Notfall Resultate<br />

Telefon: 044 255 22 68<br />

Diensthabende(r) <strong>Klinische</strong>(r) Chemiker(in)<br />

Telefon: 044 255 22 68 (Zentrale IKC)<br />

(gilt 24 Stunden an allen Tagen des Jahres)<br />

Betriebszeiten<br />

Normalbetrieb (Routineanalysen): Werktags 08 ­ 16:00 Uhr<br />

Notfallbetrieb (Notfallanalysen): Täglich 00 ­ 24:00 Uhr<br />

Erweiterter Notfallbetrieb: Samstags 08 ­ 10:30 Uhr<br />

Sonntags 08 ­ 10:30 Uhr<br />

Voranmeldung von Routineanalysen, zur notfallmässigen Bestimmung<br />

an einem bestimmten Termin: Telefon: 044 255 22 68<br />

Anforderung von Analysen, die nicht auf den Auftragskarten des IKC<br />

auf geführt sind: Telefon: 044 255 22 68<br />

Anfragen <strong>für</strong> wissenschaftliche Untersuchungen:<br />

Telefon: 044 255 95 44<br />

<strong>Institut</strong>sleitung<br />

<strong>Institut</strong>sdirektor<br />

Prof. Dr. med. A. von Eckardstein


OberassistentInnen<br />

PD Dr. T. Hornemann<br />

Frau Dr. L. Rohrer<br />

Frau Dr. L. Saleh<br />

Frau Dr. med. K. Spanaus<br />

Leitende Biomedizinische Analytikerinnen<br />

Frau R. Gloor<br />

Frau U. Gutteck<br />

Frau B. Jaworek<br />

Frau Y. Neumaier<br />

Frau E. Tobias<br />

<strong>Institut</strong>smanagerin<br />

Frau M. Attinger<br />

Sekretariat<br />

Frau S. Bernhard<br />

Telefon: 044 255 22 60<br />

Frau Ch. Genné<br />

Telefon: 044 255 22 61<br />

FAX 044 255 45 90<br />

E­Mail: info.ikc@usz.ch<br />

Leiter der diagnostischen Laboratorien<br />

Allgemeine <strong>Klinische</strong> <strong>Chemie</strong><br />

Frau Dr. L. Saleh<br />

Telefon 044 255 22 93<br />

Spezialanalytik und Molekulare Diagnostik<br />

Frau Dr. med. K. Spanaus<br />

Telefon 044 255 34 73<br />

Medikamente und Toxikologie, Konkrementanalysen<br />

D. Müller<br />

Telefon 044 255 22 90<br />

Zuständig <strong>für</strong> organisatorische Aufgaben<br />

Probenannahme Frau Dr. L. Saleh<br />

Notfalllabor Frau Dr. L. Saleh<br />

Qualitätsverantwortliche Frau A. Wampfler<br />

Qualitätssicherung und Akkreditierung Frau St. Bligh<br />

Informatik­Koordination PD Dr. T. Hornemann<br />

Strahlenschutz und biologische Sicherheit Frau Dr. L. Rohrer<br />

Wissenschaftliche Studien Prof. Dr. A. von Eckardstein<br />

Aus­, Fort­ und Weiterbildung Prof. Dr. A. von Eckardstein<br />

Forschungslabor Frau Dr. L. Rohrer<br />

7


8<br />

1.2 <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Hämatologie</strong> (HAD)<br />

Adresse<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Hämatologie</strong><br />

UniversitätsSpital Zürich<br />

Rämistrasse 100<br />

CH­8091 Zürich<br />

Telefon Direktion: 044 255 38 99, FAX Direktion: 044 255 45 60<br />

Telefon Sekretariat: 044 255 38 99, E­Mail: haematologielabor@usz.ch<br />

Probenannahme<br />

Hoftrakt, Etage A, HOF 137 (Allg. <strong>Hämatologie</strong>/Gerinnung)<br />

Hoftrakt, Etage A, HOF 104 (Blutbank)<br />

Auskunft allgemein<br />

Telefon: 044 255 22 06 (Allg. <strong>Hämatologie</strong>)<br />

Telefon: 044 255 36 41 (Allg. Gerinnung)<br />

Telefon: 044 255 41 38 (Spez.analysen Gerinnung)<br />

Notfall Resultate<br />

Telefon: 044 255 22 06 (Allg. <strong>Hämatologie</strong>/Gerinnung)<br />

Blutbank<br />

Telefon: 044 255 23 13 (inkl. Notfall)<br />

Dienstarzt <strong>Hämatologie</strong><br />

Telefon: 044 255 11 11 (Zentrale USZ)<br />

(gilt 24 Stunden an allen Tagen des Jahres)<br />

Betriebszeiten<br />

Normalbetrieb (Routineanalysen): Werktags 08 ­ 17:00 Uhr<br />

Notfallbetrieb (Notfallanalysen): Täglich 00 ­ 24:00 Uhr<br />

Anfragen <strong>für</strong> wissenschaftliche Untersuchungen: Telefon: 044 255 22 06<br />

Ansprechpartner<br />

<strong>Klinik</strong>direktor<br />

Prof. Dr. med. M. G. Manz<br />

Leitender Arzt<br />

PD Dr. med. U. Schanz<br />

Oberärzte<br />

Dr. med. J. Goede, Verantwortlicher Laborleiter<br />

Dr. med. K. Arn<br />

Dr. med. B. Brand<br />

Dr. med. J­D. Studt<br />

Dr. med. G. Nair<br />

Dr. med. B. Gerber (Oberarzt i.V.)<br />

Leitende Biomedizinische Analytikerinnen<br />

Frau K. Schreiber<br />

Frau K. Ebinger (Stv.)<br />

Frau Dr. M. César (Blutbank)


Leiter der diagnostischen Laboratorien<br />

Allgemeine hämatologische Diagnostik, Spezialanalytik und Molekulare<br />

Diagnostik <strong>Hämatologie</strong><br />

Dr. med. J. Goede<br />

Immunphänotypisierung (Flowzytometrie)<br />

Dr. med. K. Arn<br />

Gerinnungsanalytik<br />

Dr. med. J­D. Studt<br />

Blutbank<br />

Frau Dr. med. B. Brand<br />

Zuständig <strong>für</strong> organisatorische Aufgaben<br />

Qualitätsverantwortliche<br />

Frau J. Heller<br />

Qualitätssicherung und Akkreditierung<br />

Frau J. Heller<br />

Biologische Sicherheit<br />

Frau K. Schreiber<br />

Frau Dr. M. César (Blutbank)<br />

Wissenschaftliche Studien<br />

Prof. Dr. M. G. Manz<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Prof. Dr. M. G. Manz<br />

1.3 Auftragserteilung<br />

Laboraufträge an das IKC oder die HAD erfolgen USZ­intern elektronisch mit<br />

Hilfe des <strong>Klinik</strong>informationssystems (KISIM). USZ­externe Einsender müssen<br />

bis auf weiteres Auftragskarten einsetzen. Die Auftragskarten können<br />

innerhalb des USZ auch <strong>für</strong> Studien sowie <strong>für</strong> ausserordentliche Situationen<br />

(zum Beispiel EDV­Ausfall) eingesetzt werden.<br />

1.3.1 Elektronische Auftragserteilung mit KISIM<br />

Die elektronische Auftragserteilung ist nur innerhalb des USZ möglich und<br />

geschieht innerhalb des <strong>Klinik</strong>informationssystems KISIM. Bei geöffneter<br />

Krankengeschichte finden sie unter der Rubrik «Verlauf» per rechtem Mausklick<br />

das elektronische Auftragsmodul mit dem Sie Ihre Aufträge an IKC<br />

oder HAD erteilen können (eine genaue Beschreibung des Vorgehens finden<br />

Sie unter www.kisim.usz.ch). Bei Auftragserteilung werden auto matisch<br />

Etiketten generiert, welche alle notwendigen Angaben zum Patienten, Auftrag<br />

und Probenmaterial enthalten. Jedes Eti kett besitzt einen eindeutigen<br />

Barcode und muss deshalb zwing end auf den dazu gehörigen Probenbehälter<br />

geklebt wer den. Es ist darauf zu achten, dass alle Proben die zum selben<br />

Auftrag gehören zeitgleich an IKC bzw. HAD geschickt werden.<br />

9


Für alle transfusionsmedizinischen Anforderungen (z.B. Bestellung Blutprodukte,<br />

Coombs­Test etc.) muss ein schriftliches Auftragsformular der<br />

Blutbank verwendet werden, eine elektronische Auftragserteilung mit dem<br />

KISIM ist zur Zeit nicht möglich.<br />

Folgende Punkte sind bei der Verordnung mit KISIM zu beachten:<br />

1) Bei der Blutentnahme den Entnahmezeitpunkt einhalten. Alternativ können<br />

die Entnahmezeiten im KISIM Auftrag nachträglich angepasst werden.<br />

2) Um doppelte Blutentnahmen zu vermeiden, dürfen die Etiketten pro<br />

Auftrag nur einmal gedruckt werden.<br />

3) Wenn ein Auftrag abgeändert wurde, müssen die Eti ketten nochmals<br />

gedruckt werden. Die zuvor <strong>für</strong> diesen Auftrag gedruckten Etiketten sind<br />

dann nicht mehr gültig und müssen vernichtet werden.<br />

4) Bitte immer ALLE generierten Barcode­Etiketten verwenden (auch<br />

wenn mehrmals das gleiche Material verlangt ist).<br />

Um eine schnelle und sichere Probenverarbeitung zu gewähr leisten, müssen<br />

ausserdem die folgenden Punkte beachtet werden:<br />

1) Etiketten immer auf das korrekte Röhrchen kleben (z.B. «IKC VT grün» =<br />

Heparin = grüner Stopfen, «HAE VT violett» = EDTA = violetter Stopfen).<br />

2) Immer nur eine Barcode­Etikette pro Probe.<br />

3) Defekte, verschmutzte oder schräg geklebte Etiketten können nicht<br />

verarbeitet werden. Etiketten mit Barcode senkrecht auf die Probe kleben!!<br />

4) Immer die korrekte Anzahl Röhrchen schicken (einige Analysen brauchen<br />

ein separates Röhrchen).<br />

5) Sammel­ und Spontanurin zeitgleich schicken oder sonst zwei<br />

getrennte Aufträge gründen.<br />

6) Sammel­ und Spontanurin richtig etikettieren – bei Sammel urin bitte<br />

nochmals Sammelzeit und Urinvolu men auf der Probe vermerken<br />

7) Spurenelement­Röhrchen nicht verwechseln (Spuren elemente Serum<br />

vs Spurenelemente EDTA­Plasma)<br />

8) Knochenmarkpunktionen (intern) und Immunphänotypisierungen<br />

müssen telefonisch vorangemeldet werden und mit klinischer Fragestellung<br />

vermerkt sein<br />

9) Wenn die Proben schon per Transportdienst unterwegs sind, darf im KISIM<br />

die Verordnung nicht mehr geändert werden<br />

1.3.2 Auftragskarten<br />

IKC<br />

1) Untersuchungen von Blut, Plasma, Serum (grün unterlegter Titel)<br />

Rückseite: Urin, Liquor, Dialysat, Punktat, Stuhl<br />

2) Notfalluntersuchungen (rot unterlegter Titel)<br />

Rückseite: «UZL Interdisziplinäres Notfalllabor»:<br />

Virusserologie, Autoantikörper<br />

3) Toxikologie / Drogen / Medikamente (blau unterlegter Titel)<br />

Rückseite: Medikamente<br />

4) Endokrinologische Untersuchungen (orange unterlegter Titel)<br />

6) Molekulare und Pränatale Diagnostik<br />

10


HAD:<br />

1) Hämatologische Untersuchungen, <strong>für</strong> Notfall­ und Routinediagnostik<br />

2) Gerinnungsuntersuchungen, <strong>für</strong> Notfall­ und Routinediagnostik<br />

3) Hämatopathologische Untersuchungen, <strong>für</strong> Knochenmarksdiagnostik<br />

4) Transfusionsmedizinische Untersuchungen, <strong>für</strong> Notfall­ und Routinediagnostik<br />

5) Interdisziplinäres Notfall­Labor (IDNFL) <strong>für</strong> mikrobiologische Notfalluntersuchungen<br />

(Mo­Fr 19.00­08.00 Uhr, Sa/So und Feiertage 16.00­<br />

08.00 Uhr)<br />

Anwendung:<br />

Auftragskarten <strong>für</strong> Notfall­, Routine­ oder Medikamenten­Unter suchungen<br />

vom gleichen Patienten müssen mit separaten Proben gefässen ins Labor<br />

kommen.<br />

Wir kontrollieren die Aufträge auf das Vorhandensein aller benö tigten Materialien<br />

und sind darauf angewiesen, dass alle Materialien eines Auftrages<br />

zeitgleich bei uns eintreffen.<br />

Es ist nicht möglich, in einem Auftrag Blutanalysen zu verordnen und zusätzlich<br />

<strong>für</strong> denselben Auftrag mit einer 24 Stunden­Urinsammlung zu beginnen.<br />

Bitte generieren Sie deshalb <strong>für</strong> 24 Stunden Sammlungen einen eigenen<br />

Auftrag.<br />

Bitte beachten:<br />

• Gewünschte Untersuchungen mit weichem Bleistift oder blauem Kugelschreiber<br />

markieren (Achtung! Rote Farbe ist ungeeignet!)<br />

• Bemerkungen zu Untersuchungen nur in den dazu vorgesehenen Feldern<br />

notieren.<br />

• Karten nur an den perforierten Stellen falten.<br />

• Falsche Markierungen nicht radieren, sondern neue Karte ausfüllen.<br />

• Karten nicht verschmutzen, verkritzeln, zerknittern oder lochen.<br />

Patientenangaben:<br />

• Patienten­Etiketten mit Barcode sind sorgfältig ins markierte<br />

Feld zu kleben oder<br />

• Handschriftliche Patientenangaben (Name, Vorname, Geburtsdatum,<br />

Adresse) müssen eindeutig sein, um Ver wechslungen auszuschliessen.<br />

Angaben leserlich und in Blockbuchstaben in das Adressfeld der Auftragskarte<br />

eintragen.<br />

Einsenderangaben:<br />

Jeder Einsender erhält speziell <strong>für</strong> ihn kodierte Auftragskarten. Befunde<br />

werden entsprechend dieser Einsender­Kodierung übermittelt. Ein Kartenaustausch<br />

zwischen Stationen führt deshalb zwangsläufig zu Fehlern und zu<br />

falschen Fakturierungen. Muss das Resultat auf eine andere Telefon­Nummer<br />

übermittelt werden, dann ist diese im Feld «Telefonnr. Station» zu markieren.<br />

Muss der Befund USZ­intern an eine bestimmte Person adressiert werden,<br />

dann ist der zugeordnete Sucher im Feld «Arzt Suchernr.» zu markieren.<br />

11


Bestellen von Auftragskarten:<br />

Die Bestellmenge <strong>für</strong> die Auftragsformulare kann auf dem ent sprechenden<br />

Formular mit einem normalen Patientenauftrag angekreuzt werden (Feld<br />

«Nachbestellung von Auftrags­Formula ren»).<br />

Die Lieferfrist <strong>für</strong> die neuen Formulare beträgt 3 ­ 4 Tage, bestel len Sie<br />

deshalb bitte frühzeitig! Bitte beachten sie auch, dass sie <strong>für</strong> den Fall eines<br />

spitalweiten EDV­ oder Netzwerkausfalls eine ausreichende Anzahl an<br />

Notfallkarten vorrätig haben.<br />

1.4 Probengefässe<br />

Probengefässe müssen die eindeutige Identifizierung des Patien ten und Auftrags<br />

ermöglichen. Für interne Patienten des USZ ist dies durch die Verwendung<br />

der Patienten­Etiketten oder MELAK­Etiketten gewährleistet. Nicht<br />

identifizierbare Proben werden nicht bearbeitet. Verschmutzte Probengefässe<br />

werden nicht akzeptiert!<br />

Liste der Vacutainer-Typen:<br />

USZ<br />

Best.-Nr.<br />

12<br />

Stopfen-<br />

farbe<br />

Stopfen-<br />

typ<br />

Zusatz Bezeichnung<br />

Volu-<br />

Men<br />

100­465 grün Li­Heparinat 1 Plasma­Röhrchen 10 ml<br />

102­441 rot CAT 2 Serum­Röhrchen (PET) 10 ml<br />

100­474 rot kein Zusatz Nativ­Röhrchen (Glas) 5 ml<br />

100­463 hellblau Na­Citrat 3 Gerinnungs­Röhrchen 2.7 ml<br />

100­466 grau Fluorid/Oxalat 4 Fluorid­Röhrchen 5 ml<br />

100­464 violett K2­EDTA 5 EDTA­Röhrchen 3 ml<br />

100­467 dunkelblau<br />

zu beziehen<br />

unter<br />

044 255 22 67<br />

dunkelblau<br />

kein Zusatz 6 Spurenelement­<br />

Röhrchen<br />

K2­EDTA 7 Blei­ und Aluminium­<br />

Röhrchen<br />

6 ml<br />

6 ml


zu beziehen<br />

unter<br />

044 255 22 67<br />

zu beziehen<br />

unter<br />

044 255 22 67<br />

zu beziehen<br />

unter<br />

044 255 22 78<br />

rosa Aprotinin +<br />

K3­ EDTA 8<br />

EGTA +<br />

Glutathion 9<br />

DTT (Di­thiothreitol)<br />

10<br />

Aprotinin­Röhrchen 5 ml<br />

Katecholamine im<br />

Plasma<br />

10 ml<br />

Purin­Nukleotide 10 ml<br />

102­052 hellbraun Kein Zusatz Urin­Vacutainer<br />

(Spitzbodenröhrchen<br />

<strong>für</strong> Urinstatus)<br />

102­051 hellgrün Borsäure Urinröhrchen <strong>für</strong><br />

Mikrobiologie<br />

(Rundbodenröhrchen)<br />

9.5 ml<br />

10ml<br />

Wirkungsmechanismen der Zusätze:<br />

1 Der Heparin­Zusatz bewirkt, dass die Blutprobe nicht gerinnt. Für Untersuchungen<br />

im IKC werden die Blutzellen im Labor abzentrifugiert und die Analy sen im «He parin­<br />

Plasma» durchgeführt; hämatologische Untersuchungen erfolgen in der Regel aus<br />

Vollblut.<br />

2 Der Plastik­Vacutainer <strong>für</strong> Serumblut enthält neu den Gerinnungsakzelerator CAT, der<br />

das Blut schneller gerinnen lässt. Der «Blutkuchen» wird im Labor abzen trifugiert<br />

und die Analysen im «Serum» durchgeführt. Für Untersuchungen von Laborparametern<br />

im Liquor darf dieses Röhrchen nicht verwendet werden. Stattdessen das zusatzfreie<br />

5ml­Glasröhrchen verwenden (bis auf weiteres vom USZ­internen Einkauf mit<br />

zusätzlichem Aufkleber «Liquor» gekennzeichnet).<br />

3 Der Citrat­Zusatz bewirkt, dass die Blutprobe nicht gerinnt. Die Blut zellen werden im<br />

Labor abzentrifugiert und die Gerin nungsanalysen im «Citrat­Plasma» durchgeführt.<br />

4 Der Na­Fluorid/Oxalat­Zusatz unterdrückt den biologischen Abbau von Glukose und<br />

anderen Substraten/Metaboliten nach der Blutentnahme und verhindert die Gerinnung.<br />

Die Blutzellen werden im Labor abzentrifugiert und die Analyse im «Na­Fluorid­Plasma»<br />

durchgeführt.<br />

5 Der EDTA­Zusatz verhindert die Aktivierung Calcium­ oder Magne siumabhängiger<br />

Enzyme (Gerinnung) und Oxidation empfindlicher Komponenten. Das Vollblut wird <strong>für</strong><br />

viele hämatologische Analysen (Blutbild), die DNA­Isolation oder die Bestimmung<br />

einiger Medikamente (Ciclosporin A) oder des HbA1c eingesetzt. Für einige Analysen<br />

im EDTA­Plasma werden die Blutzellen im Labor abzentrifugiert.<br />

6 Diese Röhrchen ohne Zusätze sind speziell von allen Metallen gereinigt und garantieren<br />

deshalb eine zuverlässige Bestim mung der Spuren elemente.<br />

7 Wie 6 jedoch mit EDTA­Zusatz; aus diesen Röhrchen werden Aluminium im Plasma<br />

und Blei im Vollblut bestimmt.<br />

8 Der Aprotinin­Zusatz hemmt die Proteolyse durch Kallikrein.<br />

9 Der EGTA­Zusatz hemmt Calcium­abhängige Enzyme.<br />

10 DTT ist ein Reduktionsmittel, das die Sulfidbrücken­Bildung hemmt.<br />

13


Wichtig:<br />

Möglichst ohne Stauung Blut in Vacutainer entnehmen. Vacu tainer mit<br />

Zusätzen nach der Blutentnahme 5 mal sorgfältig kippen, damit die Zusätze<br />

mit dem Blut vermischt werden. Spuren element­Röhrchen nach der Blutentnahme<br />

keinesfalls öffnen (Kontaminations gefahr).<br />

Bestellen der Vacutainer:<br />

Intern: Mit dem Material­Bestellschein <strong>für</strong> Lagerartikel (hellblau)<br />

Med./Allg. Material und Büromaterial bei der Materialverwaltung<br />

V BETR 2 Telefon 52870<br />

Extern: Becton­Dickinson AG, Basel<br />

Telefon 061 485 22 22<br />

1.4.1 <strong>für</strong> Blut<br />

Die Farbcodierung auf den Auftragskarten informiert über die zu verwendenden<br />

Röhrchen mit speziellen Zusätzen <strong>für</strong> bestimmte Untersuchungen.<br />

Die Röhrchen müssen bis zur angegebenen Markierung gefüllt sein (kleines<br />

Dreieck oberhalb des farbigen Balkens) oder bis oberhalb des Balkens.<br />

Der Grund hier<strong>für</strong> liegt im vorgeschriebenen Mischungsverhältnis Vollblut und<br />

Zusatz. Vor allem wichtig ist dies bei den Gerinnungsröhrchen, wo kleine<br />

Abweichungen bereits zu massiven analytischen Feh lern führen.<br />

1.4.2 <strong>für</strong> Urin<br />

Spontanurin:<br />

Urinbecher mit Schraubdeckel.<br />

24-Stunden-Sammelurin:<br />

Ca. 100 ml­Portion in Urinbecher mit Schraubdeckel abfüllen.<br />

Spurenelemente im Urin:<br />

Ganzer 24­Stunden­Urin in speziellen gereinigten Weithals­Flaschen mit<br />

Schraubdeckel ins Labor bringen.<br />

Bestellen:<br />

USZ­Intern: Urinbecher: Einkauf USZ, Best.­Nr. 102­053<br />

Weithalsflasche <strong>für</strong> Urin: im IKC, OPS E 4<br />

1.4.3 <strong>für</strong> Faeces<br />

Stuhlportion:<br />

Becher mit Schraubdeckel.<br />

1.4.4 <strong>für</strong> Liquor, Dialysat, Punktate<br />

In Vacutainern gemäss Farbcode der Auftragskarte. Für Liquoruntersuchungen<br />

beachten, dass Plastik­Vacutainer <strong>für</strong> Serumblut neu den Gerinnungsakzelerator<br />

CAT enthalten, weswegen sie insbesondere <strong>für</strong> die zytologische<br />

Liquoranalytik nicht geeignet sind. Für Untersuchungen von Laborparametern<br />

im Liquor darf dieses Röhrchen nicht verwendet werden. Stattdessen das<br />

zusatzfreie 5ml­Glasröhrchen verwenden (bis auf weiteres vom USZ­internen<br />

Einkauf mit zusätzlichem Aufkleber «Liquor» gekennzeichnet).<br />

14


1.5 Postversand von Proben<br />

Beim Versand von infektiösem Untersuchungsgut bitte die aktu ellen «Richtlinien<br />

<strong>für</strong> den Versand von medizinischem Unter su chungsgut» beachten,<br />

www.uzl.usz.ch, UZL Infobroschüre, (pdf Merkblatt Versand Patientenproben).<br />

Zufällig vorhandene Tüten oder Briefcouverts sind nicht geeignet.<br />

In Zweifelsfällen, be sonders bei seltenen Untersuchungen, Rückfragen über<br />

Telefon 044 255 22 68 (IKC), bzw. 044 255 22 06 (HAD). Nach Möglichkeit<br />

sind <strong>für</strong> alle Proben Pendel packungen zu verwenden (bestellen über<br />

Telefon 044 255 22 67).<br />

Für Untersuchungen von Laborparametern im Plasma oder Serum, Blutproben<br />

vor dem Versand bitte zentrifugieren und nur Plasma, respektive<br />

Serum einsenden, unter Angabe der Art des Mate rials und des Zusatzes im<br />

Plasma. Einige Verbindungen sind nicht stabil. Für die betreffenden Untersuchungen<br />

müssen die Proben mit Trockeneis versandt werden. Informationen<br />

zum rich tigen Proben­Versand können in der UZL­Datenbank<br />

(www.uzl.usz.ch) oder über Telefon 044 255 22 68 (IKC), bzw. 044 255 22 06<br />

(HAD) erhal ten werden.<br />

1.5.1 Probenabholservice<br />

Im Rahmen des Universitären Zentrums <strong>für</strong> Labor medi zin & Pathologie (UZL)<br />

steht <strong>für</strong> externe Auftraggeber, die einen Probenabholservice wünschen, ein<br />

Kurierdienst zur Verfügung, Die Aholung der Proben erfolgt abhängig von<br />

Entfernung und Umsatz kostenlos. Der Kurier zirkuliert zweimal täglich auf<br />

verschiedenen Routen in der Stadt Zürich sowie in den Regionen des Kantons<br />

Zürich und dessen näherer Umgebung. Er kann regelmässig (z.B. täglich)<br />

oder auf Abruf in Anspruch genommen werden. Voraus setzung <strong>für</strong> die Benutzung<br />

des Kurierdienstes ist eine Anmeldung beim UZL­Sekretariat.<br />

Fragen und Anmeldung zum UZL ­ Kurierdienst richten Sie bitte an das<br />

Sekretariat der UZL­Geschäftsstelle, Tel. 044 255 87 31, Fax 044 255 45 90,<br />

email: sekretariat@uzl.usz.ch).<br />

Generelle Informationen sowie das Testangebot des UZL sind auch über<br />

Internet abrufbar: http://www.uzl.usz.ch.<br />

Nach wie vor gilt, dass Auftraggeber von Laboruntersuchungen Proben<br />

auch direkt per Post oder mit anderen Kurierdiensten in die UZL­<strong>Institut</strong>ionen<br />

senden können.<br />

1.6 Untersuchungen nach Absprache / Voranmeldung<br />

1.6.1 Besondere Parameter<br />

Folgende Untersuchungen des IKC erfordern die telefonische<br />

Anmeldung und Absprache (Telefon: 044 255 22 68):<br />

• alpha­Amanitin<br />

• Ethylenglykol<br />

• Genotypisierung bestimmter Polymorphismen<br />

insbesondere im Rahmen von Studien<br />

15


• Methanol<br />

• Porphobilinogen qualitativ<br />

• PTH intraoperativ<br />

• Pyruvat<br />

• Suche nach unbekannter Substanz (siehe auch 1.7.2)<br />

• Xylose­Test im Urin<br />

Für eine möglichst rasche Analyse von notfallmässigen Medikamentenspiegeln<br />

sind diese ebenfalls telefonisch abzusprechen.<br />

Folgende Untersuchungen der HAD erfordern die telefonische Anmeldung<br />

und Absprache (Telefon: 044 255 22 06):<br />

• Knochenmarkuntersuchung (intern)<br />

• Immunphänotypisierungen<br />

• Osmotische Resistenztestung sowie Ektazytometrie<br />

• Abklärung Heparin­induzierte Thrombozytopenie (HIT)<br />

• Faktor VIII­ und Faktor­IX­Hemmkörper (falls ausserplanmässig gewünscht)<br />

• PFA (Platelet Function Analyzer)<br />

• TEG (Thrombelastogramm)<br />

• Thrombozytenaggregation mit 5 Stimulantien<br />

Das IKC und die HAD können ausser den in diesem Vademecum und den<br />

Auf tragskarten aufgeführten Parametern weitere Parameter analysie ren.<br />

Für diesbezügliche Fragen wenden Sie sich bitte an Telefon 044 255 22 68<br />

oder info.ikc@usz.ch (IKC) bzw. 044 255 22 06 (HAD).<br />

1.6.2 Wissenschaftliche Studien<br />

Studien, welche Laboruntersuchungen im IKC oder der HAD implizieren,<br />

müssen dort jeweils angemeldet werden. Für diese Laboruntersuchungen<br />

wer den eigene Einsendererkennungen definiert und Auftragskarten parametriert.<br />

Dieses Vorgehen erleichtert Ihnen die Arbeit bei der Auftragserteilung<br />

und Dokumentation der Ergebnisse und schafft Sicherheit über die Methodenkonstanz.<br />

Sie erhalten bei Bedarf Kopien von Zertifikaten über Qualitätskontrolle<br />

und Akkreditie rung. Dieses Vorgehen sichert auch, dass die<br />

wissenschaftlich motivierten Laboruntersuchungen nicht zu Lasten des Budgets<br />

der allgemeinen Patientenversorgung im USZ durchgeführt werden.<br />

Die Abrechnung der Studien erfolgt zu vorher verabredeten Tari fen, welche<br />

die Realkosten der Untersuchungen, die finanzielle Unterstützung der Studie<br />

durch Drittmittel oder Sponsoren und die wissenschaftliche Beteiligung<br />

von Wissenschaftlern des IKC bzw. der HAD am Projekt berücksichtigen.<br />

Für die Anmeldung von Studien, wenden Sie sich bitte an die Studien­<br />

Verantwortlichen des IKC (Tel. 044 255 95 44 oder studies.ikc@usz.ch)<br />

bzw. der HAD (Tel. 044 255 22 06). Bitte melden Sie die Studie mindestens 3<br />

Wochen vor Beginn an, damit die notwendigen administrativen und organisatorischen<br />

Arbeiten unternommen werden können. Sofern Sie die Unterstützung<br />

einer Studie durch Drittmittel oder Sponsoren beantra gen, wenden<br />

Sie sich bitte bereits in diesem Frühstadium <strong>für</strong> die Kostenplanung an das<br />

IKC bzw. die HAD. Gleiches gilt, wenn <strong>für</strong> spezielle Para meter neue Me thoden<br />

16


eingeführt werden müssen, wozu die Mitarbeiter des IKC bzw. der HAD bei<br />

entsprechender Honorierung durch Koauto renschaften gerne bereit sind.<br />

1.6.3 Tierproben<br />

Das IKC bietet <strong>für</strong> Tier­Studien die Analyse von enzymatisch, photo metrisch<br />

oder amperometrisch bestimmten Analyten aus Plasma an. Das in der<br />

nachfolgenden Tabelle dargestellte Parameterspek trum erlaubt eine grobe<br />

Abschätzung über das Vorliegen von Erkrankungen oder Krankheitsmanifestationen<br />

des Herzens, der Skelettmuskulatur, der Leber, der Niere,<br />

der Knochen, des Elek trolyt­, Lipid­ und Glukosemetabolismus. Diese Analyte<br />

sind im in zahlreichen Blutproben von Mäusen und Ratten mit guten und<br />

plausiblen Resultaten untersucht worden und sind vermutlich auch <strong>für</strong> die<br />

Untersuchung von Proben anderer Tiere unproblematisch. Bei anderen<br />

Analysen müssen Einzelerfahrungen gesammelt werden, weshalb vor Beginn<br />

einer Studie bzw. Mes sungen mit dem IKC bzw. der HAD Rücksprache<br />

ge halten werden muss. Insbe sondere bei immunologischen Methoden<br />

ist we gen der nicht ausreichenden oder nicht linearen Kreuzreaktivität der<br />

Anti körper der speziesfremde Einsatz proble matisch.<br />

Für kleine Tiere wie Mäuse kann das geforderte Plasmavolumen ein Hindernis<br />

darstellen. Um das benötigte Volumen zu erreichen, kann das Plasma 1 + 1<br />

verdünnt wer den. Dabei sinkt allerdings bei Mäusen der Normwert <strong>für</strong> die<br />

gamma­GT unter die Messgrenze, so dass nur erhöhte Plasmaaktivitäten<br />

quantifiziert werden können. Für alle anderen in der Tabelle ge nannten<br />

Analyte ist unsere Analytik sensitiv genug, um auch in verdünnten Mäuse­<br />

Proben Normalwerte messen zu können.<br />

Leider können wir nicht <strong>für</strong> alle Tierspezies Referenzbereiche zur Verfügung<br />

stellen und verweisen da<strong>für</strong> auf die Literatur. Die Referenzbereiche einiger<br />

Analyte können bei speziell inzestuös gezüchteten (Mäuse­) Stämmen<br />

beträchtlich variieren. Für ver schiedene dieser definierten Mausstämme<br />

werden zurzeit Norm bereiche einiger chemischer Analyte erstellt, die unter<br />

http://phenome.jax.org/pub­cgi/phenome/mpdcgi?rtn=docs/home abgefragt<br />

werden können. Wir empfehlen ausserdem die Unter suchung zusätzlicher<br />

Proben einer (unbehandelten) Kontroll gruppe, mit welchen die Werte<br />

der experimentellen Gruppe ver glichen werden können. Für transgene Tiere<br />

sind die nicht­trans genen littermates die bestgeeigneten Kontrollen.<br />

Für die Analyse von Tierproben wenden Sie sich bitte vorgängig ans IKC<br />

unter Tel. 044 255 22 68, damit wir mit Ihnen das <strong>für</strong> Sie zugeschnittene<br />

Analysenspektrum und das Studienprotokoll erar beiten bzw. im Hinblick auf<br />

die Machbarkeit evaluieren können. In diesem Zusammenhang wird analog<br />

dem Procedere <strong>für</strong> klinische Studien das Projekt dokumentiert und der Tarif<br />

festgelegt (Siehe 1.6.2). Anfragen <strong>für</strong> weiterführende Diagnostik an Tierproben,<br />

die nicht in beiliegender Tabelle aufgeführt sind, können ebenfalls<br />

telefonisch ans IKC gerichtet werden.<br />

In der HAD werden Tierproben nur in Ausnahmefällen nach gesonderter<br />

Rücksprache analysiert (Tel. 044 255 22 06).<br />

17


In Blutproben von Mäusen evaluierte Parameter<br />

Analyt<br />

Benötigtes<br />

Volumen (µl)<br />

Probe Taxpunkte<br />

Albumin 10 Heparin Plasma 9<br />

Alk. Phosphatase 24 Heparin Plasma 9<br />

ALT (GPT) 21 Heparin Plasma 9<br />

AST (GOT) 21 Heparin Plasma 9<br />

Bilirubin total 15 Heparin Plasma 9<br />

Calcium total 21 Heparin Plasma 9<br />

Chlorid 15 Heparin Plasma 9<br />

Cholesterin total 12 Heparin Plasma 9<br />

CK 19 Heparin Plasma 9<br />

Eisen 15 Heparin Plasma 14<br />

GGT 19 Heparin Plasma 9<br />

Glucose 16 Heparin Plasma 9<br />

Harnsäure 12 Heparin Plasma 9<br />

Harnstoff 9 Heparin Plasma 9<br />

Kalium 15 Heparin Plasma 7<br />

Kreatinin 31 Heparin Plasma 9<br />

LDH 10 Heparin Plasma 9<br />

Magnesium 12 Heparin Plasma 14<br />

Natrium 35 Heparin Plasma 7<br />

Phosphat 12 Heparin Plasma 9<br />

Protein total 12 Heparin Plasma 9<br />

Triglyceride 12 Heparin Plasma 9<br />

Totvolumen benötigt 80<br />

Total Volumen (min.) 448 Total Taxpunkte 204<br />

1.7 Drug Monitoring und toxikologische Abklärungen<br />

1.7.1 Quantitative Bestimmung von Arznei mitteln<br />

(Therapeutic Drug Monitoring, TDM)<br />

Die Indikationen <strong>für</strong> ein «TDM» ist bei einem Arzneimittel dann gegeben,<br />

wenn wenigstens eine der folgenden Bedingungen zutrifft:<br />

• Das therapeutische Fenster ist eng.<br />

• Über­/Unterdosierungen können fatale Folgen haben.<br />

• Die Arzneiwirksamkeit kann nicht am Patienten überwacht werden.<br />

• Zwischen der Blut/Plasma­Konzentration und der the ra peu tischen/toxi­<br />

schen Wirkung besteht ein eindeutiger Zusammen hang.<br />

• Das Arzneimittel ist <strong>für</strong> den Patienten unbedingt erforderlich, an seiner<br />

Compliance bestehen aber erhebliche Zweifel.<br />

• Abklärung von Drug­Drug­Interaktionen.<br />

1.7.2 Toxikologische Abklärungen<br />

Bei Patienten mit Intoxikationen (Medikamente, Pflanzen oder Chemikalien)<br />

ist es oft wichtig, die Identität der Noxe zu kennen, um neben der symptomatischen<br />

Be handlung des Patienten eine spezifische Therapie einzuleiten<br />

oder den Verlauf der «Gift elimination» abschätzen zu können.<br />

18


Wir führen Screeninguntersuchungen auf Medikamentengruppen in Serum,<br />

Plasma und Urin durch, oder können zahlreiche Medika mente, Chemikalien<br />

oder einige Pflanzeninhaltsstoffe spezifisch nachweisen.<br />

Für therapeutische Empfehlungen ist das toxikologische Informa tionszentrum<br />

(Telefon: 044 251 51 51) zuständig.<br />

Als Probenmaterial benötigen wir Urin/Blut/ev. Magensaft oder Erbrochenes,<br />

das unmittelbar bei Eintritt des Patienten abgenom men wurde, um eine<br />

Resultatverfälschung durch therapeutische Massnahmen zu verhindern. Für<br />

eine Screeninguntersuchung ist der Urin das geeignetste Probenmaterial.<br />

Für eine umfangreiche toxikologische Abklärung werden folgende Probenmengen<br />

benötigt:<br />

• 2 Röhrchen Nativblut (20 ml, Vacutainer rot)<br />

• 2 Röhrchen Heparinblut (20 ml, Vacutainer grün)<br />

• 20 ml Urin<br />

Alle notfallmässigen toxikologischen Untersuchungen müssen angemeldet<br />

werden:<br />

• Mo ­ Fr, 8 ­ 17 Uhr, Telefon 044 255 22 90, Sucher 181 163 447<br />

• Übrige Zeit via diensthabendem <strong>Klinische</strong>n Chemiker<br />

(Telefonnummer unter 044 255 22 68 anfragen)<br />

1.8 Einverständnis der Patienten / Probanden<br />

Bei Auftragstellung gehen das IKC und die HAD davon aus, dass der Patient/<br />

die Patientin bzw. die gesetzlichen Vertreter das Einverständnis zu der<br />

Laboruntersuchung erteilt haben. Bitte beachten Sie die Notwen digkeit des<br />

dezidierten Einverständnisses insbesondere <strong>für</strong> HIV­serologische und genetische<br />

Untersuchungen (Informed consent). Bei genetischen (molekulardiagnostischen)<br />

und infektionsserologi schen Analysen gehen das IKC und<br />

die HAD davon aus, dass der Patient oder Proband auch <strong>für</strong> allfällige<br />

zusätzliche Parameter (wie zum Beispiel weitere Genotypisierungen, weitere<br />

Virusserologien) eine dem aktuellen Stand der Gesetzgebung entsprechende<br />

Einverständ niserklärung vor Durchführung der Analyse abgegeben<br />

hat.<br />

1.9 Zurückweisung von Proben und<br />

Untersuchungsaufträgen<br />

In den folgenden Fällen werden die beauftragten Analysen nicht durchgeführt<br />

• fehlende oder diskrepante Probenidentifizierung<br />

• falsches Probenmaterial<br />

• blutverschmierte Vacutainer<br />

• zu lange Transportdauer oder falscher Transport <strong>für</strong> Analyten<br />

die nicht stabil sind.<br />

• ungenügende Menge im Probenröhrchen.<br />

• <strong>für</strong> externe Einsender: fehlende Angaben zum Patienten, welche <strong>für</strong><br />

die Abrechnung notwendig sind<br />

19


1.10 Abrechnung<br />

Grundlage <strong>für</strong> die Laborkostenabrechnung in den Laboratorien des USZ<br />

ist die Tarifierung nach der eidgenössischen Analysenliste (EAL, Herausgeber:<br />

Eidgenössisches Departement des Inneren (EDI)) in ihrer aktuell gültigen<br />

Form. Die im alphabethischen Teil dieses Handbuches aufge führten Taxpunkte<br />

(TP) entsprechen der Situation ab 1.7.2009. Sofern nicht im Einzelfall<br />

anders verabredet (z.B. interne Verrech nung, Projekte, Studien), wird das<br />

USZ 1 TP zum Preis von 1.00 CHF in Rechnung stellen (Stand 1.7.2009). Zusätzlich<br />

kann die Finanzabteilung des USZ entsprechend der EAL die folgenden<br />

Overhead­Kosten in Rechnung stellen:<br />

Name EAL-Nummer Taxpunkte Kommentar<br />

Auftragstaxe 4700.00 24 pro Auftrag Gilt nur <strong>für</strong> USZ­externe<br />

Auftragsgeber<br />

Präsenztaxe 4707.00<br />

plus<br />

4707.10 /<br />

4707.20<br />

Zuschlag <strong>für</strong> Nacht,<br />

Sonn­ und Feiertage<br />

20<br />

4 pro Auftrag plus<br />

2/1 pro Parameter<br />

bis maximal 24<br />

Gilt nur <strong>für</strong> USZ­interne<br />

Auftragsgeber<br />

4706.00 50 pro Auftrag An Werk­ und Samstagen<br />

von 19 – 7 Uhr,<br />

sowie an Sonn­<br />

und Feiertagen von<br />

0 – 24 Uhr<br />

Für die Molekulare Diagnostik werden pro Gesamtauftrag die Kosten <strong>für</strong> die<br />

Nukleinsäureextraktion einmal in Rechnung ge stellt, unabhängig von der Zahl<br />

der zu untersuchenden Allele und PCR­Reaktionen. Nicht alle angebotenen<br />

molekulardiagnostischen Untersuchungen werden in der EAL aufgeführt und<br />

tarifiert. Das IKC und die HAD haben <strong>für</strong> diese Parameter analog zum Aufwand<br />

anderer molekulargenetischer Analysen Tarife definiert, welche aber<br />

nicht von Krankenkassen übernommen werden müssen. Das IKC und HAD<br />

informieren in ihren Auftragskarten darüber und setzen bei Auftragserteilung<br />

voraus, dass auch <strong>für</strong> diese genetischen Analysen die Kosten durch den<br />

Auftraggeber bzw. dessen Patienten übernommen werden.<br />

Schliesslich weisen wir daraufhin, dass die Taxierung und Tarifierung der<br />

Eidgenössischen Analysenliste immer wieder revidiert werden und somit im<br />

Laufe der Zeit von den Angaben in diesem Handbuch abweichen können.<br />

Diese allfälligen Revisionen werden in der elektronischen Version des Vademecums<br />

zeitnah umgesetzt (http://www.uzl.usz.ch).


2 Präanalytik<br />

2.1 Einleitung<br />

Ein leider oftmals zu wenig beachtetes Thema ist die Präanalytik, also sämtliche<br />

Teilschritte von der Gewinnung der Probe bis zu ihrer Messung. Fehler<br />

während dieser Zeit sind die häufigste Ursache <strong>für</strong> klinisch unplausible Resultate.<br />

Da sich die meisten Teil schrit te der Kontrolle des Labors ent ziehen,<br />

muss darauf hinge wiesen werden, dass die Analyseergebnisse und Befundun<br />

gen des IKC und der HAD nur unter der Einschränkung gelten, dass<br />

die Vorgaben zur Präanalytik korrekt umgesetzt wurden. Es wird hier deshalb<br />

auf die wichtigsten Aspekte kurz eingegangen. Grundsätzlich kann man<br />

die in dieser Phase auftretenden Einflüsse in Einflussgrössen (in­vivo­Effekte)<br />

und Störfaktoren (in­vitro­Effekte) unterteilen.<br />

Einflussgrössen (Beispiele):<br />

Unveränderlich Veränderlich<br />

Alter Ernährung<br />

Geschlecht Entnahmezeitpunkt<br />

Ethnie Körperlage<br />

Aktivität<br />

Viele dieser Einflüsse sind bekannt und teilweise bereits in unseren Referenzwerten<br />

berücksichtigt. Das bedingt aber das Ausfüllen der entsprechenden<br />

Felder auf dem Auftragsformular.<br />

Störfaktoren (Beispiele):<br />

• Antikoagulantienzusätze<br />

• Hämolyse, Lipämie, Ikterie<br />

• Kontaminationen<br />

Auch hier lassen sich durch korrekte Probenentnahme, rich tige Wahl der<br />

Entnahmegefässe entsprechend der Farbkodie rung auf unseren Auftragskarten,<br />

sowie korrekte Probenvorbereitung und –transport viele Störungen<br />

eliminieren.<br />

2.2 Patientenvorbereitung<br />

Idealerweise erfolgt eine Blutentnahme am liegenden, nüchter nen Probanden<br />

morgens um 07:00 Uhr. Da dies nicht immer durchführbar ist, sollte die<br />

Blutentnahme immer unter densel ben Bedingungen durchgeführt werden.<br />

Gewisse Parameter wie Absorptions­, Toleranztests und die Bestimmung<br />

von Katecholaminen verlangen das Einhalten spezi eller Diätvorschriften!<br />

Der Patient ist über die korrekte Sammeltechnik genau zu instruie ren.<br />

Spezielle Sammelvorschriften siehe Abschnitt 2.4.3.<br />

21


2.3 Blut<br />

Die Qualität von Laboruntersuchungen wird stark von Einflussgrössen und<br />

Störfaktoren beeinflusst, welche durch korrektes Vorgehen bei der Vorbereitung<br />

des Patienten, der Blutentnahme, bei Probenlagerung und –transport<br />

kontrolliert oder ausgeschlossen werden können. Auf die wichtigsten Punkte<br />

wird im folgenden eingegangen:<br />

2.3.1 Häufige Einflussfaktoren<br />

Venöse Stauung darf nur kurzfristig angelegt werden. Eine Minute sollte<br />

nicht überschritten wer den, da es sonst zu einer Konzentrierung von Zellen<br />

und makromolekularen Substanzen wie Proteinen (z.B. Enzyme) und der<br />

daran gebundene Moleküle (z.B. Lipide, Bilirubin, Hormone, Medika men te,<br />

Eisen, Calcium, Magnesium) kommt. Eine aufrechte Körperhaltung hat<br />

denselben Effekt, weshalb die Blutentnahme im Sitzen oder Liegen empfohlen<br />

wird.<br />

Repetierter Faustschluss («Pumpen») während der Blutent nahme führt<br />

zu einem Anstieg von Kalium und Magnesium.<br />

Starke körperliche Belastung und einige therapeutische und diagnostische<br />

Massnahmen, wie i.m. Injektionen und Prostata palpation führen zum<br />

Anstieg von diversen Enzymen und Substra ten.<br />

Die Angabe des Entnahmezeitpunktes ist besonders wichtig bei Parametern,<br />

die circadianen Rhythmen unterliegen (zum Bei spiel Eisen und Cortisol).<br />

Spezielle Anweisungen können aus dem alphabetischen Teil entnommen<br />

werden.<br />

Sehr viele Parameter werden durch Nahrungsaufnahme verändert. Die Referenzbereiche<br />

beziehen sich auf Blutproben, die im Nüchternzustand (mindestens<br />

8 Stunden postprandial) gewonnen wurden. Deshalb erfolgt die Probengewinnung<br />

idealerweise beim nüchternen Patienten. Ist dies nicht möglich,<br />

müssen die Laborergebnisse mit entsprechendem Vorbehalt interpretiert werden.<br />

Für einige Para meter existieren zudem spezielle Diätvorschriften.<br />

Lagerung und Transport: Grundsätzlich soll eine Probe nicht gelagert werden,<br />

sondern unmittelbar nach der Abnahme dem Transportdienst übergeben<br />

werden. Ein zu langes Intervall (>1h) zwischen Blutentnahme und Abtrennen<br />

der zellulären Bestand teile führt unter anderem zu einem Anstieg von Kalium<br />

und Ver lust von Glukose im Heparinplasma oder Serum.<br />

Ist eine Lagerung unvermeidlich, so empfehlen wir Raumtempera tur und<br />

Dunkelheit. Die Probe ist verschlossen aufzubewahren, da es sonst durch<br />

Verdunstung (auch im Kühlschrank!) zu einer Konzentrierung beinahe aller<br />

Parameter kommt!<br />

2.3.2 Häufige Störfaktoren<br />

Gerinnungshemmende Zusätze in den Entnahmeröhrchen können manche<br />

Tests stören. Die Farbkodierung auf unseren Auftragsformularen ist deshalb<br />

strikt zu beachten.<br />

22


Hämolyse (durch fehlerhafte Entnahme, durch falsche Lagerung u.v.a.) im<br />

Plasma/Serum führt zu Anstieg von Kalium und einer Reihe von Enzymen,<br />

z.B. LDH, CK, AST. Ausserdem stört die durch Häm bedingte Eigenfärbung bei<br />

einer Reihe von Farbreaktionen (z.B. P­Amylase) sowie bei Einzelfaktorbestimmung<br />

(Gerinnung).<br />

Ikterisches Plasma/Serum kann bei Absorptionsmessungen im Bereich<br />

zwischen 400­500 nm und bei einigen immunologischen Methoden (FPIA)<br />

interferieren.<br />

Lipämie des Plasma/Serum führt durch Verdrängungseffekte zu einer scheinbaren<br />

Erniedrigung der Elektrolyte (Natrium, Kalium, Calcium). Die Trübung<br />

kann bei Turbidimetrie­ und Absorptions messungen stören. Stark lipämische<br />

Proben werden im Labor ultrazentrifugiert (ausser zur Bestimmung von<br />

Cholesterin, Trigly ceride, Ammoniak, Alkohol und des Hämatogrammes). Stört<br />

auch bei der Bestimmung des Hämatogrammes, auch hier wird die Probe<br />

nicht ultrazentrifugiert.<br />

Arzneimittel (einschliesslich Plasmaexpander) und ihre Metabo lite zeigen<br />

Interferenzen durch Eigenfarbe (Rifampicin, Anthra chinone), durch Fluoreszenz<br />

(Tetrazykline), durch reduzierende Eigenschaften (Ascorbinsäure, Dopa),<br />

durch Chelatbildung (Phenothiazine) oder durch den Einfluss auf die Plasmaeiweissbindung<br />

(hormonelle Kontrazeptiva). Generell ist zu beachten, dass<br />

Arzneimittel die Resultate von Laboranalysen nicht nur durch methodische<br />

Interfe renzen beeinflussen können, sondern dass häufiger unbekannte resp.<br />

unerwartete pharmakologische Effekte in­vivo zu Verände rungen führen.<br />

2.3.3 Gerinnnungsanalysen<br />

Citrat­Röhrchen (hellblau) <strong>für</strong> Gerinnungsanalysen (z.B. Quick) müssen<br />

unbedingt bis zur Markierung gefüllt werden, um korrekte Resultate zu<br />

ermöglichen. Schaumbildung bei der Ent nahme ist zu vermeiden. Auf keinen<br />

Fall darf der Inhalt mit einem anderen Röhrchen komplettiert werden. Bei<br />

unvollständiger Fül lung muss der Vacutainer weggezogen, das Röhrchen<br />

5x sorgfäl tig gekippt werden und wieder aufgesetzt und das fehlende<br />

Rest volumen aufgefüllt werden. Allenfalls muss auch erneut eine Probe<br />

entnommen werden.<br />

Bei einem Hämatokrit > 0,6 l/l müssen speziell adaptierte und übers Gerinnungslabor<br />

zu beziehende Blutentnahmeröhrchen (Citrat) eingesetzt werden.<br />

Proben <strong>für</strong> PFA­Verschlusszeit und Thrombozytenaggregation dürfen nicht<br />

mit der Rohrpost verschickt werden, sondern müssen umgehend per Transportdienst<br />

ans Labor weitergegeben werden.<br />

2.3.4 Transfusionsmedizinische Untersuchungen<br />

Abnahme von Testblut: Die Ausgabe von Blutkonserven erfolgt nur nach<br />

2 unabhängigen Blutgruppenbestimmungen.<br />

Ausnahme: akuter Notfall mit sofortigem Transfusionsbedarf.<br />

Auswärtige Blutgruppenbestimmungen werden akzeptiert.<br />

• Unabhängig bedeutet: Es braucht 2 separate Blutentnahmen, die durch<br />

2 verschiedene Pflegende durchgeführt werden müssen, die den Patienten<br />

23


unabhängig voneinander identifizieren. Auftragskleber müssen von der<br />

Blut abnehmenden Pflegenden selber gerichtet werden, Pat. wird erneut<br />

nach Name, Vorname und Geburtsdatum befragt.<br />

• Mit ihrem Kürzel sowohl auf dem Blutröhrchen als auch auf dem Auftragsformular<br />

übernimmt die Pflegende die Verantwortung <strong>für</strong> die korrekte<br />

Identifikation des Patienten und ist daher rechtlich haftbar.<br />

• Wenn die Blutgruppe bereits bekannt ist, muss nur eine Blutentnahme<br />

(Testblut) durchgeführt werden, um den Antikörpersuchtest durchzuführen.<br />

Intern: siehe auch Intranet «Weisung <strong>für</strong> die Bestellung und Anwendung von<br />

Blutprodukten» (Pflegerichtlinien USZ)<br />

2.3.5 Medikamenten-Bestimmungen<br />

Für Blutentnahmen zur Spiegelbestimmungen von Medikamenten sollte<br />

nicht dieselbe Leitung wie <strong>für</strong> die Infusion desselben Medikamentes benutzt<br />

werden. Trenngel enthaltende Probengefässe sind <strong>für</strong> Spiegelbestimmungen<br />

von Medikamenten ungeeignet.<br />

2.4 Urin<br />

Für USZ­interne Anwender ist auch folgender Link zu beachten:<br />

http://intern.pfl.usz.ch/german/Patientenversorgung/Pflegerichtlinien/<br />

urinprobengewinnung.htm<br />

2.4.1 24 h-Urinsammlung ohne Zusatz<br />

Um die Bestimmung korrekter und plausibler Ergebnisse zu ge währleisten,<br />

sind die entsprechenden Sammelvorschriften unbe dingt einzuhalten.<br />

Insbesondere ist der Patient genau zu instruie ren:<br />

• Der erste Morgenurin ist zu verwerfen. Die Sammelzeit<br />

beginnt mit dem zweiten Morgenurin.<br />

• Sämtliche Miktionen während des Tages und der folgenden<br />

Nacht in das Sammelgefäss geben.<br />

• Der erste Morgenurin des nächsten Tages wird als letzte<br />

Portion gesammelt.<br />

24 h­Urinsammlung:<br />

• 24 h­Urin­Gefäss zu beziehen am IKC­Schalter.<br />

• Sammelzeit + Urinmenge auf dem Auftragsformular eintragen.<br />

• Sammelurin gut mischen, ca. 100 ml abfüllen in Urinbecher<br />

mit Drehverschluss.<br />

Porphobilinogen + Porphyrine:<br />

• Urin sollte im Dunkeln bei 4°C gelagert werden.<br />

• Können auch aus Anfallsurin bestimmt werden.<br />

Folgende Parameter können auch in angesäuertem Urin bestimmt werden:<br />

Citrat, Cortisol, Glukose, Harnstoff, Kalium, Kreatinin, Kreatinin­Clearance<br />

und Natrium.<br />

24


2.4.2 Spezielle Sammelvorschriften<br />

a) Calcium, Magnesium, Phosphat (-Clearance) und Oxalat<br />

Beim Urinsammeln über 24 Stunden bildet sich ohne Säurezusatz ein Sediment,<br />

welches zu einem grossen Teil aus schwerlöslichen, anorganischen<br />

Salzen besteht (z.B. Calciumphosphat, Calcium­Oxalat, Magnesiumammoniumphosphat).<br />

Das Dekantieren von Urin <strong>für</strong> die Laboruntersuchung hat zur<br />

Folge, dass die schwerlös lichen Salze, die sich als Sediment am Boden des<br />

Sammelgefässes angesammelt haben, bei der Laboruntersuchung nicht<br />

miterfasst werden. Dies führt zu falsch­niedrigen Calcium­, Magnesium­,<br />

Phosphat­ und Oxalatwerten im Urin. Durch Zugabe von Salzsäure zum Urin<br />

können diese Salze in Lösung gehalten werden.<br />

24 h­Urinsammlung:<br />

• 24 h­Urin­Gefäss und 10 ml Salzsäure 20% zu beziehen am IKC­Schalter.<br />

• 10 ml Salzsäure 20% pro Sammelurin vorlegen.<br />

• Wichtig Urin sollte pH < 2 haben.<br />

• Sammelzeit + Urinmenge auf dem Auftragsformular eintragen.<br />

• Sammelurin gut mischen, ca. 100 ml abfüllen in Urinbecher mit Drehverschluss.<br />

b) Ammonium<br />

24 h­Urinsammlung:<br />

• 24 h­Urin­Gefäss, 1g Thymol und 30 ml Paraffinöl.<br />

• Sammelzeit + Urinmenge auf dem Auftragsformular eintragen.<br />

• Sammelurin gut mischen, ca. 100 ml abfüllen in Urinbecher mit Drehverschluss<br />

(inkl. Paraffinöl).<br />

Anfallsurin:<br />

• 0.5 g Thymol und 5­10 ml Paraffinöl.<br />

c) Katecholamine, Vanillinmandelsäure (VMS), Homovanillinmandelsäure<br />

(HVS), 5-Hydroxy indol essigsäure (HIES) und Metanephrin (METU)<br />

24 h­Urinsammlung:<br />

• 24 h­Urin­Gefäss und 10 ml Salzsäure 20% zu beziehen am IKC­Schalter.<br />

• 10 ml Salzsäure 20% pro Sammelurin vorlegen.<br />

• Wichtig Urin sollte pH < 2 haben und im Dunkeln bei 4°C gelagert werden.<br />

• Sammelzeit + Urinmenge auf dem Auftragsformular ein tragen.<br />

• Sammelurin gut mischen, ca. 100 ml abfüllen in Urinbecher mit Drehverschluss.<br />

Anfallsurin:<br />

Während einer hypertensiven Krise gewonnener Urin:<br />

1 ml Salzsäure 20% pro 100 ml Urin beifügen.<br />

Diät:<br />

Zwei Tage vor und während der Sammlung sind zu vermeiden: Ananas,<br />

Bananen, Nüsse, Pflaumen, Kiwis, Tomaten, Kaffee, Schwarztee, Schokolade<br />

und vanille haltige Nahrungsmittel und Nikotin.<br />

Körperliche Aktivität:<br />

Sport und starke körperliche Aktivität sind zu vermeiden.<br />

25


Arzneimittel:<br />

Nach Möglichkeit und nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, sollte<br />

2 Tage vor Sammlung die antihypertensive Therapie abgesetzt werden;<br />

ACE­Hemmer, AT II­Rezeptor­Inhibi toren, Beta­Blocker, Ca­Antagonisten,<br />

MAO­Hemmer, Theophyllin und Appetitzügler erhöhen Noradrenalin. Während<br />

Clonidin und Methyldopa Noradrenalin senken. Zudem erhöht L­Dopa die<br />

Dopaminkonzentration. Paracetamol und Antirheumatika, die Gentisinsäure<br />

oder Homogentisinsäure enthalten, stören die Analytik von VMS und HVS.<br />

d) Cortisol und Cortisol nach Dexamethason<br />

24 h­Urinsammlung mit Borsäure (notwendig wenn der pH des Urins > 7.5):<br />

• 24 h­Urin­Gefäss und 10 g Borsäure zu beziehen am IKC­Schalter.<br />

• 10 g Borsäure pro Sammelurin vorlegen.<br />

• (Urinsammelperiode beginnt mit Dexamethasongabe).<br />

• (23:00 Uhr 2 mg (8 mg) Dexamethason p.o.).<br />

• Sammelzeit + Urinmenge auf dem Auftragsformular eintragen.<br />

• Sammelurin gut mischen, ca. 100 ml abfüllen in Urinbecher mit Drehverschluss.<br />

e) Blei, Kupfer und Zink<br />

24h­Urinsammlung:<br />

• Sammelgefäss metallfrei, speziell gereinigt, zu beziehen am IKC­Schalter.<br />

• Ganze Menge im spez. Gefäss ins Labor bringen.<br />

• Sammelzeit + Urinmenge auf dem Auftragsformular eintragen.<br />

Zusammenfassende Übersicht zur Urinsammlung:<br />

Analysen, die nur mit<br />

Zusatz durch geführt<br />

werden können:<br />

Salzsäure:<br />

Calcium<br />

HIES<br />

Katecholamine<br />

Magnesium<br />

Metanephrine<br />

Oxalat<br />

Phosphat+<br />

Clearance<br />

VMS, HVMS<br />

Thymol-Paraffinöl:<br />

Ammonium<br />

Thymol-Isopropanol:<br />

Xylose (2 Tage)<br />

26<br />

Analysen, die auch aus<br />

an ge säuertem Urin durch -<br />

geführt werden können:<br />

Citrat<br />

Glukose<br />

Harnstoff<br />

Kalium<br />

Kreatinin + Clearance<br />

Natrium<br />

Cortisol (Borsäure wenn<br />

pH >7.5)<br />

Analysen, die nur ohne Zusatz<br />

durchgeführt werden können:<br />

Albumin<br />

Chlorid<br />

Delta­Amino lävulinsäure<br />

Deoxypyridinolin<br />

Harnsäure (Urat)<br />

Osmolalität<br />

Pankreas­Amylase<br />

pH<br />

Porphobilinogen<br />

qn + ql<br />

Porphyrine diff.<br />

Protein + Proteinurie­ Diff.<br />

Spurenel. (Spez.gefäss!)<br />

Thiocyanat<br />

Urinsediment (Spontan­U)<br />

Urinstatus (Spontan­U)<br />

Falls Analysen aus Urin mit und ohne Säurezusatz notwendig sind, muss der<br />

Urin an zwei verschiede nen Tagen gesammelt werden.


2.4.3 Spontanurin<br />

Spontanurinproben sind eher <strong>für</strong> qualitative Aussagen geeignet. Der erste<br />

Morgenurin eignet sich vor allem <strong>für</strong> den Nitrit­ und Proteinnachweis.<br />

Für Sedimentuntersuchungen wird Mittel strahlurin benötigt. Gerade hier sind<br />

genaue Instruktionen des Patienten nötig:<br />

• Reinigung von Händen und Genitalien<br />

• Sammlung des Mittelstrahls ohne Unterbruch der Miktion<br />

Gewinnung von Mittelstrahlurin bei Männern:<br />

Gewinnung von Mittelstrahlurin bei Frauen:<br />

27


Ist eine Sammlung nicht durchführbar, gibt oft die Angabe der Analytkonzentration<br />

bezogen auf die Kreatininkonzentration eine bessere Information als<br />

die auf das Volumen bezogene Analyt konzentration. Für diese Variante ist die<br />

Untersuchung des zwei ten Morgenurins ideal, wie Deoxypyridinolin (Lichtempfindlich).<br />

Anwendungsbereiche verschiedener Urinproben<br />

Urin<br />

28<br />

Mittestrahlurin<br />

Blasen punktionsurin<br />

Sammel urin<br />

Entnah mezeitpunkt<br />

geeignet <strong>für</strong> unge eignet <strong>für</strong><br />

1. Morgen urin bakterielle Untersu chun gen, Test­<br />

streifen, Nitrit­Test, Sediment,<br />

Proteindiagnostik, klinisch­chemische<br />

Untersuchungen<br />

2. Morgen urin Teststreifen, Glukose, Proteine,<br />

Deoxypyridinolin<br />

Nitrit­Test<br />

Spontanurin postprandial: Glukose bakterielle oder<br />

mikrobielle<br />

Untersuchungen<br />

Definierte<br />

Sammelperi ode,<br />

meist<br />

24 h<br />

bakterielle Untersuchungen<br />

klinisch­chemische Untersuchungen bakterielle oder<br />

mikros kopische<br />

Untersu chungen<br />

Quelle: Basiswissen Labordiagnostik Urin, Roche Diagnostics, Präanalytik, 2003, p.9<br />

2.5 Knochenmark<br />

Lokalisation<br />

• Spina iliaca posterior sup. (Kontraindikationen: Infektiöse Läsionen,<br />

M. Paget des Beckenknochens, St. n. Radiotherapie des Beckenknochens)<br />

• Sternal: Generell nicht empfohlen, falls unumgänglich nur durch Geübte<br />

(intern: Oberarzt oder erfahrener <strong>Hämatologie</strong>assistent)<br />

Durchführung<br />

• In Bauchlage, wenn möglich Oberkörper in leichter Tieflage<br />

• alternativ in Seitenlage möglich (IPS­Patienten etc.)<br />

• Grosszügige Anästhesie:<br />

• Lokal breitflächig Lidocain 1%<br />

• systemisch: Dormicum oder Morphine (im USZ unter Bereithaltung<br />

von Anexate)<br />

1. Biopsie<br />

• Biopsie vor Aspirat, um gut erhaltenen Zylinder zu entnehmen<br />

(Ziel: mind. 1.0­1.5 cm lang)<br />

• Nach Möglichkeit sollte immer ein Abrollpräparat auf Objektträger<br />

erstellt werden


• Fixation in Formalin 4% (zu Beziehen über das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Pathologie, USZ)<br />

• die Beurteilung der Biopsie erfolgt in der Pathologie (<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Pathologie,<br />

USZ)<br />

2. Apirat<br />

• wenn möglich ohne Zusatz von EDTA oder Komplexon aspirieren und ausstreichen,<br />

da solche Zusätze die Feinmorphologie verändern (Ausnahme:<br />

Promyelozyten­leukämie, AML M3) – <strong>für</strong> auswärtige Zusender kann das<br />

Material auch in EDTA geschickt werden<br />

• zusätzlich empfehlen wir bei jeder Punktion in Reserve nach Möglichkeit<br />

5 ml Heparin­KM (Aspirat) abzunehmen, <strong>für</strong> den Fall dass eine weitergehende<br />

Immunphänotypisierung oder zytogenetische Analyse erforderlich<br />

ist; <strong>für</strong> molekular­genetische Untersuchungen benötigen wir zudem<br />

idealerweise 5 ml EDTA­KM (Aspirat)<br />

Zusätzliches Material<br />

• 1­2 EDTA­Röhrchen <strong>für</strong> peripheren Blutstatus und ev. Spez.färbungen<br />

Versand (gilt <strong>für</strong> auswärtige Auftraggeber)<br />

• nebst EDTA­Röhrchen 1 ungefärbter Blutausstrich<br />

• möglichst viele ungefärbte Aspiratausstriche (mind. 6), <strong>für</strong> allfällige<br />

Spezialfärbungen<br />

• Versand per A­Post oder Kurier<br />

• Die Befunde aus dem Apsirat und der Biopsie werden in der wöchentlich<br />

stattfindenden hämatopathologischen Konferenz mit den Kollegen der<br />

Pathologie des USZ abgeglichen.<br />

2.6 Konkremente<br />

Trocken und ohne Zusätze in ein sauberes und verschliessbares Gefäss<br />

geben. Keine Zugabe von Formalin! Bitte solides Trans portgefäss verwenden.<br />

2.7 Liquor<br />

Mit Blut vermischter Liquor ist <strong>für</strong> klinisch­chemische Analysen ungeeignet.<br />

Bei der Sammlung wird empfohlen, die ersten Trop fen zu verwerfen. Gesammelt<br />

wird am besten in zwei Entnahme röhrchen. Liquor sofort nach Entnahme<br />

im Labor abliefern. Für die Bestimmung der Blut­Liquor­Schranken<br />

funktion, muss die Abnahme eines Liquor­Serum Paars erfolgen. Die Blutprobe<br />

sollte hier<strong>für</strong> zeitlich (z.B. am gleichen Vormittag) entnommen werden.<br />

2.8 Faeces<br />

Die im speziellen Analysen­Teil angegebenen Mengen sind strikt zu beachten!<br />

Das Material raschmöglichst im Labor abliefern. Bis zum Transport<br />

kühl (4°C) lagern.<br />

29


2.9 Mekonien<br />

Die im speziellen Analysen­Teil angegebenen Mengen sind strikt zu beachten!<br />

Das Material raschmöglichst im Labor abliefern. Bis zum Transport<br />

kühl (4°C) lagern.<br />

2.10 Leberbiopsien (Eisen/Kupfer)<br />

Bitte Proben voranmelden, damit auf Wunsch Probengefässe (Eppendorfgefäss)<br />

zugestellt werden können. Nach der Punktion: Biopsie sofort in ein<br />

Eppendorfgefäss geben, dann sofort tieffrieren und per Express (auf<br />

Trockeneis) ins IKC schicken. Biopsie nicht fixieren (auch nicht in Formalin)<br />

und nicht in Alkohol oder NaCl einlegen.<br />

30


3 Qualitätsmanagement<br />

und Befundung<br />

3.1 Einleitung<br />

Unser Ziel ist die zuverlässige, schnelle, wirtschaftliche und kom petente<br />

Laboratoriumsdiagnostik. Wir bieten hier<strong>für</strong> ein zeitge mässes Parameterspektrum,<br />

welches mit optimaler Technologie analysiert wird. Wir garantieren<br />

mindestens diejenige Qualität, die von den Normen und Richtlinien<br />

gefordert sind. Das IKC und die HAE/HAD sind nach der Norm ISO/IEC 17025<br />

durch die Schweizer Akkreditierungs stelle akkreditiert.<br />

3.2 Inspektion des Probenmaterials<br />

Das eingehende Probenmaterial wird überprüft, ob es <strong>für</strong> den Auftrag geeignet<br />

ist. Ist mit dem Probenmaterial keine korrekte Untersuchung möglich,<br />

wird es zurückgewiesen. Der Auftrag geber wird informiert und zu einer<br />

erneuten Sendung von Pro benmaterial aufgefordert. Nur mit dieser Massnahme<br />

können wir garantieren, dass keine Artefakte gemessen werden<br />

und keine Verwechslung von Proben vorliegt.<br />

3.3 Interne Qualitätskontrolle<br />

Im Rahmen der internen Qualitätskontrolle werden <strong>für</strong> jeden Parameter auf<br />

bis zu drei verschiedenen Konzentrations­ oder Aktivitätsniveaus mindestens<br />

einmal pro Serie, bei häufig unter suchten Parametern auch mehrmals<br />

täglich, Kontrollmaterialien gemessen. Zur Abschätzung der Richtigkeit<br />

werden die gemesse nen und die erwarteten Werte verglichen. Diese Werte<br />

müssen im erlaubten Bereich liegen, bevor die Analytik von Patientenproben<br />

begonnen wird oder damit die Ergebnisse bereits gemessener Patientenproben<br />

freigegeben werden. Bei Diskrepanz werden Massnahmen eingeleitet,<br />

Fehler zu identifizieren und zu beheben, bevor die Patientenproben (wiederholt)<br />

gemessen werden. Die Ergebnisse der Kontrollmessungen werden<br />

dokumentiert und statistisch ausgewertet, um die Präzision der Analytik von<br />

Tag zu Tag zu erfassen. Zur Orientierung über die in den Laboratorien von<br />

IKC und HAD erreichte analy tische Qualität sind im alphabethischen Teil des<br />

Vademecums <strong>für</strong> jeden Parameter Interassay­Koeffizienten dokumentiert.<br />

3.4 Externe Qualitätskontrolle<br />

Das IKC und die HAD nehmen regelmässig an externen Ringversuchen teil.<br />

Dies betrifft jeden Parameter, sofern <strong>für</strong> dessen Testung eine Ringversuchsorganisation<br />

gefunden wird. Für viele Parameter werden die Ringversuche<br />

bei verschiedenen Organisationen durchgeführt. Dazu erhalten die Laboratorien<br />

mehrmals jährlich Proben mit unbekanntem Inhalt. Die festgelegten<br />

31


Analyten werden gemessen und die Mess ergebnisse dem Organisator des<br />

Ringversuches mitgeteilt. Dieser vergleicht die Resultate des IKC oder der<br />

HAD mit denen aller anderen Teilneh mer oder mit vorher festgelegten<br />

Zielwerten. Falls ein Ringversuch nicht bestanden wird, werden in den Laboratorien<br />

Fehlerquellen gesucht und korrigiert.<br />

Das IKC und die HAD arbeiten mit verschiedenen nationalen und internatioalen<br />

Ringversuchs organisationen zusammen (nachfolgend in alphabethische<br />

Reihenfolge genannt). Auf Verlangen und nach allfälliger Prüfung der<br />

Berechtigung geben das IKC und die HAD Zertifikate über das Ergebnis<br />

von Ringversuchen.<br />

Schweiz<br />

Blutspendedienst<br />

SRK Bern<br />

Murtenstrasse 133<br />

CH ­ 3008 Bern<br />

Centre Suisse de Contrôle de Qualité<br />

CSCQ c/o Hôpitaux Universitaires de Genève<br />

2, chemin du Petit­Bel­Air<br />

CH ­ 1225 Chêne­Bourg<br />

MQ Verein <strong>für</strong> Medizinische Qualitätskontrolle<br />

c/o <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Klinische</strong> <strong>Chemie</strong><br />

Universitätsspital Zürich<br />

CH ­ 8091 Zürich<br />

International<br />

Analytical Services International Ltd<br />

St George’s ­ University of London<br />

Cranmer Terrace<br />

London ­ SW17 ORE<br />

UK<br />

Deutsche Vereinte Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Klinische</strong> <strong>Chemie</strong><br />

und Laboratoriumsmedizin e.V.<br />

Referenzinstitut <strong>für</strong> Bioanalytik<br />

Abteilung <strong>für</strong> externe Qualitätssicherung<br />

Im Mühlenbach 52a<br />

D ­ 53127 Bonn<br />

ECAT<br />

ECAT Foundation<br />

PO Box 30<br />

NL – 2300 AA Leiden<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Standardisierung und Dokumentation<br />

Im medizinischen Laboratorium e.V. (INSTAND)<br />

Ubier­Str. 20<br />

Postfach 250211<br />

D ­ 40093 Düsseldorf<br />

32


KKGT<br />

PO Box 43100<br />

NL – 2504 AC Den Haag<br />

Ringversuche der GTFCH<br />

c/o ARVECON GmbH<br />

Kiefernweg 4<br />

D ­ 69190 Walldorf<br />

UK­NEQAS<br />

United Kingdom National External Quality Assessment Schemes<br />

Dept. of Microbiology, Southmead Hospital<br />

Bristol BS 10 5NB<br />

UK<br />

3.5 Validation der Messergebnisse<br />

und Resultatfreigabe<br />

Die angeforderten Untersuchungen werden im IKC und der HAD raschmöglichst<br />

durchgeführt. Die Untersuchungsergebnisse werden erst nach eingehender<br />

Validierung freigegeben. Diese umfasst die techni sche und medizinische<br />

Validation sowie <strong>für</strong> einige Spezialpara meter die Kommentierung.<br />

3.5.1 Technische Validation<br />

Die technische Validation erfolgt durch eine(n) diplomierte(n)<br />

biomedizinische(n) Analytiker(in), welche(r) in der Regel auch die Analytik<br />

durchgeführt hat. Die technische Freigabe setzt im we sentlichen voraus, dass<br />

die korrekte Funktion der Geräte, die Stabilität der Reagenzien, die korrekte<br />

Kalibration verifiziert wur den und die interne Qualitätskontrolle erfolgreich<br />

verlief. Bei Problemen und Unstimmigkeiten müssen die zuständigen Leitenden<br />

Biomedizinischen AnalytikerInnen und/oder der/die Abteilungsleiter(in)<br />

informiert werden.<br />

3.5.2 Medizinische Validation<br />

Bei der medizinischen Validation werden die einzelnen Mess ergebnisse<br />

bezüglich ihrer Plausibilität überprüft. Dabei gehen das Messergebnis selbst<br />

(Extremwertkontrolle), der Vergleich zu Vor werten (Longitudinalbeurteilung),<br />

die Ergebnisse parallel gemes sener anderer Parameter (Transversalbeurteilung),<br />

und sofern vorhanden klinische Informationen über den Patienten<br />

ein. Bei in grossen Zahlen gemessenen Parametern werden die zu evaluierenden<br />

Messergebnisse mit Hilfe der Labor­EDV vorgefiltert und nur Extremwerte<br />

und gegenüber Vorwerten stark veränderte Messergebnisse (deltacheck)<br />

persönlich validiert. Bei Spezial parametern werden in der Regel<br />

alle Messergebnisse validiert. Grundsätzlich sind alle Laborleiter mit FAMH­<br />

Abschluss in Klini scher <strong>Chemie</strong> bzw. <strong>Hämatologie</strong>, speziell eingewiesene<br />

FAMH­Kandidaten, die Leitenden Biomedizinischen Analytikerinnen sowie erfahrene<br />

