Schnaittach - Mitteilungsblatt
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Mit �<br />
Bericht des Bürgermeisters<br />
<strong>Schnaittach</strong> wird sicherer! Alljährlich<br />
stellt die Polizeiinspektion<br />
Lauf den Städten und Gemeinden<br />
innerhalb ihres Dienstbezirks die<br />
polizeiliche Kriminalstatistik für das<br />
vergangene Jahr vor. In der Kriminalstatistik<br />
werden u.a. Delikte wie<br />
Mord, vorsätzliche Tötung, Straftaten<br />
gegen die sexuelle Selbstbestimmung,<br />
Raub, Diebstahl, Betrug,<br />
Straßenkriminalität, Körperverletzung,<br />
Brandstiftung und Sachbeschädigung<br />
erfasst. Im Dienstbezirk der PI<br />
Lauf haben sich die Straftaten 2011<br />
geringfügig um zehn Delikte auf<br />
2228 Straftaten erhöht. Der Anteil<br />
der Jugendkriminalität sinkt im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 33,5 %. Der<br />
Anteil der Ausländerkriminalität ist<br />
im PI-Bereich nicht höher als die der<br />
deutschen Tatverdächtigen. Politisch<br />
motivierte Straftaten wurden im<br />
Dienstbezirk der PI Lauf 2011 nicht<br />
registriert. Im Gegensatz zu anderen<br />
Städten oder Gemeinden ist die<br />
Entwicklung der Straftaten im Markt<br />
<strong>Schnaittach</strong> in den letzten Jahren<br />
kontinuierlich rückläufig. Die Häufigkeitszahl<br />
(HZ = Fälle insgesamt<br />
errechnet auf 1000 Einwohner) spiegelt<br />
den örtlichen Sicherheitsstandort<br />
wider:<br />
Kriminalstatistik für den Markt<br />
<strong>Schnaittach</strong> im Fünf-Jahres-Vergleich<br />
(Straftaten = ST und<br />
Häufigkeitszahl = HZ):<br />
2007 469 ST / 56 HZ<br />
2008 385 ST / 47 HZ<br />
2009 279 ST / 34 HZ<br />
2010 279 ST / 34 HZ<br />
2011 239 ST / 30 HZ<br />
2007 und 2008 nahm der Markt<br />
<strong>Schnaittach</strong> den Platz 1 in der<br />
Kriminalstatistik unter den Städten<br />
und Gemeinden im Dienstbezirk der<br />
PI Lauf ein. Im Jahr 2011 liegt der<br />
Markt auf Platz fünf. Dabei kommt<br />
erschwerend hinzu, dass Straftaten<br />
auf dem Autohof (z.B. die Vergewaltigung<br />
einer neuseeländischen<br />
Studentin durch zwei slowakische<br />
Täter im August des vergangenen<br />
Jahres) oder den Autobahnparkplätzen<br />
an der Wolfshöhe in der Statistik<br />
dem Markt <strong>Schnaittach</strong> zugerechnet<br />
werden. Als Fazit der Statistik stellt<br />
die Polizei fest: „Der Zuständigkeitsbereich<br />
der PI Lauf zählt nach wie<br />
vor zu den sichersten Bereichen in<br />
Mittelfranken und Bayern.“<br />
Die Verkehrsstatistik aus dem<br />
Dienstbezirk der PI Lauf weist einen<br />
Rückgang an Verkehrsunfällen aus.<br />
Die Anzahl sank im Vergleichszeitraum<br />
zu 2010 von 1426 auf 1318.<br />
Somit sind die Unfälle 2011 auf<br />
einen neuen Tiefstand gesunken. Die<br />
Zahl der Vergehen des „unerlaubten<br />
Entfernens vom Unfallort“ ist im<br />
Vergleich zum Vorjahr um 14 % gestiegen.<br />
95 % der Fälle konnten aber<br />
14 Mai 2012<br />
Aus dem Rathaus <strong>Schnaittach</strong><br />
dank der Mithilfe von Augenzeugen<br />
geklärt werden. Leider ereigneten<br />
sich 2011 wieder zahlreiche Unfälle<br />
unter Alkoholeinfluss. Und auch die<br />
Zahl der folgenlosen Trunkenheitsfahrten<br />
erhöhte sich im vergangenen<br />
Jahr erstmals wieder seit 2007.<br />
Haushaltsrede 2012 – „Kommunen<br />
gestalten das Leben vor Ort. Sie sollen<br />
die Kinderbetreuung ausbauen,<br />
Schulen sanieren, Sport und Kultur<br />
fördern, die Jugendarbeit verbessern,<br />
Abwasser beseitigen und mit<br />
Investitionen das örtliche Handwerk<br />
stärken. Dies alles jedoch mit immer<br />
