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Verlag und Herausgeber: Lebenshilfe-Werk Kreis Waldeck-Frankenberg e.V. Am Stege 4, 34497 Korbach Tel. 05631 5006-910 Fax 05631 5006-913 Erscheinungsweise: zweimal jährlich Redaktion: Dr. Wolfgang Werner (WW) Geschäftsführung - verantwortlich Frank Strotmann (FS) Geschäftsführung Thomas Korte (KT) Redaktion Bernd Kramer (BK) Fachbereich Kinder/Wohnen/Offene Hilfen Theodor Brömmelhaus (TB) Fachbereich Wohnen Peter Hecker (PH) Fachbereich Verwaltung Christina Wohlfart (TW) Lebenshilfe Waldeck Ursula Henke (UH) Lebenshilfe Frankenberg Jürgen Damm (JD) und Johannes Weldner (JW) Lebenshilfe Region Kassel Anzeigen: Es gilt Anzeigenpreisliste N Layout & Druck: sprenger druck, Korbach www.sprenger-druck.com Auflage: 4.000 Stück Die nächsten Schwerpunktthemen: 01/2012 „LebenNordhessen" 2 ZENTRALE DIENSTE IMPRESSUM SSPENDE P E N D E Spendenübergabe der Stiftung Lebenshilfe Waldeck-Frankenberg an den Fachbereich Arbeit des Lebenshilfe-Werkes im Juni dieses Jahres. Die Spende in Höhe von 1.500 € wurde für die Anschaffung einer Hebebadewanne für die Tagesförderstätte in der WfbM Frankenberg verwendet. Ausblick Dr. Wolfgang Werner Ausblick - Ausblick ■ Wie schnelllebig unsere Zeit ist, kann man an den „Ausblick“ unserer ersten Ausgabe dieses Jahres der Lebenshilfe- Zeitschrift ersehen. Vor gerade einmal einem guten halben Jahr habe ich noch festgestellt, dass die Wirtschafts- und Finanzkrise geradezu verflogen ist. Heute kann man das schon nicht mehr sagen, denn sie hat sich (weiter-)entwickelt zu einer Euro-Krise, da ganze Staaten – und nicht nur Banken – überschuldet sind und vor dem finanziellen Aus stehen. Also steht die nächste Krise (besser: die Fortsetzung), die auch uns wieder unmittelbar betreffen wird, ins Haus: weniger Wirtschaftsleistung, mehr Arbeitslose und noch höhere Schulden, aber eine verfassungsrechtlich verankerte Schuldenbegrenzung, die zu einem weiteren Kahlschlag im Sozialbereich führen wird. Ein Opfer gibt es schon, nämlich die Beschäftigungsgesellschaft, die sich um die immer noch hohe Zahl der Langzeitarbeitslosen, Schwerbehinderten kümmern muss, die trotz allgemein niedriger Arbeitslosenquote keine Arbeit finden. Durch die geänderte Förderpraxis gerät dieses Unternehmenspotential gewollt – in Bedrängnis und muss ums Überleben kämpfen. Auch wir erleben diese Situation unmittelbar bei der Beschäftigungsgesellschaft Waldeck-Frankenberg, bei der wir seit Jahresbeginn neben der Kreishandwerkerschaft und dem Landkreis Mitgesellschafter sind. Durch dieses Dreierbündnis bestehen wesentlich größere Aussichten, dieses vielseitige Angebot doch zu erhalten und auch für noch origi- Dachdecker- u. Klempnermeisterbetrieb Homberger Weg 13 34497 Korbach ☎ 0 56 31- 9132 00 0 56 31- 9132 01 mail@nolte-daecher.de www.nolte-daecher.de Dächer · Fassaden · Abdichtungen Dachrinnen · Blitzschutzanlagen Dachbegrünungen närere Aufgaben in der Zukunft mit zu nutzen. An diesem Beispiel zeigt sich, wie wichtig heute für uns alle Kooperationen und Netzwerke sind. Durch das Zusammenrücken und –arbeiten kann man überhaupt erst neue Projekte angehen oder vorhandene erhalten. Und man nutzt den Wettbewerb positiv! Ein Faktor also, der heute und in der Zukunft immer wichtiger wird, um die Zukunftsfähigkeit zu erhalten und langfristig abzusichern. Für uns ist dies so wichtig, dass wir dieses Thema in der vorliegenden und auch nächsten Ausgabe zum Hauptthema machen, damit man die Zusammenhänge verstehen kann – vor allem –das schon entwickelte Netzwerk auch erleben, ja erleben kann. Mit freundlichem Gruß Dr. Wolfgang Werner