Biomedizinische Analytikerinnen (HAD) zur medizinischen Validation<br />

berechtigt. Implau sible Messer gebnisse führen zu Wiederholungsmessungen<br />

und Rückfragen bei den zuständigen <strong>Klinik</strong>ern.<br />

33


Messergebnisse, welche eine vitale Bedrohung darstellen, werden dem<br />

zuständigen Einsender umgehend telefonisch mitgeteilt.<br />

Grenzwerte <strong>für</strong> vitale Bedrohung:<br />

Untere<br />

Alarmgrenze<br />

Obere Alarmgrenze Einheit<br />

Alkohol – 75 mmol/l<br />

Ammoniak – 80 mmol/l<br />

Calcium 1.5 3.25 mmol/l<br />

Östradiol – 20 000 pmol/l<br />

Fibrinogen 1 – g/l<br />

freies T3 – 100 pmol/l<br />

freies T4 – 45 pmol/l<br />

Glukose 2.2 24.75 mmol/l<br />

Glukose Heparin 2.2 24.75 mmol/l<br />

CO­Hb – 0.25<br />

Met­Hb – 0.2<br />

Hämoglobin* 60 – g/l<br />

Quick 10 – %<br />

Kalium 2.8 6.2 mmol/l<br />

Laktat – 5 mmol/l<br />

Magnesium 0.41 1.91 mmol/l<br />

Natrium 120 160 mmol/l<br />

Neutrophile* 0.5 – G/l<br />

Osmolalität 240 330 mmol/kg<br />

Phosphat 0.32 – mmol/l<br />

Thrombozyten* 20 – G/l<br />

* nur gemeldet wenn nicht vorbekannt<br />

Ausserdem werden Medikamentenspiegel im toxischen Bereich telefoniert.<br />

Vom HAD wird zudem telefoniert bei dringenden Knochenmarkbefunden<br />

(z.B. akute Leukämie), Nachweis von Fragmentozyten oder Malariaplasmodien<br />

und positivem HIT­Ak­Resultat.<br />

3.5.3 Bewertung und Kommentierung<br />

Die meisten Laborergebnisse werden ohne individuelle Bewertung und Kommentierung<br />

mitgeteilt, da zumeist die hier<strong>für</strong> notwendi gen klinischen Informationen<br />

vom Auftraggeber nicht zur Verfü gung gestellt werden. Ausserdem<br />

interferiert die ausführliche Bewertung und Kommentierung mit dem Ziel<br />

der schnellen Be fundmitteilung an den Auftraggeber. Deshalb werden die<br />

meisten Befunde mit Referenzbereichen und ggf. Standardkommentaren<br />

mitgeteilt. Bei einigen nicht zeitkritischen Spezialparametern wird die standardmässige<br />

medizinische Validation durch eine ausführli chere Bewertung<br />

und Kommentierung ergänzt. Diese erfolgt durch einen <strong>für</strong> die jeweilige<br />

Analytik oder das jeweilige Indika tionsgebiet spezialisierte(n) wissenschaftliche(n)<br />

(Ober­)Assisten tin/en des IKC oder in bestimmten Fällen auch durch<br />

eine koope rierende <strong>Klinik</strong> (z.B. <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> Geburtshilfe bei Pränataldiagnostik).<br />

34


Im HAD erfolgt bei gewissen Spezialanalysen eine Kommentierung durch den<br />

zuständigen Assistenz­ bzw. Kaderarzt.<br />

3.5.4 Sonderfälle<br />

a) Notfalllabor<br />

Einen Sonderfall <strong>für</strong> die medizinische Validation stellt die Analytik des Notfallabors<br />

dar. Im Interesse der zeitnahen Befund mitteilung erfolgt die provisorische<br />

Freigabe der Messergebnisse durch die diensthabende Biomedizinische<br />

Analytikerin. Sie verständigt in Zweifels fällen den Dienst habenden<br />

Akademiker (IKC), bzw den Dienstarzt <strong>Hämatologie</strong> (HAD), der das weitere<br />

Vorgehen ggf. in Rücksprache mit dem zuständigen <strong>Klinik</strong>er fest legt. Die<br />

endgültige Validation der ausserhalb der Routinezeiten durchgeführten Notfalldiagnostik<br />

am IKC wird am folgen den Tag durch eine Leitende Biomedizinische<br />

Analytikerin, eine(n) Abteilungs leiter/in oder an Sonn­ und Feiertagen<br />

durch den/die diensthaben de Akademiker(In) kontrol liert. Sofern keine<br />

wider sprechenden Gründe vorliegen, wird der provisorische Befund zum<br />

endgültigen Befund.<br />

b) Interdisziplinäres Notfalllabor (IDNFL)<br />

Die Validation der im Rahmen des Interdisziplinären Notfalllabors (IDNFL)<br />

durch das IKC (Virusserologie, Autoantikörper) oder HAD (Bakteriologie)<br />

durchgeführten Untersuchungen erfolgt wie <strong>für</strong> das Notfalllabor beschrieben.<br />

Die serologischen Befunde werden am folgenden Werktag der <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong><br />

Immuno logie (Hepatitis, HIV, Autoantikörper) bzw. dem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Medizinische<br />

Virologie (CMV, EBV) mitgeteilt und dort validiert oder durch Kontrollund<br />

Zusatzuntersuchungen ergänzt. Die von der HAD durchgeführten bakteriologischen<br />

Untersuchungen werden durch das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Mikrobiologie<br />

am Folgetag kontrolliert und fortgeführt (Supervisionsauftrag).<br />

3.6 Referenzintervalle<br />

Referenzintervalle (Normwerte) sind oft abhängig von Alter, Ge schlecht<br />

und Rasse sowie von der Bestimmungsmethode (Gerät, Methode, Reagenzien,<br />

etc.). Für viele Parameter ergibt sich das Referenzintervall aus der Häufigkeitsverteilung<br />

eines Messwertes in der Bevölkerung (± 2 Standardabweichungen<br />

oder 95% Konfi denzintervall). Diese Referenzintervalle werden<br />

in der Regel nach Überprüfung in einer Stichprobe aus publizierten Daten<br />

oder Informationen der Testhersteller übernommen.<br />

Für eine zunehmende Zahl von Parametern haben sich diagnosti sche cut­offs<br />

den statistischen Normalbereichen überlegen erwie sen, da bereits statistisch<br />

normale Messergebnisse ein erhöhtes Krankheitsrisiko bergen. Häufig sind<br />

die cut­off­Werte durch Kon sen sus festgelegt (z.B. Glukose, Cholesterin). Das<br />

IKC und die HAD verweisen in diesen Fällen auf die Quelle dieses Konsensus.<br />

In anderen Fällen werden die cut­off Werte in Fall­Kontroll­Studien durch<br />

Receiver­operator­characteristic (ROC) Kurvenanalyse ermittelt (z.B. Tu mormarker).<br />

Das IKC und die HAD übernehmen diese cut­offs in der Regel vom<br />

Her steller der Testreagenzien.<br />

35


Wenn immer möglich, sind unsere Referenzintervalle an die oben erwähnten<br />

verschiedenen Faktoren angepasst und geschlechts­ und altersspezifische<br />

Referenzintervalle ohne weitere Hinweise angegeben.<br />

Im Falle von Medikamenten werden therapeutische Bereiche oder toxische<br />

Grenzwerte berichtet.<br />

Es gibt auch Analyten, <strong>für</strong> die keine Angaben von Referenz inter vallen oder<br />

cut­offs möglich sind. Als Beispiel gilt Ciclosporin A, Tacrolimus, Sirolimus<br />

oder Everolimus. Die therapeutischen Spie gel sind vom Trans plantat, vom<br />

Zeitpunkt der Transplantation, vom Zeitpunkt der Probennahme, vom Therapieschema<br />

und der Methode abhän gig. Es wird deshalb angeraten, in<br />

solchen Fällen die Bestimmung immer im gleichen Labor oder zumindest<br />

mit der gleichen Me thode durchzuführen.<br />

Ist der Referenzwert «negativ», so bedeutet dies nicht, dass der entsprechende<br />

Analyt im Untersuchungsgut nicht vorhanden ist, sondern lediglich,<br />

dass er unterhalb der Nachweisgrenze liegt.<br />

Es sei daran erinnert, dass bei den meisten Analyten auch Ge sunde einen<br />

Wert im pathologischen Bereich und andererseits Kranke einen Wert innerhalb<br />

des Referenzbereiches aufweisen können (z. B. Tumormarker, Autoantikörper).<br />

Die Beurteilung solcher Marker kann schwierig sein, besonders<br />

wenn keine klini schen Angaben vorhanden sind.<br />

Wir können Sie über Vertrauensgrenzen, Variationskoeffizienten, Sensitivität<br />

und Spezifität informieren.<br />

Im Allgemeinen geben wir unsere Resultate in internationalen Einheiten<br />

(SI­Einheiten) an. Als Ausnahme sind Enzymaktivitäten die in konventionellen<br />

Einheiten berichtet werden. Eine Tabelle der Umrechnungsfaktoren in<br />

konventionelle Einheiten finden Sie unter «Tabellen».<br />

3.7 Befundübermittlung<br />

3.7.1 Bericht an USZ-interne Auftraggeber<br />

Bei Patienten des USZ (mit Patientennummer) werden alle Befun de automatisch<br />

an das <strong>Klinik</strong> Informa tionssystem (KISIM) über mittelt und dort angezeigt.<br />

In begründeten Ausnahmefällen können die Resultate auf lokalen Stationsdruckern<br />

ausgedruckt werden. Die Befundmitteilung er folgt gemäss den<br />

Angaben auf dem Auftrags formular an die auftraggebende Station oder den<br />

auftraggeben den Arzt. Jede Abteilung ist verantwortlich, dass Laborwerte<br />

intern weitergeleitet und entsprechende Massnahmen am Patien ten eingeleitet<br />

werden.<br />

Die Abteilungen sind verantwortlich, dass die Drucker funktions tüch tig<br />

gehalten werden (Papierstau, Papiervorrat, Toner, Netzan schluss, EDV­Anschluss,<br />

etc.). Bei technischen Problemen wenden Sie sich bitte telefonisch<br />

zuerst an den Technischen Dienst (Tel. int. 52777). Wenn kein technischer<br />

Defekt am Drucker vorliegt, wenden Sie sich bitte <strong>für</strong> weitere Abklärungen<br />

an Frau Tobias (Tel.: 54217)..Auf Wunsch können die Befund­Drucker in den<br />

Abteilungen deaktiviert werden. In diesen Fällen erfolgt die Befundmitteilung<br />

36


ausschliesslich über KISIM. Zum Abschalten der Drucker senden sie bitte ein<br />

Email an info.ikc@usz.ch.<br />

3.7.2 Bericht an externe Auftraggeber<br />

Für externe Kunden werden die Befunde in den Laboratorien des IKC bzw.<br />

der HAD ausgedruckt und per A­Post verschickt. Auf Wunsch kann die Befundmitteilung<br />

nach extern auch per FAX, Email oder H7­Schnittstellen<br />

erfolgen. Zur Anmel dung und <strong>für</strong> weitere Informationen zu diesem Service<br />

wenden sie sich bitte an das UZL­Sekretariat (Tel.: 044 255 87 31).<br />

E­Mail: sekretariat@uzl.usz.ch) oder im Internet unter: www.usz.edu/german/<br />

healthprofessionals/sichererdatenaustausch/default.htm (Sicher und bequem).<br />

Prinzipiell ist auch die Anbindung eines externen <strong>Klinik</strong>informationssystems<br />

per HL7 Schnittstelle möglich. Bei Interesse wenden sie sich hierzu<br />

<strong>für</strong> weitere Abklärungen ebenfalls an das UZL­Sekretariat.<br />

3.8 Turn-around Zeit<br />

Die meisten Untersuchungen werden im IKC und der HAD werktäglich durchgeführt,<br />

Vital­ und andere Notfallparameter während 24 Stunden an 7 Tagen,<br />

viele Spezialuntersuchungen mindestens einmal pro Woche. Die Frequenz<br />

der jeweiligen Untersuchungen ist im al phabetischen Teil des Vademecums<br />

unter dem jeweiligen Parame ter aufgeführt.<br />

Die Ergebnisse von Notfalluntersuchungen werden innerhalb einer Stunde<br />

nach Probeneingang mitgeteilt, sofern nicht die Analysezeit dies unmöglich<br />

macht (z.B. Autoantikörper und EBV­Analytik im Interdisziplinären Notfalllabor).<br />

Für viele täglich durch geführte Routineuntersuchungen erreichen wir<br />

eine Befundmit teilung innerhalb von 2 Stunden nach Probeneingang.<br />

3.9 Umgang mit Befunden<br />

3.9.1 Vertraulichkeit<br />

Laborresultate sind vertrauliche Patientendokumente, die dem Datenschutz<br />

unterstehen. Sie dürfen nur von dem Arzt, der vom Patienten den Behandlungsauftrag<br />

erhalten hat (behandelnder Arzt oder Konsiliararzt), eingesehen<br />

werden. Dieses Recht kann auch an direkt zuständiges Pflegepersonal<br />

delegiert werden. Aus kunft und Weitergabe von Resultaten und Befunden an<br />

aus wärti ge Ärzte und Personen sind nur nach Einwilligung des Patien ten<br />

möglich (Ausnahme: zuweisender Arzt) und müssen in der Regel beim behandelnden<br />

Arzt angefordert werden. Das IKC und die HAD geben keine Resultate<br />

an auswärtige Ärzte und Personen weiter, welche nicht den Auftrag<br />

erteilt haben. Eine separate Entsorgung (Schreddern) von Befunden ist<br />

obligatorisch.<br />

3.9.2 Weitergehende Nutzung von Laborer gebnissen<br />

Das IKC und die HAD sollen über die Weiterverwendung der von ihnen<br />

erstellten Laborergebnisse, z.B. <strong>für</strong> wissenschaftliche Zwecke, informiert<br />

werden.<br />

37


Bei Publikation von Forschungsergebnissen, die mit Hilfe von Labordaten<br />

des IKC oder HAD zustande kamen, sollen das IKC bzw. die HAD als verantwortli<br />

che Laboratorien genannt und verdankt werden. Substantielle Beiträge<br />

von Wissenschaftlern des IKC oder der HAD zu einer Studie sollen durch<br />

Koautorenschaften honoriert werden.<br />

Im Falle von gesponserten Studien müssen das IKC bzw. die HAD ebenfalls<br />

darüber informiert werden, dass die Daten an einen Dritten wei tergegeben<br />

werden und finanziell vergütet werden.<br />

Zur vorangehenden Ausräumung aller Unsicherheiten und zur Festlegung<br />

des Procedere, muss das IKC bzw. die HAD vor Beginn der Studien kontaktiert<br />

werden, damit die Studie als Projekt aufgenommen wird (siehe 1.6.2).<br />

3.10 Nachfragen und Meldung von Fehlern<br />

und Beschwerden<br />

Die Mitarbeiter des IKC und der HAD sind gerne bereit, Fragen zu beantworten,<br />

z.B. zur Indikation und Interpretation von Laboruntersuchungen. Bitte<br />

rufen Sie hier<strong>für</strong> unter Telefon 044 255 22 68 (IKC) oder 044 255 22 06<br />

(HAD) an, von wo Sie mit dem zuständigen Akademiker verbunden werden.<br />

Trotz aller Bemühungen, die Qualität unserer Dienstleistungen zu sichern<br />

und weiter zu entwickeln und trotz eines ausgefeilten Systems von Qualitätssicherung,<br />

sind Fehler nicht zu 100% vermeidbar. Wir sind Ihnen deshalb<br />

sehr ankbar, wenn Sie uns auf solche Fehler aufmerksam machen. Jeder<br />

derartige Hinweis und jede Beschwerde werden bei uns detailliert festgehalten,<br />

schnell bearbeitet und hilft uns, die Qualität der Labordiagno stik im<br />

IKC und in der HAD konsequent zu verbessern. Telefon <strong>für</strong> Reklamationen:<br />

044 255 22 67 (IKC) oder 044 255 22 06 (HAD).<br />

38


4 Parameter-Verzeichnis<br />

Parameter des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Klinische</strong> <strong>Chemie</strong> (IKC)<br />

Parameter der <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Hämatologie</strong> (HAD)<br />

Acenocoumarol<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 80 ­ 400 nmol/l<br />

Die Dosierung von Acenocoumarol muss gemäss<br />

Thromboplastinzeit angepasst werden.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antikoagulans<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 98.7%<br />

Plasmahalbwertszeit: 8 ­ 11 Std.<br />

Empfehlungen: Vitamin K1­Bestimmung zusätzlich bei Therapieresistenz<br />

gegenüber Coumarinen.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 2.7% (11 nmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2000;742:131­142<br />

Taxpunkte: 140<br />

Aciclovir<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Ein therapeutischer Bereich wurde bis jetzt<br />

nicht definiert.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Virostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 9­33%<br />

Plasmahalbwertszeit: 2.9 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 7% (4.5 mg/l)<br />

Literatur: Biomed. Chromatogr. 2000;14:93­98<br />

Taxpunkte: 160<br />

Adrenalin im Plasma (siehe Katecholamine)<br />

Adrenalin im Urin (siehe Katecholamine)<br />

IKC<br />

HAD<br />

39


40<br />

Adreno-Corticotropes-Hormon (ACTH)<br />

Probe: EDTA­Plasma mit Aprotinin, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Blut in vorgekühlten rosa Vacutainer (EDTA +<br />

Apro tinin) entnehmen, gekühlt auf Eis sofort ins<br />

Labor bringen.<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 0 ­ 46 ng/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöhte ACTH­Konzentrationen finden sich bei<br />

Hypophysenvorderlappentumoren, «ektopischen<br />

ACTH­Syndromen» (z.B. kleinzelliges Bronchialkarzinom,<br />

Thymom, Pankreaskarzinom, Schilddrüsenkarzinom,<br />

Sympathikus­Tumoren) oder kompensatorisch<br />

bei adrenalem Hypocortisolismus.<br />

Erniedrigte ACTH­Konzentrationen werden bei<br />

Hypophyseninsuffizienz unterschiedlicher Ätiologie<br />

gefunden sowie kompensatorisch bei adrenalem<br />

Hypercortisolismus.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Lipämie<br />

Methode: Chemilumineszenz­Enzymimmunoassay<br />

VK: 6.3% (31 ng/l), 5% (434 ng/l)<br />

Literatur: Clin. Lab. 1999;45:37­45<br />

Taxpunkte: 68<br />

Bemerkungen: Gekühlte Probe in Kühlzentrifuge (4°C) zentrifugieren,<br />

Plasma abpipettieren und sofort einfrieren.<br />

DIE KÜHLKETTE DARF NIE UNTERBROCHEN<br />

WERDEN.<br />

Adreno-Corticotropes-Hormon stimuliert (ACTH)<br />

Probe: EDTA­Plasma mit Aprotinin, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Nachmittags (2h Ruhe) Blutentnahme zur basalen<br />

ACTH­Bestimmung (EDTA­Plasma+Aprotinin).<br />

100 µg CRH i.v. Blutentnahme zur Bestimmung von<br />

ACTH 15, 30, 45, 60 u. 90 min. nach Injektion.<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: ACTH­Anstieg um min. 50% des Basalwertes,<br />

typisch 2­3 fache Erhöhung. Hypophysärer ACTH­<br />

Mangel (sekundäre NNR­Insuffizienz): fehlender<br />

Anstieg bei basal niedrigem ACTH­Wert. Hypothalamischer<br />

ACTH­Mangel (tertiäre NNR­Insuffizienz):<br />

normaler oder exzessiver Anstieg eines<br />

basal niedrigen ACTH­Wertes.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Lipämie<br />

Methode: Chemilumineszenz­Enzymimmunoassay<br />

VK: 6.3% (31 ng/l), 5% (434 ng/l)<br />

Literatur: Clin. Lab. 1999;45:37­45


IKC<br />

Taxpunkte: 68 / Messergebnis<br />

Bemerkungen: Gekühlte Probe in Kühlzentrifuge (4°C) zentrifugieren,<br />

Plasma abpipettieren und sofort einfrieren.<br />

DIE KÜHLKETTE DARF NIE UNTERBROCHEN<br />

WERDEN.<br />

Aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: 26 ­ 36 Sek.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Globaltest der intrinsischen Gerinnung. Das<br />

verwendete Reagens Actin FS erlaubt die Detektion<br />

eines FVIII­ oder FIX­Mangels ab etwa < 30%<br />

Faktorenaktivität. Wird verlängert bei Heparin­ und<br />

Lepirudingabe; <strong>für</strong> das Monitoring einer Heparin­<br />

und Lepirudintheraie aber nur bedingt geeignet.<br />

Störanfällig bei vermehrtem Anfall von Fibrin(ogen)<br />

spaltprodukten. Ohne Heparingabe (normwertige<br />

Thrombinzeit) bei Verlängerung Hinweis auf einen<br />

Mangel an Präkallikrein, FXII (keine Blutungsneigung),<br />

FXI, FVIII oder FIX Mangel (Blutungsneigung).<br />

Auch verlängert bei ausgeprägter Fibrinogenverminderung.<br />

Verkürzte aPTT oft präanalytisch<br />

bedingt (Blutentnahme, Stauung) oder bei sehr<br />

hohem FVIII.<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 2.8%<br />

Taxpunkte: 8.7<br />

Alanin Aminotransferase (ALT, GPT)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: m: 10 ­ 50 U/l; f: 10 ­ 35 U/l<br />

Niedrigere Werte bei >60 J.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bei Leberzellschädigungen ist die ALT­Aktivität<br />

stets erhöht, am stärksten ausgeprägt bei akuten<br />

Hepatitiden und Durchblutungsstörungen (in der<br />

Regel >1000 U/L) und am wenigsten ausgeprägt<br />

bei Fettleber, Metastasenleber und Leberzirrhose<br />

(in der Regel


Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse stört aufgrund der ALT­Aktivität in<br />

den Erythrocyten.<br />

Lipämie (Intralipid) und Ikterie: keine wesent liche<br />

Beeinflussung.<br />

Gammopathien, insbesondere vom Typ IgM<br />

(Waldenström­Makroglobulinämie).<br />

Wegen der relativ geringen Stabilität der ALT sollte<br />

das Material möglichst frisch sein.<br />

Methode: UV­Test bei 37°C, optimiert nach IFCC<br />

VK: 2.5% (46 U/l), 1.7% (139 U/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. Lab. Med. 2002;40(7):718­724.<br />

Taxpunkte: 2.5<br />

42<br />

Albendazol und Metabolit (Albendazolsulfoxid)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: 4 Stunden nach der Applikation<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: inkl. Metabolit: >1 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Anthelmintikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 95%<br />

Plasmahalbwertszeit: 8.5 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 4.2% (2.7 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1998;713:3­25<br />

Taxpunkte: 140<br />

Bemerkungen: Kinetische Daten beziehen sich auf den aktiven<br />

Metaboliten Albendazolsulfoxid.<br />

Angaben zum Metaboliten Albendazolsulfoxid<br />

VK: 7.1% (0.072 µmol/l)<br />

Albumin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Erwachsene: 40 ­ 49 g/l<br />

Neugeborene 0­4 T.: 28 ­ 44 g/l<br />

Kinder 4T­14 J.: 38 ­ 54 g/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Vermindert bei Synthese­Störungen (Hepatopathien)<br />

und/oder vermehrten renalen oder intestinalen<br />

Verlusten (nephrotisches Syndrom, bzw. exsudative<br />

Enteropathie), bei akuten und chronischen<br />

Entzündungen, bei malignen Prozessen aller Art,<br />

nach schweren Verbrennungen, bei Hunger zuständen,<br />

seltener in der Gravidität. Arzneimittel,<br />

besonders orale Kontrazeptiva, Phenytoin, Allopurinol,<br />

Ibuprofen, Isoniazid, Nitrofurantoin, Valproat


und hohe Dosen Prednison können zu einer<br />

Hypoalbuminämie führen.<br />

Scheinbar erhöht bei Exsikkose → Pseudohyperproteinämie<br />

(besonders bei seniler Exsikkose), scheinbar<br />

erniedrigt bei Wasserüberladung → Pseudohypoproteinämie<br />

(z.B. Herzinsuffizienz).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Fluorid (­Plasma); Gammopathie, insbesondere<br />

vom Typ IgM (Waldenström­Makroglobulinämie)<br />

Empfehlungen: Gesamtprotein, Serumeiweisselektrophorese,<br />

HK zur Differenzierung Pseudohyper­ bzw. ­hypoalbuminämie.<br />

Methode: Farbtest mit Endpunktmessung (Bromcresolgrün)<br />

VK: 3.5% (32 g/l), 1.4% (48 g/l)<br />

Literatur: Clin. Chim. Acta 1971;31:87­96<br />

Taxpunkte: 2.5<br />

Albumin im Liquor<br />

Probe: Liquor, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Serum­Röhrchen ohne Zusatz<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Erwachsene: 100 ­ 300 mg/l<br />

Kinder 3 M.­4 J.: 4 J.: 100 ­ 300 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöhte Albuminkonzentrationen weisen auf eine<br />

Blut­Hirn­Schrankenstörung (z.B. Entzündung) hin.<br />

Empfehlungen: Albumin im Plasma, IgG im Liquor + Plasma<br />

(Liquorlabor der Neurologischen <strong>Klinik</strong>)<br />

Methode: Immunturbidimetrie<br />

VK: 1.8% (239 mg/l)<br />

Literatur: siehe Albumin<br />

Taxpunkte: 11.2<br />

Albumin im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 100 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin ohne Zusatz sammeln. Urin­Sammelvorschrift<br />

siehe 2.4.1<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 0 ­ 30 mg/24h<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Eine Ausscheidung zwischen 30 und 300 mg<br />

Albumin in 24 Stunden bzw. 20 ­ 200 µg/min wird<br />

als Mikroalbuminurie bezeichnet, eine Ausscheidung<br />

> 300 mg/24h oder > 200 mg/min als<br />

Makroalbuminurie. Mikroalbuminurie weist auf den<br />

Beginn einer diabetischen oder hypertensiven<br />

Nephropathie, sodass sie bei Diabetikern (besonders<br />

bei Typ 1) und Hypertonikern einmal pro Jahr<br />

untersucht werden sollte. Optimale Einstellungen<br />

IKC<br />

HAD<br />

43


der Glykämie und des Blutdrucks verzögern die<br />

Manifestation der Nephropathie. Positive Befunde<br />

sollen bestätigt werden. Hämaturie und Entzündungen<br />

der ableitenden Harnwege müssen ausgeschlossen<br />

werden<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämaturie und Entzündungen der ableitenden<br />

Harnwege führen zu falsch­positiven Beurteilungen<br />

der Mikroalbuminurie.<br />

Empfehlungen: Alternativ: Albumin und Kreatinin im 2. Morgenurin<br />

Methode: Immunturbidimetrie<br />

VK: 2% (49 mg/24h)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1989;35:308­310<br />

Taxpunkte: 12<br />

44<br />

Albumin im Spontanurin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle:


Für ventrikulären Liquor von Erwachsenen sind<br />

die Referenzwerte durch 2.5 zu dividieren; <strong>für</strong> zisternalen<br />

Liquor durch 1.5<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöhungen des Albuminquotienten weisen auf<br />

eine Schrankenstörung. Ihr Ausmass korreliert mit<br />

dem Schweregrad der Schrankenstörung.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Blut in der Liquorprobe<br />

Empfehlungen: Laktat, Glukose, Totalprotein im Liquor und im<br />

Serum<br />

Methode: Immunturbidimetrie<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41(2):256­263, Lab. Med.<br />

1995;19:444­46, <strong>Klinische</strong> Neurologie 2006;6(2)<br />

Taxpunkte: 2.5 + 11.2<br />

Aldosteron<br />

Probe: EDTA­Plasma, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Proben bei Raumtemperatur sofort ins Labor<br />

bringen.<br />

Hypertonieabklärung: Blutentnahme morgens nach mindestens 30 min.<br />

Ruhezeit im Liegen.<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Morgens liegend: 29 ­ 162 ng/l<br />

Nach 2 h Gehen: 38 ­ 313 ng/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zur Diagnose und Differenzierung eines Hyperaldosteronismus<br />

und zum Nachweis eines Mineralokortikoidmangels.<br />

Stör- und Einflussfakt.: siehe Kommentar und Tabelle unter «Aldosteron­<br />

Renin­Quotient».<br />

Empfehlungen: aktives Renin, Natrium und Kalium mitbestimmen.<br />

Methode: RIA (Radio Immuno Assay)<br />

VK: 9.8% (54 ng/l), 8.6% (242 ng/l)<br />

Literatur: Mayo Clin. Proc. 2001;76:877­882<br />

Taxpunkte: 30<br />

Aldosteron-Renin-Quotient<br />

Probe: EDTA­Plasma, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Blutentnahme morgens nach mindestens 30 min.<br />

Ruhezeit im Liegen<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Empfohlene Entscheidungsgrenzen <strong>für</strong> den Aldosteron­Renin­Quotienten<br />

(ARQ) unter Verwendung<br />

unserer Testmethoden und Einheiten <strong>für</strong> Aldosteron<br />

und Renin aktiv:<br />

ARQ > 20 ng/mU: Verdacht auf primären Hyperaldosteronismus<br />

(PHA) besteht<br />

ARQ < 15 ng/mU: PHA eher unwahrscheinlich<br />

IKC<br />

HAD<br />

45


<strong>Klinische</strong> Info: Der primäre Hyperaldosteronismus ist die häufigste<br />

Ursache einer sekundären Hypertonie mit einer<br />

geschätzten Prävalenz von 5 ­ 12% bei unselektierten<br />

Hypertonikern. Die Entscheidungsgrenze <strong>für</strong><br />

einen positiven Screeningtest mittels ARQ­Bestimmung<br />

ist stark methodenabhängig (s. unter Referenzbereich)<br />

und verschiedene Faktoren können zu<br />

falsch hohen oder tiefen ARQ­Werten führen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Verschiedene Faktoren beeinflussen die Aldosteron­<br />

und Reninkonzentration und somit den Aldosteron­<br />

Renin­Quotienten (ARQ), siehe Tabelle.<br />

Die Medikamente in dieser Tabelle, wenn möglich<br />

1 Woche und Spironolacton, Eplerenon sowie<br />

Drospirenon 4 Wochen vor dem Test absetzen oder<br />

ggf. durch Kalziumkanalblocker (Verapamil­Typ)<br />

und Alphablocker (z.B. Pra­, Doxa­ oder Terazosin)<br />

ersetzen, da damit ein geringerer Einfluss auf<br />

den ARQ vermutet wird. Falls die Medikation nicht<br />

abgesetzt werden kann, bitte die Medikamente<br />

unter Bemerkungen angeben.<br />

Empfehlungen: Natrium und Kalium<br />

Methode: Errechnete Grösse<br />

Literatur: Funder JW et al. J Clin Endocrinol Metab<br />

2008;93:3266–3281<br />

Hannemann, A et al. Horm Metab Res<br />

2010;42:392–399<br />

Taxpunkte: 68 + 30<br />

Einflussfaktoren<br />

46<br />

Einfluss auf<br />

Aldosteron<br />

Einfluss auf<br />

Renin aktiv<br />

Einfluss auf ARQ<br />

Medikamente<br />

Betablocker ↓ ↓↓ Falsch positiv<br />

Zentrale α2­Agonisten ↓ ↓↓ Falsch positiv<br />

Nicht­steroidale Antirheumatika ↓ ↓↓ Falsch positiv<br />

Schleifendiuretika →↑ ↑↑ Falsch negativ<br />

Kaliumsparende Diuretika ↑­ ↑↑ Falsch negativ<br />

ACE­Hemmer ↓ ↑↑ Falsch negativ<br />

Angiotensin­2­Rezeptorblocker ↓ ↑↑ Falsch negativ<br />

Kalziumkanalblocker<br />

(Dihydropyridin)<br />

→↓ ↑<br />

Falsch negativ<br />

Reninhemmer<br />

Kalium- und Natriumhaushalt<br />

↓ ↑ Falsch negativ<br />

Hypokalämie ↓ →↑ Falsch negativ<br />

Hyperkalämie ­↑ →↓ Falsch positiv<br />

Kochsalzrestriktion ↑ ↑ ↑ ­ Falsch negativ<br />

Vermehrte Kochsalzzufuhr ↓ ↓↓ Falsch positiv


Andere Faktoren<br />

Fortgeschrittenes Alter ↓ ↓↓ Falsch positiv<br />

Eingeschränkte Nierenfunktion → ↓ Falsch positiv<br />

Pseudohyperaldosteronismus<br />

Typ II<br />

→ ↓<br />

Falsch positiv<br />

Schwangerschaft ↑ ↑↑ Falsch negativ<br />

Renovaskuläre Hypertonie ↑ ↑↑ Falsch negativ<br />

Maligne Hypertonie ↑ ↑↑ Falsch negativ<br />

Alkalische Phosphatase Aktivität (AP)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: f: 35 ­ 104 U/l<br />

f: 13­17 J.:


48<br />

Bemerkungen: Referenzbereiche Kinder: Berechnet anhand<br />

von veröffentlichten Referenzbereichen <strong>für</strong> die AP<br />

opt.­Methode (DGKCH) mit einem von einem<br />

Methodenvergleich abgleiteten Faktor von 0.417.<br />

Alkalische Phosphatase-Elektrophorese<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Wöchentlich nach Bedarf<br />

Referenzbereich: Frauen:<br />

Gesamt­AP: 35 ­ 104 U/l<br />

L1 (Leber): bis 45 U/l<br />

L2 (Makro): bis 8 U/l<br />

K (Knochen): bis 44 U/l<br />

I1, I2, I3 (Intestinal): bis 10 U/l<br />

Männer:<br />

Gesamt­AP: 40 ­ 129 U/l<br />

L1 (Leber): bis 64 U/l<br />

L2 (Makro): bis 8 U/l<br />

K (Knochen): bis 73 U/l<br />

I1, I2, I3 (Intestinal): bis 10 U/l<br />

Kinder:<br />

Gesamt­AP: maximal


Referenzbereich: f ­ prämenopausal: 3 ­ 19 µg/l<br />

f ­ postmenopausal: 6 ­ 26 µg/l<br />

m: 6 ­ 30 µg/l<br />

Mädchen:<br />

0­2 J.: 41.9 ­ 107.0 µg/l<br />

3­4 J.: 29.5 ­ 108.5 µg/l<br />

5­6 J.: 21.9 ­ 115.4 µg/l<br />

7­8 J.: 37.1 ­ 147.9 µg/l<br />

9­10 J.: 42.0 ­ 107.6 µg/l<br />

11­12 J.: 38.6 ­ 111.2 µg/l<br />

13­14 J.: 13.7 ­ 109.8 µg/l<br />

15­16 J.: 10.2 ­ 72.6 µg/l<br />

17­18 J.: 5.9 ­ 20.0 µg/l<br />

Jungen:<br />

0­2 J.: 43.4 ­ 104.8 µg/l<br />

3­4 J.: 29.7 ­ 84.8 µg/l<br />

5­6 J.: 48.8 ­ 109.0 µg/l<br />

7­8 J.: 52.6 ­ 123.0 µg/l<br />

9­10 J.: 52.3 ­ 105.4 µg/l<br />

11­12 J.: 55.7 ­ 152.3 µg/l<br />

13­14 J.: 15.5 ­ 134.0 µg/l<br />

15­16 J.: 16.6 ­ 127.9 µg/l<br />

17­18 J.: 11.0 ­ 77.6 µg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die alkalische Knochen­Phosphatase ist eine<br />

posttranslationale Variante des Isoenzymkomplexes<br />

Leber/Knochen/Nieren­Phosphatase. Eine erhöhte<br />

Konzentration zeigt eine erhöhte Aktivität der<br />

Osteoblasten an und weist auf einen gesteigerten<br />

Knochenaufbau als Kompensation eines Abbaus.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse, Ikterie<br />

Empfehlungen: Z.B. Deoxypyridinolin im Urin oder Beta­Crosslaps<br />

im Serum als Knochenabbaumarker<br />

Methode: Chemilumineszenz­Sandwich­Immunoassay<br />

VK: 4.8% (13.4 µg/l), 3.4% (65.8 µg/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1994;40:822­828<br />

Cavalier, Clin Chem Lab Med. 2010;48(1):67­72<br />

Taxpunkte: 30<br />

Alkohol<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Bei der Blutentnahme nicht mit alkoholhaltigen<br />

Mitteln desinfizieren; Alternative: Desinfektion mit<br />

Octenisept oder Braunol.<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 0 ­ 3 mmol/l<br />

IKC<br />

HAD<br />

49


<strong>Klinische</strong> Info: Der Abbau von Ethanol erfolgt nach einer Reaktionskinetik<br />

0. Ordnung (linear) mit etwa 0.2 Promille/<br />

Stunde (4 mmol/l/h). Diese Abbaugeschwindigkeit<br />

kann individuell jedoch sehr unterschiedlich sein.<br />

Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt 0.6 l/ kg<br />

Körpergewicht. Verlangsamte Reflexe werden<br />

beobachtet bei 10 ­ 20 mmol/l, Depression des<br />

ZNS bei >20 mmol/l, fatale Intoxikationen ab<br />

85 mmol/l. Letaldosis: >5.0 ‰ = >109 mmol/l.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Andere Alkohole (Desinfektionsmittel! z.B. Isopropylalkohol,<br />

Ethylenglykol oder langkettige Alkohole<br />

(n­Propanol, n­Butanol)) können bei der ADH­<br />

Methode als Substrat interferieren und zu falschhohen<br />

Werten führen. Interferierende Medikamente:<br />

Methotrexat und Metronidazol. Korrekte Blutentnahme,<br />

Aufbewahrung und Transport sind essentiell.<br />

Empfehlungen: bei chron. Alkoholismus: Carbohydrate Deficient<br />

Transferrin (CDT)<br />

Methode: Trockenchemie, ADH­Methode<br />

VK: 3.3% (19 mmol/l), 4.7% (43 mmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1993;39:1229<br />

Taxpunkte: 23<br />

50<br />

Alkohol im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Spontanurin<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle:


Alprazolam<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Empfohlener Bereich: 16.1­161 nmol/l<br />

Toxisch: >200 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Tranquilizer<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 70 ­ 80%<br />

Plasmahalbwertszeit: 6 ­ 16 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 2.9% (97 nmol/l)<br />

Literatur: J. Anal. Toxicol. 2002;26:87­93<br />

Taxpunkte: 140<br />

Aluminium<br />

Probe: K2 EDTA­Plasma (Spurenel.), minimal 3 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle:


<strong>Klinische</strong> Info: Alpha­Amanitin ist eines der Amatoxine, die <strong>für</strong> die<br />

Giftigkeit des Knollenblätterpilzes verantwortlich<br />

sind. Nach Einnahme von Knollenblätterpilzen<br />

kommt es nach einer Latenzzeit von 6­24 Stunden<br />

zu einer Gastroenteritis mit heftigem Erbrechen<br />

und Diarrhoe. Diese Phase wird gefolgt von einem<br />

symptomlosen Intervall, bevor es etwa 24­48 Std.<br />

nach Pilzeinnahme zu einem Leberversagen<br />

und Nierenversagen kommen kann. Rücksprache<br />

mit dem Schweizerischen Toxikologischen Informationszentrum<br />

empfohlen (Tel. 044 251 51 51).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: EIA (Enzym Immuno Assay)<br />

VK: 13.1% (2.7 µg/l), 8% (52.5 µg/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1986;32:1751­1755<br />

Taxpunkte: 210<br />

52<br />

Amikacin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis (Talspiegel),<br />

bzw. unmittelbar nach Ende der Infusion (Spitzenspiegel).<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Talspiegel: ≤1 mg/l<br />

Bei Mehrfachdosierung:<br />

Talspiegel


enzyminduzierenden Medikamenten. Die Bestimmung<br />

ist zur Verlaufskontrolle sinnvoll. Zur Differenzierung<br />

einer Porphyrie ist die simultane<br />

Bestimmung von Porphobilinogen und Porphyrinen<br />

erforderlich.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hohe Penicillinkonzentrationen<br />

Methode: Kolorimetrische Bestimmung<br />

VK: 6.6% (31 µmol/24h), 3% (129 µmol/24h)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1986;32:191­193<br />

Taxpunkte: 2.5 + 44<br />

Amiodaron und Metabolit (Desethylamiodaron)<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 1.5 ­ 4 µmol/l; Toxisch: >8 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antiarrhythmikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 480 ­ 2400 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 6.9% (3.8 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1998;713:3­25<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten Desethylamiodaron<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 1 ­ 2.4 µmol/l<br />

VK: 0.9% (3.7 µmol/l)<br />

Amisulprid<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 270­867 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 16%<br />

Plasmahalbwertszeit: 12 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 8.9% (223 nmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Amitriptylin und Metabolit (Nortriptylin)<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

IKC<br />

HAD<br />

53


Referenzbereich: Therap. inkl. Metab: 0.62 ­ 1.47 µmol/l;<br />

Toxisch: >1.8 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Trizyklisches Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: >90%<br />

Plasmahalbwertszeit: ca. 15 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 8.2% (0.36 µmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten Nortriptylin<br />

Proteinbindung: > 90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 18 ­ 35 Std.<br />

VK: 8% (0.37 µmol/l)<br />

54<br />

Ammoniak<br />

Probe: EDTA­Plasma, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Innerhalb von 15 min nach Blutentnahme muss<br />

das Röhrchen im Labor sein. Separates EDTA­Röhrchen!<br />

Für EXTERNE EINSENDER nur möglich mit<br />

Kurier (Taxi). Die Probe sollte innerhalb 30 Min. im<br />

Kühlcontainer bei uns eintreffen.<br />

Frequenz: Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 9 ­ 30 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Hyperammonämie bei schweren Leberparenchymschäden<br />

mit Einschränkung der Synthesefunktion<br />

(Coma hepaticum, ammoniakalischen Enzephalopathie)<br />

sowie bei relativ seltenen, hereditären<br />

Enzymdefekte des Harnstoffzyklus (Manifestation<br />

zumeist schon im Säuglingsalter).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Die Blutzellen produzieren auch nach der Blutentnahme<br />

weiter Ammoniak. Starke Hämolyse stört.<br />

Erhöhte Proteinzufuhr führt zu vermehrter Ammoniakbildung.<br />

Empfehlungen: ALT, Cholinesterase, Quick, Bilirubin, Blutgasanalyse.<br />

Methode: Kolorim. Test mit Trockenchemie (Bromphenolblau)<br />

VK: 7.5% (44 µmol/l), 4.1% (193 µmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1983;29:645­649<br />

Taxpunkte: 42<br />

Ammonium im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin mit Thymol­ und Paraffinölzusatz sammeln.<br />

Spezielle Urin­Sammelvorschrift siehe 2.4.2; b)<br />

Frequenz: Einmal pro Woche


Referenzbereich: Erwachsene: 10 ­ 107 mmol/24h<br />

Kinder: 40 ­ 207 mmol/24h<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Ammonium im Urin widerspiegelt die Säureproduktion<br />

der Niere und kann in der 24h Sammlung<br />

zur Abschätzung der Proteinzufuhr beim Gesunden<br />

eingesetzt werden. Bei primären renalen Azidosen<br />

kann die Ammoniumausscheidung im<br />

Urin die Diagnose unterstützen und eine Einteilung<br />

in eine Typ I und Typ II renale tubuläre Azidose<br />

ermöglichen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Sammelfehler<br />

Methode: Chemischer Farbtest (Berthelot Reaktion)<br />

VK: 8.3% (30 mmol/24h)<br />

Literatur: Ann. Clin. Biochem. 1978;15(5):270­275<br />

Taxpunkte: 42<br />

Amphetamin qual. im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

Stör- und Einflussfakt.: Es ist bei der Probennahme darauf zu achten,<br />

dass es zu keinerlei Manipulation des Urins<br />

kommen kann.<br />

Methode: Kinetic Interaction of Microparticles in Solution<br />

Taxpunkte: 19.4<br />

Bemerkungen: Positive Proben werden mittels HPLC­Massenspektrometrie<br />

bestätigt. Falsch positive Resultate im<br />

Immunoassay können v.a. durch Psychopharmaka<br />

hervorgerufen werden.<br />

Amphetamine Differenzierung im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Bestätigung eines positiven Screeningtests, bei<br />

fehlendem Konsum von Amphetaminderivaten<br />

negativ.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Differenzierung der Amphetamine und Amphetamin­Analoga<br />

mit Identifizierung von Amphetamin,<br />

Ecstasy, Methamphetamin, Phenylpropanolamin<br />

und verwandten Substanzen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Es ist bei der Probennahme darauf zu achten,<br />

dass es zu keinerlei Manipulationen des Urins<br />

kommen kann.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: Anal. Bioanal. Chem. 2011;400:89­100<br />

Taxpunkte: 110<br />

IKC<br />

HAD<br />

55


56<br />

Amphetamine Differenzierung im Serum<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Differenzierung der Amphetamine und Amphetamin­Analoga<br />

mit Identifizierung von Amphetamin,<br />

MDMA (Ecstasy), Methamphetamin, MDA, PMA,<br />

PMMA (p­Methoxymethamphetamin), Benzylpiperazin<br />

(A2).<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: Clin. Biochem. 2005;38:310­318<br />

Taxpunkte: 145<br />

Amphotericin B<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis (Talspiegel),<br />

bzw. unmittelbar nach Ende der Infusion (Spitzenspiegel)<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Talspiegel: 0.03 ­ 1 mg/l;<br />

Spitzenspiegel: 1.5 ­ 3.5 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antimykotikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: >90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 360 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 6% (0.75 mg/l)<br />

Literatur: Ther. Drug Monit. 2001;23:268­276<br />

Taxpunkte: 185<br />

Amprenavir<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 1.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Wildtyp­Viren: >0.8 mg/l<br />

Viren mit Mutationen: >0.3 mg/l / Mutation<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Virostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 7.1 ­ 10.6 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 7.5% (0.55 mg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2003;788:339­350<br />

Taxpunkte: 160


Androstendion<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: 8­10 Uhr optimal, zirkadianer Rhythmus, höchste<br />

Werte am Morgen.<br />

Frequenz: Wöchentlich nach Bedarf<br />

Referenzbereich: f: 2.3 ­ 12.7 nmol/l; m: 2.8 ­ 13.1 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zur Diagnose von adrenaler und ovarieller Hyperandrogenämie<br />

und bei Verdacht auf Nebennierenrindentumoren.<br />

Erhöhte Werte finden sich beim<br />

polyzystischen Ovarsyndrom (PCOS), androgenproduzierenden<br />

Tumoren, Schwangerschaft, adrenaler<br />

Hyperplasie und bei M. Cushing. Erniedrigte<br />

Werte unter Glukokortikoidmedikation, NNR­Insuffizienz<br />

und Ovarialinsuffizienz.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolytische und lipämische Proben.<br />

Methode: Chemilumineszenz­Enzymimmunoassay<br />

VK: 9.4% (6.6 nmol/l), 6.7% (16.6 nmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1986;32(7):1357­1367<br />

Taxpunkte: 30<br />

Angiotensin Converting Enzyme Aktivität (ACE)<br />

Probe: Serum, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: >20 J.: 12 ­ 68 U/l; 1­19 J.: 27 ­ 113 U/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Indiziert zur Diagnoseunterstützung bei Verdacht<br />

auf Sarkoidose, zur Verlaufs­ und Therapiekontrolle<br />

der Sarkoidose und zur Bestimmung der Granulomlast<br />

eines Sarkoidose­Patienten. Eine initial<br />

niedrige ACE Aktivität weist auf eine gute Prognose<br />

hin, während eine 2­ bis 3­fache Erhöhung prognostisch<br />

ungünstig ist.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse, Ikterie, ACE­Hemmer<br />

Empfehlungen: ACE­Hemmer müssen 4 Wochen vor der Bestimmung<br />

abgesetzt werden.<br />

Methode: Enzymatischer Farbtest<br />

VK: 7.2% (46 U/l), 6.6% (78 U/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1983;29:1093­1096<br />

Taxpunkte: 23<br />

Anti-CMV IgG (Cytomegalie-Virus)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Notfallanalyse (IDNFL)<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Der Assay dient dem Nachweis einer stattgefundenen<br />

CMV­Infektion. Die Diagnose einer akuten<br />

IKC<br />

HAD<br />

57


CMV­Infektion erfordert die Bestimmung eines<br />

Titer­Anstieges und den spezifischen Anti­CMV­<br />

IgM­Nachweis.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolytische und lipämische Proben<br />

Methode: Chemilumineszenz­Mikropartikelimmunoassay<br />

Literatur: Dokumentation Architect, Abbott, Scand. J. Infect.<br />

Dis. Suppl. 1996;100:64­71<br />

Taxpunkte: 15.2<br />

Bemerkungen: Wird im IKC als Leistung des Interdisziplinären<br />

Notfalllabors nur werktags von 17.00 ­ 8.00 Uhr<br />

sowie an Samstagen, Sonn­ und Feiertagen<br />

ganztags bestimmt. Sonst im <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Medizinische<br />

Virologie.<br />

58<br />

Anti-CMV IgM (Cytomegalie-Virus)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Notfallanalyse (IDNFL)<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Diagnose einer akuten CMV­Infektion<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolytische und lipämische Proben<br />

Methode: Chemilumineszenz­Mikropartikelimmunoassay<br />

Literatur: Dokumentation Architect, Abbott, Scand. J. Infect.<br />

Dis. Suppl. 1996;100:64­71<br />

Taxpunkte: 25<br />

Bemerkungen: Wird im IKC als Leistung des Interdisziplinären<br />

Notfalllabors nur werktags von 17.00 ­ 8.00 Uhr<br />

sowie an Samstagen, Sonn­ und Feiertagen<br />

ganztags bestimmt. Sonst im <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Medizinische<br />

Virologie.<br />

Anti-EBV IgG (Epstein-Barr-Virus)<br />

Probe: Serum, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Notfallanalyse (IDNFL)<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Positive Nachweise von IgG gegen EBV­Nukleus­<br />

Antigen1 (EBNA1) oder Viruskapsidantigen (VCA)<br />

weisen auf eine stattgefundene EBV­Infektion hin.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolytische und lipämische Proben<br />

Methode: Immunodot<br />

Literatur: Dis. Markers 1998;13(4):245­249<br />

Taxpunkte: 29<br />

Bemerkungen: Wird im IKC als Leistung des Interdisziplinären<br />

Notfalllabors nur werktags von 17.00 ­ 8.00 Uhr<br />

sowie an Samstagen, Sonn­ und Feiertagen<br />

ganztags bestimmt. Sonst im <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Medizinische<br />

Virologie.


Anti-glomeruläre Basalmembran Antikörper (Anti-GBM)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Notfallanalyse (IDNFL)<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Über 80% der PatientInnen mit pulmorenalem<br />

Syndrom zeigen ein positives Resultat <strong>für</strong> einen<br />

von drei Autoantikörpern: Antiglomeruläre Basalmembran<br />

Antikörper, Anti­Protease 3 Antikörper<br />

oder Anti­Myeloperoxidase Antikörper. Das Vorhandensein<br />

von Antikörpern gegen die glomeruläre<br />

Basalmembran ist mit einer schlechteren Prognose<br />

assoziiert (Goodpasture Syndrom).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Lipämische und hämolytische Proben<br />

Empfehlungen: Bei Verdacht auf pulmorenales Syndrom Anti­<br />

Protease 3 und Anti­Myeloperoxidase Antikörper<br />

mitbestimmen.<br />

Methode: Immunodot<br />

Literatur: Kidney Int. 1994;46:823­829<br />

Taxpunkte: 52<br />

Bemerkungen: Wird im IKC als Leistung des Interdisziplinären<br />

Notfalllabors nur werktags von 17.00 ­ 8.00 Uhr<br />

sowie an Samstagen, Sonn­ und Feiertagen ganztags<br />

bestimmt. Sonst in der <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> Immu nologie.<br />

Anti-HBc IgG/M (Hepatitis B-Virus)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Notfallanalyse (IDNFL)<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Der positive Nachweis von Antikörpern gegen das<br />

Hepatits B­Virus­Core­Antigen weist auf eine<br />

stattgefundene Hepatitis B­Infektion hin. Deswegen<br />

Einsatz zur Diagnose einer akuten oder chronischen<br />

Hepatitis B, <strong>für</strong> die Untersuchung der<br />

Durchseuchung bzw. der Hepatitis­B­Gefährdung<br />

von Personengruppen und zur Absicherung HBsAg­<br />

und anti­HBs­positiver Befunde.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Keine bekannt<br />

Methode: Chemilumineszenz­Mikropartikelimmunoassay<br />

Literatur: Dokumentation Architect, Abbott, Praxis<br />

2002;91:964­969<br />

Taxpunkte: 15.2<br />

Bemerkungen: Wird im IKC als Leistung des Interdisziplinären<br />

Notfalllabors nur werktags von 17.00 ­ 8.00 Uhr<br />

sowie an Samstagen, Sonn­ und Feiertagen ganztags<br />

bestimmt. Sonst in der <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> Immunologie.<br />

IKC<br />

HAD<br />

59


60<br />

Anti-HBs Antikörper (Hepatitis B-Virus)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Notfallanalyse (IDNFL)<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Ein positiver Nachweis von Antikörpern gegen das<br />

Hepatitis B­Surface­Antigen (anti­HBs) weist auf<br />

eine mindestens 4 Monate vorher stattgefundene<br />

Hepatitis B­Infektion oder ­Impfung hin. Deswegen<br />

indiziert zur Prüfung der Immunität gegen Hepatitis<br />

B und zur Untersuchung der Durchseuchung<br />

bzw. Hepatitis­B­Gefährdung von Personengruppen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Keine bekannt<br />

Methode: Chemilumineszenz­Mikropartikelimmunoassay<br />

Literatur: Dokumentation Architect, Abbott, Praxis<br />

2002;91:964­969<br />

Taxpunkte: 17.4<br />

Bemerkungen: Wird im IKC als Leistung des Interdisziplinären<br />

Notfalllabors nur werktags von 17.00 ­ 8.00 Uhr<br />

sowie an Samstagen, Sonn­ und Feiertagen<br />

ganztags bestimmt. Sonst in der <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> Immunologie.<br />

Marker der Hepatitis-B-Infektion<br />

Krankheitsstadium HBsAg Anti-HBs Anti- Anti-<br />

HBc-IgG HBc-IgM HBeAg<br />

Anti-<br />

HBe<br />

Virus-<br />

DNA<br />

(PCR)<br />

Inkubationszeit + – – – +/– – (+)<br />

akute Hepatitis →<br />

Rekonvaleszenz<br />

+ →­– – → + – → + + → – + → – – → + + → –<br />

Chron. aktive Hepatitis ++ – + + + – +<br />

Chron. persist.<br />

Hepatitis<br />

+ – + – – +/– (+)<br />

Asymptomatische<br />

Träger<br />

+ – + – – (+)/– (+)<br />

Immunität nach<br />

Infektion<br />

– + + – – + → – –<br />

Immunität nach<br />

Impfung<br />

– + – – – – –<br />

+ positiv, ++ stark positiv, (+) schwach positiv, +/– nicht immer positiv,<br />

→ – wird im Verlauf (Rekonvaleszenz) negativ,<br />

→ + wird im Verlauf (Rekonvaleszenz) positiv, – negativ<br />

Anti-HCV Antikörper (Hepatitis C-Virus)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Notfallanalyse (IDNFL)<br />

Referenzbereich: negativ


<strong>Klinische</strong> Info: Nachweis einer akuten, chronischen oder stattgefundenen<br />

Hepatitis C­Infektion bzw. als Screeningtest<br />

auf mögliche Infektiosität zum Einsatz.<br />

Sen sitivität bei akuter Hepatitis C ca. 50%, bei<br />

chronischer oder stattgefundener Hepatitis C 90%.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Keine bekannt<br />

Methode: Chemilumineszenz­Mikropartikelimmunoassay<br />

Literatur: Dokumentation Architect, Abbott<br />

Taxpunkte: 17.4<br />

Bemerkungen: Wird im IKC als Leistung des Interdisziplinären<br />

Notfalllabors nur werktags von 17.00 ­ 8.00 Uhr<br />

sowie an Samstagen, Sonn­ und Feiertagen ganztags<br />

bestimmt. Sonst in der <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> Immunologie.<br />

Antikoagulantien, orale<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Bei therapierten Patienten nachweisbar, bei fehlender<br />

Medikamentenanamnese nicht nachweisbar.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Indikationen <strong>für</strong> die Bestimmung von Acenocoumarol<br />

und Phenprocoumon sind Kontrolle der Compliance<br />

bei Patienten ohne adäquate Gerinnungshemmung<br />

und Ausschluss eines versteckten<br />

Konsums bei Patienten mit anderweitig unerklärbaren<br />

Gerinnungsstörungen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Empfehlungen: Vitamin K1 zusätzlich bei Therapieresistenz<br />

gegenüber Coumarinen<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2000;742:131­142<br />

Taxpunkte: 140<br />

Bemerkungen: Acenocoumarol und Phenprocoumon können<br />

einzeln auch quantitativ bestimmt werden!<br />

Anti-Müller-Hormon<br />

Probe: Serum, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Probe so schnell wie möglich ins Labor bringen<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: f:


Fertile Phase: >7.1 pmol/l<br />

Eingeschränkte Fertilität:


α-2-Antiplasmin (fkt.)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: 75 ­ 120 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Alpha­2­Antiplasmin hemmt Plasmin (Synonym:<br />

Plasmin­Inhibitor). Ein Mangel kann zu einer<br />

Hyperfibrinolyse und Blutungsneigung führen und<br />

kommt sehr selten hereditär, in den meisten Fällen<br />

erworben ­ z. B. bei Hyperfibrinolyse, Lysetherapie,<br />

Leberzirrhose, Promyelozytenleukämie – zustande.<br />

Biologische Halbwertszeit 48­72 Std.<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 6.9%<br />

Taxpunkte: 21<br />

Anti-Protease 3 Antikörper (cANCAs)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Notfallanalyse (IDNFL)<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erkrankungen mit Anti­Protease 3 Antikörpern sind<br />

u.a. die Wegenersche Granulomatose, die mikroskopische<br />

Polyangiitis und die nekrotisierende<br />

Glomerulonephritis. Bei der Wegenerschen Granulomatose<br />

erkennen die cANCAs zu etwa 85% die<br />

Protease 3. Bei einem aktiven Verlauf mit systemischer<br />

Vaskulitis, nekrotisierender Glomerulonephritis<br />

und granulomatöser Entzündung des Respirationstraktes<br />

wird die diagnostische Sensitivität der<br />

Anti­Protease 3 Antikörper mit 90% angegeben.<br />

Fehlt eine renale Beteiligung vermindert sich die<br />

diagnostische Sensitivität. Falsch positive Resultate<br />

können bei Infektionserkrankungen, Endokarditis<br />

und monoklonalen Gammopathien vorkommen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Lipämische und hämolytische Proben<br />

Empfehlungen: Anti­Myeloperoxidase und Anti­glomeruläre<br />

Basalmembran Antikörper mitbestimmen.<br />

Methode: Immunodot<br />

Literatur: Kidney Int. 1994;46:823­829<br />

Taxpunkte: 28<br />

Bemerkungen: Wird im IKC als Leistung des Interdisziplinären<br />

Notfalllabors nur werktags von 17.00 ­ 8.00 Uhr<br />

sowie an Samstagen, Sonn­ und Feiertagen<br />

ganztags bestimmt. Sonst in der <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> Immunologie.<br />

IKC<br />

HAD<br />

63


64<br />

Antithrombin (funkt.)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Täglich 8:00 ­ 16:00<br />

Referenzbereich: Alle: 75 ­ 120 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Wichtigster physiologischer Inhibitor der Blutgerinnung,<br />

inaktiviert Thrombin, FXa und andere<br />

Gerinnungsenzyme. Ein Antithrombinmangel<br />

geht mit einer Thromboseneigung einher; Auftreten<br />

selten angeboren, häufiger erworben (u.a. bei<br />

disseminierter intravasaler Gerinnung, ausgeprägter<br />

Inflammation und Sepsis, systemischer Hyperfibrinolyse,<br />

vermehrtem Proteinverlust wie beim<br />

nephrotischen Syndrom, ausgeprägter Hepatopathie<br />

mit Proteinsynthesestörung, medikamentös<br />

bedingt bei Heparintherapie, systemischer Fibrinolyse­<br />

oder Asparaginasetherapie, ferner unmittelbar<br />

nach Thromboembolien). Bestimmung im Rahmen<br />

einer Thrombophilieabklärung, während einer<br />

Asparaginasetherapie, bei unerklärter mangelhafter<br />

Wirkung einer Heparintherapie, im Rahmen von<br />

DIC und Sepsis. Falsch pathologische Ergebnisse<br />

im akuten Stadium einer Thromboembolie oder<br />

während einer Heparin­ oder Fibrinolysetherapie<br />

möglich.<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 6.6%<br />

Taxpunkte: 21<br />

Bemerkungen: Notfall nur nach Absprache<br />

Antithrombin (ag.)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: mind. 1x monatlich<br />

Referenzbereich: Alle: 75 ­ 120 %<br />

Methode: Turbidimetrie (maschinell)<br />

VK: 6.6%<br />

Taxpunkte: 78<br />

Bemerkungen: Wird nur bestimmt, wenn ATIII funkt. vermindert ist.<br />

Anti-Xa-Aktivität Fondaparinux<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.00h)<br />

Referenzbereich: Bei s.c.­Applikation <strong>für</strong> Prophylaxe 0.1­0.4 E/ml<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Einsatz zur Überwachung einer antithrombotischen<br />

Prophylaxe mit Fondaparinux (Arixtra ® ). Für<br />

Spitzenspiegel Blutabnahme möglichst genau 4 Std.


IKC<br />

nach Applikation, <strong>für</strong> Talspiegel Blutabnahme vor<br />

nächster Applikation.<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

Taxpunkte: 45<br />

Anti-Xa-Aktivität LMWH<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Bei subcutaner Applikation <strong>für</strong> Prophylaxe<br />

0.2­0.5 E/ml, <strong>für</strong> Therapie 0.6­1.0 E/ml<br />

(2 s.c.­Applikationen pro Tag) bzw. 0.8­1.6 E/ml<br />

(1 s.c.­Applikation pro Tag)<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Einsatz zur Überwachung einer antithrombotischen<br />

Therapie oder Prophylaxe mit low molecular weight<br />

(LMW)­ Heparin. Für Spitzenspiegel Blutabnahme<br />

möglichst genau 4 Std. nach Applikation, <strong>für</strong><br />

Talspiegel Blutabnahme vor nächster Applikation.<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 10.5%<br />

Taxpunkte: 45<br />

Anti-Xa-Aktivität Danaparoid<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.00h)<br />

Referenzbereich: Für Prophylaxe 0.2­0.5 E/ml, Therapie 0.5­0.8 E/ml<br />

(bei i.v. Infusion)<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Einsatz zur Überwachung einer antithrombotischen<br />

Therapie oder Prophylaxe mit Danaparoid<br />

(Orgaran ® ).<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

Taxpunkte: 45<br />

Anti-Xa-Aktivität Rivaroxaban<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.00h)<br />

Referenzbereich: Kein Referenzbereich definiert<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Einsatz zur Quantifizierung der Rivaroxaban<br />

(Xarelto ® )­Wirkung nur in besonderen Situationen,<br />

z. B. präoperativ, bei unklarer Blutung, zur Prüfung<br />

der Einnahmecompliance usw. Kein regelmässiges<br />

Therapiemonitoring vorgesehen.<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

Taxpunkte: 45<br />

Bemerkungen: Nicht im akkreditierten Bereich<br />

HAD<br />

65


66<br />

Anti-Xa-Aktivität UFH<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Bei kontin. i.v.­Infusion <strong>für</strong> Prophylaxe<br />

0.1 – 0.3 E/ml, <strong>für</strong> Therapie 0.3 ­ 0.7 E/ml<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Einsatz zur Überwachung einer in der Regel intravenösen<br />

antithrombotischen Therapie oder Prophylaxe<br />

mit unfraktioniertem (UF) Heparin. Für Wirkspiegel<br />

Blutabnahme 6 Std. nach Infusionsbeginn<br />

bzw. 6 Stunden nach Dosisanpassung. Bei unerklärter<br />

Schwierigkeit, den Zielspiegel zu erreichen,<br />

Antithrombinmessung ratsam.<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 11.7%<br />

Taxpunkte: 45<br />

APC-Resistenz<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: >2.0<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Resistenz gegen aktiviertes Protein C (APC­Resistenz)<br />

ist die häufigste angeborene Thrombophilie.<br />

Ursache ist in fast allen Fällen eine Punktmutation<br />

im Gen des Gerinnungsfaktors V (FV R506Q­<br />

Mutation = FV Leiden, siehe dort), nur sehr selten<br />

andere FV­Mutationen (z. B. FV Cambridge). Die<br />

APC­Resistenz wird elektiv im Rahmen einer<br />

Throm bophilieabklärung bestimmt. Bei pathologischem<br />

Ausfall (ratio


tion 6 verschiedene Phänotypen determinieren. Die<br />

molekulare Basis dieses Polymorphismus bilden<br />

Cystein­Arginin Austausche an den Positionen 112<br />

bzw. 158. In einer Population von Gesunden ist<br />

Apo­E3 mit 77% die häufigste Form. Im Vergleich<br />

zu Apo­E3 sind die Cholesterin­ und die Apo­B­<br />

Konzentration im Serum bei Vorliegen von Apo­E4<br />

erhöht, bei Apo­E2 hingegen erniedrigt. Diese<br />

Tatsache ist auf unterschiedliche Affinitäten zum<br />

LDL Rezeptor zurückzuführen. Während bei Trägern<br />

von E4­Genotypen das Risiko <strong>für</strong> kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen erhöht ist, wird der E2­Genotyp als<br />

«kardioprotektiv» angesehen. Allerdings ist Homozygotie<br />

<strong>für</strong> Apo E2 mit Typ III Hyperlipoproteinämie<br />

assoziiert. Apo­E spielt auch eine wichtige<br />

Rolle bei neurodegenerativen Krankheiten, wie z.B.<br />

der Alzheimer­Krankheit (AD). Heterozygote<br />

Träger des Apo E4 Allels haben ein etwa doppelt erhöhtes<br />

Risiko an AD zu erkranken, Homozygote<br />

Träger ein 8­fach erhöhtes Risiko.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontamination<br />

Methode: PCR<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1068­1086<br />

Taxpunkte: 61 + 190<br />

Bemerkungen: Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe 1.8)<br />

Apolipoprotein A1<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: f: 1.25 ­ 2.15 g/l; m: 1.1 ­ 2.05 g/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bietet <strong>für</strong> sich keinen Vorteil gegenber HDL­Cholesterin.<br />

Gemeinsame Bestimmung mit Apolipoprotein<br />

B und Berechnung des Apo B/Apo A1­Quotienten<br />

verbessert gegenüber HDL­ und LDL­Cholesterin<br />

die koronare Risikovorhersage und erfordert<br />

keine Nüchternblutprobe. Erhöhtes Risiko bei<br />

einem Apo B/Apo A1­Quotienten >0.8. Erniedrigte<br />

ApoA1­Spiegel finden sich bei genetischen Störungen<br />

des HDL­Stoffwechsels, sowie sekundär bei<br />

chronischer Hepatopathie, beim nephrotischen<br />

Syndrom, oft bei KHK­Patienten. Auch unter Therapie<br />

mit Androgenen, Gestagenen, Diuretika und<br />

Betablockern kann der ApoA1­Spiegel sinken.<br />

Erhöhte Spiegel finden sich z.B. unter Therapie mit<br />

IKC<br />

HAD<br />

67


Estrogenen, Fibraten, Statinen, Phenytoin und oft<br />

auch bei mässigem Alkoholkonsum.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Exzessive Hypertriglyzeridämie >12 mmol/l<br />

Empfehlungen: Lipidstatus<br />

Methode: Immunnephelometrie<br />

VK: 4.7% (1.64 g/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1995;33:337­342<br />

Taxpunkte: 19.9<br />

68<br />

Apolipoprotein B<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: f: 0.55 ­ 1.25 g/l; m: 0.55 ­ 1.4 g/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Gemeinsame Bestimmung mit Apolipoprotein A1<br />

und Berechnung des Apo B/Apo A1­Quotienten<br />

verbessert gegenüber HDL­ und LDL­Cholesterin<br />

die koronare Risikovorhersage und erfordert keine<br />

Nüchternblutprobe. Erhöhtes Risiko bei einem<br />

Apo B/Apo A1­Quotienten >0.8. Erhöhte Spiegel finden<br />

sich bei Hypertriglyzeridämie, Hyper cholesterin<br />

ämie, gemischten Hyperlipidämien und oft bei<br />

Diabetes mellitus, KHK, Hypothyreose und nephrotischem<br />

Syndrom. Erniedrigte Spiegel finden<br />

sich bei Hypo­beta­Lipoproteinämie, sehr niedrige<br />

bzw. nicht nachweisbare Konzentrationen bei<br />

A­beta­Lipoproteinämie.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Exzessive Hypertriglyzeridämie >12 mmol/l<br />

Empfehlungen: Lipidstatus<br />

Methode: Immunnephelometrie<br />

VK: 6.5% (0.88 g/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1995;33:337­342<br />

Taxpunkte: 19.9<br />

Aripiprazol<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.33­1.12 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum. Die Eliminationshalbwertszeit<br />

beträgt ca. 75 Stunden <strong>für</strong> CYP2D6 extensive<br />

metabolizers und 146 Stunden <strong>für</strong> CYP2D6 poor<br />

metabolizers.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: >99%<br />

Plasmahalbwertszeit: 75 ­ 146 Std.


IKC<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 4.1% (1.01 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1997;690:211­222<br />

Taxpunkte: 140<br />

Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: m:


70<br />

Atenolol qualitativ<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Bei therapierten Patienten nachweisbar, bei<br />

fehlender Medikamentenanamnese nicht nachweisbar.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Betarezeptorenblocker. Nachweis der Compliance<br />

bei Therapie mit Atenolol.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: Anal. Bioanal. Chem. 2011;400:89­100<br />

Taxpunkte: 69<br />

Atropin qualitativ<br />

Probe: Spontanurin und/oder Serum, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Nur nach Absprache<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Vergiftungen mit Atropin führen dosisabhängig<br />

zu parasympathischen peripheren und zentralen<br />

Effekten. Ab einer Serumkonzentration von<br />

0.25 µg/l sind toxische Effekte zu erwarten.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: Gaschromatographie­Massenspektrometrie<br />

Literatur: J. Chromatogr. 1992;16:3­41<br />

Taxpunkte: 115<br />

Barbiturate qual. (Screening)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16h)<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Screening­Assay zum Nachweis von Barbituraten<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: Fluoreszenz­Polarisations­Immunoassay<br />

Literatur: J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1980;18:197­208<br />

Taxpunkte: 19.4<br />

Barbiturate qual. im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Spontanurin<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nachweis des Konsums von Barbituraten (ohne<br />

Hexobarbital).


Stör- und Einflussfakt.: Es ist bei der Probennahme darauf zu achten, dass<br />

es zu keinerlei Manipulationen des Urins kommen<br />

kann.<br />

Methode: Kinetic Interaction of Microparticles in Solution<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1751­1760<br />

Taxpunkte: 19.4<br />

Basophile (absolut; relativ)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Siehe Bemerkungen:<br />

Alle, absolut: 0.00­0.15 G/l; relativ: 0.0­1.0 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die basophilen Granulozyten haben auf ihrer Zelloberfläche<br />

IgE­Rezeptoren und bei Kontakt mit<br />

antigentragendem IgE kommt es zur Degranulation<br />

mit Ausschüttung von Mediatorsubstanzen. Im<br />

Rahmen von allergischen Entzündungen und Reaktionen<br />

spielen die basophilen Granulozyten eine<br />

wichtige Rolle.<br />

Die Werte können erhöht sein, bei Infektionskrankheiten,<br />

Chronisch myeloischer Leukämie und<br />

P. vera, eine Erniedrigung findet sich bedingt durch<br />

Medikamente oder bei Hyperthyreose.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Extreme Leukozytose, Ausschwemmung von pathologischen<br />

Zellen<br />

Methode: Flowzyt.­enzymatische Verfahren / Impedanz­<br />

Messung<br />

Taxpunkte: 14.6<br />

BCHE Gen A- / K-Variante (Butyryl-CHE)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Das Enzym Butyryl­Cholinesterase ist bei der<br />

Verwendung und beim Abbau von Muskelrelaxantien<br />

klinisch relevant. Um das Risiko eines Narkosezwischenfalls<br />

auszuschliessen bzw. bei der<br />

Ursachensuche, sind meist die Bestimmung<br />

der Serumaktivität der Cholinesterase und der<br />

«Dibucainzahl» hinreichend. Die genetische Untersuchung<br />

auf Varianten mit geringerer Aktivität<br />

(Atypische und K­Variante) kann solche Untersuchungen<br />

ergänzen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontamination<br />

Methode: PCR<br />

Literatur: J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1983;21:381­386<br />

Taxpunkte: 93 + 61<br />

IKC<br />

HAD<br />

71


72<br />

Bemerkungen: Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe 1.8)<br />

Keine Kostenübernahme durch Krankenkassen<br />

(siehe 1.10)<br />

BCR-ABL1, qualitativ<br />

Probe: EDTA­Vollblut / EDTA­Knochenmark, minimal 10 ml<br />

Frequenz: Mo­Fr<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Positiv bei der Chronisch Myeloischen Leukämie<br />

(CML). Positiv bei der Akuten Lymphatischen<br />

Leukämie (ALL) mit rekurrenter genetischer Anomalie<br />

vom Typ BCR­ABL1. Ein kleiner Teil der<br />

Akut Myeloischen Leukämien (AML) können auch<br />

positiv sein.<br />

Methode: PCR<br />

BCR-ABL1 [t(9;22)], quantitativ<br />

Probe: EDTA­Vollblut / EDTA­Knochenmark, minimal 10 ml<br />

Frequenz: Mo­Fr<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Positiv bei der Chronisch Myeloischen Leukämie<br />

(CML). Positiv bei der Akuter Lymphatischen<br />

Leukämie (ALL) mit rekurrenter genetischer<br />

Anomalie vom Typ BCR­ABL1. Ein kleiner Teil der<br />

Akut Myeloischen Leukämien (AML) können auch<br />

positiv sein. Der Test eignet sich zur Verlaufsbeurteilung<br />

oben genannter Erkrankungen unter<br />

Therapie und hat direkten Einfluss auf Therapieempfehlungen.<br />

Methode: PCR<br />

Benzodiazepine Differenzierung im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Bestätigung eines positiven Screeningtests, bei<br />

fehlendem Konsum von Benzodiazepinen negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Differenzierung der Benzodiazepine mit Identifizierung<br />

von Diazepam, Oxazepam, Flunitrazepam<br />

und weiteren Benzodiazepinderivaten.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Es ist bei der Probennahme darauf zu achten,<br />

dass es zu keinerlei Manipulationen des Urins<br />

kommen kann.<br />

Methode: Gaschromatographie­Massenspektrometrie<br />

Literatur: J. Chromatogr. 1992;580:3­41<br />

Taxpunkte: 145


Benzodiazepine qual. (Screening)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16h)<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Screening­Assay zum Nachweis von Benzodiazepinen<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: Fluoreszenz­Polarisations­Immunoassay<br />

Literatur: J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1980;18:197­208<br />

Taxpunkte: 19.4<br />

Benzodiazepine qual. im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Spontanurin<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nachweis des Konsums von Benzodiazepinen<br />

Stör- und Einflussfakt.: Es ist bei der Probennahme darauf zu achten,<br />

dass es zu keinerlei Manipulationen des Urins<br />

kommen kann.<br />

Methode: Kinetic Interaction of Microparticles in Solution<br />

Literatur: Clin. Chem. 1986;32:1637–1641<br />

Taxpunkte: 19.4<br />

Benzoylecgonin (siehe Cocain im Urin / Plasma)<br />

Beta-(...): Siehe Hauptname<br />

Bicarbonat<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: Röhrchen unbedingt ganz füllen. Blut umgehend<br />

ins Labor bringen. Röhrchen fest verschlossen<br />

halten! (Abnahme in unverschlossenen Gefässen<br />

pro Stunde ca. 4 mmol/l!)<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Alle: 23 ­ 29 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zuordnung zu einer der vier grundsätzlichen<br />

Störungsarten: metabolische Azidose HCO3­ niedrig,<br />

metabolische Alkalose HCO3­ hoch, respiratorische<br />

Alkalose HCO3­ tendenziell fallend und<br />

respiratorische Azidose HCO3­ tendenziell steigend.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Zu lange Lagerung, Kontakt mit Luft<br />

Empfehlungen: Blutgasanalyse (nicht im IKC, point­of­care­test)<br />

Methode: Enzymatischer Test<br />

VK: 2.9% (18 mmol/l), 2.7% (33 mmol/l)<br />

IKC<br />

HAD<br />

73


74<br />

Bilirubin total<br />

Literatur: Clin. Chem. 1976;22:243­245<br />

Taxpunkte: 8.7<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Lichtempfindlich!<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Kinder u. Erwachsene:


<strong>Klinische</strong> Info: Nur indiziert, wenn die Konzentration des gesamten<br />

Bilirubins >25 µmol/l ist. Erhöhte Konzentrationen<br />

von direktem Bilirubin finden sich bei posthepatischem<br />

Ikterus und einigen Formen des intrahepatischen<br />

Ikterus.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Konjugiertes Bilirubin ist sehr lichtempfindlich,<br />

auch im dunklen Kühlschrank sind Verluste unvermeidlich.<br />

Daher die Probe so rasch als möglich<br />

ins Labor bringen. Schon eine geringe Hämolyse<br />

stört den Test. Auch geringfügig lipämische<br />

Proben führen zu falschen Testergebnissen. Ferner<br />

stört Aminosalizylsäure, Levodopa, Methyldopa,<br />

Methotrexat, Nitrofurantoin und Propranolol.<br />

Empfehlungen: Bilirubin total im Plasma, Bilirubin und Urobilinogen<br />

im Urin<br />

Methode: Diazotierungsmethode<br />

VK: 4.9% (9.2 µmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1988;34:385­388<br />

Taxpunkte: 3.6<br />

Bilirubin neonatal (Kap.)<br />

Probe: Heparin­Vollblut<br />

Probenentnahme: Vor Licht schützen<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Frühgeborene:<br />

0­1 T.: 17 ­ 102 µmol/l<br />

1­2 T.: 102 ­ 136 µmol/l<br />

2­5 T.: 171 ­ 256 µmol/l<br />

Reifgeborene:<br />

0­1 T.: 34 ­ 102 µmol/l<br />

1­2 T.: 102 ­ 119 µmol/l<br />

2­5 T.: 68 ­ 205 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöhte Konzentrationen des Bilirubins bei Neugeborenen:<br />

Ikterus<br />

Stör- und Einflussfakt.: Konjugiertes Bilirubin ist sehr lichtempfindlich,<br />

auch im dunklen Kühlschrank sind Verluste<br />

unvermeidlich. Daher die Probe so rasch als möglich<br />

ins Labor bringen. Starke Hämolyse stört<br />

(gibt falsch tiefe(!) Werte).<br />

Methode: Photometrische Best. (man.) bei 455 nm<br />

VK: 4.6% (14 µmol/l)<br />

Literatur: Pediatric Clinical Chemistry. Reference (normal)<br />

values Washington DC: AACC Press 1989;3, Nelson<br />

textbook of pediatrics 1996;51<br />

Taxpunkte: 3.2<br />

IKC<br />

HAD<br />

75


76<br />

Bilirubin total im Liquor<br />

Probe: Liquor, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Serum­Röhrchen ohne Zusatz, vor Licht schützen<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 0 ­ 0.2 µmol/l<br />

Stör- und Einflussfakt.: Konjugiertes Bilirubin ist sehr lichtempfindlich,<br />

auch im dunklen Kühlschrank sind Verluste<br />

unvermeidlich. Daher die Probe so rasch als<br />

möglich ins Labor bringen.<br />

Empfehlungen: Bilirubin im Plasma.<br />

Methode: Diazotierungsmethode ohne Akzelerator<br />

VK: 3.8% (6 µmol/l), 2.8% (41 µmol/l)<br />

Taxpunkte: 3.2<br />

Biperiden<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: >2 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Parkinson­Therapeutikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 93%<br />

Plasmahalbwertszeit: 11 ­ 37 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.9% (153 nmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1998;713:3­25<br />

Taxpunkte: 140<br />

Blei<br />

Probe: K2 EDTA­Vollblut (Spurenel.), minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Blut in spezielles Spurenelement­Röhrchen (mit K2<br />

EDTA) abnehmen.<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: m:


IKC<br />

Methode: Graphitrohrofen­Atomabsorptionsspektrometrie<br />

VK: 5.7% (0.4 µmol/l), 8% (0.79 µmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1991;37:515­519<br />

Taxpunkte: 135<br />

Blei im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin<br />

Probenentnahme: 24h­Urin ohne Zusatz in speziell gereinigtes<br />

Urin­Gefäss sammeln. Spezielle Urin­Sammelvorschrift<br />

siehe 2.4.2; e)<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Urin 24h:


Stör- und Einflussfakt.: Lipämie, Ikterus, Medikamente, parenterale<br />

Ernährung<br />

Methode: siehe einzelne Analysen<br />

Taxpunkte: 14.6<br />

78<br />

Blutbild, Automat (Hämatogramm II)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Siehe einzelne Parameter<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bei dieser Anforderung wird nur das kleine Blutbild<br />

bestimmt (Hämoglobinkonzentration, Hämatokrit,<br />

Thrombozytenzahl und Leukozytenzahl),<br />

ohne maschinelle Differenzierung der Leukozyten.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Lipämie, Ikterus, Medikamente, parenterale<br />

Ernährung<br />

Methode: siehe einzelne Analysen<br />

Taxpunkte: 9<br />

Blutbilddifferenzierung (mikroskopisch)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Siehe einzelne Parameter<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bei der mikroskopischen Differenzierung werden<br />

ergänzend zur maschinellen Bestimmung die<br />

Leukozyten, Erythroyzten und Thrombozyten unter<br />

dem Mikroskop beurteilt. Diese Anforderung wird<br />

bei Auffälligkeiten des maschinellen Blubildes oder<br />

bei unklaren Krankheitsbildern klinisch gestellt –<br />

bei spezifischen Fragestellungen, wie z.B. Frage<br />

nach Fragmentozyten, Frage nach Ausschwemmung<br />

von Blasten oder anderen hämatologischen<br />

Erkrankungen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Blut > 6 Stunden in EDTA<br />

Methode: Maschinelle Färbung nach Pappenheim<br />

Taxpunkte: 26<br />

Bemerkungen: Fragestellung unter «<strong>Klinische</strong> Angaben» vermerken<br />

Blutgruppe / Rhesus und Isoagglutinine<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bei erstmaligen serologischen Arbeiten mit dem<br />

Blut eines Patienten, insbesondere vor jeder<br />

Transfusion, sind beim Empfänger die ABO­Blutgruppe<br />

und das Rhesus D Antigen zu bestimmen.<br />

Es werden ebenfalls die Isoagglutinine bestimmt.


