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Bio-Garten Flechtdorf ■ Die Bio-Garten Flechtdorf GmbH wurde im Jahr 1993 als Projekt für Mensch und Umwelt gegründet, um mit Hilfe der Abwärmeenergie aus der Kreis-Mülldeponie biologischen Gemüse- und Zierpflanzenbau zu betreiben. Die Gärtnerei ist ein Verbund des Lebenshilfewerks Waldeck-Frankenberg e. V., des Landkreises Waldeck-Frankenberg und der Kreishandwerkerschaft. Das Lebenshilfewerk ist mit mittlerweile 60 % der größte Teilhaber der Gesellschaft. Ziel des Bio-Gartens ist die berufliche und soziale Integration behinderter und von Behinderung bedrohter Menschen. Die berufliche Rehabilitation umfasst Angebote im Bereich der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM), der Berufsvorbereitung und der Berufsausbildung. In der WfbM arbeiten Menschen mit Behinderung in den Arbeitsbereichen Floristik, Gemüsebau, Zierpflanzenbau und Garten- und Landschaftsbau. In der Floristik sind auch das Eingangsverfahren und der Berufsbildungsbereich der WfbM angesiedelt. Der Bereich Landschaftsbau besteht aus drei Außengruppen, die neben Pflege- und Gestaltungsarbeiten in privaten Gärten und öffentlichen Grünanlagen auch Gehölz schnitt arbeiten und im Winter Schneeräumdienste durchführen. Zum Bereich Produktion zählen der Gemüse- und der Zierpflanzenbau sowie die Imkerei. Hier werden Gemüse, Zierpflanzen und Honig nach den Richtlinien des BIO- LAND-Verbandes produziert. Die Bio-Garten GmbH ist durch die WfbM auch Ausbildungsbetrieb für die Berufe Gemüsegärtner/in, Zierpflanzengärtner/in und Florist/in sowie für die Helferberufe im Gemüsebau, im Zierpflanzenbau und im Garten- und Landschaftsbau. Trotz der angespannten Arbeitsmarktlage ist die Entwicklung des Bio-Gartens inner- Kleeblatt Regionalwaren und Lebensmittelmärkte ■ Regionale Bioqualität und soziale Aufgabe. Das sind die Kernkompetenzen der Kleeblattläden, die im Jahr 2001 gegründet als rechtlich selbständiges Integrationsunternehmen Menschen mit Behinderung eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bietet. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis angestellt. Die Kleeblatt GmbH unterliegt sämtlichen 6 THEMA Lebenshilfe Netzwerk Markt- und Wettbewerbsbedingungen und unterscheidet sich in diesen Punkten nicht von einem regulären Betrieb. Die „sichtbaren“ Besonderheiten der Kleeblattläden in Korbach und Fritzlar liegen vielmehr in der klaren Ausrichtung auf biologische Lebensmittel, bevorzugt aus regionaler Produktion. Die große Vielfalt an Frischeprodukten, die freundliche und kompetente Beratung durch das geschulte Kleeblatt- Team und halb der vergangenen Jahre durchaus positiv. Das ist unter anderem auf die Bildung von Netzwerken mit anderen Bildungsträgern des Landkreises zurückzuführen. So werden zurzeit in Kooperation mit dem Berufsbildungswerk Nordhessen des Ba thildisheims e. V. 19 Auszubildende in den Fachrichtungen Gemüse- und Zierpflanzenbau ausgebildet. Vier weitere Auszubildende werden in Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft gefördert, und ein Kandidat wird auf Basis von Bildungsgutscheinen zum Gemüsegärtner umgeschult. Die erste Erweiterung um einen Außenstandort wurde im Jahr 2008 verwirklicht, als der Berufsbildungsbereich und die Floristikgruppe nach Flechtdorf umzogen. Zu Beginn des Jahres 2010 wurde mit der Übernahme der Gärtnerei Sänger in Bad Arolsen eine zusätzliche Erweiterung in den Arbeitsbereichen Zierpflanzenbau, die angenehme und persönliche Atmosphäre in den Läden bieten den Kunden ein Einkaufserlebnis der besonderen Art. Ohne Hektik und Stress können die Kunden hier in Ruhe stöbern, testen, probieren und natürlich auch einkaufen. Die Kleeblatt GmbH ist ein Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes und stellt sich den Wünschen und Anforderungen seiner Kunden jeden Tag aufs Neue. Zusammen Gemüsebau und Floristik umgesetzt. Derzeit sind