Der Sackpfeifer - Das Sophien
Der Sackpfeifer - Das Sophien
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Lehrer Wolf Bertram Becker mit Schülerin<br />
der Mal- und Zeichenschule während der<br />
Ausstellungseröffnung<br />
32<br />
Kunst im Krankenhaus<br />
Gruppenausstellung der Mal- und Zeichenschule<br />
Weimar<br />
»Ein-, Zwei-, Drei- und Vielbeiner«<br />
30.04.–18.08.2010<br />
Die Ausstellung der Weimarer Mal- und Zeichenschule<br />
setzte sich mit der frühkindlichen<br />
Förderung im bildkünstlerischen Bereich auseinander<br />
– ein besonders hervorhebenswertes<br />
Thema, das gerade in den Zeiten der Bildungsdebatten<br />
an Relevanz gewinnt.<br />
Die kreative Entwicklung des Kindes ist für sein<br />
zukünftiges Leben entscheidend. Auf behutsame<br />
Weise beginnen die Dozenten der Weimarer<br />
Mal- und Zeichenschule mit Kindern ab dem<br />
3. Lebensjahr mit der kunstpädagogischen Arbeit.<br />
Zunächst wird die künstlerische Neugier<br />
und Experimentierfreude geweckt. Im spiel erischen<br />
Umgang mit den bildnerischen Mitteln<br />
und Techniken bauen die Kinder schließlich ihre<br />
schöpferischen Kräfte aus.<br />
Die Ausdrucksmittel Zeichnen und Malen gehören,<br />
neben der sprachlichen Verständigung,<br />
zu den wichtigsten Kommunikationsformen<br />
der Kindheit. In den Bildern stellen die Kinder<br />
ihre Wirklichkeit dar. So kann das Kinderbild<br />
ein Spiegel seiner Wünsche, Ängste, Sehnsüchte<br />
und Hoffnungen sein. <strong>Das</strong> bildhafte<br />
Formulieren der kindlichen Welt erfordert eine<br />
echte Auseinandersetzung mit dieser und trägt<br />
somit wesentlich zur sinnlich – kognitiven Kindesentwicklung<br />
bei.<br />
„Eins-, Zwei- und Vielbein“ von Neele Gerlach,<br />
5 Jahre, Mischtechnik<br />
Bildnerische Frühförderung zielt auf sensible<br />
Schulung des bildhaften Ausdrucksvermögens<br />
in einer der kindlichen Bildsprache gemäßen<br />
Art. <strong>Das</strong> individuelle Eingehen auf die geistigseelische<br />
Entwicklungsstufe des jeweiligen Kindes<br />
ist während des schöpferischen Prozesses<br />
unabdingbar. Die in dieser Ausstellung gezeigten<br />
Kinderzeichnungen sind weitgehend unbeeinflusst<br />
vom Erwachsenen in schöpferischer<br />
Spontaneität entstanden. Anregend standen<br />
für die Vier- bis Sechsjährigen altersgerechte<br />
Themen, welche durch vielfältige sinnliche Erlebniswelten<br />
– wie Zitrone und Mango schmecken,<br />
Tulpe und Veilchen riechen, Klanghölzer<br />
und Regenmacher hören und Herbstlaub tasten<br />
– zum eigensinnigen Gestalten motivierten.<br />
Die phantasievollen Gestaltungen in unterschiedlichen<br />
malerischen und grafischen Techniken<br />
weisen beispielhaft elementare Kennzeichen<br />
der kindlichen Bildsprache auf. In ihrer<br />
ästhetischen Einfachheit durch die Konzentration<br />
auf das Wesentliche bringen sie den erwachsenen<br />
Betrachter zum Schmunzeln. Es<br />
gibt nicht richtig und falsch. Alles ist möglich.<br />
Es gilt, den freien Umgang mit Farbe und Form<br />
zu unterstützen.<br />
Die ausgestellten Arbeiten sind unter der Anleitung<br />
des Kunstpädagogen Jonas Beetz im Kurs<br />
„Bildnerische Frühförderung“ in der Weimarer<br />
Mal- und Zeichenschule entstanden. Die Fotografien<br />
stammen von Ekatarina Fetzer.<br />
1. „rush hour“, von Sophia Birringer,<br />
3 Jahre, Mischtechnik