„Umgestaltung Johanniskirche Bielefeld zu einem - Competitionline
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Lydia-Kirchengemeinde <strong>Bielefeld</strong><br />
Realisierungswettbewerb <strong>„Umgestaltung</strong> <strong>Johanniskirche</strong> <strong>Bielefeld</strong> <strong>zu</strong> <strong>einem</strong> Gemeindezentrum“<br />
Niederschrift der Preisgerichtssit<strong>zu</strong>ng am 05.10.2011<br />
Ort: Gemeindezentrum <strong>Johanniskirche</strong><br />
Das Preisgericht tritt um 9.15 Uhr <strong>zu</strong>sammen. Pastor Steffen begrüßt im Namen der Ausloberin das<br />
Preisgericht, dankt den Anwesenden für ihre Bereitschaft <strong>zu</strong>r Mitwirkung an diesem Verfahren und<br />
leitet die Wahl des Vorsitzenden.<br />
Aus dem Kreis der Fachpreisrichter wird Herr Arndt Brüning einstimmig <strong>zu</strong>m Vorsitzenden des<br />
Preisgerichts gewählt. Als Protokollführerin wird Gudrun Walter bestimmt.<br />
Die Prüfung der Anwesenheit führt <strong>zu</strong> folgender Zusammenset<strong>zu</strong>ng des Preisgerichtes:<br />
Als Preisrichter/innen:<br />
1. Pastorin Dorothea Prüßner–Darkow (Lydia-Kirchengemeinde)<br />
2. Pastor Christoph Steffen (Lydia-Kirchengemeinde)<br />
3. Beate Nagel (Lydia-Kirchengemeinde)<br />
4. Monika Melchior (Architektin, Lydia-Kirchengemeinde)<br />
5. Mark Brüning (Kirchenkreis <strong>Bielefeld</strong>)<br />
6. Arndt Brüning, Essen (Architekt), - Vorsitzender -<br />
7. Reinhold Nickles, Herford (Architekt)<br />
8. Hartmut Krome (Architekt, LK-Baureferat)<br />
9. Roland Berner (Architekt, LK-Baureferat)<br />
Als stellvertretender Preisrichter/innen:<br />
10. Anette Benecke (Lydia-Kirchengemeinde)<br />
11. Gertrud Effe-Stumpf (Lydia-Kirchengemeinde)<br />
12. Horst Haase (Kirchenkreis <strong>Bielefeld</strong>)<br />
Als sachverständige Berater/in ohne Stimmrecht:<br />
13. Dr. Oliver Karnau (LWL-Amt für Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen)<br />
14. Margret Rische (Stadt <strong>Bielefeld</strong>, Untere Denkmalbehörde)<br />
15. Askan von Neumann-Cosel (Stadt <strong>Bielefeld</strong>)<br />
Als Gäste:<br />
16. Helga Brünger (Pastorin) (bis 10.45, ab 12.00 Uhr)<br />
17. Benjamin von Legat Pastor (Kirchenkreis <strong>Bielefeld</strong>)<br />
18. Astrid Weyermüller (Pressereferat Kirchenkreis <strong>Bielefeld</strong>) (bis 15.40 Uhr)<br />
Als Vorpüfer/in:<br />
19. Reinhard Drees (Architekt, Stadtplaner, Drees & Huesmann . Planer, <strong>Bielefeld</strong>)<br />
20. Gudrun Walter (Architektin, Stadtplanerin, Drees & Huesmann . Planer, <strong>Bielefeld</strong>)<br />
Der Vorsitzende prüft die Beschlussfähigkeit des Preisgerichts.<br />
Alle <strong>zu</strong> den Sit<strong>zu</strong>ngen des Preisgerichts <strong>zu</strong>gelassenen Personen geben die Versicherung <strong>zu</strong>r<br />
vertraulichen Behandlung der Beratungen. Sie erklären weiter, dass sie bis <strong>zu</strong>m Tage des<br />
Preisgerichts weder Kenntnis von einzelnen Wettbewerbsarbeiten erhalten noch mit<br />
Wettbewerbsteilnehmern einen Meinungsaustausch über die Aufgabe gehabt haben.<br />
Der Vorsitzende fordert die Anwesenden auf, bis <strong>zu</strong>r Entscheidung des Preisgerichts alle Äußerungen<br />
über vermutliche Verfasser <strong>zu</strong> unterlassen. Er versichert der Ausloberin, den Teilnehmern und der<br />
