Aus dem OP in den Burghof - AGKAMED
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Kurier N 09/2008<br />
o 10 19<br />
Kurier 11<br />
09/2008<br />
No 19<br />
Berl<strong>in</strong> Mitte:<br />
Anlaufstelle für Anwender<br />
Der Rückblick auf erzielte Ergebnisse,<br />
der <strong>Aus</strong>blick auf neue Entwicklungen und<br />
fundierte fachliche Informationen stan<strong>den</strong><br />
auf <strong>dem</strong> Arbeitsplan der Spezialisten aus<br />
vier Arbeitsbereichen, die am 29. und 30.<br />
Mai 2008 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> zu Anwendertreffen der<br />
<strong>AGKAMED</strong> zusammenkamen.<br />
Intensive Beteiligung<br />
Mit 60 Ärzten, E<strong>in</strong>käufern und Pflegern war<br />
das Treffen der Spezialisten aus <strong>dem</strong> Bereich<br />
Intensivmediz<strong>in</strong> und Anästhesie erfreulich stark<br />
frequentiert. Der Rückblick auf das abgelaufene<br />
Vertragsjahr sowie die Vorstellung der Ergebnisse<br />
der Verhandlungen mit <strong>den</strong> Anbietern<br />
waren zentrale Punkte der Tagesordnung. Die<br />
Moderatoren des Meet<strong>in</strong>gs, Dr. Ludwig Bl<strong>in</strong>zler<br />
und Dr. Wolfgang Funk, machten die Resultate<br />
der Arbeit des Kompetenz-Centers <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er abwechslungsreichen<br />
Präsentation anschaulich.<br />
Gleichzeitig wurde die <strong>in</strong>teraktive Abfrage von<br />
Me<strong>in</strong>ungen mit <strong>dem</strong> TED-System <strong>in</strong> die Arbeit<br />
e<strong>in</strong>bezogen.<br />
Zwei Fachvorträge ergänzten das Informationsspektrum<br />
der Veranstaltung. Ra<strong>in</strong>er<br />
Kranabetter (Kl<strong>in</strong>ikum Nürnberg) referierte<br />
zum Thema Prozessoptimierung durch <strong>den</strong><br />
E<strong>in</strong>satz von Beatmungsfiltern im <strong>OP</strong> und im<br />
Intensivbereich. Über <strong>den</strong> E<strong>in</strong>satz antimikrobiell<br />
beschichteter ZVKs berichtete Dr. Dietrich<br />
Häger (DIAKO Flensburg).<br />
Effiziente Verpflegung<br />
Mit ca. 40 Teilnehmern war die Runde dieses<br />
recht jungen Kompetenz-Centers <strong>in</strong> der AG-<br />
KAMED erfreulich groß. Karl Wittmann und<br />
David Geisler moderierten die Veranstaltung<br />
und präsentierten die Arbeitsergebnisse des<br />
Kompetenz-Centers. Die Preisentwicklung bei<br />
Lebensmitteln gehörte für die Gruppe der Küchenleiter<br />
zu <strong>den</strong> größten Herausforderungen<br />
im ersten Halbjahr. Neue Chancen im E<strong>in</strong>kauf<br />
wur<strong>den</strong> bereits genutzt: Für die Versorgung<br />
mit Lebensmitteln konnte bereits e<strong>in</strong> <strong>Aus</strong>schreibungsergebnis,<br />
das im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />
EU-Vergabeverfahrens zustande kam, präsentiert<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Zwei Fachvorträge zum Thema Lebensmittelhygiene<br />
<strong>in</strong> der Praxis rundeten das Themenspektrum<br />
des Treffens ab.<br />
Handlungsbedarf bei Ophthalmologie<br />
Das <strong>Aus</strong>laufen bestehender Verträge war<br />
Anlass des ersten Treffens von Fachkollegen<br />
des Bereichs Ophthalmologie nach vier Jahren.<br />
Neben Informationen zu aktuellen <strong>Aus</strong>schreibungen<br />
stellte die <strong>AGKAMED</strong> Möglichkeiten der<br />
Kostene<strong>in</strong>sparung durch die Standardisierung<br />
von Katarakt-Sets vor.<br />
Aktive Kooperation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kompetenz-<br />
Center kann diese Arbeit deutlich optimieren<br />
und für <strong>den</strong> Bereich Ophthalmologie bestehende<br />
Sparpotenziale erschließen. Zur Gründung e<strong>in</strong>es<br />
Kompetenz-Centers sucht die <strong>AGKAMED</strong> daher<br />
Interessenten <strong>in</strong> <strong>den</strong> Mitgliedshäusern!<br />