IKC<br />

Empfehlungen: Ausgabe von Blutkonserven nur nach 2 unabhängigen<br />

Blutgruppenbestimmungen.<br />

Ausnahme: akuter Blutverlust mit sofortigem<br />

Transfusionsbedarf.<br />

Auswärtige Blutgruppenbestimmungen werden<br />

akzeptiert.<br />

Unabhängig bedeutet: Es braucht 2 separate<br />

Blutentnahmen, die eine zweimalige Identifikation<br />

des Patienten sicherstellen.<br />

Grund <strong>für</strong> dieses Vorgehen: Patientenverwechslungen<br />

verhindern.<br />

Wenn die Blutgruppe bereits bekannt ist, muss<br />

jeweils nur ein Testblut abgenommen werden, um<br />

den Antikörpersuchtest durchzuführen.<br />

Tipp, falls keine Blutgruppenkarte in den Patientenunterlagen<br />

vorhanden ist: Im KISIM ist ersichtlich,<br />

ob im USZ bereits eine Blutgruppenbestimmung<br />

erfolgt ist (Ritter ‹Spezialberichte› → ‹Transfusionsmedizin›).<br />

Taxpunkte: 17.1<br />

Bemerkungen: Blutgruppen die extern bestimmt worden sind<br />

werden akzeptiert. In diesem Fall Bedarf es nur<br />

einer Blutprobe zur Blutgruppenbestimmung.<br />

Eine Kopie des Blutgruppenausweises muss in die<br />

Blutbank geschickt werden. Die Daten im Blutgruppenausweis<br />

müssen vollständig mit den Daten<br />

der Auftragsetikette übereinstimmen Die Blutprobe<br />

dient auch als Testblut mit dem die Verträglichkeit<br />

zwischen dem Patientenserum und den<br />

zu transfundierenden Erythrozytenkonzentrat untersucht<br />

wird.<br />

Blutgruppe und D-Kontrolle<br />

Probe: EDTA­Vollblut<br />

Probenentnahme: Wenn die Blutgruppe bereits bekannt ist, muss<br />

jeweils nur eine Blutentnahme erfolgen, um<br />

zusammen mit den Antikörpersuchtest Blut zur<br />

Transfusion bereitzustellen.<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Empfehlungen: Ausgabe von Blutkonserven nur nach 2 unabhängigen<br />

Blutgruppenbestimmungen.<br />

Ausnahme: akuter Blutverlust mit sofortigem<br />

Transfusionsbedarf.<br />

Auswärtige Blutgruppenbestimmungen werden<br />

akzeptiert.<br />

Unabhängig bedeutet: Es braucht 2 separate<br />

HAD<br />

79


80<br />

Blutentnahmen, die eine zweimalige Identifikation<br />

des Patienten sicherstellen.<br />

Grund <strong>für</strong> dieses Vorgehen: Patientenverwechslungen<br />

verhindern.<br />

Wenn die Blutgruppe bereits bekannt ist, muss<br />

jeweils nur ein Testblut abgenommen werden, um<br />

den Antikörpersuchtest durchzuführen.<br />

Tipp, falls keine Blutgruppenkarte in den Patientenunterlagen<br />

vorhanden ist: Im KISIM ist ersichtlich,<br />

ob im USZ bereits eine Blutgruppenbestimmung<br />

erfolgt ist (unter Spezialberichte› → ‹Transfusionsmedizin›).<br />

Methode: Hämagglutination<br />

Taxpunkte: 17.1<br />

Bemerkungen: Nach 2 vollständigen Blutgruppenbestimmungen<br />

wird eine Blutgruppenkontrolle (ohne Isoagglutinine)<br />

durchgeführt<br />

Blutnachweis im Stuhl<br />

Probe: Stuhl<br />

Probenentnahme: Je eine Stuhlportion von 3 aufeinander folgenden<br />

Tagen. Testbriefe können im Labor bezogen<br />

werden; max. 3 Couverts auf einmal!<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bis zu einem Gehalt von 2 ml Blut homogen in<br />

100 g Stuhl verteilt bleibt der Test negativ. Als Blutungsquellen<br />

kommen neben kolorektalen Karzinomen<br />

auch Polypen, Divertikel, Hämorrhoiden und<br />

Analfissuren in Frage.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Durchfall, Menstruation, Essverhalten (halbrohes<br />

Fleisch), Vitamin C<br />

Methode: Modifizierte Guajak­Methode nach Greegor<br />

Literatur: Schweiz. Med. Wochenschr. 1981;111:706­708<br />

Taxpunkte: 9.3<br />

Bromazepam<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Empfohlener Bereich: 0.16­0.63 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Tranquilizer<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 70%<br />

Plasmahalbwertszeit: ca. 20 Std.


Bupivacain<br />

IKC<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 6% (0.09 µmol/l), 3.7% (0.95 µmol/l)<br />

Literatur: J. Anal. Toxicol. 2002;26:87­93<br />

Taxpunkte: 140<br />

Probe: Serum, minimal 1.5 ml<br />

Probenentnahme: 10 Min. nach Ende der Infusion<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 9 ­ 16 µmol/l; Toxisch: >16 µmol/l<br />

Angegeben sind maximale Serumkonzentrationen,<br />

therapeutischer Bereich abhängig von Indikation!<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Lokalanästhetikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 1­3 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 2.4% (20.8 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1998;713:3­25<br />

Taxpunkte: 185<br />

Buprenorphin und Metabolit qual. im Urin<br />

Probe: Spontanurin<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Nach Einnahme von Buprenorphin positiv<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nachweis des Konsums von Buprenorphin<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: J. Chromatograph. B 2001;754:447­459<br />

Taxpunkte: 145<br />

Buprenorphin und Metabolit (Norbuprenorphin)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: 0.5 ­ 10 µg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Analgetikum, Substitutionstherapeutikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 96%<br />

Plasmahalbwertszeit: 5 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 2.6% (3 µg/l)<br />

Literatur: J.Chromatogr.B 2001;754:447­459<br />

Taxpunkte: 185<br />

HAD<br />

81


82<br />

Busulfan<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Frequenz: Untersuchung nur auf Anmeldung<br />

Referenzbereich: Therapeutischer Bereich abhängig von Therapieschema<br />

und Indikation!<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zytostatikum. In verschiedenen Untersuchungen<br />

wurde gezeigt, dass bei der wiederholten Verabreichung<br />

von Busulfan zur Konditionierung vor<br />

Knochenmarkstransplantation eine Reduktion der<br />

Nebenwirkungen und der Rezidivrate erreicht<br />

werden konnte, wenn die Dosierung an eine Ziel­<br />

Fläche unter der Konzentrations­Zeit­Kurve<br />

(Ziel­AUC) angepasst wurde.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 39%<br />

Plasmahalbwertszeit: 2 ­ 3 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.7% (600 µg/l), 3.1% (2000 µg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2010;878:3255­3258<br />

Taxpunkte: 140<br />

Bemerkungen: Nach Absprache wird die Analyse noch am Tag der<br />

Verabreichung des Medikaments durchgeführt!<br />

CA 125<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle:


CA 15-3<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle:


84<br />

Referenzbereich: Alle:


nom eingesetzt. Bei grenzwertigen Calcitonin­<br />

Konzentrationen Pentagastrin­Test (0.5 µg/kg Körpergewicht).<br />

Ein deutlicher Anstieg spricht <strong>für</strong><br />

einen Tumor der C­Zellen..<br />

Stör- und Einflussfakt.: Lipämie und orale Kontrazeptiva, Estrogene,<br />

Pentagastrin, Calcium­Infusionen.<br />

Methode: Chemilumineszenz­Enzymimmunoassay<br />

VK: 6.2% (2.76 pmol/l), 4.1% (59.4 pmol/l)<br />

Literatur: Exp. Clin. Endocrinol. Diabetes 1998;106:353­359<br />

Taxpunkte: 60<br />

Calcitonin nach Pentagastrin<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Venenkanüle legen und Blutentnahme zur Calcitonin­Bestimmung<br />

(Serum). I.v. Bolusinjektion von<br />

0.5 µg Pentagastrin pro kg Körpergewicht. Weitere<br />

Blutentnahme 2 u. 5 min. nach Injektion. Proben<br />

sofort im Eisbad ins Labor schicken.<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Indiziert im Rahmen des Angehörigenscreenings<br />

von Patienten mit C­Zell­Carcinom oder MEN2, vor<br />

allem wenn basales Calcitonin grenzwertig. Physiologische<br />

Stimulation der Calcitoninkonzentration<br />

90 J.: 2.04 ­ 2.39 mmol/l<br />

Kinder 0­10 Tage: 1.89 ­ 2.59 mmol/l<br />

10 T.­2 J.: 2.24 ­ 2.74 mmol/l<br />

2­12 J.: 2.19 ­ 2.69 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Hypercalcämie bei Skelettmetastasen von Malignomen,<br />

Hyperparathyreoidismus, Niereninsuffizienzen,<br />

Sarkoidose, Milchalkali­Syndrom; gelegentlich<br />

IKC<br />

HAD<br />

85


auch unter der Behandlung mit Lithium­Präparaten,<br />

Estrogenen und Androgenen. Hypocalcämie bei<br />

Vitamin­D­Mangel, bei medullärem Schilddrüsen­<br />

Karzinom, Hypoparathyreoidismus, Pseudohypoparathyreoidismus,<br />

akuter Pankreatitis, seltener bei<br />

nephrotischen Syndromen und Leberzirrhose.<br />

Gelegentlich auch unter der Behandlung mit<br />

Diuretika und Antiepileptika. Cave Pseudohypocalcämie<br />

und –hypercalcämie bei Hypo­ bzw. Hyperproteinämie:<br />

Dann Korrektur des Gesamt­Ca auf<br />

ein Albumin von 40 g/l: Ca(korrigiert)=Ca(mmol/l)­<br />

0.025*Albumin(g/l)+1.0.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Citrat, EDTA, Oxalat, Fluorid und andere Komplexbildner;<br />

Medikamente, die Strontiumsalze enthalten,<br />

können zu signifikant erhöhten Calciumwerten<br />

führen. Intravenös verabreichte Kontrastmittel<br />

<strong>für</strong> MRI (Kernspinnresonanztomographie) enthalten<br />

chelatierende Komplexe, die die Calciumbestimmung<br />

stören können. Stark erniedrigte Calciumwerte<br />

wurden bei der Verabreichung von Gadodiamid<br />

(GdDTPA­BMA) beobachtet. Die Anweisungen<br />

des Herstellers in Bezug auf die Retentionszeit<br />

des Kontrastmittels beachten. Gammopathie, insbesondere<br />

vom Typ IgM (Waldenström­Makroglobulinämie)<br />

Proteinbindung: 40%<br />

Methode: Farbtest mit Endpunktbestimmung<br />

VK: 3.1% (2.1 mmol/l), 2.8% (3.4 mmol/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 2.8<br />

86<br />

Calcium ionisiert (pH-korrigiert)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: In separatem 5 ml Serum Röhrchen. Röhrchen<br />

niemals öffnen. Sofort ins Labor bringen.<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 1.1 ­ 1.3 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Wie Calcium total, aber ohne Problematik der<br />

Pseudohypocalcämie und ­hypercalcämie. Die<br />

Bestimmung des ionisierten Calciums ermöglicht<br />

eine bessere Differenzierung des primären Hyperparathyreoidismus<br />

von anderen Hypercalcämien.<br />

Bei Hypo­ und Dysproteinämien, nach massiven<br />

Transfusionen und bei der Niereninsuffizienz ist die<br />

Bestimmung des ionisierten Calciums besser zur<br />

Abschätzung des Calciumhaushaltes geeignet als<br />

das Gesamt­Calcium.


Stör- und Einflussfakt.: Langes Stehenlassen. Alkalose (pH >7.6) kann bei<br />

der pH­Korrektur des ionisierten Calciums zu falsch<br />

hohen Werten führen (bis 20%). Die Wiederholung<br />

der Analyse ist empfohlen.<br />

Methode: Ionenselektive Elektrode<br />

VK: 1.6% (1.1 mmol/l), 2.6% (1.7 mmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1986;32:1437­1447<br />

Taxpunkte: 25<br />

Bemerkungen: Kein Postversand, nur per Kurier oder Taxi. Probe<br />

muss innerhalb 1­2 Std. im Labor sein.<br />

Calcium total im Liquor<br />

Probe: Liquor, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Serum­Röhrchen ohne Zusatz<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 1.02 ­ 1.34 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Im Liquor liegt Calcium weitgehend ionisiert vor,<br />

seine Konzentration korreliert eng mit der des<br />

ionisierten Calciums im Serum. Dies gilt jedoch<br />

nicht <strong>für</strong> den Hypoparathyreoidismus, bei dem nur<br />

im Serum das ionisierte Calcium erniedrigt ist.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Blutbeimengung verfälscht den Wert. Citrat, EDTA,<br />

Oxalat, Fluorid und andere Komplexbildner<br />

Methode: Farbtest mit Endpunktbestimmung<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 2.8<br />

Calcium total im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 100 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin mit 20% Salzsäure Zusatz sammeln.<br />

Spezielle Urin­Sammelvorschrift siehe 2.4.2; a)<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: f:


88<br />

Calcium total im Spontanurin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 5 ml<br />

Probenentnahme: Bei Spontanurin muss der Urin NICHT angesäuert<br />

sein.<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Alle: 0.1 ­ 0.5 mmol/mmol Kreat.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Hypercalciurie wird beobachtet bei Skelettmetastasen<br />

von malignen Erkrankungen, bei Hyperparathyreoidismus,<br />

Sarkoidose, Milchalkali­Syndrom,<br />

Osteodystrophie; bei renal tubulärer Acidose I,<br />

M. Paget, M. Boeck, M. Wilson, Fanconi­Syndrom,<br />

M. Cushing und anderen Formen von Hypercortisolismus.<br />

Ferner bei der idiopathischen Hypercalciurie;<br />

gelegentlich auch unter der Behandlung mit<br />

Lithium­Präparaten, Estrogenen und Androgenen.<br />

Eine Hypocalciurie wird beobachtet bei Hypoparathyreoidismus,<br />

Pseudohypoparathyreoidismus,<br />

Rachitis, Osteomalazie, Nephritiden und nephrotischen<br />

Syndromen, sowie bei Hypocalcämien<br />

jeglicher Genese.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Ohne diätetische Vorbereitung mit Calcium­Standard­Diät<br />

sind keine schlüssigen Interpretationen<br />

der Resultate möglich.<br />

Methode: Farbtest mit Endpunktbestimmung<br />

VK: 3.3% (1.77 mmol/mmol Kreat.),<br />

3.3% (2.75 mmol/mmol Kreat.)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 2.5 + 2.8<br />

Calprotectin im Faeces<br />

Probe: Stuhlportion<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Alle:


Cannabinoide qual. im Urin (THC)<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Spontanurin<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nachweis des Konsums von Marihuana oder<br />

Haschisch. Passive Inhalation von Tetrahydrocannabinol<br />

ergab in verschiedenen Studien kein<br />

positives Resultat. Die natürlichen Cannabinoide<br />

und ihre Metabolite sind fettlöslich und werden<br />

im Fettgewebe, u.a. dem Gehirn, über längere Zeiträume<br />

gespeichert.<br />

Cannabinoidmetabolite lassen sich im Urin schon<br />

Stunden nach dem Drogenkonsum nachweisen.<br />

Aufgrund ihrer Fettlöslichkeit verbleiben sie in den<br />

körpereigenen Fettgeweben, werden nur langsam<br />

freigesetzt und, abhängig von der Konzentration<br />

und Häufigkeit des Konsums, noch Tage, Wochen<br />

und sogar Monate nach der letzten Aufnahme über<br />

den Urin ausgeschieden. Der Hauptmetabolit des<br />

delta­9­THC, die 11­nor­delta­9­THC 9­ Carbonsäure<br />

(delta­9­COOH­THC), dient im Urin als<br />

Markersubstanz <strong>für</strong> Marihuanakonsum.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Es ist bei der Probennahme darauf zu achten, dass<br />

es zu keinerlei Manipulationen des Urins kommen<br />

kann.<br />

Methode: CEDIA (Cloned Enzyme Donor Immunoassay)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1986;32:1637ff, National <strong>Institut</strong>e on<br />

Drug Abuse (NIDA) Research Monograph 73.1986.<br />

Taxpunkte: 19.4<br />

Carbamazepin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 17 ­ 50 µmol/l; Toxisch: >40 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antiepileptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Starke Ikterie, starke Hämolyse oder starke<br />

Lipämie<br />

Proteinbindung: 70 ­ 80%<br />

Plasmahalbwertszeit: 15 ­ 30 Std.<br />

Methode: Fluoreszenz­Polarisations­Immunoassay<br />

VK: 2.5% (14 µmol/l), 1.5% (38 µmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1751­1760<br />

Taxpunkte: 15.9<br />

IKC<br />

HAD<br />

89


90<br />

Carbohydrate Deficient Transferrin (CDT)<br />

Probe: Serum, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle:


IKC<br />

kann CEA als Zweitmarker hilfreich sein. Erhöhte<br />

Werte treten auch bei Rauchern und Patienten<br />

mit Leberzirrhose, Pankreatitis, Lungenemphysem,<br />

Bronchitis, oder Colitis ulcerosa auf (selten über<br />

20 µg/l).<br />

Methode: Trace (Time Resolved Amplified Cryptate Emission)<br />

VK: 3.8% (3.8 µg/l), 2.8% (12.8 µg/l)<br />

Literatur: Cancer 1994;74:1575­1583<br />

Taxpunkte: 20<br />

CBFB-MYH 11 (inv. 16) quantitativ<br />

Probe: EDTA­Vollblut / EDTA­Knochenmark, minimal 10 ml<br />

Frequenz: Mo­Fr<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Der Test erlaubt die Diagnose der Akuten Myeloischen<br />

Leukämie (AML) mit rekurrenter genetischer<br />

Anomalie vom Typ CBFB­MYH11 und wird zur<br />

Verlaufsbeurteilung der AML unter und nach<br />

Therapie angewendet.<br />

Methode: PCR<br />

CD163 solubel<br />

Probe: Serum, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Referenzbereich: 98 ­ 926 ng/ml<br />

<strong>Klinische</strong> Info: CD163 ist ein transmemberanäres Protein, welches<br />

zur Gruppe der Cystein­reichen Scavenger­Rezeptor­Familie<br />

gehört. Es nimmt eine zentrale Rolle<br />

in der Klärung des Hämoglobin­Haptoglobin­Komplexes<br />

in der Leber, der Milz und in der Zirkulation<br />

ein. Der grösste Teil des extrazellulären Anteils<br />

von CD163 kommt beim Menschen auch in gelöster<br />

Form im Serum vor und wird als gelöstes<br />

CD163 (sCD163) bezeichnet. sCD163 wird nach oxidativem<br />

Stress und entzündlicher Stimulation<br />

von der Zelloberfläche von hämatopoietischen Elementen<br />

abgegeben. Besonders im Rahmen einer<br />

Makrophagen­Aktivation finden sich deutlich<br />

erhöhte Werte <strong>für</strong> sCD163. Somit stellt die Messung<br />

von sCD163 einen diagnostischen Beitrag<br />

sowie die Möglichkeit einer Verlaufsbeurteilung bei<br />

Patienten mit einem Makrophagen­Aktivations­<br />

Syndrom dar.<br />

Stör- und Einflussfakt.: EDTA­Blut, Citrat­Blut, Hämolyse<br />

Methode: ELISA (Enzyme Linked Immuno Sorbent Assay)<br />

Bemerkungen: Nicht im akkreditierten Bereich<br />

HAD<br />

91


92<br />

Chinin<br />

Probe: Serum, minimal 1.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor der Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 20 ­ 40 µmol/l; Toxisch: >40 µmol/l<br />

Therapeutischer Bereich abhängig von Indikation!<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Malaria­Therapeutikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 70 ­ 90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 4 ­ 15 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 2.8% (21 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1998;713:3­25<br />

Taxpunkte: 205<br />

Chloracetat-Esterase-Färbung<br />

Probe: Blutbilder, Knochenmark­Ausstriche, Tupfpräparate<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Referenzbereich: Keine Angaben<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Spezialfärbung mit Anwendung in der Leukämiediagnostik<br />

vorab zur Klassierung der Akuten Myeloi<br />

schen Leukämien nach FAB, sowie zur zytochemischen<br />

Abgrenzung von normalen und abnor malen<br />

Eosinophilen und Bestätigung von Mastzellen.<br />

Neutrophile und Mastzellen enthalten eine Gruppe<br />

von Hydrolasen, welche in vitro Naphtholester<br />

spalten. Als Substrat wird Naphthol­AS­D Chlorazetat<br />

eingesetzt, wobei die Reaktion als leuchtend<br />

rote granuläre Aktivität zur Darstellung kommt.<br />

Positiv färben sich die Zellen der Neutrophilenreihe<br />

ab Stufe Promyelozyt und die Mastzellen an,<br />

während die Eosinophilenreihe immer negativ ist.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Keine bekannt<br />

Methode: Zytochemische Färbung n. Li & Yam<br />

Taxpunkte: 32<br />

Chlorid<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Kinder u. Erwachsene: 98 ­ 107 mmol/l<br />

Kinder


kontrolliert wird. Hyperchlorämie bei Wassermangel<br />

(senile, debile, stuporöse Patienten!), Nephropathien,<br />

Hyperaldosteronismus, fast immer bei<br />

prim. Hyperparathyreoidismus (ohne Hypernatriämie).<br />

Hypochlorämie bei überschiessender Wasserzufuhr,<br />

Nieren­ oder Herzinsuffizienzen, nach<br />

Chlorid­Verlusten durch Erbrechen, Fisteln oder<br />

Diarrhoe, bei der sog. Salzverlust­Nephritis, nach<br />

Diuretika wie Chlorothiazid, Furosemid, Ethacrynsäure<br />

u.a.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Empfehlungen: Für eine Beurteilung ist die gleichzeitige Bestimmung<br />

von Natrium und Kalium erforderlich (Anionenlücke).<br />

Methode: Ionenselektive Elektrode, indirekte Potentiometrie<br />

VK: 2.3% (85 mmol/l), 1.3% (115 mmol/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 3.2<br />

Chlorid im Liquor<br />

Probe: Liquor, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Serum­Röhrchen ohne Zusatz<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Alle: 110 ­ 130 mmol/l<br />

Stör- und Einflussfakt.: Sulfid, Jodid, Bromid<br />

Methode: Coulometrische Titration<br />

VK: 0.7% (72 mmol/l), 0.7% (97 mmol/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 3.2<br />

Chlorid im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin ohne Zusatz sammeln. Urin­Sammelvorschrift<br />

siehe 2.4.1<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Erwachsene: 110 ­ 250 mmol/24h<br />

Kleinkinder: 2 ­ 10 mmol/24h<br />

Kinder: 15 ­ 40 mmol/24h<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Hyperchlorurie bei Salzverlustnephritis, Nebennierenrindeninsuffizienz,<br />

unter der Behandlung mit<br />

verschiedenen Diuretika und Digitalisglykosiden.<br />

Hypochlorurie bei extrarenalen Chlorid­Verlusten<br />

(Intestinalfisteln, Erbrechen, Diarrhoe), Hyperaldosteronismus,<br />

Bartter­Syndrom, auch unter der<br />

Behandlung mit Corticosteroiden, Acetazolamid,<br />

Diazoxid.<br />

IKC<br />

HAD<br />

93


Stör- und Einflussfakt.: Sulfid, Iodid, Bromid<br />

Empfehlungen: Für eine differenzierte Beurteilung (Bilanz,<br />

Anionenlücke) ist die gleichzeitige Bestimmung<br />

von Natrium, Kalium, Bicarbonat, pH des Urins<br />

erforderlich.<br />

Methode: Coulometrische Titration<br />

VK: 0.9% (98 mmol/24h), 1.6% (144 mmol/24h)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 3.2<br />

94<br />

Chlorid im Spontanurin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Stör- und Einflussfakt.: Sulfid, Iodid, Bromid<br />

Methode: Coulometrische Titration<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 3.2<br />

Chlorpromazin<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.09 ­ 0.94 µmol/l;<br />

Toxisch: >3.14 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 90 ­ 99%<br />

Plasmahalbwertszeit: 11 ­ 103 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 6.1% (0.32 µmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Chlorprothixen<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Empfohlener Bereich: 63 ­ 951 nmol/l;<br />

Toxisch: >1500 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: >99%<br />

Plasmahalbwertszeit: 15 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie


Cholesterin<br />

IKC<br />

VK: 5.4% (350 nmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Idealwert:


96<br />

Chol./HDL-Cholesterin Ratio<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Idealwert: 0 ­ 5 Fraktion<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Cholesterin/HDL­Cholesterin Ratio wird zur<br />

Abklärung des Arterioskleroserisikos bei Hyperlipidämien<br />

verwendet, insbesondere wenn LDL­Cholesterin<br />

bei nicht­nüchternen Patienten oder ausgeprägter<br />

Hypertriglyzeridämie nicht berechnet<br />

werden kann (alternativ nonHDL­Cholesterin<br />

berechnen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Starke Hämolyse, starke Lipämie, starke Ikterie;<br />

Methyldopa und Propanolol können zu erniedrigten<br />

HDL­Cholesterin­Konzentrationen führen.<br />

Methode: Errechnete Grösse<br />

Literatur: Schweizerische Ärztezeitung, 1999;80(9):549­552<br />

Taxpunkte: 3.2 + 2.5<br />

Cholinesterase (CHE)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: m: 5.3 ­ 12.9 kU/l<br />

f: >40 J.: 5.3 ­ 12.9 kU/l<br />

f: 16­39 J.: 4.2 ­ 11.3 kU/l<br />

f: 18­41 J.(schwanger oder Kontraz.): 3.6 ­ 9.1 kU/l<br />

f: 70 g/l kann zu falsch hohen, Propranolol zu falsch<br />

erniedrigten Werten führen.<br />

Methode: Reaktion mit S­Butyrylthiocholinjodid<br />

VK: 1.9% (4 kU/l), 1.5% (5.4 kU/l)<br />

Literatur: J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1983;21:381­386<br />

Taxpunkte: 5


CHR (siehe unter Retikulozyten)<br />

Chromogranin A (CGA)<br />

Probe: Serum, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Patient muss nüchtern sein.<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: 19 ­ 98 µg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Chromogranin A (CGA) und Chromogranin B sind<br />

saure Proteine sekretorischer Organellen von<br />

endokrinen Zellen und Neuronen. Chromogranin A<br />

ist indiziert zur Diagnose und Verlaufsbeurteilung<br />

neuroendokriner Tumoren (wie Phäochromozytom,<br />

hormonell aktive Tumoren des GI­Traktes). Allerdings<br />

führen auch andere Zustände mit erhöhter<br />

neuroendokriner Aktivität wie z.B. Herzinsuffizienz<br />

und akuter psychischer Stress zu erhöhten Chromogranin­Konzentrationen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Herzinsuffizienz, körperlicher oder psychischer<br />

Stress. Wir empfehlen die Probennahme erst nach<br />

30 Minuten Liegen in Ruhe durchzuführen.<br />

Protonen pumpeninhibitoren und die H2­Rezeptorantagonisten<br />

erhöhen den CGA­Spiegel.<br />

Methode: IRMA (immunradiometrischer Assay)<br />

VK: 2.2% (167 µg/l)<br />

Literatur: Ann. Oncol. 2001;12 Suppl. 2:69­72, NEJM<br />

2003;348:1134­1149<br />

Taxpunkte: 82<br />

Ciclosporin monoklonal<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: C0 Ciclosporin = Blutentnahme vor der Einnahme<br />

des Medikamentes («Talspiegel»).<br />

C2 Ciclosporin = Blutentnahme ca. 2 Std. nach der<br />

Einnahme des Medikamentes («Spitzenspiegel»).<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Der therapeutische Bereich ist abhängig von der<br />

Indikation und der Art der Kombinationstherapie.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Immunsuppressivum. Die Wirkstoffkonzentration in<br />

den Erythrozyten (41­58%) ist im Vergleich zum<br />

Plasma (33­47%) hoch. Im Plasma wird Ciclosporin<br />

zu ca. 90% an Proteine gebunden.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: CEDIA (Cloned Enzyme Donor Immunoassay)<br />

VK: 9.9% (101 µg/l), 6.2% (260 µg/l), 5.9% (1635 µg/l)<br />

Literatur: Transplant. Proc. 1990;22:1186­1188<br />

Taxpunkte: 55<br />

IKC<br />

HAD<br />

97


98<br />

Ciprofloxacin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.5 ­ 4 mg/l; Toxisch: >12 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antibiotikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 20 ­ 30%<br />

Plasmahalbwertszeit: 4 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 1.5% (1 mg/l), 4.1% (8 mg/l)<br />

Literatur: Chromatographia 2004;59:543­550<br />

Taxpunkte: 185<br />

Citalopram<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 154 ­ 339 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung:


Clobazam und Metabolit (N-Desmethyl-Clobazam)<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.38 ­ 0.96 µmol/l;<br />

Toxisch: >3.2 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Tranquilizer<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 85%<br />

Plasmahalbwertszeit: 16 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.4% (0.99 µmol/l)<br />

Literatur: J. Anal. Toxicol. 2002;26:87­93<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten N-Desmethyl-Clobazam<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.59 ­ 14.4 µmol/l<br />

VK: 3.9% (10.5 µmol/l)<br />

Clomethiazol qual. im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Nach Einnahme von Distraneurin positiv<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Sedativum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: Gaschromatographie­Massenspektrometrie<br />

Literatur: J. Chromat. 1990;533:97­110<br />

Taxpunkte: 69<br />

Clomipramin und Metabolit (Desmethyl-Clomipramin)<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therap. inkl. Metab: 730 ­ 1430 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Trizyklisches Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 98%<br />

Plasmahalbwertszeit: 20 ­ 80 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 5.2% (320 nmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten Desmethyl-Clomipramin<br />

VK: 4.2% (498 nmol/l)<br />

IKC<br />

HAD<br />

99


100<br />

Clonazepam<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 63 ­ 222 nmol/l;<br />

Toxisch: >316 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antiepileptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 85%<br />

Plasmahalbwertszeit: 40 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 4.2% (95 nmol/l)<br />

Literatur: J. Anal. Toxicol. 2002;26:87­93<br />

Taxpunkte: 140<br />

Clotiapin<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.31 ­ 2.48 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Plasmahalbwertszeit: 8 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Clozapin und Metabolit (Norclozapin)<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 1.07 ­ 2.48 µmol/l;<br />

Toxisch: >3.1 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 95%<br />

Plasmahalbwertszeit: 12 ­ 25 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 5.9% (0.43 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B. 1997;690:211­222<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten Norclozapin<br />

VK: 7.3% (0.51 µmol/l)


Cocain qual. im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Spontanurin<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nachweis des Konsums von Cocain und Crack.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei der Probennahme darauf achten, dass der Urin<br />

nicht manipuliert wird<br />

Methode: Kinetic Interaction of Microparticles in Solution<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1751­1760, National <strong>Institut</strong>e<br />

on Drug Abuse (NIDA) Research Monograph 73.1986<br />

Taxpunkte: 19.4<br />

Cocain und Metaboliten im Plasma<br />

Probe: Na­Fluorid Plasma, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Quantifizierung von Cocain und Metaboliten<br />

im Plasma ist nur bei akuten Intoxikationen<br />

indiziert!<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Empfehlungen: Als Screeninguntersuchung ist der Nachweis im<br />

Urin empfindlicher.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 6.3% (103 µg/l)<br />

Literatur: Anal. Chem. 1999;71:2021­2027<br />

Taxpunkte: 145<br />

Cocain-Bestätigung im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Bestätigung eines positiven Screeningtests,<br />

bei fehlendem Konsum von Cocain negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Identifizierung von Benzoylecgonin, Cocain, Methylecgonin<br />

und Norcocain.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei der Probennahme darauf achten, dass der Urin<br />

nicht manipuliert wird<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: Anal. Bioanal. Chem. 2011;400:89­100<br />

Taxpunkte: 145<br />

Coffein<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 10 ­ 50 µmol/l<br />

IKC<br />

HAD<br />

101


<strong>Klinische</strong> Info: Analeptikum. Überwachung der Coffein­Therapie<br />

bei Neugeborenen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.4% (36 µmol/l)<br />

Literatur: Clin. Pharmacol. Ther. 1979;24:447­453<br />

Taxpunkte: 135<br />

Bemerkungen: Bestimmung nur bei Neugeborenen indiziert<br />

102<br />

Colchicin im Serum<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Nur nach Absprache<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.3 ­ 2.5 µg/l; Toxisch: >5 µg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Für die Behandlung von Patienten mit einer<br />

Colchicin ­ Vergiftung wird auf das Schweizerische<br />

Toxikologische Informationszentrum<br />

(044 251 51 51) verwiesen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 20%<br />

Plasmahalbwertszeit: 0.3 ­ 4 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 7.2% (15 µg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1998;713:3­25<br />

Taxpunkte: 460<br />

Colchicin im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Nur nach Absprache<br />

Referenzbereich: Bei therapierten Patienten nachweisbar, bei fehlender<br />

Medikamentenanamnese nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nachweis bzw. Ausschluss einer Colchicin ­ Intoxikation.<br />

Nachweis der Compliance bei Verabreichung<br />

von Colchicin im Rahmen der Therapie des<br />

familiären Mittelmeerfiebers.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1998;713:3­25<br />

Taxpunkte: 115<br />

Coombstest direkter<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Der direkte Coombstest (= Direkter Antiglobulin<br />

Test, DAT) ist das klassische Immunhämatologische<br />

Testverfahren bei drei Fragestellungen:


Copeptin<br />

IKC<br />

1. Der DAT wird bei hämolytischen Transfusionsresaktionen<br />

positiv<br />

2. Der DAT dient zum Nachweis der Beladung<br />

kindlicher Erythrozyten mit mütterlichen Antikörpern<br />

beim Morbus haemolyticus neonatorum<br />

(MHN)<br />

3. Der DAT wird ebenfalls positiv, wenn Autoantikörper<br />

an den Erythrozyten haften.<br />

Methode: Gel (Diamed)<br />

Taxpunkte: 45 + 11.3<br />

Bemerkungen: Der direkte Coombstest dient dem Nachweis von<br />

bereits in vivo eingetretender Immunglobulinbeladung<br />

(Antikörperbeladung) der Erythrozyten.<br />

Die Zellen werden mit Antihuman­Globulin (Antihuman­Antikörper<br />

= Coombsserum) versetzt.<br />

Kommt es zur Agglutination, ist die In­vivo­Beladung<br />

von Immunglobulinen (Antikörpern) der<br />

Erythrozyten nachgewiesen.<br />

Bei einem positiven Coombstest wird automatisch<br />

der monospezifische DAT durchgeführt. Hier<br />

werden die an die Erythrozyten befindlichen Immunglobuline<br />

(IgG, IgM, IgA, C3D, C3C) näher<br />

spezifiziert.<br />

Ein positiver Coombstest ist nicht gleichbedeutend<br />

mit Hämolyse.<br />

Probe: EDTA­Plasma, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: m:


104<br />

Cortisol basal<br />

Literatur: Crit. Care. 2008;12:R11, J. Clin. Endocrinol. Metab.<br />

2007;92:2640­2643, Clin. Invest. 2006;36:771­778,<br />

J. Card. Fail. 2007;13:42­49, Trends in Endocrinolology<br />

and Metabolsim 2007:9(2):43­49, J. Am. Coll.<br />

Cardiol: 2009;54(1):60­68<br />

Taxpunkte: 65<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Morgens 7­10 Uhr: 171 ­ 536 nmol/l; nachmittags<br />

16­20 Uhr: 64 ­ 327 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Ein Hypercortisolismus (Cushing­Syndrom) ist entweder<br />

endogen oder exogen (z.B. iatrogen) bewirkt.<br />

Die Cushing­Disease im engeren Sinne kommt<br />

durch die ACTH­Überproduktion eines Hypophysenvorderlappentumors<br />

zu Stande. Bei den «ektopischen<br />

ACTH­Syndromen» sind andere Tumore die<br />

Ursache (kleinzelliges Bronchialkarzinom, Thymom,<br />

Pankreaskarzinom, Schilddrüsenkarzinom, Sympathikus­Tumore).<br />

ACTH­unabhängige Cushing­Syndrome<br />

basieren auf Tumoren der Nebennierenrinde.<br />

Ein Hypocortisolismus bedeutet entweder eine<br />

(seltene) primäre Nebennierenrinden­Insuffizienz<br />

(M.Addison) oder eine sekundäre Nebennierenrinden­Insuffizienz<br />

durch Hypophyseninsuffizienz<br />

unterschiedlicher Aetiologie. Schliesslich gibt<br />

es noch zahlreiche kongenitale Enzym­Defekte der<br />

Steroidbiosynthese, die z.T. mit Cortisol­Defiziten<br />

einhergehen (in der Regel pädiatrische Patienten).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Starke Hämolyse. Bei Patienten unter Therapie<br />

mit hohen Biotin­Dosen (>5mg/Tag) sollte die Probenentnahme<br />

mindestens 8 Stunden nach der<br />

letzten Applikation erfolgen. In Proben von Patienten<br />

die Prednisolon, Methylprednisolon oder<br />

Prednison erhalten, können falsch erhöhte Cortisolkonzentrationen<br />

gemessen werden.<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

VK: 4.3% (363 nmol/l), 2.9% (833 nmol/l)<br />

Literatur: Dokumentation Roche<br />

Taxpunkte: 19.3<br />

Cortisol nach ACTH<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: i.v. Bolus von 250 µg ACTH. Blutentnahmen vor und<br />

60 min. nach Injektion zur Cortisolbestimmung.


Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Normalbefund: Anstieg des Cortisol­Basalwertes<br />

um 190 nmol/l. Cortisol >550 nmol/l schliesst<br />

mit hinreichender Sicherheit eine Nebennierenrindeninsuffizienz<br />

aus. Primäre NNR­Insuffizienz:<br />

unzureichender Anstieg des Cortisol­Basalwertes<br />

bei niedrigem Basalwert (M.Addison). Sekundäre<br />

NNR­Insuffizienz: geringer oder zeitlich verzögerter<br />

Anstieg des Cortisols.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Siehe Cortisol basal.<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

Literatur: Dokumentation Roche<br />

Taxpunkte: 17.1 / Messergebnis<br />

Cortisol nach CRH<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Nachmittags (2 h Ruhe) Blutentnahme zur basalen<br />

Cortisol­Bestimmung. Gabe von 100 µg CRH i.v.,<br />

Blutentnahme zur Bestimmung von Cortisol 15, 30,<br />

45, 60 und 90 min. nach Injektion.<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Normalbefund: Cortisol­Anstieg von 140 ­ 415 nmol/l.<br />

Hypophysärer Hypocortisolismus: fehlender Anstieg<br />

bei niedrigem Cortisol­Basalwert.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Siehe Cortisol basal.<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

Literatur: Dokumentation Roche<br />

Taxpunkte: 17.1 / Messergebnis<br />

Cortisol nach Dexamethason<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Um 08:00 Uhr Blutprobe zur basalen Cortisol­<br />

Bestimmung abnehmen. Um 23:00 Uhr 1 mg,<br />

2 mg oder 8 mg Dexamethason p.o. verabreichen.<br />

Blutentnahme unter stressfreien Bedingungen<br />

am nächsten Morgen um 08:00 zur Cortisol­<br />

Bestimmung.<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Supprimiertes Cortisol sinkt auf weniger als die<br />

Hälfte des basalen Cortisols ab. Im 1­2 mg Dexamethason­Kurztest<br />

schliesst ein supprimiertes<br />

Cortisol


ei erhöhten Basalwerten weist auf NNR­abhängigen<br />

Hypercortisolismus oder ektope ACTH­Produktion<br />

hin.<br />

Stör- und Einflussfakt.: siehe Cortisol basal.<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

Literatur: Dokumentation Roche<br />

Taxpunkte: 17.1 / Messergebnis<br />

106<br />

Cortisol im Speichel<br />

Probe: Saliva (Speichel), minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Am Morgen: Probenentnahme zwischen 8 Uhr und<br />

10 Uhr, nüchtern. Mindestens eine halbe Stunde<br />

vorher nichts trinken.<br />

Um Mitternacht (ideal): Probenentnahme zwischen<br />

23 und 24 Uhr. Vor der Probenentnahme 3­4 Std.<br />

nichts essen und mindestens eine halbe Stunde<br />

davor nichts trinken. Starke körperliche Belastung<br />

vermeiden, idealerweise ruhig im Bett.<br />

Speichelprobe mit einer Salivette entnehmen: Die<br />

Watterolle aus dem Einhängegefäss herausnehmen<br />

und etwa 2 Minuten lang leicht kauen, so dass<br />

die Watterolle mit Speichel durchtränkt ist. Danach<br />

die Watterolle wieder in das Einhängegefäss<br />

zurückgeben und dieses verschliessen. Die Probe<br />

im Kühlschrank aufbewahren.<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: 8 ­ 10 Uhr:


Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 58 ­ 403 µg/24h<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Bestimmung des freien Cortisols im 24­Stunden­Urin<br />

dient dem Screening auf M. Cushing /<br />

M. Addison.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Ungenügende Sammlung<br />

Empfehlungen: Bei pathologischen Werten Dexamethason­Hemmtest<br />

und ACTH­Bestimmung.<br />

Methode: Chemilumineszenz Immunoassay<br />

VK: 5.2% (74 µg/24h)<br />

Literatur: J Clin Endocrinol Metab 2008;93:1526­40<br />

Taxpunkte: 60<br />

Bemerkungen: Neue Untersuchungen haben gezeigt, dass der<br />

Borsäure­Zusatz <strong>für</strong> die Stabilität des Cortisols im<br />

Urin, welcher normalerweise einen pH < 7.5 hat,<br />

nicht nötig ist.<br />

Cortisol im Sammelurin nach Dexamethason<br />

Probe: Sammelurin, minimal 5 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin sammeln. Urin­Sammelvorschrift<br />

siehe 2.4.1. bzw. 2.4.2.d<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Suppression des freien Cortisols im 24­Stunden­<br />

Urin macht ein Cushing Syndrom unwahrscheinlich.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Ungenügende Sammlung<br />

Methode: Chemilumineszenz Immunoassay<br />

VK: 5.2% (74 µg/24h)<br />

Literatur: J Clin Endocrinol Metab 2008;93:1526­40<br />

Taxpunkte: 60 / Messergebnis<br />

Bemerkungen: Neue Untersuchungen haben gezeigt, dass der<br />

Borsäure­Zusatz <strong>für</strong> die Stabilität des Cortisols im<br />

Urin nicht nötig ist, wenn dessen pH < 7.5 ist.<br />

Cotinin<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle:


108<br />

Cotinin im Speichel<br />

Probe: Saliva (Speichel), minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Speichelprobe mit einer Salivette entnehmen: Die<br />

Watterolle aus dem Einhängegefäss herausnehmen<br />

und etwa 2 Minuten lang leicht kauen, so dass<br />

die Watterolle mit Speichel durchtränkt ist. Danach<br />

die Watterolle wieder in das Einhängegefäss zurückgeben<br />

und dieses verschliessen.<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle:


C-Peptid nach Glukagon<br />

Probe: Serum, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Blutentnahme nüchtern zur basalen C­Peptid­<br />

Bestimmung. 1 mg Glukagon i.v. als Bolus verabreichen.<br />

Eine weitere Blutentnahme 6 min. nach<br />

Glukagonapplikation.<br />

Zeitpunkt der Blutentnahme klar auf Röhrchen<br />

vermerken.<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zur Untersuchung der noch vorhandenen sekretorischen<br />

Funktion der ß­Zellen bei PatientInnen mit<br />

Diabetes mellitus. Bei basalem C­Peptid >1.8 µg/l<br />

und stimuliertem C­Peptid >2.9 µg/l liegt keine<br />

Insulinbedürftigkeit vor. Bei basalem C­Peptid<br />


110<br />

C-Reaktives Protein, KHK-Risiko (CRP, KHK-Risiko)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Niedriges KHK Risiko: 10.0 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Ein Wert >2.0 mg/l ist mit einem erhöhten KHK­Risiko<br />

(Primärprävention) bzw. einer schlechteren<br />

Prognose bei Patienten mit Koronarem Syndrom<br />

(Sekundärprävention) assoziiert. Bestimmung<br />

insbesondere bei Patienten mit mittlerem Risiko<br />

relevant, um über die Indikation einer Statin­Therapie<br />

zu entscheiden.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Akute Infektionen jeder Art, siehe CRPl.<br />

Methode: Immunturbidimetrie latexverstärkt<br />

VK: 2.4% (7 mg/l), 3.1% (32 mg/l)<br />

Taxpunkte: 10<br />

Bemerkungen: Nur sinnvoll nach oder in Kombination mit der<br />

Bestimmung traditioneller Artherosklerose­Risikofaktoren<br />

(Cholesterin, Triglyzeride, HDL­Cholesterin,<br />

Blutzucker).<br />

Konzentrationen >10.0 mg/l sprechen <strong>für</strong> das<br />

Vorliegen einer akuten Infektion, weswegen das<br />

Testergebnis <strong>für</strong> eine Abschätzung des koronaren<br />

Risikos dann nicht verwertbar ist. Nach Abklingen<br />

der Infektion Untersuchung wiederholen.<br />

Creatin Kinase total (CK)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: f:


Stör- und Einflussfakt.: Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström­Makroglobulinämie)<br />

Methode: Enzymatischer UV­Test gemäss IFCC<br />

VK: 1.8% (168 U/l), 1% (241 U/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899,<br />

Eur. Heart J. 2000;21:1502­1513.<br />

Taxpunkte: 2.5<br />

Creatin Kinase-Isoenzyme-Elektrophorese<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Wöchentlich nach Bedarf<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Differenzierung der Skelettmuskel­Form (MM), der<br />

Herzmuskel­Form (MB) und der aus dem ZNS<br />

stammenden Form (BB) sowie atypischer CK­Varianten<br />

zu erkennen: Verschiedene Makro­CK­Formen<br />

(Bindung der CK an Immunglobuline oder<br />

Lipoproteine), aber auch die (selten nachweisbare)<br />

mitochondriale CK (CK­MiMi) bewirken eine (in der<br />

Regel mässige) CK­Aktivitäts­Steigerung, die aber<br />

nicht von einer (Herz­)Muskel­Nekrose herrührt,<br />

sondern von einer durch Bindung an die erwähnten<br />

Makromoleküle bewirkten Verlängerung der<br />

Halbwertszeit. Bei älteren Personen beträgt die<br />

Prävalenz der Makro­CK ca. 1%.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse<br />

Methode: Agarose­Gel Elektrophorese mit «activity staining»<br />

VK: CK­BB­Elektrophorese: 2.4 % bei 20.3 %<br />

CK­MB­Elektrophorese: 3.3 % bei 17.7 %<br />

CK­MM­Elektrophorese: 0.7 % bei 62 %<br />

Literatur: Clin. Chem. 1983;29:1727­1730<br />

Taxpunkte: 31<br />

Creatin-Kinase-MB-Aktivität (CKMB)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle:


112<br />

tische Trennung der CK­Isoformen. Gammopahtie,<br />

insbesondere vom Typ IgM (Waldenström­Makroglobulinämie)<br />

Empfehlungen: Nach Einführung sensitiver kardialer Troponin Test<br />

laut guidelines obsoleter Test <strong>für</strong> die Diagnostik<br />

des Herzinfarktes.<br />

Methode: Immunologischer UV­Test gemäss IFCC<br />

VK: 2.8% (37 U/l), 1.9% (78 U/l)<br />

Literatur: Circulation 1993;88:750­763, Eur. Heart J.<br />

2000;21:1502­1513<br />

Taxpunkte: 8.7<br />

Cyclin D1 (bcl-1) quantitativ<br />

Probe: EDTA­Vollblut / EDTA­Knochenmark, minimal 10 ml,<br />

Frequenz: Mo­Fr<br />

Referenzbereich: >­1.50 = positiv; von ­1.50 bis ­2.00 = Grauzone;<br />

­1.5 entspricht einer Ueberexpression<br />

und spricht <strong>für</strong> ein Mantelzelllymphom. Werte<br />

zwischen ­1.5 und ­2.0 entsprechen einer mässigen,<br />

jedoch möglicherweise relevanten Expression.<br />

Solche Werte sprechen eher gegen ein klassisches<br />

Mantelzelllymphom, jedoch möglicherweise <strong>für</strong><br />

eine Akzelleration/Entartung. Werte < ­2.0 (oder<br />

negativ) bedeuten eine schwach bis fehlende<br />

Expression.<br />

Methode: PCR<br />

CYP2C9-Gen<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Monat<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Der genetische Polymorphismus des CYP2C9 kann<br />

mit der Toxizität von diversen Medikamenten<br />

(z.B. Warfarin, Acenocoumaron, Phenytoin, Nichtsteroidale<br />

Antirheumatika) in Verbindung gebracht<br />

werden. Die Allele CYP2C9*2 und CYP2C9*3 führen<br />

zu einer deutlich reduzierten enzymatischen<br />

Aktivität. Ca. 20% der Kaukasier weisen ein<br />

CYP2C9*2­Allel auf, ca. 11% ein CYP2C9*3­Allel<br />

und zeigen deshalb <strong>für</strong> gewisse Medikamente<br />

einen Intermediate Metabolizer­Phänotyp. Ca. 2.5%<br />

der Bevölkerung weisen eine homozygote oder<br />

compound­heterozygote Mutation auf und zeigen<br />

einen Poor Metabolizer­Phänotyp.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontamination


IKC<br />

Empfehlungen: VKORC1­Gen<br />

Methode: PCR<br />

Literatur: Br. J. Clin. Pharmacol. 2002;54:518­521<br />

Taxpunkte: 93 + 61<br />

Bemerkungen: Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe 1.8)<br />

Keine Kostenübernahme durch Krankenkassen<br />

(siehe 1.10)<br />

CYP2C19-Gen<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Monat<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Patienten, die unter Standarddosierung von<br />

CYP2C19 metabolisierten Medikamenten schwere<br />

unerwünschte Wirkungen entwickeln, profitieren<br />

von einer CYP2C19­Genotypisierung. Die Bevölkerung<br />

kann in Extensive Metabolizers (EM) und in<br />

etwa 2­5% Poor Metabolizers (PM) eingeteilt<br />

werden. PMs metabolisieren CYP2C19­abhängige<br />

Medikamente wie Mephenytoin, Omeprazol,<br />

Propranolol und Imipramin weit schlechter als EMs<br />

und benötigen eine Dosisreduktion. Wiederum kann<br />

es bei PMs zu einer verminderten Aktivierung des<br />

Prodrugs und zu einem beeinträchtigten Ansprechen<br />

auf das Medikament Clopidogrel kommen. Wir<br />

detektieren die zwei Allele CYP2C19*2 und<br />

CYP2C19*3, die <strong>für</strong> etwa 87% der PMs verantwortlich<br />

sind.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontamination<br />

Empfehlungen: CYP2D6, NAT2<br />

Methode: Tetra­Primer PCR<br />

Literatur: Clin. Chem 2001;47(4):772­774<br />

Taxpunkte: 105 + 61<br />

Bemerkungen: Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe 1.8)<br />

Keine Kostenübernahme durch Krankenkassen<br />

(siehe 1.10)<br />

CYP2D6-Gen<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Monat<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bei Patienten, die trotz nachgewiesener Compliance<br />

bei Standarddosierung von Medikamenten,<br />

die über CYP2D6 metabolisiert werden, keinen<br />

therapeutischen Erfolg zeigen, kann die Bestimmung<br />

des CYP2D6­Genotyps hilfreich sein zum<br />

HAD<br />

113


Erkennen von Ultrarapid Metabolizers (UMs).<br />

Dasselbe gilt <strong>für</strong> Poor Metabolizers (PMs), die unter<br />

Standarddosierung schwere unerwünschte Wirkungen<br />

entwickeln. Langsame Metabolisierer zeigen<br />

aufgrund der herabgesetzten CYP2D6­Enzymaktivität<br />

ein schlechteres Ansprechen auf eine Tamoxifen­Therapie,<br />

da zu wenig Metabolit gebildet wird.<br />

Wir bestimmen die inaktiven PM Allele CYP2D6*3,<br />

CYP2D6*4, CYP2D6*5 und CYP2D6*6, die über<br />

93% der PM Phänotypen bewirken. Zudem bestimmen<br />

wir die durch eine CYP2D6 ­ Genduplikation<br />

oder Amplifikation bedingten überaktiven UM Allele,<br />

die etwa 15­30% der phänotypischen UMs erklären.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontamination<br />

Empfehlungen: CYP2C19 und NAT2<br />

Methode: Tetra­Primer PCR<br />

Literatur: Clin. Chem. 2000;46(8):1072­1077<br />

Taxpunkte: 210 + 61<br />

Bemerkungen: Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe 1.8)<br />

Keine Kostenübernahme durch Krankenkassen<br />

(siehe 1.10)<br />

114<br />

Cystatin C<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: 0.53 ­ 0.95 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Cystatin C ­ Konzentration im Serum korreliert<br />

eng mit der gemessenen und mittels Kreatinin<br />

geschätzten glomerulären Filtrationsrate (GFR).<br />

Funktionsstörungen der proximalen Nierentubuli<br />

beeinträchtigen die Cystatin C ­Resorption. Erhöhte<br />

Cystatin C­Spiegel auch bei Schilddrüsen­Fehlfunktion<br />

und Corticosteroid Therapie. In der Regel keine<br />

Vorteile gegenüber der GFR­Schätzung durch<br />

Kreatinin. Ausnahmen sind vor allem Patienten mit<br />

extrem viel (Bodybuilder) oder extrem wenig<br />

Muskelmasse (Anorexie, Kachexie, Amputationen,<br />

Para­ oder Tetraplegie) sowie durch Interferenzen<br />

gestörte Kreatinin­Messungen (z.B. ausgeprägte<br />

Hyperbilirubinämie)<br />

Methode: Immunnephelometrie<br />

VK: 5.9% (0.97 mg/l), 4.8% (1.86 mg/l)<br />

Literatur: Scand. J. Clin. Lab. Invest. 1999;59:1­8<br />

Taxpunkte: 21


Cytokeratin-19-Fragment (CYFRA 21-1)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle:


116<br />

Darunavir<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Therapeutischer Bereich nicht definiert<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Virostatikum. Kinetische Angaben <strong>für</strong> die Verabreichung<br />

zusammen mit Ritonavir!<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 95%<br />

Plasmahalbwertszeit: 15 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.8% (2 mg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2003;788:339­350<br />

Taxpunkte: 160<br />

Dasatinib<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Nach 100 mg/d bei Patienten mit frisch diagnostizierter<br />

CML:<br />

minimale Plasmakonzentrationen von 0.1 µg/l ­<br />

9.1 µg/l und maximale Plasmakonzentrationen von<br />

10.0 µg/l ­ 172 µg/l.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zytostatikum<br />

Proteinbindung: 96%<br />

Plasmahalbwertszeit: 5 ­ 6 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 1.7% (252 µg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2009;877:1982­1996<br />

Taxpunkte: 140<br />

D-Dimere<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich:


morleiden u.a. angetroffen. Normwertige D­Dimere<br />

sprechen in Verbindung mit einem geeig neten<br />

klinischen Prätest­Score mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

gegen eine akute Thromboembolie.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse<br />

Methode: Fluoreszenz Immunoassay Schnelltest<br />

VK: 7.8%<br />

Taxpunkte: 32<br />

Dehydroepiandrosteron-Sulfat (DHEA-S)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: f: 1 ­ 11.7 µmol/l; m: 2.2 ­ 15.2 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nur erhöhte DHEA­S­Konzentrationen sind von<br />

klinischer Bedeutung. Sie werden beobachtet beim<br />

polycystischen Ovarsyndrom, Andrenogenitalen<br />

Syndrom, bei NNR­Hyperplasie, Androgen­produzierenden<br />

Tumoren der Nebennierenrinde und bei<br />

Störungen der Steroidbiosynthese.<br />

Methode: Chemilumineszenz­Enzymimmunoassay<br />

VK: 8.4% (2.4 µmol/l), 5% (5.2 µmol/l), 3.4%<br />

(12.62 µmol/l)<br />

Taxpunkte: 24<br />

Dehydroepiandrosteron-Sulfat nach Dexamethason<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Blutprobe zur basalen DHEAS­Bestimmung um<br />

08:00 Uhr morgens entnehmen. Um 23:00 Uhr<br />

Verabreichung von 2 mg Dexamethason p.o.<br />

Blutentnahme unter stressfreien Bedingungen<br />

am nächsten Morgen um 08:00 Uhr zur DHEAS­<br />

Bestimmung.<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bei adrenalem Hirsutismus und dem adrenogenitalen<br />

Syndrom ist DHEAS normalerweise auf<br />

weniger als die Hälfte des Ausgangswertes supprimierbar.<br />

Nicht supprimierbar ist DHEAS bei NNR­<br />

Tumoren oder beim polycystischen Ovarsyndrom<br />

(PCO­Syndrom).<br />

Methode: Chemilumineszenz­Enzymimmunoassay<br />

VK: 8.4% (2.4 µmol/l), 5% (5.2 µmol/l), 3.4%<br />

(12.6 µmol/l)<br />

Taxpunkte: 24 / Messergebnis<br />

IKC<br />

HAD<br />

117


118<br />

Delta-(...): Siehe Hauptname<br />

Deoxypyridinolin im Urin<br />

Probe: 2. Morgenurin, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Zweiter Morgen­Urin (Spontanurin) ins Labor<br />

bringen. Lichtempfindlich!<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: m: 2.5 ­ 5 nmol/mmol Kreat.<br />

f ­ prämenopausal: 2.5 ­ 6 nmol/mmol Kreat.<br />

f ­ postmenopausal: 3 ­ 9.5 nmol/mmol Kreat.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: DPD ist ein sensitiver Monitoring­Marker <strong>für</strong><br />

osteolytische Prozesse z.B. im Verlauf maligner<br />

Knochenprozesse (Metastasen), bei der Osteomalazie,<br />

beim Hyperparathyreoidismus und bei der<br />

Osteoporose. Bei Ansprechen auf Hormon­ oder<br />

Biphosphonattherapie der Osteoporose verringert<br />

sich die DPD Ausscheidung im Urin nach 3­6<br />

Monaten.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Empfehlungen: Alk. Phosphatase (knochenspezifisch) als Knochenaufbaumarker.<br />

Methode: Chemilumineszenz­Enzymimmunoassay<br />

VK: 7.1% (24 nmol/mmol Kreat.),<br />

5.6% (95.6 nmol/mmol Kreat.)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1993;39:614­618<br />

Taxpunkte: 53 + 2.5<br />

Dexmethylphenidat<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 21 ­ 128 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Psychostimulans<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 12 ­ 15%<br />

Plasmahalbwertszeit: 2 ­ 4.5 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 6.8% (124 nmol/l)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Dextromethorphan qual. im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 5 ml<br />

Probenentnahme: Spontanurin<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nachweis des Konsums von Dextromethorphan


Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: Anal. Bioanal. Chem. 2011;400:89­100<br />

Taxpunkte: 110<br />

Diazepam und Metaboliten (Oxazepam, Nordazepam,<br />

Temazepam)<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.7 ­ 7 µmol/l; Toxisch: >8 µmol/l<br />

Für dieses Medikament bestehen sehr unterschiedliche<br />

Indikationen, mit unter Umständen eigenen<br />

therapeutischen Bereichen.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Tranquilizer.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 99%<br />

Plasmahalbwertszeit: 20 ­ 100 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 2.2% (1.05 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. 1990;533:97­110<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten Oxazepam<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.035 ­ 0.105 µmol/l<br />

Proteinbindung: 95%<br />

Plasmahalbwertszeit: 8 Std.<br />

VK: 1.9% (1.08 µmol/l)<br />

Angaben zum Metaboliten Nordazepam<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.47 ­ 2.88 µmol/l<br />

VK: 1.9% (1.08 µmol/l)<br />

Angaben zum Metaboliten Temazepam<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.034 ­ 0.17 µmol/l<br />

VK: 1.6% (0.105 µmol/l)<br />

Dibenzepin<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.08 ­ 0.85 µmol/l;<br />

Toxisch: >10 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Trizyklisches Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 80%<br />

Plasmahalbwertszeit: 5 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

IKC<br />

HAD<br />

119


120<br />

Dibucainzahl<br />

VK: 9.3% (0.15 µmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Norm. Pers. (wt,UU): >0.75<br />

Heteroz. Pers. (UA): 0.5 ­ 0.75<br />

Homoz. Pers. (AA): 70 g/l kann zu falsch hohen Resultaten, Propranolol<br />

zu falsch erniedrigten Werten führen.<br />

Empfehlungen: BCHE Gen<br />

Methode: Reaktion mit S­Butyrylthiocholinjodid<br />

VK: 2.2% (0.8 )<br />

Taxpunkte: 12.4<br />

Dicker Tropfen (Malaria)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Im Gegensatz zum normalen Blutausstrich werden<br />

beim Dicken Tropfen etwa 5­10 μl Blut aus Vene<br />

oder Kapillare als etwa 1 cm im Durchmesser<br />

großer Fleck auf einem Objektträger eingetrocknet,<br />

wodurch die Erreger auf der betrachteten Fläche<br />

etwa 10­ bis 20­fach angereichert werden können.<br />

Nach dem Trocknenlassen wird der Dicke Tropfen<br />

unfixiert mit Field stain gefärbt. Dieser Test findet<br />

seine Anwendung bei der Diagnose von parasitären<br />

Infektionserkrankungen, wobei sich Malaria­Plas­


Diclofenac<br />

IKC<br />

modien, Trypanosomen, Loa Loa, Leishmanien und<br />

Babesien anfärben und sehr gut darstellen lassen.<br />

Methode: Field stain Färbung; mikroskopische Beurteilung<br />

Taxpunkte: 91<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.17 ­ 8.44 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nichtsteroidales Antiphlogistikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 99.7%<br />

Plasmahalbwertszeit: 1­2 Std.<br />

Methode: Gaschromatographie­Massenspektrometrie<br />

Literatur: J .Chromat. 1992;580:3­41<br />

Taxpunkte: 185<br />

Digoxin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 1 ­ 2.6 nmol/l; Toxisch: >3.2 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Herzglykosid<br />

Stör- und Einflussfakt.: Starke Ikterie<br />

Proteinbindung: 20 ­ 40%<br />

Plasmahalbwertszeit: 36 Std.<br />

Methode: Kinetic Interaction of Microparticles in Solution<br />

VK: 8.6% (0.9 nmol/l), 4.3% (2 nmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1751­1760<br />

Taxpunkte: 11<br />

Dihydrotestosteron<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Einmal pro 3 Wochen<br />

Referenzbereich: f: 0.1 ­ 0.6 nmol/l<br />

f ­ postmenopausal:


122<br />

Diphenhydramin<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 98 ­ 392 nmol/l;<br />

Toxisch: >780 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antihistaminikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 98 ­ 99%<br />

Plasmahalbwertszeit: 5 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 7.3% (221 nmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1998;713:3­25<br />

Taxpunkte: 140<br />

Dopamin im Plasma (siehe Katecholamine)<br />

Dopamin im Urin (siehe Katecholamine)<br />

Doxepin und Metabolit (Nordoxepin)<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 180 ­ 540 nmol/l;<br />

Toxisch: >3000 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Trizyklisches Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 76%<br />

Plasmahalbwertszeit: 8 ­ 24 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 8% (160 nmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten Nordoxepin<br />

Plasmahalbwertszeit: 33 ­ 80 Std.<br />

VK: 12% (122 nmol/l)<br />

DPYD Exon 14-skipping Mutation<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Dihydropyrimidindehydrogenase (DPYD) ist das<br />

limitierende Enzym des 5­Fluorouracil (5­FU)<br />

Metabolismus und Mutationen im DPYD­Gen sind<br />

mit einer erhöhten Nebenwirkungsrate von 5­FU<br />

verbunden. Während heterozygote Mutationsträger


vermehrt schwere Nebenwirkungen wie Myelosuppression,<br />

Kardiotoxizität und neurologische Störungen<br />

zeigen, kann die 5­FU­Therapie bei homozygoten<br />

Mutationsträgern letal verlaufen.<br />

Die häufigste Ursache <strong>für</strong> eine erniedrigte DPYD­<br />

Aktivität ist die Exon 14­skipping Mutation, die<br />

in Kaukasiern zu etwa 1% vorkommt. Um schwere<br />

Toxizitäten zu vermeiden, ist eine prätherapeutische<br />

Untersuchung empfohlen, weil eine heterozygote<br />

Exon 14­skipping Mutation zu einer Dosisreduktion<br />

und eine homozygote Mutation zu einem<br />

Verzicht auf 5­FU führen muss. Doch schliesst<br />

ein Fehlen der Exon 14­skipping Mutation schwere<br />

Nebenwirkungen bei 5­FU­Therapie nicht aus.<br />

Die Exon14­skipping Mutation erklärt etwa 25%<br />

der Fälle mit 5­FU Nebenwirkungen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontamination<br />

Methode: PCR<br />

Literatur: Clin. Biochem. 2001;34(2):103­105<br />

Taxpunkte: 93 + 61<br />

Bemerkungen: Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe 1.8)<br />

Keine Kostenübernahme durch Krankenkassen<br />

(siehe 1.10)<br />

Drogenscreening im Mekonium<br />

Probe: Mekonium, minimal 1g<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Durch das Screening im Mekonium kann eine<br />

Drogen­Exposition während der Schwangerschaft<br />

nachgewiesen werden.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: Extraktion / KIMS<br />

Literatur: Monatsschr. Kinderheilk. 1993;141:237­240<br />

Taxpunkte: 116.6<br />

Duloxetin<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 101 ­ 400 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: >90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 8 ­ 17 Std.<br />

IKC<br />

HAD<br />

123


124<br />

Efavirenz<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 8.9% (84 nmol/l), 5.6% (420 nmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Wildtyp­Viren: >1 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Virostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 99.5 ­ 99.75%<br />

Plasmahalbwertszeit: 40 ­ 55 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 2.7% (2.6 mg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2003;788:339­350<br />

Taxpunkte: 160<br />

Eisen<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: f: 7 ­ 26 µmol/l; m: 11 ­ 28 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Eisenkonzentration im Plasma ist ernährungsabhängig<br />

und unterliegt einem ausgeprägten<br />

zirkadianen Rhythmus. Die Blutentnahme sollte<br />

deshalb immer zur gleichen Tageszeit erfolgen.<br />

Erhöht bei Hämosiderose, Hämochromatose,<br />

multiplen Bluttransfusionen, Vitamin B6­Mangel­<br />

Anämien, sideroblastische/sideroachrestische<br />

Anämie, homozygoten Thalassämien, akuten Leberzellschäden,<br />

alkoholischer Leberzirrhose, Porphyria<br />

cutanea tarda, Hämolyse, ineffektiver Erythropoese.<br />

Erniedrigt bei Eisenmangelzuständen, z.B.<br />

Gravidität, gastro­intestinalen Blutungen, Malabsorption,<br />

gesteigerter Erythropoese, Hämo dialyse.<br />

Ferner bei chron. Infektionen, malignen Tumoren,<br />

chron. Urämie, Aethylikern, Drogensüchtigen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei Patienten, die mit Eisenergänzungsmitteln<br />

oder metallbindenden Medikamenten behandelt<br />

werden, wird das an dieses Medikament gebundene<br />

Serumeisen im Test nicht miterfasst und führt<br />

zu falsch erniedrigten Werten. Gammopathie,<br />

insbesondere vom Typ IgM (Waldenström­Makroglobulinämie)


IKC<br />

Empfehlungen: Unter anderem wegen den intraindividuellen<br />

Schwankungen im Tagesablauf und von Tag zu Tag<br />

ist das Eisen selbst kein diagnostisch effizienter<br />

Parameter zur Diagnose eines Eisenmangels.<br />

Hier<strong>für</strong> ist Ferritin besser geeignet.<br />

Methode: Farbtest (FerroZine­Methode)<br />

VK: 3.2% (19 µmol/l), 2.5% (41 µmol/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 2.8<br />

Eisen in Lebergewebe (Biopsie)<br />

Probe: Gewebe<br />

Probenentnahme: Ein Leberzylinder aus Nadelbiopsie (10 mm lang,<br />

1 mm Ø), entsprechen ca. 10 mg Feuchtgewicht.<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: 530 ­ 900 µg/g Trockengew. gleichbedeutend<br />

mit 9 ­ 16 mmol/kg Trockengewicht<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Eisenkonzentrationen >1125 µg/g (entsprechend<br />

>20 mmol/kg) Trockengewicht sprechen <strong>für</strong> das<br />

Vorliegen einer Hämochromatose.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Schwermetallkontaminationen<br />

Empfehlungen: Bestimmung der HFE­Genotypisierung: Bei erhöhtem<br />

Ferritin oder erhöhter Transferrinsättigung<br />

ist die homozygote Mutation C282Y beweisend <strong>für</strong><br />

das Vorliegen einer hereditären Hämochromatose<br />

und die Leberbiopsie unnötig.<br />

Methode: Flammen­Atomabsorptionsspektrometrie<br />

VK: 3.3% (103.8 µg/dl)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1999;45(4):573­574, Mayo Medical<br />

Laboratories Test Catalog, Rochester MN, 2002.<br />

Taxpunkte: 155<br />

Bemerkungen: Bitte Proben voranmelden, damit auf Wunsch<br />

Probengefässe (Eppendorfgefäss) zugestellt<br />

werden können. Nach der Punktion: Biopsie sofort<br />

in ein Eppendorfgefäss geben, dann sofort tiefgefrieren<br />

und per Express (auf Trockeneis) ins IKC<br />

schicken. Biopsie nicht fixieren (auch nicht in<br />

Formalin) und nicht in Alkohol oder NaCl einlegen.<br />

Eisen-Färbung (Berlinerblau-Reaktion)<br />

Probe: BB, KM­Ausstriche, Tupfpräp., BAL<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Normalwerte der Siderozyten im Blut: bis 5 ‰;<br />

nach Splenektomie bis 250 ‰<br />

Normalwerte im Knochenmark: Eisen zwischen 1+<br />

HAD<br />

125


126<br />

und 3+ freiliegend im Interstinium, Sideroblasten<br />

10 bis 60%<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zelluläres und extrazelluläres Eisen lässt sich<br />

zytochemisch nachweisen. Das hierbei eingesetzte<br />

Ferrozyanid reagiert mit Eisen­III­Ionen unter<br />

Bildung von Ferriferrozyanid. Diese Präzipitate<br />

werden bläulich angefärbt.<br />

Die Färbung wird vorwiegend bei Knochenmarksuntersuchungen<br />

durchgeführt und <strong>für</strong> folgende<br />

Abklärungen eingesetzt: Semiquantitative Bestimmung<br />

des Speichereisens im Knochenmark bei<br />

Verdacht auf Eisenmangel oder Eisenüberladung.<br />

Im Speziellen bei der Hämochromatose oder<br />

Transfusionshämosiderose mit einem Exzess an<br />

Eisen und zum Nachweis einer Sideroachresie mit<br />

Einbaustörung und Ringsideroblasten (z.B. beim<br />

Myelodysplastischen Syndrom).<br />

Methode: Zytochemische Farbung; Mikroskopische<br />

Beurteilung<br />

Taxpunkte: 32<br />

Bemerkungen: Blutausstrich: Werte in «‰ Siderozyten» oder<br />

«Kein Nachweis von Siderozyten»;<br />

Punktate: Werte in «% eisenhaltige Makrophagen»<br />

Elastase (Neutrophile)<br />

Probe: EDTA­Plasma, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Wöchentlich nach Bedarf<br />

Referenzbereich: 15 ­ 70 μg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Elastase ist bei Infektion/Sepsis ein prognotischer<br />

Parameter <strong>für</strong> Komplikationen bei postoperativen<br />

Patienten. Bei Polytrauma eine frühe Vorhersage<br />

von Organversagen oder fataler Prognose, aber<br />

auch ein Hinweis auf günstigen Operationszeitpunkt<br />

<strong>für</strong> Sekundärversorgungen. Bei Verdacht auf<br />

neonatale Sepsis ist eine Früherkennung möglich.<br />

Bei akuter Pankreatitis korreliert der Wert mit dem<br />

Schwergrad und ist auch ein Früherkennungsparameter.<br />

Bei Myeloproliferationen sowie akuten<br />

Myeloischen Leukämien findet sich häufig eine<br />

starke Erhöhung des Wertes.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Starke Hämolyse, starke Lipämie, stark ikterische<br />

Proben.<br />

Methode: ELISA (Enzyme Linked Immuno Sorbent Assay)<br />

VK: 12.7% (niedriger Bereich), 4.5% (mittlerer Bereich)<br />

Taxpunkte: 56<br />

Bemerkungen: Nicht im akkreditierten Bereich


Endotoxin-Aktivität (EA)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Röhrchen nach Blutentnahme sofort bei Raumtemperatur<br />

ins Labor bringen.<br />

Frequenz: Nur nach Absprache (Mo­Fr: 8­16:00)<br />

Referenzbereich: Endotoxin­Aktivität (EA) relativ zur maximalen,<br />

individuellen Response<br />

EA < 0.4: geringes Risiko <strong>für</strong> eine schwere Sepsis<br />

EA 0.4­0.59: moderates Risiko <strong>für</strong> eine schwere<br />

Sepsis<br />

EA > 0.6: hohes Risiko <strong>für</strong> eine schwere Sepsis<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Endotoxin (der immunogene Teil des Lipopolysaccharide<br />

(LPS)) ist Hauptbestandteil der Zellmembran<br />

Gram­negativer Bakterien und ein<br />

starker Aktivator des angeborenen Immunsystems.<br />

Der Nachweis von LPS ist wichtig <strong>für</strong> die Entscheidung,<br />

ob Endotoxin­entfernende Säulen zur<br />

Therapie bei Sepsis angewendet werden können.<br />

Der Test ist durch einen niedrigen positiven<br />

prädiktiven Wert und einen sehr hohen negativen<br />

prädiktiven Wert gekennzeichnet.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Verminderte Aktivierbarkeit der Neutrophilen, zu<br />

tiefe Neutrophilenzahl (


Stör- und Einflussfakt.: Peroxydase­Mangel; Ausschwemmung von pathologischen<br />

Zellen.<br />

Methode: Flowzyt.­enzymatische Verfahren / Impedanz­<br />

Messung<br />

Taxpunkte: 14.6<br />

128<br />

Erythroblasten (NRBC = nucleated red blood cells)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Erythroblasten sind Vorläuferzellen der Erythrozyten<br />

und kommen beim Gesunden nur im<br />

Knochenmark vor. Bei Neugeborenen, bei Intensivpatienten<br />

und bei Patienten mit hämatologischer<br />

Erkrankungen, wie z.Bsp bei der Thalassämia<br />

Major, können diese auch in die Peripherie ausgeschwemmt<br />

werden. Der Sysmex XE­5000 Analyser<br />

kann die Erythroblasten, bei der Messung eines<br />

Hämatogramm V quantifizieren und die Leukozytenzahl­<br />

und Lymphozytenzahl automatisch korrigieren.<br />

Korrigierte Ergebnisse werden im Befund<br />

markiert.<br />

Methode: Flowzytometrie mittels Halbleiterlaser & Fluoresz.<br />

Taxpunkte: 13.2<br />

Bemerkungen: Wird nur bei der Anforderung Blutbild mit automatischer<br />

Differenzierung (Hämatogramm V) bestimmt.<br />

Erythropoietin<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Referenzbereich: 3 ­ 15 U/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: EPO­Mangel führt zur hyporegenerativen normozytären,<br />

normochromen Anämie. Die häufigste<br />

Ursache ist die chronische Niereninsuffizienz, denn<br />

beim Erwachsenen wird EPO nahezu ausschliesslich<br />

in der Niere gebildet.<br />

EPO­Ueberproduktion ist die Folge einer Gewebshypoxie,<br />

z.B. bei längerem Höhenaufenthalt, bei<br />

gewissen Hämoglobinopathien und bei respiratorischer<br />

Insuffizienz.<br />

Die Bewertung der EPO­Konzentration in Bezug<br />

zum Referenzbereich ist klinisch wenig sinnvoll,<br />

sondern nur die Relation zum Hämoglobin­ oder<br />

Hämatokrit­Wert.<br />

Bei der Diagnose der Polyzythämia vera ist<br />

die Feststellung eines erniedrigten Erythropoietinspiegel<br />

ein wichtiges diagnostisches Kriterium.