Öffentlichkeit die größtmögliche Sorgfalt und Objektivität des Preisgerichts nach den Grundsätzen der<br />
RAW.<br />
1
Grundsatzberatung, Vorprüfbericht, Zulassung der Wettbewerbsarbeiten<br />
Der Vorsitzende erläutert den vorgesehenen Ablauf des Preisgerichtsverfahrens und übergibt das Wort<br />
an die Vertreter der Vorprüfung. Diese übergeben jedem Preisgerichtsmitglied die Niederschrift der<br />
Vorprüfung und erläutern ihren Bericht.<br />
Von den 6 aufgeforderten Teilnehmern sind alle Arbeiten fristgerecht mit dem geforderten Leistungsbild<br />
abgegeben worden.<br />
Entsprechend der Empfehlung der Vorprüfung beschließt das Preisgericht einstimmig, alle Arbeiten <strong>zu</strong>r<br />
Bewertung <strong>zu</strong><strong>zu</strong>lassen.<br />
Von Herrn Drees und Frau Walter wird in <strong>einem</strong> anschließenden ausführlichen Informationsrundgang<br />
der fachliche Vorprüfbericht vor den Arbeiten vorgetragen.<br />
Bewertung der Wettbewerbsarbeiten<br />
Nach dem Informationsrundgang überprüft das Preisgericht die gewonnenen Eindrücke in der Realität<br />
und besichtigt die Kirche von Innen und Außen sowie das städtebauliche Umfeld.<br />
(Mittagspause von 12.40-13.15 Uhr)<br />
Im Anschluss an die Mittagspause werden die Arbeiten im ersten Wertungsrundgang anhand der<br />
Kriterien aus der Auslobung und den nochmals gewonnen Erkenntnissen aus der Ortsbegehung<br />
heraus ausführlich auf ihre Vorzüge und Nachteile hin untersucht.<br />
Besonders kritisch wird der Aspekt gesehen – bei der gegebenen Notwendigkeit eines Anbaues –<br />
dienende und installationsaufwändige Räume wie Küchen oder WC-Anlagen in den Kirchenraum <strong>zu</strong><br />
legen und dafür Gruppenräume im Neubau an<strong>zu</strong>ordnen. Nach Meinung des Preisgerichtes zeigt sich<br />
aufgrund der Arbeiten im Vergleich, dass die Konzentration der dienenden Räume im Neubau<br />
funktional und architektonisch die sinnfälligere Lösung ist.<br />
Aus diesem und weiteren individuellen Gründen werden folgende 3 Arbeiten einstimmig<br />
ausgeschieden:<br />
Tarnzahl 4001 4002 4003<br />
Die engere Wahl umfasst nun 3 Arbeiten, die nach einer weiteren inhaltlichen Auseinanderset<strong>zu</strong>ng<br />
schriftlich beurteilt werden. Auch für die bereits ausgeschiedenen Arbeiten werden Beurteilungen<br />
verfasst.<br />
Tarnzahl 4004 4005 4006<br />
Die Beurteilungen werden in Anwesenheit des gesamten Preisgerichts vor den Arbeiten verlesen,<br />
korrigiert und abschließend gutgeheißen (siehe Anhang).<br />
Rangfolge und Zuerkennung der Preise<br />
Die weiterhin intensiv geführte Diskussion mit den Arbeiten der engeren Wahl über die jeweiligen<br />
Lösungsvorschläge führt schließlich <strong>zu</strong> folgender Einordnung der verbliebenen Arbeiten in eine<br />
Rangfolge mit insgesamt 3 Rängen.<br />
Die Vergabe der Preise erfolgt jeweils einstimmig:<br />
1. Preis 4005 5.500 €<br />
2. Preis 4006 3.000 €<br />
3. Preis 4004 1.500 €<br />
2
Empfehlung des Preisgerichtes:<br />
Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober einstimmig, die mit dem 1. Preis ausgezeichnete Arbeit –<br />
unter Berücksichtigung der schriftlichen Beurteilung – <strong>zu</strong>r Grundlage der weiteren Bearbeitung <strong>zu</strong><br />
machen.<br />
Die Anonymität des Verfahrens wird anschließend durch das Verlesen der Verfassererklärungen<br />
aufgehoben (s. Anhang).<br />
