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Newsletter September 2011 - Plattform sexuelle Bildung

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<strong>Plattform</strong>Sexuelle <strong>Bildung</strong>Lustvoll weiblich - weibliche Lustvon Carola KoppermannLust ist eine „intensive, angenehme Weise desErlebens“, und: „Das Angenehme der Lust zeigtsich unmittelbar, anschaulich, emotionell nachvollziehbar,ohne jegliches Verständnis ihrerZiele“ (wikipedia, <strong>2011</strong>). Die Lust ist also da,auch wenn wir uns ihrer nicht bewusst sind undnicht verstehen, warum und wieso es sie gibt.Sie ist ein Grundprinzip unseres Daseins.gerne verrichten – also mit Lust. Viel eher aberfindet sich Lust im Freizeitverhalten: in derAbenteuerlust, in der Reiselust, auch in derLust, Zeit mit anderen Menschen zu verbringen.Wenn es diesmal um weibliche Lust gehen soll,steht allerdings der <strong>sexuelle</strong> Aspekt im Vordergrund.Der vorliegende Beitrag soll einigeAspekte aufzeigen und Denkanstöße bieten,denn eine umfassende Darstellung des Themaskann in diesem Rahmen gar nicht geleistetwerden. Eine Mind-Map, eine Literaturliste mit„Einsteiger_innen-Tipps“ sowie zwei Beiträgevon Dr.in Elia Bragagna, die sich in Wien alsÄrztin und Sexualtherapeutin auf vielfältigeWeise mit dem Thema befasst, sollen im wahrstenSinne des Wortes „Lust auf mehr“ machenund Anregungen für weiteres Nachdenken,Nachlesen und intensivere Auseinandersetzungbieten.Die Lust ist Ursprung und Ziel des glücklichenLebens (Epikur)Neben dem reinen Überleben - also Nahrung,Schutz vor Kälte/Hitze, Reproduktion - zieltunser Verhalten und Tun darauf ab, Lust zu gewinnenbzw. Unlust oder Schmerz zu vermeiden.Lust ist also - übrigens vom ersten Tagunseres Lebens an - eines von mehreren Motiven,die unser Handeln bestimmen. Und sie istnicht nur sexuell orientiert, auch wenn Sex undLust in unserem Denken oft eng miteinanderverknüpft sind. Aber ein gutes Essen kannebenso Lust bereiten, auch beruflicher Erfolg(oder die Aussicht darauf) lässt einen die ArbeitVon der Wollust, einem vor allem durch die Kirchegeprägten Begriff, die sie zu den sieben„schlechten Charaktereigenschaften“ zählte,aus denen die Sünden entstehen, spannt sichein weiter Bogen durch die Geschichte – dasThema Lust beschäftigte schon die griechischenPhilosophen. Diese Geschichte, unsere(religiös geprägte) Kultur beeinflusst unsereVorstellungen nach wie vor – der „sündige“ BegriffWollust, aber auch Worte wie „lüstern“ oder„(be-)gierig“ sind eher negativ besetzt. Es warein langer Weg bis zur „Befreiung des weiblichenBegehrens“ (Schenk 1991) in den 70erJahren, als durch eine Welle von Veröffentlichungenauch einer breiteren Öffentlichkeit bewusstwurde, dass sich Frauen nicht längermännliche Denkweisen über ihre Sexualitätaufzwingen lassen wollen (zur Geschichte vgl.

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