insgesamt 42 Mitarbeiter in der Werkstatt und zwölf Mitarbeiter im Berufsbildungsbereich beschäftigt. Die unterschiedlichen Produkte werden sowohl in der Region - über Läden, Direktverkauf und den Wochenmarkt in Bad Arolsen - als auch über den Großhandel überregional vermarktet. Die Einbindung der Bio-Garten Flechtdorf GmbH in das Unternehmenssystem des Lebenshilfewerkes, die Mitgliedschaft im Netzwerk Nordhessen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Bildungsträgern und dem Landkreis Waldeck-Frankenberg bieten vielerlei Möglichkeiten, neue Entwicklungen gemeinsam zu gehen und langfristig erfolgreich das Ziel der beruflichen Rehabilitation zu verwirklichen. Wilhelm Keller mit der Erfüllung seiner sozialen Aufgabe bietet sie den Menschen in der Region ein einmaliges Angebot an gesunden und lekkeren Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs. (FS)
Inklusive Bildung KINDER, JUGEND & FAMILIE Inklusive Bildung - eine Schule für alle! Frankenauer F Erklärung ■ Der Nationale Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderung gibt ein klares Ziel vor, indem die Umsetzung der UN- Behindertenrechtskonvention in den nächsten zehn Jahren systematisch vorangetrieben werden soll. Inklusion, so heißt es dort, bedeutet Gemeinsamkeit von Anfang an. Das – so wird ausdrücklich betont – gilt auch für die Erziehung und Bildung in Familie, Kindergarten und Schule. Der individuelle Anspruch auf Förderung, Unterstützung, Entwicklung und Bildung soll inklusiv erfolgen und dies soll zu einer Selbstverständlichkeit werden, so ist es im Aktionsplan festgeschrieben. Auch der Landkreis Waldeck-Frankenberg hat in seinem Entwurf für das Leitbild 2020 unter dem Themenspektrum „Erziehung und Bildung“ als Ziel die Inklusion formuliert: „Für Kinder mit Behinderungen muss die Möglichkeit geschaffen werden, eine Regel- Bauen für die Kinder ■ Wie die Heinzelmännchen sind seit diesem Sommer die Handwerker in unseren drei Familienzentren tätig. In Frankenberg werden der gesamte Flurbereich und die Räume der Logopädie saniert. Die Fenster wurden energetisch angepasst und ein barrierefreies WC eingebaut. Die ehemals dunklen, tristen Farbtöne des Flures erstrahlen in kinderfreundlichen hellen Farben und sollen als Spielflur zum Toben, Rädchenfahren und Klettern einladen. Unser besonderer Dank gilt den am Bau beteiligten Firmen, die uns ein rundes „Winke-Fenster“ gespendet und kostenfrei eingebaut haben. So können die Kleinsten den Eltern am Eingang noch hinterherwinken. Nach dem Start der neuen Kegelbergzwerg- U3-Gruppe (Kinder zwischen 9 Monaten und schule zu besuchen, wenn der Wunsch besteht.“ Diesem Anspruch, der durch die UN-Behindertenkonvention erhoben wird und dem sich auch die Bundesrepublik Deutschland angeschlossen hat, steht eine Realität gegenüber, die auf Segregation ausgerichtet ist, insbesondere im Bereich der Schule. „Eine Schule für alle“ war daher das Thema des 3. Sozialpolitischen Forums des Lebenshilfe-Werk am 4. Mai 2011 in Frankenau veranstaltet hat, um dieses Thema einer breiten (Fach-) Öffentlichkeit bekannt zu machen. Damit soll ein Impuls gegeben werden, um für unsere Region zu einem Aktionsbündnis aufzufordern, um einen Aktionsplan für eine inklusive Bildung zu erarbeiten und dessen Umsetzung zu begleiten. Die Fachtagung hat einen umfassenden Einblick in das Thema gegeben und mündete in der Verabschiedung der „Frankenauer Erklärung“, die Ausgangspunkt für die weitere Bearbeitung des Anliegens sein soll. 3 Jahren) im vergangenen Jahr ziehen nun die Korbacher und Bad Wildunger nach. Seit Juli entsteht dort je ein Anbau. Die Rohbauten sind abgeschlossen, die Dächer wurden gerichtet und die Fenster eingebaut. Die Korbacher erhalten für die U3-Kids einen neuen Gruppenraum, einen Schlafraum sowie ein kleines Bad. Zusätzlich entstehen ein Multifunktionalraum und ein größerer Schlafraum für die bestehenden