E<strong>in</strong>käufer unter sich<br />
Bestandsaufnahme und Blick nach vorn waren<br />
die Themen des turnusmäßigen E<strong>in</strong>käufer-<br />
Treffens <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Neben <strong>dem</strong> aktuellen Status<br />
von Rahmenverträgen stellten Sonja Pahlke und<br />
Ulrich Schiedek neue Geschäftsfelder im E<strong>in</strong>kauf<br />
vor. Zu<strong>dem</strong> stand Ulrich Schiedek für Fragen an<br />
die Geschäftsführung zur Verfügung.<br />
Zwei <strong>in</strong>tensive Arbeitstage <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> zeigten<br />
deutlich die aktuelle Entwicklung der <strong>AGKAMED</strong>:<br />
H<strong>in</strong> zu qualitativer Verbesserung der Kooperation,<br />
Erschließung neuer Sparpotenziale und<br />
<strong>dem</strong> aktiven <strong>Aus</strong>tausch von Know-how unter<br />
Spezialisten.<br />
EWMA Kongress <strong>in</strong> Lissabon<br />
Zusammenkunft der europäischen Wundtherapeuten<br />
Vom 14. bis zum 16. Mai trafen sich die Vorreiter der Wundbehandlung<br />
Europas <strong>in</strong> Lissabon bei der Jahrestagung der EWMA (European Wound<br />
Management Association). Mit 2200 Teilnehmern aus aller Welt ist der<br />
Kongress die bedeutendste wissenschaftliche Tagung zum Thema Wunde<br />
<strong>in</strong> Europa. PD. Dr. Riepe und Dr. Marques konnten für die <strong>AGKAMED</strong> die<br />
neusten E<strong>in</strong>drücke mit nach Hause nehmen.<br />
Die e<strong>in</strong>hellige Me<strong>in</strong>ung unter <strong>den</strong> Kongressteilnehmern war, dass die<br />
chronische Wunde <strong>in</strong> die Hand spezialisierter Zentren gehört. Nur mittels<br />
<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärem Ansatz und <strong>in</strong>terprofessioneller Zusammenarbeit ist<br />
dieses für <strong>den</strong> Patienten stark bee<strong>in</strong>trächtigende Problem nachhaltig<br />
und kosteneffizient zu lösen.<br />
Neben <strong>dem</strong> Augenmerk auf die gesundheitspolitischen und gesundheitsökonomischen<br />
Aspekte darf der Blick auf <strong>den</strong> Patienten nicht <strong>in</strong><br />
Vergessenheit geraten. „It is better to see the whole patient than the<br />
hole <strong>in</strong> the patient,“ lautete das Credo der Teilnehmer des Kongresses.<br />
Für <strong>den</strong> chronischen Patienten stehen häufig die Schmerzfreiheit und<br />
die menschliche Zuwendung noch vor <strong>dem</strong> vollständigen Wundschluss.<br />
Wissenschaftlich stehen hierfür die Kenngrößen Schmerzskala, quality<br />
of life, quality of care und patient benefit <strong>in</strong>dex (PBI) zur Verfügung.<br />
Der steigende Anteil alter Menschen an der Bevölkerung und die<br />
Zunahme der Wun<strong>den</strong> <strong>in</strong>duzieren<strong>den</strong> Erkrankungen machen es notwendig,<br />
gesundheitspolitisch die Prävention und die frühzeitige Intervention<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong> Vordergrund zu stellen. Die Spezialisten-Arbeit ist nicht alle<strong>in</strong><br />
ausschlaggebend für <strong>den</strong> verbesserten Gesundheitszustand des Menschen,<br />
auch der Patient muss <strong>in</strong> die Verantwortung für se<strong>in</strong>e Erkrankung<br />
e<strong>in</strong>gebun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. So können Patienten beispielsweise selbst mittels<br />
e<strong>in</strong>er Messung der Fußtemperatur mit digitalen Spezialthermometern<br />
die Fußdurchblutung messen. Die Regelmäßigkeit der Selbstüberprüfung<br />
ist jedoch nicht zuverlässig. Von e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>novativen Ansatz berichtete<br />
e<strong>in</strong> Kollege aus Rio de Janeiro. Dort wer<strong>den</strong> Diabetiker mittels SMS an<br />
die tägliche Fuß<strong>in</strong>spektion er<strong>in</strong>nert.<br />
Teilnehmer aus allen europäischen Ländern bemängelten die fehlende<br />