Abschluss des Preisgerichts<br />
Der Vorsitzende bittet um die Entlastung der Vorprüfung und bedankt sich für die sorgfältige<br />
Vorbereitung und Durchführung des Verfahrens. Herr Brüning dankt den Mitgliedern des Preisgerichtes<br />
für die gute und konstruktive Zusammenarbeit und wünscht der Lydia-Kirchengemeinde viel Drive und<br />
Aufbruchstimmung mit Initialzündung bei der Umset<strong>zu</strong>ng der Baumaßnahme und der anschließenden<br />
Gemeindearbeit. Er gibt den Vorsitz an die Ausloberin <strong>zu</strong>rück.<br />
Pastor Steffen bedankt sich seinerseits bei dem Vorsitzenden für dessen fachliche Leitung und die<br />
intensive Gesprächsführung im Verlauf des Tages und gibt seiner Freude über das gefundene gute<br />
Ergebnis für die Gemeindeentwicklung Ausdruck.<br />
Die Sit<strong>zu</strong>ng endet um 19.15 Uhr.<br />
<strong>Bielefeld</strong>, den 05.10.2011<br />
Beurteilungen durch das Preisgericht<br />
Das Preisgericht<br />
(Unterschriften s. Teilnehmerliste)<br />
4001<br />
Die Idee, die Kirche durch eine prägnante Großform <strong>zu</strong> erweitern, wird anerkannt. Die Maßstäblichkeit<br />
des Anbaues, seine Fassadengestaltung und die Außenerschließung und Ausrichtung des neuen<br />
Gruppenraumes entsprechen aber nicht den Erwartungen an den Standort und die Aufgabe. Dies gilt<br />
auch für die im Hauptschiff vorgeschlagenen Nut<strong>zu</strong>ngen und die hier gewählte bogenförmige<br />
Wandgestaltung in Cortenstahl und Glas.<br />
4002<br />
Die Arbeit zeichnet sich durch einen mutigen Ansatz aus. Das ganze Kirchengebäude auf ein Podest<br />
mit umlaufender Treppenanlage <strong>zu</strong> platzieren, stellt einen konzeptionellen Beitrag dar, der aber als<br />
nicht angemessen für diese Situation bewertet wird. Die neue Altarinszenierung ist ein richtiger Ansatz,<br />
wobei das neue Podest ohne Stufen so nicht realisierbar und die Unentschlossenheit der<br />
Taufsteinpositionierung nicht nachvollziehbar ist. Der eingeschnittenen Außenterrasse mangelt es an<br />
funktionalem Zusammenhang. Dem Windfang und Foyer als <strong>zu</strong>sammenhängendem Raum mit<br />
unterschiedlichen Deckenhöhen fehlt die bauliche Qualität; die hier angegliederte Küche ist technisch<br />
und funktional problematisch.<br />
4003<br />
Die in Details durchaus sympathischen Gestaltungsansätze im Kirchraum werden gewürdigt. Nicht<br />
überzeugen können jedoch die Anordnung der Küche in der Kirche und ihre Nähe <strong>zu</strong>m Raum der Stille,<br />
sowie die Angemessenheit der vorgesehenen Öffnungen <strong>zu</strong>m Erweiterungsbau. Der neue Taufstandort<br />
im Chor wird kontrovers diskutiert.<br />
Der Anbau entspricht insgesamt im Ausdruck und Materialwahl nicht der von der Kirchengemeinde<br />
gewünschten Darstellung nach außen und wirkt mit der ergänzten Stufenanlage für den Kirchplatz nicht<br />
inhaltlich belegt.<br />
3
Beurteilungen durch das Preisgericht 4004 (3. Preis)<br />
Mit dem schmal gehaltenen eigenständigen Anbau wird die Erscheinung der Kirche auf dem<br />
Johanniskirchplatz nicht wesentlich verändert. Die Eingänge liegen in der schmalen Gebäudefuge stark<br />
<strong>zu</strong>rückgesetzt, so dass sie schlecht als Erschließung wahrgenommen werden.<br />
Der architektonische Ausdruck ist so sehr <strong>zu</strong>rück genommen, dass er keine neue Aussage <strong>zu</strong>m Platz<br />