Gruppen. Bezugsfertig sollen die neuen Räume Mitte Januar 2012 sein. Die U3- Kids werden bereits vor Ende des Jahres vorübergehend in einen umgestalteten Raum von den Erzieherinnen erwartet. Der durch den Anbau verkleinerte Spielplatz wird im kommenden Jahr vergrößert und umstrukturiert, so dass die Kinder wieder auf einer großzügigen Spielfläche im Dieses Aktionsbündnis wird zurzeit in Zusammenarbeit mit dem Landkreis und dem Staatlichen Schulamt vorbereitet. Die Startveranstaltung ist für den 15. November geplant. Die Dokumentation des Sozialpolitischen Forums können Interessenten beim Lebenshilfe-Werk Kreis Waldeck-Frankenberg e.V., Am Stege 4, 34497 Korbach, E-Mail: info@lhw-wf.de anfordern. (ww) Freien schaukeln, balancieren, Bobbycar fahren, Sandburgen bauen und viel Natur in den Hecken entdecken können. Von der Straße „Am langen Rod“ aus gesehen gliedert sich in Bad Wildungen zur Gartenseite kaum sichtbar der Anbau an. In den hohen, verwinkelten Räumen entstehen ein Gruppenraum für die bestehende Gruppe ROT und ein dazugehöriges Gruppenbad sowie ein Schlafraum. Die U3-Kids, die nach den Sommerferien bereits eintrafen, erhielten ihr Gruppendomizil in dem ehemaligen Gruppenraum der Gruppe ROT, so dass die Kleinsten zentral untergebracht sind und kurze Wege haben. Silke Lau (Gebäudemanagement) ■ Gemeinsamer Unterricht für Kinder mit und u ohne Beeinträchtigungen muss Schule machen m und die Regel sein. Vielfältige Unterrichtsmethoden U ermöglichen es, in heterogenen h Lerngruppen jedes Kind gemäß seinen s individuellen Möglichkeiten zu fördern d und sich aktiv am Lernprozess zu beteiligen. b Diese Überlegungen bestätigen sich s in der Praxis und insbesondere in den Schulen, S an denen bereits seit Jahren Kinder d mit und ohne Behinderung gemeinsam uunterrichtet werden. DDurch die gemeinsame Betreuung und För- dderung von Kindern unterschiedlicher AAlters- und Entwicklungsstufen in den Kindertageseinrichtungen findet ein besonders intensives, wechselseitiges Lernen statt, bei dem der Förderung des sozialen Lernens ein besonderer Stellenwert zukommt. Im Übergang von der Kindertagesstätte zur Grundschule soll eine Differenzierung der Kinder nach Art und Grad der Beeinträchtigung künftig regelhaft nicht mehr erfolgen, sondern Ziel ist die inklusive Beschulung aller Kinder in der Regelschule. Durch die Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung im Jahr 2009 wurde eine neue Ausgangssituation für alle Schulen geschaffen (Artikel 24): • Menschen mit Behinderungen werden nicht aufgrund von Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen. • Menschen mit Behinderungen haben gleichberechtigt mit anderen in der Gemeinschaft, in der sie leben, Zugang zu einem integrativen, hochwertigen und unentgeltlichen Unterricht an Grundschulen und weiterführenden Schulen („inclusive education“). Der Landkreis Waldeck-Frankenberg hat in seinem Entwurf für das Leitbild 2020 unter dem Themenspektrum „Erziehung und Bildung“ als Ziel die Inklusion formuliert: „Für Kinder mit Behinderungen muss die Möglichkeit geschaffen werden, eine Regelschule zu besuchen, wenn der Wunsch besteht.“ Im Rahmen des „Sozialpolitischen Forums 2011“ des Lebenshilfe-Werkes Kreis Waldeck- Frankenberg e.V. am 04. Mai 2011 erläutern die Teilnehmer/innen die Umsetzung der Ziele aus der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und im Schwerpunkt die Umsetzung einer inklusiven Bildung. Durch ein Bündnis, in dem der Landkreis Waldeck-Frankenberg, die Schulen, die Eltern und Lehrer/innen, das Schulamt und das Kultusministerium sowie das Lebenshilfe-Werk Kreis Waldeck-Frankenberg e.V. neben weiteren Interessenvertretungen mitwirken und eingebunden werden, soll ein Aktionsplan erarbeitet werden, der die Grundlage für die Weiterentwicklung der allgemeinbildenden Schulen zu einem inklusiven Schulsystem schafft. 7
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