Erythropoietin<br />

IKC<br />

Methode: ELISA (Enzyme Linked Immuno Sorbent Assay)<br />

VK: 3.1% (niedriger Bereich), 5% (mittlerer Bereich)<br />

Taxpunkte: 68<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 8 ­ 22 U/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöhte EPO­Werte finden sich bei Anämien nicht<br />

renaler Genese, akuten Blutverlusten, chron.<br />

Hypoxie, Polyglobulie, Nierenzellkarzinom, Wilms­<br />

Tumor, primärem Leberzellkarzinom, zerebellärem<br />

Hämangioblastom, Uterusfibromyom, Schwangerschaft.<br />

Erniedrigte EPO­Werte kommen bei renaler<br />

Anämie, Polycythaemia vera, Multiplem Myelom,<br />

rheumatischen Erkrankungen und chron. Infektionen<br />

vor.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse<br />

Methode: Chemilumineszenz Enzymimmunometrischer Assay<br />

VK: 4.7% (16 U/l), 4.9% (33 U/l), 5.1% (64 U/l)<br />

Literatur: Lab. Med. 1989;20:849­854<br />

Taxpunkte: 68<br />

Erythrozyten<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: f: 3.9 ­ 5.2 T/L; m: 4.2 ­ 5.7 T/L<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Erythrozyten sind kernlose Zellen des Blutes,<br />

die hauptsächlich Hämoglobin enthalten und<br />

entsprechend dem Sauerstofftransport von den<br />

Lungen zu den O2 verbrauchenden Geweben<br />

dienen. Ihre Lebensdauer beträgt 120 Tage. Die<br />

Bestimmung der Erythrozytenzahl erfolgt ausschliesslich<br />

durch elektronische Zählgerate.<br />

Eine Erniedrigung der Erythrozytenzahl findet sich<br />

praktisch immer bei Anämien (Ausnahme: oft<br />

normale bis sogar erhöhte Erythrozytenzahl bei<br />

Thalassämia minor), eine Erhöhung kommt bei<br />

Rauchern, herzkranken Patienten (Hypoxie­vermittelt)<br />

und bei der P. vera vor.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kälteagglutinine.<br />

Methode: Flowzytometrisches Verfahren / Impedanz­<br />

Messung<br />

VK: 0.8% (niedriger Bereich), 1% (mittlerer Bereich),<br />

0.9% (hoher Bereich)<br />

Taxpunkte: (HaemV) 14.6; (HaemII) 9<br />

HAD<br />

129


130<br />

Erythrozyten (Ec)-Kreatin<br />

Probe: Heparin­ + EDTA­Vollblut, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­12h)<br />

Referenzbereich: 40 ­ 130 μg/10e10 Ec<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Der Kreatingehalt junger Erythrozyten ist sechs<br />

bis neunmal höher als der alter Erythrozyten und<br />

eine Erhöhung bleibt während der ersten 20 Tage<br />

der Erythrozytenlebensdauer nachweisbar. Diese<br />

Zeitspanne kontrastiert mit der viel kürzeren<br />

Reifungszeit der Retikulozyten von 1­3 Tagen. Der<br />

Ec­Kreatingehalt korreliert mit der Retikulozytenzahl<br />

und der Halbwertszeit «Cr51» markierte<br />

Erythrozyten. Allerdings ist die Abhängigkeit nicht<br />

linear, aber die Sensitivität mit der auch milde<br />

Hämolysen erfasst werden können liegt deutlich<br />

über jener die sich aus der Bestimmung der<br />

Retikulozytenzahl alleine ergibt. Die Bestimmung<br />

des Ec­Kreatin ist sinnvoll in der Diagnostik, der<br />

Bestimmung des Schweregrades und des Verlaufs<br />

unter Therapie bei Hämolyse.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Falsch niedrige Werte resultieren in Anwesenheit<br />

einer Hyperbilirubinämie (>850 umol/l), bei<br />

Bestimmungen unter Therapie mit Calciumdobesilat<br />

oder hohen Dosen von Metamizol, Ascorbinsäure,<br />

alpha­Methyldopa, Dopamin und Dobutamin.<br />

Bei Zusand nach Erythrozyten­Transfusionen<br />

entstehen bezüglich der klinischen Beurteilung<br />

falsch niedrige Befunde.<br />

Methode: Immunturbidimetrie<br />

VK: 1.5% (mittlerer Bereich)<br />

Taxpunkte: 61<br />

Escitalopram<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 20 ­ 125 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung:


Estradiol (E2)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: f ­ Follikularphase: 46 ­ 607 pmol/l<br />

f ­ Ovulationsphase: 315 ­ 1828 pmol/l<br />

f ­ Lutealphase: 161 ­ 774 pmol/l<br />

f ­ postmenopausal: 18 ­ 201 pmol/l<br />

1. Trimester: 789 ­ 15781 pmol/l<br />

Mädchen 1­10 J.: 22 ­ 99 pmol/l<br />

m: 28 ­ 156 pmol/l<br />

Jungen 1­10 J.: 18 ­ 73 pmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erniedrigte E2­Werte finden sich bei primärer und<br />

sekundärer Ovarialinsuffizienz, erhöhte Werte in der<br />

periovulatorischen Phase und bei östrogenproduzierenden<br />

Tumoren.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin­<br />

Dosen (>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme<br />

mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation<br />

erfolgen.<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

VK: 7.7% (385 pmol/l), 3.9% (1885 pmol/l)<br />

Literatur: Acta. Endocrinol. 1993;129/2:121­125<br />

Taxpunkte: 19.3<br />

Ethambutol qual. im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 4 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Nach Einnahme von Ethambutol positiv<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Tuberkulostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: Anal. Bioanal. Chem. 2011;400:89­100<br />

Taxpunkte: 69<br />

Ethambutol im Blut<br />

Probe: Serum, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Bestimmung der Spitzenspiegel. Aufgrund einer<br />

hohen interindividuellen Variabilität der Absorption<br />

empfehlen wir, bei der ersten Untersuchung 2, 4<br />

und 6 Stunden nach der Einnahme der Medikamente<br />

eine Blutentnahme zu machen.<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Spitzenspiegel (ca. 2 Std. nach Einnahme):<br />

2 ­ 6 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Tuberkulostatikum<br />

IKC<br />

HAD<br />

131


Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 20 ­ 30%<br />

Plasmahalbwertszeit: 3.5 ­ 4.6 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 1.3% (0.3 mg/l)<br />

Literatur: J Chromatogr B 2009;877:1698­1704<br />

Taxpunkte: 185<br />

132<br />

Ethosuximid<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 280 ­ 700 µmol/l;<br />

Toxisch: >1000 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antiepileptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 0%<br />

Plasmahalbwertszeit: 30 ­ 60 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3% (281 µmol/l), 2.4% (850 µmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1981;27:1575­1579<br />

Taxpunkte: 140<br />

Ethylenglykol<br />

Probe: Serum, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Nur nach Absprache<br />

Referenzbereich: Toxisch: >200 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Für die Behandlung von Patienten mit einer<br />

Ethylenglycol­Intoxikation wird auf das Schweizerische<br />

Toxikologische Informationszentrum<br />

(044 251 51 51) verwiesen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Plasmahalbwertszeit: 3 ­ 8 Std.<br />

Methode: Gaschromatographie­Massenspektrometrie<br />

VK: 4.7% (1 mg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1995;666:63­70<br />

Taxpunkte: 460<br />

Etravirin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Therapeutischer Bereich nicht definiert<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Virostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt


Proteinbindung: 99.9%<br />

Plasmahalbwertszeit: 30 ­ 40 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 5.1% (0.03 mg/l), 2.2% (3 mg/l)<br />

Literatur: J.Chromatogr. B 2003;788:339­350<br />

Taxpunkte: 160<br />

Everolimus<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Der therapeutische Bereich ist abhängig von der<br />

Indikation und der Art der Kombinationstherapie.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Immunsuppressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 74%<br />

Plasmahalbwertszeit: 21 ­ 35 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 8.7% (7.5 µg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2010;878:1007­1010<br />

Taxpunkte: 150<br />

EVI1<br />

Probe: EDTA­Vollblut / EDTA­Knochenmark, minimal 10 ml<br />

Frequenz: Mo­Fr<br />

Referenzbereich: 0 ­ 0 neg/pos<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die EVI1­Überexpression ist bei der Akuten Myeloischen<br />

Leukämie und beim Myelodysplastischen<br />

Syndrom mit einer schlechten Prognose der<br />

Krankheit assoziiert.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontamination durch DNA und/oder RNA, insbesondere<br />

durch PCR Produkte aus vorangegangenen<br />

Reaktionen führen zu falsch positiven Ergebnissen.<br />

Kontamination durch RNase führt zur Degradation<br />

der RNA.<br />

Methode: PCR<br />

Faktor 2 (II)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Mo/Mi/Fr<br />

Referenzbereich: 60 ­ 150 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Synonym Prothrombin, MG 70 000 D, Halbwertszeit<br />

50­80h. Extrinisischer Faktor, Synthese in der<br />

Leber. Vitamin K abhängig, d.h. Vitamin K bewirkt<br />

eine γ­Carboxylierung und damit Fähigkeit, Ca2+<br />

zu binden und Funktionsfähigkeit. Entsprechend<br />

IKC<br />

HAD<br />

133


134<br />

Faktor 5 (V)<br />

erworbener Mangel bei Vitamin K Mangel, unter<br />

Vitamin K Antagonisten oder bei Lebersynthesestörung.<br />

Angeborener Mangel sehr selten.<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 5%<br />

Taxpunkte: 35<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: 50 ­ 150 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: MG 330 000 D, Halbwertszeit 12­24h, Synthese<br />

in Leber, Megakaryozyten und Endothel. Zusammen<br />

mit Phospholipiden, Calciumionen und FXa bildet<br />

FV den Prothrombinase­Komplex und katalysiert<br />

die Aktivierung von Prothrombin. Erworbener<br />

Mangel z. B. bei Lebersynthesestörung, Verbrauchskoagulopathie,<br />

Hyperfibrinolyse. Angeborener<br />

Mangel sehr selten. Wird durch aPTT und<br />

Quicktest erfasst.<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 7%<br />

Taxpunkte: 35<br />

Faktor 5 (V) Leiden R506Q<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Wildtyp<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die FV R506Q (FV Leiden)­Mutation liegt fast<br />

allen Fällen einer APC­Resistenz zugrunde (siehe<br />

auch dort). Sie ist die häufigste labormässig<br />

fassbare Thrombophilie und wird in heterozygoter<br />

Aus prägung bei rund 5% der kaukasischen<br />

Normalbevölkerung sowie 10­20% der Patienten<br />

mit einer ersten venösen Thromboembolie gefunden.<br />

Die FV Leiden­Mutation wird elektiv im<br />

Rahmen einer Thrombophilie­Abklärung bestimmt,<br />

falls sich im funktionellen Test eine APC­<br />

Resistenz ergibt (APC ratio < 2.1).<br />

Methode: PCR<br />

Taxpunkte: 105<br />

Faktor 7 (VII)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Mo/Mi/Fr


Referenzbereich: 60 ­ 150 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: MG 48 000 D, Halbwertszeit 4­ 6h. Extrinisischer<br />

Faktor, in der Leber gebildet. Vitamin K­ abhängig,<br />

d.h. Vitamin K bewirkt eine γ­Carboxylierung und<br />

dadurch Fähigkeit, Ca 2+ zu binden und Funktionsfähigkeit.<br />

Entsprechend Verminderung bei Vitamin<br />

K­Mangel, unter Vitamin K­Antagonisten oder<br />

Lebersynthesestörung. Angeborener Mangel selten<br />

(Poylmorphismen, heterozygoter Mangel), sehr<br />

selten schwerer homozygoter Mangel. Kritischer<br />

Level 5­10%, wobei die FVII­Aktivität nicht gut mit<br />

Blutungsneigung korreliert.<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 6.5%<br />

Taxpunkte: 35<br />

Faktor 8 (VIII) funkt.<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Di/Do; Notfall nach Abprache<br />

Referenzbereich: 50 ­ 200 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: MG 280 000 D, Halbwertszeit 8­12h.Intrinisischer<br />

Faktor, Synthese in der Leber. Akutphasenprotein,<br />

Anstieg bei entzündlichen Reaktionen, Schwangerschaft.<br />

Angeborener Mangel: Hämohilie A, schwere<br />

Form: FVIII < 1%, mittelschwere Form: FVIII<br />

1% ­ 5%, milde Form FVIII >5% ­ 60% Bindungskapazität des von Willebrand<br />

Faktors <strong>für</strong> FVIII<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Einsatz zur Differenzierung einer milden Hämophilie<br />

A (normale FVIII­Bindungskapazität) von<br />

einem von Willebrand Syndrom Typ 2N (Normandie,<br />

verminderte FVIII­Bindungskapazität)<br />

Empfehlungen: Externe Einsender bitte VWF:RCo / VWF:AG / FVIII<br />

Resultate miteinsenden oder durch uns mitbestimmen<br />

lassen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse, Ikterus, Lipämie<br />

IKC<br />

HAD<br />

135


136<br />

Methode: ELISA (Enzyme Linked Immuno Sorbent Assay)<br />

Taxpunkte: 79 + 45 + 100<br />

Faktor 8 (VIII)/9 (IX) Hemmkörpertest<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: monatlich<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Kein Routinetest. Wird regelmässig bei Hämophilie­<br />

Patienten zur Überwachung sowie bei Verdacht<br />

auf eine Hemmkörper­Hämophilie durchgeführt.<br />

Der entsprechende Faktor (FVIII oder FIX) soll<br />

immer funktionell mitbestimmt werden.<br />

Empfehlungen: Mitbestimmung von FVIII bzw. FIX funktionell<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Faktor 8 (VIII) funkt./vWF nach DDAVP-St.<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Einmal pro Woche, Notfall nach Absprache<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

Taxpunkte: 45 + 56<br />

Bemerkungen: Kontrolle der Faktoren unter Therapie.<br />

DDAVP=1­Desamino­8­D­Arginin­Vasopressin<br />

Faktor 9 (IX)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Einmal pro Woche, Notfall nach Absprache<br />

Referenzbereich: 50 ­ 200 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: MG 55 000 D, Halbwertszeit 18­24h. Extrinisischer<br />

Faktor, in der Leber gebildet. Vitamin K­ abhängig,<br />

d.h. Vitamin K bewirkt eine ∆­Carboxylierung und<br />

damit Fähigkeit, Ca2+ zu binden und Funktionsfähigkeit.<br />

Entsprechend erworber Mangel bei<br />

Vitamin K­Mangel, unter Vitamin K Antagonisten<br />

oder bei Lebersynthesestörung.<br />

Angeborener Mangel = Hämophilie B (1:50 000);<br />

schwere Form: FIX < 1%, mittelschwere Form:<br />

FIX 1% ­ 5%, milde Form FIX >5% ­


Referenzbereich: 60 ­ 150 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: MG 55 000 D, Halbwertszeit 30­60h.Extrinisischer<br />

Faktor, Synthese in der Leber. Vitamin K­ abhängig,<br />

d.h. Vitamin K bewirkt eine ∆­Carboxylierung und<br />

dadurch Fähigkeit, Ca 2+ zu binden und Funktionsfähigkeit.<br />

Entsprechend Verminderung bei Vitamin<br />

K­Mangel, unter Vitamin K­Antagonisten oder<br />

bei Lebersynthesestörung. Angeborener Mangel<br />

selten. Kritischer Level 10­20%.<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 3.8%<br />

Taxpunkte: 35<br />

Faktor 11 (XI)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Einmal pro Woche, Notfall nach Absprache<br />

Referenzbereich: 50 ­ 150 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: MG 175 000 D, Halbwertszeit 60­80h. Intrinisischer<br />

Faktor, in der Leber gebildet, wird durch Faktor XIIa<br />

in Gegenwart von Fremdoberflächen und HMW­<br />

Kininogen aktiviert und aktiviert seinerseits als<br />

FXIa den Faktor IX. Angeborener Mangel gehäuft<br />

bei Ashkenasie­Juden, führt meist zu milder<br />

Blutungsneigung v.a. im Schleimhautbereich.<br />

Empfehlungen: aPTT<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 5.2%<br />

Taxpunkte: 56<br />

Faktor 12 (XII)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: 50 ­ 150 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Synonym Hageman­Faktor; MG 80 000 D, Halbwertszeit<br />

40­50h. Synthese in der Leber, aktiviert<br />

Faktor XI. Ein FXII­Mangel führt zu einer aPTT­<br />

Verlängerung, geht jedoch nicht mit einer Blutungsneigung<br />

einher (meist Zufallsbefund; angeborener<br />

Mangel sehr selten).<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 6.2% (mittlerer Bereich)<br />

Taxpunkte: 56<br />

Faktor 13 (XIII)<br />

IKC<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

HAD<br />

137


Referenzbereich: 70 ­ 140 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: MG 320 000 D, Halbwertszeit ca. 8 Tage. Transglutaminase<br />

(«Fibrin­stabilisierender Faktor»),<br />

Synthese in Leber und Megakaryozyten. Ein<br />

FXIII­Mangel kann weder mit Quicktest noch aPTT<br />

erfasst werden. Erworbener Mangel u.a. bei<br />

Verdünnungs­, Verlust­ und Verbrauchskoagulopathie,<br />

postoperativ, Leukämien, Sepsis. Angeborener<br />

Mangel homozygot mit schwerer Blutungsneigung<br />

sehr selten (1:2 Mio). Kritischer Level <strong>für</strong><br />

Blutungsrisiko nicht klar definiert. Bei ausgeprägter<br />

Hämolyse ist das Ergebnis nicht verwertbar.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei ausgeprägter Hämolyse Ergebnis nicht verwertbar<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 7.2%<br />

Taxpunkte: 46<br />

138<br />

Fentanyl<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Der therapeutische Bereich ist abhängig von der<br />

Indikation!<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptanalgetikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 80%<br />

Plasmahalbwertszeit: 3 ­ 4 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 2.7% (3 µg/l)<br />

Literatur: J. Anal. Toxicol. 2002;26:87­93<br />

Taxpunkte: 185<br />

Ferritin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Frauen:<br />

>60 J.: 13 ­ 300 µg/l<br />

18­60 J.: 13 ­ 150 µg/<br />

13­17 J.: 13 ­ 68 µg/l<br />

7 ­ 12 J.: 7 ­ 84 µg/l<br />

Männer:<br />

>60 J.: 21 ­ 400 µg/l<br />

18­60 J.: 30 ­ 400 µg/<br />

13­17 J.: 14 ­ 152 µg/l<br />

7 ­ 12 J.: 14 ­ 124 µg/l<br />

Kleinkinder


5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme<br />

mindestens 8 Stunden nach der letzten<br />

Applikation erfolgen.<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

VK: 3.5% (24 µg/l), 2.8% (187 µg/l)<br />

Literatur: Lotz J et al, clin Chem Lab Med 1999;37(8):821­825<br />

Klein G et al, Clin chem 2005;51(6):A118<br />

Dokumentation Roche<br />

Taxpunkte: 7.9<br />

Bemerkungen: Die Beurteilung des Ferritin­Spiegels erfordert die<br />

zeitgleiche Bestimmung vom CRP zur Erkennung<br />

einer akuten Phase, die mit dem diagnostischen<br />

Wert des Ferritins interferiert. Insbesondere bei<br />

er höhtem CRP bietet sich in der weiteren Stufendiagnostik<br />

der lösliche Transferrinrezeptor an.<br />

α-1-Fetoprotein<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Männer + Nicht­Schwangere Frauen:


140<br />

SSW 15: 16.2 ­ 53.4 µg/l median: 29.4 µg/l<br />

SSW 16: 18.8 ­ 62.5 µg/l median: 34.0 µg/l<br />

SSW 17: 21.4 ­ 66.5 µg/l median: 37.1 µg/l<br />

SSW 18: 24.5 ­ 88.7 µg/l median: 41.2 µg/l<br />

(SSW = vollendete Schwangerschaftswoche)<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Primärer Tumormarker bei Keimzelltumoren und<br />

Leberkarzinomen zur Diagnose, Therapie­ und<br />

Verlaufskontrolle. Stark erhöht bei primärem Leberzellkarzinom.<br />

Beim cholangiozellulären Karzinom<br />

ist AFP normal, ebenso meistens bei Lebermetastasen.<br />

Bei gonadalen und extragonadalen Keimzelltumoren<br />

soll AFP neben HCG bestimmt werden.<br />

Reine Seminome, Dysgerminome und diff. Teratome<br />

sind AFP­negativ, reine Dottersacktumore sind<br />

AFP­positiv. Bei Verdacht auf nicht­seminomatösen<br />

Hodentumor ist beta­HCG neben AFP obli gatorisch<br />

zu bestimmen. Benigne Erhöhungen kommen<br />

bei Hepatitis (selten über 100 µg/l), Leberzirrhose<br />

und Hämochromatose vor.<br />

Während der Schwangerschaft steigt die AFP­Konzentration<br />

im Serum von der 10. bis zur 36. Woche<br />

stark an. Dabei wird AFP als pränataler Risikomarker<br />

<strong>für</strong> Neuralrohrdefekte eingesetzt (siehe Bemerkungen).<br />

Methode: Trace (Time Resolved Amplified Cryptate Emission)<br />

VK: 2.4% (10.6 µg/l), 2.6% (36.6 µg/l), 2.6%<br />

(104.2 µg/l)<br />

Literatur: Semin. Perinatol. 1990;6:488­503, Cancer<br />

1980;45:1755<br />

Taxpunkte: 19.3<br />

Bemerkungen: Zur Abschätzung des Risikos auf einen Neuralrohrdefekt<br />

kann der AFP­Test von 14+1 SSW ­ 18+6<br />

SSW durchgeführt werden.Ein erhöhtes Risiko <strong>für</strong><br />

Neuralrohrdefekte gilt bei Werten >2.5 MOM.<br />

Der Test entdeckt etwa 94% aller Feten mit<br />

Neuralrohrdefekten. Keine exakten Aussagen können<br />

bei Mehrlingen, unrichtigem eingeschätztem<br />

Schwangerschafts alter, bei kurz zurückliegenden<br />

vaginalen Blutungen oder bei Frauen, die<br />

früher bereits ein betroffenes Kind erwartet haben,<br />

gemacht werden.<br />

Das Risiko wird in Zusammenarbeit mit der Abteilung<br />

Geburtshilfe der Frauenheilkunde USZ berechnet.<br />

Vorbedingungen sind das Einverständnis<br />

der Schwangeren, wobei mögliche Ergebnisse<br />

vor der Untersuchung besprochen werden sollten,


α-1 Fetoprotein im Fruchtwasser<br />

IKC<br />

HAD<br />

exakte Bestimmung des Gestationsalters, möglichst<br />

mittels Ultraschall, und exaktes Ausfüllen des<br />

Auftragsformulars.<br />

Probe: Fruchtwasser, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich:


142<br />

Flecainid<br />

Asparaginasetherapie. Sehr selten angeborener<br />

Mangel (homozygot) mit schwerer Blutungsneigung<br />

(etwa 1:1 Mio).<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 3.2% (mittlerer Bereich)<br />

Taxpunkte: 13.8<br />

Probe: Serum, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.48 ­ 2.42 µmol/l;<br />

Toxisch: >2.42 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antiarrhythmikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 40 ­ 60%<br />

Plasmahalbwertszeit: 12 ­ 22 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 5.7% (1.68 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1989;487:409­419<br />

Taxpunkte: 140<br />

FLT3-ITD<br />

Probe: EDTA­Vollblut / EDTA­Knochenmark, minimal 10 ml<br />

Frequenz: Mo­Fr<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bei Akuten Myeloischen Leukämien (AML) kann<br />

FLT3­ITD positiv sein und ist mit einer schlechten<br />

Prognose assoziiert.<br />

Methode: PCR<br />

Fluconazol<br />

Probe: Serum, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mo/Do<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 1 ­ 15 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antimykotikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 12%<br />

Plasmahalbwertszeit: 30 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 4.7% (0.81 mg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2001;752:9­16<br />

Taxpunkte: 160


Flunitrazepam und Metabolit (Desmethyl-Flunitrazepam)<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Empfohlener Bereich: 16 ­ 48 nmol/l<br />

Toxisch: >170 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Hypnotikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 78%<br />

Plasmahalbwertszeit: 10 ­ 70 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.4% (9.6 nmol/l)<br />

Literatur: J. Anal. Toxicol. 2002;26:87­93<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten Desmethyl-Flunitrazepam<br />

VK: 4.8% (100 nmol/l)<br />

Fluoxetin und Metabolit (Norfluoxetin)<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Therapeutisch inkl. Metab.: 0.39 ­ 1.62 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 94%<br />

Plasmahalbwertszeit: 96 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 6.8% (0.71 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1997;690:211­222<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten Norfluoxetin<br />

Plasmahalbwertszeit: 168 Std.<br />

VK: 9.3% (0.86 µmol/l)<br />

Flupentixol<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 2.3 ­ 23 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 99%<br />

Plasmahalbwertszeit: 35 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 4.4% (11.5 nmol/l)<br />

IKC<br />

HAD<br />

143


144<br />

Fluphenazin<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 2.29 ­ 22.9 nmol/l;<br />

Toxisch: >230 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: >90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 24 ­ 60 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.9% (11.4 nmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Flurazepam und Metabolit (Desalkylflurazepam)<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 13 ­ 26 nmol/l;<br />

Toxisch: >500 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Hypnotikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 91%<br />

Plasmahalbwertszeit: 1 ­ 3 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 2.6% (8 nmol/l)<br />

Literatur: J. Anal. Toxicol. 2002;26:87­93<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten Desalkylflurazepam<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 139 ­ 520 nmol/l<br />

Proteinbindung: 97%<br />

Plasmahalbwertszeit: 47 ­ 100 Std.<br />

VK: 2.9% (104 nmol/l)<br />

Fluvoxamin<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.19­0.72 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt


Proteinbindung: 77%<br />

Plasmahalbwertszeit: 15 ­ 22 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 8.6% (0.32 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1991;567:441­449<br />

Taxpunkte: 140<br />

Follikel-stimulierendes Hormon (FSH)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: m: 1.5 ­ 12.4 IE/l<br />

f ­ Follikularphase: 3.5 ­ 12.5 IE/l<br />

f ­ Ovulationsphase: 4.7 ­ 21.5 IE/l<br />

f ­ Lutealphase: 1.7 ­ 7.7 IE/l<br />

f ­ postmenopausal: 25.8 ­ 134.8 IE/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Bestimmung der FSH­Konzentration dient der<br />

Aufklärung von Funktionsstörungen innerhalb<br />

der Achse Hypothalamus­Hypophyse­Gonaden. Die<br />

FSH­Bestimmung ist bei der Frau indiziert zur<br />

Beurteilung von Zyklusstörungen sowie bei Mann<br />

und Frau zur Sterilitäts­ und Entwicklungsdiagnostik.<br />

Die Bestimmung sollte stets zusammen<br />

mit der Bestimmung von LH (aus der gleichen<br />

Probe) erfolgen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin­<br />

Dosen (>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme<br />

mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation<br />

erfolgen.<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

VK: 2.5% (16.4 IE/l), 2.1% (47 IE/l)<br />

Literatur: Dokumentation Roche<br />

Taxpunkte: 17.1<br />

Follikel-stimulierendes Hormon stimuliert<br />

(siehe Gonadotropin Releasing Hormon-Test, GnRH-Test)<br />

Folsäure (Folat)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Blutentnahme nach 12­stündiger Nahrungskarenz<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: >4 µg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erniedrigt bei chronischem Alkoholismus (häufigste<br />

Ursache), Malabsorptions­Syndromen, sideroblastischer<br />

Anämie, Myelofibrose, lymphoproliferative<br />

Erkrankungen, Hepatopathien, Psoriasis, Schwangerschaft,<br />

Infekten, sowie unter Therapie mit Anti­<br />

IKC<br />

HAD<br />

145


konvulsiva, Methotrexat und Kontrazeptiva. Erhöht<br />

bei Vegetariern, unter Vitaminpräparaten, unter<br />

Therapie mit Biguaniden, beim Blindsacksyndrom<br />

(z.B. nach Jejuno­Ileo­Stomie oder Darmdivertikel),<br />

gelegentlich auch bei Vit. B12 Mangel und nach<br />

Nahrungsaufnahme.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Methotrexat und Hämolyse<br />

Methode: Chemilumineszenz Immunoassay<br />

VK: 2.8% (3.6 μg/l), 5.8% (9 μg/l)<br />

Literatur: J. Clin. Pathol. 1987;40:978­984<br />

Taxpunkte: 13.1<br />

146<br />

Folsäure (Folat) im Erythrozyten<br />

Probe: Heparin­Vollblut, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 140 ­ 836 µg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Im Gegensatz zur Folatbestimmung im Plasma ist<br />

das intraerythrozytäre Folat weniger von kurzfristigen<br />

Nahrungseinflüssen abhängig, weshalb hier<br />

auch nicht nüchterne Proben untersucht werden<br />

können. Die Bestimmung des erythrozytären Folates<br />

bringt aber gegenüber dem Serumfolat keine<br />

wesentlichen Vorteile, vor allem weil das erythrozytäre<br />

Folat mit einer grösseren Messungenauigkeit<br />

behaftet ist. Bei 5% der Patienten mit hohem<br />

klinischem Verdacht auf Folatmangel ist der<br />

Plasma – Folatspiegel normal. In diesem Fall ist<br />

die Folatbestimmung im Erythrozyten sinnvoll.<br />

Stör- und Einflussfakt.: siehe Folsäure<br />

Methode: Chemilumineszenz Immunoassay<br />

VK: 4.0% (70.2 μg/l), 2.2% (206.7 μg/l)<br />

Literatur: J. Nutr. Sci. Vitaminol. 1987;33:163­168<br />

Taxpunkte: 21<br />

Fraktionierte Harnstoffexkretion / Harnstoff-Clearance<br />

(FEUREA)<br />

Probe: Heparin­Plasma und Spontanurin<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 50 ­ 65 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bei akutem Nierenversagen ist es wichtig, zwischen<br />

prärenaler Störung und einem akuten<br />

renalen Versagen zu unterscheiden. Hierzu gibt es<br />

ein Spektrum von Untersuchungen wie der Harnstoff/Kreatinin­Quotient,<br />

Natrium im Harn, Harnosmolalität,<br />

der Quotient Serum­/Harnkreatinin sowie<br />

die fraktionelle Natriumexkretion. Die fraktionierte


Harnstoffexkretion (FE Urea) wird nach folgender<br />

Gleichung berechnet:<br />

FE Urea = [Harnstoff (Urin) * Kreatinin (Serum)] /<br />

[Harnstoff (Serum) * Kreatinin (Urin)] * 100<br />

Bei akutem Nierenversagen mit prärenaler Störung<br />

ist FE Urea 50% erreicht, bei gleichzeitigen<br />

pathologischen Harnstoff­ und/oder Kreatininwerten.<br />

FE Urea­Werte >100% werden bei Harnstoff­<br />

und Kreatininwerten im mittleren bis unteren<br />

Referenzbereich erreicht. Bei einer Therapie mit<br />

distal­tubulär wirkenden Diuretika bleibt FE Urea<br />

unverändert, während die proximal­tubulär wirkenden<br />

Diuretika nur eine leichte Erhöhung der FE<br />

Urea bewirken.<br />

Sensitivität: 85%; Spezifität: 92%; Pos. prädikt.<br />

Wert: 98%<br />

Stör- und Einflussfakt.: Lipämie bei der Harnstoffmessung, sowie Behandlung<br />

mit Methyldopa, Calciumdobesilat gibt falsch<br />

erniedrigte Werte beim Urinkreatinin.<br />

Methode: Errechnete Grösse<br />

Literatur: Kidney International 2000;62:2223­2229<br />

Taxpunkte: 2.5 + 2.5 + 2.5 + 2.8<br />

Freie Fettsäuren (FFA)<br />

Probe: Serum, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Nach mindestens 12­stündiger Nahrungskarenz<br />

Blut entnehmen.<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: m: 100 ­ 600 µmol/l; f: 100 ­ 450 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöhte FFA­Spiegel bei schlecht eingestelltem<br />

Diabetes, unmittelbar nach Myokardinfarkt, bei<br />

Hyperthyreose, aber auch bei NULL­Diät! Oft auch<br />

unter Ovulationshemmern, oralen Antidiabetika<br />

(Tolbutamid) und Substitution mit Thyroxin. Erniedrigte<br />

FFA­Spiegel bei zystischer Fibrose, oft auch<br />

unter der Behandlung mit Betablockern, Clofibrat,<br />

Insulin u.a.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Es besteht eine starke Abhängigkeit von der Nahrungsaufnahme,<br />

daher ist die FFA­Bestimmung nur<br />

beim nüchternen Patienten sinnvoll. Auch Nikotin<br />

(schon eine Zigarette genügt!) steigert den FFA­<br />

Spiegel sofort. Durch Autohydrolyse werden die<br />

Lipide (auch in der Kälte) im Plasma gespalten<br />

und die FFA­Konzentration steigt an. Deshalb ist<br />

die sofortige Verarbeitung unumgänglich.<br />

IKC<br />

HAD<br />

147


148<br />

Methode: Enzymatischer Farbtest<br />

VK: 6.2% (769 µmol/l), 7.5% (836 µmol/l)<br />

Literatur: Tietz: Fundamentals of Clinical Chemistry,<br />

3rd. Ed. Philadelphia, 1987<br />

Taxpunkte: 95<br />

Fructosamin albuminkorrigiert<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Alle: 205 ­ 285 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei chronischen Hyperglykämien. Die Bestimmung<br />

von Fruktosamin erlaubt die Blutzuckerschwankungen<br />

der letzten 2 ­ 3 Wochen zu<br />

beurteilen. Da die HbA1c­Bestimmung die letzten<br />

6 ­ 8 Wochen reflektiert, bedeutet die Bestimmung<br />

der Fruktosamine eine Ergänzung, aber keinen<br />

Ersatz <strong>für</strong> HbA1c­ oder Blutzuckerbestimmungen.<br />

Allerdings ist die Fruktosamin­Best. besser geeignet<br />

bei Patienten mit genetischen Globin­Defekten.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Ikterus, Hämolyse. Bei Hypoalbuminämie falschniedrige<br />

Werte<br />

Empfehlungen: Besser HbA1c bestimmen<br />

Methode: Reaktion mit Nitrotetrazoliumblau<br />

VK: 1.4% (259 µmol/l)<br />

Literatur: Lab. Med. 1989;13:245­253<br />

Taxpunkte: 15.9<br />

Gallensäuren total<br />

Probe: Serum, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Beim nüchternen Patienten, am besten frühmorgens<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle:


säure­Verlust­Syndrom mit Durchfall und Fettstühlen<br />

auf. Folge davon kann Gallensteinbildung sein.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nach einer Mahlzeit steigt die Konzentration der<br />

Gallensäuren massiv an.<br />

Empfehlungen: Bilirubin, Alk. Phosphatase, GGT, ALT, AST<br />

Methode: Enzymatischer Farbtest<br />

VK: 8.2% (10 µmol/l), 6.5% (60 µmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1981;27:1352­1356<br />

Taxpunkte: 60<br />

Gamma-(...): Siehe Hauptname<br />

Ganciclovir<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Ein therapeutischer Bereich wurde bis jetzt<br />

nicht definiert.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Virostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 1 ­ 2%<br />

Plasmahalbwertszeit: 1.4 ­ 5.8 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 9.8% (4.5 mg/l)<br />

Literatur: Biomed. Chromatogr. 2000;14:93­98<br />

Taxpunkte: 160<br />

Gastrin<br />

Probe: Serum, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Patient muss zur Blutentnahme absolut nüchtern<br />

sein (10­stündige Nahrungskarenz). Probe sofort<br />

im Eisbad ins Labor schicken.<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: 13 ­ 115 ng/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zollinger­Ellison Tumore (Gastrinome) sind oft (aber<br />

nicht immer) mit erhöhten Gastrinspiegeln, vergesellschaftet.<br />

Ähnliche Symptome und erhöhtes<br />

Gastrin aber auch bei perniziöser Anämie, Obstruktionen<br />

des Pylorus, nach Vagotomie und gelegentlich<br />

bei Ulcus­Patienten.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse, Lipämie, Oxalat und Heparin stören die<br />

Analyse, Kaffee regt die Magensekretion an;<br />

Protonenpumpeninhibitoren und die H2­Rezeptorantagonisten<br />

erhöhen den Gastrin­Spiegel.<br />

Methode: Chemilumineszenz­Enzymimmunoassay<br />

VK: 4.8% (106 ng/l), 5.4% (412 ng/l)<br />

IKC<br />

HAD<br />

149


150<br />

Literatur: Ann. Intern. Med. 1983;98:59­75, Mayo Clin. Proc.<br />

1982;57:211­218<br />

Taxpunkte: 53<br />

Gastrin nach Sekretin<br />

Probe: Serum, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Patient muss nüchtern sein. 2 Blutentnahmen<br />

innerhalb von 15 min. zur basalen Gastrinbestimmung.<br />

I.v. Bolusinjektion von 1­2 KE Sekretin pro<br />

kg Körpergewicht innerhalb von 30 Sek. Stimulierte<br />

Gastrinbestimmung nach 2, 5, 10, 15 und 30 min.<br />

Zeitpunkt der Blutentnahme klar auf Röhrchen<br />

vermerken, Proben sofort im Eisbad ins Labor<br />

schicken.<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bei Vorliegen eines Gastrinoms ist ein signifikanter<br />

Anstieg des Gastrins und ein fehlendes Absinken<br />

gegen den Ausgangswert im Verlauf des Tests zu<br />

beobachten. Bei anderen Grunderkrankungen, z.B.<br />

chronisch atropher Gastritis oder zurückbelassener<br />

Antrumschleimhaut bei St. n. Billroth II­Operation<br />

kommt es nur zu einem geringen Anstieg und<br />

Absinken gegen den Basalwert im Testverlauf oder<br />

sogar initial zum Abfall der Gastrinkonzentration im<br />

Serum.<br />

Stör- und Einflussfakt.: siehe Gastrin.<br />

Methode: Chemilumineszenz­Enzymimmunoassay<br />

VK: 4.8% (105.5 ng/l), 5.4% (412.1 ng/l)<br />

Literatur: Ann. Intern. Med. 1983;98:59­75, Mayo Cli. Proc.<br />

1982;57:211­218<br />

Taxpunkte: 53 / Messergebnis<br />

Gentamicin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis (Talspiegel),<br />

bzw. unmittelbar nach Ende der Infusion (Spitzenspiegel).<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Talspiegel: ≤1 mg/l<br />

Bei Mehrfachdosierung: Talspiegel


Plasmahalbwertszeit: 2 Std.<br />

Methode: Fluoreszenz­Polarisations­Immunoassay<br />

VK: 3.2% (2 mg/l), 3.1% (4.8 mg/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1751­1760, Clin. Pharmacokinet.<br />

1994;27(1):32­48<br />

Taxpunkte: 33<br />

GFR, geschätzt mit CKD-EPI-Formel<br />

IKC<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Eine Arbeitsgruppe des NIDDKD (National <strong>Institut</strong>e<br />

of Diabetes and Digestive and Kidney Disease)<br />

hat die «CKD­EPI» (Chronic Kidney Disease Epidemiology<br />

Collaboration) –Formel entwickelt und<br />

validiert. Die Validierung zeigte <strong>für</strong> die neue CKD­<br />

EPI­Formel eine bessere Übereinstimmung mit<br />

der gemessenen GFR in Bereichen um und über<br />

60 ml/min/1.73m 2 als die bislang empfohlene<br />

MDRD­ Formel.<br />

Die CKD­EPI Formel ist nur bei erwachsenen<br />

Patienten anwendbar. Die CKD­EPI Schätzung<br />

bezieht sich auf die durchschnittliche Körperoberfläche<br />

(1.73 m 2 ). Zur Umrechnung auf die tatsächliche<br />

Körperoberfläche muss die geschätzte GFR mit<br />

dem Quotienten aus der tatsächlichen BSA (body<br />

surface area) und 1.73m 2 multipliziert werden.<br />

Berechnung der BSA nach DuBois (<strong>für</strong> Erwachsene<br />

= 18 Jahre):<br />

BSA (m2) = Gewicht [kg] 0.425 x Grösse [cm]<br />

0.725 x 0.007184<br />

eGFR (CKD­EPI) Weiblich:<br />

≤62 GFR = 144 x (Serum­Kreatinin/61.9)e(–0.329)<br />

x (0.993)e(Alter)<br />

> 62 GFR = 144 x (Serum­Kreatinin/61.9)e(–1.209)<br />

x (0.993)e(Alter)<br />

Bei dunkelhäutigen Frauen Resultat mit 1.153<br />

multiplizieren<br />

eGFR (CKD­EPI) Männlich:<br />

≤ 80 GFR = 141 x (Serum­Kreatinin/79.6)e(–0.411)<br />

x (0.993)e(Alter)<br />

> 80 GFR = 141 x (Serum­Kreatinin/79.6)e(–1.209)<br />

x (0.993)e(Alter)<br />

Bei dunkelhäutigen Männern Resultat mit 1.156<br />

multiplizieren<br />

HAD<br />

151


152<br />

Literatur: Ann Intern Med 1999;130:461­470, Ann Intern Med<br />

2009;150:604­612, Am J Kidney Dis 2010;56:486–<br />

495; Ann Intern Med 2011 4;154(1):65­7<br />

Taxpunkte: 2.5 (<strong>für</strong> die Kreatinin­Bestimmung)<br />

Composite Ranking by Adjusted Albuminuria Stage<br />

Relative Risks (KDIGO, 2009)<br />

Optimal and High­<br />

Normal<br />

GFR<br />

Stage<br />

Description Range,<br />

mL/min per<br />

1.73 m 2<br />

G1 High and >105<br />

optimal 90­104<br />

G2 Mild 75­89<br />

60­74<br />

G3a Mild to<br />

moderate<br />

45­59<br />

G3b Moderate to<br />

severe<br />

30­44<br />

G4 Severe 15­29<br />

G5 Kidney<br />

fallure<br />

90<br />

2 Mild 60­89<br />

3a Mild to<br />

moderate<br />

45­59<br />

3b Moderate to<br />

severe<br />

30­44<br />

4 Severe 15­29<br />

5 Kidney<br />

fallure<br />


Referenzbereich: Alle: 17 ­ 51 pmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöhte Glukagonspiegel weisen auf das Vorliegen<br />

eines Glukagonoms hin, finden sich aber auch<br />

beim bronchogenen Riesenzell­Karzinom, bei<br />

akuter Pankreatitis, diabetischer Ketoazidose und<br />

Leberzirrhose.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse, Lipämie<br />

Methode: RIA (Radio Immuno Assay)<br />

VK: 7.3% (18 pmol/l), 9.7% (64 pmol/l)<br />

Literatur: Ann. Intern. Med. 1988;109:920­921<br />

Taxpunkte: 68<br />

Glukose<br />

Probe: Na­Fluorid Plasma <strong>für</strong> Routine­Analyse und<br />

Heparin­Plasma <strong>für</strong> Notfall­Analyse, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Gut mischen und möglichst bald ins Labor bringen<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 3.9 ­ 5.6 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Diagnose und Verlaufskontrolle des Diabetes<br />

mellitus. Glukosekonzentrationen im Nüchternplasma<br />

>7 mmol/l oder im postprandialen Plasma<br />

>11.1 mmol/l sprechen <strong>für</strong> einen Diabetes mellitus.<br />

Eine Glukosekonzentration >5.6 mmol/l aber<br />


154<br />

Methode: Hexokinase<br />

VK: 1.7% (5.4 mmol/l), 1.2% (12.6 mmol/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1986;24:409­432<br />

Taxpunkte: 2.5<br />

Glukose-Toleranz-Test 75g (oGTT)<br />

Probe: Na­Fluorid Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: oGTT nach WHO: Blutentnahme nüchtern und 2h<br />

nach Glukosegabe (75g). oGTT bei Gestationsdiabetes<br />

(GD): Blutentnahme nüchtern, 1h, 2h und 3h<br />

nach Glukosegabe (75g). Alle Röhrchen müssen mit<br />

demselben Auftrag geschickt werden.<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: nüchtern GD:


IKC<br />

der Glukosequotient Liquor/Plasma


<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei Leberzellschädigungen, insbesondere<br />

wenn ein nekrotisierender Schaden in der zentrilobulären<br />

Zone des Leberläppchens vorliegt, z. B. bei<br />

hypoxischer Hepathopathie, toxischer Leberzellschädigung<br />

und Stauungsleber.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse, Lipämie, Aktivitätsverluste durch längere<br />

Lagerung<br />

Empfehlungen: ALT, AST, GGT, Cholinesterase<br />

Methode: GLDH Aktivität mittels UV Test<br />

VK: 5.8% (19.5 U/l)<br />

Literatur: J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1972;10:281­291<br />

Taxpunkte: 15.9<br />

γ -Glutamyltransferase (GGT)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Blutentnahme nach mind. 12h Alkoholkarenz<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: f: 5 ­ 36 U/l; m: 8 ­ 61 U/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht ist die GGT bei Hepatopathien aller Art,<br />

besonders bei cholestatischen Prozessen. Oft, aber<br />

nicht immer ist die GGT erhöht bei chron. Alkoholismus.<br />

Bei vielen Patienten findet sich eine Erhöhung<br />

auch unter der Behandlung mit Antiepileptika,<br />

Analgetika oder Ovulationshemmern. Wenn bei<br />

Alkoholikern die GGT nicht innerhalb von 5 Wochen<br />

nach Alkoholentzug in den Normbereich gesunken<br />

ist, muss mit einer alkoholischen Hepatitis oder<br />

Leberzirrhose gerechnet werden.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Ein höherer Hämoglobingehalt kann zu erniedrigten<br />

Werten führen; bei Patienten mit langzeitiger<br />

Medikation von Phenobarbital und Phenytoin finden<br />

sich erhöhte GGT­Aktivitäten; Gammopathie,<br />

insbesondere vom Typ IgM (Waldenström­Makroglobulinämie)<br />

Empfehlungen: Für eine Überwachung des chronischen Alkoholismus<br />

ist CDT besser.<br />

Methode: Enzymatischer Farbtest<br />

VK: 2.4% (46 U/l), 1.5% (205 U/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899,<br />

Clin. Chem. Lab. Med. 2002;40:734­738<br />

Taxpunkte: 2.5<br />

α-1-saures Glykoprotein<br />

156<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 0.5 ­ 1.2 g/l


<strong>Klinische</strong> Info: Alpha­1­saures Glykoprotein (A1SG) ist ein Akutphaseprotein<br />

ähnlich dem CRP. Der aus den<br />

Konzentrationen von A1SG, CRP, Albumin und Präalbumin<br />

errechnete PINI­Index dient zur Abschätzung<br />

der Infektanfälligkeit und/oder (kalorischer oder<br />

Protein­) Malnutrition.<br />

PINI­Index = [A1SG (mg/l) x CRP (mg/l)) / (Albumin<br />

(g/l) x Präalbumin (mg/l)] < 1<br />

Stör- und Einflussfakt.: Lipämie, Hämolyse<br />

Empfehlungen: CRP, Albumin, Präalbumin<br />

Methode: Immunnephelometrie<br />

VK: 3.1% (0.5 g/l), 1.2% (0.7 g/l)<br />

Literatur: Pediatr. Surg. Int. 1998;14:199­201, Int. J. Vitam.<br />

Nutr. Res. 1984;55:91­95, Lab. Med. 1989;13:87­90<br />

Taxpunkte: 23<br />

Gonadotropin-Releasing-Hormon-Test (GnRH)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: FSH und LH nach GnRH­Stimulation: Blutentnahme<br />

zur basalen FSH­ und LH­Bestimmung (Serum).<br />

25 µg GnRH als Bolus i.v. injizieren. Weitere<br />

Blutentnahme 30 min. nach Injektion (Serum) zur<br />

stimulierten FSH­ und LH­Bestimmung.<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: LH­Anstieg nach GnRH:<br />

Follikelphase: 2 ­ 4 facher Ausgangswert<br />

Ovulationsphase: 4 ­ 10 facher Ausgangswert<br />

Lutealphase: 3 ­ 8 facher Ausgangswert<br />

Männer: 2 ­ 4 facher Ausgangswert<br />

FSH­Anstieg nach GnRH:<br />

Follikelphase: 5 ­ 10 IE/L<br />

Ovulationsphase: 5 ­ 15 IE/L<br />

Lutealphase: 5 ­ 10 IE/L<br />

Männer: 1.5 ­ 3 facher Ausgangswert<br />

Hypophysäre Insuffizienz: fehlender Anstieg bei<br />

niedrigem LH­ und FSH­Basalwerten<br />

Hypothalamische Insuffizienz: deutliche Stimulierbarkeit<br />

bei niedrigen LH­ und FSH­Basalwerten<br />

Pubertas tarda: geringer Anstieg<br />

Prim. Hypogonadismus: überschiessender Anstieg<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

Taxpunkte: 14.8 +17.1 / Messergebnis (bis max. 100 TP)<br />

IKC<br />

HAD<br />

157


158<br />

Gram-Färbung<br />

Probe: Liquor, Sputum, Sekrete, Lavagen usw.<br />

Frequenz: Notfallanalyse (IDNFL)<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Wichtig ist die Gram­Färbung in der initialen<br />

Diagnostik von Infektionskrankheiten, wobei<br />

gram­positive und gram­negative Bakterien<br />

unterschieden werden können. Die Bakterien werden<br />

nach Hitzefixierung mit Kristallviolett gefärbt<br />

und anschliessend mit Lugol «gebeizt». Bei Bakterien<br />

mit dicker Mureinschicht halten diese die<br />

Farbe auch bei der Behandlung mit Aceton/Alkohol<br />

zurück und bleiben nach der Gegenfärbung mit<br />

Fuchsin blau­violett. Solche Bakterien nennt man<br />

Gram­positiv. Bakterien mit einer dünnen Mureinschicht<br />

lassen sich mit Aceton/Alkohol den blauen<br />

Farbstoff auswaschen und sind danach farblos.<br />

Nach der Gegenfärbung mit Fuchsin sind solche<br />

Bakterien rot. Diese nennt man Gram­negativ.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bacillen und Clostridien zeigen oft falsch­negative<br />

Gram­Präparate. Der Vitalitätszustand der Bakterien<br />

hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss<br />

auf das Resultat der Gramfärbung. Abgestorbene<br />

Bakterien lassen sich anfärben, wobei Gram­positive<br />

Keime als Gram­ negative erscheinen können.<br />

Alte Gram­positive Kokken (besonders Streptokokken)<br />

und andere Gram­positive Bakterien unter<br />

antibiotischer Behandlung verlieren oft die Fähigkeit,<br />

Kristallviolett bei der Differenzierung durch<br />

Entfärben festzuhalten und erscheinen Gram­<br />

negativ.<br />

Alle Untersuchungen werden an das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />

Medizinische Mirkobiologie weitergeleitet und dort<br />

kontrolliert, zudem erfolgt eine Supervision der<br />

Durchführung im <strong>Hämatologie</strong>labor.<br />

Methode: Siehe <strong>Klinische</strong> Info.<br />

Literatur: P.R. Murray (1999) Manual of Clinical Microbiology,<br />

ASM, Washington D.C., USA, p.1679<br />

Taxpunkte: Notfall­Zuschlag 50 Taxpunkte<br />

Bemerkungen: Wird in der diagnostischen <strong>Hämatologie</strong> als<br />

Leistung des Interdisziplinären Notfalllabors nur<br />

werktags von 19.00 – 08.00 Uhr sowie an Samstagen,<br />

Sonn­ und Feiertagen ab 16.00 – 08.00 Uhr<br />

bestimmt. Ausserhalb dieser Zeiten am <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />

Medizinische Mikrobiologie.


Hämatokrit<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: f: 0.35 ­ 0.46 L/L; m: 0.4 ­ 0.5 L/L<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Der Hämatokritwert bezeichnet den relativen<br />

Volumenanteil aller zellulärer Bestandteile am<br />

Volumen des Blutes. Der Hämatokrit ist hauptsächlich<br />

von der Erythrozytenzahl abhängig, welche<br />

im Normalfall ca. 99% aller zellulären Elemente des<br />

Blutes ausmachen. Die Bestimmung erfolgt bei<br />

Zählgeräten auf rechnerischem Wege (MCV × Erythrozytenzahl),<br />

alternativ kann der Hämatokrit<br />

durch Zentrifugieren ermittelt werden.<br />

Erniedrigte Werte finden sich bei Anämien, Hyperhydratation,<br />

erhöhte Werte bei sekundären Polyglobulien<br />

und bei P. vera.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Starke Leukozytose<br />

Methode: Berechnet<br />

VK: 1.1% (niedriger Bereich), 1.2% (mittlerer Bereich),<br />

1.1% (hoher Bereich)<br />

Taxpunkte: (HaemV)14.6; (HaemII) 9<br />

Hämatokrit (<strong>für</strong> Neonaten und Kinder)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: f: >16 J.: 0.37 ­ 0.47<br />

m: >16 J.: 0.4 ­ 0.54<br />

Neugeborene:<br />

1. T.: 0.44 ­ 0.71<br />

2­14 T.: 0.38 ­ 0.7<br />

3 W.: 0.38 ­ 0.6<br />

4­7 W.: 0.36 ­ 0.46<br />

8­12 W.: 0.3 ­ 0.38<br />

13­52 W.: 0.35 ­ 0.43<br />

Kinder:<br />

1­8 J.: 0.32 ­ 0.41<br />

9­13 J.: 0.34 ­ 0.44<br />

f: 14­16 J.: 0.35 ­ 0.43<br />

m: 14­16 J.: 0.38 ­ 0.49<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erniedrigt bei Anämien und Hämodilution,<br />

erhöht bei Polyglobulie und Dehydratation<br />

Stör- und Einflussfakt.: Gerinnselbildung<br />

Empfehlungen: vollständiges Blutbild (<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Hämatologie</strong>)<br />

Methode: Zentrifugation<br />

VK: 1.6% (0.34 )<br />

IKC<br />

HAD<br />

159


160<br />

Hämoglobin<br />

Literatur: Bucher: Labormethoden in der <strong>Hämatologie</strong>,<br />

Bern 1988<br />

Taxpunkte: 4.9<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: f: 117 ­ 153 g/l; m: 134 ­ 170 g/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Das Hämoglobin ist ein eisenhaltiges, sauerstofftransportierendes<br />

Protein, welches in den Erythrozyten<br />

vorhanden ist. Das adulte Hämoglobin (HbA)<br />

besteht aus 4 Untereinheiten (2a­ und 2ß­ Ketten,<br />

den Globinen), die jeweils eine eisenhaltige<br />

Hämgruppe enthalten, wobei letztere <strong>für</strong> die rote<br />

Farbe des Blutes verantwortlich ist.<br />

Erniedrigte Werte finden sich bei Anämien, Hyperhydratation,<br />

erhöhte Werte bei sekundären Polyglobulien<br />

und bei P. vera.<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 1.3% (niedriger Bereich), 1.1% (mittlerer Bereich),<br />

1.3% (hoher Bereich)<br />

Taxpunkte: (HaemV)14.6; (HaemII) 9<br />

Hämoglobin im Heparin-Vollblut<br />

Probe: Heparin­Vollblut, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: Röhrchen sofort ins Labor bringen! Gekühlt bis<br />

4 h haltbar.<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: f: 7.4 ­ 9.9 mmol/l; m: 8.4 ­ 11.2 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erniedrigt bei Anämien, Hyperhydratation. Erhöht<br />

bei Polycythaemia vera, Polyglobulien, Dehydratations­Zuständen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Abnorme Hb­Varianten, z.B. Hb­F, die Methode ist<br />

deshalb nicht <strong>für</strong> Blutproben von Neugeborenen<br />

geeignet.<br />

Empfehlungen: Blutbild (<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Hämatologie</strong>)<br />

Methode: Spektralanalyse<br />

VK: 1.4% (6.5 mmol/l), 0.4% (13.5 mmol/l)<br />

Literatur: Bucher: Labormethoden in der <strong>Hämatologie</strong>, Bern<br />

1988<br />

Taxpunkte: 4.9<br />

Hämoglobin im Plasma<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Das Blut sollte sofort zentrifugiert werden, bei der<br />

Blutentnahme unbedingt Hämolyse vermeiden.


Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 1.1 ­ 8.4 mg/dl<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei intravasaler Hämolyse, z.B. bei paroxysmaler<br />

Hämoglobinurie, Kälte­ Hämoglobinurie,<br />

Malaria, Verbrennungen, Sepsis, hämolytischen<br />

Krisen bei G­6­P­DH­Defekten, ß­Thalassämie,<br />

Autoimmunhämolysen (auch nach Arzneimitteln).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Es muss betont werden, dass die Anwesenheit von<br />

überschüssigem freiem Hämoglobin im Plasma nur<br />

dann als ein zuverlässiges Zeichen <strong>für</strong> intravaskuläre<br />

Hämolyse angesehen werden kann, wenn<br />

sichergestellt ist, dass bei der Blutentnahme<br />

und der Zentrifugation keine Hämolyse (in vitro)<br />

entstanden ist.<br />

Empfehlungen: Bilirubin, Haptoglobin, Hämopexin (IKC) und<br />

Retikulozyten (AKH).<br />

Methode: Modifizierte Benzidin­Methode, Photom. Messung<br />

VK: 11.6% (mittlerer Bereich)<br />

Literatur: nach W. H. Crosby, F.W. Furth, Blood 11, 380, 1956<br />

Taxpunkte: 37<br />

Hämoglobin A1c<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: nach DCCT / NGSP: 4.8 ­ 5.9 %<br />

nach IFCC: 29 ­ 42 mmol/mol<br />

Zielwert <strong>für</strong> Diabetiker: 7 % (nach ADA und mit<br />

DCCT/NGSP­Methode)<br />

Diagnose Diabetes mellitus: > 6.5% (nach ADA und<br />

mit DCCT/NGSP­Methode)<br />

Diagnose Prädiabetes mellitus («ADA­Kategorie mit<br />

erhöhtem Risiiko <strong>für</strong> Diabetes mellitus): 5.7 – 6.4%<br />

(nach ADA und mit DCCT/NGSP­Methode)<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Traditionellerweise wird HbA1c zum Monitoring<br />

eines bekannten Diabetes mellitus eingesetzt.<br />

Tradtioneller Zielwert ist HbA1c < 7%. Bei intensivierter<br />

Insulintherapie < 6.5% (aber umstritten<br />

wegen erhöhter Gesamtsterblichkeit in einigen<br />

Studien). Bei einem HbA1c­Anteil von >8 % (DCCT/<br />

NGSP­Methode) gilt der diabetische Patient als<br />

schlecht eingestellt. Seit 2010 wird HbA1c von der<br />

American Diabetes Association (ADA) auch zur<br />

Diagnose des Diabetes mellitus empfohlen. Epidemiologische<br />

Validierunsstudien zeigen im Vergleich<br />

zur Fasting Plasma Glucose eine geringere Sensitivität<br />

<strong>für</strong> die Diagnose Diabetes mellitus aber eine<br />

IKC<br />

HAD<br />

161


essere prognostische Wertigkeit <strong>für</strong> die Erkennung<br />

von Patienten mit erhöhtem Risko <strong>für</strong> mikro­<br />

und makrovaskuläre Erkrankungen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Anämien mit verkürzter Lebenszeit der Erythrozyten<br />

können zu erniedrigten Werten führen, bei<br />

verlängerter EC­Überlebenszeit können erhöhte<br />

Werte resultieren. Risiko von Fehlbeurteilung des<br />

HbA1c auch bei Eisenmangelanämie, Transfusionen,<br />

terminaler Niereninsuffizienz, schwerem Alkoholkonsum,<br />

sowie genetischen Hämoglobin­ und<br />

Hyperglykierungsvarianten.<br />

Methode: Immunturbidimetrie<br />

VK: 1.7% (5.8 %), 1.5% (9.6 %)<br />

Literatur: Diabetes Care, 2007;30(9):2399­2400<br />

Therapeutische Umschau, 2009;DOI 10.1024/0040­<br />

5930.66.10.713:713­714<br />

Clinical Chemistry, 2010;56(8):1362­1364, Diabetes<br />

Care 2010, 33: 692ff<br />

Taxpunkte: 17.8<br />

Bemerkungen: Aus dem HbA1c­Wert kann die mittlere Glucosekonzentration<br />

nach folgender Formel abgeschätzt<br />

werden: 1,85 x HbA1c ­ 4.8 (mmol/l).<br />

162<br />

Hb-F in Erythrozyten (Kleihauer)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: 0 ­ 0.2 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Das fetale Hämoglobin (HbF) hat seine hauptsächliche<br />

physiologische Bedeutung in der Foetalzeit,<br />

und besteht aus 2 α­Ketten und 2 β­Ketten.<br />

Post natal zeigt sich eine rasche Umstellung auf die<br />

adulten Hämoglobine vom Typ HbA (α2β2) und<br />

HbA2 (α2β2), währenddessen der Anteil an HbF auf<br />


Hämopexin<br />

IKC<br />

nachfolgend angefärbt werden kann.<br />

Anwendung zum Nachweis von fetalen Erythrozyten<br />

im Kreislauf von schwangeren Frauen, von Müttern<br />

kurz nach der Entbindung oder von Feten nach<br />

intrauteriner Transfusion (fetomaternale Transfusion).<br />

Aus dem prozentualen Anteil an HbF­haltigen<br />

Zellen lässt sich die Grösse des fetomaternellen<br />

Blutübertrittes abschätzen. Zudem kann die Bestimmung<br />

von HbF Hinweise über folgende Krankheiten<br />

liefern: Aplastische Anämien, PNH, Hämoglobinopathien,<br />

Thalassämien, Hereditäre Persistenz<br />

von HbF, Leukämien, andere Neoplasien.<br />

Methode: Zytochemische Methode, Mikroskopische Beurteilung<br />

Literatur: Kleihauer und Betke, <strong>Klinische</strong> Wochenschrift<br />

46, 47, 1968<br />

Taxpunkte: 41<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 0.5 ­ 1.15 g/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Hämolyse führt, nach Absättigung des Haptoglobins,<br />

zur Bildung von Hämopexin­Hämoglobin­Komplexen,<br />

die von der Leber aufgenommen werden. Dies<br />

führt einerseits zur Rezyklierung des Eisens,<br />

andererseits zu einem Abfall des Hämopexins im<br />

Plasma. Ein Abfall des Hämopexins reflektiert daher<br />

eine Freisetzung von Häm bzw. Hämoglobin in den<br />

Extrazellulärraum durch Hämolyse.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Lipämie<br />

Methode: Immunnephelometrie<br />

VK: 3.9% (0.57 g/l), 3.1% (1.15 g/l)<br />

Literatur: Clin. Chim. Acta. 2001;312(1­2):13­23<br />

Taxpunkte: 68<br />

Haloperidol<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 2.66 ­ 26.6 nmol/l;<br />

Toxisch: >260 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 10 ­ 40 Std.<br />

HAD<br />

163


164<br />

Haptoglobin<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.6% (42 nmol/l)<br />

Literatur: J. Chromat. B 1997;688:275­280<br />

Taxpunkte: 140<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Alle: 0.3 ­ 2 g/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erniedrigte Werte sind zu erwarten beim genetisch<br />

bedingten Haptoglobinmangel, bei Hämolysen<br />

(hämolytische Anämien, intravasale Hämolyse,<br />

ineffektive Erythropoese), bei dekompensierter<br />

Leberzirrhose, Hepatitis, schwerer Herzinsuffizienz,<br />

Mitralklappenfehler, Hypersplenismus, Hepato splenomegalie,<br />

Leukämien, Polycythämie sowie<br />

Urämie. Erhöhte Werte sind zu erwarten bei<br />

entzündlichen Prozessen, besonders des Binde­<br />

und Stützgewebes und bei Glomerulonephritis.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse. Das Glick­Modell, das normalerweise<br />

zur Untersuchung der Hämoglobininterferenz<br />

herangezogen wird, ist im Fall von Haptoglobin<br />

nicht geeignet.<br />

Methode: Immunturbidimetrie<br />

VK: 1.9% (0.7 g/l), 1.8% (0.9 g/l)<br />

Literatur: Clin. Lab. 2000;46:547­552<br />

Taxpunkte: 19.9<br />

Harnsäure<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: f: 150 ­ 350 µmol/l<br />

m: 210 ­ 420 µmol/l<br />

Kinder:


Stör- und Einflussfakt.: Im therapeutischen Bereich bei Alpha­Methyldopa,<br />

Desferoxamin und Calciumdobesilat (z.B. Dexium)<br />

Störungen gefunden (falsch niedrige Harnsäurewerte).<br />

Uricase reagiert spezifisch mit Harnsäure.<br />

Andere Purinderivate können die Harnsäurere aktion<br />

hemmen. Gammopathie, insbesondere vom Typ<br />

IgM (Waldenström­Makroglobulinämie)<br />

Methode: Enzymatischer Farbtest (Uricase/Peroxidase)<br />

VK: 1% (249 µmol/l), 1.5% (704 µmol/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1986;24:409­432<br />

Taxpunkte: 2.8<br />

Harnsäure im Liquor<br />

Probe: Liquor, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Serum­Röhrchen ohne Zusatz<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: f: 4.2 ­ 28 µmol/l; m: 6.6 ­ 37 µmol/l<br />

Stör- und Einflussfakt.: Extrem hochdosierte Ascorbinsäure­Einnahme<br />

Methode: Enzymatischer Farbtest (Uricase/Peroxidase)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1986;24:409­432<br />

Taxpunkte: 2.8<br />

Harnsäure im Punktat<br />

Probe: Punktat, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: f: 150 ­ 350 µmol/l<br />

m: 210 ­ 420 µmol/l<br />

Kinder:


Referenzbereich: Morgenurin: 2.2 ­ 5.5mmol/l<br />

24­h­Urin:: 1.2 ­ 5.9 mmol/24h<br />

24­h­Urin: entsprechend 773­3986 µmol/l<br />

(berechnet aus einem Urinvolumen von 1.5l/24h)<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöhte Ausscheidung bei gleichzeitiger Hyperurikämie<br />

bei einem Teil der Gichtpatienten, beim<br />

Lesch­Nyhan­Syndrom, bei Leukosen unter Therapie<br />

(Überproduktion). Erniedrigte Ausscheidung<br />

bei gleichzeitiger Hyperurikämie, bei einem Teil der<br />

Gichtpatienten, bei Niereninsuffizienz, Prä­Eklampsie,<br />

Blei­Vergiftung, Hyperparathyreoidismus,<br />

Xanthinurie, Folat­Mangel, Fanconi­Syndrom,<br />

M. Wilson, Hepatopathien, Cystinose und unter<br />

Harnsäure­senkenden Arzneimitteln (Verminderte<br />

renale Elimination). Nierensteine bei normaler<br />

Plasma Harnsäure.<br />

Stör- und Einflussfakt.: alpha­Methyldopa, Desferoxamin, Calciumdobesilat<br />

(falsch niedrige Harnsäurewerte)<br />

Empfehlungen: Harnsäure im Plasma<br />

Methode: Enzymatischer Farbtest (Uricase/Peroxidase)<br />

VK: 1.6% (0.5 mmol/24h), 1.1% (0.9 mmol/24h)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 2.8<br />

Bemerkungen: Nur sinnvoll bei normaler Nierenfunktion<br />

166<br />

Harnstoff<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: 18­60 J.: 2.14 ­ 7.14 mmol/l<br />

60­90 J.: 2.86 ­ 8.21 mmol/l<br />

Kleinkinder


IKC<br />

mung des Harnstoff/Kreatinin­Quotienten. Blutentnahme<br />

morgens beim nüchternen Patienten.<br />

Methode: Kinetischer UV­Test mit Urease/GLDH<br />

VK: 2.9% (6.49 mmol/l), 3.1% (22.5 mmol/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 2.5<br />

Harnstoff im Liquor<br />

Probe: Liquor, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Serum­Röhrchen ohne Zusatz<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 2.3 ­ 6.1 mmol/l<br />

Methode: Kinetischer UV­Test mit Urease/GLDH<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 2.8<br />

Harnstoff im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin ohne Zusatz sammeln. Urin­Sammelvorschrift<br />

siehe 2.4.1<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Morgenurin: 141 ­ 494 mmol/l<br />

Urin 24h: 170 ­ 580 mmol/24h<br />

24­h­Urin: entsprechen 110 ­ 390 mmol/l (berechnet<br />

aus einem Urinvolumen von 1.5l/24h);<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei proteinreicher Diät, Hyperthyreose,<br />

postoperativ. Erniedrigt bei proteinarmer Diät,<br />

Rekonvaleszenz, Hepatopathien, Niereninsuffizienz.<br />

Generell ist dieser Parameter diagnostisch wenig<br />

relevant.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Ammoniak, Waldenström­Makroglobulinämie<br />

Methode: Kinetischer UV­Test mit Urease/GLDH<br />

VK: 3.1% (165 mmol/24h), 1.7% (265 mmol/24h)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899,<br />

J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1986;24:863<br />

Taxpunkte: 2.8<br />

Harnstoff im Spontanurin<br />

Probe: Spontanurin<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Morgenurin: 141 ­ 494 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei proteinreicher Ernährung und gesteigertem<br />

Proteinkatabolismus, erniedrigt bei proteinarmer<br />

Ernährung und schweren Lebererkrankungen.<br />

HAD<br />

167


Stör- und Einflussfakt.: Ammoniak, Gammopathie (insbes. M. Waldenström)<br />

Methode: Kinetischer UV­Test mit Urease/GLDH<br />

VK: 3.1% (164.6 mmol/l), 1.7% (265 mmol/l)<br />

Literatur: J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1986;24:863<br />

Taxpunkte: 2.8<br />

168<br />

HBs Ag (Hepatitis B-Virus)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Notfallanalyse (IDNFL)<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: HBsAg ist in der Regel <strong>für</strong> 1 ­ 4 Monate nach akuter<br />

Hepatitis B­Infektion nachweisbar. In ca. 5% der<br />

Patienten mit akuter oder chronischer Hepatitis B<br />

ist kein HBsAg nachweisbar. Ca. 1% der mitteleuropäischen<br />

und 5 ­ 20% der afrikanischen, asiatischen<br />

oder südamerikanischen Bevölkerungen<br />

sind chronische HBsAg­Träger. Für die Diagnose<br />

einer chronischen Hepatitis B sind weitere Untersuchungen<br />

notwendig (anti­HBc, anti­HBe, HBeAg,<br />

HBV­PCR).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Keine bekannt<br />

Methode: Chemilumineszenz­Mikropartikelimmunoassay<br />

Literatur: Dokumentation Architect, Abbott Praxis<br />

2002;91:964­969<br />

Taxpunkte: 17.4<br />

Bemerkungen: Wird im IKC als Leistung des Interdisziplinären<br />

Notfalllabors nur werktags von 17.00 ­ 8.00 Uhr<br />

sowie an Samstagen, Sonn­ und Feiertagen<br />

ganztags bestimmt. Sonst in der Abteilung <strong>Klinische</strong><br />

Immunologie.<br />

β-HCG total<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: m:


SSW 14: 13950 ­ 62530 U/l<br />

SSW 15: 12039 ­ 70971 U/l<br />

SSW 16: 9040 ­ 56451 U/l<br />

SSW 17: 8175 ­ 55868 U/l<br />

SSW 18: 8099 ­ 58176 U/l<br />

SSW = vollendete Schwangerschaftswoche<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Im Serum von Schwangeren befindet sich vorwiegend<br />

intaktes HCG. Die Messung der HCG­Konzentration<br />

erlaubt bereits 1 Woche nach Konzeption<br />

eine Schwangerschaft zu diagnostizieren. Besonderen<br />

Wert hat die HCG­Bestimmung im 1. Trimenon<br />

der Schwangerschaft. Hier dienen erhöhte<br />

Werte als Hinweis auf Chorionkarzinom, Blasenmole<br />

oder Mehrlingsschwangerschaft und erniedrigte<br />

Werte auf drohenden oder verhaltenen<br />

Abort, ektopische Schwangerschaft, Gestose oder<br />

Fruchttod.<br />

Erhöhte HCG­Konzentrationen, die nicht im Zusammenhang<br />

mit einer Schwangerschaft stehen,<br />

wurden bei Patienten mit Tumorerkrankungen wie<br />

Keimzell­, Ovariar­, Blasen­, Pankreas­, Magen­<br />

sowie Lungen­ und Lebertumoren gefunden.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin­<br />

Dosen (>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme<br />

mindestens 8 Std. nach der letzten Applikation<br />

erfolgen<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

VK: 6% (5 U/l), 5.8% (43 U/l)<br />

Literatur: Dokumentation Roche<br />

Taxpunkte: 17.5<br />

β -HCG (freies)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: m:


der Frau <strong>für</strong> die pränatale Risikoberechnung <strong>für</strong><br />

Trisomie 21. Ausser in der Schwangerschaft können<br />

erhöhte Werte bei plazentaren oder ovariellen<br />

Keimzelltumoren und bei Keimzelltumoren des<br />

Hodens auftreten.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Ikterische, hämolytische und lipämische Proben,<br />

sowie Fibrin enthaltende oder eine Trübung<br />

aufweisende Proben.<br />

Methode: Trace (Time Resolved Amplified Cryptate Emission)<br />

VK: 2.3% (8.3 µg/l), 1.9% (20.5 µg/l), 2.3% (80.6 µg/l)<br />

Literatur: Ultrasound Obstet. Gynecol. 2002;20:219­225,<br />

Br. J. Obstet. Gynaecol. 1999;106(12):1287­1293<br />

Taxpunkte: 17.5<br />

Bemerkungen: Das Trisomie­Risiko wird in Zusammenarbeit mit<br />

der Abteilung Geburtshilfe der Frauenheilkunde USZ<br />

berechnet. Vorbedingungen sind das Einverständnis<br />

der Schwangeren, wobei mögliche Ergebnisse<br />

vor der Untersuchung besprochen werden sollten,<br />

und exaktes Ausfüllen des Auftragsformulars.<br />

170<br />

Helicobacter-Pylori-Atemtest<br />

Probe: Ausatmungsluft<br />

Probenentnahme: Ist in der Kitbeilage detailliert beschrieben. Ganzen<br />

Kit ins Labor schicken. Testdurchführung nach<br />

mind. 6 Stunden Nahrungskarenz.<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle:


Herzinfarkt-Risiko<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Idealwert:


<strong>Klinische</strong> Info: Das Produkt des HFE­Gens ist ein Suppressor der<br />

Eisenaufnahme; die 282Y­Mutation verhindert<br />

diese Funktion. Etwa 90% der Patienten mit hereditärer<br />

Hämochromatose zeigen die homozygote<br />

Mutation 282Y. Bei erhöhtem Ferritin und erhöhter<br />

Transferrinsättigung ist die homozygote Mutation<br />

C282Y beweisend <strong>für</strong> das Vorliegen einer hereditären<br />

Hämochromatose und die Leberbiopsie unnötig.<br />

Auch Compound­Heterozygote C282Y + H63D,<br />

Homozygote <strong>für</strong> H63D und die S65C­Mutation sind<br />

mit weniger schwerer hereditärer Hämochromatose<br />

assoziiert.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontamination<br />

Empfehlungen: Ferritin, Transferrin, Transferrinsättigung;<br />

evtl. Eisen in der Biopsie<br />

Methode: PCR<br />

Literatur: Clin. Chem. 1999;45(10):1875­1878, Clin. Chem.<br />

1999;45(12):2275­2278<br />

Taxpunkte: 93 + 93 + 61<br />

Bemerkungen: Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe 1.8)<br />

172<br />

HGH (human growth hormone)<br />

Probe: Serum, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: m:


12­15 J.: 0.14 ­ 17.8 µg/l<br />

16­17 J.: 0.26 ­ 11.7 µg/l<br />

18­19 J.: 0.24 ­ 4.3 µg/l<br />

Tanner Stadium 1 : 0.24 ­ 5.4 µg/l<br />

Tanner Stadium 2­3: 0.13 ­ 8.5 µg/l<br />

Tanner Stadium 4: 0.14 ­ 13.4 µg/l<br />

Tanner Stadium 5: 0.24 ­ 9.9 µg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zur Erfassung von Störungen der Wachstumshormonsekretion.<br />

Erniedrigte Werte finden sich bei<br />

Hypophysenvorderlappeninsuffizienz und bei<br />

schlecht eingestelltem Diabetes mellitus. Erhöhte<br />

Werte bei Akromegalie und unter Hypoglykämie.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Estradiol, Stress und Sport erhöhen den Wachstumshormonspiegel.<br />