und <strong>zu</strong>r Stadt schafft, die glaubwürdig neue Impulse für die Gemeindearbeit geben kann.<br />
Die grundsätzliche Anordnung der dienenden Räume im Seitenflügel wird positiv bewertet. Die Lage<br />
des Raums der Stille am Eingang bedingt eine Abgren<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>m Kirchenraum, die kritisch gesehen<br />
wird; die Lage des Raums sollte hinterfragt werden. Die Lage des Taufbeckens ist in der Mittelachse<br />
des Kirchenraums vor dem Chor vorgeschlagen und wird mit nachvollziehbaren Möblierungsvarianten<br />
belegt, wobei unklar ist, wo bestehende Bänke und wo neues Mobiliar vorgesehen sind.<br />
Die Öffnung des Kirchenraumes hinter der Empore über den Seitenflügel in die Seitenstraße wird<br />
positiv bewertet, dem Kirchenraum eröffnet sich damit ein angenehmer Außenbe<strong>zu</strong>g. Angemerkt wird<br />
aber, dass die gegenüberliegenden Gebäude der Gemeinde später fremd vermietet sein werden, so<br />
dass die Ausrichtung <strong>zu</strong>m Kirchplatz wünschenswerter wäre. Es ist richtig, das Cafe mit Außenbe<strong>zu</strong>g<br />
aus<strong>zu</strong>statten.<br />
Die Öffnung aller Bögen <strong>zu</strong>m Seitentrakt ist unter konstruktiven Aspekten <strong>zu</strong> überprüfen, <strong>zu</strong>mal die sich<br />
öffnenden Blicke auf den Nebenraumtrakt mit WC-Zugängen nicht bereichernd für den Kirchenraum<br />
sind. Positiv wird allerdings die seitliche Lichtführung für den Kirchenraum gesehen.<br />
Die reversible Aufstockung der oberen Galerie in Verbindung mit der <strong>zu</strong>rückgesetzten Wand, die hinter<br />
der Stützenachse angeordnet ist, und dem davor liegenden Umgang, schafft Potenziale <strong>zu</strong>r<br />
Intensivierung der Belegung der Kirche, die auch unter denkmalpflegerischen Belangen respektiert<br />
werden. Dass die Barrierefreiheit für die oberen Räume nicht gegeben ist wird in der Konsequenz<br />
nachvollzogen. Die Überlagerung und Schichtung von Alt und Neu, die mit der Glaswand mit Lamellen<br />
thematisiert wird, ist als wiederkehrendes Element der neuen Einbauten formal reizvoll. Die<br />
Fortset<strong>zu</strong>ng des Materials Holz im Inneren in einer Metalllamellenkonstruktion für die<br />
Außenwandfassaden sollte aber im Sinne der Stringenz des formulierten Themas überdacht werden.<br />
Aus denkmalpflegerischer Sicht ist positiv <strong>zu</strong> bewerten, dass die Situation des Eingangs der Kirche von<br />
Außen nicht verändert wird, auch die Öffnung der Eingangshalle <strong>zu</strong>m Kirchenraum sollte auf die des<br />
inneren Bogens beschränkt werden.<br />
Die Eingriffe in die Bestuhlung sind <strong>zu</strong> groß, es ist nicht erkennbar, wo alte Bänke erhalten werden.<br />
Beurteilungen durch das Preisgericht 4005 (1. Preis)<br />
Durch den relativ breiten seitlichen Anbau wird zwar der südliche Umgriff des Grünbereichs <strong>zu</strong>r Straße<br />
deutlich reduziert. Dies bietet jedoch das Potenzial, sich <strong>zu</strong>m Vorplatz mit einer großzügigen<br />
Glasfassade <strong>zu</strong> öffnen und <strong>zu</strong>m Eintreten und Verweilen ein<strong>zu</strong>laden.<br />
Der Entwurf besticht durch seine sehr ausdrückliche und eindeutige Haltung, die gleichzeitig Wunsch<br />
und Verpflichtung für die <strong>zu</strong>künftige Gemeindearbeit sein soll: Offene Kirche.<br />