weniger finanziellen Mitteln. Vielen<br />
Kommunen droht der Verlust der<br />
Handlungsfähigkeit. Dies hat gravierende<br />
Folgen für die Menschen<br />
vor Ort und führt zwangsläufig zu<br />
weniger Investitionen und dazu, dass<br />
wichtige Vorhaben in der Bildungspolitik,<br />
der Kinderbetreuung nicht<br />
wie nötig vorangetrieben werden<br />
können. Diese für alle Kommunen<br />
gültigen Argumente treffen auch auf<br />
unseren Haushalt zu.<br />
Wir haben in den letzten Wochen<br />
viel Zeit, Energie und Arbeit investiert,<br />
um diesen Haushalt so auf den<br />
Weg zu bringen, dass er trotz einer<br />
schwierigen Ausgangslage eine<br />
gute und vor allem eine realistische<br />
Basis für die Entscheidungen dieses<br />
Gremiums in den nächsten zwölf<br />
Monaten darstellt. Dieser Haushalt<br />
ist der ehrlichste Haushalt, den ich<br />
in meiner zehnjährigen Tätigkeit als<br />
Bürgermeister mitgestalte. Ehrlich<br />
deshalb, weil auf Anraten des Bayerischen<br />
Kommunalen Prüfungsverbandes<br />
bisher versehentlich in<br />
den Vermögenshaushalt eingestellte<br />
Kostenstellen (Zinszahlungen und<br />
Unterhaltsmaßnahmen) nun im<br />
Verwaltungshaushalt eingestellt sind<br />
und somit die freie Finanzspanne<br />
nicht beschönigen. Seriös auch deshalb,<br />
weil auch das wirtschaftliche<br />
Defizit des Freibades vollständig im<br />
Verwaltungshaushalt mit ca. 423000<br />
Euro dargestellt wird. Das bisherige<br />
Verstecken der Zustiftung im Vermögenshaushalt<br />
war falsch und<br />
hat die Ergebnisse der Verwaltungshaushalte<br />
verfälscht und geschönt.<br />
Ein weiterer Aspekt dieser korrekten<br />
Darstellung im Verwaltungshaushalt:<br />
Die finanziellen Auswirkungen politischer<br />
Entscheidungen sind deutlich<br />
erkennbar.<br />
Im Verwaltungshaushalt stellen<br />
wir Kostenmehrungen im Bereich<br />
des Grundstücks- und Gebäudeunterhaltes,<br />
insbesondere bei den<br />
Schulen, Mehrausgaben für Mittagsbetreuung<br />
und Ganztagesklassen,<br />
der Finanzierung unserer freiwilligen<br />
Einrichtungen Sing- und Musikschule,<br />
Bücherei, Heimat/Jüdisches<br />
Museum und dem Freibad fest.<br />
Auch die Kosten des gemeindlichen<br />
Kindergartens steigen infolge eines<br />
weiteren Personalbedarfs. Für den<br />
Erhalt und die Sanierung von Ortsstraßen<br />
sind ebenfalls 80000 Euro<br />
vorgesehen. Trotz dieser Mehrkosten<br />
und der ehrlichen und seriösen Darstellung<br />
von Kostenstellen gelingt<br />
es, im Verwaltungshaushalt eine<br />
Zuführung zum Vermögenshaushalt<br />
zu erwirtschaften und eine freie Finanzspanne<br />
auszuweisen.<br />
Grund zur Freude und Entwarnung?<br />
Beileibe nicht. Unsere freie Finanzspanne<br />
ist derart dünn, dass uns die<br />
geringste strukturelle Veränderung,<br />
ein leichtes Husten – z.B. ein kostenfreier<br />
Kindergartenplatz – diese<br />
Finanzspanne zunichte macht. Und<br />
für die politische Vision, bei der Kinderbetreuung<br />
und Bildung künftig<br />
unsere Kinder ab dem 1. Lebensjahr<br />
ganztags von ca. 7.00 bis 17.00 Uhr<br />
inklusive einer Mittagsverpflegung<br />
qualifiziert zu betreuen und dies in<br />
der Regel bis zum Schulabschluss,<br />
reichen unsere finanziellen Mittel<br />
kaum. Die Finanzspanne ist auch<br />
zu dünn, um unsere Aufgaben im<br />
investiven Bereich – trotz mancher<br />
Einschränkung – ohne weitere<br />
Kreditaufnahmen zu schultern.<br />
Und der Markt ist weiterhin über<br />
Landesdurchschnitt verschuldet,<br />
Rücklagen sind nicht vorhanden.<br />
Letztlich müssen wir uns eingestehen,<br />
dass wir die alljährlichen<br />
Haushalte notdürftig ausgleichen<br />