Empfehlungen: Der basale Serumspiegel des Wachstumshormons<br />

ist wegen seiner pulsatorischen Sekretion kein<br />

guter Indikator <strong>für</strong> die Funktion der HGH/IGF­1<br />

Achse. Weil Wachstumshormon­Spitzenspiegel bis<br />

40 ug/l bei Gesunden auftreten können sind oft<br />

mehrere Messungen über den Tag nötig. Erhöhte<br />

Werte sollten mit den HGH­Suppressionstests<br />

bestätigt werden. Zusätzlich IGF­1 bestimmen, das<br />

auch als Therapiekontrolle bei der Substitution<br />

von Wachstumshormon eingesetzt werden kann.<br />

Methode: Chemilumineszenz­Enzymimmunoassay<br />

VK: 3.9% (2.1 µg/l), 3.5% (12.5 µg/l)<br />

Literatur: Growth Hormone & IGF Research 2004;14:97­100,<br />

Pituitary 2004;6:135­140<br />

Taxpunkte: 68<br />

HGH-Stimulationstest (Stress / Arginin / Insulin)<br />

Probe: Serum, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Zeitpunkt der Blutentnahme klar auf Röhrchen<br />

vermerken<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Minderwuchs während Kindheit und Pubertät: ein<br />

HGH nach Stimulation 20 µg/l schliesst einen Mangel aus.<br />

Nach Insulin­Stimulation kann der Test nur ausgewertet<br />

werden, wenn Blutzucker um >50% unter<br />

den Ausgangswert oder


174<br />

VK: 3.9% (2.09 µg/l), 3.5% (12.51 µg/l)<br />

Literatur: Growth Hormone & IGF Research 2004;14:97­100,<br />

Pituitary 2004;6:135­140<br />

Taxpunkte: 68 / Messergebnis<br />

HGH-Suppressionstest<br />

Probe: Na­Fluorid Pl. + Serum, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Blutentnahme nüchtern zur basalen HGH­ (Serum)<br />

u. Glukose­Bestimmung (Na­Fluorid Plasma). 75 g<br />

Glukose in Wasser gelöst p.o. innerhalb von 5 min<br />

verabreichen. Weitere Blutentnahmen nach 30, 60,<br />

90 und 120 min. zur HGH­ und Glukosebestimmung.<br />

Zeitpunkt der Blutentnahme klar auf Röhrchen<br />

vermerken.<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Hinweis auf Akromegalie, wenn HGH nicht 4 ug/l bestätigen den Akromegalieverdacht.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Keine bekannt<br />

Methode: Chemilumineszenz­Enzymimmunoassay<br />

VK: 3.9% (2.09 µg/l), 3.5% (12.51 µg/l)<br />

Literatur: Growth Hormone & IGF Research 2004;14:97­100,<br />

Pituitary 2004;6:135­140<br />

Taxpunkte: 68 / Messergebnis<br />

High Density Lipoprotein (HDL)-Cholesterin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Idealwert: >1 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erniedrigte HDL­Spiegel sind mit einem erhöhten<br />

Risiko zur Entwicklung einer KHK assoziiert und<br />

finden sich bei verschiedenen (seltenen) hereditären<br />

Lipoproteinstoffwechseldefekten sowie häufig<br />

bei Patienten mit Metabolischem Syndrom, Diabetes<br />

mellitus Typ 2 und schlecht eingestelltem<br />

Diabetes mellitus Typ 1, bei Niereninsuffizienz und<br />

nephrotischem Syndrom, im Rahmen von akuten<br />

Entzündungen (negative Akute­Phase Reaktion),<br />

Lebersynthesestörungen (Leberzirrhose, Stauungsleber)<br />

und bei Rauchern. Die HDL­Cholesterin<br />

Konzentration ist ebenfalls erniedrigt unter der Behandlung<br />

mit Androgenen, Anabolika und manchen<br />

Betablockern. Erhöhte HDL­Konzentrationen


werden beobachtet bei chron. Hepatitis, chron. Intoxikation<br />

mit polychlorierten Kohlenwasserstoffen,<br />

intensivem sportlichem Training, sowie unter der<br />

Behandlung mit Estrogenen, Phenytoin und<br />

Lipid­Senkern.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Starke Hämolyse, starke Lipämie, starke Ikterie;<br />

Methyldopa und Propanolol können zu erniedrigten<br />

HDL­Cholesterin­Konzentrationen führen.<br />

Empfehlungen: Zur Abschätzung des KHK­Risikos auch andere<br />

Risikofaktoren einbeziehen (Cholesterin, LDL­<br />

Cholesterin, Triglyceride, Blutzucker, Blutdruck,<br />

Rauchen, Geschlecht, Alter, Familien­ und Eigenanamnese).<br />

Methode: Homogener enzymatischer Farbtest<br />

VK: 2.6% (0.8 mmol/l), 2.4% (1.1 mmol/l)<br />

Literatur: J. Clin. Lab. Anal. 1997;11:87­93, Dokumentation<br />

Roche, Richtlinien des National Cholesterol Education<br />

Program (NCEP)<br />

Taxpunkte: 3.2<br />

HIT-Antikörper (Heparin-induzierte Tc-penie)<br />

Probe: Serum, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Mo­Fr und nur auf Anmeldung<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Messung der Konzentration von anti­PF4/Heparin­<br />

Antikörpern («HIT­Antikörpern») bei Verdacht auf<br />

eine Heparin­induzierte Thrombozytopenie. Die<br />

Bewertung des Befundes erfolgt unter Berücksichtigung<br />

der in einem klinischen Score ermittelten<br />

Vortestwahrscheinlichkeit.<br />

Methode: ELISA (Enzyme Linked Immuno Sorbent Assay)<br />

VK: 25.7%<br />

Taxpunkte: 49<br />

HIV 1/2 Ag/Ak Combo<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Notfallanalyse (IDNFL)<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Screeningtest zum Nachweis einer akuten, chronischen<br />

oder stattgefundenen Infektion mit HIV 1<br />

oder 2 bzw. einer möglichen Infektiösität. Die<br />

Diagnose einer HIV­Infektion bedarf eines zweiten<br />

unabhängigen Tests in einer zweiten unabhängig<br />

gewonnenen Probe. Dieser Bestätigungstest<br />

wird nicht im IKC durchgeführt, weswegen ein po­<br />

IKC<br />

HAD<br />

175


sitiver HIV­Befund des IKC nicht als endgültig<br />

einem Patienten mitgeteilt werden darf. Die definitive<br />

Bestätigung erfolgt durch die <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> Immunologie.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Keine bekannt<br />

Methode: Chemilumineszenz­Mikropartikelimmunoassay<br />

Literatur: Dokumentation Architect, Abbott<br />

Taxpunkte: 20<br />

Bemerkungen: Wird im IKC als Leistung des Interdisziplinären<br />

Notfalllabors nur werktags von 17.00 ­ 8.00 Uhr<br />

sowie an Samstagen, Sonn­ und Feiertagen<br />

ganztags bestimmt. Sonst in der <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> Immunologie.<br />

Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe Vademecum 1.7).<br />

176<br />

HLA-B*5701<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

<strong>Klinische</strong> Info: TrägerInnen eines HLA­B*5701 Allels entwickeln<br />

vermehrt eine Hypersensitivität auf das Nukleosidanalogon<br />

Abacavir.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontamination<br />

Methode: PCR<br />

Literatur: Tissue Antigens 2005;65(6):571­574<br />

Taxpunkte: 135 + 61<br />

Bemerkungen: Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe 1.8)<br />

Holotranscobalamin<br />

Probe: Serum, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Rasch ins Labor bringen und zentrifugieren<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: >37 pmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Holotranscobalamin entspricht dem Anteil des<br />

biologisch verfügbaren Vitamin B12 («aktives<br />

Vitamin B12») und ist daher sensitiverer Marker<br />

eines Vitamin B12­Mangels. Er hilft Vitamin B12­<br />

Werte in einer Grauzone von 150 ­300 pmol/l<br />

abzuklären.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Keine<br />

Methode: Mikropartikel­Enzymimmunoassay<br />

VK: 7.3% (21 pmol/l), 5.6% (48 pmol/l)<br />

Literatur: Scand. J. Clin. Lab Invest. 2003;63(5):369­375<br />

Taxpunkte: 61


Homocystein<br />

Probe: Serum, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Blut sollte auf Eis gelagert und innerhalb einer<br />

Stunde zentrifugiert werden. Bei falscher Lagerung<br />

erhöhen sich die Homocystein­Spiegel.<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 5 ­ 13.5 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Bestimmung von Homocystein ist im Rahmen<br />

der Abschätzung des kardiovaskulären und des<br />

Thrombophilie­ Risikos, zum Ausschluss eines<br />

manifesten oder latenten Mangels an Vitamin B12,<br />

B6 oder Folsäure und bei Verdacht auf Defekte der<br />

Homocystein­Methyltransferase, der Cystathion­ß­<br />

Synthase oder der MTHFR, sinnvoll. Ein normaler<br />

Homocystein­Spiegel schliesst diese Situationen<br />

aus. Erhöhte Homocystein­Spiegel sind allerdings<br />

nicht nur durch diese Bedingungen erklärt, sondern<br />

finden sich auch bei vielen anderen Bedingungen<br />

wie z.B. Niereninsuffiizienz oder auch Fibrattherapie<br />

Stör- und Einflussfakt.: Methionin­Aufnahme durch die Nahrung. Deshalb<br />

24 Stunden vor Blutentnahme keine Einnahme von<br />

Fleisch, Käse und Fisch.<br />

Methode: Chemilumineszenz­Enzymimmunoassay<br />

VK: 6.2% (11.7 µmol/l), 6.2% (21.8 µmol/l)<br />

Literatur: J. Lab. Clin. Med. 1989;114:473­501<br />

Taxpunkte: 30<br />

Homovanillinmandelsäure im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 100 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin mit 20% Salzsäurezusatz im Dunkeln bei<br />

4°C sammeln. Spezielle Urin­Sammelvorschrift und<br />

Diät siehe 2.4.2; c)<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: 8 ­ 48 µmol/24h<br />

Anfalls­Urin:


178<br />

HTR2A-Gen<br />

VK: 7.6% (12 µmol/24h), 6.1% (87 µmol/24h)<br />

Literatur: Ann. Clin. Biochem. 1985;22:194­203<br />

Taxpunkte: 76<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Nur Studien, nach Absprache<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Das HTR2A Gen kodiert <strong>für</strong> den Serotoninrezeptor<br />

2A, der postsynaptisch im Zentralnervensystem, in<br />

den Blutgefässen und im Darm exprimiert ist.<br />

Das HTR2A Gen hat einen nicht funktionellen T102C<br />

Polymorphismus, der in einer Studie mit der<br />

Nebenwirkungsrate von Paroxetin assoziiert wurde.<br />

In dieser Studie hatten TrägerInnen des C/C<br />

Genotyps eine höhere Nebenwirkungsrate, was zu<br />

einem häufigeren Absetzen des Medikamentes<br />

führte als bei TrägerInnen der anderen Genotypen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontamination<br />

Empfehlungen: 5­HTT Gen, Cyp2D6 Gen<br />

Methode: PCR<br />

Literatur: Am. J. Psychiatry 2003;160:1830­1835<br />

Taxpunkte: 93 + 61<br />

Bemerkungen: Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe 1.8)<br />

Keine Kostenübernahme durch Krankenkassen<br />

(siehe 1.10)<br />

5-HTT-Gen<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: 1x pro Monat<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Das 5­HTT Gen kodiert <strong>für</strong> den Serotonintransporter,<br />

der Serotonin aus dem synaptischen Spalt<br />

resorbiert und dadurch die postsynaptische<br />

Serotoninwirkung beendet. Der 44 bp Insertionspolymorphismus<br />

im 5­HTT Gen scheint funktionell,<br />

wobei das Insertionsallel (I­Allel) eine höhere<br />

Transkriptionsrate aufweist als das kürzere s­Allel.<br />

In verschiedenen Studien wurde gezeigt, dass<br />

dieser 5­HTT­Polymorphismus das Therapieansprechen<br />

von SSRIs beeinflussen kann. Die Wirkung<br />

von Fluvoxamin, Sertralin und Paroxetin<br />

tritt bei homozygoten II­TrägerInnen schneller ein<br />

als bei Personen die ein s­Allel besitzen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontamination<br />

Empfehlungen: HTR2A Gen, CYP2D6 Gen<br />

Methode: PCR


IKC<br />

Literatur: Arch. Gen. Psychiatry 2004;61(11):1163­1169,<br />

Psychopharm. 2004;174:525­529<br />

Taxpunkte: 105 + 61<br />

Bemerkungen: Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe 1.8)<br />

Keine Kostenübernahme durch Krankenkassen<br />

(siehe 1.10)<br />

Hungerversuch<br />

Probe: Na­Fluorid Pl. + Serum, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Stationär, ab letzter Nahrungszufuhr alle 6 h<br />

Blutentnahme zur Bestimmung von Glukose<br />

(Fluorid­Plasma) bis die Glukose


Referenzbereich: Alle: 78 µmol/24h sehr wahrscheinlich mit einem Carcinoid<br />

assoziiert, und >130 µmol/24h fast beweisend<br />

<strong>für</strong> das Vorliegen eines Carcinoids.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Ungenügende diätetische Vorbereitung des Patienten<br />

Empfehlungen: Chromogranin A<br />

Methode: HPLC ­ ECD<br />

VK: 10.4% (20 µmol/24h), 6.7% (158 µmol/24h)<br />

Literatur: J. Chromat. 1983;273:253­259<br />

Taxpunkte: 81<br />

17 α-Hydroxyprogesteron basal<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Blutentnahme zwischen 8­10 Uhr. Bei Frauen<br />

in der Follikelphase.<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen


Referenzbereich: m: 1.8 ­ 10.4 nmol/l<br />

f ­ Follikularphase: 0.3 ­ 3.3 nmol/l<br />

f ­ Lutealphase: 2.9 ­ 15.1 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zur Diagnose eines 21­Hydroxylasemangels bei<br />

kongenitaler adrenaler Hyperplasie. Bei der late<br />

onset Form und der heterozygoten Form des<br />

21­Hydroxylasemangels sind leicht erhöhte Werte<br />

zu erwarten, während bei der homozygoten Form<br />

über 3fach erhöhte Werte zu erwarten sind.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolytische und ikterische Proben.<br />

Methode: RIA (Radio Immuno Assay)<br />

VK: 7.9% (2.1 nmol/l), 3.6% (5.8 nmol/l)<br />

Literatur: J. Clin. Endocrin. 1971;33:42­46<br />

Taxpunkte: 68<br />

17 α-Hydroxyprogesteron 60 min. nach ACTH<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: I.v. Bolus von 250 µg ACTH. Blutentnahme vor<br />

und 60 min. nach Injektion zur 17 α­Hydroxy proges<br />

teron­ und evtl. Cortisol­Bestimmung.<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Anstieg eines normalen basalen 17­Hydroxyprogesteron­Wertes<br />

um mehr als 8 nmol/l spricht <strong>für</strong><br />

Heterozygotie des 21­Hydroxylase­Defektes.<br />

Anstieg um mehr als 30 nmol/l bei normalem oder<br />

geringfügig erhöhtem Basalwert <strong>für</strong> eine late­onset<br />

Form des 21­Hydroxylase­Mangels. Inzidentalome<br />

und adrenokortikale Tumore können ebenfalls<br />

einen 17­Hydroxyprogesteron­Anstieg bewirken,<br />

der im Bereich der 21­Hydroxylase­Defekte liegt.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolytische und ikterische Proben.<br />

Methode: RIA (Radio Immuno Assay)<br />

VK: 7.9% (2.1 nmol/l), 3.6% (5.8 nmol/l)<br />

Literatur: J. Clin. Endocrin. 1971;33:42­46<br />

Taxpunkte: 68 / Messergebnis<br />

17 α-Hydroxyprogesteron nach Dexamethason<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Um 08:00 Uhr Blutprobe zur 17 alpha­OH­Progesteron<br />

Bestimmung abnehmen. Um 23:00 Uhr 2 oder<br />

8 mg Dexamethason p.o. verabreichen. Am nächsten<br />

Morgen um 8:00 Uhr eine weitere Blutentnahme<br />

unter stressfreien Bedingungen zur 17 α­Hydroxy­Progesteron­Bestimmung<br />

durchführen.<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

IKC<br />

HAD<br />

181


Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bei 21­Hydroxylase­Mangel ist 17 alpha­OH­Progesteron<br />

supprimierbar.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolytische und ikterische Proben<br />

Methode: RIA (Radio Immuno Assay)<br />

VK: 7.9% (2.1 nmol/l), 3.6% (5.8 nmol/l)<br />

Literatur: J. Clin. Endocrin. 1971;33:42­46<br />

Taxpunkte: 68 / Messergebnis<br />

182<br />

Ibuprofen<br />

Probe: Serum, minimal 1.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 73 ­ 146 µmol/l;<br />

Toxisch: >485 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nichtsteroidales Antiphlogistikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 99%<br />

Plasmahalbwertszeit: 1.5 ­ 2 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 6.4% (103 µmol/l)<br />

Literatur: Biol. Mass Spectrom. 1991;20:426­430<br />

Taxpunkte: 185<br />

IG (Immature [unreife] Granulocytes)<br />

IGF 1<br />

Probe: EDTA­Vollblut<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: f: 0 ­ 0.4 %; m: 0 ­ 0.5 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Dieser Parameter hat klinische Bedeutung bei der<br />

Erkennung und Therapieüberwachung von leukämischen<br />

Erkrankungen, aber auch bei der Erkennung<br />

und Differenzierung von Infektionen, Sepsis<br />

oder anderen inflammatorischen (reaktiven)<br />

Veränderungen des weissen Blutbildes.Der Sysmex<br />

XE­5000 Analyser kann unreife Granulozyten –<br />

dies beinhaltet Metamyelozyten, Myelozyten und<br />

Promyelozyten bei der Bestimmung eines Hämatogramm<br />

V quantifizieren.<br />

Methode: Flowzytometrie mittels Halbleiterlaser & Fluoresz.<br />

Taxpunkte: H(HaemV) 14.6<br />

Probe: Serum, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche


Referenzbereich: Referenzwerte IGF­1 (µg/l):<br />

Alle:<br />

1­7 T. : < 26 19 J.: 141 ­ 483<br />

8­15 T.: < 41 20 J.: 127 ­ 424<br />

1 J.: 55 ­ 327 20­25 J.: 116 ­ 358<br />

2­6 J.: 49 ­ 303 26­30 J.: 117 ­ 329<br />

7 J.: 57 ­ 316 31­35 J.: 115 ­ 307<br />

8 J.: 64 ­ 345 36­40 J.: 109 ­ 284<br />

9 J.: 74 ­ 388 41­45 J.: 101 ­ 267<br />

10 J.: 88 ­ 452 46­50 J.: 94 ­ 252<br />

11 J.: 111 ­ 551 51­55 J.: 87 ­ 238<br />

12 J.: 143 ­ 693 56­60 J.: 81 ­ 225<br />

13 J.: 183 ­ 850 61­65 J.: 75 ­ 212<br />

14 J.: 220 ­ 972 66­70 J.: 69 ­ 200<br />

15 J.: 237 ­ 996 71­75 J.: 64 ­ 188<br />

16 J.: 226 ­ 903 76­80 J.: 59 ­ 177<br />

17 J.: 193 ­ 731 81­85 J.: 55 ­ 166<br />

18 J.: 163 ­ 584<br />

Alle:<br />

Tanner Stadium 1: 53 ­ 332<br />

Tanner Stadium 2: 84 ­ 431<br />

Tanner Stadium 3: 114 ­ 773<br />

Tanner Stadium 4: 217­ 843<br />

Tanner Stadium 5: 147 ­ 842<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zur Erfassung von Störungen der Wachstumshormonsekretion<br />

und zur Verlaufskontrolle der Therapie<br />

mit Wachstumshormon. Erniedrigte Werte<br />

finden sich bei Hypophysenvorderlappeninsuffizienz,<br />

aber auch bei Mangelernährung, chronischen<br />

Entzündungen und bei schlecht eingestelltem<br />

Diabetes mellitus. Erhöhte Werte bei Akromegalie,<br />

Adipositas und Schwangerschaft.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse. Mangelernährung und Östrogentherapie<br />

senken IGF­1.<br />

Empfehlungen: In Kombination mit HGH und Suppressionstest des<br />

HGH <strong>für</strong> die Abklärung einer Akromegalie. In<br />

Kombination mit HGH und Stimulationstests des<br />

HGH <strong>für</strong> die Abklärung bei Minderwuchs.<br />

Methode: Chemilumineszenz­Enzymimmunoassay<br />

VK: 3% (65 µg/l), 4.5% (235 µg/l)<br />

Literatur: Growth Hormone&IGF Research 2004;14:97­100,<br />

J. Clin. Invest. 1981;68:1321­1330<br />

Taxpunkte: 53<br />

IKC<br />

HAD<br />

183


184<br />

IL-2 Rezeptor, solubel (IL-2Rs)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Referenzbereich: Alle: 0 ­ 800 IU/ml<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöhte Konzentrationen an IL­2Rs sind Indikator<br />

<strong>für</strong> einen aktiven zellvermittelten<br />

Immunprozess. Der Nachweis im Serum dient zur<br />

Aktivitätsdiagnostik bei Patienten:<br />

– nach Organtransplantation (Früherkennung von<br />

Komplikationen wie Abstossung oder Infektion)<br />

– mit Sarkoidose<br />

– mit Lymphomen<br />

Bei der Aktivierung der T­Zellen kommt es zu einer<br />

starken Zunahme der Interleukin­2 Rezeptor (IL­2R)<br />

Expression. Nebst den auf der Zelloberfläche exprimierten<br />

IL­2R wird eine verkürzte Form sezerniert<br />

(sIL­2R), deren physiologische Bedeutung noch<br />

wenig bekannt ist. Die Menge dieser löslichen Form<br />

ist aber ein Mass der Immunaktivierung bei der<br />

entzündlichen Transplantatabstossung. Gewisse<br />

maligne lymphatische Zellen sezernieren sIL­2R.<br />

Gut bekannt ist dies bei der adulten T­Zell­Leukämie,<br />

der Haarzell­Leukämie, der CLL. In diesen<br />

Fällen reflektiert die sIL­2R Konzentration die<br />

Tumormasse.<br />

Methode: ELISA (Enzyme Linked Immuno Sorbent Assay)<br />

VK: 6.6% (niedriger Bereich), 6.4% (mittlerer Bereich)<br />

Taxpunkte: 87<br />

IL-28 B Gen-Polymorphismus<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Mind. alle 2 Wochen<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Verschiedene single nucleotide polymorphisms<br />

(SNPs) auf dem Chromosom 19 nahe des IL28B<br />

Gens, welches <strong>für</strong> das antivirale Protein Interferon<br />

lambda 3 codiert, sind mit der spontanen oder<br />

behandlungsinduzierten Kontrolle der Hepatitis­C­<br />

Virus (HCV)­Infektion assoziiert. Da die bisher in<br />

diesem Zusammenhang untersuchten Polymorphismen<br />

in den meisten Fällen gemeinsam vererbt<br />

werden, kann rs12979860 stellvertretend <strong>für</strong> alle<br />

SNPs untersucht werden. Patienten mit homozygotem<br />

C­Allel zeigen ein deutlich besseres Ansprechen<br />

auf eine Therapie mit PEG­Interferon und<br />

Ribavirin als Patienten mit CT­ oder TT­Genotyp.<br />

Die Prävalenz des CC­Genotyps bei Kaukasiern


wird je nach Quelle zwischen 40 und 55 Prozent<br />

angegeben.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontamination<br />

Methode: PCR mit Schmelzkurvenanalyse<br />

Literatur: Nature 2009;461:798­801, Nature<br />

2009;461(7262):399­401, Gastroentereology<br />

2010;138(7):2307­14, Eur. J. Clin. Invest.<br />

2010;40(10):950­9<br />

Taxpunkte: 93 + 61<br />

Bemerkungen: Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe 1.8)<br />

Keine Kostenübernahme durch Krankenkassen<br />

(siehe 1.10)<br />

Imatinib und Metabolit (Norimatinib)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Talspiegel CML >1000 µg/l<br />

Talspiegel GIST >1100 µg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zytostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 95%<br />

Plasmahalbwertszeit: 18 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.1% (941 µg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2009;877:1982­1996<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten Norimatinib<br />

Plasmahalbwertszeit: 40 Std.<br />

VK: 1.4% (343 µg/l)<br />

Imipramin und Metabolit (Desipramin)<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therap. inkl. Metab: 0.56 ­ 1.11 µmol/l;<br />

Toxisch: >2 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Trizyklisches Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 86%<br />

Plasmahalbwertszeit: 20 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 7.9% (0.38 µmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

IKC<br />

HAD<br />

185


186<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten Desipramin<br />

Proteinbindung: 70 ­ 90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 10 ­ 20 Std.<br />

VK: 2.9% (0.6 µmol/l)<br />

Immunglobulin G im Spontanurin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

<strong>Klinische</strong> Info: siehe unter Proteinurie­Differenzierung<br />

Methode: Nephelometrie<br />

Taxpunkte: 12.4<br />

Immunphänotypisierung mittels Oberflächen-<br />

und Zytoplasmatischen-Markern<br />

Probe: Heparin­Vollblut / Heparin­Knochenmark<br />

Frequenz: Mo­Fr und nur auf Anmeldung<br />

Referenzbereich: keine Angaben<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Immunphänotypisierung ist heute integraler<br />

Bestandteil der hämatologischen Diagnostik und<br />

hat ihre vorrangige Bedeutung in der Abklärung<br />

bzw. Klassifizierung von akuten Leukämien (AML,<br />

B­/T­ALL) und reifzelligen lymphatischen Neoplasien<br />

(B­Zell inkl. Multiples Myelom, T­Zell und<br />

NK­Zellneoplasien).<br />

Bei der Abklärung der akuten Leukämien (AL­Panel)<br />

ist eine Einteilung der Zugehörigkeit zur myeloischen<br />

oder lymphatischen Reihe möglich, inkl.<br />

Diagnose der seltenen biphänotypischen akuten<br />

Leukämien. Zudem erlaubt die Immunphänotypisierung<br />

anhand des Phänotys eine Festlegung des<br />

Reifestadiums der Vorläuferneoplasien. Bei der<br />

Abklärung von reifzelligen lymphatischen Neoplasien<br />

(NHL­Panel) kann die Zugehörigkeit zur B­Zell,<br />

T­Zell oder NK­Zellreihe festgelegt werden, eine<br />

Klonalitätsbestimmung der B­Zellpopulation bzw.<br />

Plasmazellen anhand der Leichtkettenexpression<br />

durchgeführt werden sowie eine aberrante Markerexpression<br />

nachgewiesen werden. Bei bekannten<br />

myeloischen (AML) oder lymphatischen Neoplasien<br />

(ALL, Lymphome, Multiples Myelom) können zudem<br />

Verlaufsuntersuchungen durchgeführt werden, mit<br />

Frage nach minimaler Resterkrankung (MRD).<br />

Darüber hinaus bieten wir eine FLAER (Fluoreszenz­Aerolysin)­basierte<br />

Diagnostik bei Frage nach<br />

Paroxysmaler nokturnaler Hämoglobinurie (PNH) an.


IKC<br />

In der Routine angewandte Marker: anti­TCR alpha/<br />

beta, anti­TCR gamma/delta, CD1a, CD2, CD3, CD3/<br />

CD4, CD3/CD8, CD3cyt, CD4, CD5, CD7, CD8, CD10,<br />

CD11c, CD13, CD14, CD15, CD16, CD19, CD19/IgM,<br />

CD19/lambda, CD19/kappa, IgMcyt, kappa cyt,<br />

lambda cyt, CD38cyt/CD138cyt/kappa cyt, CD38/<br />

CD138cyt/lambda cyt, CD20, CD22, CD22cyt, CD23,<br />

CD24, CD25, CD30, CD33, CD34, CD38, CD45,<br />

CD56, CD61, CD64, CD65, CD79a cyt, CD79b,<br />

CD103, CD117, CD138, Glycophorin A, HLA­DR,<br />

MPO cyt, TdT cyt, FLAER.<br />

Methode: Immunologisches­flowzytometrisches Verfahren<br />

Taxpunkte: Analyse wird nach Eidg. Analysenliste abgerechnet!<br />

Bemerkungen: Nur auf Anmeldung; Ausnahme Notfälle. Analyse<br />

möglich auch aus: EDTA­Vollblut, Heparin­Knochenmark,<br />

Gewebe, Biopsien, Liquor, Zellsuspensionen,<br />

Ergüsse<br />

INR (siehe Quick)<br />

Insulin<br />

Probe: Serum, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 6 ­ 27 mIU/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Insulinbestimmungen werden vor allem im Rahmen<br />

eines Hungerversuchs, eines Tolbutamid­Tests oder<br />

zur Lokalisationsdiagnostik eines Insulinoms<br />

(selektive Stimulation durch Ca++ über Pankreas­<br />

Arterien) durchgeführt. Ausserdem weisen erhöhte<br />

Konzentrationen von Insulin auf ein Insulin­Resistenzsyndrom<br />

hin. Für dessen Abschätzung eignen<br />

sich die Indices QUICKI (quantitative insulin­sensitivity<br />

check index) und HOMA (homeostasis model<br />

assessment).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse<br />

Methode: Chemilumineszenz­Enzymimmunoassay<br />

VK: 5.6% (4.9 mIU/l), 3.2% (45.7 mIU/l)<br />

Literatur: N. Engl. J. Med. 1990;322:229­234<br />

Taxpunkte: 21<br />

Interleukin 6<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Schnell ins Labor bringen und zentrifugieren<br />

(


Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle:


IKC<br />

bringen. Pyruvat wird nur zu Routinezeiten gemessen<br />

und muss telefonisch angemeldet werden.<br />

Tel. 044 255 22 67<br />

Frequenz: Mo­Fr und nur auf Anmeldung<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Der Ischämie­Test ist wertvoll in der Diagnostik von<br />

metabolischen Myopathien. Dazu werden die<br />

Metaboliten Laktat, Pyruvat und Ammoniak unter<br />

definierten Belastungssituationen des Muskels<br />

gemessen. Dabei gibt es unterschiedliche Setups<br />

(mit ischämischen und nicht­ischämischen Bedingungen)<br />

sowie abweichende Vorgaben <strong>für</strong> die<br />

Blutentnahme. Wichtig ist bei allen Setups die<br />

Einhaltung einer längeren Ruhezeit vor Abnahme<br />

der ersten Probe.<br />

Der Gesunde zeigt bei diesem Test eine positive<br />

Korrelation zwischen Laktat­, Pyruvat­ und Ammoniakanstieg.<br />

Pathologisch ist der fehlende Anstieg<br />

eines der drei Metaboliten bei gleichzeitigem<br />

Anstieg der andern. Bei der McArdle­Krankheit<br />

(Glykogenspeicherkrankheit) kann kein oder nur ein<br />

geringer Anstieg von Laktat und Pyruvat gemessen<br />

werden. Einen fehlenden Anstieg der Ammoniak­Konzentration<br />

findet man zum Beispiel bei<br />

Myo adenylatdeaminasemangel.<br />

Literatur: Zierz S, Jerusalem F. Muskelerkrankungen, 3rd ed.,<br />

Georg. Thieme Verlag, 2003.<br />

Taxpunkte: 37 + 23 + 42<br />

Isoagglutinin-Titerbestimmung<br />

Isoniazid im Blut<br />

Probe: Nativblut, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Methode: Hämagglutination<br />

Taxpunkte: 28<br />

Probe: Serum, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Bestimmung der Spitzenspiegel. Aufgrund einer<br />

hohen interindividuellen Variabilität der Absorption<br />

empfehlen wir, bei der ersten Untersuchung 2,<br />

4 und 6 Stunden nach der Einnahme der Medikamente<br />

eine Blutentnahme zu machen.<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Talspiegel: 0.1 ­ 1.0 mg/l<br />

Spitzenspiegel (ca. 2 Std. nach Einnahme):<br />

3 ­ 6 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Tuberkulostatikum<br />

HAD<br />

189


Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 10%<br />

Plasmahalbwertszeit: 1.2 ­ 3 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.8% (3 mg/l)<br />

Literatur: J Chromatogr B 2009;877:1698­704<br />

Taxpunkte: 185<br />

190<br />

Isoniazid qual. im Urin<br />

Probe: Urin, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: 10­12 Std. nach Medikamenteneinnahme<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Nach Einnahme von Isoniazid positiv<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nachweis der Isonikotinsäure im Urin der Patienten,<br />

die sich einer Isoniazidtherapie unterziehen<br />

Methode: Farbtest<br />

Literatur: Am. Rev. Resp. Dis. 1972;106:923<br />

Taxpunkte: 19.4<br />

Itraconazol und Metabolit (Hydroxy-Itraconazol)<br />

Probe: Serum, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mo/Do<br />

Referenzbereich: Itraconazol+OH­Itraconazol: >1 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antimykotikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 99.8%<br />

Plasmahalbwertszeit: 24 ­ 36 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 4.6% (2.1 mg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2001;752:9­16<br />

Taxpunkte: 160<br />

Angaben zum Metaboliten Hydroxy-Itraconazol<br />

Proteinbindung: 99.5%<br />

VK: 4.6% (0.4 mg/l)<br />

Jak2-V617F<br />

Probe: EDTA­Vollblut / EDTA­Knochenmark, minimal 10 ml<br />

Frequenz: Mo­Fr<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Positiv bei einem grossen Teil der Myelopoliferativen<br />

Neoplasien, insbesondere der Polycytämia Vera,<br />

der Essentiellen Thrombozytose und der Osteomyelofibrose.<br />

Kann auch bei Myeloproliferativ­/ Myelo­


Kalium<br />

IKC<br />

HAD<br />

dysplastischen Syndromen positiv sein (CMML,<br />

RARS­T).<br />

Methode: PCR<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 3.3 ­ 4.5 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Im Plasma erhöht bei verminderter renaler Elimination<br />

(Niereninsuffizienz, M. Addison); bei vermehrter<br />

Freisetzung aus dem Intrazellularraum,<br />

also z.B. postoperativ, posttraumatisch, nach<br />

grossflächigen Verbrennungen und ähnlichen<br />

Traumen. Erniedrigt bei renalen Verlusten (Renale<br />

Tubuläre Azidose Typ I ­ IV), unter Diuretika, bei<br />

gastro­intestinalen Verlusten (Erbrechen, Diarrhoen,<br />

Fisteln etc.). Endokrin bedingt bei prim. und sek.<br />

Hyperaldosteronismus, bei Kalium­Verschiebungen<br />

aus dem Extrazellularraum in den Intrazellularraum<br />

unter Insulintherapie einer diabetischen Hyperglykämie<br />

sowie gelegentlich bei Alkalosen, unter<br />

Therapie mit «Schleifen­Diuretika».<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse und zu langes Stehenlassen der Probe<br />

täuschen eine Hyperkaliämie vor. Pseudohypokaliämie<br />

wird bei Proben mit ausgeprägter Hypertriglyzeridämie<br />

oder Hyperproteinämie beobachtet<br />

(Volumenverdrängungseffekt).<br />

Methode: Ionenselektive Elektrode, indirekte Potentiometrie<br />

VK: 2.2% (3.4 mmol/l), 1.3% (6.4 mmol/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 2.8<br />

Kalium im Liquor<br />

Probe: Liquor, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Serum­Röhrchen ohne Zusatz<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 2.6 ­ 3.3 mmol/l<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse<br />

Methode: Ionenselektive Elektrode, indirekte Potentiometrie<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 2.8<br />

Kalium im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin ohne Zusatz sammeln. Urin­Sammelvorschrift<br />

siehe 2.4.1<br />

191


Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 25 ­ 125 mmol/24h, Ernährungsabhängig<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Bestimmung der renalen Kaliumausscheidung<br />

erlaubt die Differenzierung verschiedener Formen<br />

der Hypo­ und Hyperkaliämien.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Sammelfehler<br />

Empfehlungen: Natrium, Chlorid, Bicarbonat und pH im Urin<br />

Methode: Potentiometrischer Test mit Trockenchemie<br />

VK: 1.4% (37 mmol/24h), 1.6% (75.1 mmol/24h)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1996;42:105­106<br />

Taxpunkte: 2.8<br />

192<br />

Kalium im Spontanurin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 10 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 17 ­ 71 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Untersuchung der Elektrolytausscheidung im<br />

Urin umfasst je nach klinischer Fragestellung<br />

die Bestimmung von Na­, K­, H­, Ammonium, Cl­Ionen<br />

und Bicarbonat. Zur Differenzierung bestimmter<br />

Störungen werden als Hilfsgrössen die Anionenlücke<br />

im Urin und die fraktionelle Ausscheidung<br />

von Natrium bestimmt. Die Kaliumexkretion<br />

dient zur Unterscheidung von renalen und extrarenalen<br />

Ursachen bei Hyper­ und Hypokaliämie. Bei<br />

Hyperkaliämien weist eine Kaliumausscheidung<br />

40 mmol/l auf eine extrarenale1 Genese<br />

hin.<br />

Empfehlungen: Natrium, pH, Chlorid und Bicarbonat im Urin,<br />

Blutgase, Kaliumbilanz, Anionenlücke.<br />

Methode: Potentiometrischer Test mit Trockenchemie<br />

VK: 1.4% (37 mmol/l), 1.6% (75.1 mmol/l)<br />

Taxpunkte: 2.8<br />

Kälteagglutinin-Titer<br />

Probe: Nativblut, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Nur nach Absprache<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nur bei begründeten Verdacht auf Kälteantikärper<br />

(positiver DAT IgM).<br />

Methode: Hämagglutination<br />

Taxpunkte: 10.1<br />

L-Karnitin (freies und gesamt)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche


Referenzbereich: L­Karnitin freies:<br />

m: 29 ­ 70 µmol/l; f: 22 ­ 66 µmol/l<br />

L­Karnitin gesamt:<br />

m: 47 ­ 106 µmol/l; f: 43 ­ 100 µmol/l<br />

Referenzwerte Kinder:<br />

Freies Karnitin (µmol/l)<br />

1. T.: 7 ­ 34<br />

2­7 T.: 9 ­ 21<br />

8­28 T.: 8 ­ 47<br />

29 T­12 M.: 23 ­ 49<br />

1­5 J.: 26 ­ 58<br />

6­9 J.: 21 ­ 61<br />

10­17 J.: 22 ­ 57<br />

Gesamtkarnitin (µmol/l):<br />

1. T.: 15 ­ 58<br />

2­7 T.: 17 ­ 33<br />

8­28 T.: 16 ­ 58<br />

29 T.­12 M.: 32 ­ 63<br />

1­5 J.: 35 ­ 74<br />

6­9 J.: 33 ­ 79<br />

10­17 J.: 34 ­ 72<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Karnitinmangel beobachtet man bei verschiedenen<br />

Formen von angeborenen Acidurien, bei familiärer<br />

Kardiomyopathie, metabolischen Enzephalopathien,<br />

bei erniedrigtem Muskeltonus, bei Patienten mit<br />

Langzeithämodialyse und bei Muskeldystrophien<br />

(metabolische Muskeldystrophien, M. Duchenne<br />

und M. Becker).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Längere Venenstauung (Anstieg bis 12%).<br />

Methode: Enzymatischer Farbtest<br />

VK: L­Karnitin frei: 4.1 % (18.5 µmol/l)<br />

L­Karnitin gesamt: 20.4 % (76.5 µmol/l)<br />

Literatur: Am. J. Dis. Child. 1987;141:660­665<br />

Taxpunkte: 93<br />

Katecholamine differenziert im Plasma<br />

Probe: EGTA­Plasma plus Glutathion, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Probe sollte gekühlt ins Labor gebracht und innert<br />

45 Min. zentrifugiert werden. Siehe auch Störfaktoren.<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Adrenalin:


<strong>für</strong> die Diagnose und Verlaufsbeurteilung<br />

von Tumoren des sympatho­adrenalen Systems<br />

(Phäochromozytom, Neuroblastom).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Da es bei der Venenpunktion oder beim Übergang<br />

vom Liegen zum Stehen zu Anstiegen der Katecholaminkonzentration<br />

von 50­100% kommt, muss<br />

der Patient vor der Blutentnahme mit durchgespülter<br />

Kanüle mind. 30 min ruhig liegen. Die Blutentnahme<br />

erfolgt in Vacutainer, die als Stabilisatorzusatz<br />

1.95 mmol/l Glutathion und 5.0 mmol/l EGTA<br />

enthalten (spezielle Vacutainer im IKC erhältlich).<br />

Wichtig ist, dass die Blutproben sofort auf Eis gelegt<br />

und ins Labor gebracht werden.<br />

Methode: HPLC – ECD<br />

VK: Adrenalin: 12% (0.4 nmol/l)<br />

Dopamin: 16.3% (0.9 nmol/l)<br />

Noradrenalin: 8.9% (1.6 nmol/l)<br />

Literatur: Crit. Rev. Anal. Chem. 1989;21:1­28<br />

Taxpunkte: 125<br />

194<br />

Katecholamine differenziert im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 100 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin mit Salzsäure 20%­Zusatz im Dunkeln bei<br />

4°C sammeln. Spezielle Urin­Sammelvorschrift +<br />

Diät siehe 2.4.2; c)<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Adrenalin:


Calcium­Antagonisten, ACE­Hemmer) können die<br />

Ausscheidung erhöhen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Sammelfehler, ACE­Hemmer, AT II­Rezeptor­Inhibitoren<br />

und beta­Blocker. Methyldopa kann die Quantifizierung<br />

erschweren.<br />

Empfehlungen: Chromogranin A, Metanephrin, Normetanephrin bei<br />

V.a. Phäochromozytom. Chromogranin A, Vanillinmandelsäure<br />

und Homovanillinmandelsäure bei V.a.<br />

Neuroblastom.<br />

Methode: HPLC – ECD<br />

VK: Adrenalin: 9.3% (80.8 nmol/24h),<br />

6.9% (476 nmol/24h)<br />

Dopamin: 3.1% (597.7 nmol/24h),<br />

6.6 % (3121 nmol/24h)<br />

Noradrenalin: 5.4% (280.2 nmol/24h),<br />

6.9 % (1202 nmol/24h)<br />

Literatur: Ann. Clin. Biochem. 1987;24:494­499<br />

Taxpunkte: 125<br />

Ketamin<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 1 ­ 6 mg/l; Toxisch: >7 mg/l<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 47%<br />

Plasmahalbwertszeit: 1.3 ­ 3 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 5.2% (3.5 mg/l)<br />

Literatur: Therap. Drug Monit. 1995;17:95­100<br />

Taxpunkte: 185<br />

Ketoconazol<br />

Probe: Serum, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: 4 Stunden nach Einnahme der letzten Dosis<br />

Frequenz: Mo/Do<br />

Referenzbereich: Empfehlung <strong>für</strong> die Behandlung des Prostatakarzinoms<br />

mit Hochdosistherapie: >4.0 mg/l, 4 Stunden<br />

nach der Einnahme der letzten Dosis<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antimykotikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 99%<br />

Plasmahalbwertszeit: 3 ­ 8 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 1.8% (4 mg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2001;752:9­16<br />

Taxpunkte: 160<br />

IKC<br />

HAD<br />

195


Kombinierte Färbung: Chloracetat-Esterase und<br />

unspezifische-Esterase (alpha-Naphtyl-Butyrat)<br />

Probe: Blutbilder, KM­Ausstriche, Abklatsch­/Abrollpräp.<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Referenzbereich: Keine Angaben<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Prinzip dieser zytochemischen Färbung wie unter<br />

den Einzelfärbungen beschrieben. Erlaubt die<br />

gleichzeitige Darstellung der spezifischen Enzymaktivität<br />

in Neutrophilen und deren Vorstufen<br />

sowie in monopoietischen Zellen in einem Färbegang.<br />

V.a. bei myelo­monopoietischem Mischbild<br />

gut geeignet (z.B. CMML, AML M4).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Keine bekannt<br />

Methode: Zytochemische Farbung nach Li, Yam und Crosby<br />

Taxpunkte: 32<br />

196<br />

Konkremente<br />

Probe: Stein<br />

Probenentnahme: Spontanabgang oder instrumentelle/operative<br />

Extraktion. Konkrement nicht in Formalin oder Alkohol<br />

aufbewahren, dies verfälscht das Analysenresultat.<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Inzidenz der Urolithiasis beträgt 1:100; im<br />

mittleren Alter gehäuft; die häufigsten Komponenten<br />

sind: Calciumoxalat (ca. 75%), Phosphate<br />

(ca. 13%), Urat­ resp. Harnsäuresteine (ca. 8%),<br />

Artefakte (ca. 3%), Cystin (ca. 1%), alle anderen<br />

sind sehr selten.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Artefakte, z.B. Arzneimittelsedimente oder mutwillige<br />

Fälschungen, wie Kieselsteine, Gips oder<br />

Pflanzensamen.<br />

Methode: Röntgendiffraktion o. Infrarot­Spektroskopie<br />

Literatur: Fortschr. Urol. Nephrol. 1977;262­267<br />

Taxpunkte: 62<br />

Kreatinin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Die Stabilität ist begrenzt, daher umgehend ins<br />

Labor bringen.<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: m: 62 ­ 106 µmol/l<br />

f: 44 ­ 80 µmol/l<br />

Frühgeborene: 25 ­ 91 µmol/l<br />

Reifgeborene: 21 ­ 75 µmol/l


2­12 M.: 15 ­ 37 µmol/l<br />

1­3 J.: 21 ­ 36 µmol/l<br />

3­5 J.: 27 ­ 42 µmol/l<br />

5­7 J.: 28 ­ 52 µmol/l<br />

7­9 J.: 35 ­ 53 µmol/l<br />

9­11 J.: 34 ­ 65 µmol/l<br />

11­13 J.: 46 ­ 70 µmol/l<br />

13­15 J.: 50 ­ 77 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Schlüsselparameter zur Diagnostik der chronischen<br />

Niereninsuffizenz (siehe GFR) und des akuten<br />

Nierenversagens (siehe Tabelle unten). Weitere<br />

Ursachen einer erhöhten Kreatinin­Konzentration<br />

sind: grosse Muskelmasse, und Kreatin­reiche<br />

Ernährung sowie eine eingeschränkte tubuläre<br />

Rückresorption.Relativ zur GFR erniedrigte Kreatinin­Konzentrationen<br />

finden sich bei geringer<br />

Muskelmasse (Kachexie, Anorexie, Amputationen,<br />

Para­ oder Tetraplegie) sowie eingeschränkter<br />

Lebersyntheseleistung.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Cephalosporine führen zu signifikant falsch positiven<br />

Werten. In hämolytischen Proben von Neugeborenen,<br />

Kindern oder Erwachsenen mit HbF–Konzentrationen<br />

>5% (>100 mg/dl HbF) darf das<br />

Creatinin nicht nach der Jaffé­Methode gemessen<br />

werden.<br />

Empfehlungen: Cystatin C<br />

Methode: Jaffé­Methode kin.,Rate­Blanked mit Kompensation<br />

VK: 2.4% (95 µmol/l), 2.3% (337 µmol/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899,<br />

Clin. Lab. 2000;46:53­55, Clin. Chem. Lab. Med.<br />

2001;39:1­448 (Special Supplement), Crit. Care<br />

2004, 8:R204­212; Clin. Chim. Acta 2004;344:137­<br />

148, Am J Kidney Dis 2010;56:486–495,<br />

Taxpunkte: 2.5<br />

Bemerkungen: Zusätzlich wird automatisch die glomeruläre<br />

Filtrationsrate nach der CKD­EPI­Formel geschätzt<br />

und berichtet (Berechnung und Bewertung siehe<br />

unter GFR). Änderungen der Kreatinin­Konzentration<br />

über die Zeit sind Grundlage zur Definition der<br />

Akuten Nierenschädigung nach RIFLE­ oder<br />

AKIN­Krieterien (siehe folgende Grafik ).<br />

IKC<br />

HAD<br />

197


RIFLE-Kategorie Kreatinin/GFR-Kriterien Urinausscheidung<br />

R: Risk Anstieg Kreabasal um Faktor >1.5 oder<br />

Abfall GFR um >25%<br />

I: Injury Anstieg Kreabasal um Faktor >2<br />

Abfall GFR um >50%<br />

F: Failure Anstieg Kreabasal um Faktor > 3<br />

Abfall GFR um >75%<br />

Kreatinin >354µmol/L<br />

+ Anstieg um 44 µmol/L<br />

L: Loss Verlust der Nierenfunktion über > 4<br />

Wochen<br />

E: ESKD End Stage Kidney Disease > 3 Monate:<br />

Terminale Niereninsuffizienz<br />

198<br />

Kreatinin-Clearance<br />

6h<br />

12h<br />

24h<br />

oder Anurie >12h<br />

Probe: Sammelurin+Heparin­Plasma, minimal 5 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin ohne Zusatz sammeln. Urin­Sammelvorschrift<br />

siehe 2.4.1. Zusätzlich ein Heparin­<br />

Plasma Röhrchen abnehmen.<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 80 ­ 120 ml/min<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erniedrigt bei allen Einschränkungen der glomerulären<br />

Filtration. Aber auch eine normale Kreatinin­<br />

Clearance schliesst eine Einschränkung der<br />

glomerulären Filtration nicht mit Sicherheit aus.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Siehe Kreatinin in Plasma und Urin<br />

Empfehlungen: Cystatin C.<br />

Methode: Errechnete Grösse<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 2.5 + 2.5<br />

Kreatinin im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin ohne Zusatz sammeln. Urin­Sammelvorschrift<br />

siehe 2.4.1<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: f: 5.3 ­ 15.9 mmol/24h; m: 7.1 ­ 17.7 mmol/24h<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei Infektionskrankheiten, Diabetes mell.,<br />

Hypothyreose, Akromegalie, sowie bei schweren<br />

körperlichen Belastungen. Erniedrigt bei Hyperthyreose,<br />

Leukosen, Anämien, Niereninsuffizienz,<br />

geringer Muskelmasse.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Cephalosporine führen zu falsch hohen Werten<br />

Empfehlungen: Kreatinin im Plasma <strong>für</strong> Clearance<br />

Methode: Jaffé­Methode kin.,Rate­Blanked mit Kompensation


IKC<br />

VK: 2.9% (5.8 mmol/24h), 2.2% (13 mmol/24h)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 2.5<br />

Kreatinin im Spontanurin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 3.1 ­ 11.5 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Kreatininkonzentration im Urin kann als<br />

Bezugsgrösse <strong>für</strong> die Ausscheidung eines Analyten<br />

(z.B. Albumin, alpha­Amylase) verwendet werden.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Cephalosporine führen zu falsch hohen Werten<br />

Methode: Jaffé­Methode kin.,Rate­Blanked mit Kompensation<br />

VK: 2.9% (5.8 mmol/l), 2.2% (13 mmol/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 2.5<br />

Bemerkungen: Isolierte Kreatinin­Bestimmung im Spontanurin nur<br />

sinnvoll <strong>für</strong> die Normierung der Ausscheidung von<br />

anderen Analyten (z.B. Katecholamine, Proteine).<br />

Für die Bestimmung der renalen Ausscheidungsfunktion<br />

(Glomeruläre Filtrationsrate) ist die<br />

Bestimmung der Kreatinin­Clearance erforderlich.<br />

Kupfer<br />

Probe: Serum (Spuren), minimal 1.5 ml<br />

Probenentnahme: Blut in spezielles Spurenelement­Röhrchen (ohne<br />

Zusatz) abnehmen.<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 11 ­ 24 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei malignen Erkrankungen aller Art, Akutphase,<br />

cholestatischen Prozessen, Gewebsnekrosen,<br />

rheumatischer Arthritis, SLE, Arzneimittel<br />

(Antiepileptika und Ovulationshemmer) und<br />

physiologisch während der Gravidität. Erniedrigt<br />

bei: M. Wilson, Menkes­Syndrom, zystischer<br />

Fibrose, Protein­Verlust­Syndromen (Parenterale<br />

Ernährung).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht beschrieben<br />

Methode: Flammen­Atomabsorptionsspektrometrie<br />

VK: 3.2% (11.8 µmol/l), 2.2% (23.4 µmol/l)<br />

Literatur: J. Clin. Lab. Med. 1987;109:526­531<br />

Taxpunkte: 44<br />

HAD<br />

199


200<br />

Kupfer im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin<br />

Probenentnahme: 24h­Urin ohne Zusatz in speziell gereinigtem<br />

Urin­Gefäss sammeln. Spezielle Urin­Sammelvorschrift<br />

siehe 2.4.2; e)<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 3.9 mmol/kg (>250 µg/g)<br />

Trockengewicht machen das Vorliegen eines<br />

M.Wilson wahrscheinlich. Jedoch werden auch bei<br />

biliären Leberzirrhosen ähnlich hohe Kupferkonzentrationen<br />

im Lebergewebe beobachtet.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Schwermetallkontaminationen<br />

Methode: Atomabsorptionsspektrometrie<br />

VK: 9.3% (8.9 µg/dl)<br />

Literatur: Mayo Medical Laboratories, Test Catalog, Rochester<br />

MN, 2003<br />

Taxpunkte: 155<br />

Bemerkungen: Bitte Proben voranmelden, damit auf Wunsch<br />

Probengefässe (Eppendorfgefäss) zugestellt<br />

werden können. Nach der Punktion: Biopsie sofort<br />

in ein Eppendorfgefäss geben, dann sofort tieffrieren<br />

und per Express (auf Trockeneis) ins IKC<br />

schicken. Biopsie nicht fixieren (auch nicht in<br />

Formalin) und nicht in Alkohol oder NaCl einlegen.<br />

Laktat<br />

Probe: Na­Fluorid Plasma, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Sofort ins Labor bringen, die Stabilität ist sehr<br />

begrenzt!


Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 0.7 ­ 2.1 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei Laktat­Acidosen vom<br />

Typ I: bei schwerer Muskelarbeit, postoperativ,<br />

bei Hyperventilation.<br />

Typ IIa: hypoxämische Acidosen, z.B. bei Herzinsuffizienz,<br />

Schock, Intoxikationen, Herz­Kreislauf­<br />

Versagen.<br />

Typ IIb: unter Biguanid­Therapie, Alkoholintoxikation,<br />

Endocarditis u.a.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Längere Stauung und/oder längere Lagerung<br />

verfälschen das Resultat<br />

Empfehlungen: Blutgasanalyse.<br />

Methode: Kolorim. Test mit Trockenchemie (Bromphenolblau)<br />

VK: 1% (1.3 mmol/l), 1.2% (3 mmol/l)<br />

Literatur: J. Clin. Lab. Anal. 1991;5:86­89<br />

Taxpunkte: 23<br />

Laktat im Liquor<br />

Probe: Liquor (Na­Fluorid), minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Liquor im grauen Vacutainer (mit Fluorid/Oxalat­<br />

Zusatz) sofort nach der Abnahme ins Labor bringen,<br />

die Stabilität ist begrenzt.<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 1.2 ­ 2.1 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bakt. Meningitis: >3.5 mmol/l; Virale Meningitis:<br />


geeignet, wo sie unter spezifischer Therapie rasch<br />

absinkt. Alle anderen Indikationen gelten heute als<br />

obsolet bzw. können durch spezifischere Marker<br />

abgedeckt werden. Stark erhöht bei Patienten mit<br />

megaloblastischer Anämie, disseminiertem Karzinom<br />

und Schock. Mässig erhöht bei Muskelerkrankungen,<br />

nephrotischem Syndrom und Zirrhose.<br />

Eine leicht erhöhte LDH­Aktivität wird <strong>für</strong><br />

Herz­ oder Lungeninfarkt, Leukämie, hämolytische<br />

Anämie und nicht­virale Hepatitis angegeben.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse (LDH­Aktivität wird aus Erythrozyten ins<br />

Plasma freigesetzt). Gammopathie, insbesondere<br />

vom Typ IgM (Waldenström­Makroglobulinämie)<br />

Empfehlungen: Hämolyse: Hämoglobin, Retikulozyten, Haptoglobin;<br />

(Herz)­Muskel: CK (CKMB, Troponin T); Leber: ALT<br />

Methode: UV­Test bei 37°C, optimiert nach DGKC<br />

VK: 2.3% (317 U/l), 1.9% (554 U/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1986;24:409­432,<br />

Clin. Chem. Lab. Med. 2002;40(6):643­648<br />

Taxpunkte: 2.5<br />

Bemerkungen: Sollte durch Bestimmung spezifischerer Enzyme<br />

ersetzt werden.<br />

202<br />

Laktat Dehydrogenase im Liquor (LDH)<br />

Probe: Liquor, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Serum­Röhrchen ohne Zusatz<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei bakterieller und viraler Meningitis, sowie<br />

primären und sekundären Tumoren.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Blutbeimengung verfälscht das Ergebnis<br />

Methode: UV­Test bei 37°C, optimiert nach DGKC<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1986;24:409­432,<br />

Clin. Chem. 1973;19:240<br />

Taxpunkte: 3.2<br />

Laktat Dehydrogenase im Punktat (LDH)<br />

Probe: Punktat, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Gemeinsame Bestimmung von LDH im Plasma und<br />

Punktat ermöglicht Differenzierung von Transsudat<br />

und Exsudat. LDH Plasma / LDH Punktat >0.6<br />

spricht <strong>für</strong> Exsudat.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse verfälscht das Analysenresultat.<br />

Empfehlungen: Nur sinnvoll in Kombination mit Plasma LDH


Lamotrigin<br />

IKC<br />

Methode: UV­Test bei 37°C, optimiert nach DGKC<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1986;24:409­432<br />

Taxpunkte: 3.2<br />

Probe: Serum, minimal 1.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: >5 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antiepileptikum. Die Eliminationshalbwertszeit ist<br />

stark abhängig von der Komedikation.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 55%<br />

Plasmahalbwertszeit: 14 ­ 90 (im Mittel 24 ­ 35) Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 9.8% (16.4 µmol/l)<br />

Literatur: Pharm. Acta Helv. 1995;70:181­186<br />

Taxpunkte: 140<br />

LCT T-13910C<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Laktoseintoleranz wird überwiegend durch primäre<br />

Hypolaktasie, eine verminderte Produktion des<br />

Enzyms Laktase im intestinalen Bürstensaum,<br />

verursacht. Dadurch resultiert ein unphysiologischer<br />

bakterieller Abbau von Laktose, der zu den<br />

klassischen Symptomen Durchfall, Blähungen und<br />

abdominellen Schmerzen führt. Der T­13910C<br />

Polymorphismus oberhalb des strukturellen<br />

Laktasegens (LCT) ist stark mit der Laktoseintoleranz<br />

assoziiert. Dabei hat sich der CC Genotyp als<br />

Prädiktor <strong>für</strong> die Laktoseintoleranz gezeigt.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontamination<br />

Methode: PCR<br />

Literatur: Nat. Genet. 2002;30:233­237, Eur. J. Gastroenterol.<br />

Hepatol. 2005;17:371­376<br />

Taxpunkte: 93 + 61<br />

Bemerkungen: Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe 1.8)<br />

Legionella pneumophila, Antigen Nachweis<br />

Probe: Erststrahlurin<br />

Frequenz: Notfallanalyse (IDNFL)<br />

Referenzbereich: negativ<br />

HAD<br />

203


<strong>Klinische</strong> Info: Das Prinzip der Methode beruht darauf, dass der<br />

Binax Now ® aus einer Membran besteht, die auf<br />

einer Linie mit Kaninchenantikörpern gegen<br />

Legionella pneumophila Serotyp 1 Antigen beschichtet<br />

ist. Wenn Legionelle­Antigen chromatographisch<br />

mit diesem in Kontakt kommt und bindet,<br />

wird dank eines Konjugates eine Linie sichtbar.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Urin muss Raumtemperatur haben<br />

Methode: Siehe <strong>Klinische</strong> Info.<br />

Taxpunkte: 42<br />

Bemerkungen: Wird in der diagnostischen <strong>Hämatologie</strong> als<br />

Leistung des Interdisziplinären Notfalllabors nur<br />

werktags von 19.00 – 08.00 Uhr sowie an Samstagen,<br />

Sonn­ und Feiertagen ab 16.00 – 08.00 Uhr<br />

bestimmt. Ausserhalb dieser Zeiten am <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />

Medizinische Mikrobiologie. Probe muss innerhalb<br />

2 Stunden nach Eingang im Labor erfolgen.<br />

204<br />

Lepirudin-Konzentration (Hirudin)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Routinetest: Mo­Fr. 8:00 ­ 16:00, NF­mässig<br />

nur nach Absprache.<br />

Referenzbereich: Referenzbereich <strong>für</strong> Therapie in i.v.­Applikation:<br />

0,5­1,0 mg/l.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Lepirudin (Refludan ® ) ist ein potenter und spezifischer<br />

Thrombininhibitor; Einsatz zur initialen<br />

Therapie einer Heparin­induzierten Thrombozytopenie.<br />

Messung seiner Antithrombin­Aktivität zur<br />

Überwachung einer Lepirudintherapie («Lepirudin­<br />

Konzentration»).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse, Ikterus oder Lipämie<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 8.9%<br />

Taxpunkte: 45<br />

Leukozyten<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: 3 ­ 9.6 G/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Leukozytenzahl entspricht der summierten<br />

Gruppe der weissen Blutzellen, wobei im engeren<br />

Sinn die Neutrophilen Granulozyten, die Basophilen<br />

und Eosinophilen Granulozyten, die Monozyten und<br />

Lymphozyten hierin enthalten sind. Die Bestimmung<br />

der Leukozytenzahl erfolgt ausschliesslich<br />

durch elektronische Zählgerate.


Erhöhte Werte bei Entzündungen, körperlichen<br />

Anstrengungen, Leukämien, erniedrigte Werte bei<br />

Viruserkrankungen, durch ionisierende Strahlung,<br />

Medikamente.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kernhaltige Erythrozyten (Erythroblasten)<br />

Methode: Flowzyt.­enzymatische Verfahren / Impedanz­<br />

Messung<br />

VK: 2.3% (niedriger Bereich), 1.7% (mittlerer Bereich),<br />

2% (hoher Bereich)<br />

Taxpunkte: 14.6 (HaemV), 9 (HaemII)<br />

Leukozytenzählung in Gelenk-Punktaten<br />

Probe: Gelenk­Punktat, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Entnahme ohne Vakuum, zusätzlich ein Vacutainer<br />

rot (Nativ) (mind.1 ml) mitschicken<br />

Frequenz: Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Keine Angaben<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Zellzahlbestimmung in Gelenkspunktaten kann<br />

Anhaltspunkte über das Vorhandensein einer<br />

Entzündung geben. Die im Gelenkspunktat enthaltene<br />

Gelenksflüssigkeit ist stark viskös und wird<br />

mit Hilfe der Hyaluronsäure verflüssigt, sodass<br />

die Zellzählung am <strong>Hämatologie</strong>analyser durchgeführt<br />

werden kann, ist diese Verflüssigung nicht<br />

möglich, wird die Zellzahl mittels Hämazytometer<br />

durchgeführt.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kernhaltige Erythrozyten, Gallerte, Proteine,<br />

Kristalle<br />

Methode: Zellzahlbestimmung in Hämozytometer<br />

Taxpunkte: 29<br />

Levetiracetam<br />

Probe: Serum, minimal 1.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 29.4 ­ 176.3 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antiepileptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung:


206<br />

Levofloxacin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Nicht definiert<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antibiotikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 30 ­ 40%<br />

Plasmahalbwertszeit: 6 ­ 8 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 5.2% (1 mg/l)<br />

Literatur: Chromatographia 2004;59:543­550<br />

Taxpunkte: 185<br />

Levomepromazin<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Empfohlener Bereich: 0.09 ­ 0.49 µmol/l;<br />

Toxisch: >1.5 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 98%<br />

Plasmahalbwertszeit: 15 ­ 30 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.2% (0.4 µmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Lidocain<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 6.4 ­ 21.3 µmol/l;<br />

Toxisch: >30 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Lokalanästhetikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 64%<br />

Plasmahalbwertszeit: 1.5 ­ 2 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 4.8% (6.4 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1998;713:3­25<br />

Taxpunkte: 185


Lipase<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Alle: 13 ­ 60 U/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nach einer akuten Pankreatitis steigt die Lipaseaktivität<br />

innerhalb von 4­8 Stunden an, erreicht<br />

nach 24 Stunden ihren Höchststand und fällt innerhalb<br />

von 8 bis 14 Tagen wieder ab. Eine Korrelation<br />

zwischen der gemessenen Lipaseaktivität im<br />

Serum und dem Ausmass der Pankreasschädigung<br />

besteht jedoch nicht.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Empfehlungen: In der Diagnostik der Akuten Pankreatitis hat die<br />

Lipase­Aktivität eine geringfügig geringere Sensitivität<br />

als die Pankresamylase, ist aber wegen ihrer<br />

geringeren Beeinflussung durch die Nierenfunktion<br />

etwas spezifischer.<br />

Methode: Enzymatischer Farbtest<br />

VK: 3.3% (22 U/l), 2.7% (45 U/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1992;38:211­215, Clin. Chem.<br />

1993;39:746­756,<br />

Tietz NW. Clinical Guide to Laboratory Tests, 3rd ed.<br />

Philadelphia, Pa: WB Saunders 1995:865.<br />

Taxpunkte: 5<br />

Lipoprotein (a)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Idealwert: 300 mg/l<br />

gelten als unabhängiger Risikofaktor <strong>für</strong> kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall,<br />

bei Vorliegen weiterer prothrombotischer Risikofaktoren<br />

auch <strong>für</strong> venöse Thrombose und Embolie).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Keine bekannt<br />

Methode: Immunnephelometrie<br />

VK: 3.6% (304 mg/l)<br />

Literatur: J. Lab. Med. 2007;31(3):109­124<br />

Taxpunkte: 19.9<br />

IKC<br />

HAD<br />

207


208<br />

Lipoprotein-Elektrophorese<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Wöchentlich nach Bedarf<br />

Referenzbereich: alpha­Lipo(=HDL): 22 ­ 53 %<br />

prä­beta­Lipo(=VLDL): 4 ­ 23 %<br />

beta­Lipo(=LDL): 39 ­ 69 %<br />

Chylomikronen beim nüchternen Gesunden stets<br />

unterhalb der Nachweisgrenze.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Ursprünglich zur phänotypischen Klassifikation der<br />

Hyperlipoproteinämien nach Fredrickson verwendet.<br />

Heute nur noch indiziert zur Diagnose einer Typ III<br />

Hyperlipoproteinämie (Remnant­Dyslipoproteinämie,<br />

Dysbetalipoproteinämie) oder zum Nachweis<br />

von Chylomikronen (Typ I und Typ V Hyperlipoproteinämie;<br />

Chylomikronen im Punktat).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Längere Lagerung führt zu schlechten Trennungen.<br />

Methode: Elektrophorese<br />

VK: alpha­Lipo(=HDL): 4.5 % bei 37 %<br />

beta­Lipo(=LDL): 2.6 % bei 63 %<br />

Literatur: Clin. Chem. 1973;19:737­739<br />

Taxpunkte: 31<br />

Lithium<br />

Probe: Serum, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: 12 Stunden nach Applikation<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.6 ­ 1.2 mmol/l<br />

potentiell toxisch: >1.5 mmol/l<br />

stark toxisch: >2.5 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Psychopharmaka<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 0%<br />

Plasmahalbwertszeit: 20 Std.<br />

Methode: Trockenchemie (Kronenetherazofarbstoff)<br />

VK: 3.3% (0.6 mmol/l), 3.9% (1 mmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1992;38:1049<br />

Taxpunkte: 12.4<br />

Lopinavir<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Wildtyp­Viren: >1.0 mg/l<br />

Viren mit Mutationen: >0.9 mg/l /Mutation<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Virostatikum


Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 98 ­ 99%<br />

Plasmahalbwertszeit: 5 ­ 6 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 9.1% (2.4 mg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2003;788:339­350<br />

Taxpunkte: 160<br />

Lorazepam<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Empfohlener Bereich: 31 ­ 47 nmol/l<br />

Toxisch: >1500 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Tranquilizer<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 12 ­ 16 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 4.4% (0.93 µmol/l)<br />

Literatur: J. Anal. Toxicol. 2002;26:87­93<br />

Taxpunkte: 140<br />

Low Density Lipoprotein (LDL)-Cholesterin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Idealwert:


in, HDL­Cholesterin, Triglyceride und weitere<br />

Risikofaktoren einbezogen werden.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Empfehlungen: Zur Abschätzung des KHK­Risikos auch andere<br />

Risikofaktoren ermitteln (Geschlecht, Alter, Eigenanamnese,<br />

Familiengeschichte <strong>für</strong> frühzeitigen<br />

Herzinfarkt, Rauchen, Diabetes, Blutdruck, Gesamt­<br />

Cholesterin, LDL­Cholesterin, HDL­Cholesterin und<br />

Triglyzeride).<br />

Methode: Errechnete Grösse (Friedewald)<br />

Literatur: European Heart Journal 2011; 32:1769­1818<br />

Taxpunkte: 2.8 + 3.2 + 2.5 (<strong>für</strong> die Bestimmungen von Gesamt­<br />

und HDL­Cholesterin sowie Triglyzeriden; Berechnung<br />

selbst gratis)<br />

210<br />

LUC -large unstained Cells- (absolut; relativ)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Absolut: 0.0­0.4 x10e3/ul;<br />

Relativ: 0.0­4.0 %<br />

Stör- und Einflussfakt.: Peroxydase­Mangel<br />

Methode: Flowzytometrisch­enzymatisches Verfahren<br />

Taxpunkte: 14.6<br />

Lupus Antikoagulans<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Di/Do<br />

Referenzbereich: LA ratio


IKC<br />

Antikörper (Bestimmung in der Abteilung <strong>für</strong><br />

<strong>Klinische</strong> Immunologie der Universität Zürich).<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 2.6%<br />

Taxpunkte: 49<br />

Luteinisierendes Hormon (LH)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: f ­ Follikelphase: 2.4 ­ 12.6 IE/l<br />

f ­ Ovulationsphase: 14 ­ 95.6 IE/l<br />

f ­ Lutealphase: 1 ­ 11.4 IE/l<br />

f ­ postmenopausal: 7.7 ­ 58.5 IE/l<br />

m: 1.7 ­ 8.6 IE/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die LH­Bestimmung ist bei der Frau indiziert zur<br />

Beurteilung von Zyklusstörungen, bei Mann<br />

und Frau zur Sterilitäts­ und Entwicklungsdiagnostik.<br />

Die Bestimmung sollte stets zusammen mit<br />

der Bestimmung von FSH (aus der gleichen Probe)<br />

erfolgen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin­<br />

Dosen (>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme<br />

mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation<br />

erfolgen.<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

VK: 2.3% (11.1 IE/l), 2.2% (50.2 IE/l)<br />

Literatur: Acta Endocrinol. 1993;129(2):121­125<br />

Taxpunkte: 14.8<br />

Luteinisierendes Hormon stimuliert<br />

(siehe Gonadotropin Releasing Hormon-Test, GnRH-Test)<br />

Lymphozyten (absolut; relativ)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Absolut: 1.50­4.00 G/l; Alle: relativ: 25­40 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Bestimmung der Lymphozytenzahl erfolgt<br />

durch elektronische Zählgeräte anhand der Lichtstreu­Eigenschaft<br />

bzw. der Anfärbbarkeit im Peroxidase­Kanal.<br />

Dieser Wert ist erhöht bei viralen Infektionen (z.B.<br />

Mononukleose), Lymphomen, erniedrigte Werte<br />

finden sich bei Chemo­ oder Strahlentherapie.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Peroxydase­Mangel; Ausschwemmung von Erythroblasten;<br />

Ausschwemmung von pathologischen oder<br />

reaktiven Zellen.<br />

HAD<br />

211


212<br />

Lysozym<br />

Methode: Flowzyt.­enzymatische Verfahren / Impedanz­<br />

Messung<br />

Taxpunkte: 14.6<br />

Probe: EDTA­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: 2 EDTA­Röhrchen<br />

Frequenz: Mo­Fr<br />

Referenzbereich: 4 ­ 15.6 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Lysozym ist ein bakteriolytisches Enzym und<br />

kommt in den primären und sekundären Granula<br />

der Neutrophilen vor. Die Lysozymaktivität im<br />

Serum Gesunder wird beim physiologischen Abbau<br />

neutrophiler Granulozyten freigesezt. Eine starke<br />

Erhöhung findet sich bei Akuten Myeloischen<br />

Leukämien mit monoider Differenzierung (AML M4<br />

und M5) sowie bei der Chronisch Myelomonozytären<br />

Leukämie (CMML).<br />

Methode: Radialer­Immunodiffusion Assay<br />

VK: 4% (mittlerer Bereich)<br />

Taxpunkte: 61<br />

Lysergsäurediethylamid qual. im Urin (LSD)<br />

Probe: Spontanurin, minimal 5 ml<br />

Probenentnahme: Spontanurin<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nachweis des Konsums von Lysergsäure­Diethylamid<br />

(LSD)<br />

Stör- und Einflussfakt.: Es ist bei der Probennahme darauf zu achten, dass<br />

es zu keinerlei Manipulationen des Urins kommen<br />

kann. Fentanyl und Ambroxol in therap. Konzentrationen<br />

können zu falsch­positiven LSD­Werten<br />

führen.<br />

Methode: CEDIA (Cloned Enzyme Donor Immunoassay)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1751­1760, National <strong>Institut</strong>e<br />

on Drug Abuse (NIDA) Research Monograph 73<br />

(1986) 30­41<br />

Taxpunkte: 19.4<br />

Magnesium<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Erwachsene: 0.65 ­ 1.05 mmol/l<br />

Kinder: 2­ 4 T.: 0.6 ­ 0.9 mmol/l


5 M.­6 J.: 0.7 ­ 0.95 mmol/l<br />

6­12 J.: 0.7 ­ 0.85 mmol/l<br />

12­20 J.: 0.65 ­ 0.9 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei Dehydratation, Niereninsuffizienz, Abusus<br />

von Mg­haltigen Antazida. Erniedrigt bei<br />

parenteraler Ernährung, Alkoholismus, Diarrhoen,<br />

Nephrotischem Syndrom, Tubulusschädigungen,<br />

Hypoparathyroidismus, Hyperaldosteronismus,<br />

nach längerer Medikation mit Diuretika oder<br />

Laxantien.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse (Freisetzung von Mg aus Erythrocyten);<br />

Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström­Makroglobulinämie)<br />

Methode: Farbtest mit Endpunktmessung (Xylidylblau)<br />

VK: 2.2% (0.85 mmol/l), 2.4% (1.61 mmol/l)<br />

Literatur: Aerztl. Lab. 1989;35:139­145, Klin. Wschr.<br />

1992;104:5­11.<br />

Taxpunkte: 8.7<br />

Magnesium im Liquor<br />

Probe: Liquor, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Serum­Röhrchen ohne Zusatz<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 0.55 ­ 1.23 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erniedrigt bei Meningitis und hirnischämischen<br />

Zuständen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Blutbeimengungen im Liquor verfälschen das<br />

Analysenresultat.<br />

Empfehlungen: Magnesium im Plasma.<br />

Methode: Farbtest mit Endpunktmessung (Xylidylblau)<br />

Literatur: Aerztl. Lab. 1989;35:139­145, Klin. Wschr.<br />

1992;104:5­11.<br />

Taxpunkte: 8.7<br />

Magnesium im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin mit 20% Salzsäure­Zusatz sammeln.<br />

Spezielle Urin­Sammelvorschrift siehe 2.4.2; a)<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 2.5 ­ 8.5 mmol/24h<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zur Abklärung eines Magnesiummangels bei<br />

parenteraler Ernährung oder (schweren) Malabsorptionssyndromen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Die Magnesium­Ausscheidung ist von der Diät<br />

abhängig.<br />

Methode: Farbtest mit Endpunktmessung (Xylidylblau)<br />

IKC<br />

HAD<br />

213


214<br />

VK: 3% (1.9 mmol/24h), 2.3% (4.4 mmol/24h)<br />

Literatur: Klin. Wschr. 1992;104:5­11.<br />

Taxpunkte: 8.7<br />

Magnesium im Spontanurin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 10 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 0.15 ­ 0.75 mmol/mmol Kreat.<br />

Methode: Farbtest mit Endpunktmessung (Xylidylblau)<br />

VK: 3.9% (1.93 mmol/mmol Kreat.),<br />

3.4% (4.41 mmol/mmol Kreat.)<br />

Taxpunkte: 8.7 + 2.5<br />

α-2-Makroglobulin im Spontanurin<br />

Probe: 2. Morgenurin, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Siehe unter Proteinurie­Differenzierung<br />

Methode: Nephelometrie<br />

Literatur: Clin Chem. 2004 Oct;50(10):1834­7<br />

Taxpunkte: 23<br />

Malaria-Ausstrich<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: negativ, bei einem Befall Angabe in ‰<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Ergänzend zum dicken Tropfen wird bei der Frage<br />

nach Malaria, Trypanosomen, Loa Loa, Leishmanien<br />

und Babesien immer ein mikroskopischer<br />

Blutausstrich angefertigt und nach May Grünwald<br />

Giemsa gefärbt. Bei einem Befall werden die<br />

Erreger ausgezählt und in ‰ angegeben.<br />

Methode: Mikroskopische Beurteilung<br />

Taxpunkte: 91<br />

Maprotilin<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.27 ­ 0.47 µmol/l<br />

Toxisch: >1.8 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Tetrazyklisches Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 43 ­ 45 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie


Maraviroc<br />

IKC<br />

VK: 8.7% (0.4 µmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: >0.05 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Virostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 76%<br />

Plasmahalbwertszeit: Ca. 13 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 4% (0.019 mg/l), 2.3% (1.9 mg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B. 2003;788:339­350<br />

Taxpunkte: 160<br />

MCH<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: 26 ­ 34 pg<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Bestimmung erfolgt bei Zählgeräten auf<br />

rechnerischem Wege (Hämoglobin­Konzentration /<br />

Erythrozytenzahl) und entspricht dem mittleren<br />

Hämoglobingehalt in den Erythrozyten. Erniedrigte<br />

Werte bei hypochromer Anämie (Fe­Mangel,<br />

Thalassämie), erhöhte Werte bei hyperchromen<br />

Anämien (Megaloblastäre oder perniziöse Anämie).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kälteagglutinine; Entnahme am Arm mit Infusion.<br />

Methode: Berechnet<br />

VK: 1.3% (niedriger Bereich), 1.1% (mittlerer Bereich),<br />

1.4% (hoher Bereich)<br />

Taxpunkte: 14.6 (HaemV), 9 (HaemII)<br />

MCHC<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: 310 ­ 360 g/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Bestimmung erfolgt bei Zählgeräten auf<br />

rechnerischem Wege (Hämoglobin­Konzentration /<br />

Hämatokrit) und entspricht der mittleren corpuskulären<br />

Hämoglobinkonzentration.<br />

Verminderte Werte bei Anämien (Fe­Mangel,<br />

HAD<br />

215


Thalassämie), erhöht bei hereditärer Sphärozytose<br />

und bei Kälteagglutininen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kälteagglutinine; Entnahme am Arm mit Infusion.<br />