Evaluation und die häufig auf empirischen E<strong>in</strong>drücken basieren<strong>den</strong> Handlungsempfehlungen<br />
für chronische Wun<strong>den</strong>. Aufgrund der Heterogenität<br />
der Wun<strong>den</strong>, selbst bei vergleichbarer Grunderkrankung und der starken<br />
E<strong>in</strong>flussnahme äußerer Umstände auf <strong>den</strong> Heilungsprozess, gel<strong>in</strong>gt es zum<br />
jetzigen Zeitpunkt noch <strong>in</strong> ungenügen<strong>dem</strong> Maße, valide, überprüfbare<br />
und übertragbare Daten zu erheben. Die moderne Wundversorgung wird<br />
so lange mit e<strong>in</strong>em nebulösen und leicht beliebigen Image kämpfen, wie<br />
sie nicht, wie <strong>in</strong> anderen Fachbereichen üblich, rekonstruierbare Daten<br />
vorweisen kann. Den <strong>in</strong> vitro Untersuchungen mangelt es häufig an der<br />
Abbildung der Komplexität der echten Lebenssituation. Die kl<strong>in</strong>ischen<br />
Erhebungen kranken meistenteils an e<strong>in</strong>er zu kle<strong>in</strong>en Fallzahl.<br />
E<strong>in</strong> Ansatz zur Abhilfe können hier die erneut von Fachleuten geforderten<br />
Leitl<strong>in</strong>ien se<strong>in</strong>. Diese Leitl<strong>in</strong>ien können e<strong>in</strong>e Behandlungsorientierung<br />
<strong>in</strong>sbesondere für die breite Basis darstellen, wohl wissend,<br />
dass nach wie vor bei Heilungsstillstand e<strong>in</strong>e gewisse Therapiefreiheit<br />
für <strong>den</strong> erfahrenen Behandler bestehen muss.<br />
E<strong>in</strong> weiterer Schritt h<strong>in</strong> zur Objektivierung ist die mittlerweile weit<br />
verbreitete Methode der Wundvermessung. Die digitale Fotografie e<strong>in</strong>er<br />
Wunde wird bei gleichzeitiger Abbildung e<strong>in</strong>es Maßstabes am Computer<br />
so vermessen, dass e<strong>in</strong>e zweidimensionale exakte Vermessung sowie die<br />
Angabe der Fläche der Wunde möglich s<strong>in</strong>d.<br />
Die EWMA wurde 1991 im Rahmen e<strong>in</strong>er Fachkonferenz <strong>in</strong> Cardiff<br />
gegründet. Ziel war es, kl<strong>in</strong>ische und wissenschaftliche Fragen im Zusammenhang<br />
mit <strong>dem</strong> Thema Wundheilung von Mediz<strong>in</strong>ern, Pflegepersonal,<br />
Forschern und Pharmazeuten auf breiter Basis zu erörtern, die<br />
Sachkenntnis der Teilnehmer zusammenzufassen und allen Telnehmern<br />
zur Verfügung zu stellen. Die Konferenz <strong>in</strong> Lissabon war die neunte Veranstaltung<br />
– und zeigte <strong>den</strong> Handlungsbedarf für die Zukunft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
mediz<strong>in</strong>ischen Bereich, der mit der <strong>dem</strong>ografischen Entwicklung und<br />
<strong>den</strong> daraus resultieren<strong>den</strong> gesundheitlichen Problemen eng verknüpft<br />
se<strong>in</strong> wird.<br />
Lissabon im Frühl<strong>in</strong>g kl<strong>in</strong>gt nach e<strong>in</strong>em viel versprechen<strong>den</strong> Tagungsort.<br />
Obwohl 3 von 4 Tagungstagen verregnet waren, nutzten die<br />
Teilnehmer <strong>in</strong> <strong>den</strong> Abendstun<strong>den</strong> die Möglichkeiten, <strong>den</strong> Charme der<br />
Hauptstadt Portugals zu erleben. Im Stadtzentrum stan<strong>den</strong> die Jakarandabäume<br />
<strong>in</strong> lila Blüte. Von der Praça de Comerçio erklimmt e<strong>in</strong>e antike<br />
Schmalspurstrassenbahn als reguläres öffentliches Verkehrsmittel durch<br />
gewun<strong>den</strong>e, enge Gassen <strong>den</strong> Hang zum Castelo de São Jorge. Von dort<br />
aus wird man mit <strong>dem</strong> Blick auf <strong>den</strong> Tejo und auf die verschachtelten<br />
roten Ziegeln und <strong>den</strong> weißen Putz der Altstadthäuser belohnt – entspannende<br />
Momente nach e<strong>in</strong>em arbeitsreichen Tag.