und die mittelfristige Finanzplanung<br />
mit viel Fantasie zurechtbiegen. Eine<br />
andere Möglichkeit haben wir – wie<br />
im Übrigen viele andere Kommunen<br />
auch – eben nicht.<br />
Die Haushaltslage lässt folgende<br />
Reaktionen zu: Wir können nun<br />
alle nach dem Staat rufen und die<br />
mangelhafte Finanzausstattung<br />
der Kommunen beklagen. Und wir<br />
können darauf hoffen, dass die<br />
derzeitige Diskussion über die Verteilung<br />
der Schlüsselzuweisungen<br />
zu Gunsten des ländlichen Raumes<br />
ausfallen und kleine, finanzschwache<br />
Kommunen künftig stärker gefördert<br />
werden. Dabei sollten wir die<br />
Erwartungen an den kommunalen<br />
Finanzausgleich nicht überfrachten.<br />
Der Ausgleich zwischen Kommunen<br />
mit größerer Finanzkraft und Kommunen<br />
mit geringerer Finanzkraft<br />
soll Unterschiede zwar verringern,<br />
darf und wird diese aber nie vollständig<br />
ausgleichen. Der kommunale<br />
Finanzausgleich soll für eine<br />
gewisse Balance sorgen, er ist nicht<br />
als Mittel zu Strukturpolitik geeignet.<br />
Noch eines sollten wir wissen: Auch<br />
ein reformierter Finanzausgleich<br />
wird nur Gemeinden helfen, die<br />
ihre Aufgaben selbst lösen und am<br />
Ende ihrer Sparmöglichkeiten sind.<br />
Hilfe durch den Landkreis über eine<br />
Reduzierung der Kreisumlage ist<br />
aufgrund der großen Investitionsaufgaben<br />
des Kreises in den kommenden<br />
Jahren und der weiterhin<br />
vorhandenen Finanzprobleme der<br />
Bezirke eher nicht zu erwarten.<br />
Die Konsolidierung des Haushaltes<br />
muss weiterhin oberstes Ziel unseres<br />
Handelns sein. Dabei hat<br />
die Bayerische Staatsregierung<br />
in den vergangenen Jahren Modellkommunen<br />
beim Versuch der<br />
Haushaltskonsolidierung unterstützt.<br />
Die staatlichen Hilfen mussten zur<br />
Schuldentilgung verwendet werden.<br />
Kerngedanke ist dabei „Hilfe zur<br />
Selbsthilfe“. Diese besondere Form<br />
der FAG-Förderung bekommen Kommunen<br />
aber nur aufgrund eines mit<br />
der Rechtsaufsicht abgestimmten<br />
Konsolidierungskonzepts. Wir sollten<br />
ernsthaft über diese staatliche Hilfe<br />
nachdenken und eine zielgerichtete<br />
Konsolidierung unseres Haushaltes<br />
anstreben. Nur so können wir die<br />
dauerhafte finanzielle Leistungsfähigkeit<br />
des Marktes fördern. Sehr<br />
vorsichtig und leise habe ich im<br />
kleinen Mitarbeiterkreis einmal eine<br />
Vision vorgestellt: Motto: Minus 10<br />
%. Wenn es uns gelingen würde,<br />
im Verwaltungshaushalt über alle<br />
Kostenposten hinweg (Personal-,<br />
Sach- und Energiekosten usw.) 10 %<br />
einzusparen, könnten wir den Verwaltungshaushalt<br />
um 1,2 Millionen<br />
Euro entlasten. Solche Ziele kann<br />
man leicht formulieren, die Umsetzung<br />
wird erheblich schwieriger.<br />
Aber: Es gilt, sich einfach ehrgeizige<br />
Ziele zu setzen, mit deren Hilfe die<br />
dauerhafte finanzielle Leistungsfähigkeit<br />
des Marktes gesichert werden<br />
kann.<br />
Auf der Einnahmeseite bin ich guter<br />
Hoffnung, dass wir durch Flächenverkäufe<br />
unseres Gewerbegebietes<br />
in diesem Jahr unseren Schuldenstand<br />
bei Bayerngrund reduzieren<br />
und künftige Zins- und Tilgungslasten<br />
mindern. Hier müssen wir<br />
in den kommenden Monaten<br />
Verkäufe abschließend beraten und<br />
beschließen. Vielleicht gilt es dabei<br />
auch die eine oder andere Kröte<br />
zu schlucken. Sie wissen um den<br />
Wettbewerb unter Gewerbegebieten.<br />
Entlang der Autobahnen gibt es<br />
hier einen starken Preiskampf. Die<br />
Unternehmer schauen nicht nur auf