Methode: Berechnet<br />

VK: 1.5% (niedriger Bereich), 1.2% (mittlerer Bereich),<br />

1.6% (hoher Bereich)<br />

Taxpunkte: 14.6 + 9<br />

216<br />

MCV<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: 80 ­ 100 fl<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Wird in elektronischen Zählgeräten anhand der<br />

Lichtstreung bzw. der Widerstandsänderung als<br />

mittleres korpuskuläres Volumen gemessen, wobei<br />

eine entsprechende Volumenverteilungskurve<br />

ermittelt wird. Alternativ kann das MCV berechnet<br />

werden (Hämatokrit / Erythrozytenzahl). Erniedrigte<br />

Werte bei mikrozytärer Anämie (Fe­Mangel, Thalassämie),<br />

erhöhte Werte bei makrozytären Anämien<br />

(Megaloblastäre Anämie), Alkohol, Chemotherapie.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kälteagglutinine; Entnahme am Arm mit Infusion<br />

Methode: Flowzyt.­enzymatische Verfahren / Impedanz­<br />

Messung<br />

VK: 0.7% (niedriger Bereich), 0.6% (mittlerer Bereich),<br />

0.6% (hoher Bereich)<br />

Taxpunkte: 14.6 (HaemV), 9 (HaemII)<br />

Mebendazol<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: 4 Stunden nach der letzten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: WHO Empfehlung <strong>für</strong> Echinococcus: >200 nmol/l<br />

(ideal: >250 nmol/l).<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antihelmintikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: >90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 3 ­ 9 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 7.4% (232 nmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1998;713:3­25<br />

Taxpunkte: 140


Mefenaminsäure<br />

Probe: Serum, minimal 1.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.4 ­ 40 µmol/l; Toxisch: >41 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nichtsteroidales Antiphlogistikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 99%<br />

Plasmahalbwertszeit: 2 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 7.8% (40 µmol/l)<br />

Literatur: Biol. Mass Spectrom. 1991;20:426­430<br />

Taxpunkte: 185<br />

Mepivacain<br />

Probe: Serum, minimal 1.5 ml<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 8.1 ­ 16.2 µmol/l;<br />

Toxisch: >24 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Lokalanästhetikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 78%<br />

Plasmahalbwertszeit: 1.9 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 2.3% (3 µmol/l), 15.9% (12.2 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. 1989;473:325­341<br />

Taxpunkte: 185<br />

Met-Hämoglobin<br />

Probe: Heparin­Vollblut, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: In separatem Röhrchen innert 15 Minuten im Labor!<br />

Nicht kühlen, sondern bei Raumtemperatur lassen.<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle:


218<br />

Literatur: Ann. Intern. Med. 1982;96:615­616<br />

Taxpunkte: 42<br />

Metanephrin + Normetanephrin im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 100 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin mit Salzsäurezusatz (20%) im Dunkeln<br />

bei 4°C sammeln. Spezielle Urin­Sammelvorschrift<br />

+ Diät siehe 2.4.2; c)<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Metanephrin: 380 ­ 1510 nmol/24h<br />

Normetanephrin: 570 ­ 1930 nmol/24h<br />

Anfalls­Urin:<br />

Methanephrin:


Metformin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.1 ­ 1 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antidiabetikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 0%<br />

Plasmahalbwertszeit: 4 ­ 8 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 5.9% (0.1 mg/l), 5.5% (4 mg/l)<br />

Literatur: Ther. Drug Monit. 2009;31:604<br />

Taxpunkte: 185<br />

Methadon-Bestätigung im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Bestätigung eines positiven Screeningtests, bei<br />

fehlender Einnahme von Methadon negativ.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Es ist bei der Probennahme darauf zu achten,<br />

dass es zu keinerlei Manipulationen des Urins<br />

kommen kann.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: Anal. Bioanal. Chem. 2011;400:89­100<br />

Taxpunkte: 110<br />

Methadon qual. im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Spontanurin<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nachweis des Konsums von Methadon. Gemessen<br />

wird der wichtigste Methadonmetabolit EDDP<br />

(2­Ethylidin­1.5­dimethyl­3.3­diphenylpyrolidin) in<br />

Humanurin.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Es ist bei der Probennahme darauf zu achten,<br />

dass es zu keinerlei Manipulationen des Urins<br />

kommen kann.<br />

Methode: CEDIA (Cloned Enzyme Donor Immunoassay)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1986;32:1637­1641<br />

Taxpunkte: 19.4<br />

Methadon und Metabolit (EDDP)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Toxisch: >3230 nmol/l<br />

IKC<br />

HAD<br />

219


<strong>Klinische</strong> Info: Analgetikum, Substitutionstherapeutikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 89%<br />

Plasmahalbwertszeit: 35 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 2.2% (244 nmol/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Pharmacol. 1995;48:361­366<br />

Taxpunkte: 115<br />

Angaben zum Metaboliten EDDP<br />

VK: 7.5% (50 nmol/l)<br />

220<br />

Methanol<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Nur nach Absprache<br />

Referenzbereich: Toxisch: >3.1 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die hohe Toxizität von Methanol ist durch seine<br />

Oxidation zu Formaldehyd und Ameisensäure<br />

bedingt. Letztere führt wegen ihrer schlechten<br />

Ausscheidbarkeit zu einer schweren Azidose.<br />

Für die Behandlung von Patienten mit einer<br />

Methanol­Intoxikation wird auf das Tox­Zentrum<br />

(044/251 51 51) verwiesen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Lösungsmittelhaltige Desinfektionsmittel,<br />

Gelröhrchen<br />

Methode: Gaschromatographie ­ Flammenionisation<br />

VK: 3.6% (9.4 mmol/l)<br />

Literatur: J. Chromat. A 1994;674:25­62<br />

Taxpunkte: 460<br />

Methaqualon qual. im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Spontanurin<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Sedatives Hypnotikum. Nachweis des Konsums<br />

von Methaqualon oder seiner Metaboliten.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Es ist bei der Probennahme darauf zu achten,<br />

dass es zu keinerlei Manipulationen des Urins<br />

kommen kann.<br />

Methode: Homogener Enzym­Immunoassay<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1751­1760<br />

Taxpunkte: 19.4<br />

Methaqualon<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche


Referenzbereich: Therapeutisch: 4 ­ 12 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nachweis des Konsums von Methaqualon<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 80%<br />

Plasmahalbwertszeit: 20 ­ 60 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1751­1760<br />

Taxpunkte: 145<br />

Methotrexat<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Der therapeutische Bereich ist abhängig von der<br />

Indikation und der Art der Kombinationstherapie.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zytostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Starke Ikterie<br />

Proteinbindung: 35 ­ 50%<br />

Plasmahalbwertszeit: 5 ­ 9 Std.<br />

Methode: Fluoreszenz­Polarisations­Immunoassay<br />

VK: 9.1% (0.07 µmol/l), 2.6% (0.4 µmol/l),<br />

4.1% (0.8 µmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1981;27:1575­1579<br />

Taxpunkte: 84<br />

Methylphenidat<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 43 ­ 257 nmol/l;<br />

Toxisch: >2200 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Psychostimulans<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 10 ­ 33%<br />

Plasmahalbwertszeit: 2 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 6.8% (124 nmol/l)<br />

Literatur: Rapid Commun. Mass Spectrom. 2000;14:619­632<br />

Taxpunkte: 140<br />

Metoprolol<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Bei therapierten Patienten nachweisbar, bei<br />

fehlender Medikamentenanamnese nicht<br />

nachweisbar.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Betarezeptorenblocker. Nachweis der Compliance<br />

bei Therapie mit Metoprolol.<br />

IKC<br />

HAD<br />

221


Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: Anal. Bioanal. Chem. 2011;400:89­100<br />

Taxpunkte: 69<br />

222<br />

Mianserin<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Empfohlener Bereich: 0.06 ­ 0.27 µmol/l;<br />

Toxisch: >1.9 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Tetrazyklisches Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 6 ­ 39 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 8.1% (0.06 µmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Midazolam und Metabolit (1-Hydroxy-Midazolam)<br />

Probe: Serum, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.3 ­ 1 µmol/l<br />

Der therapeutische Bereich ist abhängig von der<br />

Indikation und der Art der Kombinationstherapie.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Hypnotikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 97%<br />

Plasmahalbwertszeit: 1.5 ­ 3.5 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 5.3% (0.09 µmol/l), 1.8% (0.92 µmol/l)<br />

Literatur: J. Anal. Toxicol. 2002;26:87­93<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten 1-Hydroxy-Midazolam<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.2 ­ 0.73 µmol/l<br />

VK: 7.8% (0.09 µmol/l)<br />

α-1-Mikroglobulin im Spontanurin<br />

Probe: 2. Morgenurin, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

<strong>Klinische</strong> Info: siehe unter Proteinurie­Differenzierung<br />

Methode: Nephelometrie<br />

Literatur: Clin Chem. 2004 Oct;50(10):1834­7<br />

Taxpunkte: 19.9


Mirtazapin<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 113 ­ 300 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Tetrazyklisches Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 85%<br />

Plasmahalbwertszeit: 20 ­ 40 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 7.9% (132 nmol/l)<br />

Literatur: J. Chromat. B 1999;721:309­316<br />

Taxpunkte: 140<br />

Mitotan<br />

Probe: Serum, minimal 1.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: >14 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zytostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Plasmahalbwertszeit: 432 ­ 3816 Std.<br />

Methode: Gaschromatographie­Massenspektrometrie<br />

VK: 4.6% (22.5 mg/l)<br />

Literatur: Clin. Chimica Acta 1987;170:305­314<br />

Taxpunkte: 99<br />

Moclobemid<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Empfohlener Bereich: 1.1 ­ 3.7 µmol/l;<br />

Toxisch: >40 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 50%<br />

Plasmahalbwertszeit: 2 ­ 4 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 5.5% (5.9 µmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Monozyten (absolut; relativ)<br />

IKC<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

HAD<br />

223


Referenzbereich: Absolut: 0.160­0.95 G/l; Alle: relativ: 3.4­9.0 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Monozyten zirkulieren nur <strong>für</strong> eine kurze Zeit<br />

im peripheren Blut und wandern danach ins<br />

Gewebe, dort entwickeln sie sich zum Makrophagen<br />

und sind zur Phagozytose befähigt.<br />

Dieser Wert ist erhöht, bei Infektionen wie Typhus,<br />

oder Tuberkulose, in der Erholungsphase nach<br />

akuten Infektionen, Chemotherapien oder medikamentös,<br />

erniedrigte Werte finden sich bei der<br />

Haarzell Leukämie und bei der aplastischen<br />

Anämie.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Peroxydase­Mangel; Ausschwemmung von<br />

pathologischen Zellen<br />

Methode: Flowzyt.­enzymatische Verfahren / Impedanz­<br />

Messung<br />

Taxpunkte: 14.6<br />

224<br />

Morphin und Metaboliten (3-glucuronid, 6-glucuronid)<br />

Probe: Na­Fluorid Plasma, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 35 ­ 250 nmol/l<br />

Toxische Symptome werden bei Nicht­Opiatabhängigen<br />

ab 350 nmol/L beobachtet.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Analgetikum. Für die Behandlung von Patienten<br />

mit einer Morphin­Intoxikation wird auf das<br />

Schweiz. Toxikologische Informationszentrum<br />

(044 251 51 51) verwiesen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 35%<br />

Plasmahalbwertszeit: 2 ­ 4 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 2.8% (307 nmol/l)<br />

Literatur: J. Chromat. B 1997;703:115­127<br />

Taxpunkte: 185<br />

Angaben zum Metaboliten Morphin-3-glucuronid<br />

VK: 5.1% (302 nmol/l)<br />

Angaben zum Metaboliten Morphin-6-glucuronid<br />

VK: 5.8% (322 nmol/l)<br />

Moxifloxacin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Nicht definiert<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antibiotikum


Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 45%<br />

Plasmahalbwertszeit: 12 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.8% (0.05 mg/l), 7.2% (1 mg/l), 6.2% (8 mg/l)<br />

Literatur: Chromatographia 2004;59:543­550<br />

Taxpunkte: 185<br />

MR-proADM<br />

Probe: EDTA­Plasma, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Nach Absprache<br />

Referenzbereich: Alle:


226<br />

MTHFR C677T<br />

VK: 2.7% (92.3 pmol/l), 1.8% (474 pmol/l)<br />

Literatur: J. Card. Fail. 2007;13:42­49, J. Am. Coll. Cardiol.<br />

2007;50(20):1973­1980; J Am Coll Cardiol. 2010<br />

May 11;55(19):2062­76<br />

Taxpunkte: 65<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Das Enzym MTHFR dirigiert Folat Spezies sowohl in<br />

Richtung DNA­Synthese als auch in Richtung der<br />

Homocystein­Remethylierung. Der häufige MTHFR<br />

C677T Polymorphismus verringert die Aktivität des<br />

Enzyms und beeinflusst sowohl DNA­Methylierung<br />

als auch Homocystein­Remethylierung. Bei Folatmangel<br />

ist die homozygote TT­Form mit mässig<br />

erhöhten Plasmaspiegeln von Homocystein assoziiert<br />

und stellt einen Risikofaktor <strong>für</strong> Neuralrohrdefekte<br />

und colorektale Tumoren dar. Darüber hinaus<br />

kann sie zu unerwünschten Nebenwirkungen von<br />

Anti­Folat­Medikamenten (z.B. Methotrexat)<br />

prädisponieren. Konsistente Zusammenhänge mit<br />

kardiovaskulärem Risiko sind nicht bekannt. Bei<br />

Patienten mit Niereninsuffizienz ist der TT­Genotyp<br />

unabhängig von der glomerulären Filtrationsrate<br />

mit höheren Homocystein­Spiegeln und kardiovaskulärem<br />

Risiko assoziiert.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontamination<br />

Methode: PCR<br />

Literatur: Anal. Biochem. 1998;255:101­107<br />

Taxpunkte: 93 + 61<br />

Bemerkungen: Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe 1.8)<br />

Mycophenolsäure (MPA)<br />

Probe: EDTA­Plasma, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Jeden Mittwoch<br />

Referenzbereich: Der therapeutische Bereich ist von der Indikation<br />

und der Art der Kombinationstherapie abhängig.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Immunsuppressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Die Kreuzreaktivität zum Hauptmetaboliten<br />

Mycophenolsäure­glucuronid (MPAG) beträgt<br />

weniger als 0.2%.<br />

Proteinbindung: 97%<br />

Plasmahalbwertszeit: 16 ­ 18 Std.


Myoglobin<br />

IKC<br />

Methode: Enzymimmunoassay<br />

VK: 3.7% (1.2 mg/l), 15.3% (7.5 mg/l)<br />

Literatur: Therap. Drug Monit. 1999;21:638­643<br />

Taxpunkte: 55<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: f: 25 ­ 58 µg/l; m: 28 ­ 72 µg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei Myokardinfarkt, Rhabdomyolyse, hereditären<br />

Myopathien, Muskeltraumen aller Art, Niereninsuffizienz.<br />

Da die Halbwertszeit von Myoglobin im<br />

Blut kurz ist (20 Min.) normalisieren sich erhöhte<br />

Spiegel sehr rasch, wenn die Schädigung sistiert<br />

wird. Beim akuten Myokardinfarkt steigt die Myoglobin­Konzentration<br />

bereits ca. 2 Stunden nach<br />

Auftreten der Beschwerdesymptomatik an. Myoglobin<br />

erreicht in Abhängigkeit von therapeutischen<br />

Reperfusionsmaßnahmen die maximale Konzentration<br />

in der Zirkulation 4­12 Stunden nach Infarktbeginn<br />

und normalisiert sich nach ca. 24 Stunden.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse und intramuskuläre Injektionen führen<br />

stets zu einem erhöhten Myoglobinspiegel. Bei<br />

Patienten unter Therapie mit hohen Biotin­Dosen<br />

(>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens<br />

8 Stunden nach der letzten Applikation<br />

erfolgen.<br />

Empfehlungen: Nach Einführung sensitiver Troponin T Tests wird<br />

die Bestimmung des Myoglobins auch zur Diagnostik<br />

des frühen Myokardinfarkts nicht mehr<br />

empfohlen<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

VK: 2.5% (85 µg/l), 3.5% (1101 µg/l)<br />

Literatur: Lab. Med. 1995;19:304­318, Br. Heart J.<br />

1994;71:311­315<br />

Taxpunkte: 29<br />

NAT2 Gen<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Monat<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zu den Medikamenten, die durch NAT2 metabolisiert<br />

werden, gehören Isoniazid, Dapson, Sulfasalazin<br />

und Procainamid. Die metabolisierende Aktivität<br />

von NAT2 zeigt eine polymorphe bimodale Verteilung,<br />

sodass man schnelle und langsame Acetylierer<br />

unterscheidet. In der kaukasischen Bevölkerung<br />

HAD<br />

227


werden schnelle Acetylierer (SA) zu 30­50% gefunden,<br />

während 50­70% der Bevölkerung langsame<br />

Acetylierer (LA) sind. In anderen Ethnien<br />

wurden zwischen 20% in nordafrikanischen und<br />

100% in asiatischen Populationen als schnelle<br />

Acetylierer phänotypisiert. Verschiedene Mutationen<br />

wurden im NAT2 Gen beschrieben, die zu den<br />

zwei Acetylierungsphänotypen führen. Über 98%<br />

der NAT2 Allele in der kaukasischen Bevölkerung<br />

entsprechen den schnellen Acetylierungsallelen<br />

NAT2*4 und NAT2*12A, oder den langsamen<br />

Acetylierungsallelen NAT2*5A, NAT2*5B, NAT2*6A,<br />

NAT2*6B und NAT2*7B. Die Auswertung von<br />

Korrelationsstudien zwischen Genotyp und Phänotyp<br />

erlaubt uns heute, den NAT2 Phänotyp durch<br />

die Genotypisierung vorherzusagen. Wir analysieren<br />

5 Mutationen im NAT2 Gen um die Allelkonstellation<br />

und den Phänotyp zu bestimmen. Indiziert ist<br />

eine Genotypisierung von NAT2 bei Therapieversagen<br />

und Auftreten von Nebenwirkungen unter<br />

Standarddosierung, z.B. Lupus Symptomatik bei<br />

Sulfasalazin­Behandlung oder Hepatotoxizität und<br />

periphere Neuropathie bei Isoniazid­Behandlung.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontamination<br />

Methode: PCR<br />

Taxpunkte: 93 + 61<br />

Bemerkungen: Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe 1.8)<br />

Keine Kostenübernahme durch Krankenkassen<br />

(siehe 1.10)<br />

228<br />

Natrium<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: 90 J.: 132 ­ 146 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Im Plasma erhöht bei Wassermangel durch zu<br />

geringe Aufnahme, zu grosse Verluste (Diarrhöen,<br />

Erbrechen, Fisteln u.a.) oder bei Hyperaldosteronismus.<br />

Erniedrigt bei Wasserretention (z.B. bei<br />

Herzinsuffizienz), Syndrom der inadäquaten<br />

ADH­Ausschüttung oder renale Salzverluste (meist<br />

durch Diuretika).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Pseudohyponaträmie bei ausgeprägter Hypertriglyzeridämie<br />

oder Hyperproteinämie.


IKC<br />

Empfehlungen: Eine Beurteilung der Dysnatriämien erfordert in<br />

der Regel die Kenntnis der Osmolalität (siehe auch<br />

Tabelle dort)<br />

Methode: Ionenselektive Elektrode, indirekte Potentiometrie<br />

VK: 1.4% (114 mmol/l), 1.2% (144 mmol/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 2.5<br />

Natrium im Liquor<br />

Probe: Liquor, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Serum­Röhrchen ohne Zusatz<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 135 ­ 153 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Im Liquor ist die Na­Konzentration erhöht bei<br />

endotoxischen Schäden des ZNS (z.B. bei nephrogener<br />

Enzephalopathie), erniedrigt bei akuten und<br />

subakuten entzündlichen Erkrankungen (Meningitis,<br />

Enzephalitis).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: Ionenselektive Elektrode, indirekte Potentiometrie<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 2.5<br />

Natrium im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 100 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin ohne Zusatz sammeln. Urin­Sammelvorschrift<br />

siehe 2.4.1<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Erwachsene: 40 ­ 220 mmol/24h (Ernährungsabhängig).<br />

Reifgeborene, 7­14 Tage alte Neugeborene weisen<br />

eine Natrium­Clearance von ca. 20% von Erwachsenenwerten<br />

auf.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Ausscheidung im Urin ist wesentlich von der<br />

Aufnahme abhängig und deshalb nur im Rahmen<br />

von Bilanzstudien sinnvoll.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Empfehlungen: Für fraktionelle Natriumexkretion zusätzlich<br />

Natrium und Kreatinin im Plasma, sowie Kreatinin<br />

im Urin bestimmen.<br />

Methode: Potentiometrischer Test mit Trockenchemie<br />

VK: 1.4% (96 mmol/24h), 1.6% (170 mmol/24h)<br />

Literatur: Clin.Chem. 1996;42:105­106<br />

Taxpunkte: 2.5<br />

HAD<br />

229


230<br />

Natrium im Spontanurin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 10 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Erwachsene: 30 ­ 80 mmol/l<br />

Methode: Potentiometrischer Test mit Trockenchemie<br />

VK: 1.4% (96 mmol/l), 1.6% (170 mmol/l)<br />

Taxpunkte: 2.5<br />

Bemerkungen: Ohne Bestimmung anderer Elektrolyte, klinisch<br />

wenig aussagekräftig. Natriumkonzentrationen im<br />

Urin werden von der Diät beeinflusst.<br />

Nelfinavir<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 1 ­ 4 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Virostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: >98%<br />

Plasmahalbwertszeit: 3.5 ­ 5 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 6.8% (1.2 mg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2003;788:339­350<br />

Taxpunkte: 160<br />

Nephritis-Diagnostik (Urinsediment mikroskopisch-visuell)<br />

Probe: Spontanurin, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: Die Beurteilung erfolgt Montag­Freitag, 8­18 Uhr.<br />

Die Probe muss vor 18 Uhr im Labor sein.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: siehe «Urinsediment»<br />

Methode: Mikroskopische Beurteilung<br />

Taxpunkte: 20<br />

Neuronenspezifische Enolase (NSE)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle:


Stör- und Einflussfakt.: Bereits leichte Hämolyse führt zu falsch hohen<br />

Werten.<br />

Methode: Trace (Time Resolved Amplified Cryptate Emission)<br />

VK: 5.8% (10.9 µg/l), 6% (52.7 µg/l)<br />

Literatur: Br. J. Cancer 1996;74:463­467<br />

Taxpunkte: 37<br />

Neutrophile (absolut; relativ)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Absolut: 1.4­8.0 x10e3/ul; Alle: relativ: 40­74 %<br />

(Stabkernige.: 0­20%; Segmentkernige: 30­50%)<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Neutrophilen Granulozyten machen im Normalfall<br />

den grössten Teil der Leukozyten im peripheren<br />

Blut aus und sind <strong>für</strong> die Infektabwehr zuständig.<br />

Erhöhte Werte finden sich bei Infektionen, akuten<br />

Blutungen, malignen Tumoren, Schwangerschaft<br />

und bei Rauchern, erniedrigte Werte bei Sepsis,<br />

Vitamin B12/ Folsäuremangel, Chemotherapie,<br />

Medikamente.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Peroxydase­Mangel; Ausschwemmung von<br />

pathologischen Zellen<br />

Methode: Flowzyt.­enzymatische Verfahren / Impedanz­<br />

Messung<br />

Taxpunkte: 14.6<br />

Nevirapin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Wildtyp­Viren: >3 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Virostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 61%<br />

Plasmahalbwertszeit: 25 ­ 30 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 7.3% (6.3 mg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2003;788:339­350<br />

Taxpunkte: 160<br />

Nilotinib<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis (Talspiegel),<br />

bzw. 3 Stunden nach Einnahme (Spitzenspiegel)<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

IKC<br />

HAD<br />

231


Referenzbereich: Gemäss pharmakokinetischen Studien werden<br />

nach 2x 400 mg/d, Talspiegel zwischen 600 und<br />

1600 µg/l erreicht. Die Spitzenspiegel liegen<br />

abhängig vom Fettgehalt der Nahrung zwischen<br />

800 und 2300 µg/l («fasting») oder zwischen 1400<br />

und 3200 µg/l («high­fat meal»).<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zytostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 98%<br />

Plasmahalbwertszeit: 17 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 1.2% (711 µg/l)<br />

Literatur: J. Chrmatogr. B 2009;877:1982­1996<br />

Taxpunkte: 140<br />

232<br />

Noradrenalin im Plasma (siehe Katecholamine)<br />

Noradrenalin im Urin (siehe Katecholamine)<br />

Norfloxacin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Talspiegel: 0.5 ­ 5 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antibiotikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 10 ­ 15%<br />

Plasmahalbwertszeit: 3 ­ 4 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 4.5% (1 mg/l)<br />

Literatur: Chromatographia 2004;59:543­550<br />

Taxpunkte: 185<br />

NPM1 A+B Mutationsbestimmung, quantitativ<br />

Probe: EDTA­Vollblut / EDTA­Knochenmark, minimal 10 ml<br />

Frequenz: Mo­Fr<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: 50­60% der Patienten mit Akuter Myeloischer<br />

Leukämie (AML) mit normaler Zytogenetik zeigen<br />

eine Mutation von Nukleophosmin (NPM1). Die<br />

häufigste Mutation ist der Typ A, weniger häufig der<br />

Typ B. Es gibt noch weitere, seltenere Mutationstypen.<br />

Liegt die NPM1­Mutation isoliert vor (ohne<br />

zusätzliche positives FLT3­ITD), kann gemäss WHO<br />

2008­Klassifikation die Diagnose einer AML mit


NT-proBNP<br />

IKC<br />

HAD<br />

rekurrenter genetischer Anomalie mit isoliert<br />

mutiertem NPM1 gestellt werden. Dieser Leukämie ­<br />

typ hat eine bessere Prognose, was direkten<br />

Einfluss auf die Therapie haben kann.<br />

Zusätzlich eignet sich der Test zur Verlaufsbeurteilung<br />

der AML unter Therapie.<br />

Methode: RT­PCR<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Männer:<br />


234<br />

Ofloxacin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis (Talspiegel),<br />

bzw. unmittelbar nach Ende der Infusion (Spitzenspiegel)<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Talspiegel: 0.5 ­ 5 mg/l; Spitzenspiegel: 1 ­ 7 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antibiotikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 25%<br />

Plasmahalbwertszeit: 6 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 5.2% (1 mg/l)<br />

Literatur: Chromatographia 2004;59:543­550<br />

Taxpunkte: 185<br />

Olanzapin<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 64 ­ 256 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 93%<br />

Plasmahalbwertszeit: 29 ­ 55 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 6.2% (120 nmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1998;713:3­25<br />

Taxpunkte: 140<br />

Opiat-Differenzierung im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 5 ml<br />

Probenentnahme: Spontanurin<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Bestätigung eines positiven Screeningtests, bei<br />

fehlendem Konsum von Opiaten negativ.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Differenzierung der Opiate und Opioide mit Identifizierung<br />

von 6­0­Monoacetylmorphin (Heroinmetabolit),<br />

Morphin, Codein, Hydrocodon, Dihydrocodein,<br />

Oxycodon, Pethidin, Tramadol, Nalbuphin, Dextropropoxyphen<br />

und verwandten Substanzen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Es ist bei der Probennahme darauf zu achten, dass<br />

es zu keinerlei Manipulationen des Urins kommen<br />

kann.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie


IKC<br />

Literatur: Anal. Bioanal. Chem. 2011;400:89­100<br />

Taxpunkte: 110<br />

Opiate qual. im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Spontanurin<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nachweis des Konsums von Morphin­3­glucuronid,<br />

Ethylmorphin, Diacetylmorphin (Heroin), 6­Acetylmorphin,<br />

Codein, Dihydrocodein, Hydrocodon,<br />

Thebain, Hydromorphon und verwandten Substanzen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Es ist bei der Probennahme darauf zu achten,<br />

dass es zu keinerlei Manipulationen des Urins<br />

kommen kann.<br />

Methode: Kinetic Interaction of Microparticles in Solution<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1751­1760, National <strong>Institut</strong>e<br />

on Drug Abuse (NIDA) Research Monograph 73.<br />

1986<br />

Taxpunkte: 19.4<br />

Opipramol<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Empfohlener Bereich: 0.14 ­ 0.56 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Trizyklisches Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 91%<br />

Plasmahalbwertszeit: 7 ­ 11 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 7.3% (0.43 µmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Osmolalität<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Rasch ins Labor bringen, die Stabilität ist begrenzt.<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Kinder u. Erwachsene: 280 ­ 300 mmol/kg H2O<br />

Neugeborene:<br />

0­1 T.: 275 ­ 300 mmol/kg H2O<br />

2­ 7 T.: 276 ­ 305 mmol/kg H2O<br />

8­28 T.: 274 ­ 305 mmol/kg H2O<br />

HAD<br />

235


<strong>Klinische</strong> Info: Die (theoretische) Osmolalität wird oft berechnet<br />

nach der Formel:<br />

Osmolalität [mmol/kg H2O] = 2 Na + K + Glucose<br />

+ Harnstoff (alle Werte in mmol/l).<br />

Von einer osmotischen Lücke spricht man, wenn<br />

die Differenz zwischen der gemessenen Osmolalität<br />

und der aus den molaren Konzentrationen<br />

errechneten Osmolalität mehr als 6 mosmol/kg<br />

H2O beträgt.<br />

Osmolale Lücke [mmol/kg H2O] = Gemessene<br />

Osmolalität – berechnete Osmolalität. Zur klinischen<br />

Bedeutung siehe Tabelle.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Zu lange Lagerung (ohne Abtrennung der Blutzellen)<br />

führt zu verfälschten Werten.<br />

Empfehlungen: Eine Beurteilung des Wasserhaushaltes erfordert<br />

in der Regel die Kenntnis der Natriumkonzentration<br />

(siehe auch Tabelle oben rechts)<br />

Methode: Gefrierpunkterniedrigung<br />

VK: 1% (302 mmol/kg H2O)<br />

Literatur: Ann. Clin. Biochem. 1987;24:566­571<br />

Taxpunkte: 20<br />

Osmol Na ∆ - Osm Status <strong>Klinik</strong><br />

236<br />

↑ ↑ N<br />

hypertone Dehydration,<br />

Wasserdefizit<br />

enterale, kutane und renale<br />

Wasserverluste<br />

↑ ↓ N water­shift­Hypoatriämie Diab. mell., Urämie<br />

↑ ↓ ↑<br />

↑ ↓ ↑<br />

↓ ↓ N<br />

N ↓ ↑<br />

Osmolalität im Liquor<br />

exogene Hyperosmolalität Alkoholintoxikation, Infusionen<br />

mit hyperosmol. Lösung<br />

idiopathische<br />

Hyperosmolalität<br />

Schock: nicht identifizierte osmot.<br />

Komponenten<br />

hypotone Hyperhydration Leberzirrh., Herzinsuff., SIADH,<br />

Oedeme<br />

Volume displacement Hyperlipidämie, Myelomgradient<br />

effect<br />

Probe: Liquor, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Serum­Röhrchen ohne Zusatz<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 279 ­ 283 mmol/kg H2O<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nur sinnvoll bei paralleler Bestimmung der Plasma­<br />

Osmolalität<br />

Stör- und Einflussfakt.: Blutiger Liquor ungeeignet<br />

Empfehlungen: Plasma­Osmolalität<br />

Methode: Gefrierpunkterniedrigung


IKC<br />

VK: 1% (302 mmol/kg H2O)<br />

Literatur: Ann. Clin. Biochem. 1987;24:566­571<br />

Taxpunkte: 20<br />

Osmolalität im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 100 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin ohne Zusatz sammeln. Urin­Sammelvorschrift<br />

siehe 2.4.1<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Alle: 50 ­ 1200 mmol/kg H2O<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nur in Verbindung mit der Plasma­Osmolalität<br />

sinnvoll, eine fixierte Hypoosmolalität des Urins<br />

zeigt an, dass die Nieren nicht (mehr) konzentrieren<br />

können.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Plasmaexpander, Röntgen­Kontrastmittel u.ä.<br />

Methode: Gefrierpunkterniedrigung<br />

VK: 1% (302 mmol/kg H2O)<br />

Literatur: Am. J. Nephrol. 1986;6:241­245<br />

Taxpunkte: 20<br />

Osmolalität im Spontanurin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 50 ­ 1200 mmol/kg H2O;<br />

nach 24 h ­ Dursten: >700 mmol/kg H2O<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Beurteilung des Konzentrationsvermögens der<br />

Nieren. Sie ermöglicht bei Polyurien eine Unterscheidung<br />

zwischen Wasserdiurese (Polydipsie,<br />

Diabetes insipidus) und osmotischer Diurese (z.B.<br />

durch Glucosurie oder erhöhte Harnstoffexkretion).<br />

Bei einer osmotischen Diurese liegt die Osmolalität<br />

im Spontanurin >400 mmol/kg H2O, eine Osmolalität<br />


238<br />

Osmotische Resistenz der Ec<br />

Probe: 3 EDTA­Vollblut (3 ml) und 1 Heparin­Vollblut<br />

(10 ml)<br />

Probenentnahme: Zusätzlich müssen von einer Kontrollperson<br />

2 EDTA­Vollblut abgenommen werden.<br />

Frequenz: Untersuchung nur auf Anmeldung<br />

Referenzbereich: Das Ergebnis wird in Kurvenform dargestellt und<br />

kommentiert.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Eine Herabsetzung der Resistenz findet sich bei<br />

hereditären erythrozytären Membranopathien<br />

(z.B. Hereditäre Sphärozytose). Bisweilen sieht man<br />

auch eine Verminderung bei Benzolvergiftungen<br />

und Hepatitis.<br />

Eine Erhöhung der Resistenz findet man nach<br />

akuten Blutverlusten infolge Vermehrung von<br />

jungen roten Blutkörperchen, nach Splenektomie<br />

und bei Minorformen der Thalassämie.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (manuell)<br />

Literatur: J. V. Dacie: S. 202 ff<br />

Taxpunkte: 29<br />

Oxalat im Urin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin mit Salzsäure­Zusatz (20%) sammeln.<br />

Spezielle Urin­Sammelvorschrift siehe 2.4.3.; a)<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle:


Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 1.75 ­ 7 µmol/l; Toxisch: >10 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Tranquilizer<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 95%<br />

Plasmahalbwertszeit: 8 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 1.9% (1.08 µmol/l)<br />

Literatur: J. Anal. Toxicol. 2002;26:87­93<br />

Taxpunkte: 140<br />

Oxcarbazepin und Metabolit (Monohydroxy-Oxcarbazepin)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.1 ­ 1.3 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antiepileptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 40%<br />

Plasmahalbwertszeit: 1 ­ 3 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 5.1% (3 µmol/l)<br />

Literatur: J. Clin. Pharm. Ther. 1995;20:229­234<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten Monohydroxy-Oxcarbazepin<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 30 ­ 80 µmol/l<br />

Plasmahalbwertszeit: 11 ­ 15 Std.<br />

VK: 9.2% (96 µmol/l)<br />

Oxidative Lädierbarkeit der Erythrozyten<br />

Frequenz: Untersuchung nur auf Anmeldung<br />

Referenzbereich: Genauere Informationen erhalten Sie bei der<br />

Anmeldung<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bei Mangelzuständen an erythrozytären Enzymen<br />

(v.a. G6PD) können hämolytische Anämien (auch<br />

intermittierend) auftreten. Bei diesen Ursachen der<br />

Hämolyse findet sich eine verminderte oxidative<br />

Lädierbarkeit der Erythrozyten.<br />

Taxpunkte: 225<br />

Oxy-Hämoglobin<br />

Probe: Heparin­Vollblut, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: Heparinisierte Blutgasspritze sofort und auf Eis ins<br />

Labor bringen! Gekühlt bis 1 Std. haltbar. Vor dem<br />

IKC<br />

HAD<br />

239


Transport sicherstellen, dass die Spritze abgeschlossen<br />

ist und keine Luftblasen enthält<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Arteriell: 0.94 ­ 1 Fraktion<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Entspricht bei tiefem Anteil an CO­Hb und Met­Hb<br />

der Sauerstoffsättigung und erlaubt daher die<br />

Beurteilung von Hypoxien aufgrund von Lungenfunktionsstörungen<br />

und/oder Kreislaufstörungen<br />

und/oder Herzfehlern mit Rechts­Links­shunt,<br />

Schock oder maschineller Beatmung.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: Spektralanalyse<br />

VK: 0.2% (0.45 Fraktion), 0.1% (0.92 Fraktion)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1988;34:149­152<br />

Taxpunkte: 42<br />

240<br />

Paliperidon<br />

Probe: Serum, minimal 1.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 50 ­ 150 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 74%<br />

Plasmahalbwertszeit: ca. 23 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 8.3% (47 nmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1997;698:209­216<br />

Taxpunkte: 140<br />

Pankreas-Amylase<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 13 ­ 53 U/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Diagnose und Verlaufskontrolle der akuten Pankreatitis<br />

und von akuten Schüben der chronischen<br />

Pankreatitis. Die Speichelamylase wird nicht erfasst.<br />

Erhöhte Pankreasamylase auch bei Niereninsuffizenz.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Die Restaktivität der Speichel­alpha­Amylase beträgt<br />

ca. 3%. In seltenen Fällen können sehr hohe<br />

Aktivitäten der Speichel­alpha­Amylase zu erhöhten<br />

Messwerten der Pankreas­alpha­Amylase<br />

führen. Bei Patienten mit Makroamylasen können<br />

erhöhte P­Amylasewerte auftreten, da dieser


IKC<br />

Immunkomplex nicht glomerulär filtriert wird. Diese<br />

erhöhte Aktivität erlaubt keine diagnostische<br />

Aussage <strong>für</strong> eine Pankreatitis. Jedoch kann eine<br />

erhöhte Aktivität im Urin eine Pankreatitis, ein<br />

pankreatisches Trauma oder einen Pankreaskarzinom<br />

bestätigen.<br />

Empfehlungen: Alternativ: Lipase (insbesondere bei Niereninsuffizienz<br />

oder Makroamylasämie)<br />

Methode: Enzymatischer Farbtest<br />

VK: 2.2% (38 U/l), 1.1% (93 U/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 3.6<br />

Pankreas-Amylase im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 100 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin ohne Zusatz sammeln. Urin­Sammelvorschrift<br />

siehe 2.4.1<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle:


242<br />

Pankreas-Elastase 1 im Stuhl<br />

Probe: Stuhl<br />

Probenentnahme: Stuhlportion<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Alle: >200 µg/g<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Sensitivster Laborparameter zur Diagnose der<br />

exokrinen Pankreasinsuffzienz, z.B. bei chron.<br />

Pankreatitis oder zystischer Fibrose: dann verminderte<br />

Ausscheidung der Pankreas­Elastase 1.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Der Test wird durch eine Substitution mit Pankreas­<br />

Enzym­Präparaten nicht verfälscht (im Gegensatz<br />

zu Chymotrypsin).<br />

Methode: EIA (Enzym Immuno Assay)<br />

VK: 4.1% (197 µg/g)<br />

Literatur: Lab. Med. 1992;16:427­432<br />

Taxpunkte: 53<br />

Pankreatisches Polypeptid (PP)<br />

Probe: EDTA­Plasma mit Aprotinin, minimal 5 ml<br />

Probenentnahme: Patient muss nüchtern sein. Mind. 5 ml Vollblut in<br />

Vacutainer rosa (Aprotinin). Probe sofort im Eisbad<br />

ins Labor schicken.<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle:


Pankreatisches Polypeptid nach Atropin (PP)<br />

Probe: EDTA­Plasma mit Aprotinin, minimal 5 ml<br />

Probenentnahme: Blutentnahme zur basalen PP­Konzentration. I.v.<br />

Injektion von 1 mg Atropin. Blutentnahmen 30 u.<br />

60 min. nach Injektion zur Konzentrationsmessung<br />

des PP.<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: 50% senken.<br />

Empfehlungen: Gastrointestinale hormonaktive Tumore sezernieren<br />

zum Teil auch Gastrin, Glukagon, Insulin, Pankreatisches<br />

Polypeptid, Vasoaktives Intestinales Peptid,<br />

Chromogranin.<br />

Methode: RIA (Radio Immuno Assay)<br />

VK: 9.9% (348 pg/ml)<br />

Literatur: Peptides 2002 Feb;23:339­48<br />

Taxpunkte: 87.0 / Messergebnis<br />

Pappenheim-Färbung (Standard)<br />

Probe: Blutbilder, Knochenmark­Ausstriche, Tupfpräparate<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Keine Angaben<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Es handelt sich um eine panoptische/panchromatische<br />

Färbung, welche sich das Färbeverhalten der<br />

Giemsa­ und der May­Grünwald­Färbung zunutze<br />

macht, wobei basophile, neutrophile und eosinophile<br />

Strukturen dargestellt werden. Dient als<br />

konventionelle spezifische Färbung zur Darstellung<br />

von Zellen in Blutbildern, Zytologie­, Zellanreicherung­,<br />

Knochenmark­ und Tupfpräparate jeglicher<br />

Gewebe.<br />

Stör- und Einflussfakt.: EDTA schädigt vor allem die Leukozyten. Veränderungen<br />

am Zellkern sind bereits nach 6 Stunden<br />

erkennber.<br />

Methode: Maschinelle Färbung nach Pappenheim<br />

Taxpunkte: 22<br />

Paracetamol (Acetaminophen)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 66 ­ 199 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Eine hepatotoxische Reaktion ist wahrscheinlich,<br />

wenn in einer semilogarithmischen Darstellung<br />

IKC<br />

HAD<br />

243


«Plasmakonzentration (Ordinate) vs. Zeit nach<br />

Einnahme (Abszisse)» die Plasmakonzentration<br />

oberhalb einer Linie 1320 µmol/l bei 4 Stunden und<br />

330 µmol/l bei 12 Stunden liegt. Für die Behandlung<br />

von Patienten mit einer Paracetamol­Intoxikation<br />

wird auf das Schweiz. Toxikologische Informationszentrum<br />

(044/251 51 51) verwiesen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Ikterie­Index >10 bis 20: leichte Störung (Erhöhung<br />

der Konzentration) durch Ikterie möglich.<br />

Ikterie­Index >20: Resultat mit Vorbehalt, da die<br />

starke Ikterie zur Erhöhung der Konzentration<br />

führt. Chromatographische Bestätigung des Resultates<br />

folgt.<br />

Ein Ikterie­Index von 1 entspricht 1 mg/dl oder<br />

17 µmol/l<br />

Proteinbindung: 10 ­ 50%<br />

Plasmahalbwertszeit: 1 ­ 3 Std.<br />

Empfehlungen: Blutgasanalyse und Leberfunktionsparameter<br />

Methode: Enzymatischer Farbtest<br />

VK: 2.4% (59 µmol/l), 1.9% (196 µmol/l)<br />

Literatur: Tietz NW, Textbook of Clin Chem Philadelphia, PA<br />

1986, Dokumentation Roche 2010­12, V7<br />

Taxpunkte: 14.3<br />

244<br />

Parathormon (PTH)<br />

Probe: EDTA­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Rasch ins Labor bringen<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen; intraoperativ<br />

notfallmässig nach Absprache, unbedingt anmelden.<br />

Referenzbereich: Alle: 15 ­ 65 ng/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: PTH ist erhöht bei primärem/sekundärem/tertiärem<br />

Hyperparathyreoidismus, bei malignen Erkrankungen<br />

durch ektopische Produktion. Erniedrigt ist PTH<br />

bei postoperativem (iatrogenem) Hypoparathyreoidismus<br />

(häufigste Ursache), bei angeborenen<br />

Aplasien und Autoimmunerkrankungen (selten). Bei<br />

der Adenomresektion der Nebenschilddrüsen gibt<br />

die interoperative Bestimmung von PTH dem<br />

Chirurgen die Möglichkeit anhand des raschen<br />

PTH­Abfalls die Vollständigkeit der Resektion zu<br />

beurteilen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Längere Lagerung bei Raumtemperatur kann zu<br />

falsch­niedrigen Werten führen. Bei Patienten unter<br />

Therapie mit hohen Biotin­Dosen (>5 mg/Tag)<br />

sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden<br />

nach der letzten Applikation erfolgen.


Paroxetin<br />

IKC<br />

Empfehlungen: Calcium, (Phosphat).<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

VK: 3% (59.5 ng/l), 2.5% (206.2 ng/l)<br />

Literatur: Br. J. Surg. 1990;77:168­172, Surgery<br />

1996;120:954­958<br />

Taxpunkte: 37<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Empfohlener Bereich: 91 ­ 365 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 95%<br />

Plasmahalbwertszeit: 6 ­ 71 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 9.7% (212 nmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1998;713:452­456<br />

Taxpunkte: 140<br />

Pentagastrin-Test (Neuroendokrine Hormone)<br />

Probe: EDTA­Plasma mit Aprotinin, minimal 5 ml<br />

Probenentnahme: Venenkanüle legen und Blutentnahme zur Basal­<br />

Bestimmung (EDTA/Aprotinin). I.v. Bolusinjektion<br />

von 0.5 µg Pentagastrin pro kg Körpergewicht und<br />

2 mg Calcium 10%. Weitere Blutentnahmen 2, 5, 10,<br />

15 und 30 min. nach Injektion. Nach Blutentnahme<br />

Röhrchen auf Eis sofort ins Labor bringen.<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Der Pentagastrin­Test wird bei erhöhten Basalwerten<br />

der neuroendokrinen Hormone/Peptide und<br />

zur Verlaufskontrolle nach Operation eines neuroendokrinen<br />

Tumors angewendet. Im Normalfall<br />

werden Glukagon und das Vasoaktive Intestinale<br />

Polypeptid (VIP) durch Ca­Penta gastrin­Verabreichung<br />

nicht erhöht, während sich das Pankreatische<br />

Polypeptid (PP) um bis das 5­6 fache<br />

erhöht. Erhöhte Hormone/Peptide nach Ca­Pentagastrinstimulation<br />

können auf einen neuroendokrinen<br />

Tumor hinweisen und erfordern eine weitergehende<br />

Abklärung.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Siehe jeweilige Analysen<br />

Taxpunkte: 85 (VIP), 68 (Glukagon)<br />

HAD<br />

245


246<br />

Periodic-Acid-Schiff-Färbung (PAS)<br />

Probe: Blutbilder, Knochenmark­Ausstriche, Tupfpräparate<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

<strong>Klinische</strong> Info: PAS­positive Komplexe finden sich in fast allen<br />

Blutzellen, wobei jedoch Erythroblasten und<br />

Erythrozyten normalerweise durchwegs negativ<br />

sind. Eine positive Anfärbung kann sich beim<br />

Myelodysplastischen Syndrom oder aber der<br />

Erythroleukämie finden und ist ein anerkanntes<br />

Dysplasiezeichen der Erythropoiese.<br />

Methode: Zytochemische Farbung; Mikroskopische Beurteilung<br />

Taxpunkte: 32<br />

Peroxydase-Färbung<br />

Probe: Blutbilder, Knochenmark­Ausstriche, Tupfpräparate<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Referenzbereich: keine Angaben<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Fast alle Zellen des Körpers enthalten Peroxydasen.<br />

Eine spezifische Peroxydase ist die Myeloperoxydase<br />

und kann färberisch in myelomonopoietischen<br />

Zellen nachgewiesen werden. Die Myeloperoxydase<br />

Färbung ist die wichtigste zytochemische Reaktion<br />

<strong>für</strong> die Unterscheidung zwischen akuten myeloischen<br />

und akuten lymphatischen Leukämien. Sie<br />

wird aber auch überall dort eingesetzt, wo ein<br />

myeloischer Ursprung dokumentiert werden<br />

möchte.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Keine bekannt<br />

Methode: Zytochemische Farbung nach Graham Knoll<br />

Taxpunkte: 32<br />

Pethidin<br />

Probe: Serum, minimal 1.5 ml<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.8 ­ 3.2 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Analgetikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 40 ­ 50%<br />

Plasmahalbwertszeit: 3 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 7.6% (2.8 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. 1998;713:3­25<br />

Taxpunkte: 185


Phencyclidin qual. Urin (PCP)<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Spontanurin<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Nachweis des Konsums von Phencyclidin<br />

(PCP, «Angel Dust» oder «Supergras»)<br />

Stör- und Einflussfakt.: Es ist bei der Probenahme darauf zu achten,<br />

dass es zu keinerlei Manipulationen des Urins<br />

kommen kann.<br />

Methode: Kinetic Interaction of Microparticles in Solution<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1751­1760<br />

Taxpunkte: 19.4<br />

Phenobarbital<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 65 ­ 172 µmol/l;<br />

Toxisch: >172 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antiepileptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Starke Ikterie<br />

Proteinbindung: 50%<br />

Plasmahalbwertszeit: 3 ­ 12 Std.<br />

Methode: Fluoreszenz­Polarisations­Immunoassay<br />

VK: 1.3% (41 µmol/l), 0.9% (99 µmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1751­1756<br />

Taxpunkte: 15.9<br />

Phenprocoumon<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 2.2 ­ 18 µmol/l<br />

Die Dosierung von Phenprocoumon muss gemäss<br />

Quick / INR angepasst werden.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antikoagulans<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 99%<br />

Plasmahalbwertszeit: 160 Std.<br />

Empfehlungen: Vitamin K1 zusätzlich bei Therapieresistenz<br />

gegenüber Coumarinen<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 1.6% (6.4 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2000; 26;742:131­42<br />

Taxpunkte: 140<br />

IKC<br />

HAD<br />

247


248<br />

Phenytoin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 20 ­ 80 µmol/l;<br />

Toxisch: >100 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antiepileptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Starke Ikterie<br />

Proteinbindung: 92%<br />

Plasmahalbwertszeit: 12 ­ 36 Std.<br />

Methode: Fluoreszenz­Polarisations­Immunoassay<br />

VK: 2% (24 µmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1751­1760<br />

Taxpunkte: 15.9<br />

pH im Liquor<br />

Probe: Liquor, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Serum­Röhrchen ohne Zusatz<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 7.35 ­ 7.4<br />

Methode: Messung mit Glaselektrode<br />

Taxpunkte: 12.1<br />

pH im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin ohne Zusatz sammeln. Urin­Sammelvorschrift<br />

siehe 2.4.1<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 5 ­ 7.5<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bei gemischter Kost ist der Urin sauer, bei pflanzlicher<br />

Kost neutral bis alkalisch. Diagnostisch<br />

wichtig ist die Messung nur zur Differenzierung der<br />

(seltenen) renalen tubulären Acidosen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: pH ­ Indikatorpapier<br />

Literatur: Klin.­chem. Urindiagnostik, J.P. Colombo, Hrsg.,<br />

Labolife Verlag, Rotkreuz, 1994<br />

Taxpunkte: 1<br />

pH im Spontanurin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: Spontanurin im Urinbecher ins Labor bringen<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 5 ­ 7.5


<strong>Klinische</strong> Info: Bei gemischter Kost ist der Urin sauer, bei pflanzlicher<br />

Kost neutral bis alkalisch. Diagnostisch<br />

wichtig ist die Messung nur zur Differenzierung der<br />

(seltenen) renalen tubulären Acidosen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: pH ­ Indikatorpapier<br />

Literatur: Klin.­chem. Urindiagnostik, J.P. Colombo, Hrsg.,<br />

Labolife Verlag, Rotkreuz, 1994<br />

Taxpunkte: 1<br />

Bemerkungen: Vergleiche auch Tabelle Urinstatus<br />

Phosphat<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Erwachsene: 0.87 ­ 1.45 mmol/l<br />

Kinder:


Referenzbereich: Alle: 5.4 ­ 16.2 ml/min<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Verminderte Phosphat­Clearance bei Nierenversagen,<br />

Hypoparathyreoidismus oder Akromegalie.<br />

Erhöhte Phosphat­Clearance bei Hyperparathyreoidismus,<br />

Phosphatdiabetes, tubuläre Azidose.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Empfehlungen: Calcium, Protein, Chlorid, Kreatinin und Alk. Phosphatase<br />

im Serum.<br />

Methode: Errechnete Grösse<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 3.2 + 3.2<br />

250<br />

Phosphat im Liquor<br />

Probe: Liquor, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Serum­Röhrchen ohne Zusatz<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 0.37 ­ 0.67 mmol/l<br />

Methode: Endpunkt­Methode (Molybdänblau)<br />

Taxpunkte: 3.2<br />

Phosphat im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin mit Salzsäurezusatz (20%) sammeln.<br />

Spezielle Urin­Sammelvorschrift siehe 2.4.2; a)<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 12.9 ­ 42 mmol/24h<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Da die Phosphatausscheidung von der Diät abhängt,<br />

ist eine Standard­Diät Voraussetzung <strong>für</strong> die<br />

Interpretation. Sie ist trotzdem problematisch, da<br />

(in der Regel) unbekannt bleibt, wieviel Phosphat<br />

mit dem Stuhl ausgeschieden wird. Deshalb lassen<br />

sich tubuläre Störungen auf diesem Wege kaum<br />

sicher differenzieren. Gemeinsame Bestimmung<br />

von Phosphat im Plasma und 24h­Urin erlaubt die<br />

Berechnung der Phosphat­Clearance.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Empfehlungen: Zusätzliche Bestimmung von Phosphat im Plasma<br />

<strong>für</strong> die Berechnung der Phosphat­Clearance.<br />

Methode: Endpunkt­Methode (Molybdänblau)<br />

VK: 2.8% (7.61 mmol/24h), 2.1% (15.93 mmol/24h)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899,<br />

J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1986;24:863­869<br />

Taxpunkte: 3.2


Phosphat im Spontanurin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: In Detergenz­freien Behältern sammeln<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Morgenurin:: 12.9 ­ 43.9 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Siehe Phosphat im Sammelurin.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: Endpunkt­Methode (Molybdänblau)<br />

VK: 2.8% (7.61 mmol/l), 2.1% (15.93 mmol/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899,<br />

J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1986;24:863­869<br />

Taxpunkte: 3.2 + 2.5<br />

Pipamperon<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Empfohlener Bereich: 0.27 ­ 1.06 µmol/l;<br />

Toxisch: >1.32 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Plasmahalbwertszeit: 8 ­ 17 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 4.2% (1 µmol/l)<br />

Literatur: Pharm. Acta Helv. 1995;70:181­186<br />

Taxpunkte: 140<br />

Plasminogen Aktivität (fkt.)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: 80 ­ 120 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Proenzym des Plasmins, Aktivierung v.a. durch t­PA<br />

und Urokinase über Kontaktsystem. MG 92 000 D,<br />

Halbwertszeit 2.2 Tage, Synthese in der Leber. Ein<br />

Mangel findet sich bei Hyperfibrinolyse.<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 3.3%<br />

Taxpunkte: 27<br />

PML-RARa quantitativ (long oder short)<br />

Probe: EDTA­Vollblut / EDTA­Knochenmark, minimal 10 ml<br />

Frequenz: Dienstag oder Mittwoch<br />

Referenzbereich: negativ<br />

IKC<br />

HAD<br />

251


252<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Der Test erlaubt die Diagnose der Akuten Myeloischen<br />

Leukämie (AML) mit rekurrenter genetischer<br />

Anomalie vom Typ PML­RARA (gmäss FAB AML<br />

M3) und wird zur Verlaufsbeurteilung der AML<br />

unter und nach Therapie angewendet.<br />

Methode: PCR<br />

Porphobilinogen qual. im Spontanurin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: Spontanurin umgehend im Urinbecher lichtgeschützt<br />

ins Labor bringen.<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei allen Formen einer akuten Porphyrie,<br />

oft auch im symptomlosen Intervall, gelegentlich<br />

auch bei anderen Erkrankungen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Inkorrekte Sammlung (nicht lichtgeschützt) verfälscht<br />

das Analysenresultat<br />

Methode: Watson­Schwartz Test<br />

Literatur: Bulletin SGKC 1990;31:44­48<br />

Taxpunkte: 18.7<br />

Porphobilinogen quant. im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 5 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin ohne Zusatz im Dunkeln bei 4°C sammeln.<br />

Urin­Sammelvorschrift siehe 2.4.1<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: 98%


Plasmahalbwertszeit: 20 ­ 66 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 2.9% (2 mg/l)<br />

Literatur: Mycoses 2006;49:17­22<br />

Taxpunkte: 160<br />

Präalbumin<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 200 ­ 400 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei chron. Hepatitiden, unter der Behandlung<br />

mit Corticoiden, Ovulationshemmern. Erniedrigt<br />

bei Malnutrition (wichtigste Indikation), Fastenkuren,<br />

kachektischen Zuständen, akuten<br />

(schweren) Hepatopathien.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse, Lipidämie<br />

Methode: Immunnephelometrie<br />

VK: 2.9% (173.9 mg/l), 2.5% (247.1 mg/l)<br />

Literatur: New Engl. J. Med. 1982;306:966­969<br />

Taxpunkte: 19.9<br />

Pregnancy Associated Plasma Protein A (PAPP-A)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle:


254<br />

Primidon<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 23 ­ 55 µmol/l; Toxisch: >70 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antiepileptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Starke Ikterie<br />

Proteinbindung: 0 ­ 20%<br />

Plasmahalbwertszeit: 8 Std.<br />

Methode: Fluoreszenz­Polarisations­Immunoassay<br />

VK: 3.7% (13 µmol/l), 2.7% (36 µmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1751­1760<br />

Taxpunkte: 84<br />

Procalcitonin (PCT)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Differentialdiagnose bei Verdacht auf Infektionen<br />

der unteren Atmungsorgane:<br />

0.5 µg/l Verdacht auf bakterielle Infektion<br />

Diagnose bei systemischer bakterieller Infektion/<br />

Sepsis:<br />

10.0 µg/l hohe Wahrscheinlichkeit einer<br />

schweren Sepsis<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Gesunde Personen haben nicht nachweisbare<br />

PCT­Spiegel im Plasma. Bei systemischen bakteriellen,<br />

parasitären und fungalen Infekten lassen sich<br />

dagegen hohe Mengen von PCT im Plasma nachweisen.<br />

Da PCT nicht zu hormonell aktivem<br />

Calcitonin abgebaut wird, sind die Calcitoninspiegel<br />

unverändert. Im Gegensatz zu IL­6 und CRP<br />

reagiert PCT wesentlich spezifischer auf systemische<br />

Infektionen und Sepsis. PCT steigt 2­4 h nach<br />

Induktion an, die Halbwertszeit beträgt ca. 24 h, ein<br />

Ansprechen auf Therapie spiegelt sich rasch im<br />

Absinken des PCT­Spiegels. Als mögliche Indikatio­


nen ergeben sich daraus: PCT als Marker <strong>für</strong><br />

generalisierte Infektion. DD bakterielle vs. andere<br />

Ätiologie bei ARDS, akuter Pankreatitis, Meningitis.<br />

DD bakterieller Infekt vs. Abstossungsreaktion /<br />

viraler Infekt bei Transplantierten. Marker <strong>für</strong><br />

Infektion bei Immunsupprimierten (Neutropenie,<br />

Myeloablation, AIDS).<br />

CAVE: Ursachen nicht infektionsbedingter PCT­<br />

Erhöhungen: Polytrauma und grosse chirurgische<br />

Eingriffe (transient bis 5 µg/l). C­Zell­Karzinom<br />

der Schilddrüse und kleinzelliges Bronchialkarzinom.<br />

Bei Neugeborenen sind in den ersten<br />

48 Stunden PCT­Werte bis 21 µg/l physiologisch.<br />

CAVE: Lokale Infektionen der Niere können hohe<br />

PCT­Spiegel verursachen, ohne dass eine generalisierte<br />

Infektion vorliegt!<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin­<br />

Dosen (>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme<br />

mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation<br />

erfolgen.<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

VK: 1.7% (0.49 µg/l), 1.6% (9.77 µg/l)<br />

Literatur: Meisner, M. Procalcitonin, 3rd ed. Stuttgart, Thieme<br />

Vlg 2000<br />

Taxpunkte: 84<br />

Progesteron<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: m: 0.7 ­ 4.3 nmol/l<br />

f ­ Follikularphase: 0.6 ­ 4.7 nmol/l<br />

f ­ Ovulationsphase: 2.4 ­ 9.4 nmol/l<br />

f ­ Lutealphase: 5.3 ­ 86 nmol/l<br />

f ­ postmenopausal: 0.3 ­ 2.5 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Im Rahmen der Fertilitätsdiagnostik wird die<br />

Bestimmung von Progesteron zur Beurteilung der<br />

Lutealphase eingesetzt. Erhöhte Werte bei Ovarialtumoren,<br />

Blasenmole und angeborenen oder<br />

erworbenen Formen des androgenitalen Syndroms.<br />

Erniedrigte Werte bei Ovulationsstörungen und<br />

Hypogonadismus.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin­<br />

Dosen (>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme<br />

mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation<br />

erfolgen.<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

IKC<br />

HAD<br />

255


256<br />

Prolaktin<br />

VK: 3.2% (25.5 nmol/l), 5.1% (58.2 nmol/l)<br />

Literatur: Acta Endocrinol. 1993;129:121­125<br />

Taxpunkte: 19.3<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Blutentnahme zwischen 8­10 Uhr<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: w (nicht schwanger): 4.8 ­ 23.3 µg/l;<br />

m: 4 ­ 15.2 µg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zur Differentialdiagnose von Infertilität, Zyklusstörungen,<br />

Hirsutismus, Galaktorrhoe bei Frauen und<br />

des Hypogonadismus bei Männern. Erhöhte Werte<br />

bei Prolaktinom, funktioneller Hyperprolaktinämie,<br />

bei primärer Hypothyreose und bei schwerer<br />

Niereninsuffizienz sowie Makroprolaktinämie (siehe<br />

unten). Erniedrigte Werte bei Hypophyseninsuffizienz<br />

und unter Dopaminantagonistentherapie.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin­<br />

Dosen (>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme<br />

mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation<br />

erfolgen.<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

VK: 2.1% (10.5 µg/l), 1.8% (39 µg/l)<br />

Literatur: Ann. Clin. Biochem. 1990;27:542­550, Juhl UM et<br />

al. Important Facts on Reproduction Medicine/<br />

Fertility Diagnosis, Questions and Answers. 1994.<br />

Boehringer Mannheim<br />

Taxpunkte: 14.8<br />

Bemerkungen: Prolaktin tritt in 3 unterschiedlichen Formen im<br />

Serum auf. Die monomere, biologisch und immunologisch<br />

aktive Form überwiegt mit ca. 80%, die<br />

dimere Form (»big Prolaktin») ist biologisch inaktiv<br />

und kommt zu 5­20% vor, die tetramere Form<br />

(»Makroprolaktin») mit niedriger biologischer<br />

Aktivität findet sich zu 0,5­5% im Serum. Der<br />

Assay detektiert auch big Prolaktin und Makroprolaktin.<br />

Diese können jedoch mit PEG gefällt werden,<br />

um im Überstand die aktiven monomeren Prolaktinformen<br />

zu messen. Wir bieten die Bestimmung<br />

von Prolaktin nach PEG­Präzipitation auf Anfrage<br />

an, wenn klinisch eine idiopathische Hyperprolaktinämie<br />

vorliegt. Dabei ist zu beachten, dass<br />

Prolaktin physiologischerweise durch Schwangerschaft,<br />

Stress, Schmerzen, exzessive körperliche<br />

Betätigung und Brustmanipulationen ansteigt und


Makroprolaktin (Prolaktin nach PEG)<br />

IKC<br />

HAD<br />

diese Faktoren ausgeschlossen werden sollten.<br />

Richten Sie Ihre Anfrage <strong>für</strong> einen Ausschluss der<br />

Makroprolaktinämie innerhalb von vier Tagen nach<br />

Erhalt des fraglichen Prolaktin­Befundes an das<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Klinische</strong> <strong>Chemie</strong> (044/255 22 68),<br />

damit die Wiederfindung aus der schon vorhandenen<br />

Probe durchgeführt werden kann.<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Wiederfindung >60% vorwiegend monomeres<br />

Prolaktin<br />

Wiederfindung 40 ­ 60% enthält monomeres<br />

und Makroprolaktin<br />

Wiederfindung 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme<br />

mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation<br />

erfolgen.<br />

Empfehlungen: Weitere Information siehe Prolaktin im Serum.<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

Literatur: Dokumentation Roche<br />

Taxpunkte: 14.8<br />

Promazin<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.35 ­ 1.41 µmol/l;<br />

Toxisch: >5.4 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 90 ­ 95%<br />

Plasmahalbwertszeit: 2 ­ 35 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.4% (1 µmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Propafenon<br />

Probe: Serum, minimal 1.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

257


Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.3 ­ 5.9 µmol/l; Toxisch: >6 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antiarrhythmikum. Bei langsamen Metabolisierern<br />

des CYP2D6 ist die Halbwertszeit auf 12 ­ 16 Stunden<br />

verlängert.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 87 ­ 97%<br />

Plasmahalbwertszeit: 5 ­ 7 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.4% (4.4 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1998;713:3­25<br />

Taxpunkte: 140<br />

258<br />

Propranolol im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Bei therapierten Patienten nachweisbar, bei<br />

fehlender Medikamentenanamnese nicht<br />

nachweisbar.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Betarezeptorenblocker. Nachweis der Compliance<br />

bei Therapie mit Propranolol.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: Anal. Bioanal. Chem. 2011;400:89­100<br />

Taxpunkte: 69<br />

Prostata spez. Antigen (PSA total)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle:


IKC<br />

Empfehlungen: Geringe Vermehrung nach Prostata­Massage durch<br />

Palpation (daher sollte die Blutentnahme grundsätzlich<br />

vor der körperlichen Untersuchung stattfinden)<br />

oder Velofahren; ferner wird eine 3­tägige<br />

sexuelle Karenz empfohlen.<br />

Methode: Chemilumineszenz­Enzymimmunoassay,<br />

3. Generation<br />

VK: 9.6% (0.03 µg/l), 4% (3.8 µg/l), 2.6% (8.5 µg/l)<br />

Literatur: The Oncologist 2008;13:299­305, Am. J. Prev. Med.<br />

2008;34:164­170, NEJM 2009;360:1310­1319, Clin.<br />

Chem. 1994;40:407­410<br />

Taxpunkte: 11.8<br />

Bemerkungen: Bei der Anforderung «PSA, total» wird nur das<br />

Gesamt­PSA bestimmt.<br />

Bei der Anforderung «PSA, Stufendiagnostik» wird<br />

Freies­PSA automatisch bestimmt, wenn PSA<br />

gesamt >2.5 µg/l und


260<br />

Falsch pathologische Befunde möglich bei laufender<br />

Therapie mit Vitamin K­Antagonisten, bei<br />

Vitamin K­Mangel oder im akuten Stadium nach<br />

Thromboembolien. Daneben verminderte Protein<br />

C­Aktivität z.B. bei Hepatopathie mit Synthesestörung,<br />

Asparaginasetherapie, Verbrauchskoagulopathie<br />

und Sepsis, Dilutions­ und Verlustkoagulopathie,<br />

ausgedehnter Verbrennung, Polytrauma<br />

oder Inhibitor (Lupus Antikoagulans) möglich.<br />

Empfehlungen: Quick<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 4.4%<br />

Taxpunkte: 52<br />

Protein S (funkt.)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: m. 60 ­ 120%, f. 50 ­ 120%<br />

<strong>Klinische</strong> Info: <strong>Klinische</strong> Bedeutung siehe bei «freies Protein S».<br />

Elektive Bestimmung immer zusammen mit<br />

totalem und freiem Protein S im Rahmen einer<br />

Thrombophilieabklärung. Falsch pathologische<br />

Befunde möglich bei laufender Therapie mit<br />

Vitamin K­Antagonisten, bei Vitamin K­Mangel oder<br />

im akuten Stadium nach Thromboembolien. Die<br />

häufige FV Leiden­Mutation kann eine falsch­niedrige<br />

Protein S­Aktivität vortäuschen. Hohe Heparinkonzentrationen<br />

können die Gerinnungszeit<br />

verlängern und eine höhere Protein S­Aktivität<br />

vortäuschen. Antiphospholipid­Antikörper können<br />

zu falsch hohen oder niedrigen Werten führen.<br />

Empfehlungen: Mitbestimmung von Quick/INR, totalem und freiem<br />

Protein S<br />

VK: 12.7%<br />

Taxpunkte: 45<br />

Protein S (frei)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: m: 60 ­ 120 %; f: 50 ­ 120 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Cofaktor des aktivierten Protein C mit Inhibitorfunktion<br />

im Gerinnungssystem. Ein konstitutiver Protein<br />

S­Mangel ist selten (0,2­0,5% der Normalbevölkerung)<br />

und geht mit einer Thromboseneigung einher;<br />

elektive Bestimmung immer zusammen mit<br />

totalem und funktionellem Protein S im Rahmen


IKC<br />

einer Thrombophilieabklärung. Falsch pathologische<br />

Befunde möglich bei laufender Therapie mit<br />

Vitamin K­Antagonisten, bei Vitamin K­Mangel oder<br />

im akuten Stadium nach Thromboembolien.<br />

Daneben Einfluss u.a. von Schwangerschaft und<br />

Wochenbettszeit, Ovulationshemmern, erhöhtem<br />

Verbrauch bei disseminierter intravasaler Gerinnung<br />

oder Sepsis, chronisch­entzündlichen<br />

Darmerkrankungen, Asparaginasetherapie möglich.<br />

Empfehlungen: Mitbestimmung von Quick/INR, totalem und<br />

funktionellem Protein S<br />

Methode: ELISA (Enzyme Linked Immuno Sorbent Assay)<br />

VK: 10.5% (mittlerer Bereich)<br />

Taxpunkte: 60<br />

Protein S (total)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: 60 ­ 120 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: <strong>Klinische</strong> Bedeutung siehe bei «freies Protein S».<br />

Elektive Bestimmung immer zusammen mit<br />

funktionellem und freiem Protein S im Rahmen<br />

einer Thrombophilieabklärung. Die alleinige<br />

Bestimmung des totalen Protein S erlaubt keine<br />

Beurteilung, wie viel funktionsfähiges Protein S zur<br />

Verfügung steht.<br />

Empfehlungen: Mitbestimmung von Quick, freiem und funktionellem<br />

Protein S<br />

Methode: ELISA (Enzyme Linked Immuno Sorbent Assay)<br />

VK: 10.6%<br />

Taxpunkte: 60<br />

Protein total<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Erwachsene: 66 ­ 87 g/l<br />

Nabelschnur: 48 ­ 80 g/l<br />

Frühgeborene: 36 ­ 60 g/l<br />

1 W.: 44 ­ 76 g/l<br />

7 M.­1 J.: 51 ­ 73 g/l<br />

1­2 J.: 56 ­ 75 g/l<br />

3­18 J.: 60 ­ 80 g/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Hyperproteinämie bei Überproduktion durch<br />

Plasmazellerkrankung (Myelom, Makroglobulinämie<br />

etc.). Hypoproteinämie bei renalen (nephrotisches<br />

Syndrom) oder gastro­intestinalen Verlusten<br />

HAD<br />

261


(Sprue), schweren Verbrennungen und Kwashiorkor<br />

(akuter Proteinmangel) oder bei mangelhafter<br />

Proteinsynthese (vor allem bei Leberversagen).<br />

Cave Pseudohypoproteinämie bei Überwässerung<br />

(z.B.dekompensierte Herzinsuffizienz) und Pseudohyperproteinämie<br />

bei Dehydratation.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Gammopathie, insbesondere vom Typ IgM (Waldenström­Makroglobulinämie)<br />

Empfehlungen: Hämatokrit <strong>für</strong> den Ausschluss von Störungen<br />

des Wasserhaushaltes als Ursache einer Dysproteinämie.<br />

Serumeiweisselektrophorese.<br />

Methode: Biuret­Reaktion<br />

VK: 1.8% (50 g/l), 1.6% (63 g/l)<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 2.5<br />

262<br />

Protein-Elektrophorese<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Albumin: 58 ­ 72 %<br />

α1­Globuline: 1 ­ 4 %<br />

α2­Globuline: 7 ­ 13 %<br />

β­Globuline: 7 ­ 13 %<br />

γ­Globuline: 8 ­ 16 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Mit dem Verfahren können grobe Dysproteinämien<br />

und/oder Paraproteinämien (qualitativ) identifiziert<br />

werden. Bei entsprechendem Verdacht ist die<br />

quantitative Bestimmung einzelner Proteine und/<br />

oder Immunfixation angezeigt.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Mangelhafte Gerinnung (Fibrinogen), Hyperlipämie,<br />

Hämolyse<br />

Methode: Elektrophorese<br />

VK: Albumin: 1.5 % bei 67 %<br />

α1­Globuline: 2.3 % bei 3.7 %<br />

α2­Globuline: 3.0 % bei 8.7 %<br />

β­Globuline: 3.6 % bei 9.1 %<br />

γ­Globuline: 3.0 % bei 11.3 %<br />

Literatur: Clin. Lab. Med. 1986;6:403­426<br />

Taxpunkte: 31<br />

Protein total im Spontanurin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle:


Resultat schliesst eine Mikroalbuminurie nicht aus.<br />

Eine erhöhte Protein­Ausscheidung muss (differenziert)<br />

abgeklärt werden.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Artifizielle Trübungen und Verfärbungen<br />

Empfehlungen: Bei Diabetes mellitus oder art. Hypertonie: Screening<br />

auf Nephropathie durch Albumin im Urin<br />

(«Mikroalbuminurie»).<br />

Methode: Turbidimetrie mit Benzethoniumchlorid<br />

VK: 3.5% (0.17 g/l), 1.8% (0.58 g/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1986;32:1551­1554<br />

Taxpunkte: 8.7 + 2.5<br />

Protein total im Liquor<br />

Probe: Liquor, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Serum­Röhrchen ohne Zusatz<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 0.2 ­ 0.4 g/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Eine erhöhte Proteinkonzentration im Liquor wird<br />

oft verursacht durch mechanische Traumen, die<br />

zum Übertritt von Blut resp. Plasma (­Komponenten)<br />

in den Liquorraum führen. Weiter durch<br />

erhöhte Schrankenpermeabilität, welche häufig von<br />

entzündlichen Prozessen, Hirntumoren oder<br />

Hirninfarkten verursacht wird.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Blutiger Liquor ist ungeeignet, Fluorid, Oxalat<br />

Empfehlungen: Protein im Plasma<br />

Methode: Turbidimetrie mit Benzethoniumchlorid<br />

VK: 2% (0.35 g/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1989;35:1766­1770<br />

Taxpunkte: 8.7<br />

Protein total im Punktat<br />

Probe: Punktat, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Differenzierung Exsudat / Transsudat. Ein Quotient<br />

Protein im Plasma / Protein im Punktat >0.5 spricht<br />

<strong>für</strong> Exsudat; ein Quotient Protein im Plasma / Pro ­<br />

tein im Punktat


264<br />

Amylase, Cholesterin, Triglyzeride, Glukose, LDH,<br />

CEA).<br />

Methode: Biuret­Reaktion<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1992;30:881­899<br />

Taxpunkte: 8.7<br />

Protein total im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin ohne Zusatz sammeln. Urin­Sammelvorschrift<br />

siehe 2.4.1<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle:


Parameter Referenzwert<br />

KreatininUrin 3.1 ­ 11.5 mmol/l<br />

AlbuminUrin < 20 mg/g Krea<br />

TransferrinUrin < 2.0 mg/g Krea<br />

IgGUrin < 10 mg/g Krea<br />

alpha1­MikroglobulinUrin < 11.2 mg/g Krea (18­40 J.)<br />

< 19.4 mg/g Krea (>40 J.)<br />

alpha2­MakroglobulinUrin < 7 mg/g Krea<br />

Beurteilung Urinproteindifferenzierung:<br />

Kriterien Beurteilung<br />

Alle Werte im Normbereich Unauffälliger Urinbefund<br />

AlbuminUrin ↑ oder TransferrinUrin ↑ oder<br />

(AlbuminUrin + TransferrinUrin) ↑<br />

AlbuminUrin ↑ + (TransferrinUrin ↑) + IgGUrin ↑ wobei<br />

IgGUrin / AlbuminUrin 0.03<br />

IKC<br />

HAD<br />

Selektive glomeruläre Proteinurie<br />

Selektive glomeruläre Proteinurie<br />

Nicht­selektive glomeruläre<br />

Proteinurie<br />

α1­MikroglobulinUrin ↑ Tubuläre Proteinurie<br />

AlbuminUrin ↑ + (IgGUrin ↑ ) + α1­MikroglobulinUrin ↑<br />

wobei α1­MikroglobulinUrin / AlbuminUrin >0.1<br />

AlbuminUrin ↑ + (IgGUrin ↑) + α1­MikroglobulinUrin ↑<br />

wobei α1­MikroglobulinUrin / AlbuminUrin 0.02<br />

Prothrombin G20210A<br />

Mischproteinurie<br />

Glomeruläre Proteinurie<br />

Verdacht auf postrenale Proteinurie<br />

Probe: EDTA­Vollblut<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Wildtyp<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zweithäufigste hereditäre Thrombophilie, Vorkommen<br />

bei rund 2% der kaukasischen Normalbevölkerung<br />

und 5­6% der Patienten mit einer ersten<br />

venösen Thromboembolie. Elektive Bestimmung im<br />

Rahmen einer Thrombophilieabklärung; kein<br />

funktioneller Screeningtest verfügbar.<br />

Methode: PCR<br />

Taxpunkte: 93<br />

Psilocin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Psilocin ist ein Inhaltsstoff verschiedener Rauschpilze<br />

(«Zauberpilze», «Magic Mushrooms», «Payotl»),<br />

der im Urin ausgeschieden wird und als Parameter<br />

265


<strong>für</strong> den Nachweis des Konsums von Rauschpilzen<br />

benützt wird.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: Anal. Bioanal. Chem. 2011;400:89­100<br />

Taxpunkte: 110<br />

266<br />

Pyrazinamid<br />

Probe: Serum, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Bestimmung der Spitzenspiegel. Aufgrund einer<br />

hohen interindividuellen Variabilität der Absorption<br />

empfehlen wir, bei der ersten Untersuchung 2, 4<br />

und 6 Stunden nach der Einnahme der Medikamente<br />

eine Blutentnahme zu machen.<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Spitzenspiegel (ca. 2 Std. nach Einnahme):<br />

30 ­ 75 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Tuberkulostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: ca. 50%<br />

Plasmahalbwertszeit: 6 ­ 10 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 2.6% (30 mg/l)<br />

Literatur: J Chromatogr B 2009;877:1698­704<br />

Taxpunkte: 185<br />

Pyruvat<br />

Probe: Na­Fluorid VB, minimal 5 ml<br />

Probenentnahme: Die Probe muss sofort nach der Entnahme auf Eis<br />

ins Labor gebracht werden! Probe auf Eis gekühlt<br />

transportieren!<br />

BITTE VORHER TELEFONISCH ANMELDEN!<br />

Frequenz: Untersuchung nur auf Anmeldung<br />

Referenzbereich: Alle: 30 ­ 80 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei terminalen Hepatopathien, Herzinsuffizienz,<br />

Vergiftungen mit Schwermetallen, diabetischer<br />

Ketoazidose, Reye Syndrom und bei Beriberi.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Die Patientenvorbereitung ist kritisch, schon<br />

geringe Muskelarbeit senkt die Pyruvatkonzentration<br />

im Blut.<br />

Methode: Enzymatischer Test<br />

VK: 1.7% (186 µmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1967;13:314­325<br />

Taxpunkte: 37


Quetiapin<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 261 ­ 1305 nmol/ll<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 83%<br />

Plasmahalbwertszeit: 7 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3% (402 nmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1998;713:3­25<br />

Taxpunkte: 140<br />

Quick / INR<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: 70 ­ 120 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Globaltest des extrinisischen Systems. Zusätzlich<br />

wird immer die INR (International Normalized Ratio)<br />

angegeben; INR­Werte sind allerdings nur in der<br />

stabilen Phase einer oralen Antikoagulation sinnvoll<br />

und aussagekräftig! INR = (Zeit Patient / Zeit<br />

normal)^ISI. Cave bei Hämatokrit >60% (Spezialröhrchen<br />

verlangen).<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 4.2%<br />

Taxpunkte: 6<br />

Bemerkungen: INR = (Zeit Patient / Zeit normal)^ISI. Cave bei<br />

Hämatokrit >0.6 l/l (Spezialröhrchen verlangen).<br />

Raltegravir<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Wildtyp­Viren: 0.05 ­ 0.27 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Virostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 83%<br />

Plasmahalbwertszeit: 9 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.1% (0.6 mg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B. 2003;788:339­350<br />

Taxpunkte: 160<br />

IKC<br />

HAD<br />

267


268<br />

Reboxetin<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Empfohlener Bereich: 192 ­ 1118 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 97%<br />

Plasmahalbwertszeit: 13 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 4.7% (80 nmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Renin aktiv<br />

Probe: EDTA­Plasma, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Proben bei Raumtemperatur sofort ins Labor<br />

bringen (NICHT im Eiswasser). Hypertonieabklärung:<br />

Blutentnahme morgens nach mindestens<br />

30 min. Ruhezeit im Liegen.<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Morgens liegend: 2.8 ­ 39.9mU/l (Referenzwerte<br />

ohne Salzrestriktion)<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zur Diagnose eines isolierten Mineralokortikoidmangels,<br />

zur Differentialdiagnose des Hyperaldosteronismus<br />

und zur Diagnose der malignen Hypertonie<br />

(siehe auch Aldosteron­Renin­Quotient).<br />

Stör- und Einflussfakt.: siehe Kommentar und Tabelle unter «Aldosteron­<br />

Renin­Quotient».<br />

Die Medikamente in der Tabelle wenn möglich 1<br />

Woche und Spironolacton, Eplerenon sowie<br />

Drospirenon<br />

Empfehlungen: Die Konzentration des aktiven Renins ohne Wissen<br />

der Aldosteronkonzentration ist häufig nicht<br />

aussagekräftig. Deshalb Aldosteron, Natrium und<br />

Kalium mitbestimmen.<br />

Methode: Chemilumineszenz Immunoassay<br />

VK: 3.9% (29.7 mU/l), 2.2% (101.6 mU/l)<br />

Literatur: Am. J. Clin. Pathol. 2001;115:304­312<br />

Taxpunkte: 68<br />

Reptilasezeit<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: 22 Sek.


