23.11.2012 Aufrufe

07/2012 - Thüringen Kulturspiegel

07/2012 - Thüringen Kulturspiegel

07/2012 - Thüringen Kulturspiegel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Thüringen</strong> <strong>Kulturspiegel</strong> | Juli <strong>2012</strong> sonderausstellungen 21<br />

Mit dem Blick für das Besondere<br />

Alltägliches und Skurriles – Fotografien aus Gera von Hans-Joachim Hirsch<br />

Die neue Sonderausstellung des<br />

Stadtmuseums zeigt Fotos des Geraer<br />

Künstlers Hans-Joachim Hirsch.<br />

In Gera aufgewachsen, zog es ihn<br />

fort, seit dem Jahr 2000 lebt er wieder<br />

in seiner Heimatstadt. Obwohl<br />

einige Jahre fern, hat er seinen Blick<br />

regelmäßig durch das Objektiv auf<br />

Gera gerichtet. So ist im Laufe der<br />

Jahrzehnte ein umfangreicher Fundus<br />

entstanden, aus dem etwa 100<br />

Fotos für die aktuelle Schau ausgewählt<br />

wurden. Die ältesten Fotos in<br />

der Ausstellung stammen vom Beginn<br />

der 1970er Jahre, die jüngsten<br />

aus dem Jahr 2011.<br />

Die Aufnahmen widerspiegeln<br />

Hirschs künstlerische Sicht auf die<br />

sich vollzogenen Veränderungen im<br />

Geraer Stadtbild. Zugleich hat er mit<br />

den Aufnahmen, unbeabsichtigt und<br />

unbewusst, vier Jahrzehnte Stadtgeschichte<br />

dokumentiert und so auf<br />

seine ganz eigene Weise Kunst und<br />

Geschichte miteinander in Beziehung<br />

gebracht.<br />

Die Besucher können so anhand<br />

der Fotos einen fiktiven Spaziergang<br />

durch die Stadt unternehmen<br />

und sie dürfen immer darauf gespannt<br />

sein, welche Überraschung<br />

sie an der nächsten Ecke erwartet.<br />

Der Ausstellungstitel macht deutlich,<br />

dass neben alltäglichen Situationen<br />

auch solche, die eher skurril<br />

anmuten, abgebildet sind. Hier<br />

war dem Künstler oft die Gunst der<br />

Stunde oder des Augenblicks zuteil,<br />

und er verstand sie zu nutzen.<br />

Hans-Joachim<br />

Hirsch beweist<br />

aber gleichermaßen<br />

einen<br />

Blick für das<br />

Besondere im<br />

Alltäglichen.<br />

Auf diese Weise<br />

lädt die Schau<br />

nicht nur zum<br />

N a c h d e n k e n<br />

ein, sie lässt<br />

den Betrachter<br />

auch ab und zu<br />

schmunzeln.<br />

Ergänzt werden<br />

die Fotos<br />

durch diverse<br />

AufnahmeundWiedergabetechniksowie<br />

zahlreiche<br />

Publikationen aus den letzten Jahrzehnten<br />

zum Thema „Fotografie“.<br />

In einer Fotoausstellung im Stadtmuseum<br />

dürfen natürlich keine<br />

dreidimensionalen Objekte fehlen –<br />

dieses Mal wurden Fortbewegungsmittel<br />

wie Fahrräder, Roller und<br />

Mopeds eingebaut.<br />

zu sehen bis 7. Oktober, Gera, Stadtmuseum<br />

Globales Desaster<br />

Volles Risiko – 7. Triennale der Karikatur in Greiz<br />

Karikatur: Klaus Stuttmann<br />

Fahren wir mit vollem Risiko in<br />

den Untergang? Ist alles aus und<br />

vorbei? Geht das Abendland unter?<br />

Reicht das Geld oder reicht<br />

es nicht? Haben wir eine Chance?<br />

Die Antworten darauf kann eigentlich<br />

nur noch die Karikatur<br />

kurz und prägnant liefern. – Sie<br />

ist der Höhepunkt des Ausstellungsjahres<br />

<strong>2012</strong> im Greizer<br />

Sommerpalais, die 7. Karikaturen-Triennale,<br />

die bis einschließlich<br />

3. Oktober zu sehen ist.<br />

Im Jahre <strong>2012</strong> jährt sich zum<br />

hundertsten Male der Untergang<br />

eines Ozeandampfers. Der Mythos<br />

des gesunkenen Linienschiffes,<br />

das unschuldige Passagiere<br />

Herr Hartmann aus Lindau hat einen<br />

Vogel, einen ganz besonderen Vogel:<br />

Coco, eine Gelbstirnamazone,<br />

gehört seit 35 Jahren zur Familie.<br />

Lesen kann sie nicht<br />

und besitzt auch keine<br />

Bücher, aber sie ist<br />

wahrscheinlich der erste<br />

und einzige Vogel<br />

der Welt, der Exlibris<br />

auf seinen Namen besitzt.<br />

Exlibris sind kleinformatige,<br />

künstlerisch gestaltete<br />

Blätter mit Namensvermerk,<br />

die man<br />

normalerweise vorne in<br />

Bücher klebt, oder, weil<br />

sie meist sehr schön<br />

und manchmal richtig<br />

wertvoll sind, auch<br />

sammeln kann. Ihre<br />

Motive beziehen sich<br />

oft auf den, dessen Namen<br />

sie tragen, und<br />

verraten etwas über Lebensumstände,<br />

Beruf<br />

oder Interessen des Besitzers.<br />

Seit fünf Jahren<br />

lässt Cocos Mensch immer wieder<br />

Bucheignerzeichen für sie gestalten.<br />

Über 30 verschiedene namhafte<br />

Grafiker hat Gerhard Hartmann, früher<br />

selbst Gebrauchsgrafiker, inzwischen<br />

beauftragt. Die Exlibris für<br />

mit sich in den eisigen Nordatlantik<br />

zog, weil eine unerfahrene<br />

Besatzung nicht genügend Rettungsboote<br />

zur Verfügung hatte,<br />

erinnert an ebenso risikobereite<br />

Bankenmitarbeiter, die nach Rettungsschirmen<br />

rufen, sobald es<br />

um das Überleben der eigenen<br />

Bank geht.<br />

Zum Thema dieses globalen Desasters<br />

werden in den beiden<br />

Hauptetagen des Sommerpalais<br />

etwa 300 Arbeiten mit einem<br />

ebenso hohen wie repräsentativen<br />

Anspruch von 55 namhaften,<br />

bekannten, berühmten und auch<br />

neuen Karikaturisten, Cartoonisten<br />

und Zeichnern gezeigt.<br />

Lady Coco als Lady Gaga<br />

Museum Schloss Burgk zeigt Exlibris für einen Vogel<br />

Coco gehen allesamt auf deren Eigenarten<br />

ein: „Cocos Begegnung<br />

mit Coco Chanel“, der die Papageiendame<br />

ihren Namen verdankt,<br />

„Coco als Nachfolgerin von Karajan“,<br />

als „elegante Halbweltdame“,<br />

oder als „Lady Gaga“ sind nur einige<br />

der Motive.<br />

Zu sehen bis 16. September, Museum<br />

Schloss Burgk

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!