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Newsletter September 2011 - Plattform sexuelle Bildung

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<strong>Plattform</strong>Sexuelle <strong>Bildung</strong>einflussen. Lusterleben setzt sich aus körperlichen,emotionalen, ästhetischen und geistigenAspekten zusammen, und natürlich könnenauch ganz banale äußere Faktoren wie Kindergeschreioder ein Rasenmäher unser Lustempfindeneinschränken oder fördern. VieleFrauen reagieren auf innere und äußere Belastungensensibel und es soll nicht verwundern,dass in einer Zeit hoher physischer und/oderpsychischer Belastung wenig Lust auf Sex vorhandenist. In den Perfektionsansprüchen, dieFrauen häufig an sich und/oder ihr sozialesUmfeld stellen, ist für die lustvolle Seite, dasGenießen und sinnliche Erleben, die Hingabeund das sich Fallen-Lassen, das Spenden undEmpfangen von Lust oft wenig Zeit.Der zwischenmenschliche Raum wirdimmer mehr mit Lustlosigkeit zubetoniert...Ernst FerstlWeibliche Lust als Thema in der Sexualpädagogik?Ich musste lange nachdenken, wann ich explizitzu diesem Thema gearbeitet habe! Natürlichspielt <strong>sexuelle</strong> Lust in vielen Bereichen unsererArbeit eine Rolle (mal mehr, mal weniger), aberausdrücklich thematisiert habe ich es langenicht. Um mich zu vergewissern, ob meine subjektiveSichtweise stimmt, habe ich einige gängigeMethodenbücher gesichtet undfestgestellt, dass die (weibliche) Lust so gut wienie als eigenes Thema behandelt wird. Es gehtum Liebe und Beziehungen, um Verhütung undVermeidung von Krankheiten, um Fortpflanzungund Prävention von <strong>sexuelle</strong>r Gewalt – irgendwiekommt das wenig lust-voll daher! Amehesten schimmert die Lust bei den ThemenSelbstbefriedigung (Sanders/Swinden 2006, S.147f), Identität und Körperwissen durch (vgl.Timmermanns/Tuider, S. 173ff), aber nur ineinem Buch wird schon im Titel darauf hingewiesen,dass sich ein eigenes Kapitel demThema widmet (Reichel/Reichel 2005). Selbstda, wo es um die Fakten geht, nämlich bei denGeschlechtsorganen, liegt der Schwerpunktimmer noch eindeutig auf der Fortpflanzungsfunktionund nicht beim Lustempfinden – wassich auch daran zeigt, dass die Darstellung derweiblichen Geschlechtsorgane entweder unvollständigoder schlichtweg falsch ist. Dieneuesten Erkenntnisse zum Klitoriskomplex,die Darstellung der Schwellkörper, Drüsen undMuskeln, die bei Erregung und Orgasmus zusammenwirkenund erst in ihrer Gesamtheitdas Lustempfinden ermöglichen, haben sichimmer noch nicht bis zu den Aufklärungsbücherndurchgesprochen.

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