IKC<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Ähnlich Thrombinzeit, wird jedoch nicht durch<br />

Heparin beeinflusst. Typischerweise verlängert bei<br />

Dysfibrinogenämie.<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 6.2% (mittlerer Bereich)<br />

Taxpunkte: 18.6<br />

Bemerkungen: Thrombinzeit­ähnlich, wird aber nicht durch<br />

Heparin beeinflusst.<br />

RET-He (reticulocyte haemoglobin equivalent,<br />

Hämoglobin-Equivalent der Retikulozyten)<br />

Probe: EDTA­Vollblut<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: 28 ­ 35 pg<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Der RET­He spiegelt eine Momentaufnahme der<br />

erythropoietischen Bedingungen im Knochenmark<br />

wieder und macht eine Aussage über den Hämoglobingehalt<br />

der Retikulozyten, womit in kürzester<br />

Zeit der Erfolg einer Therapie nachgewiesen<br />

werden kann. Dieser Parameter ist von Bedeutung<br />

bei der Festlegung und Überwachung von Eisen­<br />

und Epo­Therapien bei Patienten mit funktionellem<br />

oder absolutem Eisenmangel. Dieser Parameter<br />

wird beim XE­5000 bei der Retikulozytenanforderung<br />

mitbestimmt (kann mit der CHr Bestimmung<br />

am ADVIA verglichen werden).<br />

Methode: Flowzytometrie mittels Halbleiterlaser & Fluoresz.<br />

Taxpunkte: 13.2<br />

CHR (Automat)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: 25 ­ 30 pg<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Dieser Wert entspricht der Hämoglobinkonzentration<br />

pro Retikulozyt und ergibt somit ein Mass <strong>für</strong><br />

die Hämoglobin­Syntheseleistung in diesen Zellen.<br />

Die CHr ist signifikant tiefer bei Patienten mit<br />

Eisenmangelanämie oder bei chronischen Hämodialyse­Patienten<br />

(funktioneller Eisenmangel); unter<br />

Therapie mit oraler Eisensubstitution zeigt sich bei<br />

der Eisenmangelanämie ein viel früherer Anstieg<br />

der CHr (bzw. Normalisierung) als Mass <strong>für</strong> das<br />

Ansprechen, als dies mit dem Hämoglobinverlauf<br />

oder einer Ferritin­Bestimmung möglich ist. Bei<br />

chronischen Dialysepatienten (unter EPO­Therapie)<br />

HAD<br />

269


kann das funktionelle Eisendefizit anhand des CHr<br />

abgeschätzt werden.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Howell­Jolly Körperchen; Heinzsche Innenkörpen;<br />

Pappenheim Bodies; Malaria­Befall > 10%o;<br />

Kälteagglutinine; CLL; Riesenthrombozyten.<br />

Methode: Flowzytometrisches Verfahren / Impedanz­<br />

Messung<br />

VK: 0.4% (niedriger Bereich), 0.7% (mittlerer Bereich),<br />

1.2% (hoher Bereich)<br />

Taxpunkte: 13.2<br />

270<br />

Retikulozytenzählung (Automat)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: 0.4 ­ 2.5 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Beim Retikulozyten handelt es sich um die Vorstufen<br />

von Erythrozyten, die im Gegensatz zu Erythrozyten<br />

noch RNA und Zellorganellenreste enthalten<br />

und etwas grösser als diese sind. Diese RNA­Reste<br />

werden mit einem Fluoreszenz­Farbstoff <strong>für</strong><br />

Nukleinsäuren angefärbt, und können nachfolgend<br />

durchflusszytometrisch gemessen werden.<br />

Der Wert ist erhöht nach einem Blutverlust oder<br />

einer Hämolyse, generell bei regenerierender<br />

Erythropoiese und vermindert beispielweise bei<br />

aplastischer Anämie und unter Chemotherapie.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Patienten mit Malaria­Befall > 10%o; Heinz’sche<br />

Innenkörper.<br />

Methode: Durchflusszytometrie (Fluoreszenz)<br />

VK: 2.5% (niedriger Bereich), 3.7% (mittlerer Bereich),<br />

12.4% (hoher Bereich)<br />

Taxpunkte: 13.2<br />

Retikulozytenzählung (mikroskopisch)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: 0 ­ 3 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Beim Retikulozyten handelt es sich um die Vorstufe<br />

des Erythrozyten, die im Gegensatz zu Erythrozyten<br />

noch RNA und Zellorganellenreste enthalten und<br />

etwas grösser als diese sind. Diese RNA­Reste<br />

nennt man auch Substantia granulofilamentosa,<br />

welche sich nach Anfärbung in der Supravitalfärbung<br />

als feine netzförmige (reticulum) Zeichnung<br />

nachweisen lassen.<br />

Der Wert ist erhöht nach einem Blutverlust oder


einer Hämolyse, generell bei regenerierender<br />

Erythropoiese und vermindert beispielweise bei<br />

aplastischer Anämie und unter Chemotherapie.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Seltene Hämoglobinopathien<br />

Methode: Vitalfärbung mit AZUR­B; Mikroskopische Beurteilung<br />

Taxpunkte: 34<br />

Ribavirin<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Ein therapeutischer Bereich wurde bis jetzt nicht<br />

definiert.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Virostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 0%<br />

Plasmahalbwertszeit: 79 ­ 298 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 7.4% (4.8 mg/l)<br />

Literatur: Therap. Drug Monit. 2000;22:215­218<br />

Taxpunkte: 160<br />

Rifabutin<br />

Probe: Serum, minimal 1.5 ml<br />

Probenentnahme: Probe unmittelbar nach der Blutentnahme in<br />

Alufolie einpacken und so schnell wie möglich im<br />

Eiswasser ins Labor schicken!<br />

Bestimmung der Spitzenspiegel. Aufgrund einer<br />

hohen interindividuellen Variabilität der Absorption<br />

empfehlen wir, bei der ersten Untersuchung 2, 4<br />

und 6 Stunden nach der Einnahme der Medikamente<br />

eine Blutentnahme zu machen.<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Spitzenspiegel (ca. 2 Std. nach Einnahme):<br />

0.3 ­ 0.9 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Tuberkulostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 70 ­ 94%<br />

Plasmahalbwertszeit: 35 ­ 40 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 6.4% (0.2 mg/l)<br />

Literatur: Rapid Commun. Mass Spectr. 2007;21:1331­1338<br />

Taxpunkte: 185<br />

IKC<br />

HAD<br />

271


272<br />

Rifampicin qual. im Urin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 4 ml<br />

Probenentnahme: Urin sofort lichtgeschützt in Alufolie ins Labor!<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Tuberkulostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Rifampicin wird vom Licht sehr rasch abgebaut,<br />

deshalb ist es wichtig die Probe unmittelbar nach<br />

der Blutentnahme in Alufolie einzupacken. Aufgrund<br />

der Stabilität sollte die Probe so schnell wie<br />

möglich im Eiswasser ins Labor gesandt werden.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: Anal. Bioanal. Chem. 2011;400:89­100<br />

Taxpunkte: 69<br />

Rifampicin und Metabolit (25-0-Desacetylrifampicin) im Blut<br />

Probe: Serum, minimal 1.5 ml<br />

Probenentnahme: Probe unmittelbar nach der Blutentnahme in<br />

Alufolie einpacken und so schnell wie möglich im<br />

Eiswasser ins Labor schicken!<br />

Bestimmung der Spitzenspiegel. Aufgrund einer<br />

hohen interindividuellen Variabilität der Absorption<br />

empfehlen wir, bei der ersten Untersuchung 2, 4<br />

und 6 Stunden nach der Einnahme der Medikamente<br />

eine Blutentnahme zu machen.<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Talspiegel: 0.1 ­ 1.0 mg/l; Spitzenspiegel (ca. 2 Std.<br />

nach Einnahme): 4 ­ 10 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Tuberkulostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Rifampicin wird vom Licht sehr rasch abgebaut,<br />

deshalb ist es wichtig die Probe unmittelbar nach<br />

der Blutentnahme in Alufolie einzupacken. Aufgrund<br />

der Stabilität sollte die Probe so schnell wie<br />

möglich im Eiswasser ins Labor gesandt werden.<br />

Proteinbindung: 84 ­ 91%<br />

Plasmahalbwertszeit: Dosisabhängig 2.5 ­ 5 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 2.8% (2 mg/l)<br />

Literatur: Rapid Commun. Mass Spectrom. 2007;21:1331­<br />

1338<br />

Taxpunkte: 185<br />

Angaben zum Metaboliten 25-0-Desacetylrifampicin<br />

VK: 8.9% (2.0 mg/l)


Risperidon und Metabolit (9-Hydroxy-Risperidon)<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Therap. inkl. Metab: 50 ­ 150 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 88%<br />

Plasmahalbwertszeit: 3 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.3% (46 nmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1997;698:209­216<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten 9-Hydroxy-Risperidon<br />

Proteinbindung: 77%<br />

Plasmahalbwertszeit: 24 Std.<br />

VK: 3.9% (80 nmol/l)<br />

Ritonavir<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: >2.1 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Virostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 98 ­ 99%<br />

Plasmahalbwertszeit: 3 ­ 5 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 9% (6.3 mg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2003;788:339­350<br />

Taxpunkte: 160<br />

Ropivacain<br />

Probe: Serum, minimal 1.5 ml<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Der therapeutische Bereich ist abhängig von<br />

der Indikation.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Lokalanästhetikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 94%<br />

Plasmahalbwertszeit: 1.7 ­ 4.2 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.5% (10.9 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1998;713:3­25<br />

Taxpunkte: 185<br />

IKC<br />

HAD<br />

273


274<br />

Ropivacain, freies<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Der therapeutische Bereich ist abhängig von<br />

der Indikation.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Lokalanästhetikum. Bestimmung des nicht an<br />

Alpha­1­saures Glykoprotein gebundenen, aktiven<br />

Anteils von Ropivacain.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 94%<br />

Plasmahalbwertszeit: 1.7 ­ 4.2 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 4.1% (0.91 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1998;713:3­25<br />

Taxpunkte: 185<br />

RUNX1-RUNX1T1 (ehemals AML-ETO ) quantitativ<br />

Probe: EDTA­Vollblut / EDTA­Knochenmark, minimal 10 ml<br />

Frequenz: Mo­Fr<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Der Test erlaubt die Diagnose der Akuten Myeloischen<br />

Leukämie (AML) mit rekurrenter genetischer<br />

Anomalie vom Typ RUNX1­RUNX1T1 und wird zur<br />

Verlaufsbeurteilung der AML unter und nach<br />

Therapie angewendet.<br />

Methode: PCR<br />

S100 (A1B/BB)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Spätestens 3 Stunden nach Ereignis<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Cutoff:


Salicylat<br />

IKC<br />

VK: 2.5% (0.19 µg/l), 3.4% (2.44 µg/l)<br />

Literatur: Int. J. Biochem. Cell Biol. 2001;33:637­668,<br />

Dokumentation Roche<br />

Taxpunkte: 37<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.2 ­ 2.2 mmol/l;<br />

Toxisch: >2.2 mmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Analgetikum. Schwere Vergiftungssymptome treten<br />

bei Plasmakonzentrationen von >2.9 mmol/l auf.<br />

Plasmaspiegel von >5 mmol/l resp. Einnahmedosen<br />

>0.59 g/kg Körpergewicht sind potentiell letal.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Starke Ikterie<br />

Proteinbindung: 60 ­ 90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 2.5 (­ 30: bei Intoxikationen) Std.<br />

Methode: Enzymatischer Test<br />

VK: 2.8% (0.3 mmol/l), 2.5% (1.2 mmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1984;30:1549­1551<br />

Taxpunkte: 14.3<br />

Saquinavir<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Wildtyp­Viren: >0.10 mg/l,<br />

Viren mit Mutationen: >0.04 mg/l /Mutation<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Virostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 98%<br />

Plasmahalbwertszeit: 1 ­ 2 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 6.2% (0.24 mg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2003;788:339­350<br />

Taxpunkte: 160<br />

Saure-Phosphatase-Färbung<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Referenzbereich: keine Angaben<br />

<strong>Klinische</strong> Info: In saurem Milieu können saure Phosphatasen<br />

Monophosphatester spalten, wobei sich im<br />

meschlichen Organismus mehrere Isoenzyme<br />

finden, welche mit der Ausnahme von Isoenzym 5<br />

Tartrat­sensibel sind. Mittels Naphthol AS­BI färben<br />

HAD<br />

275


sich die Zellen fein granulär bis diffus zart rosarötlich<br />

an.<br />

<strong>Klinische</strong> Anwendung bei Frage nach T­ versus<br />

non­T­Zellproliferationen (T­Lymphozyten zeigen<br />

eine punktförmige Aktivität); sowie bei der Frage<br />

nach Haarzell­Leukämie, welche Tartrat­resistent<br />

ist, d.h. die feingranuläre Positivität bleibt nach<br />

Tartrat­Zusatz erhalten.<br />

Einsatz durch die Immunphänotypisierung grösstenteils<br />

verdrängt.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Keine bekannt<br />

Methode: Zytochemische Farbung nach Isao Katayama<br />

Taxpunkte: 32<br />

276<br />

Sichelzelltest<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Alle im Zusammenhang mit dem Sichelzellhämoglobin<br />

(HbS) verursachten Krankheiten werden<br />

unter dem übergeordneten Begriff der Sichelzellkrankheit<br />

zusammengefasst. Genotypische Unterformen<br />

sind die homozygote Sichelzellkrankheit<br />

(HbSS = α2βSβS) und die Kombination von HbS<br />

mit den beta­anomalen Varianten HbC, HbD und<br />

HbE, sowie mit den beta­Thalassämien. Weiterhin<br />

finden sich doppelte Heterozygotien mit alpha­anomalen<br />

Hämoglobinen sowie mit der alpha­Thalassämie<br />

und der hereditären Persistenz von fetalem<br />

Hämoglobin. Die Kombinationsvarianten können<br />

deutlich modifizierende Einflüsse auf die Prägung<br />

des klinischen Krankheitsbildes haben. Heterozygote<br />

Träger der Anomalie (HbAS = α2βAβS) sind<br />

klinisch nicht beeinträchtigt.<br />

Methode: O2­Abschluss / mikroskopische Beurteilung<br />

Taxpunkte: 15.1<br />

Bemerkungen: Beim Nachweis von Sichelzellen und bei Verdacht<br />

auf Sichelzellanämie wird die Durchführung einer<br />

Hämoglobin­Elektrophorese empfohlen.<br />

Schnelltest <strong>für</strong> Malaria (Paramax-3)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Der Paramax­3 ist ein immundiagnostischer Schnelltest<br />

<strong>für</strong> den qualitativen Nachweis der 4 verschie­


IKC<br />

denen human­pathogenen Plasmodienarten (bzw.<br />

Malariaformen). Der Test eignet sich <strong>für</strong> die Bestimmung<br />

von Pf, basierend auf dem Nachweis eines<br />

spezifischen P.falciparum Histidin­reichen Protein­2<br />

Antigens (Pf HRP­2), einem wasserlöslichen Protein,<br />

welches freigesetzt wird durch die befallenen Erythrozyten<br />

der infizierten Person. Die Bestimmung<br />

<strong>für</strong> Pv ist spezifisch <strong>für</strong> das P.vivax spezifische<br />

pLDH, während die anderen Malariaarten wie<br />

P. ovale und P.malariae durch das Pan Malaria<br />

spezifische pLDH bestimmt werden.<br />

Vier verschiedene Arten von Malariaformen bzw.<br />

Plasmodien sind verantwortlich <strong>für</strong> eine Infektion<br />

beim Menschen; P. falciparum, P. vivax, P. ovale und<br />

P. malariae, wovon P. falciparum und P. vivax die<br />

häufigsten sind. Die frühe Erkennung und Differenzierung<br />

ist von grösster Bedeutung aufgrund der<br />

Gefährlichkeit der Erkrankung, der Therapieresistenz<br />

(im Zusammenhang mit P. falciparum) und der<br />

Morbidität der anderen Malariaformen. Da die<br />

Therapie abhängig ist von der Malariaart, ist die<br />

rasche Differenzierung von P. falciparum und<br />

P. vivax von grosser Wichtigkeit.<br />

Methode: Immundiagnostische Verfahren / Manuell<br />

Taxpunkte: 9<br />

Schwangerschaftstest qual. im Urin<br />

Selen<br />

Probe: Spontanurin, minimal 10 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Positives Testergebnis belegt das Vorliegen einer<br />

Schwangerschaft. Ein positives Testresultat kann<br />

auch durch trophoblastische und nicht­trophoblastische<br />

Tumoren hervorgerufen werden.<br />

Methode: Immunoassay<br />

Taxpunkte: 12<br />

Probe: Serum (Spuren), minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Blut in spezielles Spurenelement Röhrchen (ohne<br />

Zusatz) abnehmen<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: 0.8 ­ 1.1 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei berufsbedingten Intoxikationen. Erniedrigt<br />

bei mangelhafter Zufuhr, z.B. bei längerer<br />

parenteraler Ernährung, bei der «China­Krankheit»<br />

(Keshan disease). Gelegentlich auch bei Hepatopa­<br />

HAD<br />

277


thien, Malignomen des Gastrointestinaltraktes oder<br />

bei zystischer Fibrose.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: Graphitrohrofen­Atomabsorptionsspektrometrie<br />

VK: 4.2% (1.2 µmol/l), 4.2% (1.71 µmol/l)<br />

Literatur: J. Trace Elem. Med. Biol. 1997;112:92­98<br />

Taxpunkte: 105<br />

278<br />

Sertindol<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 114 ­ 227 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 99.5%<br />

Plasmahalbwertszeit: 72 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 7.4% (4.5 nmol/l), 2.7% (170 nmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Sertralin und Metabolit (Desmethylsertralin)<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.03­0.49 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 98%<br />

Plasmahalbwertszeit: 22 ­ 36 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.7% (0.41 µmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten Desmethylsertralin<br />

VK: 6% (0.43 µmol/l)<br />

Sexualhormon bindendes Globulin (SHBG)<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: f: 18 ­ 114 nmol/l; m: 13 ­ 71 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Zusatzuntersuchung zur Abschätzung der Konzentration<br />

des freien Testosterons (freier Testosteron­<br />

Index). Erhöht bei Hoden­ und Ovarialtumoren,


Schwangerschaft, Virilismus, Leberzirrhose, Hyperthyreose.<br />

Erniedrigt bei Hypothyreose, M. Cushing,<br />

Hyperprolaktinämie, sowie bei Frauen mit Hyperandrogenismus,<br />

ausgeprägter Adipositas oder<br />

Insulin­Resistenz.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Keine bekannt<br />

Methode: Chemilumineszenz­Enzymimmunoassay<br />

VK: 6% (4.9 nmol/l), 5.9% (73.7 nmol/l)<br />

Literatur: Ann Clin Biochem 1985;22:489­97<br />

Taxpunkte: 30<br />

Sirolimus<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Der therapeutische Bereich ist abhängig von der<br />

Indikation und der Art der Kombinationstherapie.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Immunsuppressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 10.1% (9 µg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2010;878:1007­1010<br />

Taxpunkte: 150<br />

Squamous Cell Carcinoma (SCC) Antigen<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Probe sofort im Eisbad ins Labor schicken<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle:


Werte auch bei Lebererkrankungen, Nierenerkrankungen,<br />

Dermatosen, Lungenerkrankungen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei Kontamination mit Haut und Speichel sind<br />

falsch­positive Werte möglich.<br />

Methode: Trace (Time Resolved Amplified Cryptate Emission)<br />

VK: 8% (1.5 µg/l), 6.3% (35 µg/l)<br />

Literatur: Biomedicine&Pharmacotherapy 2007;61:515­519<br />

Taxpunkte: 30<br />

280<br />

Streptococcus pneumoniae-Antigen im Urin/Liquor<br />

Probe: Urin / Liquor<br />

Frequenz: Notfallanalyse (IDNFL)<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Das Prinzip der Methode beruht darauf, dass der<br />

Binax Now ® aus einer Membran besteht, die auf<br />

einer Linie mit Kaninchenantikörpern gegen<br />

Streptococcus pneumoniae Antigen beschichtet ist.<br />

Wenn S.pneumoniae­Antigen chromatographisch<br />

mit diesem in Kontakt kommt und bindet, wird<br />

dank eines Konjugates eine Linie sichtbar.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Der Test soll nicht in den ersten 5 Tagen nach einer<br />

Impfung gegen S. pneumoniae angewendet werden<br />

(falsch positive Resultate) möglich.<br />

Methode: Siehe <strong>Klinische</strong> Info.<br />

Taxpunkte: 32<br />

Bemerkungen: Wird in der diagnostischen <strong>Hämatologie</strong> als<br />

Leistung des Interdisziplinären Notfalllabors nur<br />

werktags von 19.00 – 08.00 Uhr sowie an Samstagen,<br />

Sonn­ und Feiertagen ab 16.00 – 08.00 Uhr<br />

bestimmt. Ausserhalb dieser Zeiten am <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />

Medizinische Mikrobiologie. Probe muss innerhalb<br />

2 Stunden nach Eingang im Labor erfolgen.<br />

Suche nach unbekannter Substanz (Urin)<br />

Probe: Spontanurin, minimal 20 ml<br />

Probenentnahme: Wenn möglich vor therapeutischen Eingriffen!<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich), nur nach telefonischer<br />

Absprache!<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bei Patienten mit Verdacht auf eine Intoxikation<br />

durch unbekannte Substanzen können aus chromatographischen<br />

Screeninguntersuchungen<br />

wichtige Hinweise <strong>für</strong> die Therapie resultieren. Das<br />

Spektrum der bestimmbaren Substanzen umfasst<br />

u.a. Psychopharmaka, Hypnotika, Sedativa, Antiepileptika<br />

und herzwirksame Medikamente.<br />

Bedingt durch das Vorliegen von höheren Konzent­


IKC<br />

rationen, ist der Urin das bevorzugte Probenmaterial.<br />

Methode: GC­ Massenspektrometrie + HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: J. Chromat. 1990;533:97­110; Anal. Bioanal. Chem.<br />

2011;400:89­100<br />

Taxpunkte: 115<br />

Bemerkungen: Bei vitaler Indikation kann diese Analyse auch<br />

nachts und am Wochenende durchgeführt werden<br />

(Tel. 044/255 22 68).<br />

Suche nach unbekannter Substanz (Blut)<br />

Probe: Serum, minimal 5 ml<br />

Probenentnahme: Wenn möglich vor therapeutischen Eingriffen!<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich), nur nach telefonischer<br />

Absprache!<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bei Patienten mit Verdacht auf eine Intoxikation<br />

durch unbekannte Substanzen können aus<br />

chroma tographischen Screeninguntersuchungen<br />

wichtige Hinweise <strong>für</strong> die Therapie resultieren.<br />

Das Spektrum der bestimmbaren Substanzen umfasst<br />

u.a. Psychopharmaka, Hypnotika, Sedativa,<br />

Antiepileptika und herzwirksame Medikamente.<br />

Ebenso können Chemikalien wie z.B. Methanol,<br />

Ethylenglykol nachgewiesen werden. Bedingt durch<br />

das Vorliegen von höheren Konzentrationen, ist<br />

der Urin das bevorzugte Probenmaterial.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Zahlreiche Störpeaks bei Serum oder Plasma aus<br />

Gelröhrchen.<br />

Methode: GC­Massenspektrometrie + HPLC­Massenspektrometrie<br />

Literatur: J. Chromat. 1990;533:97­110; Anal. Bioanal. Chem.<br />

2011;400:89­100<br />

Taxpunkte: 115<br />

Bemerkungen: Urin ist als Probenmaterial besser geeignet als<br />

Serum. Bei vitaler Indikation kann diese Analyse<br />

auch nachts und am Wochenende durchgeführt<br />

werden (Tel. 044/255 22 68).<br />

Sulfonylharnstoffe<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Bei therapierten Patienten nachweisbar, bei<br />

fehlender Medikamentenanamnese nicht nachweisbar.<br />

HAD<br />

281


<strong>Klinische</strong> Info: Antidiabetika. Nachweis von Chlorpropamid,<br />

Tolbutamid, Glipizid, Gliclazid, Glibornurid, Glibenclamid,<br />

Glimepirid zum Ausschluss des Konsums<br />

von Sulfonylharnstoffderivaten bei unerklärten<br />

Hypoglykämien.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 8% (10 mg/l)<br />

Literatur: Anal. Biochem. 2000;282:136­141<br />

Taxpunkte: 185<br />

Tacrolimus<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Der therapeutische Bereich ist abhängig von der<br />

Indikation und der Art der Kombinationstherapie.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Immunsuppressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: >98.8%<br />

Plasmahalbwertszeit: 6 ­ 21 Std.<br />

Methode: Chemilumineszenz­Mikropartikelimmunoassay<br />

VK: 5.8% (5 µg/l), 5.4% (12 µg/l), 4.8% (19 µg/l)<br />

Literatur: Ther. Drug Monit. 1994;16:287­292<br />

Taxpunkte: 55<br />

TdT-Färbung (Terminale deoxyribonukleotidyl Transferase)<br />

282<br />

Probe: Blutbilder, Knochenmark­Ausstriche, Tupfpräparate<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Referenzbereich: keine Angaben<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die terminale desoxyribuonukleotidyl Transferase<br />

(TdT) wird immunzytochemisch mittels PAP­Methodik<br />

nachgewiesen (Peroxydase­Antiperoxydase­<br />

Reaktion).<br />

Anwendung in der Diagnostik der Vorläuferneoplasien<br />

(akuten Leukämien), vor allem zur Abgrenzung<br />

einer akuten lymphoblastischen Leukämie/Lymphom<br />

(TdT positiv) von hoch­malignen Lymphomen<br />

(z.B. Burkitt­Lymphom: TdT negativ) oder von einer<br />

Akuten Myeloischen Leukämie (geringer Anteil an<br />

TdT­positiven Zellen möglich). Weiter kann der<br />

Nachweis von TdT­positiven Zellen zur Detektion<br />

einer restleukämischen Population eingesetzt<br />

werden.<br />

Durch den Einsatz der Immunphänotypisierung<br />

grösstenteils verdrängt.


Teicoplanin<br />

IKC<br />

Methode: Zytochemische Farbung; Mikroskopische Beurteilung<br />

Taxpunkte: 120<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis (Talspiegel)<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Übliche Talspiegel: >10 mg/l, Hohe Talspiegel:<br />

20 ­ 30 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Glycopeptid­Antibiotikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Keine bekannt<br />

Proteinbindung: 90 ­ 95%<br />

Plasmahalbwertszeit: 70 ­ 150 Std.<br />

Methode: Fluoreszenz­Polarisations­Immunoassay<br />

VK: 3.1% (11 mg/l), 3.3% (36 mg/l), 3.1% (85 mg/l)<br />

Literatur: Arzneimittelkompendium der Schweiz 2006<br />

Taxpunkte: 33<br />

Testosteron gesamt / basal<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Standardisiert, morgens 8­10 Uhr<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: f: 20­49 J.: 0.29 ­ 1.67 nmol/l<br />

f: ab 50 J.: 0.10 ­ 1.42 nmol/l<br />

m: 20­49 J.: 8.64 ­ 29.0 nmol/l<br />

m: ab 50 J.: 6.68 ­ 25.7 nmol/l<br />

0 ­ 19 J.: Tannerstadien<br />

f: Tannerstadium I: bis 0.21 nmol/l<br />

f: Tannerstadium II: bis 0.36 nmol/l<br />

f: Tannerstadium III: bis 0.82 nmol/l<br />

f: Tannerstadium IV: bis 0.93 nmol/l<br />

f: Tannerstadium V: 0.16 ­ 1.33 nmol/l<br />

m: Tannerstadium I: nnwb<br />

m: Tannerstadium II: bis 14.99 nmol/l<br />

m: Tannerstadium III: 2.25 ­ 27 nmol/l<br />

m: Tannerstadium IV: 6.25 ­ 24.48 nmol/l<br />

m: Tannerstadium V: 6.52 ­ 30.61 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Frauen: Erhöhte Werte finden sich bei androgenbildenden<br />

Tumoren der Gonaden und der Nebennierenrinde,<br />

bei ACTH­produzierenden Tumoren,<br />

bei polycystischen Ovarien (PCO­Syndrom) und<br />

bei Störungen der Steroidbiosynthese (AGS).<br />

Männer: Erniedrigte Werte finden sich beim primären<br />

und sekundären Hypogonadismus, bei anti­<br />

androgener Medikation, bei chromosomalen Aber­<br />

HAD<br />

283


ationen (z.B. Klinefelter­Syndrom) und bei<br />

Leberzirrhose.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin­<br />

Dosen (>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme<br />

mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation<br />

erfolgen.<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay 2. Generation<br />

VK: 3.9% (7.3 nmol/l), 3.5% (18.8 nmol/l)<br />

Literatur: Dokumentation Roche, JCEM 2007;92:405­413<br />

Taxpunkte: 19.3<br />

Testosteron freies<br />

284<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Standardisierte Blutentnahme zwischen 8­10 Uhr<br />

morgens<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: f:


Tanner Stadium 4: 0.8 ­ 11.9<br />

Tanner Stadium 5: 2.2 ­ 17.5<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Bestimmung des freien Testosterons soll<br />

beim Screening auf Hirsutismus gegenüber dem<br />

Gesamt­Testosteron überlegen sein.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Starke Lipämie.<br />

Methode: RIA (Radio Immuno Assay)<br />

VK: 11.1% (6.8 pmol/l), 9.1% (34.8 pmol/l)<br />

Literatur: Am. J. Obst. Gyn. 1977;128:851­857<br />

Taxpunkte: 42<br />

Testosteron freies (berechnet)<br />

Probe: Serum, minimal 4 ml<br />

Probenentnahme: Standardisierte Blutentnahme zwischen 8­10 Uhr<br />

morgens<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: f: 20­49 J: 1 ­ 34 pmol/l<br />

f: ab 50 J: 1 ­ 22 pmol/l<br />

m: 20­49 J: 174 ­ 672 pmol/l<br />

m: ab 50 J: 129 ­ 567 pmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Das berechnete freie Testosteron wird aus dem<br />

gesamt Testosteron und der SHBG Konzentration<br />

nach der Formel von Vermeulen berechnet. Diese<br />

stützt sich auf die Bindungskonstanten <strong>für</strong> Testosteron<br />

an SHBG und Albumin.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Albumin ausserhalb des Referenzbereichs. Bei<br />

Patienten unter Therapie mit hohen Biotin­Dosen<br />

(>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens<br />

8 Stunden nach der letzten Applikation<br />

erfolgen.<br />

Methode: El.­Chemilumin.­Immunoa.+Chemiluminesz.<br />

Immunoa.<br />

Literatur: JCEM 1999;84(10):3666­3672, Eur. J. Endocrinol.<br />

2005;152(3):471­478<br />

Taxpunkte: 30 + 19.3<br />

Testosteron nach Dexamethason<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Blutprobe zur basalen Testosteron­Best. 08:00<br />

morgens. 23:00 2 mg Dexamethason p.o., Blutentnahme<br />

unter stressfreien Bedingungen am nächsten<br />

Morgen 08:00 zur Testosteron­Bestimmung.<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Detaillierte Angaben siehe Klin. Info<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Bei adrenalem Hirsutismus und dem adrenogenitalen<br />

Syndrom ist Testosteron normalerweise auf<br />

IKC<br />

HAD<br />

285


weniger als die Hälfte des Ausgangswertes supprimierbar.<br />

Nicht supprimierbar bei NNR­Tumoren.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin­<br />

Dosen (>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme<br />

mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation<br />

erfolgen.<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

Taxpunkte: 19.3 / Messergebnis<br />

Tetrajodthyronin freies (FT4)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: m: 13.1 ­ 21.3 pmol/l<br />

f: 12.3 ­ 20.2 pmol/l<br />

Schwangere, 1.Trim.: 12.1 ­ 19.6 pmol/l<br />

Schwangere, 2.Trim.: 9.6 ­ 17 pmol/l<br />

Schwangere, 3.Trim.: 8.4 ­ 15.6 pmol/l<br />

Neugeborene 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme<br />

mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation<br />

erfolgen.<br />

Empfehlungen: TSH zum Screening einer primären Schilddrüsenfehlfunktion.<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

VK: 3.1% (16.1 pmol/l), 3.9% (37.6 pmol/l)<br />

Literatur: Schilddrüsentests: Referenzbereiche <strong>für</strong> Kinder und<br />

Erwachsene, Roche Diagnostics 2003<br />

Taxpunkte: 9<br />

Theophyllin<br />

286<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 44 ­ 110 µmol/l;<br />

Toxisch: >140 µmol/l


<strong>Klinische</strong> Info: Bronchodilatans<br />

Stör- und Einflussfakt.: Starke Ikterie<br />

Proteinbindung: 40%<br />

Plasmahalbwertszeit: 8 Std.<br />

Methode: Fluoreszenz­Polarisations­Immunoassay<br />

VK: 2% (30 µmol/l), 1.7% (79 µmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1751­1760<br />

Taxpunkte: 15.9<br />

Thiocyanat im Plasma<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 4 ml<br />

Frequenz: Wöchentlich nach Bedarf<br />

Referenzbereich: Nichtraucher: 15 ­ 70 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Thiocyanat ist ein Marker <strong>für</strong> Nikotinabusus<br />

(Raucher). Wenn bei Rauchern Werte >600 µmol/l<br />

gefunden werden, ist mit toxischen Symptomen zu<br />

rechnen. Allerdings ist die Bestimmung von Cotinin<br />

in Urin oder Serum sinnvoller, da dieses länger<br />

nachweisbar ist. Thiocyanat ist auch Abbauprodukt<br />

von Nitroprussid («Nitro»). Bei Infusion von Nitroprussid<br />

zur Blutdrucksenkung werden erhöhte<br />

Konzentrationen gemessen (100 ­ 500 µmol/l).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: Kolorimetrische Bestimmung<br />

Literatur: Clin. Chem. 1979;25:678­681<br />

Taxpunkte: 58<br />

Thiocyanat im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin ohne Zusatz sammeln. Urin­Sammelvorschrift<br />

siehe 2.4.1<br />

Frequenz: Wöchentlich nach Bedarf<br />

Referenzbereich: Nichtraucher:


Thioguaninnukleotide<br />

Probe: Vollblut (Heparin+DTT), minimal 5 ml<br />

Probenentnahme: Mindestens 6 Stunden nach Einnahme der letzten<br />

Dosis.<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 235 ­ 500 pmol/8x10E8 Erythrocyten;<br />

Toxisch: >500 pmol/8x10E8 Erythrocyten<br />

Der angegebene therapeutische Bereich gilt <strong>für</strong><br />

Patienten mit entzündlichen Darmkrankheiten.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Immunsuppressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 10% (100 pmol/8x10E8 Erythrocyten<br />

Literatur: Clin. Chem. 1998;44:551­555; Clin. Chem.<br />

2005;51:2074­2084<br />

Taxpunkte: 99<br />

Bemerkungen: Heparinröhrchen mit DTT­Zusatz können unter<br />

044/255 22 78 angefordert werden.<br />

Thiopental und Metabolit (Pentobarbital)<br />

Probe: Serum, minimal 1.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (täglich)<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 10 ­ 600 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Anästhetikum. Für dieses Medikament bestehen<br />

sehr unterschiedliche Indikationen, mit unter<br />

Umständen eigenen therapeutischen Bereichen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 75 ­ 90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 4 ­ 20 (­60) Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 4.9% (620 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromat. 1992;580:3­41<br />

Taxpunkte: 140<br />

Thrombinzeit<br />

288<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: 120 sek. wird automatisch die<br />

anti­FXa Aktivität zum Monitoring der Heparintherapie<br />

bestimmt. Typischerweise verlängert bei<br />

Dysfibrinogenämie. Verlängerung u.a. auch durch<br />

Medikamente (Penizillin, Protaminchlorid), perinatal<br />

(erste Lebenswochen), Thrombininhibitoren,


IKC<br />

Hypalbuminämie, vermehrten Anfall von<br />

Fibrin(ogen)­Spaltprodukten.<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 3.3% (mittlerer Bereich)<br />

Taxpunkte: 9.2<br />

Thromboelastographie platelet mapping (TEG-PM)<br />

Probe: Heparin­ + Citrat­Vollblut<br />

Frequenz: Nur nach Absprache<br />

Methode: Viskoelastizität<br />

Bemerkungen: Kein Routinetest, nur nach Rücksprache (<strong>Hämatologie</strong>)<br />

Taxpunkte: 93.8<br />

Thrombopoietin<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Referenzbereich: 0 ­ 60 ng/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Thrombopoietin (TPO) ist ein von Leberzellen und<br />

Knochenmark­Stromazellen sezerniertes glykosyliertes<br />

Polypeptid. Es ist ein Wachstums­ und<br />

Erhaltungsfaktor der Megakaryozyten. Die TPO­<br />

Konzentration im Serum scheint umgekehrt<br />

proportional zur Anzahl Rezeptor­Bindungsstellen<br />

(c­MPL) auf den Megakaryozyten und Blutplättchen<br />

zu sein. Stark erhöhte TPO­Konzentrationen finden<br />

sich bei hämatologischen Erkrankungen mit einer<br />

Thrombozytopenie aufgrund einer verminderten<br />

Megakaryozytenzahl (z.B.: aplastische Anämien,<br />

Leukämie u.a.). Bei der Immunthrombozytopenie<br />

und anderen Verbrauchsthrombozytopenien liegt<br />

die TPO­Konzentration im Normbereich oder<br />

leichtgradig darüber.<br />

Methode: ELISA (Enzyme Linked Immuno Sorbent Assay)<br />

VK: 14% (niedriger Bereich), 9.8% (mittlerer Bereich),<br />

7.9% (hoher Bereich)<br />

Taxpunkte: 68<br />

Thrombozyten<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: 143 ­ 400 G/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Thrombozyten spielen bei der Blutstillung<br />

(primären Hämostase) eine wichtige Rolle, funktionell<br />

besitzen die Thrombozyten die Fähigkeit zur<br />

HAD<br />

289


Adhäsion, zur Aggregation und zur Freisetzung<br />

prokoagulatorischer und anderer Substanzen.<br />

Erhöhte Werte finden sich z.B. bei akuter Blutung,<br />

nach Splenektomie, bei essentieller Thrombozytämie<br />

oder bei Fe­Mangel, verminderte Werte bei<br />

bei Produktionsstörungen im Rahmen verdrängender<br />

Knochenmarksprozesse (z.B. Leukämien) oder<br />

unter Chemotherapie oder aber bei einem erhöhten<br />

Verbrauch wie bei der TTP/HUS oder ITP. Angeboren<br />

bei Bernhard Soulier Syndrom oder bei May<br />

Hegglin Kernanomalie, bei diesen Erkrankungen<br />

mit Auftreten von Riesenplättchen im mikroskopischen<br />

Blutbild.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Satellitismus; EDTA­Pseudothrombopenie; Zytoplasmaabsprengsel;<br />

Fragmentozyten<br />

Methode: Flowzytometrisches Verfahren / Impedanz­<br />

Messung<br />

VK: 3.1% (niedriger Bereich), 2.2% (mittlerer Bereich),<br />

1.9% (hoher Bereich)<br />

Taxpunkte: (HaemV) 14.6; (HaemII) 9<br />

Bemerkungen: Für Abklärung einer EDTA­Pseudothrombopenie<br />

zusätzlich Heparin­Vollblut und Citrat­Vollblut.<br />

Thrombozyten-Funktionstest (PFA)<br />

Probe: Citrat­Vollblut, minimal 15 ml<br />

Frequenz: Nur nach Absprache<br />

Referenzbereich: Collagen/Epinephrin: 85 ­ 165 Sek.; Collagen/ADP:<br />

70 ­ 120 Sek.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Analyse muss spätestens 4h nach der Blutentnahme<br />

durchgeführt werden. Hohe Sensitivität <strong>für</strong><br />

ein von Willebrand Syndrom (Verlängerung der<br />

Verschlusszeit mit beiden Küvetten), deutlich<br />

weniger sensitiv <strong>für</strong> (milde) Thrombozytenfunktionsstörungen.<br />

Unter ASS­Wirkung Verlängerung<br />

(bis > 300 sek) der Verschlusszeit mit Collagen/<br />

Epinephrin­Küvette, auch bei anderen Medikamenten<br />

Verlängerung der Verschlusszeit beobachtet.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei Hämatokrit 50%, Thrombozyten<br />

500 G/l Resultate nicht verwertbar.<br />

Darf nie mit der Rohrpost transportiert werden,<br />

nur mit Kurier.<br />

Methode: Verschlusszeitmessung<br />

Taxpunkte: 55 + 55<br />

Bemerkungen: Die Analyse muss spätestens 4h nach der Blutentnahme<br />

durchgeführt werden.<br />

290


Thrombozytenaggregation m.5. Stimul.<br />

Probe: Citrat­Plasma, minimal 30 ml<br />

Frequenz: In d.Regel 1/W (Di), nur n. Absprache<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Goldstandard der Thrombozytenfunktionsanalytik.<br />

Zeitaufwändig, schwierig standardisierbar. Indikation<br />

bei Verdacht auf Thrombozytenfunktionsstörung,<br />

auch bei Verdacht auf ASS­ Nonresponsiveness.<br />

Bewertung des Befundes durch <strong>Hämatologie</strong>.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei Thrombozytenzahl


12­20 J.: 0.51 ­ 4.3 mU/l<br />

Bei Erwachsenen:<br />

Hyperthyreose 5 mU/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöhte TSH­Konzentrationen finden sich bei<br />

Zuständen mit verminderter biologischer Wirksamkeit<br />

der Schilddrüsenhormone, vor allem bei<br />

primärer Hypothyreose und bei einer Überdosierung<br />

von Thyreostatika. Erniedrigte TSH­Konzentrationen<br />

findet man bei allen Zuständen mit<br />

erhöhter biologischer Wirksamkeit der Schilddrüsenhormone,<br />

also vor allem bei primärer Hyperthyreose<br />

(am häufigsten M. Basedow, Autonomie)<br />

sowie iatrogen durch über­ oder hochdosierte<br />

Schilddrüsenhormontherapie.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin­<br />

Dosen (>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme<br />

mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation<br />

erfolgen.<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

VK: 2% (1.6 mU/l), 2.5% (9.5 mU/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1996;42(1):125­135<br />

Schilddrüsentests: Referenzbereiche <strong>für</strong> Kinder und Erwachsene,<br />

Roche Diagnostics 2003<br />

Taxpunkte: 9<br />

Tipranavir<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

Referenzbereich: Wildtyp­Viren: >20.5 mg/l<br />

Viren mit Mutationen: >4.7 mg/l /Mutation<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Virostatikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 99.9%<br />

Plasmahalbwertszeit: ca. 6 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 4.9% (7.5 mg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2003;788:339­350<br />

Taxpunkte: 160<br />

Titer-Bestimmung (IgG-Titer)<br />

292<br />

Probe: Nativblut, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Methode: Hämagglutination<br />

Taxpunkte: 28


Tobramycin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis (Talspiegel),<br />

bzw. unmittelbar nach Ende der Infusion (Spitzenspiegel).<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Talspiegel: ≤ 1 mg/l<br />

Bei Mehrfachdosierung: Talspiegel < 1 mg/l,<br />

Spitzenspiegel: 3 ­ 5 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Aminoglykosid­Antibiotikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: In geringem Ausmass wird Kanamycin bei diesem<br />

Test miterfasst.<br />

Proteinbindung: 0%<br />

Plasmahalbwertszeit: 2 Std.<br />

Methode: Fluoreszenz­Polarisations­Immunoassay<br />

VK: 4% (1.5 mg/l), 2.8% (3.5 mg/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1751­1760<br />

Taxpunkte: 33<br />

Topiramat<br />

Probe: Serum, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 6 ­ 74 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antiepileptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 13 ­ 17%<br />

Plasmahalbwertszeit: 21 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 1.4% (29.5 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1988;433:276­281<br />

Taxpunkte: 140<br />

TPMT-Aktivität<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: 35 ­ 115 nmol MTG/gHbxh<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Eine Aktivität


TPMT-Gen<br />

294<br />

Literatur: Eur. J. Clin. Pharmacol. 1998;54:265­271;<br />

Eur. J. Pharmacol. 2000;56:343­345<br />

Taxpunkte: 99<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Aktivitätsverteilung der TMPT ist trimodal und<br />

lässt sich genotypisch durch Punktmutationen mit<br />

Basenaustausch erklären. Die mutierten Enzyme<br />

zeigen eine eingeschränkte Aktivität. TPMT*2<br />

(Ala80Pro), *3A (Ala154Thr; Tyr240Cys), *3B<br />

(Ala154Thr) und *3C (Tyr240Cys) sind die häufigsten<br />

(>75%) mutierten Allele. Bei Patienten mit einer<br />

erniedrigten TPMT­Aktivität muss die Therapie mit<br />

Thiopurinanaloga (Imurek, Puri­Nethol, Lanvis) mit<br />

einer tieferen Dosierung erfolgen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontamination<br />

Methode: PCR<br />

Literatur: Clin. Chem. 2000;46:1728­1737<br />

Taxpunkte: 93 + 93<br />

Bemerkungen: Mitgemessenes Verfahren: TPMT Aktivität. Die<br />

Genotypisierung wird nur gemacht, wenn die<br />

TPMT­Aktivität 8 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Analgetikum. Für die Behandlung von Patienten mit<br />

einer Tramadol­Intoxikation wird auf das Schweiz.<br />

Toxikologische Zentrum (044 251 51 51) verwiesen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 20%<br />

Plasmahalbwertszeit: 6 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 6.7% (0.83 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1997;703:115­127<br />

Taxpunkte: 185


Transferrin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: Erwachsene: 25 ­ 50 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Transferrin ist erhöht bei latentem und manifestem<br />

Eisenmangel. Erniedrigte Werte finden sich bei<br />

schweren Hepatopathien, Hämochromatose,<br />

renalen oder enteralen Proteinverlusten, konsumierenden<br />

Erkrankungen, besonders Malignomen. Im<br />

Gegensatz zu Eisen zeigt Transferrin keine circadianen<br />

Schwankungen! 1 Molekül Transferrin kann<br />

max. 2 Atome dreiwertiges Eisen binden. Darauf<br />

basiert die Berechnung der Transferrinsättigung.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse<br />

Empfehlungen: Ferritin eignet sich besser <strong>für</strong> die Diagnostik des<br />

Eisenmangels als Eisen selbst.<br />

Methode: Immunturbidimetrie<br />

VK: 1.8% (19 µmol/l), 1.9% (25 µmol/l)<br />

Literatur: Z. Klin. Chem. Klin. Biochem. 1968;6:113­122<br />

Taxpunkte: 6.2<br />

Transferrin im Spontanurin / Kreatinin<br />

Probe: Spontanurin, minimal 10 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 0 ­ 2 mg/g Kreat.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Siehe unter Proteinurie­Differenzierung<br />

Methode: Nephelometrie<br />

VK: 2.5% (12.4 mg/g Kreat.)<br />

Taxpunkte: 6.2 + 2.5<br />

Transferrin-Sättigung<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)<br />

Referenzbereich: m: 0.2 ­ 0.55 ; f: 0.15 ­ 0.5<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Beurteilung des Plasmaeisen­Turnovers: Niedrig bei<br />

geringem Turnover (Funktionseisenmangel) und<br />

hoch bei Eisenüberladung. Beurteilung allerdings<br />

nur möglich, wenn zuvor eine Akute­Phase­Reaktion<br />

ausgeschlossen werden kann, da ansonsten<br />

eine zu niedrige Transferrin­Sättigung bestimmt<br />

wird (siehe auch Transferrin und Eisen).<br />

Methode: Errechnete Grösse<br />

Literatur: Thomas L. Labor und Diagnose, 6. Auflage, 2005,<br />

409­411<br />

Taxpunkte: 2.8 + 6.2<br />

IKC<br />

HAD<br />

295


296<br />

Bemerkungen: Ersetzt die Eisenbindungs­Kapazität. Berechnung:<br />

(Eisen x 0.5) / Transferrin. Diese sollte zur Anämie­<br />

Abklärung aufgrund der grossen diurnalen Schwankungen<br />

und der Änderungen von Tag zu Tag nicht<br />

mehr eingesetzt werden.<br />

Transferrinrezeptor-Ferritin-Index (sTfR / log Ferritin)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Wöchentlich nach Bedarf<br />

Referenzbereich: bei CRP 5 mg/l: 0 ­ 0.8<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Indikator des Eisenangebotes an die Erythropoese<br />

und erfasst die Bandbreite des Eisenangebotes<br />

(inverse Beziehung) vom klassischen Eisenmangel<br />

bis zur Eisenüberladung.<br />

Methode: Errechnete Grösse<br />

Literatur: Clin. Chem. 2002;48(7):1066­1076, Dtsch. Med.<br />

Wochenschr. 2002;127(30):1591­1594<br />

Taxpunkte: 87 + 7.9<br />

Transferrinrezeptor, löslicher (sTfR)<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Wöchentlich nach Bedarf<br />

Referenzbereich: Alle: 0.8 ­ 1.8 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Da ­ im Gegensatz zur Ferritinkonzentration ­ die<br />

Konzentration von sTfR nicht durch Akute­Phase­<br />

Reaktionen, akute Leberfunktionsstörungen oder<br />

maligne Tumoren beeinflusst wird, ist eine Unterscheidung<br />

zwischen einer mit einer chronischen<br />

Erkrankung eingehenden Anämie (anemia of chronic<br />

disease, ACD) und einer Eisenmangelanämie<br />

(iron deficiency anemia, IDA) möglich. Erhöhte<br />

sTfR­Werte sind ausserdem bei Polyzythämie,<br />

hämolytischer Anämie, Thalassämie, erblich bedingter<br />

Sphärozytose, Sichelzellanämie, Megaloblastenanämie,<br />

myelodysplastischem Syndrom<br />

und Vitamin­B12­Mangel zu beobachten. Erhöhte<br />

sTfR­Konzentrationen treten auch bei funktionalem<br />

Eisenmangel in der Schwangerschaft auf.<br />

Anhand der sTfR­Konzentration kann die Erythropoese<br />

unter rhEPO­Behandlung überwacht werden.<br />

Methode: Immunnephelometrie<br />

VK: 1.2% (0.6 mg/l), 2% (1.1 mg/l), 3.5% (1.4 mg/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 2002;48(7):1066­1076<br />

Deutsches Aerzteblatt 2005;102(9):580­586<br />

Taxpunkte: 87


Trazodon und Metabolit (m-CPP)<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 1.88­2.69 µmol/l<br />

Toxisch: >10.8 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 95%<br />

Plasmahalbwertszeit: 7 ­ 12 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 6% (5.8 µmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten m-CPP<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.02 – 0.25 µmol/l<br />

VK: 6.6% (0.15 µmol/l)<br />

Triglyceride<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Idealwert:


Triglyceride im Punktat<br />

Probe: Punktat, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Nicht nachweisbar<br />

<strong>Klinische</strong> Info: In der Regel wird die Untersuchung mit der Frage<br />

nach Beimengungen von Chylus durchgeführt (z.B.<br />

Chylothorax). Triglyceride >1.3 mmol/l weisen auf<br />

Chylus hin, insbesondere wenn Cholesterin nicht<br />

messbar tief ist. Triglyceride


Stör- und Einflussfakt.: Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin­<br />

Dosen (>5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme<br />

mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation<br />

erfolgen.<br />

Empfehlungen: TSH, freies T4 (FT4).<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

VK: 4.9% (5.8 pmol/l), 3.2% (19.3 pmol/l)<br />

Literatur: Schilddrüsenkrankheiten: Diagnose und Therapie.<br />

Berliner Medizinische Verlagsanstalt GmbH, Schilddrüsentests:<br />

Referenzbereiche <strong>für</strong> Kinder und<br />

Erwachsene, Roche Diagnostics 2003<br />

Taxpunkte: 10.4<br />

Trimesterscreening (1.)<br />

Probe: Serum, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Der Screening­Test schliesst die Messung des<br />

freien Beta­HCG und des PAPP­A ein und wird zur<br />

Risikobewertung <strong>für</strong> Trisomie 21 verwendet. Bei<br />

erhöhtem Risiko sollte eine weitergehende Abklärung<br />

diskutiert werden (z.B. Chorionzottenbiopsie,<br />

Amniozentese).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Bei Mehrlingen kann keine Aussage gemacht<br />

werden.<br />

Methode: Trace (Time Resolved Amplified Cryptate Emission)<br />

Literatur: Produkteinformation Kryptor (Brahms), Ultrasound<br />

Obstet. Gynecol. 2002;20:219­225<br />

Taxpunkte: 61 + 17.5<br />

Bemerkungen: Ein Test zur Abschätzung des Risikos auf Trisomie<br />

21. Das 1. Trimesterscreening kann von 11+1 SSW<br />

­ 13+6 SSW durchgeführt werden und verwendet<br />

mütterliches Alter, Nackentransparenz, pregnancy<br />

associated plasma protein­A (PAPP­A) und freies<br />

beta­HCG zur Risikoabschätzung. Das Risiko wird<br />

in Zusammenarbeit mit der <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> Geburtshilfe<br />

USZ berechnet. Vorbedingungen sind das Einverständnis<br />

der Schwangeren, wobei mögliche<br />

Ergebnisse vor der Untersuchung besprochen werden<br />

sollten, exakte Bestimmung des Gestationsalters<br />

und der Nackentransparenz mittels Ultraschall<br />

und exaktes Ausfüllen des Auftragsformulars.<br />

Trimesterscreening (2.)<br />

IKC<br />

Probe: Serum, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

HAD<br />

299


<strong>Klinische</strong> Info: Die Messung von freiem Beta­HCG und AFP in der<br />

SSW (14­18) wird zur Risikobewertung <strong>für</strong> Trisomie<br />

21 und Neuralrohrdefekte verwendet. Bei erhöhtem<br />

Risiko ist eine weitergehende Abklärung<br />

empfohlen (z.B. Amniozentese).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Keine exakten Aussagen können gemacht werden<br />

bei Mehrlingen, bei kurz zurückliegenden vaginalen<br />

Blutungen oder bei Frauen, die früher bereits ein<br />

betroffenes Kind erwartet haben.<br />

Methode: Trace (Time Resolved Amplified Cryptate Emission)<br />

Literatur: Produkteinformation Kryptor (Brahms), Br. J. Obstet.<br />

Gynaecol. 1999;106(12):1287­1293<br />

Taxpunkte: 19.3 + 17.5<br />

Bemerkungen: Ein Test zur Abschätzung des Risikos auf Trisomie<br />

21 und Neuralrohrdefekt. Das 2. Trimesterscreening<br />

kann von 14+1 SSW ­ 18+6 SSW durchgeführt<br />

werden und verwendet mütterliches Alter,<br />

Alpha­Fetoprotein und freies beta­HCG zur Risikoabschätzung.<br />

Das Risiko wird in Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> Geburtshilfe USZ berechnet.<br />

Vorbedingungen sind das Einverständnis der<br />

Schwangeren, wobei mögliche Ergebnisse vor der<br />

Untersuchung besprochen werden sollten, exakte<br />

Bestimmung des Gestationsalters, möglichst<br />

mittels Ultraschall, und exaktes Ausfüllen des<br />

Auftragsformulars.<br />

Trimipramin<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mind. 1x pro Woche<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 0.50 ­ 1.02 µmol/l<br />

Toxisch: >1.7 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Trizyklisches Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: >90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 24 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 9% (0.33 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 1998;713:3­25<br />

Taxpunkte: 140<br />

Trizyklische Antidepressiva<br />

300<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­16.30h)


Referenzbereich: Bei therapierten Patienten nachweisbar, bei<br />

fehlender Medikamentenanamnese nicht nachweisbar.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Screening­Assay zum Nachweis von trizyklischen<br />

Antidepressiva.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse, Ikterie, Lipämie und toxische Chlorpromazinspiegel<br />

Methode: FPIA (Fluoreszenz Polarisations Immuno Assay)<br />

Literatur: J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1980;18:197­208<br />

Taxpunkte: 84<br />

Troponin T, hoch sensitiv<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Alle: 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme<br />

mindestens 8 Stunden nach der letzten<br />

Applikation erfolgen. Hohe Titer analyt­spezifischer<br />

Antikörper (z.B. HAMA) können den Test stören.<br />

IKC<br />

HAD<br />

301


Tumormarker<br />

302<br />

Methode: Elektro­Chemilumineszenz­Immunoassay<br />

VK: 3.2% (0.02 µg/l), 1.9% (2.06 µg/l)<br />

Literatur: Laboratory Medicine 1992;23(5):311­317, Circulation<br />

2007 Nov 27;116(22):2634­53, N. Engl. J. Med.<br />

2009;361:858­67, Roche­Firmeninformation, Eur.<br />

Heart Journal 2011 in press (doi:10.1093/eurheartj/<br />

ehr236)<br />

Taxpunkte: 23<br />

Tumorart Tumormarker (1. Wahl) Ersatz-Tumormarker<br />

Bronchialkarzinom, kleinzellig NSE CEA<br />

Bronchialkarzinom, Plattenepithel CYFRA 21­1, SCC<br />

Cholangiozelluläres Karzinom CA 19­9 –<br />

Chorionkarzinom, Blasenmole beta­HCG –<br />

Dottersacktumor AFP –<br />

Endometriumkarzinom CA 125 CEA<br />

Hals­Nasen­Ohren­Oesophagus­<br />

Tumoren<br />

Hepatozelluläres Karzinom AFP<br />

SCC CEA<br />

Hodentumor (nichtsemino­matös) AFP beta­HCG<br />

Karzinoid 5­HIES NSE, Chromogranin A<br />

Knochensarkom Ostase CEA, Parathormon<br />

Knochenmetastasen Knochenspez. AP (Ostase) Deoxy­Pyridinolin,<br />

Osteocalcin<br />

Kolorektales Karzinom CEA CA 19­9<br />

Lebermetastasen CEA<br />

Magenkarzinom CA 72­4, CA 19­9 CEA<br />

Mammakarzinom CA 15­3, CEA –<br />

Melanom S­100<br />

Nebenschilddrüsekarzinom Parathormon<br />

Neuroblastom Dopamin, HVS, VMS NSE, Metanephrine<br />

Neuroendokrine Tumore Chromogranin A, VIP, PP,<br />

Gastrin, NSE<br />

Glukagon, Calcitonin,<br />

Insulin<br />

Ovarialkarzinom, epithelial CA 125 CA 72­4<br />

Pankreaskarzinom CA 19­9 (CEA)<br />

Phäochromozytom Katecholamine,<br />

VMS, Chromogranin A,<br />

Metanephrine<br />

NSE<br />

Prostatakarzinom PSA+freies PSA –<br />

Schilddrüsenkarzinom, diff./papillär Thyreoglobulin –<br />

Schilddrüsenkarzinom, medullär Calcitonin –<br />

Seminom AFP, beta­HCG NSE<br />

Zervixkarzinom SCC CEA/CA 125


UGT1A1-Gen (TA) 6/7<br />

IKC<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die UDP­Glucuronosyltransferase 1A1 konjugiert<br />

Bilirubin sowie einige Medikamente mit Glucuronsäure<br />

und erleichtert somit deren renale Ausscheidung.<br />

Bei Vorliegen der (TA)7­Variante des Promoters<br />

ist die Transkription und nachfolgend die<br />

Menge aktiven Enzyms herabgesetzt, was klinisch<br />

als Gilbert›s Syndrom oder M. Meulengracht auffällt.<br />

Bei entsprechendem Verdacht verkürzt der direkte<br />

molekulargenetische Nachweis die differentialdiagnostische<br />

Abklärung erheblich. Bei Neugeborenen<br />

mit erhöhtem Bilirubinanfall durch Blutgruppeninkompatibilität<br />

kommt es praktisch nur bei Vor liegen<br />

der gering aktiven (TA)7­Variante zum Kernikterus;<br />

eine frühe Genotypisierung kann dieses Risiko<br />

frühzeitig anzeigen.<br />

Auch die Toxizität des Chemotherapeutikum<br />

Irinotecan ist bei Vorliegen der (TA)7­Variante<br />

erhöht; dieses Risiko kann durch Genotypisierung<br />

frühzeitig erkannt werden.<br />

Methode: PCR<br />

Literatur: Toxicology 2002;181­182:453­456<br />

Taxpunkte: 105 + 61<br />

Bemerkungen: Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe 1.8)<br />

Keine Kostenübernahme durch Krankenkassen<br />

(siehe 1.10)<br />

UGT1A6-Gen Thr 181 Ala<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die UDP­Glucuronosyltransferase 1A6 konjugiert<br />

planare Phenole wie 4­Naphtol, 4­Methylphenol<br />

und planare Arylamine wie 1­ und 2­Naphtylamin.<br />

Medikamente wie Aspirin und andere NSAID›s<br />

sowie endogene Metabolite wie Serotonin sind<br />

ebenfalls Substrate. Bei Vorliegen der Thr 181<br />

Ala­Mutation ist die enzymatische Aktivität herabgesetzt,<br />

sodass höhere Wirkspiegel länger bestehen<br />

bleiben. Beispielsweise soll der protektive<br />

Effekt von Aspirin gegenüber Kolon­Adenomen<br />

nach neueren Studien auf Träger dieser Mutation<br />

begrenzt sein.<br />

Methode: PCR<br />

HAD<br />

303


304<br />

Literatur: Cancer Res. 2001;61(9):3566­3569<br />

Taxpunkte: 93 + 61<br />

Bemerkungen: Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe 1.8)<br />

Keine Kostenübernahme durch Krankenkassen<br />

(siehe 1.10)<br />

Unspezifische Esterase-Färbung (alpha-Naphtyl-Butyrat)<br />

Probe: Blutbilder, Knochenmark­Ausstriche, Tupfpräparate<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Referenzbereich: keine Angaben<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Eine Gruppe von Enzymen in den Leukozyten<br />

hydrolysieren verschiedene aliphatische und<br />

aromatische kurzkettige Ester mit breitem Spektrum<br />

an Substratspezifität («unspezifisch»). Als<br />

Substrat wird alpha­naphthyl­Butyrat eingesetzt,<br />

wobei in monopoietischen Zellen eine bräunlichrötliche<br />

Anfärbung resultiert.<br />

Anwendung in der Diagnostik Akuter Myeloischer<br />

Leukämien zur Klassierung nach FAB und zur<br />

Dokumentation Monopoietischer Proliferationen<br />

inkl. Makrophagen. Bei längerer Inkubation zeigen<br />

zudem die T­Lymphozyten eine punktförmige<br />

bräunliche Anfärbung.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Keine bekannt<br />

Methode: Zytochemische Färbung n. Li & Yam<br />

Taxpunkte: 32<br />

Urinsediment<br />

Probe: Spontanurin, minimal 10 ml<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: siehe Tabelle<br />

Methode: Mikroskopische Beurteilung, maschinell<br />

od. manuell<br />

Taxpunkte: 20<br />

Bemerkungen: Die Harnsedimentuntersuchung dient dem Nachweis<br />

partikulärer Bestandteile wie Erythrozyten,<br />

Leukozyten, Epithelien, Mikroorganismen, Zylindern<br />

und Kristallen. Die Untersuchung muss im frischen,<br />

sauren, hypertonen Morgenurin erfolgen, da in<br />

dieser Probe die Spontanauflösung der partikulären<br />

Bestandteile am geringsten ist. Alle <strong>für</strong> den<br />

Urinstatus bestimmten Proben werden maschinell<br />

untersucht. Implausible oder auffällige Befunde<br />

dieser Untersuchung und der Urinstix­Untersuchung<br />

führen zur mikroskopischen Nachuntersu­


Urinsediment<br />

Ref.-<br />

Parameter<br />

Bereich<br />

Leukozyten


Rundepithelien negativ<br />

(/HPF 1) )<br />

bzw.<br />


Zylinder,<br />

granulierte 3)<br />

IKC<br />

HAD<br />

negativ<br />

(/Präparat)<br />

Wachszylinder 3) negativ<br />

(/Präparat)<br />

Zellzylinder 3) negativ<br />

(/Präparat)<br />

Lipidzylinder 3) negativ<br />

(/Präparat)<br />

Mikroorganism. negativwenig<br />

(/HPF)<br />

Hefen<br />

Sporen<br />

Hyphen<br />

negativ /<br />

HPF 1)<br />

bzw. /μl 2)<br />

Kristalle negativ<br />

(/HPF)<br />

Diagnostische Bedeutung:<br />

Meist Hinweis auf eine Nierenerkrankung<br />

Ursache, diagnostische Bedeutung:<br />

Morphologisches Korrelat einer starken<br />

Proteinurie. Das Vorliegen von Wachszylindern ist<br />

stets ein Zeichen einer Nephropathie<br />

Mögliche Erkrankungen:<br />

Schwere Nephropathie, chronisches Nierenversagen,<br />

schwere Proteinurie<br />

Mögliche Erkrankungen:<br />

Erythrozytenzylinder → Glomerulonephritis<br />

Leukozytenzylinder → akute Pyelonephritis, akute<br />

interstitielle Nephritis<br />

Epithelzylinder → akute Tubulusnekrose, Tubulus schäden<br />

verschiedener Äthiologie, akute interstitielle Nephritis,<br />

Pyelonephritis, Glomerulo­nephritis (insbesondere<br />

vom proliferativen Typ), akutes Nierenversagen<br />

Mögliche Erkrankungen:<br />

schwere Proteinurie; nephrotisches Syndrom<br />

Diagnostische Bedeutung:<br />

Pathologisch: Im Zusammenhang mit Leukozyten;<br />

Erkennung einer Entzündung.<br />

Nicht pathologisch: Bakterien durch Kontamination,<br />

wenn die Untersuchung nicht innerhalb von 2h nach<br />

Miktion durchgeführt werden konnte.<br />

Diagnostische Bedeutung:<br />

Pathologisch: Erkennung einer Pilzinfektion<br />

Nicht pathologisch: Hefen durch Kontamination der<br />

Urinprobe<br />

Kristalle entstehen oft durch vorübergehende<br />

Übersättigung des Urins nach Aufnahme bestimmter<br />

Nahrungsmittel, aufgrund einer milden Dehydration, oder<br />

durch Präzipitation aus der Urinprobe infolge von<br />

Abkühlung und pH­Veränderungen. Die Mehrzahl dieser<br />

Kristalle hat keine klinische Relevanz. Hinweise <strong>für</strong> eine<br />

relevante Störung sind der wiederholte Nachweis, das<br />

Ausmass der Kristallurie und die Grösse der Kristalle.<br />

Im sauren Urin<br />

Urat (Ziegelmehl):<br />

Diagnostische Bedeutung:<br />

Keine<br />

Harnsäure:<br />

Diagnostische Bedeutung:<br />

Keine oder Uratnephropathie<br />

Calciumoxalat:<br />

Diagnostische Bedeutung:<br />

Bei persistierender Calciumoxalat­Kristallurie, V.a.<br />

Hyperoxalurie, Hyperkalzurie. Bei Patienten mit<br />

Steinanamnese deutet eine erhöhte Ausscheidung auf<br />

eine Förderung der Steinbildung hin. Spezielle Form bei<br />

Ethylenglycol­Vergiftung<br />

307


Fortsetzung<br />

Kristalle<br />

308<br />

negativ<br />

(/HPF)<br />

Schleim negativ­<br />

wenig<br />

(/HPF)<br />

Decoy-Zellen 3) negativ<br />

(/Präparat)<br />

Trichomonaden 3) negativ<br />

(/HPF)<br />

Cystin:<br />

Diagnostische Bedeutung:<br />

Pathologisch. Cystinurie (autosomal­rezessiv vererbte<br />

Stoffwechselerkrankung)<br />

Tyrosin:<br />

Diagnostische Bedeutung:<br />

Pathologisch. Schwerste Lebererkrankung<br />

Leucin:<br />

Diagnostische Bedeutung:<br />

Pathologisch. Schwerste Lebererkrankung<br />

Im alkalischen Urin<br />

Tripelphosphat:<br />

Diagnostische Bedeutung:<br />

Keine<br />

Calciumphosphat:<br />

Diagnostische Bedeutung:<br />

Keine<br />

Im sauren und alkalischen Urin<br />

Lipoide (Malteserkreuze):<br />

Diagnostische Bedeutung:<br />

Pathologisch. schwere Proteinurie, nephrotisches<br />

Syndrom<br />

Amorphe Salze<br />

Diagnostische Bedeutung:<br />

Keine oder bei wiederholtem Nachweis:<br />

Urate → bei Patienten mit Harnsäuresteinen,<br />

Uratnephropathie (saurer pH)<br />

Phosphate → bei Calciumphosphatsteinen<br />

(alkalischer pH)<br />

Medikamentenkristalle<br />

Diagnostische Bedeutung:<br />

Werden u.a. gefunden bei Medikamenten­Über dosierung,<br />

rascher intravenöser Bolusinjektion,<br />

Hypalbuminämie, Dehydration<br />

Diagnostische Bedeutung:<br />

keine<br />

Allgemein<br />

BK­Polyomavirus­infizierte Tubulusepithel­ und<br />

Uroepithelzellen<br />

Diagnostische Bedeutung:<br />

Hinweis auf eine Reaktivierung latent vorhandener<br />

BK­Polyomaviren bei immunsupprimierten Patienten<br />

(z.B. bei Nieren­, Knochenmarkstransplantation).<br />

Erhöhtes Risiko <strong>für</strong> Polyoma­virus­nephropathie und<br />

Transplantatabstossung<br />

Diagnostische Bedeutung:<br />

Pathologisch. Erkennung einer Trichomoniasis


1) : Gilt <strong>für</strong> mikroskop.­vis. Sedimentbeurteilung (Werte pro Gesichtsfeld bei 400facher<br />

Vergrösserung (HPF: high­power field))<br />

2) : Gilt <strong>für</strong> mikroskop.­automat. Sedimentbeurteilung<br />

3) : Bei mikroskop.­vis. Sedimentbeurteilung erfasster Parameter<br />

Urinstatus (Urin-Teilstatus; Urinstix)<br />

Probe: Spontanurin, minimal 10 ml<br />

Probenentnahme: Spontanurin im Vacutainer ins Labor bringen, der<br />

Urin muss innerhalb von max. 4 Stunden untersucht<br />

werden, besser wäre 2 Std.<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

<strong>Klinische</strong> Info: siehe Tabelle<br />

Stör- und Einflussfakt.: Artifizielle Beimengungen aller Art<br />

Methode: iChem Velocity Urinstreifen<br />

Literatur: Dokumentation IRIS 2010, Labor und Diagnose<br />

6. Auflage<br />

Taxpunkte: 1<br />

Urinstatus<br />

Parameter<br />

Spez.<br />

Gewicht<br />

IKC<br />

Methode<br />

Nachweis-Grenze<br />

Refraktometrie<br />

1.000 ­ 1.060<br />

pH Indikatoren<br />

Bromthymolblau,<br />

Kresolrot und<br />

Methylrot<br />

5 ­ 9<br />

Leukozyten Esteraseaktivität<br />

ca.25 – 500 Lc/µL<br />

Nitrit Griess’sche Probe<br />

0.1 – 0.2 mg/dL<br />

Proteine Prinzip des<br />

Proteinfehlers von<br />

pH­Indikatoren<br />

10 – ≥600 mg/dL<br />

Glukose Glukose­Oxidase­<br />

Peroxidase<br />

50 – ≥1000 mg/dL<br />

HAD<br />

Med. Information/<br />

Hinweise<br />

Persistierend niedrige<br />

Werte bei azidotischen<br />

Stoffwechselstörungen,<br />

überwiegend hohe Werte<br />

bei Harnwegs in fektionen<br />

und Alkalosen<br />

Bei >25 Lc/µL Verdacht<br />

auf entzündliche Prozes se<br />

in der Niere und/oder den<br />

ableitenden Harn wegen,<br />

aber auch bei Tumoren<br />

und Miss bildungen<br />

Positiv bei: bei<br />

nitritbildenden Bakterien<br />

Bevorzugt wird Albumin<br />

erfasst, wenig Globuline,<br />

kaum Paraproteine.<br />

Ungenügend <strong>für</strong> den<br />

Nachweis einer<br />

Mikroalbuminurie<br />

Beim Gesunden nur sehr<br />

geringe Mengen von<br />

Glukose im Urin.<br />

Positiver Befund: Verdacht<br />

auf Hyperglykämie<br />

Fehlerquellen<br />

Falsch neg. bei hoch<br />

alkal. Urin, falsch pos.<br />

bei niedrigem pH und<br />

starker Proteinurie<br />

Ernährung:<br />

Fleisch: Saurer Urin.<br />

Gemüse, Früchte:<br />

Alkalischer Urin<br />

Bei starker Proteinurie<br />

kann die Empfindlich keit<br />

sinken<br />

Falsch negativ: Vitamin C<br />

Falsch positiv bei stark<br />

alkalischem Urin und<br />

Verwendung von<br />

Desinfektionsmittel mit<br />

quaternären<br />

Ammoniumsalzen<br />

Falsch positiv:<br />

Reinigungsmittel,<br />

Oxidantien etc.<br />

Falsch negativ: Vitamin C<br />

309


Ketonkörper Legal’sche Probe<br />

5 ­ >150 mg/dL<br />

Azetoazetat<br />

Urobilinogen Diazoniumsalz<br />

2 – ≥8 mg/dL<br />

Bilirubin Diazonium­Kopplung<br />

0.5 – ≥8 mg/dL<br />

Hämoglobin /<br />

Erythrozyten<br />

Valproat-Na<br />

310<br />

Treten auf bei Diabetes<br />

mell., Hunger, Erbrechen.<br />

Erhöht bei Hepato pathien<br />

und/oder vermehrtem<br />

Hämoglobinabbau, nicht<br />

nachweisbar bei totalem<br />

Gallengangverschluss<br />

Erhöht bei<br />

Hyperbilirubinämie<br />

Pseudoperoxidase­ Mikro­/Makro­Hämaturie<br />

aktivität<br />

prärenaler, renaler oder<br />

0.03 ­ ≥1.0 mgHb/dL postrenaler Genese,<br />

Myoglobinurie<br />

Falsch positiv:<br />

Medikamente (z.B.<br />

Cephalosporin)<br />

Falsch negativ: Nach<br />

Lichtexposition<br />

Falsch positiv:<br />

Medikamente (z.B.<br />

Carbapenem)<br />

Falsch negativ: Nach<br />

Lichtexposition,<br />

Ascorbinsäure. Falsch<br />

positiv: Bei roter<br />

Verfärbung des Urins<br />

Falsch positiv:<br />

Reinigungsmittel,<br />

Oxidantien etc.<br />

Falsch negativ:<br />

Proteinurie, Vitamin C<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 350 ­ 700 µmol/l;<br />