Lebenshilfe Netzwerk Wie alles begann Lebenshilfe Waldeck Lebenshilfe Frankenberg ■ Die Lebenshilfe Waldeck e. V. wurde im Jahr 1965 gegründet. Es war ein Zusammenschluss von Eltern mit behinderten Kindern aus dem Altkreis Waldeck und engagierten Fachleuten. Nach und nach wurde die Idee der Lebenshilfe durch Aufklärungsarbeit, Spielnachmittage und Fachvorträge in die Region getragen. immer mehr Menschen schlossen sich der Lebenshilfe an, so dass wir heute über einen Mitgliederstamm von ca. 500 Personen verfügen. 1991 bekam die Lebenshilfe Waldeck e.V. die Anerkennung als Betreuungsverein. Menschen mit Behinderung konnten sich nun von einem gesetzlichen Vertreter in allen Angelegenheiten Partnerschaft auf Augenhöhe ■ Marlene Schmieding-Ohlendorf ist Mitbegründerin der Lebenshilfe im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Als gelernte Masseurin kam sie Anfang 1950 nach Korbach. In ihrer Praxis behandelte sie auch behinderte Kinder. Seit der Gründung der Lebenshilfe Waldeck e.V. im Jahre 1965 ist sie Mitglied. Sie wirkte aktiv am Aufbau der Einrichtungen der Lebenshilfe mit. Mit der Eröffnung der Sonderkindertagesstätte der Lebenshilfe in Korbach wurde sie 1969 hauptberuflich als deren Leiterin tätig. Sie studierte noch Sozialpädagogik. Seit dem Jahr 1975 war sie 2. Vorsitzende der Lebenshilfe Waldeck e.V. und ist heute mit 76 Jahren Ehrenmitglied des Vorstandes. * Welche ersten Begegnungen hatten Sie zu Menschen mit Behinderungen? Wie schon aufgeführt, durch die Behandlung in meiner Praxis. Mich hat der Vergleich mit der mühelosen Entwicklung meiner drei Kinder und den ungeheuren Anstrengungen, wie z.B. das Sitzen-, Stehen- und Laufenlernen bei den Kindern mit Behinderungen, sehr berührt. Das war in den Jahren zwischen 1954 und 1965. Von Lebenshilfe war damals in Korbach noch nichts zu hören. * Doch dieser Kontakt entstand dann ganz plötzlich und wohl auch sehr konkret. Der frühere Korbacher Kinderarzt Dr. Ehrlich hatte in der Zeitung zur Gründung eines Eltern- und Fördervereins Lebenshilfe aufgerufen, wie es ihn z.B. schon in Marburg gab. Er lud im gleichen Zeitraum auch Eltern mit behinderten Kindern und Menschen, die sich für eine praktische Arbeit interessierten, zu einem Treffen im Kreisgesundheitsamt in Korbach ein. Es fand im Kinderwagenabstellraum der Mütterberatung statt. Zu diesem Treffen vertreten lassen. Heute arbeiten vier Sozialpädagogen und eine Verwaltungskraft im Betreuungsverein und betreuen derzeit 70 Personen. Die Lebenshilfe Waldeck e.V. ist als gemeinnützig anerkannt. Sie wird von einem ehrenamtlichen Vorstand geführt und finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. bin ich gegangen. Es waren viele Mütter mit ihren zum Teil schwerstbehinderten Kindern gekommen. Ich war regelrecht erschrocken, wie viele es waren. Dr. Ehrlich, mit dem ich schon durch meine Praxis Kontakt gehabt hatte, fragte einfach, was ich mit der Gruppe machen wollte. Darauf war ich nicht vorbereitet, fing aber mit einfachen Finger- und Bewegungsspielen und kleinen Melodien an, eine Gemeinsamkeit herzustellen. * Wie haben Sie gemeinsam mit anderen Aktiven die Arbeit der Lebenshilfe Waldeck weiter vorangebracht? Es standen uns nur stundenweise Räumlichkeiten für unsere Spielgruppen zur Verfügung. Dann erfuhren wir, dass das Haus Bräutigam in der Strother Straße 15 in Korbach leer stand. Wir konnten das Haus nach einer Sanierung für unsere Arbeit