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JOSEF GABRiEL RFIEINBERGER BRIEFE UND DOKUMENTE

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Fideris werde ihm gut anschlagen u. er noch em steinalter<br />

Mann werden. Er war em guter Prophet! Er soil<br />

sich gut halten, in 8 Tagen werde er selber auch nach<br />

Fideris kommen u. dann kdnne man weiter sehen. Als der<br />

Vater nach Fideris kam, war der Sarganser, dem der Werdenberger<br />

Doctor so tr5stliche Zusicherungen gegeben,<br />

schon da aber in einem soichen Zustande, dal3 ihm der Vater<br />

den Rath gab, auf der Stelle nach Hause zu fahren,<br />

wenn er noch lebendig heimkommen wolle. Das Fahren war<br />

aber damals auf den Wegen wie sie bestanden u. mit den<br />

Wägen die man hatte, eine eigene Kurverei; wer auf den<br />

FUBen noch em wenig stehen konnte, zog es vor zu gehen.<br />

Der Sarganser muBte aber fahren u. kam doch nicht mehr<br />

lebendig helm.<br />

Als Dr. CraB dann in 8 Tagen wirklich nach Fideris kam,<br />

habe er den Vater wie närrisch beim Tanzen angetroff en,<br />

so gut hatte er in dieser Zeit gebel3ert . Grol3 habe aber<br />

doch den Kopf dazu geschtittelt u. gemeint, das Tanzen<br />

solle er einstweilen doch noch bleiben lassen. Nach 14<br />

Tagen habe er Fideris sozusagen gesund verlassen u. hatte<br />

später keine derleiAffairenmehr zu bestehen.<br />

Er war jetzt auch in das Alter vorgerUckt wo die jungen<br />

Manner mit Vorliebe iiber den blbllschen Spruch nachdenken,<br />

daB es nicht gut sel, daB der Mann allein stehe,<br />

sondern daB er auch eine Nännin haben milBe. Dieser Gedanke<br />

scheint ihn viel geplagt zu haben bei Tag u. Nacht,<br />

am Suchen hat er es auch nicht fehien lassen, ebenso<br />

wenig scheint es am Finden gefehlt zu haben, wohl aber<br />

am Festhalten. Nach seinem und anderer Leute Erzählen<br />

(denn er hat mir natUrlich nicht Alles erzEhlt) hat er<br />

beim andern Geschlecht viel Glück gehabt, wurde aber<br />

nach u. nach wegen seiner Unbeständigkeit etwas anrüchig.<br />

Em paarmal glaubte er die Wahre gefunden zu haben, sein<br />

gestrenger u. weniger romantisch gesinnter I-Ierr Papa aber<br />

woilte von allen diesen HerzensbedUrfniBen noch gar nichts<br />

verstehen u. wief3 ihn immer barsch ab, so oft er sich<br />

unterstand etwa auf den Busch zu klopf en. Auch sah er<br />

fleil3lg nach ob er Nachts auch daheim im Bette sei. Da<br />

mul3te dann mit Vorsicht gehandelt werden, u. so oft er<br />

sich dann Nachts durch das Fenster davon schlich (er<br />

schlief im Kämmerleln neben der KUche, wo Mali sel. ihren<br />

Schmollwinkel hatte), legte er elnen Klotz Holz statt

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