Toxisch: >1000 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antiepileptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Starke Ikterie<br />

Proteinbindung: 90%<br />

Plasmahalbwertszeit: 6 ­ 20 Std.<br />

Methode: Fluoreszenz­Polarisations­Immunoassay<br />

VK: 1.5% (237 µmol/l), 1.5% (493 µmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1751­1760<br />

Taxpunkte: 15.9<br />

Vancomycin<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 2.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Routineanalyse inkl. Sa/So Morgen<br />

Referenzbereich: Übliche Talspiegel: >10 ­15 mg/l,<br />

Hohe Talspiegel: >15 ­ 20 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Glycopeptid­Antibiotikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Starke Ikterie<br />

Proteinbindung: 55%<br />

Plasmahalbwertszeit: 6 Std.<br />

Methode: Fluoreszenz­Polarisations­Immunoassay<br />

VK: 3.6% (7.1 mg/l), 1.8% (22.4 mg/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1995;41:1751­1760<br />

Taxpunkte: 33


Vanillinmandelsäure im Sammelurin (VMS)<br />

Probe: Sammelurin, minimal 100 ml<br />

Probenentnahme: 24h­Urin mit Salzsäure­Zusatz (20%) im Dunkeln<br />

bei 4°C sammeln. Spezielle Urin­Sammelvorschrift<br />

+ Diät siehe 2.4.2; c)<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: 7 ­ 33 µmol/24h<br />

Anfalls­Urin:


Referenzbereich: Therap. inkl. Metab: 0.36 ­ 1.44 µmol/l;<br />

Toxisch: >3.6 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antidepressivum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 27%<br />

Plasmahalbwertszeit: 5 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 6.3% (0.9 µmol/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. 1997;703:195­201<br />

Taxpunkte: 140<br />

Angaben zum Metaboliten Desmethylvenlafaxin<br />

Proteinbindung: 30%<br />

Plasmahalbwertszeit: 11 Std.<br />

VK: 5.2% (0.95 µmol/l)<br />

Verträglichkeitstest<br />

Vitamin A<br />

312<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 5 ml<br />

Frequenz: Bei allen positiven Antikörpersuchtesten<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Wird automatisch bei jeder EC­Konzentratbestellung<br />

durchgeführt, wenn der AKS positiv (und<br />

ehemals positiv) ist.<br />

Methode: Hämagglutination<br />

Taxpunkte: 27<br />

Probe: Serum, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Probe entnehmen und in Alufolie (dunkel) auf Eis<br />

(gekühlt) sofort ins Labor bringen.<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: 0.3 ­ 0.7 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei exzessiver (alimentärer) Zufuhr von<br />

Carotinoiden mit der Nahrung und/oder Vitaminpräparaten,<br />

führt zur Hepatomegalie. Erniedrigt bei<br />

Malabsorptionssyndromen (Fette, Proteine) oder bei<br />

Zinkmangel (der ein Defizit an Retinol­bindendem<br />

Protein bewirkt).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontakt mit Plastik/Gummizapfen kann analytisch<br />

stören.<br />

Methode: HPLC mit UV­Detektion<br />

VK: 6.4% (0.4 mg/l), 7.2% (0.8 mg/l)<br />

Literatur: Int. J. Vitam. Nutr. Res. 1983;53(3):265­272<br />

Taxpunkte: 68


Vitamin B1<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: 28 ­ 85 µg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Im Kohlenhydratmetabolismus als Co­Carboxylase<br />

wirksam. Mangel führt zu erhöhten Pyruvat/<br />

Lactat­Blutspiegeln, klinisch zu neurologischen<br />

Symptomen (Wernicke­Korsakow­Syndrom) und<br />

Beriberi.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: HPLC mit Fluoreszenzdetektion<br />

VK: 5.1% (28 µg/l), 6.6% (105 µg/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 2000;46:704­710<br />

Taxpunkte: 76<br />

Vitamin B2<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: 137 ­ 370 µg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Wichtig <strong>für</strong> die Flavinenzyme (FMN, FAD), Mangel<br />

bewirkt Ektodermschäden (einschl. Linsentrübung,<br />

Keratitis etc.)<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: HPLC mit Fluoreszenzdetektion<br />

VK: 4.2% (100 µg/l), 5.1% (329 µg/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1981;27:1672­1675<br />

Taxpunkte: 76<br />

Vitamin B6<br />

Probe: EDTA­Plasma, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: 3.6 ­ 18 µg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Coenzym zahlreicher Enzyme (z.B. Transaminasen).<br />

Erniedrigt bei chron. Alkoholismus, Malnutrition,<br />

chron. extrakorporaler Dialyse. Vitamin B6­Mangel<br />

kann Ursache <strong>für</strong> eine Hyper­Homocysteinämie<br />

sein.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Fluoreszierende Substanzen (z.B. Arzneimittel)<br />

Methode: HPLC mit Fluoreszenzdetektion<br />

VK: 3.7% (7.1 µg/l), 2.2% (20.4 µg/l)<br />

Literatur: Anal. Biochem. 1983;129:310­317<br />

Taxpunkte: 68<br />

IKC<br />

HAD<br />

313


Vitamin B12<br />

Probe: Serum, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 180 ­ 900 ng/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei myeloischen, gelegentlich auch bei<br />

lymphatischen Leukämien, bei Polycythaemia vera,<br />

bei Hepatopathien.<br />

Erniedrigt bei Anaemia perniciosa (Mangel an intrinsic<br />

factor), nach Gastrektomien, hereditärer<br />

B12­Malabsorption, Blindsacksyndrom, Fischbandwurm.<br />

Kann Ursache von Hyperhomocysteinämie<br />

sein.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse, Lipämie<br />

Empfehlungen: Holotranscobalamin zumindest im Graubereich von<br />

100 – 300 ng/L<br />

Methode: Chemilumineszenz Immunoassay<br />

VK: 5.7% (322 ng/l), 5.7% (577 ng/l)<br />

Literatur: J. Clin. Pathol. 1987;40:978­984<br />

Taxpunkte: 25<br />

Vitamin D 1,25-(OH)2<br />

Probe: Serum, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: 18 ­ 70.5 ng/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die zusätzliche Hydroxylierung von 25­OH­Vitamin<br />

D an Position 1 zum hochwirksamen Metaboliten<br />

1,25­(OH)2­Vitamin D findet durch die 1­Hydroxylase<br />

in der Niere statt. Dementsprechend werden<br />

bei Niereninsuffizienz erniedrigte Werte gefunden.<br />

Allerdings soll der renale Vitamin D­Mangel durch<br />

Parathormon monitorisiert werden. Tiefe<br />

1,25­(OH)2­Vitamin D Spiegel finden sich auch bei<br />

Rachitis (Typen HBD und VDDR I). Erhöhte Werte<br />

finden sich bei Rachitis Typ VDDR II, im Wachstum<br />

und in der Schwangerschaft, bei Hypophosphatämie<br />

und gelegentlich bei gut funktionierendem<br />

Transplantat nach Nieren­Transplantation. Die<br />

verwendete Methode erfasst sowohl Vitamin D3<br />

1.25­(OH)2 als auch Vitamin D2 1.25­(OH)2. In der<br />

Schweiz erhältliche Vitamin D­Präparate enthalten<br />

Vitamin D3.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse, Lipämie<br />

Empfehlungen: 25­OH­Vitamin D<br />

Methode: RIA (Radio Immuno Assay)<br />

VK: 12.6% (17.5 ng/l), 12.8% (56.5 ng/l)<br />

314


IKC<br />

Literatur: Clin. Chem. 2000;46:1657­1661<br />

Taxpunkte: 85<br />

Vitamin D 25(OH)<br />

Probe: Serum, minimal 2 ml<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Empfohlene Mindestkonzentration: >20 µg/l<br />

Therapeutischer Zielwert: 30 ­ 56 µg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erniedrigt bei ungenügender Zufuhr und Sonnenlichtexposition,<br />

ungenügender enteraler Absorption,<br />

erhöhten renalen Verlusten (nephrotisches Syndrom),<br />

bei erhöhtem Verbrauch (z.B. unter Therapie<br />

mit Antiepileptika und Rifampicin) oder ungenügender<br />

Synthese bei schwerem Leberparenchymschaden<br />

(die Hydroxylierung in Position 25 findet in der<br />

Leber statt).<br />

Die verwendete Methode erfasst sowohl Vitamin D3<br />

25(OH) als auch Vitamin D2 25(OH). In der Schweiz<br />

erhältliche Vitamin D­Präparate enthalten Vitamin D3.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse<br />

Methode: Chemilumineszenz Immunoassay<br />

VK: 7.4% (13.1 µg/l), 8.9% (107.5 µg/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 2005;8:1565­1566<br />

Taxpunkte: 53<br />

Vitamin E<br />

Probe: Serum, minimal 2 ml<br />

Probenentnahme: Blut entnehmen und in Alufolie (dunkel) auf Eis<br />

(gekühlt) sofort ins Labor bringen.<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: 5 ­ 20 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erniedrigt bei Malabsorptionssyndromen (einschliesslich<br />

Leberzirrhosen, chron. Enteritiden,<br />

Pankreatitis), A­Beta­Lipoproteinämie. Erhöht bei<br />

(massiver) Hyperlipämie.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: HPLC mit UV­Detektion<br />

VK: 5.5% (7.9 mg/l), 5.4% (19 mg/l)<br />

Literatur: Int. J. Vitam. Nutr. Res. 1983;53(3):265­272<br />

Taxpunkte: 68<br />

Vitamin K1<br />

Probe: Heparin­Plasma, minimal 3 ml<br />

Probenentnahme: Blut entnehmen und in Alufolie (dunkel) auf Eis<br />

(gekühlt) sofort ins Labor bringen.<br />

HAD<br />

315


Frequenz: Einmal pro Monat<br />

Referenzbereich: Alle: 0.1 ­ 1.2 µg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: In der Normalbevölkerung ist ein Vitamin K­Mangel<br />

sehr selten. Zur Risikogruppe gehören Neugeborene,<br />

da ihre Darmflora noch nicht ausgebildet ist,<br />

Patienten, die über längere Zeit Antibiotika einnehmen<br />

müssen und Personen, die an Fettabsorptionsstörungen<br />

leiden. Schon Mengen zwischen 55<br />

und 65 µg pro Tag decken den Tagesbedarf von<br />

erwachsenen Personen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Vitamin K1 wird von Licht sehr rasch abgebaut,<br />

deshalb ist es wichtig die Probe unmittelbar nach<br />

der Blutentnahme in Alufolie einzupacken.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 4.5% (0.2 µg/l)<br />

Literatur: J. Mass Spectr. 1996;31:655­660<br />

Taxpunkte: 160<br />

VKORC1-Gen<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 1 ml<br />

Frequenz: Einmal pro 2 Wochen<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Der genetische Polymorphismus G­1639A im<br />

Promoter des VKORC1 (Vitamin K Epoxid Reductase<br />

Complex subunit 1)­Gens wurde mit der Wirksamkeit<br />

der Therapie mit Coumarinen assoziiert. Das<br />

VKORC1­Allel­1639A führt zu einer um 50%<br />

reduzierten Aktivität des VKORC1­Enzyms. Dadurch<br />

wird die Wirkung der Coumarine als Vitamin<br />

K­Antagonisten verstärkt und die Sensitivität<br />

gegenüber der Therapie erhöht. Heterozygote und<br />

homozygote Träger des A­Allels (ca. 60% der<br />

kaukasischen Bevölkerung) benötigen niedrigere<br />

Dosierungen (ca. 25 bzw. 50% Reduktion) im<br />

Vergleich zu Homozygoten <strong>für</strong> das Wildtyp­G­Allel.<br />

Träger des genetischen Polymorphismus G3730A<br />

im 3’UTR vom VKORC1­Gen sind hingegen resistent<br />

und benötigen eine höhere Erhaltungsdosis<br />

von Vitamin K­Antagonisten, um eine therapeutisch<br />

ausreichende Antikoagulation zu erreichen. Die<br />

Häufigkeit des 3730 A­Allels in der kaukasischen<br />

Bevölkerung beträgt ca. 40% (15% 3730 AA<br />

Homozygote­Träger).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Heparin<br />

Empfehlungen: CYP2C9­Gen<br />

Methode: PCR<br />

Literatur: J Thromb Thrombolysis. 2009 Aug;28(2):211­4<br />

316


IKC<br />

Taxpunkte: 93 + 61<br />

Bemerkungen: Einverständnis des Patienten muss vorliegen<br />

(siehe 1.8)<br />

Keine Kostenübernahme durch Krankenkassen<br />

(siehe 1.10)<br />

VLDL-Cholesterin<br />

Probe: Serum, minimal 6 ml<br />

Probenentnahme: Blutentnahme nüchtern, nach mindestens 12<br />

stündiger Nahrungskarenz.<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: Alle: 0.69 deutet auf eine Typ III Hyperlipoproteinämie<br />

hin.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Methode: Ultrazentrifugation<br />

Literatur: Clin. Chim. Acta (1975);58:121­136<br />

Taxpunkte: 31<br />

Bemerkungen: VLDL­Cholesterin bestimmen wir nur, wenn das<br />

Total Cholesterin >7.0 mmol/l und die Triglyceride<br />

>3.5 mmol/l betragen.<br />

von Willebrand-Faktor (Ag.)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Einmal pro Woche<br />

Referenzbereich: 50 ­ 200 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: VWF ist ein multifunktionelles Adhäsivprotein. Es<br />

dient als Transportprotein <strong>für</strong> FVIII, vermittelt die<br />

initiale Plättchenadhäsion über den Thrombozytenrezeptor<br />

GPIb und bindet nach Aktivierung der<br />

Thrombozyten auch an deren GPIIb/IIIa­Rezeptor.<br />

VWF ist ein Akutphasenprotein und vielen exogenen<br />

und endogenen Einflüssen unterworfen<br />

(Inflammation, Alter, Hormonwirkung, Stress,<br />

Blutentnahme u.a.). Daher können zum sicheren<br />

HAD<br />

317


318<br />

Ausschluss eines VWF­Mangels mehrfache<br />

Bestimmungen erforderlich sein. Ein Mangel oder<br />

qualitativer Defekt des VWF führt abhängig vom<br />

Schweregrad zu einer Blutungsneigung. VWF<br />

Antigen sollte immer zusammen mit von Willebrand<br />

Faktor fkt. bestimmt und interpretiert werden. Die<br />

Ratio VWF fkt. / VWF ag ist wegleitend <strong>für</strong> die<br />

Klassifikation eines von Willebrand Syndroms<br />

(Norm ≥0,7).<br />

Empfehlungen: Faktor VIII, von Willebrand Faktor fkt<br />

Methode: Turbidimetrie<br />

VK: 2.5%<br />

Taxpunkte: 45<br />

Bemerkungen: Wird nur zusammen mit von Willebrand Faktor fkt.<br />

bestimmt.<br />

von Willebrand-Faktor (funkt.)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Einmal pro Woche, Notfall nach Absprache<br />

Referenzbereich: 50 ­ 200 %<br />

<strong>Klinische</strong> Info: VWF ist ein multifunktionelles Adhäsivprotein. Es<br />

dient als Transportprotein <strong>für</strong> FVIII, vermittelt die<br />

initiale Plättchenadhäsion über den Thrombozytenrezeptor<br />

GPIb und bindet nach Aktivierung der<br />

Thrombozyten auch an deren GPIIb/IIIa­Rezeptor.<br />

VWF ist ein Akutphasenprotein und vielen exogenen<br />

und endogenen Einflüssen unterworfen<br />

(Inflammation, Alter, Hormonwirkung, Stress,<br />

Blutentnahme u.a.). Daher können zum sicheren<br />

Ausschluss eines VWF­Mangels mehrfache<br />

Bestimmungen erforderlich sein. Ein Mangel oder<br />

qualitativer Defekt des VWF führt abhängig vom<br />

Schweregrad zu einer Blutungsneigung. VWF<br />

funktionell sollte immer zusammen mit von<br />

Willebrand Faktor Antigen bestimmt und interpretiert<br />

werden. Die Ratio VWF fkt. / VWF ag ist<br />

wegleitend <strong>für</strong> die Klassifikation eines von Willebrand<br />

Syndroms (Norm ≥0,7).<br />

Empfehlungen: Mitbestimmung von Willebrand Faktor antigenetisch,<br />

FVIII<br />

Methode: Photometrische Bestimmung (maschinell)<br />

VK: 7%<br />

Taxpunkte: 45


von Willebrand-Faktor (Multimere)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Nach Absprache<br />

Referenzbereich: Auswärtige Bestimmung am Referenzlabor des<br />

Inselspitals Bern<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Untersuchung ist aufwändig und dient bei<br />

verminderter Ratio VWF fkt./VWF ag (Norm ≥0.7)<br />

zur weiteren Klassifikation eines von Willebrand­<br />

Syndroms. Sie ist die entscheidende Methode zur<br />

Diagnose der meisten qualitativen Varianten des<br />

von Willebrand­Syndroms. Keine Routinemethode.<br />

Empfehlungen: Für die Bewertung des Befundes werden VWF fkt.,<br />

VWF ag und FVIII benötigt.<br />

Ggf. Vorwerte mitschicken, ansonsten erfolgt<br />

zusätzliche Mitbestimmung.<br />

Methode: Elektrophorese und Immunoblot<br />

Taxpunkte: 220<br />

von Willebrand-Faktor-spaltende Protease<br />

(ADAMTS-13-Aktivität)<br />

Probe: Citrat­Plasma<br />

Frequenz: Nur nach Absprache<br />

Referenzbereich: Auswärtige Bestimmung am Referenzlabor des<br />

Inselspitals Bern.<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Messung zur Differentialdiagnose thrombotischer<br />

Mikroangiopathien. Eine schwere ADAMTS­13­<br />

Defizienz (< 5% des Normalen) bestätigt das Vorliegen<br />

einer klassischen thrombotisch­thrombozytopenischen<br />

Purpura (TTP), höhere oder normale<br />

ADAMTS­13­Werte schliessen aber eine TTP nicht<br />

aus. Thrombotische Mikroangiopathien nach allogener<br />

hämatopoietischer Stammzelltransplantation<br />

oder bei disseminiertem Tumorleiden sowie das<br />

hämolytisch­urämische (HUS) Syndrom weisen<br />

keine schwere ADAMTS­13­Defizienz auf. Eine<br />

schwere ADAMTS­13 Defizienz wird in den meisten<br />

Fällen durch inhibierende Autoantikörper verursacht<br />

(ggf. automatisch Bestimmung in einem<br />

zweiten Schritt), nur selten konstitutionell im Rahmen<br />

einer hereditären TTP. Für die Bewertung des<br />

Ergebnisses ist die Kenntnis des Abnahmezeitpunktes<br />

wichtig (Blutabnahme unbedingt vor Beginn<br />

einer Plasmatherapie).<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hämolyse, Ikterus oder Lipämie. EDTA hemmt<br />

ADAMTS­13 vollständig (EDTA­Blut unbrauchbar)<br />

IKC<br />

HAD<br />

319


Voriconazol<br />

320<br />

Methode: Degradation eines 73 Aminosäuren umfassenden<br />

VWF­Minimalpeptids durch die in der Plasmaprobe<br />

enthaltene ADAMTS­13; Fluoreszenz­Resonanz­<br />

Energie­Transfer (FRETS­VWF73)<br />

Probe: Serum, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Mo/Do<br />

Referenzbereich: Therapeutisch: 1 ­ 6 mg/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Antimykotikum. Die Eliminationshalbwertszeit ist<br />

Dosisabhängig und beträgt ca. 6 Stunden <strong>für</strong> eine<br />

Dosis von 200 mg.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 58%<br />

Plasmahalbwertszeit: 6 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 5.7% (4.1 mg/l)<br />

Literatur: J. Chromatogr. B 2001;752:9­16<br />

Taxpunkte: 160<br />

Wilm’s Tumor (WT1)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 10 ml<br />

Frequenz: Wöchentlich nach Bedarf<br />

Referenzbereich: Blut < 0.005 , Knochenmark­Aspirat < 0.02<br />

<strong>Klinische</strong> Info: WT1 befindet sich auf dem kurzen Arm vom<br />

Chromosom 11 (11p13) und codiert einen Zinkfinger­Transkriptionsfaktor.<br />

WT1 wurde ursprünglich<br />

aufgrund einer vermuteten Beteiligung an der<br />

Pathogenese des Wilmstumors identifiziert (Sugiyama,<br />

J.Hämatol, 2001). WT1 wird bei vielen<br />

Neoplasien, darunter die AML, überexprimiert<br />

(Sugiyama, J. Hämatol, 2001; Liu­Yin, Blood, 2008).<br />

Wenngleich die Mechanismen, die zu einer WT1­<br />

Ueberexpression führen, teilweise noch unbekannt<br />

sind, kann dieses Phänomen bei AML als Marker<br />

zur Festlegung der Präsenz, Persistenz oder des<br />

Wiederauftretens der Krankheit genutzt werden.<br />

Die prognostische Relevanz der WT1­Wert besteht<br />

nicht in der Ueberexpression selber, aber in der<br />

Reduktion des Wertes. Eine Abnahme der WT1­<br />

Überexpression von mehr als 2 Log­Stufen nach 2<br />

Induktions­Chemotherapiezyklen zeigt eine<br />

erhebliche Aussagekraft bezüglich des Rückfallrisikos<br />

(Cilloni et. al. JCO, 2009 27: 5195­5201) von<br />

75% versus 40%. Deswegen eignet sich die


WT1­Ueberexpression nur dann als MRD­Marker,<br />

wenn das Resultat bei Erstdiagnose mehr als<br />

2 Log­Stufen über der Norm liegt.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Heparin kann die Polymerase hemmen<br />

Methode: RT­PCR<br />

Xylose im Sammelurin<br />

Probe: 5 Std.­ Sammelurin<br />

Probenentnahme: Belastung 25g­Xylose <strong>für</strong> Erwachsene. Belastung<br />

5g­Xylose <strong>für</strong> Kinder. Den über 5 Stunden gesammelten<br />

Urin (ganze Menge) sofort ins Labor bringen.<br />

Frequenz: Nur nach Absprache<br />

Referenzbereich: Erwachsene: >26.6 mmol/5h;<br />

Kinder 8 mmol/5h<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erniedrigte Ausscheidungen werden beobachtet bei<br />

intestinaler Malabsorption, z.B. bei Zöliakie,<br />

Pankreasinsuffizienz, bakterieller Enteritis,<br />

M. Whipple u.a. gastrointestinalen Erkrankungen.<br />

Die Urinausscheidung ist diagnostisch ein weit<br />

empfindlicheres Kriterium als der Plasmaspiegel.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Hohe Dosen Aspirin bewirken erhöhte Ausscheidungen,<br />

bei Niereninsuffizienz ist der Xylose­Absorptions­Test<br />

im Urin nicht indiziert.<br />

Methode: Kolorimetrische Bestimmung<br />

VK: 3.8% (62 mmol/5h)<br />

Literatur: Ann. Intern. Med. 1964;61:411­422<br />

Taxpunkte: 31<br />

Zellkonzentrat (3 Röhrchen EDTA)<br />

Probe: EDTA­Vollblut, minimal 3 ml<br />

Frequenz: Nach Bedarf<br />

Referenzbereich: Keine Angaben<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Ein Zellkonzentrat wird zur Anreicherung von<br />

pathologischen Zellen durchgeführt, z. B. bei Frage<br />

nach Lymphom (Sézary Zellen), Myelodysplastischem<br />

Syndrom oder Leukämie.<br />

Methode: Zellanreicherung; mikroskopische Beurteilung<br />

Taxpunkte: 26<br />

Bemerkungen: Bei der Haarzell­Leukämie wird ein «Buffy­coat»<br />

durchgeführt (andere Zellanreicherungsmethode).<br />

Zellzahl im Liquor<br />

Probe: Liquor, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Andere sterile Gefässe ohne Zusatz von Antikoagulantien<br />

IKC<br />

HAD<br />

321


Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Ventrikulär: 0 ­ 1 Zellen/μl;<br />

Zysternal: 0 ­ 2 Zellen/ μl; Lumbal: 2 ­ 4 Zellen/μl<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Zellzahl und ggf. die Differenzierung der<br />

Leukozyten ist von besonderem diagnostischem<br />

Interesse bei einer Meningitis und hier bei der<br />

Unterscheidung zwischen bakterieller und viraler<br />

Meningitis. In diesem Fall ist die Untersuchung<br />

immer ein absoluter Notfall.<br />

Makroskopisch sichtbares Blut im Liquor kann<br />

artifiziell von der Liquorpunktion stammen, aber<br />

auch von subarachnoidalen oder ventrikulären<br />

Blutungen. Zur Unterscheidung von frischer und<br />

alter Blutung wird die Liquorprobe zentrifugiert,<br />

wobei sich frische, intakte Erythrozyten als<br />

Sediment absetzen und die Farbe des Überstands<br />

(Xantochromie) zur Beurteilung herangezogen<br />

werden kann. Bei makroskopisch blutigem Liquor,<br />

wird die Erythrozytenzahl ebenfalls im Liquor<br />

bestimmt und bei der Berechnung der Leukozytenzahl<br />

miteinbezogen.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Zusatz von Antikoagulantien; insbesondere beim<br />

Einsatz von CAT Röhrchen. Falls der Liquor mehr<br />

als 2h vor der Zählung gewonnen wurde, kann die<br />

Zellzahl durch Zytolyse speziell von Granulozyten<br />

und Monozyten falsch niedrig sein.<br />

Methode: Zellzahlbestimmung in Hämozytometer<br />

Literatur: Cytologie der Cerebrospinalflüssigkeit, Dr. med.<br />

habil. Johannes Sayk, Gustav Fischer Verlag, Jena,<br />

Taxpunkte: 29<br />

Bemerkungen: Die Liquorproben müssen sofort ins Labor gebracht<br />

werden<br />

Zellzählung in Ergussmaterial, Bronchiallavagen<br />

(ohne Gelenk und Liquor Punktate)<br />

322<br />

Probe: Aszites, Pleura, BAL, minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Entnahme ohne Vakuum, zusätzlich ein Vacutainer<br />

rot (Nativ) (mind.1ml) mitschicken. Für BAL nur ein<br />

«Falcon­Röhrchen» schicken<br />

Frequenz: Routine­ und Notfallanalyse<br />

Referenzbereich: Keine Angaben<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Die Zellzahlbestimmung in Ergussmaterial kann<br />

Anhaltspunkte über das Vorhandensein einer<br />

Entzündung, eines reaktiven Geschehens und/oder<br />

das Vorhandensein von malignen Zellen geben.<br />

Die Zellzahl wird am <strong>Hämatologie</strong>analyser durchgeführt<br />

und in Kombination dazu wird ein Zytospinn­


präparat hergestellt, welches nach Pappenheim<br />

gefärbt und analog dem mikroskopischen Blutbild<br />

differenziert wird.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Gallerte, Proteine, Kristalle, Antikoagulanzien,<br />

Fremdmaterial<br />

Methode: Impedanz­Messung<br />

Literatur: Atlas der Bronchoalveolären Lavages: Ulrich<br />

Costabel, Thieme­Verlag 1994; Manuale pneumologicum<br />

II­4<br />

Taxpunkte: 29<br />

Bemerkungen: Bei Frage nach Tumorzellen muss immer Material<br />

an die Zytologie am USZ geschickt werden.<br />

Ziehl-Neelson-Färbung zum Nachweis von Mykobakterien<br />

Probe: Sputum, Sekrete, Lavagen, Abstriche v.tief. Wunden<br />

Frequenz: Notfallanalyse (IDNFL)<br />

Referenzbereich: negativ<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Wichtig ist die Ziehl­Neelson­Färbung bei der Diagnostik<br />

der Tuberkulose. Die der Familie Mycobacteriaceae<br />

angehörenden Bakterien besitzen in der<br />

Zellwand wachsartige Substanzen und lassen sich<br />

mit den üblichen Färbeverfahren schwer anfärben.<br />

Haben sie jedoch durch einen Kunstgriff (Erhitzen<br />

des konzentrierten Karbolfuchsins) Farbstoff<br />

aufgenommen, behalten sie trotz der Säurebehandlung<br />

(mit Salzsäure­Äthanol) ihre Rotfärbung bei<br />

(deshalb der Ausdruck «säurefeste Stäbchen»). Die<br />

Gegenfärbung mit Methylenblau lässt andere<br />

Bakterien schwach blau erscheinen.<br />

Alle Untersuchungen werden an das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />

Medizinische Mirkobiologie weitergeleitet und dort<br />

supervisiert.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Normales Wasser kann Keime enthalten.<br />

Methode: Siehe <strong>Klinische</strong> Info.<br />

Bemerkungen: Wird in der diagnostischen <strong>Hämatologie</strong> als<br />

Leistung des Interdisziplinären Notfalllabors nur<br />

werktags von 19.00 – 08.00 Uhr sowie an Samstagen,<br />

Sonn­ und Feiertagen ab 16.00 – 08.00 Uhr<br />

bestimmt. Ausserhalb dieser Zeiten am <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />

Medizinische Mikrobiologie. Probe muss innerhalb<br />

2 Stunden nach Eingang im Labor erfolgen<br />

Zink<br />

Probe: Serum (Spuren), minimal 1 ml<br />

Probenentnahme: Blut in spezielles Spurenelement Röhrchen (ohne<br />

Zusatz) abnehmen.<br />

IKC<br />

HAD<br />

323


Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle: 9 ­ 21 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Erhöht bei gewerblichen oder diätetischen Vergiftungen<br />

sowie, unter Kortikosteroidtherapie. Nicht<br />

obligat bei Osteosarkomen, koronarer Herzkrankheit<br />

und Anämien. Erniedrigt bei parenteraler<br />

Ernährung (Acrodermatitis enterohepatica), Alkoholismus,<br />

Resorptionsstörungen, Sichelzellanämie,<br />

Verbrennungen, Akut­Phase Reaktionen, Hypoalbuminämie<br />

und Gravidität.<br />

Stör- und Einflussfakt.: Kontaminationen<br />

Methode: Flammen­Atomabsorptionsspektrometrie<br />

VK: 1.4% (13.4 µmol/l), 1.1% (27.2 µmol/l)<br />

Literatur: Clin. Chem. 1991;37:723­728<br />

Taxpunkte: 44<br />

Zink im Sammelurin<br />

Probe: Sammelurin<br />

Probenentnahme: 24h­Urin ohne Zusatz in speziell gereinigtem<br />

Urin­Gefäss sammeln. Spezielle Urin­Sammelvorschrift<br />

siehe 2.4.2; e)<br />

Frequenz: Routineanalyse (Mo­Fr: 8­15h)<br />

Referenzbereich: Alle:


Referenzbereich: Empfohlener Bereich: 0.26 ­ 0.49 µmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Hypnotikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 92%<br />

Plasmahalbwertszeit: 0.7 ­ 3.5 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 2.5% (0.1 µmol/l)<br />

Literatur: J. Anal. Toxicol. 2002;26:87­93<br />

Taxpunkte: 140<br />

Zuclopenthixol<br />

Probe: Serum, minimal 0.5 ml<br />

Probenentnahme: Vor Applikation der nächsten Dosis<br />

Frequenz: Zweimal pro Woche<br />

Referenzbereich: Empfohlener Bereich: 10 ­ 125 nmol/l;<br />

Toxisch: >330 nmol/l<br />

<strong>Klinische</strong> Info: Neuroleptikum<br />

Stör- und Einflussfakt.: Nicht bekannt<br />

Proteinbindung: 98 ­ 99%<br />

Plasmahalbwertszeit: 12 ­ 28 Std.<br />

Methode: HPLC­Massenspektrometrie<br />

VK: 3.7% (62 nmol/l)<br />

Literatur: Masterarbeit Corinne Brühwiler (2011)<br />

Taxpunkte: 140<br />

IKC<br />

HAD<br />

325


5 Tabellenanhang<br />

5.1 Parameter, Untersuchungsmaterialien,<br />

Auftragskarten und Referenzbereiche<br />

Auftrags­Karten: 1= IKC Untersuchungen von Blut / 2= IKC Notfalluntersuchungen /<br />

3= IKC Toxikologie/Drogen/Medikamente / 4= IKC Endokrinologie /<br />

6= IKC Molekulare und Pränatale Diagnostik / H= Hämatologische Untersuchungen /<br />

G= Gerinnungsuntersuchungen<br />

Materialien:<br />

B: Biopsie HV: Heparin­Vollblut<br />

BAL: Broncho­Alveoläre Lavage K: Konkremente<br />

BB: Blutbild KM: Knochenmarks­Ausstrich<br />

C: Citrat­Plasma L: Liquor nativ<br />

CV: Citrat­Vollblut LF: Liquor Fluorid<br />

E: EDTA­Plasma LU: Ausatmungsluft<br />

EA: EDTA­Plasma mit Aprotinin P: Punktat nativ<br />

EG: EGTA­Plasma mit Glutathion PF: Punktat Fluorid<br />

EK: EDTA­Knochenmark S: Serum<br />

ES: EDTA Spurenelemente SA: Saliva<br />

EV: EDTA­Vollblut SS: Serum Spurenelemente<br />

F: Na­Fluorid­Plasma ST: Stuhl<br />

FR: Fruchtwasser SU: Spontanurin<br />

FV: Na­Fluorid­Vollblut T: Tupfpräparate<br />

H: Heparin<br />

HK: Heparin­Knochenmark<br />

U: Sammelurin<br />

Analyt Mat. Karte Einheit Referenzbereich<br />

ACE S 1 U/l 1 ­19 J.: 27­113; >20 J.: 12­68<br />

ACTH EA 4 / 1 ng/l Alle: 0­46<br />

ACTH stimuliert EA 4 ng/l Siehe Klin. Info Kap. 4<br />

AFP S 1 / 6 µg/l Männer + Nicht­Schw.:


Analyt Mat. Karte Einheit Referenzbereich<br />

Albuminquotient (Q<br />

Albumin L/S)<br />

S + L 1 Q Alb *<br />

10e3<br />

40 ­ 60 Jahre:


Analyt Mat. Karte Einheit Referenzbereich<br />

AP Aktivität H 1 / 2 U/l f: 35­104; m: 40­129; Neugeb. 1. T.:<br />


Analyt Mat. Karte Einheit Referenzbereich<br />

Calcium total (Liquor) L 2 / 1 mmol/l Alle: 1.02­1.34<br />

Calcium total<br />

(Sammelurin)<br />

U 1 mmol/24h f:


Analyt Mat. Karte Einheit Referenzbereich<br />

Cotinin (Spontanurin) SU 3 µg/l Alle:


Analyt Mat. Karte Einheit Referenzbereich<br />

Eosinophile (absolut;<br />

relativ)<br />

Erythroblasten<br />

(NRBC = nucleated<br />

red blood cells)<br />

EV H G/l ; % Absolut: 0.00­0.70 G/l;<br />

relativ: 2.0­4.0 %<br />

EV H<br />

Erythropoietin S 1 / 4 U/l Alle: 8­22<br />

Erythropoietin S H U/l 3­15<br />

Erythrozyten EV H T/L f: 3.9­5.2; m: 4.2­5.7<br />

Erythrozyten HV + H µg/10e10 40­130<br />

(Ec)­Kreatin EV<br />

Ec<br />

Estradiol (E2) S 4 / 1 pmol/l f ­ Follikularphase: 46­607;<br />

f ­ Ovulationsphase: 315­1828;<br />

f ­ Lutealphase: 161­774;<br />

f ­ postmenopausal: 18­201;<br />

1. Trimester: 789­15781;<br />

m: 28­156; Jungen 1­10 J.: 18­73;<br />

Mädchen 1­10 J.: 22­99<br />

EVI1 EV /<br />

EK<br />

H neg/pos negativ<br />

Faktor 2 (II) C G % 60­150<br />

Faktor 9 (IX) C G % 50­200<br />

Faktor 5 (V) C G % 50­150<br />

Faktor 7 (VII) C G % 60­150<br />

Faktor 8 (VIII) C G % 50­200<br />

Faktor 10 (X) C G % 60­150<br />

Faktor 11 (XI) C G % 50­150<br />

Faktor 12 (XII) C G % 50­150<br />

Faktor 13 (XIII) C G % 70­140<br />

Ferritin H 1 µg/l f: >60 J.: 13­300; f: 18­60 J.: 13­150;<br />

m: >60 J.: 21­400; m: 18­60 J.:<br />

30­400;<br />

f: 7­12 J.: 7­84; m: 7­12 J.: 14­124; f:<br />

13­17 J.: 13­68; m: 13­17 J.: 14­152<br />

Kleinkinder 165<br />

Frakt.<br />

H + 1 % Alle: 50­65<br />

Harnstoffexkretion /<br />

Harnstoff­Clearance<br />

SU<br />

Freie Fettsäuren (FFA) S 1 µmol/l m: 100­600; f: 100­450<br />

Fructosamin H 1 µmol/l Alle: 205­285<br />

FSH S 4 IE/l m: 1.5­12.4; f ­ Follikularphase: 3.5­<br />

12.5; f ­ Ovulationsphase: 4.7­21.5;<br />

f ­ Lutealphase: 1.7­7.7:<br />

f ­ postmenopausal: 25.8­134.8<br />

FSH stimuliert<br />

(GnRH­Test)<br />

S 4 IE/l Siehe Klin. Info Kap. 4<br />

331


Analyt Mat. Karte Einheit Referenzbereich<br />

FT3 H 1 / 4 pmol/l m: 4.1­6.7; f mit Kontrazeption:<br />

3.9­6.9;<br />

f ohne Kontrazeption: 3.6­6.4;<br />

Schwangere, 1.Trim.: 3.8­6; 2.Trim.:<br />

3.2­5.5; 3.Trim.: 3.1­5;<br />

Neugeb. 0­3 T.: 3­12.1; 4­30 T.: 3­8.1;<br />

2­12 M.: 2.4­9.8; 2­6 J.: 3­9.1; 7­11<br />

J.: 4.1­7.9; 12­19 J.: 3.5­7.7<br />

FT4 H 1 / 4 pmol/l m: 13.1­21.3; f: 12.3­20.2;<br />

Schwangere, 1.Trim.: 12.1­19.6;<br />

2.Trim.: 9.6­17; 3.Trim.: 8.4: 15.6;<br />

Neugeb.


Analyt Mat. Karte Einheit Referenzbereich<br />

Hämoglobin im<br />

Plasma<br />

H H mg/dl 1.1­8.4<br />

Hämoglobin im<br />

Heparin­Vollblut<br />

HV 1 mmol/l f: 7.4­9.9; m: 8.4­11.2<br />

Hämoglobin A1c EV 1 % nach DCCT / NGSP: 4.8­5.9<br />

nach IFCC: 29­42 mmol/mol Zielwert<br />

<strong>für</strong> Diabetiker: 7 % (nach ADA und mit<br />

DCCT/NGSP­Methode)<br />

Hb­F in Erythrozyten<br />

(Kleihauer)<br />

EV H % 0­0.2<br />

Hämopexin S 1 g/l Alle: 0.5­1.15<br />

Haptoglobin H 1 g/l Alle: 0.3­2<br />

Harnsäure H 1 / 2 µmol/l f: 150­350; m: 210­420;<br />

Kinder:


Analyt Mat. Karte Einheit Referenzbereich<br />

HDL­Cholesterin H 1 mmol/l Idealwert: >1<br />

Helicobacter­Pylori­<br />

Atemtest<br />

HFE Mutationen<br />

C282Y + H63D +<br />

S65C<br />

HGH (human growth<br />

hormone)<br />

HGH Stimulationstest<br />

(Stress / Arginin /<br />

Insulin)<br />

334<br />

LU 1 ‰ Alle:


Analyt Mat. Karte Einheit Referenzbereich<br />

Kalium H 2 / 1 mmol/l Alle: 3.3­4.5<br />

Kalium (Liquor) L 2 / 1 mmol/l Alle: 2.6­3.3<br />

Kalium (Sammelurin) U 1 mmol/24h Alle: 25­125; Ernährungsabhängig<br />

Kalium (Spontanurin) SU 2 / 1 mmol/l Alle: 17­71<br />

Katecholamine diff.<br />

(Plasma)<br />

Katecholamine diff.<br />

(Sammelurin)<br />

EG 4 nmol/l Adrenalin:


Analyt Mat. Karte Einheit Referenzbereich<br />

LH S 1 / 4 IE/l f ­ Follikelphase: 2.4­12.6; f ­<br />

Ovulationsphase: 14­95.6; f ­<br />

Lutealphase: 1­11.4; f ­<br />

postmenopausal: 7.7­58.5; m: 1.7­8.6<br />

LH stimuliert<br />

(GnRH­Test)<br />

336<br />

S 4 IE/l Siehe Klin. Info Kap. 4<br />

Lipase H 1 U/l Alle: 13­60<br />

Lipoprotein (a) H 1 mg/l Idealwert:


Analyt Mat. Karte Einheit Referenzbereich<br />

MTHFR C677T EV 6 / 3 het / hom /<br />

wt<br />

Myoglobin H 1 / 2 µg/l f: 25­58; m: 28­72<br />

NAT2 Gen EV 6 / 3 SA/LA Siehe Klin. Info Kap. 4<br />

Natrium H 2 / 1 mmol/l 90 J.: 132­146<br />

Natrium (Liquor) L 2 / 1 mmol/l Alle: 135­153<br />

Natrium (Sammelurin) U 1 mmol/24h Erw.: 40­220 (Ernährungsabhängig).<br />

Reifgeborene, 7­14 Tage alte<br />

Neugeborene weisen eine Natrium­<br />

Clearance von ca. 20% von<br />

Erwachsenenwerten auf<br />

Natrium (Spontanurin) SU 2 / 1 mmol/l Erw.: 30­80<br />

Neutrophilen (absolut;<br />

relativ)<br />

NPM1 A+B<br />

Mutations bestimmung,<br />

quantitativ<br />

EV H G/l ; % Absolut: 1.4­8.0 G/l; relativ: 40­74 %<br />

(Stabkernige.: 0­20%;<br />

Segmentkernige: 30­50%)<br />

EV /<br />

EK<br />

H ratio negativ<br />

NSE S 1 µg/l Alle:


Analyt Mat. Karte Einheit Referenzbereich<br />

Pentagastrin­Test<br />

(Neuroendokrine<br />

Hormone)<br />

EA 4 Siehe Klin. Info Kap. 4<br />

pH (Liquor) L 1 Alle: 7.35­7.4<br />

pH (Sammelurin) U 1 Alle: 5­7.5<br />

pH (Spontanurin) SU 1 Alle: 5­7.5<br />

Phosphat H 1 / 2 mmol/l Erw.: 0.87­1.4;<br />

Kinder:


Analyt Mat. Karte Einheit Referenzbereich<br />

Protein total H 2 / 1 g/l Erw.: 66­87; Nabelschnur: 48­80;<br />

Frühgeborene: 36­60; 1 Woche:<br />

44­76; 7 M.­1 J.: 51­73; 1­2 J.:<br />

56­75; 3­18 J.: 60­80<br />

Protein total (Liquor) L 2 / 1 g/l Alle: 0.2­0.4<br />

Protein total (Punktat) P 2 / 1 g/l Siehe Klin. Info Kap. 4<br />

Protein total<br />

(Sammelurin)<br />

U 1 g/24h Alle:


Analyt Mat. Karte Einheit Referenzbereich<br />

Testosteron gesamt /<br />

basal<br />

Testosteron n.<br />

Dexamethason<br />

340<br />

S 4 / 1 nmol/l f: 20­49 J.: 0.29 ­1.67; f: ab 50 J.:<br />

0.10­1.42;<br />

m: 20­49 J.: 8.64­29.0;m: ab 50 J.:<br />

6.68­25.7; Details siehe Kap. 4<br />

S 4 nmol/l Siehe Klin. Info Kap. 4<br />

Thrombinzeit C G Sek.


Analyt Mat. Karte Einheit Referenzbereich<br />

Vitamin D 1,25­(OH)2 S 1 / 4 ng/l Alle: 18­70.5<br />

Vitamin D 25(OH) S 1 / 4 µg/l Empfohlene Mindestkonzentration:<br />

>20; Therapeutischer Zielwert: 30­56<br />

Vitamin E S 1 mg/l Alle: 5­20<br />

Vitamin K1 H 1 µg/l Alle: 0.1­1.2<br />

VKORC1­Gen EV 6 / 3 het / hom<br />

/ wt<br />

Siehe Klin. Info Kap. 4<br />

VLDL­Cholesterin S 1 mmol/l Alle:


5.2 Übersicht Drogen, Medikamente,<br />

Toxikologie: Therapeutische Bereiche,<br />

Umrechnungsfaktoren<br />

Auftrags­Karte: 3=Toxikologie/Drogen/Medikamente<br />

M: Metabolit; N.d.: Nicht definiert;<br />

S: Serum; H: Heparin­Plasma; E: EDTA­Plasma; EV: EDTA­Vollblut; F: Na­Fluorid­Plasma;<br />

DTT: Vollblut (Heparin + DTT); SU: Spontanurin; U: Sammelurin; ME: Mekonium<br />

Medikament Mat. Therapeutischer Bereich Einheit Faktor<br />

konv.<br />

Einheit<br />

Acenocoumarol S 80­400 nmol/l 0.353 µg/l<br />

Aciclovir S N.d. mg/l 4.44 µmol/l<br />

Albendazol<br />

M: Albendazolsulfoxid<br />

342<br />

S Inkl. M.: >1 µmol/l µmol/l<br />

µmol/l<br />

265<br />

281<br />

µg/l<br />

µg/l<br />

Alkohol H Alle: 0­3 mmol/l 0.0461 ‰<br />

Alkohol (Urin) SU Alle: 200 nmol/l 0.309 µg/l<br />

Amikacin H Tall: 8 µmol/l 0.645 mg/l<br />

M: Desethylamiodaron<br />

S 1.0­2.4<br />

µmol/l 0.617 mg/l<br />

Amisulprid S 270­867 nmol/l 0.369 µg/l<br />

Amitriptylin S Inkl. M.: 0.62­1.47;<br />

Toxisch: >1.8<br />

µmol/l 277 µg/l<br />

M:Nortriptylin S<br />

µmol/l 263 µg/l<br />

Amphetamin ql. (Urin) SU Nicht nachweisbar neg/pos<br />

Amphetamine Diff.<br />

(Serum)<br />

S Nicht nachweisbar neg/pos<br />

Amphetamine Diff. SU Bestätigungstest nwb /<br />

(Urin)<br />

nnwb<br />

Amphotericin B S Tal: 0.03­1; Spitzel: 1.5­3.5 mg/l<br />

Amprenavir H Wildtyp­Viren: >0.8, Viren<br />

mit Mutationen: >0.3 /<br />

Mutation<br />

mg/l 1.98 µmol/l<br />

Antikoagulantien, S nwb /<br />

orale<br />

nnwb<br />

Aripiprazol S 0.33­1.12 µmol/l 448 µg/l<br />

Atazanavir H Wildtyp­Viren: >0.15, Viren<br />

mit Mutationen: >0.10 /<br />

Mutation<br />

mg/l 1.42 µmol/l<br />

Atenolol ql. SU nwb /<br />

nnwb<br />

Atropin ql. SU / S Nicht nachweisbar nwb /<br />

nnwb<br />

Barbiturate ql.<br />

(Screening)<br />

H Nicht nachweisbar neg/pos<br />

Barbiturate ql. (Urin) SU Nicht nachweisbar neg/pos


Medikament Mat. Therapeutischer Bereich Einheit Faktor<br />

Benzodiazepine Diff.<br />

(Urin)<br />

Benzodiazepine ql.<br />

(Screening)<br />

Benzodiazepine ql.<br />

(Urin)<br />

SU Bestätigungstest nwb /<br />

nnwb<br />

H Nicht nachweisbar neg/pos<br />

SU Nicht nachweisbar neg/pos<br />

konv.<br />

Einheit<br />

Betablocker (Urin) SU<br />

Biperiden S >2 nmol/l 0.312 µg/l<br />

Bromazepam S 0.16­0.63 µmol/l 316 µg/l<br />

Bupivacain S 9­16; Toxisch: >16 µmol/l 0.288 mg/l<br />

Buprenorphin S Alle: 0.5­10 µg/l 2.14 nmol/l<br />

M: Norbuprenorphin S<br />

µg/l 2.42 nmol/l<br />

Buprenorphin und SU nwb /<br />

Metabolit ql. (Urin)<br />

nnwb<br />

Busulfan H Abhängig von Therapie µg/l 4.07 nmol/l<br />

Cannabinoide ql.<br />

(Urin) (THC)<br />

SU Nicht nachweisbar neg/pos<br />

Carbamazepin H 17­50; Toxisch: >40 µmol/l 0.236 mg/l<br />

Chinin S 20­40; Toxisch: >40 µmol/l 0.3244 mg/l<br />

Chlorpromazin S 0.09­0.94; Toxisch: >3.14 µmol/l 318.9 µg/l<br />

Chlorprothixen S 63­951; Toxisch: >1500 nmol/l 0.3159 µg/l<br />

Ciclosporin<br />

monoklonal<br />

EV Abhängig von Therapie µg/l 0.832 nmol/l<br />

Ciprofloxacin H 0.5­4; Toxisch: >12 mg/l 3.02 µmol/l<br />

Citalopram S 154­339 nmol/l 0.324 µg/l<br />

Clobazam<br />

S 0.38­0.96; Toxisch: >3.2 µmol/l 0.301 mg/l<br />

M: N­Desmethyl­<br />

Clobazam<br />

S 0.59­14.4<br />

µmol/l 0.287 mg/l<br />

Clomethiazol ql. (Urin) SU Nach Einnahme von nwb /<br />

Distraneurin positiv nnwb<br />

Clomipramin S Inkl. M.: 730­1430 nmol/l 0.315 µg/l<br />

M: Desmethyl­<br />

Clomipramin<br />

S<br />

nmol/l 0.301 µg/l<br />

Clonazepam S 63­222; Toxisch: >316 nmol/l 0.316 µg/l<br />

Clotiapin S 0.31­2.48 µmol/l 344 µg/l<br />

Clozapin<br />

S 1.07­2.48; Toxisch: >3.1 µmol/l 327 µg/l<br />

M: Norclozapin S<br />

µmol/l 313 µg/l<br />

Cocain ql. (Urin) SU Nicht nachweisbar neg/pos<br />

Cocain + M (Plasma) F Nicht nachweisbar µg/l<br />

Cocain­Bestätigung SU Bestätigungstest nwb /<br />

(Urin)<br />

nnwb<br />

Coffein H 10­50 µmol/l 0.194 µg/ml<br />

Colchicin (Serum) S 0.3­2.5; Toxisch: >5 µg/l 2.504 nmol/l<br />

Colchicin (Urin) SU nwb /<br />

nnwb<br />

Daptomycin H Abhängig von Indikation mg/l 0.617 µmol/l<br />

Darunavir H N.d. mg/l 1.83 µmol/l<br />

343


Medikament Mat. Therapeutischer Bereich Einheit Faktor<br />

konv.<br />

Einheit<br />

Dasatinib H siehe Verzeichnis µg/l 2.05 nmol/l<br />

Dexmethylphenidat S 21­128 nmol/l 0.233 µg/l<br />

Dextromethorphan ql.<br />

(Urin)<br />

Diazepam<br />

M: Nordazepam<br />

M: Oxazepam<br />

M: Temazepam<br />

344<br />

SU Nicht nachweisbar nwb /<br />

nnwb<br />

S<br />

S<br />

S<br />

S<br />

0.7­7; Toxisch: >8<br />

0.47­2.88<br />

0.035 ­ 0.105<br />

0.034­0.17<br />

µmol/l<br />

µmol/l<br />

µmol/l<br />

µmol/l<br />

0.285<br />

0.271<br />

0.287<br />

301<br />

mg/l<br />

mg/l<br />

mg/l<br />

µg/l<br />

Dibenzepin S 0.08­0.85; Toxisch: >10 µmol/l 295 µg/l<br />

Diclofenac S 0.17­8.44 µmol/l 296 µg/l<br />

Digoxin H 1­2.6; Toxisch: >3.2 nmol/l 0.781 µg/l<br />

Diphenhydramin S 98­392; Toxisch: >780 nmol/l 0.255 µg/l<br />

Doxepin<br />

S Inkl. M.: 180­540;<br />

Toxisch: >3000<br />

nmol/l 0.279 µg/l<br />

M: Nordoxepin S<br />

nmol/l 0.265 µg/l<br />

Drogenscreening<br />

(Mekonium)<br />

ME Nicht nachweisbar neg/pos<br />

Duloxetin S 101­400 nmol/l 0.297 µg/l<br />

Efavirenz H Wildtyp­Viren: >1 mg/l 3.17 µmol/l<br />

Escitalopram S 20­125 nmol/l 0.324 µg/l<br />

Ethambutol (Serum) S Spitze: 2 ­ 6 mg/l 4.89 µmol/l<br />

Ethambutol (Urin) SU Nach Einnahme von<br />

Ethambutol positiv<br />

neg/pos<br />

Ethosuximid H 280­700; Toxisch: >1000 µmol/l 0.141 mg/l<br />

Ethylenglykol S Toxisch: >200 mg/l 0.016 mmol/l<br />

Etravirin H N.d. mg/l 2.297 µmol/l<br />

Everolimus EV Abhängig von Therapie µg/l 1.04 nmol/l<br />

Fentanyl S Abhängig von Indikation µg/l 2.97 nmol/l<br />

Flecainid S 0.48­2.42; Toxisch: >2.42 µmol/l 414 µg/l<br />

Fluconazol S 1.0­15.0 mg/l 3.27 µmol/l<br />

Flunitrazepam<br />

M: Desmethyl­<br />

S 16­48; Toxisch: >170 nmol/l 0.313 µg/l<br />

Flunitrazepam S<br />

nmol/l 0.299 µg/l<br />

Fluoxetin<br />

S Inkl. M.: 0.39­1.62 µmol/l 309 µg/l<br />

M: Norfluoxetin S<br />

µmol/l 295 µg/l<br />

Flupentixol S 2.3­23 nmol/l 0.435 µg/l<br />

Fluphenazin S 2.29­22.9; Toxisch: >230 nmol/l 0.438 µg/l<br />

Flurazepam<br />

M: Desalkyl­<br />

S 13­26; Toxisch: >500 nmol/l 0.388 µg/l<br />

flurazepam S 139­520<br />

nmol/l 0.289 µg/l<br />

Fluvoxamin S 0.19­0.72 µmol/l 318 µg/l<br />

Ganciclovir S N.d. mg/l 3.92 µmol/l<br />

Gentamicin H Tal: 52 mg/l<br />

führen zu Schläfrigkeit<br />

mg/l 9.606 µmol/l<br />

Haloperidol S 2.66­26.6; Toxisch: >260 nmol/l 0.3759 µg/l


Medikament Mat. Therapeutischer Bereich Einheit Faktor<br />

konv.<br />

Einheit<br />

Ibuprofen S 73­146; Toxisch: >485 µmol/l 0.206 mg/l<br />

Imatinib<br />

H Talspiegel CML >1000<br />

Talspiegel GIST >1100<br />

µg/l 2.03 nmol/l<br />

M: Norimatinib H<br />

µg/l 2.09 nmol/l<br />

Imipramin<br />

S Inkl. M.: 0.56­1.11;<br />

Toxisch: >2<br />

µmol/l 280 µg/l<br />

M: Desipramin S<br />

µmol/l 266 µg/l<br />

Isoniazid (Serum) S Tal: 0.1­1.0; Spitze: 3­6 mg/l 7.29 µmol/l<br />

Itraconazol S<br />

M: HydroxyItraconazol S<br />

Inkl. M.: >1 mg/l mg/l<br />

mg/l<br />

1.42<br />

1.39<br />

µmol/l<br />

µmol/l<br />

Ketamin S 1­6; Toxisch: >7 mg/l 4.2 µmol/l<br />

Ketoconazol S siehe Verzeichnis mg/l 1.88 µmol/l<br />

Lamotrigin S >5 µmol/l 0.256 mg/l<br />

Levetiracetam S 29.4­176.3 µmol/l 0.1702 mg/l<br />

Levofloxacin H N.d. mg/l<br />

Levomepromazin S 0.09­0.49; Toxisch: >1.5 µmol/l 329 µg/l<br />

Lidocain S 6.4­21.3; Toxisch: >30 µmol/l 0.234 mg/l<br />

Lithium S 0.6­1.2; potentiell toxisch:<br />

>1.5; stark toxisch: >2.5<br />

mmol/l 1 mval/l<br />

Lopinavir H Wildtyp­Viren: >1.0,<br />

Viren mit Mutationen: >0.9 /<br />

Mutation<br />

mg/l 1.59 µmol/l<br />

Lorazepam S 31­47; Toxisch: >1500 nmol/l 0.321 µg/l<br />

Lysergsäure diethylamid<br />

qual. (Urin)<br />

(LSD)<br />

SU Nicht nachweisbar neg/pos<br />

Maprotilin S 0.27­0.47; Toxisch: >1.8 µmol/l 277 µg/l<br />

Maraviroc H >0.05 mg/l 1.947 µmol/l<br />

Mebendazol S >200 (ideal: >250) nmol/l 0.295 µg/l<br />

Mefenaminsäure S 0.4­40; Toxisch: >41 µmol/l 0.241 mg/l<br />

Mepivacain S 8.1­16.2; Toxisch: >24 µmol/l 0.2464 mg/l<br />

Metformin H 0.1­1 mg/l 7.74 µmol/l<br />

Methadon ql. (Urin) SU Nicht nachweisbar neg/pos<br />

Methadon + M S Toxisch: >3230 nmol/l 0.309 µg/l<br />

Methadon­ SU Bestätigungstest nwb /<br />

Bestätigung (Urin)<br />

nnwb<br />

Methanol H Toxisch: >3.1 mmol/l 32.04 mg/l<br />

Methaqualon ql. (Urin) SU Nicht nachweisbar neg/pos<br />

Methaqualon qn.<br />

(Serum)<br />

S 4.0­12.0 µmol/l 0.25 mg/l<br />

Methotrexat H Abhängig von Indikation µmol/l 0.454 mg/l<br />

Methylphenidat S 43­257; Toxisch: >2200 nmol/l 0.233 µg/l<br />

Metoprolol SU nwb /<br />

nnwb<br />

Mianserin S 0.06­0.27; Toxisch: >1.9 µmol/l 264 µg/l<br />

Midazolam S 0.3­1; Abhängig von<br />

Therapie<br />

µmol/l 326 µg/l<br />

345


Medikament Mat. Therapeutischer Bereich Einheit Faktor<br />

M: 1­Hydroxy­<br />

Midazolam<br />

346<br />

S 0.2­0.73 µmol/l 342<br />

konv.<br />

Einheit<br />

µg/l<br />

Mirtazapin S 113­300 nmol/l 0.265 µg/l<br />

Mitotan S >14 mg/l 3.12 µmol/l<br />

Moclobemid S 1.1­3.7; Toxisch: >40 µmol/l 269 µg/l<br />

Morphin<br />

F 35­250; Tox. Symptome<br />

ab 350<br />

nmol/l 0.285 µg/l<br />

M: Morphin­3glucuronid<br />

nmol/l 0.462 µg/l<br />

M: Morphin­6glucuronid<br />

nmol/l 0.462 µg/l<br />

Moxifloxacin H N. d. mg/l<br />

Mycophenolsäure<br />

(MPA)<br />

E Abhängig von Therapie mg/l<br />

Nelfinavir H 1.0­4.0 mg/l 1.76 µmol/l<br />

Nevirapin H Wildtyp­Viren: >3 mg/l 3.76 µmol/l<br />

Nilotinib H siehe Verzeichnis µg/l 1.89 nmol/l<br />

Norfloxacin H Tal: 0.5­5 mg/l 3.13 µmol/l<br />

Ofloxacin H Tal: 0.5­5; Spitze: 1­7 mg/l 2.77 µmol/l<br />

Olanzapin S 64­256 nmol/l 0.312 µg/l<br />

Opiat Diff. (Urin) SU Bestätigungstest nwb /<br />

nnwb<br />

Opiate ql. (Urin) SU Nicht nachweisbar neg/pos<br />

Opipramol S 0.14­0.56 µmol/l 364 µg/l<br />

Oxazepam S 1.75­7; Toxisch: >10 µmol/l 0.287 mg/l<br />

Oxcarbazepin S 0.1­1.3<br />

µmol/l 252 µg/l<br />

M: Monohydroxy­<br />

Oxcarbazepin<br />

S 30­80<br />

µmol/l 254 µg/l<br />

Paliperidon S 50­150 nmol/l 0.427 µg/l<br />

Paracetamol<br />

(Acetaminophen)<br />

H 66­199 µmol/l 0.151 mg/l<br />

Paroxetin S 91­365 nmol/l 0.329 µg/l<br />

Pethidin S 0.8­3.2 µmol/l 247 µg/l<br />

Phencyclidin ql. (Urin) SU<br />

(PCP)<br />

Nicht nachweisbar neg/pos<br />

Phenobarbital H 65­172; Toxisch: >172 µmol/l 0.232 mg/l<br />

Phenprocoumon S 2.2­18 µmol/l 280 µg/l<br />

Phenytoin H 20­80; Toxisch: >100 µmol/l 0.252 mg/l<br />

Pipamperon S 0.27­1.06; Toxisch: >1.32 µmol/l 376 µg/l<br />

Posaconazol S >0.5 mg/l 1.427 µmol/l<br />

Primidon H 23­55; Toxisch: >70 µmol/l 0.218 mg/l<br />

Promazin S 0.35­1.41; Toxisch: >5.4 µmol/l 284 µg/l<br />

Propafenon S 0.3­5.9; Toxisch: >6 µmol/l 0.3415 mg/l<br />

Propranolol (Urin) SU nwb /<br />

nnwb<br />

Psilocin SU Nicht nachweisbar nwb /<br />

nnwb


Medikament Mat. Therapeutischer Bereich Einheit Faktor<br />

konv.<br />

Einheit<br />

Pyrazinamid S Spitze: 30­75 mg/l 8.12 µmol/l<br />

Quetiapin S 261­1305 nmol/l 0.384 µg/l<br />

Raltegravir H Wildtyp­Viren: 0.05­0.27 mg/l 2.25 µmol/l<br />

Reboxetin S 192­1118 nmol/l 0.313 µg/l<br />

Ribavirin S N.d. mg/l 4.1 µmol/l<br />

Rifabutin S Spitze: 0.3­0.9 mg/l 1.18 µmol/l<br />

Rifampicin (Urin) SU neg/pos<br />

Rifampicin (Blut)<br />

M: 25­0­Desacetylrifampicin<br />

Risperidon<br />

M: 9­Hydroxy­<br />

Risperidon<br />

S<br />

S<br />

S<br />

S<br />

Tal: 0.1­1.0; Spitze: 4­10 mg/l<br />

mg/l<br />

Inkl. M.: 50­150 nmol/l<br />

nmol/l<br />

1.22<br />

1.28<br />

0.411<br />

0.427<br />

µmol/l<br />

µmol/l<br />

µg/l<br />

µg/l<br />

Ritonavir H >2.1 mg/l 1.39 µmol/l<br />

Ropivacain S Abhängig von Indikation µmol/l 0.274 mg/l<br />

Ropivacain, freies S Abhängig von Indikation µmol/l 0.274 mg/l<br />

Salicylat H 0.2­2.2; Toxisch: >2.2 mmol/l 138 mg/l<br />

Saquinavir H Wildtyp­Viren: >0.10, Viren<br />

mit Mutationen: >0.04 /<br />

Mutation<br />

mg/l 1.49 µmol/l<br />

Sertindol S 114­227 nmol/l 0.441 µg/l<br />

Sertralin<br />

S 0.03­0.49 µmol/l 306 µg/l<br />

M: Desme thyl sertralin S<br />

µmol/l 292 µg/l<br />

Sirolimus EV Abhängig von Therapie µg/l 1.1 nmol/l<br />

Suche nach<br />

unbekannter<br />

Substanz (Blut)<br />

S<br />

Suche nach<br />

unbekannter<br />

Substanz (Urin)<br />

SU<br />

Sulfonylharnstoffe H nur bei therapierten nwb /<br />

Patienten nachweisbar nnwb<br />

Tacrolimus EV Abhängig von Therapie µg/l 1.24 nmol/l<br />

Teicoplanin H Tal: 10­15 mg/l 0.531 µmol/l<br />

Theophyllin H 44­110; Toxisch: >140 µmol/l 0.18 mg/l<br />

Thiocyanat (Plasma) H Nichtraucher: 15­70 µmol/l 0.0581 mg/l<br />

Thiocyanat U Nichtraucher: 500 pmol/<br />

8x10(8)<br />

Ec<br />

Thiopental S 10­600 µmol/l 0.242 mg/l<br />

M: Pento barbital<br />

µmol/l 0.226 mg/l<br />

Tipranavir H Wildtyp­Viren: >20.5, Viren<br />

mit Mutationen: >4.7 /<br />

Mutation<br />

mg/l 1.66 µmol/l<br />

Tobramycin H Tal:


Medikament Mat. Therapeutischer Bereich Einheit Faktor<br />

konv.<br />

Einheit<br />

Topiramat S 6.0­74.0 µmol/l 0.339 mg/l<br />

Tramadol S 0.38­1.14; Toxisch: >8 µmol/l 263 µg/l<br />

Trazodon<br />

M: m­CPP<br />

348<br />

S<br />

S<br />

1.88­2.69; Toxisch: >10.8 µmol/l<br />

µmol/l<br />

372<br />

197<br />

µg/l<br />

µg/l<br />

Trimipramin S 0.50­1.02; Toxisch: >1.7 µmol/l 294 µg/l<br />

Trizyklische<br />

Antidepressiva<br />

H neg/pos<br />

Valproat­Na H 350­700; Toxisch: >1000 µmol/l 0.144 mg/l<br />

Vancomycin H Tall: 3­10; Spitze: 30­50 mg/l 0.69 µmol/l<br />

Venlafaxin<br />

S Inkl. M.: 0.36­1.44;<br />

Toxisch: >3.6<br />

µmol/l 277 µg/l<br />

M: Desmethyl venlafaxin<br />

S<br />

µmol/l 263 µg/l<br />

Voriconazol S 1­6 mg/l 2.86 µmol/l<br />

Zolpidem S 0.26­0.49 µmol/l 307 µg/l<br />

Zolpidem (Urin) SU Nicht nachweisbar nwb /<br />

nnwb<br />

Zuclopenthixol S 10­125; Toxisch: >330 nmol/l 0.401 µg/l


5.3 Umrechnungsfaktoren<br />

Beispiel: 5.3 mmol/l Glukose x 18.02 = 95.5 mg/dl,<br />

Medikamente siehe separate Tabelle<br />

Analyt alt. Einheit Faktor IKC Einheit Faktor alt. Einheit<br />

ACTH pmol/l 4.55 ng/l 0.22 pmol/l<br />

Albumin g/dl 10 g/l 0.1 g/dl<br />

Albumin (Liquor) mg/dl 10 mg/l 0.1 mg/dl<br />

Albumin<br />

mg/g Kreat. 0.113 mg/mmol 8.85 mg/g Kreat.<br />

(Spontanurin)<br />

Kreat.<br />

Aldosteron­Renin­<br />

Quotient<br />

ng/ng 0.6 ng/mU 1.667 ng/ng<br />

Aluminium µg/l 0.037 µmol/l 27 µg/l<br />

δ­Aminolävulinsäure<br />

(Sammelurin)<br />

mg/24h 7.63 µmol/24h 0.131 mg/24h<br />

Ammoniak µg/dl 0.587 µmol/l 1.703 µg/dl<br />

Androstendion ng/ml 3.45 nmol/l 0.2899 ng/ml<br />

Apolipoprotein A1 mg/dl 0.01 g/l 100 mg/dl<br />

Apolipoprotein B mg/dl 0.01 g/l 100 mg/dl<br />

Bilirubin total mg/dl 17.1 µmol/l 0.0585 mg/dl<br />

Blei µg/l 0.005 µmol/l 207.2 µg/l<br />

Blei (Sammelurin) µg/24h 0.005 µmol/24h 207.2 µg/24h<br />

Caeruloplasmin µmol/l 152 mg/l 0.0066 µmol/l<br />

Calcitonin ng/l 0.292 pmol/l 3.42 ng/l<br />

Calcium total mg/dl 0.249 mmol/l 4.01 mg/dl<br />

Calcium total<br />

(Sammelurin)<br />

mg/24h 0.025 mmol/24h 40.1 mg/24h<br />

Calcium total mg/g Kreat. 0.003 mmol/mmol 355 mg/g Kreat.<br />

(Spontanurin)<br />

Kreat.<br />

Carboxy­Hämoglobin<br />

(CO­Hb)<br />

% 0.01 Fraktion 100 %<br />

Chlorid mg/dl 0.282 mmol/l 3.545 mg/dl<br />

Chlorid (Sammelurin) mg/24h 0.028 mmol/24h 35.45 mg/24h<br />

Chlorid (Spontanurin) mmol/l<br />

Cholesterin mg/dl 0.026 mmol/l 38.66 mg/dl<br />

Citrat (Sammelurin) mg/24h 0.005 mmol/24h 192 mg/24h<br />

Cortisol basal µg/dl 27.6 nmol/l 0.0362 µg/dl<br />

Cortisol (Sammelurin) nmol/24h 0.362 µg/24h 2.76 nmol/24h<br />

C­Peptid basal nmol/l 3.02 µg/l 0.331 nmol/l<br />

CRP mg/dl 10 mg/l 0.1 mg/dl<br />

Deoxypyridinolin µg/g Kreat. 0.267 nmol/mmol 3.75 µg/g Kreat.<br />

(Urin)<br />

Kreat.<br />

DHEA­S µg/dl 0.027 µmol/l 36.85 µg/dl<br />

Dihydrotestosteron pg/ml 0.003 nmol/l 290.6976 pg/ml<br />

Eisen µg/dl 0.179 µmol/l 5.59 µg/dl<br />

Eisen in Lebergewebe mmol/kg 55.9 µg/g 0.0179 mmol/kg<br />

(Biopsie)<br />

Trockengew.<br />

Trockengew.<br />

Trockengew.<br />

Estradiol (E2) pg/ml 3.67 pmol/l 0.2724 pg/ml<br />

349


Analyt alt. Einheit Faktor IKC Einheit Faktor alt. Einheit<br />

Ferritin pmol/l 0.45 µg/l 2.22 pmol/l<br />

Folsäure (Folat) nmol/l 0.441 µg/l 2.266 nmol/l<br />

Folsäure (Folat) im Ec nmol/l 0.441 µg/l 2.266 nmol/l<br />

Freie Fettsäuren (FFA) mg/dl 35 µmol/l 0.0286 mg/dl<br />

Gastrin pmol/l 2.11 ng/l 0.474 pmol/l<br />

Glukagon ng/l 0.287 pmol/l 3.48 ng/l<br />

Glukose mg/dl 0.056 mmol/l 18.02 mg/dl<br />

Glukose (Sammelurin) mg/24h 0.006 mmol/24h 180.2 mg/24h<br />

α­1­saures<br />

Glykoprotein<br />

mg/dl 0.01 g/l 100 mg/dl<br />

Hämoglobin A1c % 0.01 % 100 %<br />

Hämoglobin im<br />

Vollblut<br />

g/dl 0.621 mmol/l 1.61 g/dl<br />

Haptoglobin mg/dl 0.01 g/l 100 mg/dl<br />

Harnsäure mg/dl 59.5 µmol/l 0.0168 mg/dl<br />

Harnsäure<br />

(Sammelurin)<br />

mg/24h 0.006 mmol/24h 168 mg/24h<br />

Harnstoff mg/dl 0.167 mmol/l 6.006 mg/dl<br />

Harnstoff<br />

(Sammelurin)<br />

g/24h 16.7 mmol/24h 0.06 g/24h<br />

HGH mU/l 0.385 µg/l 2.6 mU/l<br />

HDL­Cholesterin mg/dl 0.026 mmol/l 38.66 mg/dl<br />

Homocystein mg/l 7.41 µmol/l 0.135 mg/l<br />

Homovanillinmandelsäure<br />

(Sammelurin)<br />

mg/24h 5.49 µmol/24h 0.182 mg/24h<br />

β­Hydroxybutyrat mg/l 9.62 µmol/l 0.104 mg/l<br />

5­Hydroxyindolessigsäure<br />

(HIES,<br />

Sammelurin)<br />

mg/24h 5.24 µmol/24h 0.191 mg/24h<br />

17 α­Hydroxyprogesteron<br />

basal<br />

ng/ml 3.03 nmol/l 0.3305 ng/ml<br />

IGF 1 nmol/l 7.63 µg/l 0.131 nmol/l<br />

Insulin pmol/l 0.139 mIU/l 7.217 pmol/l<br />

Kreatinin mg/dl 88.5 µmol/l 0.0113 mg/dl<br />

Kreatinin<br />

(Sammelurin)<br />

g/24h 8.85 mmol/24h 0.113 g/24h<br />

Kreatinin<br />

(Spontanurin)<br />

mg/dl 0.089 mmol/l 11.3 mg/dl<br />

Kupfer µg/dl 0.157 µmol/l 6.354 µg/dl<br />

Kupfer (Sammelurin) µg/24h 0.016 µmol/24h 63.54 µg/24h<br />

Kupfer in<br />

mmol/kg 63.7 µg/g 0.0157 mmol/kg<br />

Lebergewebe<br />

(Biopsie)<br />

Trockengew.<br />

Trockengew.<br />

Trockengew.<br />

L­Karnitin (freies und<br />

gesamt)<br />

µg/l 0.006 µmol/l 161 µg/l<br />

Laktat mg/dl 0.111 mmol/l 9.008 mg/dl<br />

Lipoprotein (a) mg/dl 10 mg/l 0.1 mg/dl<br />

350


Analyt alt. Einheit Faktor IKC Einheit Faktor alt. Einheit<br />

Lipoprotein­<br />

Elektrophorese<br />

Fraktion 100 % 0.01 Fraktion<br />

LDL­Cholesterin mg/dl 0.026 mmol/l 38.66 mg/dl<br />

Magnesium mg/dl 0.411 mmol/l 2.431 mg/dl<br />

Magnesium<br />

(Sammelurin)<br />

mg/24h 0.041 mmol/24h 24.31 mg/24h<br />

Magnesium mg/g Kreat. 0.005 mmol/mmol 215 mg/g Kreat.<br />

(Spontanurin)<br />

Kreat.<br />

Met­Hämoglobin % 0.01 Fraktion 100 %<br />

Metanephrin +<br />

Normetanephrin<br />

(Sammelurin)<br />

µg/24h 5.08 nmol/24h 0.197 µg/24h<br />

NT­proBNP pmol/l 8.47 ng/l 0.118 pmol/l<br />

Oxalat (Urin) mg/24h 0.011 mmol/24h 90.91 mg/24h<br />

Oxy­Hämoglobin % 0.01 Fraktion 100 %<br />

Pankreatisches<br />

Polypeptid (PP)<br />

pmol/l 4.2 pg/ml 0.2381 pmol/l<br />

Parathormon (PTH) pmol/l 9.52 ng/l 0.105 pmol/l<br />

Phosphat mg/dl 0.323 mmol/l 3.097 mg/dl<br />

Phosphat<br />

(Sammelurin)<br />

mg/24h 0.032 mmol/24h 30.9 mg/24h<br />

Porphobilinogen<br />

quantitativ<br />

(Sammelurin)<br />

mg/24h 4.42 µmol/24h 0.226 mg/24h<br />

Präalbumin mg/dl 10 mg/l 0.1 mg/dl<br />

Progesteron ng/ml 3.18 nmol/l 0.314 ng/ml<br />

Prolaktin mU/l 0.047 µg/l 21.2 mU/l<br />

Protein total g/dl 10 g/l 0.1 g/dl<br />

Protein total (Liquor) mg/dl 0.01 g/l 100 mg/dl<br />

Protein total<br />

(Sammelurin)<br />

mg/24h 0.001 g/24h 1000 mg/24h<br />

Protein­<br />

Elektrophorese<br />

Fraktion 100 % 0.01 Fraktion<br />

Pyruvat mg/dl 114 µmol/l 0.0088 mg/dl<br />

Selen µg/l 0.013 µmol/l 78.96 µg/l<br />

Testosteron freies pg/ml 3.47 pmol/l 0.288 pg/ml<br />

Tetrajodthyronin<br />

freies (FT4)<br />

ng/dl 12.8 pmol/l 0.078 ng/dl<br />

Transferrin mg/dl 0.126 µmol/l 7.957 mg/dl<br />

Triglyceride mg/dl 0.011 mmol/l 87.5 mg/dl<br />

Triglyceride im<br />

Punktat<br />

mg/dl 0.011 mmol/l 87.5 mg/dl<br />

Trijodthyronin freies<br />

(FT3)<br />

pg/ml 1.54 pmol/l 0.651 pg/ml<br />

Vanillinmandelsäure<br />

(VMS, Sammelurin)<br />

mg/24h 5.03 µmol/24h 0.199 mg/24h<br />

351


Analyt alt. Einheit Faktor IKC Einheit Faktor alt. Einheit<br />

Vasoaktives<br />

Intestinales<br />

Polypeptid (VIP)<br />

pmol/l 3.33 ng/l 0.3 pmol/l<br />

Vitamin A µmol/l 0.286 mg/l 3.491 µmol/l<br />

Vitamin B1 nmol/l 0.337 µg/l 2.967 nmol/l<br />

Vitamin B12 pmol/l 1.36 ng/l 0.735 pmol/l<br />

Vitamin B2 nmol/l 0.376 µg/l 2.66 nmol/l<br />

Vitamin B6 nmol/l 0.169 µg/l 5.917 nmol/l<br />

Vitamin D 1,25­(OH)2 pmol/l 0.417 ng/l 2.4 pmol/l<br />

Vitamin D 25(OH) nmol/l 0.401 µg/l 2.494 nmol/l<br />

Vitamin E µmol/l 0.431 mg/l 2.32 µmol/l<br />

Vitamin K1 nmol/l 0.451 µg/l 2.217 nmol/l<br />

Xylose (Sammelurin) g/5h 6.67 mmol/5h 0.15 g/5h<br />

Zink µg/dl 0.153 µmol/l 6.537 µg/dl<br />

Zink (Sammelurin) µg/24h 0.015 µmol/24h 65.37 µg/24h<br />

352

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!