Das neue Seitenschiff erhält eine innere Erschließungszone, die mehr als nur Flurqualitäten besitzt.<br />
Der Anschluss des Neubaus an die Kirchenfassade der Platzseite wird als anspruchsvoll erkannt und<br />
bedarf der weiteren sorgfältigen Bearbeitung. Dies betrifft gleichermaßen die neue Treppenanlage, die<br />
Rampe und die Außenterrasse.<br />
Die funktionalen Abläufe sind insgesamt gut gelöst, das Foyer wird als multifunktionaler Raum<br />
gewürdigt, in dem von Café-Nut<strong>zu</strong>ng bis Presbyteriumssit<strong>zu</strong>ng vieles stattfinden kann, sogar parallel <strong>zu</strong><br />
einer Veranstaltung im Kirchraum.<br />
Der durch das Erschließungskonzept ermöglichte u-förmige Umgang um den Gottesdienstraum wird<br />
wegen der dadurch erreichten hohen Flexibilität ausdrücklich begrüßt.<br />
Die Entscheidung, die Bänke im hinteren Bereich <strong>zu</strong> belassen und im vorderen Bereich neu <strong>zu</strong><br />
bestuhlen, ist richtig.<br />
Die Vergrößerung der erhöhten Chorraumfläche wird kontrovers diskutiert.<br />
Die Eingriffe in die bestehende Substanz sind gering und konzeptionell angemessen gelöst. Die<br />
vorhandene Substanz wird von innen und außen wirkungsvoll inszeniert.<br />
4
Die Öffnung der Fenster über der Orgel ist ein kleiner Eingriff mit großem Gewinn. Auch die Öffnung<br />
des Rundbogens im alten Eingangsbereich wird positiv bewertet. Der Zugang <strong>zu</strong>m Kirchraum wirkt<br />
durch die neuen Trennwände <strong>zu</strong>m Gruppenraum und Lager allerdings <strong>zu</strong> eingeengt.<br />
Die vorgeschlagenen Materialien für Fassaden und Innenraum sind überzeugend.<br />
Die Arbeit schafft vielfältige Nut<strong>zu</strong>ngspotenziale für die <strong>zu</strong>künftige Gemeindearbeit und bezieht hierbei<br />
den Platz vor der Kirche mit ein.<br />
Beurteilungen durch das Preisgericht 4006 (2. Preis)<br />
Durch den seitlichen eigenständigen Anbau wird die südliche Freifläche <strong>zu</strong>m Johanniskirchplatz<br />
eingeschränkt.<br />
Es wird positiv gesehen, dass auch mit dem Erweiterungsanbau, der durch eine Fuge deutlich vom<br />
Kirchengebäude abgesetzt wird, das neue Ensemble ein Solitär auf dem städtischen Platz bleibt.<br />
Die Eingangssituation des Anbaus nimmt sich aber <strong>zu</strong> stark <strong>zu</strong>rück, sowohl in der Gebäudeflucht als<br />
auch in der Form an sich. Damit vermeidet der Entwurf Eingriffe in die historische Front. Allerdings ist<br />
der Anbau auch nicht selbstverständlich als Gemeindehaus erkennbar. Positiv wird anerkannt, dass<br />
sich der Entwurf durch Materialwahl und bescheidene Dimensionen, insbesondere die geringe Höhe, in<br />
das Gebäudeensemble einfügt.<br />
Die mittige Anordnung des Anbaus an der Südfassade der Kirche erzeugt <strong>zu</strong> wenig gestalterische<br />
Spannung.<br />
Dass die Materialität der Kirche durch den Anbau fortgeführt wird, wird positiv gesehen. Die Anordnung<br />
der Fenster in der Fassade hingegen wird als unausgewogen betrachtet. Es wird jedoch anerkannt,<br />
dass das Café-Fenster eine Öffnung in den Straßenraum bietet.<br />
Der Entwurf erschließt den Kirchraum und die Mehrzahl der Gruppenräume durch den Haupteingang<br />
der Kirche. Während im Anbau alle Funktionsräume wie Büro, Küche und WC liegen, was positiv<br />