nutzen, der Verein hatte ganz schnell fast 400 Mitglieder und wir konnten über diesen Weg viel Geld sammeln, denn die Waldecker waren damals für unsere Arbeit sehr ansprechbar. Mit unserem Bauausschuss mit dem früheren Korbacher Bürgermeister Paul Zimmermann entwickelten wir dann eine Reihe von Ideen, die Arbeit in neuen Räumen weiterzuführen, die auf einem großen Grundstück am Stadtrand von Korbach gebaut werden sollten. Wir haben damals dort sozusagen den Grundstein für die heutigen Einrichtungen des Lebenshilfe-Werkes gelegt. * Warum war die hauptamtliche Mitarbeit in der Lebenshilfe wichtig? Wir hatten damals die Ärmel hochgekrempelt, versuchten unsere Arbeit fachlich zu verbessern, berieten den ehrenamtlichen Vorstand auch aus den Erfahrungen der Praxis heraus. Dabei stellten wir immer wieder die grund- ■ Der Verein wurde im November 1965 gegründet und hat heute um die 500 Mitglieder. Er ist als gemeinnützig anerkannt und wird ehrenamtlich von einem gewählten Vorstand geführt. Das Einzugsgebiet des Vereins umfasst den ehemaligen Landkreis Frankenberg bis hin zu Bad Wildungen und den Raum Hallenberg bis Bad Berleburg sowie Winterberg und Medebach im Hochsauerlandkreis. Die Lebenshilfe Frankenberg (Eder) e. V. will die Interessen der behinderten Mitmenschen aller Altersgruppen und deren Familien und Angehörigen vertreten. Der Verein unterstützt diese Personen und die bestehenden Einrichtungen legende Frage, warum das alles nicht noch öffentlicher werden könne, wie wir Menschen mit Behinderungen zur Teilnahme an der Gesellschaft verhelfen könnten, z.B. durch den Besuch von Kindergärten und Schulen, durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohnheimen. Das Recht dazu war ja durch das Grundgesetz und das Bundessozialgesetz geschaffen. Behinderte Menschen sollten ihr Recht erhalten, und wir haben es damals bereits in einem aus heutiger Sicht vielleicht bescheidenen Rahmen auch geschafft. Wichtig war unsere Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung. * Die Gründer von damals sind die Partner des Lebenshilfe-Werkes von heute. Was hat sich dadurch verändert? Die Partnerschaft ist in der Theorie noch immer geblieben, doch mit der Entwicklung hin zu einem Sozialunternehmen sind die Elternvereine doch ein Stück weit von der inhaltlichen Arbeit des Lebenshilfe-Werkes abgekoppelt worden. Die Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe ist eine starke Gemeinschaft, aber so etwas braucht eine gute und konstruktiv-kritische Zusammenarbeit und mehr Akzeptanz für den vermeintlich kleineren Partner. Es braucht daher auch in Zukunft weiter persönliche und von Menschlichkeit geprägte Verbindungen zwischen den Partnern auf allen Ebenen. Dann kann das mittlerweile so genannte Netzwerk im Dienste der Menschen mit Behinderungen wirklich gute und sinnvolle Arbeit leisten. (KT) THEMA (Frühförderung, Kindergarten, Schule, Werkstätten Wohn- und Freizeiteinrichtungen, Familienentlastender Dienst (FED). Er will darüber hinaus dort die Neuschaffungen von Einrichtungen betreiben oder anregen und fördern, wo die Mitglieder oder Betroffene einen Bedarf anzeigen. Der Verein stellt die notwendigen Eigenmittel für investive Maßnahmen des LHW in Waldeck-Frankenberg zur Verfügung und begleitet die dortige Arbeit des Vorstandes und seiner Ausschüsse. Die Lebenshilfe Frankenberg bietet im Sinne einer Selbsthilfeorganisation behinderten Menschen und den Angehörigen Hilfe, Beratung und Informationen. 3
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