an<strong>zu</strong>sehen ist, reihen sich die Gruppenräume um den Kirchraum. Der gewollte Zusammenhang von<br />
Gottesdienst und Gemeindearbeit wird so betont.<br />
Der Abstellraum unter der Empore, der dem Kirchraum <strong>zu</strong>geordnet ist, ist <strong>zu</strong> klein, um Tische und<br />
Stühle <strong>zu</strong> lagern.<br />
Der Standort des Taufsteins wirft Fragen auf. In Taufgottesdiensten muss anders bestuhlt werden als<br />
in anderen Gottesdiensten.<br />
Anerkannt wird das Bestuhlungskonzept mit feststehenden Kirchenbänken im hinteren Teil und flexibler<br />
Bestuhlung im vorderen Bereich.<br />
Als unnötig wird die „monochrom gestaltete <strong>zu</strong>sätzliche Wandfläche“ im Chorraum angesehen,<br />
insbesondere im Zusammenhang mit der künstlerischen Gestaltung der Fenster im Chorraum.<br />
Die Öffnung der südöstlichen Kirchwand in allen vier Bögen wird als nicht notwendig erachtet. Die dort<br />
geplanten Durchgänge sind in ihrer Form, insbesondere der gerade Sturz, nicht harmonisch eingefügt.<br />
Die nicht detaillierte Abtrennung der Gruppenräume unter der Empore <strong>zu</strong>m Kirchenschiff hin ist nicht<br />
gelöst.<br />
Positiv bewertet werden der räumliche Zusammenhang von Kirche und Café sowie Eingang und Büro.<br />
Allerdings ist der vordere Eingang nicht barrierefrei.<br />
Unter Denkmalschutzaspekten wird kritisch angemerkt, dass die Fenster an der Nordwestseite nicht<br />
ausgebaut werden können, ohne die Wirkung der Glasmalereinen an der Gesamtseite auseinander <strong>zu</strong><br />
reißen. Positiv wird angemerkt, dass die Altarzone mit Stufen, Altar und Kanzel unangetastet bleibt.<br />
Auch die raumgestaltenden Emporen bleiben unangetastet. Die Öffnung des Kirchenschiffes <strong>zu</strong>m<br />
Portal hin geschieht rücksichtsvoll in historischen Maßen.<br />
5
1. Preis<br />
Tarnzahl 4005<br />
Kennzahl: 547490<br />
Brewittarchitektur<br />
Thomas Brewitt Architekt BDA<br />
33602 <strong>Bielefeld</strong><br />
Mitarbeiter:<br />
Jörn Börner, Felix Grauer, Seda Teker<br />
2. Preis<br />
Tarnzahl 4006<br />
Kennzahl: 239814<br />
Quack + Kirchhoff<br />
Architekten BDA<br />
32049 Herford<br />
Mitarbeiter/in:<br />
Dipl.-Ing. Lydia Rintz, Dipl.-Ing. Philipp Quack<br />
3. Preis<br />
Tarnzahl 4004<br />
Kennzahl: 060796<br />
Brüchner – Hüttemann Pasch bhp<br />
Architekten + Ingenieure BDA<br />
Dipl.-Ing. Ursula Pasch<br />
33602 <strong>Bielefeld</strong><br />
Sonderfachleute:<br />
Prof. Klaus Köpke, Architekt BDA, <strong>Bielefeld</strong><br />
6
Die übrigen Verfasser<br />
Tarnzahl 4001 Kennzahl: 710268<br />
Matthias Gieselmann-Wöller<br />
33739 <strong>Bielefeld</strong><br />
Mitarbeiterin:<br />
Dipl.-Ing. Kristina Rabbeau<br />
Sonderfachleute:<br />
Visualisierung: Archlab, Dresden<br />
Modellbau: ASMB Schiefelbein, <strong>Bielefeld</strong><br />
Tarnzahl 4002 Kennzahl: 171529<br />
Kruse.Architekten + Stadtplaner<br />
Dipl.-Ing. Hans-Joachim Kruse<br />
Architekt + Stadtplaner BDA<br />
33604 <strong>Bielefeld</strong><br />
Mitarbeiter:<br />
H. Rempel<br />
Sonderfachleute:<br />
Kortemann Brokmann Landschaftsarchitekten GmbH,<br />
Dipl.-Ing. Nils Kortemeier, Herford<br />
Tarnzahl 4003 Kennzahl: 122122<br />
Daum Architekten BDA<br />
33615 <strong>Bielefeld</strong><br />
Mitarbeiter:<br />
Dipl.-Ing. Christoph Brune<br />
Sonderfachleute:<br />
Visualisierung: altspace.de, Dipl.-Ing. Kilian Enders<br />
7